Europa.
61
folgende ungefähr 100 Fuß tiefer. Diese Stufen-
landschaften werden von einander getrennt durch
Gebirgsausläufer (die österreichische und die ober-
ungarische Ebene z. B. durch das Leithagebirge und
die kleinen Karpathen), die gleichsam enge Pforten
bilden und die Schifffahrt erschweren.
Mit der österreichischen Ebene hängt die
ebene Fläche des weiten Marchfeldes zusammen.
Die oberungarische Ebene ist als der Boden
eines ausgetrockneten oder abgeflossenen See's an-
zusehen, als dessen Reste der seichte Neusiedlersee
und die zahlreichen Moräste zu betrachten sind.
Die niederunaarische Ebene ist nur im
Westen, in der Umgebung des Platt en see's, sowie
zwischen Drau und Sau, hüglig, übrigens aber ganz
eben. Auf der östlichen Seite der Donau besteht sie
großentheils aus öden, unabsehbaren, baunckosen Hai-
den und Steppen und längs den Flüssen aus unge-
heuren Sümpfen. Jedoch giebt es auch Strecken
fruchtbaren Ackerlandes. Hauptsächlich dient die
Ebene zur Viehzucht und sie ist nur dünn
bevölkert.
Die walachische Ebene, das Mündungsland
der Donau, ist zwar im Allgemeinen steppenartig
wie die vorhergehende, doch minder eben und ein-
förmig.
Die Donau ist der größte und wasserreichste
Strom in Westeuropa, ihre Wichtigkeit für Schifffahrt
und Handel wird aber dadurch vermindert, daß sie
in ein so entlegenes Meer mündet. Die Schiffbarkeit
beginnt schon bei Ulm, wird aber erst von Wien an
bedeutend. Gegen ihre Mündung durchströmt sie ein
verhältnißmäßig geringes Deltaland, das voll ist
von Lagunen und Landseen, und mündet mit 3
großen und mehreren kleinen Armen in's schwarze
Meer.
3. Im Allgemeinen ist Oesterreich ein von der
Natur reich gesegnetes Land. Ackerbau und Vieh-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Donau Westeuropa Ulm Wien Oesterreich
130
Asien.
Nomaden und bekennen sich zur lamaischen Religion.
— Die Halbinsel Korea, südlich von der Mand-
schurei, ist gebirgig, aber größtenteils noch unbe-
kannt.
Vorder-Jndien.
1. Vorder-Jndien, auch Ostindien genannt,
bildet den westlichen Theil der südlich vom großen
Hochlande liegenden Länder, zwischen dem arabischen
Meer und dem bengalischen Meerbusen. Im N.-W.
und N. wird Ostinoien von Beludschistan, Afgha-
nistan und Tibet begrenzt. Der Flächeninhalt be-
trägt c. 60,000 Ihm.
2. Mit Beziehung auf die physische Beschaffen-
heit können wir 2 Haupttheile unterscheiden: Hin-
dost an, die Tiefebene am Ganges und Indus und
'die Halbinsel Decan.
a) Hindostan. Am Südfuß des Himalaya ist
zunächst ein 5—6 Meilen breiter Strich Landes voll
dichter Wälder und undurchdringlicher Sümpfe. Süd-
lich von diesem liegt das indische Tiefland. Die
Tiefebene des Ganges heißt auch Hind-, die des
Indus Sind ebene. In jener ist die Oberfläche
im Ganzen etwas wellenförmig und der Boden ist
fast überall fruchtbar, gut bewässert und sorgfältig
angebaut. Die Sindebene ist weder so fruchtbar noch
so gut angebaut. Im südlichen Theil, außerhalb
der Flußthäler, besteht sie zum Theil aus Wüsten
mit Flugsandboden, in denen sich jedoch mehrere
bedeutende Oasen finden. Einen bemerkbaren Wasser-
scheiderücken, der beide Flußgebiete trennt, giebt
es nicht.
Die wasserreichen Ströme Ganges und Bra-
maputra, welcher letztere sich vor der Mündung
mit dem Ganges vereinigt, entspringen auf dem
Himalaya; ersterer durchbricht nur die südlichen
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Korea Ostindien Tibet
131
Asien.
Ketten, der Bramaputra aber entspringt in Tibet
und fließt erst, unter dem Namen Dzang-bo-tsiu,
durch ein sehr bedeutendes Langenthal im Norden
des Himalaya bis er dann die ganze Breite des
Gebirges durchbricht und in der Tiefebene seine
Stromarme mit den zahlreichen Armen des Ganges
vereinigt. Ihr gemeinsames Delta, das größte der
Erde, wird jedes Jahr weithin überschwemmt. Längs
der Küste ist ein unbewohnbarer Strich Sumpflandes
mit undurchdringlichen Wald- und Schilfdickichten,
die rechte Heimath der Raubthiere und Schlangen.
Die Mündungsarme sind gewöhnlich verschlammt.
Auch der Indus entspringt nördlich vom Himalaya
und durchbricht nach seinem obern Lauf in einem
bedeutenden Längenthal das ganze Gebirge. In das
linke Ufer ergießt sich ein bedeutender Nebenfluß,
der Sutludfch, welcher in der Nähe der Jndus-
quellen entspringt. Mit den übrigen Zuflüssen bildet
dieser das Penjab d. i. Fünf-Strom-Land, In
das rechte Ufer ergießen sich wenig Flüsse von Be-
deutung, bemerkenswerth ist nur der Kabul, an
dem die früher genannte Königsstraße hinauf führt.
Der Wasserstand des Indus ist sehr ungleich, das
sandige oder sumpfige, oft überschwemmte Delta ist
von geringer Bedeutung.
b) Decan. Dieses nimmt den größten Theil
der nordindischen Halbinsel ein und hat die Gestalt
eines Dreiecks mit Seitenlängen von 2—300 Meilen.
Im Westen wird es durch die West-Ghats be-
grenzt. Zur Küste von Malabar fällt dieß Gebirge
steil und wandartig ab, ostwärts aber verflacht es
sich allmählich zu einem reichlich 2000 Fuß hohen,
von Westen nach Osten geneigten Plateaulande. Im
Osten wird letzteres durch niedrige Bergreihen, die
Ost-Ghats, begrenzt. Diese sind aber c. 20
Meilen von der Coromandelküste, entfernt, so daß
sich am Fuße derselben ein schmaler Strich Tief-
landes ausbreitet, eine trockene, kahle Ebene, deren
9*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Tibet Kabul West-Ghats
Europa.
101
ist. Darüber erheben sich felsige Hügel und Höhen-
züge in großer Zahl und ohne alle Ordnung.
Flüsse, Seen und Sümpfe finden sich in großer
Menge, so daß fast die Hälfte des Landes mit
Wasser bedeckt ist.
Die Tauris che Halbinsel (die Krim), welche
durch den schmalen Isthmus von Perekop mit dem
Festlande verbunden wird, ist auch zum größten
Theil eine flache Steppe mit salzhaltigem Boden.
Nur an der Südküste liegt ein kleines Bergland.
Gegen Nordwest fällt es sanft ab, von schönen
Thälem durchschnitten, gegen Süden dagegen mit
steilem Rande zu der heißen Küste. Z
Das Uralgebirge hat eine Länge von 300
Meilen bei wechselnder nirgends bedeutender Breite.
Es reicht nicht bis an das kaspische Meer. Man theilt
es ein in: a) den nördlichen oder wüsten Ural;
derselbe hat ein ganz polarisches Klima, ist außer-
ordentlich öde und wüst, hat jedoch Reichthum an
Pelzthieren; b) den erzrerchen Ural, der sich durch
seinen Reichthum an Metallen (Eisen, Kupfer,
Gold, Platina) und Diamanten auszeichnet;
o) den südlichen oder waldreichen Ural, der
sich durch ausgedehnte Wälder von den übrigen
Abtheilungen unterscheidet. Am Südabhange breiten
sich die tiefliegenden kaspischen Steppen aus.
Ueber die russischen Ströme ist Folgendes zu
bemerken:
Die Wolga ist zwar der größte Strom in Europa,
aber ihr unterer Lauf durch ein so unwirtliches
Land und ihre Mündung in einen entlegenen Binnensee
entzieht ihr viel von der Bedeutung, die ihr sonst der
Größe nach zukommen würde. Schon von Tw er an ist
sie ein breiter, wasserreicher, schiffbarer Strom. Unter
den Nebenflüssen bemerken wir Oka ins rechte und
den wasserreichen Kama ins linke Ufer. Erst
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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102
Europa.
fließt die Wolga nach Osten, später in einem breiten
inselreichen Bett zwischen flachen Ufern gegen Süden
und zuletzt gegen Südosten. Gegen die Mündung
theilt der Strom sich in zahlreiche Arme, die ein Delta
bilden, dessen flache Inseln oft weit überschwemmt
werden.
Der Don fließt erst nach Südost bis er der
Wolga ganz nahe kommt, dann nach Süden und
später nach Südwest. Er ergießt sich ins asowsche
Meer und ist für die Schifffahrt von keiner Be-
deutung.
Wichtiger ist der Dnjepr, der schon oberhalb
Smolensk schiffbar ist. Bei Kiew erreicht er die
südliche Landhöhe, die er in einem tiefen, felsigen
Thal zwischen steilen Ufern durchbricht. Unterhalb
Jekaterinoslaw bildet er Stromschnellen, welche
die Schifffahrt erschweren und stromaufwärts un-
möglich machen. Er mündet, wie auch der Dniestr
und andere Flüsse des schwarzen Meeres, in einen
breiten Busen. (Liman.)
Die Düna entspringt unweit der Quellen der
Wolga auf den Höhen des Wolchonskischen
Waldes. Sie durchbricht die nördliche Landhöhe in
einem tiefen schmalen Thale, wo sie der Strom-
schnellen und des klippenreichen Bettes halber beschwer-
lich zu beschiffen ist. Darauf fließt dieselbe in einem
breiten oft überschwemmten Thal und mündet in
den Rigaischen Meerbusen.
Die Dwina hat durch die Menge Sümpfe inner-
halb ihres Gebiets einen großen Wasserreichthum und
ihre Hauptarme sind daher fast bis an die Quellen
schiffbar; an ihrer Mündung ist die Handelsstadt
Archangel entstanden.
Nördlich von der uralisch-baltischen Landhöhe
liegen drei große Landseen: der Onegasee mit dem
Abfluß Swirr, der Ladogasee mit dem Abfluß
Newa und der Peipussee.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Liman
Extrahierte Ortsnamen: Europa Smolensk Kiew Rigaischen_Meerbusen
176
Amerika.
Vi. Dir argentinische Republik oder der Lundes-
staat Rio de la Plata.
Diese Republik liegt östlich von Chili und Bolivia,
nördlich von Patagonien; der Flächeninhalt beträgt
40.000 Ihm. (nach anderen Angaben nur 26,000
Elm.). In dem westlichen Theile sind niedrige Vor-
berge der Cordilleren. Den übrigen Theil bilden
die Pampas des Rio de la Plata. Es sind
unabsehbare, bäum-und hügelarme Grasfluren*),
die theilweise in Sümpfe oder Salzsteppen übergehen.
Stellenweise sind die Pampas mit hohen Disteln
bewachsen. Die nördlichen Tsieile sind jedoch weniger
öde und pflanzenarm und haben tropische Vegetation.
Der Strom Rio de la Plata entsteht durch die
Vereinigung des Paraguay und des Parana
und nimmt vor seiner Mündung noch den Uruguay
in sein linkes Ufer auf. An seiner Mündung ist er
40 Meilen breit.
Auf den Pampas leben viele Tausende von
wilden oder halbwilden Pferden und Rindern,
welche den Hauptreichthum des Landes ausmachen.
Häute und Talg von Pferden und Rindern sind
daher Haupt-Ausfuhrartikel**). In Folge der
langjährigen Unsicherheit des Eigenthums liegt der
Ackerbau fast gänzlich darnieder.
Die Zahl der Einwohner schätztman auf 1,400,000.
Sie bestehen aus spanischen Creolen, Mischlingen und
Indianern.
Buenos-Ayres, wichtige Handelsstadt am la Plata.
150.000 E.
*) Man nennt sie bisweilen sehr bezeichnend „das Grasmeer", „da»
grüne Meer.",,
**) Man schlachtet die Thiere fast mehr wegen dieser Producte al»
wegen de« Fleisches. Milch und Butter werden nicht viel benutzt. Fleisch
ist hier wohlfeiler als Brod (Getreide wird aus Nordamerika emgeführt).
Die Rinder und Pferde stammen von einzelnen Thieren ab, welche die
Spanier herüber brachten.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Bolivia Patagonien Paraguay Uruguay Buenos-Ayres Nordamerika
158
Amerika.
ist Grönland, auf dessen Westküste Dänemark Colo-
nien hat. — Der Fang von Seehunden ist fast die
einzige Beschäftigung der Einwohner. Hausthier ist
auch hier der Hund, welcher zum Ziehen der Schlit-
ten gebraucht wird.
Die wenigen Einwohner außer den Europäern,
die hier leben, sind Eskimos. In Grönland sind
die meisten zum Christenthum bekehrt, in den
übrigen Theilen sind sie Heiden und stehen auf einer
sehr niedrigen Bildungsstufe.
Ii. Die englischen Besitzungen.
1. Man rechnet zu den englischen Besitzungen
die ungeheure Ländermasse nördlich von den ver-
einigten Staaten (zum Theil auch die Polarländer).
Der Flächeninhalt mag circa 150,000 lllm. betra-
gen, aber die Einwohnerzahl wird nur auf 2—3 Mill.
geschätzt.
2. Den größten Theil der englischen Besitzungen
nimmt das große nördliche Tiefland ein,
welches sich vom Abhang der Cordilleras bis an
die Hudsonsbay und von der Wasserscheide unterm
50o n. B. bis ans Eismeer ausdehnt. Dieses Tief-
land hat eine rauhe und felsige Oberfläche mit vie-
len niedrigen isolirten Felskämmen. Das Land
hat eine unzählige Menge größerer und kleinerer
Landseen, die mittelst kurzer Flußläufe mit einander
verbunden sind. Die Flüsse verändern oft ihren
Lauf und überhaupt zeigt die Erdoberfläche in ihrer
Bildung eine große Regellosigkeit.
Unter den Landseen merken wir, außer den 5
Canadischen Seen an der Südgrenze, folgende drei:
den Winipeg-, Sklaven- und Bärensee. Der
Abfluß des letzteren ist der Mackenziesluß, welcher
sich ins Eismeer ergießt; der Abfluß des Winipegsees
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Hudsonsbay Winipeg-
Amerika.
16s
fruchtbarer und besser bewässert, daher auch zum.
Anbau sehr geeignet*).
Südlich vom Ohio reichen die Ausläufer des^
Alleghanygebirges bis gegen den Missisippi, so daß
das eigentliche Tiefland hier eine geringere Breite hat:
Das Land ist hier theils Prairie, theils an g e-
baut oder mit Urwald bedeckt, der, je weiter nach
Süden, desto mehr ein tropisches Gepräge erhält.
Das Stromsystem der Missisippi erreicht an
Ausdehnung zwar nicht das des Amazonenstromes,
übertrifft es aber weit an Wichtigkeit für
Culturverhältnisse. Der eigentliche Missisippi
entsteht aus zahlreichen Seen auf dem Höhenzuge,
welche das große nördliche Tiefland vom südlichen
scheidet. Der Hauptzufluß des Missisippi ist der
mächtige Missouri, der an Ausdehnung und Wasser-
reichthum den Missisippi weit übertrifft. Dieser
Strom entspringt im Felsengebirge und umfließt
zunächst die schwarzen Hügel in einem großen Bogen.
Von seinem Austritt aus dem Gebirg fließt er in
seinem langen Laufe durch das Tiefland in einem
reichen, bewaldeten Thale als ein reißender, breiter
und ungeachtet der vielen Sandbänke schiffbarer
Strom mit trübem Wasser.
Nachdem er viele Zuflüsse ausgenommen hat^
ins rechte Ufer namentlich die Platte und den
Kansas, vereinigt er sich etwas oberhalb der
Stadt St. Louis mit dem Missisippi. Weiter süd-
lich ergießen sich noch bedeutende Nebenflüsse in den
Missisippi, ins rechte Ufer u. a. der Arkansas und
der ^oti>e Fluß, ins linke Ufer aber der bedeu-
tende, schon von Pittsburg an schiffbare Ohio
(spr. Oheio). — In seinem untern Laufe fließt der
*) Hier sind u. a. die Staaten Wisconsin (zwischendem Missisippi,
dem Obern-und Michigansec) und Iowa (zwischen dem Missisippi und Mis-
souri). Klima und Bodenverhältnisse machen diese Gegend besonters für
deutsche Auswanderer zur Ansiedlung geeignet und diese beiden Staaten
find daher gegenwärtig das Ziel der meisten deutschen Landleute, welche
nach Amerika auswanderu.
Ii
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Louis
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Ohio Arkansas Pittsburg Ohio Amerika
164
Amerika.
Strom in einem breiten, tiefen, inselreichen Bett in
einem niedrigen, sumpfigen, mit dichten Wäldern
bedeckten Thals, das oft weit überschwemmt wird und
nur auf den hohen Ufern, besonders an der Ostseite,
bewohnbar ist. Je weiter gegen Süden, desto aus-
gedehnter werden die Sumpfebenen und an der
Mündung des rothen Flusses, wo auch die hohen
Ufer aufhören, beginnt sein Delta. Flußarme und
große Seen bilden zahlreiche Inseln, und bis auf
einen schmalen, durch Dämme geschützten, außer-
ordentlich reichen Strich Landes längs des Haupt-
armes bilden selbige ein im höchsten Grade unge-
sundes, unbewohnbares Sumpfland mit riesenhaften
Bäumen oder Schilfpflanzen, eine wahre Heimath von
gefräßigen und gefährlichen Amphibien (Alligator,
gewaltige und sehr giftige Wasserschlangen). Durch die
starken Überschwemmungen und Ablagerung von
Schlamm und Erde wird das Delta nicht nur fort-
während erhöht, sondern auch weiter ins Meer vor-
geschoben. Uebrigens ist der Missisippi wegen seiner
vielen Untiefen und der vielen schwimmenden Baum-
stämme nicht ohne Gefahr zu beschissen*).
c) Das Alleghanygebirge uno das vor-
gelagerte Küstenland. Im Alleghanygebirge,
dessen' mittlere Höhe c. 3000 Fuß beträgt, ist die
Kettenbildung vorherrschend; die meist parallelen
Ketten streichen von N.-O. nach S.-W. Es erstreckt
sich vom untern St. Lorenzstrom bis gegen den un-
tern Missisippi und umfaßt mit den Küstenebenen
gegen 20,000 lllm. Den höchsten Theil desselben
bildet das Gebirgsland von Maine, an dessen
Südwestende sich die weißen Berge (der Washington
gegen 7000 F.) steil und inselartig erheben. Von
den langgestreckten Thälern zwischen den bewaldeten
Ketten sind die tiefer liegenden die reichsten; die
*) Die unzähligen Baumstämme, welche vom Strom an den Ufern tos-
gerissen und mit fortgeführt werden, sammeln sich zum großen Theil im Miin-
dungsland. In späteren Erdperioden wird hier wahrscheinlich ein mäch-
tiges Braunkohlenlager sein.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
26 Europa.
bis zur Weser und enthält die französischen und
rheinischen Bergländer. Die zweite Abtheilung er-
streckt sich von der Weser bis gegen die Donau-
mündung. Diese besteht bis zur Oderquelle aus den
deutschen und von dort an aus den ungarischen Berg-
ländern (Karpathen). In diesen Bergländern erreichen
die Gipfel eine Höhe von 3 bis 5000 Fuß, nur in
der östlichen Abtheilung erreichen einzelne Gipfel die
Schneelinie. —
Das Klima ist natürlich verschieden nach der
Höhe, aber theilweise doch wärmer als in Nord-
deutschland. Der Winter ist auch hier in den öst-
lichen Theilen weit kälter als in den westlichen. Man
baut besonders Weizen und in den niedrigeren und
mehr geschützten Theilen der Gebirge Wein.
Mehrere große Flüsse entströmen diesen Berg-
ländern. Außer dem Hauptfluß, der Donau, sind
hier zu merken: die Garonne (Garonn), Loire
(Loahr) und Seine (Sähn) in Frankreich, sowie in
Deutschland die Weser, Elbe, Oder und Weichsel.
e. Das Tiefland von West- und Nordenropa. Am
Fuß der Bergländer bis zum Meere breitet sich als
eine zweite Stufe ein Gürtel von Tiefländern aus,
die sich vom Fuß der Pyrenäen bis zur Weichsel er-
strecken. Sie zerfallen naturgemäß in zwei Abthei-
lungen, das westliche (französische) und das öst-
liche (deutsch-polnische) Tiefland. Letzteres beginnt
an der Weser und nimmt gegen Osten an Breite
zu. Es wird von zwei breiten Landrücken durch-
zogen, welche alsdann in das osteuropäische Tiefland
übergehen. — Dieses Tiefland ist ein Kornland.
In dem größten Theile desselben wird das Brod aus
Roggen gebacken, nur in der westlichen Abtheilung
aus Weizen. Aus Gerste wird Bier gebraut,
welches in der nördlichen Abtheilung das gewöhn-
liche Getränk ist. — Das Klima ist kälter in der
östlichen als westlichen Abtheilung und in ersterer
desto kälter, je weiter nach Osten.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Frankreich Deutschland Nordenropa