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1. Neuere Geschichte - S. 47

1869 - Mainz : Kunze
Iv. Die englische Revolution bis 1688. Geographisches Bild von Großbritannien. Aus der Vorgeschichte von Heinrich Viii bis zu den Stuarts 1509 —1603► Aus den furchtbaren Bürgerkriegen des fünfzehnten Jahr- hunderts, den Kämpfen der beiden Rosen von Jork und Lan- caster gieng mit der Thronfolge des Hauses Tudor (mit Heinrich Vii 1485—1509) das englische Königthum mächtiger als je, das Parlament geschwächt hervor. Die Macht des Adels, dessen Blüthe auf den Schlachtfeldern lag, sinkt, der Bürgerstand hebt sich. — A. Die Deformation in England. Ursprung, Fortgang, Unterdrückung. Heinrich Viii (1509—1547), in der auswärtigen Politik längere Zeit berathen von dem Cardinal-Legaten Thomas W olsey, Erzbischof von Jork, betrieb theils aus politischen Motiven (um sich mit Franz I von Frankreich gegen die Uebermacht Karls V im zweiten Krieg zu verbinden), theils aus persönlichen (wegen der beabsichtigten Ehe mit Anna Boleyn) die Ehescheidung von seiner Gemahlin (der Wittwe seines verstorbenen Bruders Arthur) Katharina von Aragon, Karls V Tante (starb 1536). Ver- weigerung des Dispenses durch Pabst Clemens Vii, Sturz Wolseys 1529, (starb 1530). Lossagung von Rom im Ein- verständniß mit dem Parlament, doch ohne Aeudernngen im Dogma. Bildung einer abgeschlossenen anglikanischen Landes-

2. Alte Geschichte - S. 28

1872 - Mainz : Kunze
28 Iii. 'glafiouare ginigwtgomitftf. £>ie gerfplitterung der ©tämme und ©table im ‘Sftutterlanbe imb in den Kolonien §atte of)ne ein beftimmtes @egengett)ic§t §ur völligen Sluflofung führen müfjen. Sdiefes ©egengemid^t fanb fid^ neben dem ftar! ausgeprägten ‘ftationalbenmfstfein alien ^i^tgriec^en (Barbaren) gegenüber in mehreren, burdfj die 23olfsretigion ^eroor= gerufenen ober geheiligten ^nftituten: der gemeinfame ©ötterglaube ist bas feftefte ftaatengrünbenbe 23anb. A. pas pefyjjifdje 0raref. (Sin uraltes (Srboram bes 21 polion, bes ,^ropfjeten bes !§0^ften 3eus', ^ ©ottes der fittlidjen Sfteinfjeit und geiftigen $lar= l^eit, «-der Orbnung und bes 9ftecfjtes (f. ©. 12). £)er ©age nade) der o/u(f>ax6$ der (Srbe, in 20a^eit bas Centrum der fjellenifcfjen Kultur, burd) den borifcfjen ©tamm und feit der Sbanbnmg be§; felben ju befonberer 23ebeutung gelangt; ein Y)bd)\te% tribunal über die ©runbfät^e bes ^Redfjts und oberfte ^nftans in *>er ^oxitif, roeit über die ©rennen ©riedtjenlanbs und feiner oft auf Anregung bes Orakels ausgefanbten Kolonien, mitunter oon entfcfjeibenber Autorität. (Sin ©rbfpatt mit ausftrömenben gasartigen Kämpfen, die efftatifdfje Erregungen beroirfen (nvev/ua iv&ovotaotucov). Ueber dem ©c^Iunb neben dem ^eiligen Lorbeerbaum der golbne ®reifuf3, der ©ife der ^ßgtfjia, beren roeiffagenbe Steuerungen (balb E^ixtrqa balb u^ftqu) oon den mit den 3uftänben ©riecfjenlanbs roof)t oer= trauten ^rieftern und ifjren ©e^ütfen metrifcf) gefaxt mürben. Ur; fprünglidfj nur eine ^t^ia und ein nqocptjtrjg ober nq6f.iu.vnq, fpäter graei ^riefterinnen und mehrere ^riefter. ©rofjjer moralifcfjer (Sinftufs bes Drafets auf ganj ©riecfjentanb bis in die fpäteren 3eiten; — ©inroirfung me^r auf bas ioas gefdfjeljen foute, alä eigentliche 2öaf)rfagung. 33eftecf)ungen der ^ßriefterin fommen rorf aber als feltene Ausnahmen. — ©ro£e Slempelf^ä^e in den £f)efauren* B. pie ^Hmp(jißfjpmen. Einungen non Sfadfjbarftaaten (dpcpixttovfs) gu religiofer $efts feier um ein 23unbesi)eiligthum. 2lm bebeutenbften die ©elp^ifd^e

3. Alte Geschichte - S. 32

1872 - Mainz : Kunze
t 32 Y. § patt a. ©eogtapljifcfjes) (ogl ©. 7). ßafonien (87 O. 9jl), die füböftlid&fte ßanbfdfjaft beg ^elo* ponneg, burcl) groet oorn fübarfabifcfjen £>od£)lanbe auglaufenbe @e= birgg^üge, £aggetog und^arnon gebilbet. Sder 15geograp^tf^e teilen lange £aggetog erretd^t gerabe über der @bene tjott ©parta feine pd^fte £%. Sftadf) Sßeften (^effenien) §in bad£)t er fidf) in breiterem 33erglanbe ab, oorn ©urotag aug ergebt er ftcf) in bret mastigen ©tufen ftfiroff und majeftätifdfj empor. 2in ifjm geigen fidtj alle $egetationgformen: unten Orangengarten, oben ©dfineegipfel ©^lud^ten= und roitbreicf) ist er ©i^ beg 51rtemig=©ultug; ^agbliebe der ©partiaten. ©übet! mineralifd^; ^orp^r, tänariftfjer suiar= rnor, ©ifen. £)er ^arnon oergtoeigt ftd^ in breiterem ©tufenlanbe ttacf) betben ©eiten. 3tt)ifd()en ^ei^en Gebirgen 2^al beg ©ur o t a g, fein Ursprung auf dem arfabifcfjen ^Ranbgebirge. ^n der Glitte beg $luf$laufeg erbreitert ftd§ bag föurota§=^al pi einer großen, äufterft fruchtbaren ©bene; der Totelpunft und ßern der ßanbfcfjaft, §u allen Seiten der ©i£ der ^Jla^t, rao ©parta, die tnauer= und burglofe ©tabt, liegt; abgelegen oon der ©ee (Safonifdejer 23ufen) und dem ©eeoer!e^r. A. pie ^Ruxöifdjc ^erfa|]mtg. ^uftanb nad§ der Sdorifdfjen Sßanberung. 5lu§ der $ertl)eilung der $ladf)t an die ^toillinggfolme beg Slriftobemog (Surren eg und $ß r of leg*) entfielt der ©age nac^ bag erbliche £)oppelfönig%tm in ©parta. Slnfangg frieblid^e Verträge der £)orier mit den 5lc§dern. £)ann galten fortnmfjrenbe Kämpfe der beiben ©tämme (§auptfi£ beg Sßiberftanbeä gegen die £)orier ist ^mgllä), Reibungen mit dem borifcfjen ^adfjbarftaate 5lrgog, Jgtoietradejt der beiben fööntggfohne, bag Sanb in ^Bewegung. 9. 3ahr§unbert Sa!onien in äufserfter Sserrairrung, — dvofu'u und ar a%l.a. *) ®ie betben Sönig^aufer »erben getoöljnttdi ^giaben (von Slpi« dem @of)ne be8 (Sur^ft^ene«) und Suv^ontiben (von lies Sßvofles ©nlel pon; genannt.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1870 - Mainz : Kunze
37 Gottfried 810, von seinen eignen Dienstleuten erschlagen. Sein Neffe und Nachfolger Hemming schließt Frieden. Tie Reichsgrenzen: Eider, Garigliano, Raab, Ebro.— Eine Herrschaft nach Umfang und innerer Organisation, wie sie seit dem Untergang der weströmischen nicht wieder erschienen war. Karl auch von andern Königen und Fürsten als der erste der Christenheit anerkannt. Diese seine centrale Machtstellung und seine enge Verbindung mit der Kirche, deren Schirmherr und Vor- kämpfer gegen die Ungläubigen er ist, führt zu der Idee eines Universalreiches als Abschluß und Schlußstein. Karls Kaiserkrönung zu Rom durch Pabst Leo Iii, am Weihnachtstage 800, nach damaliger Rechnung zugleich dem An- 300 fang eines neuen Jahres und Jahrhunderts. Zuruf des Volkes: Carolo angusto, a Deo coronato, magno et pacifieo imperatori Romanorum vita et victoria. — B. Staalslkben nttb Cnltur unter Kart d. Gr. I. Die Marken (lirnes), eroberte Grenzlande, zum Schutz des Reichs befestigt, von einem Markgrafen (marchio, comes marchiae) regiert. So die Spanische, Britannische, Sächsische oder Dänische, Serbische, Avarische oder Pannonische, Friaulische, die fränkische Mark auf dem Nordgäu, die thüringische Mark an der Saale. Ii. Der Staat Karls des G r.: Sein großartiger Grund- gedanke: die Begründung einer staatlich-kirchlichen Gemeinschaft aller unter seinem Scepter vereinigten Nationalitäten. Die frühere Organisation des Reiches in Gaue, mit Grasen als Beamten des Königs an der Spitze, beibehälten und noch allgemeiner durch- geführt; — comitatus — pagus. Zur Aufrechterhaltnng der Reichseinheit bildete Karl, besonders nach der Kaiserkrönung, das Amt der (theils weltlichen, theils geistlichen) Königs boten (missi dominici) als Aufsichtsbehörde über weltliche und geistliche Beamte, über die Rechtspflege vor allem, aus. — Die Reichsversamm- lung der Beamten und Großen des Reiches (campus Madius schon seit Pippin), beschäftigt auch mit kirchlichen Dingen, ver- bunden mit der alten Heerschau. — Die Beschlüsse des Reichs- tages (Capitularia) das erste große Gesetzbuch der Germanen. — Steigende Macht des Benefizial- und Vasallitütswesens. Volks- versammlungen in den Gauen. Iii. Pflege der Cnltur unter Karl dem Gr.: Das

5. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1870 - Mainz : Kunze
48 seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth- ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich). Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten 961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“) durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf- ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst- lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen- staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii, zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. — Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg. 3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii, des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar, der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980; Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980; Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng in Calabrien 982. — 4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet, streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft. Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil- ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes Sylvester Ii. — Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm

6. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1870 - Mainz : Kunze
51 minder glücklich. Sein Gegenstreben gegen die fürstliche Macht, die allgemeiner werdende Erblichkeit u. a. a. Seine Böhmen- und Ungarnkriege führten zur Unterwerfung des ersteren Landes unter Herzog Bretislaw 1041, zu Gebietsabtretungen 1043 und zeitweise zur Lehnsabhängigkeit Ungarns unter König Peter 1045. — Doch gehen diese Vortheile int fünften unglücklichen Ungarnzug gegen König Andreas 1051 wieder verloren. b. Sein Verhältniß zu Italien und zur Kirche: Durch seine Gemahlin Agnes von Poitiers tritt Heinrich in enge Verbindung mit den kirchlichen Bestrebungen des berühmten Klosters Clugny und seiner s. g. Congregation. Daher seine Mitwirkung zur Aufrichtung der zuerst in Aquitanien angeregten, dann von den Cluniacensern verbreiteten treuga clei; sein Landfriedens- gesetz 1044. Heinrichs Reformplane in der Kirche, Hand in Hand mit Clugny, bent Hauptheerd der reformatorischen Bewegung. Seine Kämpfe gegen die herrschende Simonie. Schisma der Kirche. Heinrichs Einmischung in diese Wirren auf seinem ersten Römerzug. Absetzung der drei sich bekämpfen- den Pübste auf den Synoden zu Sutri und zu Rom. 1046. Bischof Suioger von Bamberg, als Clemens Ii zum Pabst gewählt, krönt Heinrich zum Kaiser. — Allmähliche Erweiterung der Normannischen Niederlassung durch die fünf Söhne Tankreds von Hauteville, eines Bannerherrn in der Normandie. Ende der griechischen Herrschaft in Süditalien. Belehnung Drogos mit Apulien durch Heinrich Iii 1047. Später stellt sich der junge Normannenstaat unter die pübstliche Autorität; schon 1059 schenkt Nicolaus Ii Tankreds Söhnen, Robert Wiscard (Guiskard d. i. der „kluge") Apulien und Calabrien (1076 ganz erobert), Roger das noch arabische Sieilien (1090 unterworfen); — die Nor- mannen bald die treuesten Söhne der Kirche und die eifrigsten Vorkämpfer gegen den Islam. 3. Heinrich Iv (1056—1106), ein nicht unfähiger, aber durch schlechte Leitung in seiner Jugend verzogener , oft haltloser und schwankender Fürst, früher ohne die rechte sittliche und könig- liche Würde, später in der Schule der Leiden zum Besseren ent-, wickelt. Seine halbhundertjährige Regierung die tragischeste der deutschen Geschichte. — a. Seine Ju gend: Heinrich, bei seines Vaters Tode sechsjährig; die schwache Königin-Wittwe Agnes Reichsverweserin, 4* 1041 1043 1045 1051 1040 1047

7. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1870 - Mainz : Kunze
Gang und Inhalt der Periode: Die zwei Jahrhun- derte, die sie enthält, bezeichnen nach allen Seiten den Höhe- und Wendepunkt des Mittelalters. Die Kirche kommt in den Kreuz- zügen, dem allgemeinen Aufgebot des christlichen Abendlandes gegen das mohammedanische Morgenland, zum Vollgefühl ihrer Macht; die weltlichen Reiche leihen dem Kriegsplan der Päbste ihren Arm. Conflict ihrer Interessen mit denen der Kirche. Doch die eigentlichen Früchte und Anregungen jener als Religions- krieg begonnenen Züge erndtet nicht die Kirche, sondern das bür- gerliche Leben in Handel und Gewerbe, die Cultur und Literatur. Blüthezeit der Mystik und Scholastik, der kirchlichen Baukunst, der Poesie in Epik und Lyrik. — Der den Kreuzzügen parallel laufende Kampf zwischen Reich und Kirche endet zunächst scheinbar- siegreich für die letztere, schließlich aber mit einer Schwächung und Auflösung beider Gewalten. I. Erster Krcnyug. 1086—1099 Grund der Bewegung der Gedanke, Palästina wieder zu einem christlichen Reiche zu machen, gesteigert durch den Druck und Frevel der seldschuckischen Türken, nach dem Zerfall des Chalifats den Herren des heiligen Landes, gegen die abendländischen Pilger (solche Wallfahrten schon seit Heinrich Ii). — Klagen und Hülsegesnche ches großen Griechenkaisers Alexius, des Komnenen (1081—1118). Die Kreuzpredigten Peters von Amiens. Pabst Urban Ii auf den Concillen von Piacenza und Clermont 1095; Be- 1095 geisternng und Zudrang besonders der französischen, nächst- dem der englisch-normannischen und niederländischen, auch der italienisch-normannischen Ritterschaft, in der indeß auch eigennützige Motive Mitwirken. In Deutschland hinderte

8. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1870 - Mainz : Kunze
96 a. Scheitern der Reform der Kirche und der Erfolge des Baseler Concils wesentlich durch Friedrichs Energielosigkeit und Scheu vor einem neuen Schisma. Einfluß seines Geheim- fchreibers Aeneas Sylvins (Liren Silvio), des späteren Pabstes Pius Ii. Auflösung des Concils 1447; das Wiener Concor- dai ein völliger Sieg des Pabstthums. b. Friedrich, anfangs Vormund von Ladislaus Post- humus, Albrechts Ii nachgebornem Sohne, in den Erbländern Ungarn, Böhmen, Oesterreich, dann nach dessen frühem Tode (1457) sein Erbe in einem Theile (seit 1463 ganz) Oesterreichs (der erzherzogliche Titel, schon seit 1359 üblich, 1453 förmlich von Friedrich eingesührt), nicht aber in Böhmen und Ungarn, wo die Wahlfreiheit und der Deutschenhaß siegen. Die hervor- ragenden Könige Georg von Podiebrad von Böhmen (Czeche und Utraquist ß 1471) und Matthias Corvinas (ß 1490) von Ungarn, zeitweise der glückliche Vorkämpfer gegen die Tür- ken, aber auch mit Friedrich Iii wiederholt in Fehde. Eroberung Wiens 1485. (S. das Weitere Thl. Ili, S. 7). o. Eroberung Eonstantinopels durch die Osmani- 1458 scheu Türken (1453), die seit 1321 bereits Streifzüge nach Eu- ropa unternommen, (schon 1337 Constantinopel bedrohend), seit 1357 sich dort festgesetzt und vielfach mit der christlichen Bevölk- rung gemischt hatten. Eroberung Adrianopels durch Murad I 1361, siebenjährige Einschließung Eonstantinopels seit 1381 durch Bajesid I, den „Blitz"; Vordringen bis nach Steiermark nach Sigismunds Besiegung 1396. Unterbrechung des Siegeslaufs der Osmanen durch ihre Kümpfe mit dem Tartarenherrscher Ti- nnir Lenk (1405), einem zweiten Dschingis Chan. Der jugend- liche Mohammed Ii der Eroberer Eonstantinopels und Zerstörer des griechischen Kaiserthums. An Stelle des Kreuzes auf der Hagia Sophia der Halbmond. Vorher wiederholte Hülfgesuche byzantinischer Kaiser im Abendlande; verfehlte Uuionsplane der getrennten Kirchen; vergeblicher Versuch des Pabstthums, einen Kreuzzug gegen die Eindringlinge anfzubieten. Segensreiche Fol- gen dieses Einsturzes für die Cultur und Literatur des Abend- landes. Seitdem sind die Türken in Europa, eingekeilt in die christliche Welt, eine stehende Drohung und Gefahr für die Nach- barreiche bis tief in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. — Dann stirbt ihr Volksthum und ihr Staat in ähnlicher Weise ab, wie das griechische Kaiserthum innerlich erstorben war.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 70

1870 - Mainz : Kunze
70 teaux und Simon von Montfort (bis 1218); das Haupt der Albigenser der Vicomte Raimund Roger von Beziers und Albi. Die Frucht des furchtbar blutigen Krieges war eine bedeutende Machterweiterung des französischen Königthums. — In Verbin- dung mit diesem Kreuzzug steht der Ursprung des Ketzergerichtes der Inquisition 1215. Volksaufstände dagegen; der Ketzer- meister Konrad von Marburg in Deutschland, erschlagen 1233. Kreuzzug gegen die S t e d i n g e r in Friesland 1234. — Die In- quisition kam allmählich in die Hände der Dominikaner. Ursprung der s. g. Bettelorden: Die Dominikaner (L'ratres praedicatores) durch den Castilianer Domingo (1170 —1221) gestiftet, 1216 bestätigt. Ihre Lebensaufgabe: die Glau- benspredigt, durch gelehrte Bildung und vollkommene Armuth ge- stützt. Stufenfolge der Vorsteher: Prior, Provinzial, General (in Rom). — Die Franziskaner (tratres minores, Minoriten) gestiftet durch den begeisterten Francesco von Assisi (1172—1226). Bestätigung seines Ordens durch Honorins Iii 1223, mit dem Rechte, aller Orten zu predigen und Beichte zu hören. Es entsteht eine geistliche Bewegung durch das weltverachtende Leben und die seurige Predigt dieser Orden in der verwahrlosten Kirche; — ihr Einfluß auf die Haltung der folgenden Päbste — Gregors Ix, Jnnocentius Iy u. a. — in ihren Kämpfen gegen die weltliche Gewalt. 5. Friedrich Ii (1215—1250), einer der begabtesten Kaiser unserer Geschichte. In Sicilien geboren und ausgewachsen (Palermo), früh seines deutschen Vaters beraubt, von italienischer Mutter er- zogen, ist er stets mehr Italiener als Deutscher geblieben; der Kirche ferner stehend, der weltlichen Wissenschaft und der Poesie, bis zu eignem Schaffen, zugethan. Einfluß orientalischer Sitte und Politik auf sein Leben und seine politischen Grundsätze, die in Italien dem Feudalwesen entgegenarbeiten, in Deutschland die Landeshoheit der Fürsten fördern. Die Regierung eine der an Stürmen reichsten; — die Entscheidungskämpfe zwischen weltlicher und geistlicher Macht. a. Friedrich in Deutschland und Italien bis zum Kreuzzug: Nachdem Friedrich mit großen Opfern an Königs- rechten (vor allen gegen Böhmen und Dänemark, das indessen 1225 wieder gedemüthigt wurde; Schlacht bei Bornhöved 1227)

10. Geschichte des Mittelalters - S. 84

1870 - Mainz : Kunze
84 Jyu /W Zs*' y; Iuu.^1 '^~~' ;,4& jstjr 12> 8 % ^rr 1308 1310 1312 früher Erzbischof von Bordeaux, blieb in Frankreich, seit 1309 in Avignon, er und seine Nachfolger Werkzeuge der französischen Politik; — Ende der Weltherrschaft der Hierarchie. b. Albrecht als Mehrer seiner Haus macht: Seine Versuche, Thüringen und Holland zu gewinnen, hatten keinen dauernden Erfolg; Böhmen erwirbt er nach dem Aussterben des Mannsstammes (mit Wenzel Iii) auf kurze Zeit für seinen Sohn Rudolf. Nach dessen baldigem Tod (1307) fällt es an Heinrich von Kärnthen. — Der Ursprung der schweizerischen Eidgenossenschaft schon unmittelbar nach König Rudolfs Tod 1291. Losreißung der Waldstätte Uri, Schwyz, Unterwalden von der Landgrafschaft der Habsburger, die eine eigentliche Territorialherrschast gründen wollen, erst nach Albrechts Tod. Sage von Geßler und Tell. — Eximierung der Lande von der Landgrafschaft durch König Hein- rich Vii. Ihre späteren Kümpfe mit dem Haus Habsburg führen zur festeren Gründung und weiteren Ausbreitung des Bundes. — Albrechts Tod durch die Möroerhand seines Neffen Johann Parricida und seiner drei Helfer 1308. 4. Heinrich Vii von Lützelburg (1308—1313), ein halbfranzösischer, wenig mächtiger Gras, unter mehreren Bewer- bern durch die drei geistlichen Kurfürsten (Balduin von Trier, Heinrichs Bruder, Peter Aischspalter von Mainz sein früherer Arzt) gewählt, edel und tapfer, doch kein politischer Kopf. a. Die Erwerbung Böhmens nach Verdrängung Hein- richs von Kärnthen und gegen die Ansprüche der Habsburger durch Heinrichs Vii Sohn Johann schafft den Lützelburgern eine Hausmacht 1310. Seitdem beherrscht der scharfe Gegensatz zwi- schen Habsburgern und Lützelburgern die deutsche Geschichte, deren Schwerpunkt dadurch nach Osten verlegt wird. b. Heinrichs Römerzug 1310—1313. Seit Friedrich Ii war Italien sich selbst und seinen ghibellinisch-welfischen Partei- fehden überlassen worden. Heinrich suchte die Rechte des Reiches wieder geltend zu machen und die (seit Friedrich Ii nicht verliehene) Jir y Kaiserkrone zu gewinnen. Sympathien der italischen Patrioten für den deutschen König; Dante Alighieri. Anfängliche Erfolge Heinrichs in Oberitalien, bei den Seestaaten Venedig, Pisa, Genua. Mangel an Energie, unzeitiges Streben, sich über die Parteien und mit seinem natürlichen Gegner König Robert von Neapel gut zu stellen, hinderten seine Fortschritte. Kaiserkrönuug zu Rom 1312.
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