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1. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 57

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
57 durch Brger und Studenten verstrkt, leistete unter dem Besehl des Grasen Ernst Rdigervon Starhemberg den Angriffen und Mnen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefhrliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war der 80 000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen unter Karl von Lothringen, aus Reichstruppen, bei denen sich zwar noch keine Brandenburger, wohl aber der tapfere Kursurst Johann Georg Iii. von Sachsen mit 10 000 Mann befand, und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski fhrte. Am Kahlen berge trug es einen glnzenden Sieg der die Bedrnger Wiens davon; der Feind floh, und fem Lager wurde erbeutet. Darauf be-gann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum greren Teile in der Hand der Trken befand. 1686 wurde Ofen erobert; bei der Ein- ein* nhme wirkten nunmehr brandenburgische Regimenter mit. Friedrich Wilhelms innere Politik. 59. Das stehende Heer und der Kampf mit den Landstnden. Tas Heer. Um in der europischen Politik eine Rolle spielen zu knnen, war es von Anfang an des Groen Kurfrsten Bestreben, ein starkes, schlagfertiges Heer zu besitzen. Er grndete ein stehendes Heer, ein Heer von Berufs-soldaten, doch wurden die Soldaten nicht ausgehoben, wie jetzt, fondern an-geworben. Es zhlte beim Tode des Kurfrsten fast 30 000 Mann und war uniformiert. Die Reiterei befehligte der Generalfeldmarschall von Derff-l i n g e r, die Artillerie erhielt ihre Ausbildung durch den Generalfeld-marfchall von Sparr. Zu der Erhaltung des Heeres brauchte der Kurfürst ausreichende reget-mige Staatseinnahmen. Dabei stie er auf den Widerstand der Landstnde, Widerstand die sich besonders in Preußen den Anordnungen des Kurfrsten hartnckig stnde, widerfetzten. Friedrich Wilhelm hat in milderer oder gewaltsamerer Weise die Stnde seiner Lande zur Unterwerfung gezwungen und wie Ludwig Xiv. Begruntmng^ eine unbeschrnkte Frstengewalt begrndet. Es ist ihm gelungen, die ein- Arsten-zelnen Teile seines Landes, welche die verschiedensten Einrichtungen und ihre besonderen Regierungsbehrden hatten, zu einem einheitlichen Staatswesen zusammenzuschmelzen. 60. Die Ordnung der Staatseinknfte. Besonders eifrig war der Kurfürst auf die Ordnung und Steigerung der Staatseinknfte bedacht, die er bei feiner Thronbesteigung in gnzlich verwahrlostem Zustande ge-funden hatte. Die wichtigsten Einnahmequellen waren die Ertrgnisse aus $ie @ins den Krongtern oder Domnen, sodann die Grundsteuer oder

2. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 26

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Deutsche Geschichte. reiche Spenden. Frhere Dom- und Klosterschulen wurden in den Stdten vom Rate bernommen und gleichfalls mit Kirchengtern be-schenkt. So konnte es nicht fehlen, da in Sachsen die Bildung be-merkenswerte Fortschritte machte. Der Bergbau, der noch reiche Ertrge lieferte, half den Reichtum des Landes vermehren, man hatte auch noch an anderen Stellen des Erzgebirges Silber gefunden, unter Herzog Georg waren Annaberg, Marienberg und das heute zu Bhmen gehrende Joachimstal entstanden, wo 1518 die ersten Taler geprgt wurden. Zu Moritzens Zeit wurde auch das erste Steinkohlenbergwerk bei Zwickau angelegt. 31. Sachsen unter Vater" August. 15531586. An die Stelle des frh verstorbenen groen Staatsmannes Moritz trat nun sein August. Bruder August, der beste Volkswirt Sachsens. Um die uere Politik kmmerte er sich wenig, in Sachen des Glaubens hielt er in einer Zeit, da der Streit zwischen Lutheranern und Reformierten heftig entbrannte, streng am lutherischen Bekenntnis fest, und von seinem Besitzstande lie er sich durch die Ernestiner nichts nehmen, fgte demselben vielmehr erwerbung fr wenig Geld das waldreiche Vogtland 1569 wieder hinzu. Seine b?an.t= wichtigste Regentenaufgabe sah er darin, sein Land wirtschaftlich zu einem blhenden Staatswesen zu gestalten, er betrachtete sich dabei selbst als den grten Grundbesitzer, Bergherrn und Kaufmann d^e Bebauung seines Landes. Die groen Kammergter (Domnen) vermehrte er und des Landes. verwaltete sie selbst, wobei ihm seine Gemahlin Mutter" Anna aufs tatkrftigste untersttzte, indem sie die Oberaufsicht der Viehzucht, Gesindewesen usw. fhrte, und es nicht verschmhte, das Kammergut Ostra bei Dresden persnlich zu bewirtschaften. Der Kurfürst bereiste oft sein Land, gab mndlich und schriftlich Anregung zu einer ertrag-reichen Obstkultur, okulierte und pfropfte wohl auch selbst, spornte die Landleute zu ergiebigem Getreide-, Flachs- und Weinbau an und hatte bald die Freude, ein Land mit reichen Obstgrten und lachenden Fluren zu beherrschen. Den groen Forsten des Landes lie er eine plan-mige Bewirtschaftung angedeihen, auch richtete er auf verschiedenen Flssen eine groartige Holzflerei ein. Weiterhin widmete er dem dmbergba?. Bergbau, der reiche Ertrge an Silber, Zinn, Kobalt (Smalte) und Steinkohlen lieferte, seine umsichtige Pflege. Er unterstellte das gesamte Bergbauwesen dem Hauptmann der Erzgebirge" und gab so zweck-dienliche Berggesetze, da sogar die spanischen Silbergruben in Amerika das schsische Bergrecht annahmen. Zu Kurfürst Augusts Zeiten war i

3. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 93

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sachsen in der Zeit des Emporkommens von Preußen. 93 in Wetzlar war berchtigt durch die Verschleppung der Prozesse. Die Fürsten der deutschen Mittel- und Kleinstaaten schalteten meist als souve- Die Gnzel-rne Willkrherrscher in ihren Landen. Luxus, Sittenlosigkeit und Mi-chtnng des Rechts herrschten an vielen deutschen Hsen. Deutsche Fürsten verkauften nicht selten ihre Lanbeskinder als Soldaten an England, das sr seine Kriege in Nordamerika und im Kapland Truppen brauchte. Doch mehrte sich gegen Ende des Jahrhunderts die Zahl der Fürsten, die, dem Vor-bilde Friedrichs des Groen nachstrebend, ihre Völker wahrhaft zu beglcken suchten. Da es keine reichsdeutsche Politik mehr gab, vermochte sich auch keine Mangeum nationale Gesinnung zu entwickeln. Die Siege des groen Preuenknigs Gesinnung, hatten zwar in weiten Kreisen Begeisterung erzeugt, doch galt diese nur der Person des Helden, durchaus nicht seinem Staate. So war ich denn auch preuisch, oder um richtiger zu reden, fritzisch gesinnt: denn was ging uns Preußen an!" schreibt Goethe in Dichtung und Wahrheit" (2. Buch). Der bei weitem grte Teil des deutschen Volkes kmmerte sich nicht um das Staatsleben, man war mti kleinlichen privaten Dingen beschftigt oder lebte der Kunst, besonders versenkte man sich in die schne Literatur, die zu der Zeit des nationalen Tiefstandes die klassische Hhe erklomm. Sachsen in der Zeit des Emporkommens von Preuften. 91. Sachsens uere Politik. Whrend Preußen zum Grostaat emporwuchs und auch sterreich seine Macht ansehnlich ver-grerte, sank Sachsen, das fhrende deutsche Staatswesen der Refor-mationszeit, von seiner Hhe herab. Es fehlten ihm im rechten Augenblicke der weitschauende Fürst und die innere Einheit, die Kursrst Johann Georg 1.1652 durch eine Vierteilung des Landes in Kursachsen, Sachsen- Sachsens Zeitz (bis 1718), Sachsen-Merseburg (bis 1738) und Sachsen-Weienfels ""La?" (bis 1746) wieder gelockert hatte. Die nchsten Kurfrsten nach dem Dreiigjhrigen Kriege Johann Georg Ii., Iii. und Iv. bachten nicht an eine Vergrerung ihres Landes, sie hielten weiterhin treu zu sterreich und waren bemht, das altersschwache deutsche Reich nach Kampfegegen Krften gegen uere Feinde zu schtzen. So lie Johann Georg Ii. Franzosen, seine Sachsen in Ungarn gegen die Trken kmpfen; sein Sohn, der kriegerische Johann Georg Iii., schuf ein stehendes Heer, an dessen Spitze er 1683 die Trken vor Wien besiegen hals und im dritten Raub-. kriege am Kampfe gegen Ludwig Xiv. teilnahm. Als freilich nach dem unerwarteten Tode Johann Georgs Iv.

4. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 89

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Olto n., Otto Iii. und Heinrich Ii. 89 zu kmpfen. Damals fiel der franzsische König mit Heeresmacht in A-x Lothringen ein und berrumpelte Aachen, wo er den Kaiser beinahe ge-fangen genommen htte. Doch rchte sich dieser durch einen Heereszug nach Frankreich, auf dem er bis Paris vordrang. Sodann zog Otto nach Italien. Er gedachte seiner Herrschaft auch Unteritalien zu unterwerfen, das damals teils noch in der Hand der Griechen, teils von den Arabern erobert war, die von Sizilien aus dort-hin gedrungen waren. Aber sein khner Versuch scheiterte; bei Cotrone, Niederlage dem alten Kroton, erlitt er durch die Araber eine schwere Niederlage und Cotrone. entkam nur mit Mhe, indem er sich ins Meer strzte und auf ein Schiff rettete. Als er zu einem neuen Feldzuge rstete, starb er pltzlich in jungen Jahren und wurde zu Rom begraben. 43. Otto Iii. 9831002. Ottos Il Tod war ein groes Unglck; denn er hinterlie einen erst dreijhrigen Sohn, Otto Iii. Zu-dem waren auf die Nachricht von der Schlacht bei Cotrone die Wenden efj$rtnb' abgefallen, hatten die deutschen Burgen rechts der Elbe gebrochen und die christlichen Kirchen zerstrt. Unter diesen Umstnden war es eine schwere Aufgabe, die Regierung zu führen; sie fiel Ottos Mutter, Gromutter und dem Erzbischof Willigis von Mainz zu. Unter ihrem Einflu wuchs der junge, hochbegabte König heran und hing dem ehrgeizigen Traume eines mrchenhaften Weltreiches nach, das er von Rom aus zu beherrschen gedachte. Als sechzehnjhriger Jngling zog er der die Alpen, lie sich in Rom zum Kaiser krnen und auf dem Aventin einen Palast bauen, wo er, von glnzender Pracht umgeben, waltete. Aber ein Rmeraufstand vertrieb ihn aus der Stadt, und er Ottos in. verschied pltzlich in einer Burg bei Rom. Seine Leiche wurde von den 1002. Seinen, die sich durch das im Aufruhr begriffene Italien mit dem Schwerte den Weg bahnen muten, nach Aachen gebracht und dort beigesetzt. 44. Heinrich Ii. 10021024. Auf diesen phantastischsten aller deutschen Könige folgte ein Herrscher, der ruhig und vorsichtig zu erwgen, aber an seinen Plnen mit Zhigkeit festzuhalten pflegte, Heinrich Il, Heinrich n. bisher Herzog von Bayern, der Enkel Heinrichs, des Bruders Ottos des Groen. Er hat in schwerer und andauernder Arbeit die gestrte Ordnung wiederherstellen mssen. Im Innern mute er Aufstnde mchtiger Vasallen berwinden. Nach auen hatte er es besonders mit dem Polen-knig zu tun, dessen Herrschaft bis zur Elbe reichte und dem er in mehreren Kriegen die Mark Lausitz nicht zu entreien vermochte. Dreimal war

5. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 72

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Deutsche Geschichte. Nunmehr erwuchsen auch in Deutschland Klster in groer Rah jedes war eine kleine Stadt. Da erhob sich eine Kirche, dazu die" von Mauern umschlossene Klausur, welche die Zellen der Mnche, den Speise-saal (Siefeftottum), die Bibliothek und die Klosterschule umfate Da-"e6e"[t""b die Wohnung des Abtes. Dann gab es Huser fr Kranke, fur unfreien Lente, z. B. die Klosterhandwerker. Viele Kloster haben lange emen segenspendenden Einflu ausgebt Skr wurde Gott in einem stillen, der Andacht und der Demut geweihten Leben verehrt, hier wurden die Wissenschaften gepflegt, die Schriftsteller des Altertums abgeschrieben und so der Nachwelt aufbewahrt, hier die ugend m den Wissenschaften unterrichtet; Mnche waren es damals welche bte Baukunst ausblen, die Handschriften mit Malereien aus-schmckten, die heiligen Gerte fr den Gottesdienst anfertigten; Mnche endlich wurden durch eifrige Pflege des Ackerbaus und der Grtnerei durch Anpflanzung von Wein und Obst, durch Rodung des Waldes und Austrocknung von Smpfen die Erzieher der Germanen zu einer besseren Bodennutzung. Karl der Grohe. 768814. Die Grndung des Reiches. Auf Pippin, den ersten frnkischen König aus dem Hause der Karolinger, folgte sein Sohn Karl, dem die Nachwelt den Beinamen der Groe gegeben hat. Er herrschte anfangs gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann; als dieser aber nach wenigen Jahren starb, machte er sich, ohne auf seines Bruders unmndige Shne Rcksicht zu nehmen zum Alleinherrscher. Er ist eine der mchtigsten und fr alle Folgezeit bedeut-samsten Gestalten der deutschen Geschichte, gleich groß als Kriegsmann und als Regent, als Reichsgrnder und als Frderer der Bildung. bardenkrieg. 26, llttt bctt ^Qltqofjqrbcn ltltb Tllchstll. Schvn 772 Bc" 773-774. gann Karl einen Smeg gegen die Sachsen. Aber er wurde gentigt, ihn zu unterbrechen, da sich der Langobardenknig Desiderius gegen ihn feindselig zeigte. Desiderius zrnte Karl, der sich mit einer seiner Tchter vermhlt, sie aber wieder verstoen hatte; er nahm die Kinder Karlmanns bei sich auf, erklrte sie fr erbberechtigt und verlangte von dem Papst Hadrian, da er sie zu Knigen des Frankenreichs salbe. Da kam Karl dem bedrngten Papst zu Hilfe, berstieg mit Heeresmacht he Alpen und schlo Desiderius in seiner Hauptstadt Pavia ein. Whrend

6. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 88

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Deutsche Geschichte. 3" dieser Schlecht starb Konrad der Rote, der durch tapferen Kampf fernen Abfall shnen wollte, den Heldentod. .,ejtbem [mb di Ungarn nicht mehr in Dentschland eingefallen. Allmhlich wurden sie ans Nomaden ein sehaftes Volk, und um das Jahr 1000 nahmen sie auch das Christentum an. 41. Die Grndung des rmischen Kaiserreichs deutscher Nation. Em.ge Jahre nach der Ungaruschlacht konnte Otto zum zweitenmal nach Italien ziehen. Er befestigte nicht nur feine knigliche Gewalt in diesem Lande und schickte Berengar, der sich wieder erhoben hatte, alz Gefangenen nach Deutschland, sondern er zog in Rom ein und li- stch dem damaligen Papste zum rmischen Kaiser krnen. Seitdem wurde es Grundsatz, da nur die deutschen Könige die rmische Kaiferkrone tragen krnung. drften; es entstand das rmische Reich deutscher Nation. Als rmischer Kaiser galt der deutsche König fr den Schutzherrn der Christen* heit, fr den ersten Herrfcher des Abendlandes. Auch das Papsttum war thm Untertan. Als der damalige Papst von ihm abfiel, lie er ihn ab-setzen, einen anderen Papst whlen und die Rmer schwren, nie einen Papst ohne seine Einwilligung zu erheben. Freilich hat die Notwendigkeit, ihre Macht der Italien zu behaupten, gar zu oft die deutschen Könige der die Alpen gerufen; viel deutsches Blut ist auf italienischem Boden geflossen, und je fter die Könige in der Ferne weilten, desto ungehinderter konnte sich die Macht der groen Vasallen in Deutschland entwickeln. Otto dem Groen gegenber regte sich indessen kein Widerstand, obwohl er den grten Teil seiner letzten Lebensjahre in Italien verbrachte. Damals lie er seinen jungen Sohn Otto ebenfalls zum Kaiser krnen und vermhlte ihn mit einer griechischen Prinzessin. >73.^xfttt Jcthre 973 starb er zu Memleben. Er war einer der mchtigsten deutschen Könige im Mittelalter; von krftigem Krperbau, ernstem Blick, hoheitsvoll und ehrfurchterweckend; streng, furchtbar in feinem Zorn und doch leutselig, gern verzeihend, freigebig, von vielgerhmter Treue, dazu von herzlicher Frmmigkeit; die Kaiferwrde erschien ihm als ein ihm von Gott anvertrautes Amt, und ehe er sich die Krone auf das Haupt fetzte, pflegte er zu fasten. Er ist in Magdeburg begraben, das er besonders geliebt hatte. Otto Ii., Ltto Iii. und Heinrich Ii. 42. Otto Ii. 973 983. Otto Ii. bestieg mit achtzehn Jahren den Thron und hatte bald mit mancherlei inneren und ueren Wirron

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 124

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
124 Von König Friedrich Wilhelm 1. und Kurfürst August dem Starken. beschlo er, sie aufzunehmen. der 20000 tchtige Fremde siedelte er an, viele erhielten von ihm Felder, Vieh und Ackergerte und wurden treue Untertanen. Aber der König arbeitete zu anstrengend, er gnnte sich keine lngre Erholung. Deshalb kam er trotz seines krftigen Krpers mcfit hoch zu Jahren. Im Alter von 52 Jahren starb er und hinterlie seinem Sohne ein wohlgeordnetes Land, ein groes, gut geschultes Heer und eine wohlgefllte Staatskasse. * * * Im benachbarten Sachsenlande regierte um diese Zeit Kurfürst Attgust der Starke, der teilte nicht die Ansicht des schlichten und spar-samen Preuenknigs, da die Herrscher zum Arbeiten geboren seien, sondern feierte viele Feste, eins immer glnzender als das andre, lie kostspielige Prachtbauten errichten und Kunstsammlungen anlegen; woher das Geld dazu kam, darnach fragte er nicht. ^tarfe>er Sachsens Kurfürst war von hohem Wchse und gewaltiger Krper-kraft: es war ihm ein Leichtes, zinnerne Teller wie Papier zusammen-zurollen, Hufeisen zu zerbrechen, schwere eiserne Kugeln, an denen sich sonst mehrere Männer versuchten, zu heben. In Wien, auf dem hohen Stephansturme, soll er sogar einen Trompeter auf der Hand der die Brstung hinausgehalten haben, der Arme mute ihm dabei noch ein Stcklein vorblasen. Augusts Seinen regen Geist bildete Prinz August auf weiten Reisen. An 3uifen< dem franzsischen Hofe lernte er die Pracht und Verschwendung König Ludwigs Xiv. kennen und lieben. Im schnen Italien besuchte er die herrlichen Kirchen und prchtigen Palste, ging in die Galerien und Museen, wo die unvergnglichen Meisterwerke italienischer Maler und Bildhauer ausgestellt waren, lie sich auch von Musikern vorsingen und vorspielen und bezeugte dabei groes Interesse und seines Verstndnis. Durch den allzufrhen Tod des Bruders kam August der Starke auf den Thron. Sachsen war dem Ehrgeizigen viel zu klein, König wollte er werden und ein groes Reich beherrschen. August erwirbt Da starb zu der Zeit der König von Polen, und die Groen des Landes hielten Umschau nach einem neuen Fürsten, der allerdings ein Katholik sein mute. Kurfürst August trat im geheimen zur katholischen Kirche der und bewarb sich um die Krone. Er sandte einen gewandten

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 121

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121 glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sinn. Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer, das tchtig einexerziert wurde. Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die Trken die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es ^gg01 dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins seind-liche Lager ein. Dann setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten. So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden. Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld. Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern. Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein. So ist der schsische 9jiar", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten; Dank hat er nicht geerntet. 17. Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken. König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen. Dem neuen Könige waren die Feste bei Hose, die so viel Geld Knigfriedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte 2il^eim L die berflssigen Hofbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel
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