34
vierter Abschnitt.
südlichen Felsengebirge,( bildet die Nordgrenze dieses Abschnittes. Der
^zweite, bis 5nm)Durckbruck des M^ilwnri/reickende Abschnitt besteht
nicht aus parallelen Zügen, sondern aus mehreren bogenförmig nach Nw.
umbiegenden Ketten, die kulissenartig aufeinander folgen. Vellowstone
p ^ ^Jellöstön^s Nebraska und Missouri, die anfangs in Längstälern nach
Abb. 18. Castle Geysir im Aellowstone-Nationalpark.
N. fließet:, durchbrechen, rechtwinklig nach 0. umbiegend, die Gebirgsketten
in engen Schluchten, wiederholt Wasserfälle bildend. In der Umgebung
des Yellowstone-Sees der sogenannte Nationalpark, reich an oul-
^ kanischen Erscheinungen, heißen Quellen, Geysirs und Kalksinterterrasfen,
" dem nördlichen Nen-Seeland vergleichbar. (Abb. 17 n. 18.) Der nörd-
lichste, längste Abschnitt des Gebirges gehört größtenteils schon Britisch-
Nord-Amerika an (s. § 78).
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Fünfter Abschnitt.
I. 2hi5 der allgemeinen Erdkunde.
§98. Bestimmung der geographischen Länge und
Breite. Gestalt und Größe der Erde.
Die geographische Breite eines Ortes der Erdoberfläche
ist gleich der Polhöhe desselben. Wegen der großen Entfernung
der Gestirne von der Erde kann nämlich die Richtung von irgend einem
Punkt der Erdoberfläche nach dem von ihm aus sichtbaren Himmelspol
parallel zur Erdachse angesehen werden. Ist also in Abb. 60 der Kreis An Qs
der durch den Punkt B der Erdoberfläche gehende Meridian, Bd eine Tan-
gente an ihn, d. h. die Mittagslinie von B und Pb parallel der Erd-
achse Ns, so ist der < Pbd die Polhöhe von B, der < Amb = < Fbe die
geographische Breite desselben. Die beiden Winkel sind gleich, weil sie beide
den < Ebp (die Zenithdistanz des Pols) zu einem rechten ergänzen. (Abb. 60.)
Stände daher genau am Pol ein Stern, so ließe sich die geographische Breite un-
mittelbar durch die Messung der Höhe dieses Sterns bestimmen. Der Polarstern ist aber
noch mehrere Bogenminuten vom Nordpol des Himmels entfernt; dem Südpol des-
selben steht überhaupt kein Stern nahe. Man muß daher die Polhöhe aus anderem
Wege bestimmen. Dazu ist zunächst die genaue Bestimmung des Meridians des
Beobachtuugsortes notwendig. Dieselbe geschieht mittelst des Theodolithen durch
Beobachtung korrespondierender Höhen eines Sterns. Ist der Meridian
bestimmt, so stellt man den Theodolithen genau auf diesen ein und beobachtet die Höhen
ki und h,, in welchen ein Zirkumpolarstern kulminiert. Die Polhöhe p des Beobachtungs-
ortes ist dann das arithmetische Mittel beider
Die Bestimmung der geographischen Länge eines Ortes
der Erdoberfläche beruht auf der Tatsache, daß jeder Stern während eines
Sterntages = 24 h Sternzeit einmal durch jeden Meridian der Erde hin-
durchgeht. Für Orte auf demselben Meridian kulminiert der Stern gleich-
zeitig; für einen um einen Längengrad weiter westlich gelegenen Ort dagegen
um vier Minuten Sternzeit später. Kennt man daher die Zeitdifferenz
der Kulmination eines bestimmten Sterns für zwei Orte der Erdoberfläche,
so braucht man dieselbe, in Minuten Sternzeit angegeben, nur durch vier
zu dividieren, um den Längenunterschied der beiden Orte in Graden zu
erhalten.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
110
Fünfter Abschnitt.
miteinander bilden. Diese Normalen schneiden sich aber nicht mehr, wie bei einer kugel-
förmigen Erde, im Mittelpunkt derselben; und zu gleichen Winkeln der Normalen ge-
hören nicht mehr gleich lange Meridianbögen (Abb. 61). Die Länge der Meridian-
bögen, welche zu gleichen Winkeln der Normalen gehören, nimmt nach den Polen hin,
wo die Krümmung geringer ist, zu.
Im Jahre 1841 hat der Astronom Bessel in Königsberg nach den
Resultaten der 10 besten damals vorliegenden Gradmessungen die Dimen-
sionen des Erdsphäroids berechnet. Es ergab sich:
halbe große Achse (Aquatorradius) 3 = 6377 km,
„ kleine Achse b = 6356 km,
2 3 1 ^
mitterer Erdradius —~— = 6370 km,
Abplattung—
Die Größe der Erdoberfläche berechnet sich danach zu rund 510
Millionen qkrn.
Der Äquator und die Parallelkreise sind auch auf dem Rotatious-Ellipsoid Kreise
und daher alle Grade auf demselben Parallel von gleicher Länge. Die Länge eines
Parallelkreisgrades beträgt:
bei 0° Breite (am Äquator) Iii km,
„ 45° „ 79 ..
„ 60° „ 56 „
§ 99. Der M o n d. Finsternisse.
Der Mond ist von allen Himmelskörpern der Erde weitaus der nächste.
Seine mittlere Entfernung von der Erde beträgt 384 000 km = 60,27 Erd-
radien. Wegen der Elliptizität seiner Bahn schwankt dieselbe im Laufe
einer Umdrehung zwischen 354 000 km und 414 000 km. Das Volumen
des Mondes beträgt nur 750, seine Masse nur Vso von der der Erde. Der
scheinbare Durchmesser des Mondes schwankt zwischen 32' 55" und 29' 30"
Da der scheinbare Durchmesser der Sonne zwischen 32' 36" und 31' 30"
schwankt, so erscheint der Mond bald kleiner, bald größer als die Sonne.
Auf der Mondoberfläche bemerkt man schon mit bloßem Auge hellere und dunklere
Partien. Mit dem Fernrohr lassen sich auf ihr Ebenen, Gebirge und Rillen unter-
scheiden. Besonders häufig sind Ringgebirge, offenbar erloschene Vulkane mit riesigen
Kratern.
Der Mond umkreist die Erde in 271/3 Tagen, und in der gleichen Zeit
dreht er sich einmal um seine Achse (siderische oder wahre Umlaufszeit).
Er kehrt daher der Erde stets dieselbe Seite zu. Nach seiner jeweiligen Stellung
zur Sonne erscheint der Mond in verschiedenen Lichtphasen, deren Haupt-
sächlichste als Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel
bezeichnet werden. Wenn der Mond seine siderische Umlaufszeit vollendet,
also wieder zu denselben Fixsternen zurückgekehrt ist, ist die Erde auf ihrer
Bahn ein Stück fortgeschritten, daher scheinbar die Sonne nach 0. vorgerückt.
Der Mond steht daher noch nicht in gleicher Stellung zu ihr. Die Zeit, in
welcher er wieder in gleiche Stellung zur Sonne gelangt, also die Zeit zwischen
zwei aufeinander folgenden Neumonden, heißt seine synodische Umlaufs-
zeit; dieselbe beträgt 29 Tage 13 Stunden. In dieser Zeit hat er sich gegen-
über der Sonne um 24 Stunden verspätet. Seine Kulmination bleibt also
täglich um uahezu 50 Minuten hinter der der Sonne zurück.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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112
Fünfter Abschnitt.
Eine totale Mondfinsternis entsteht, wenn der Mond zur Zeit des Voll-
mondes so nahe einem seiner Knoten steht, daß er vollständig in den Kern-
schatten der Erde sällt, eine partielle, wenn nur ein Teil des Mondes durch
den Kernschatten der Erde geht. Eine ringförmige Mondfinsternis ist un-
möglich, weil der Durchmesser der Erde größer als der des Mondes ist. Abb. 63
zeigt, daß eine Mondfinsternis, partielle wie totale, stets gleichzeitig an
allen denjenigen Orten der Erde zu beobachten ist, für welche der Mond
über dem Horizont steht. Sie ist eine reale Erscheinung, da der Mond wirk-
lich durch deu Erdschatten hindurchgeht. Für jeden einzelnen Ort auf der
Erdoberfläche sind daher Mondfinsternisse häufiger als Sonnenfinsternisse.
Im ganzen treten letztere häufiger auf, als erstere.
§ 100. Geologische Grundbegriffe.
Die Geologie ist eine der Geographie nahe verwandte und sür sie
unentbehrliche Wissenschaft, die den Aufbau und die Entwicklungsgeschichte
der Erde erforscht.
Die Erde war ursprünglich eine feuerflüssige Kugel, wie es gegen-
wärtig noch die Sonne ist. Infolge der Abkühlung bildete sich allmählich
an der Oberfläche eine feste Rinde, die immer mehr an Dicke zunahm.
Diese Erstarrungskruste der Erde ist gegenwärtig wohl nirgends mehr sichtbar,
da sie überall von jüngeren Schichten überlagert ist. Der uns zugängliche
Teil der festen Erdrinde wird von sehr mannigfaltigen Gesteinen gebildet.
Nach ihrer Entstehung teilt man sie ein in Eruptiv- und Sedimentär-
gesteine. Die ersteren sind in seuerslüssigem Zustande aus dem Erdinuern
emporgedrungen, die letzteren sind Ablagerungen aus dem Wasser (Meeren,
Seen, Flüssen, Sümpfen) oder durch den Wind. Die Eruptivgesteine
zerfallen wieder in Tiefengesteine und Ergußgesteine. Die ersteren
drangen nicht bis zur Erdoberfläche vor, sondern erkalteten bereits in einer
gewissen Tiese unter ihr und daher sehr langsam. Deshalb zeigen sie stets
eine vollkristallinische Ausbildung. Sie sind außerdem massig ausgebildet,
nie geschichtet. Das verbreiterte unter den Tiefengesteinen ist der Granit,
der sich aus den Mineralien Feldspat, Quarz und Glimmer zusammensetzt.
Die Ergußgesteine sind bis an die Erdoberfläche emporgestiegen und
hier entweder als Lava ausgeflossen oder durch die in ihnen enthaltenen
Wasserdämpfe und Gase in Form von Aschen und größeren Bomben
hoch emporgeschleudert und dann aus die Erdoberfläche herabgefallen.
Sie erkalteten viel rascher, wie die Tiefengesteine, sind daher höchstens
fein kristallinisch, häufig dicht oder glasig. Die verbreiterten Ergußgesteine
sind die Porphyre (ältere Ergußgesteine), Basalt und Trachyt (jüngere
Ergußgesteiue).
Jeder aus Ergußgesteinen aufgebaute Berg heißt ein Vulkan. Die
Vulkane haben kegelförmige Gestalt und auf ihrem Gipfel meist eine trichter-
oder kesselsörmige, oft sehr tiefe Einsenknng, den Krater, an dessen Grunde
der Kanal mündet, durch den die feuerflnssigen Massen aus den Tiefen empor-
gedrungen. Ist dieser dnrch erkaltete Lavamassen verstopft, so haben die
Vulkane eine Ruhepause in ihrer eruptiven Tätigkeit. Durch neu empor-
steigende feuerflüssige Massen können die Kanäle aber wieder geöffnet und
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
§ ^55. Die Bewegungsformen des Meeres.
263
Abb. 126. Entstehung der Gezeiten.
2. Die Gezeiten bestehen in einem periodischen Steigen und Fallen
des Meeresspiegels. Innerhalb 24 Stunden und 50 Minuten erreicht
dieser zweimal einen höchsten Stand (Flut, Hochwasser) zweimal einen
tiefsten (Ebbe, Niederwasser). Hervorgebracht werden die Gezeiten
durch die Anziehung von Sonne und Mond auf die Wasserhülle der Erde.
Wir nehmen zunächst einmal die ganze Oberfläche der Erde mit Wasser
bedeckt an. Die Bewegung der Erde um die Sonne kann man sich zusammen-
gesetzt denken aus einer tangentialen Bewegung und einem beständigen
Fallen der Erde nach der Sonne zu. Ist E (Abb. 126) der Erdmittelpunkt,
Es die Richtung nach der Sonne zu, so erhält der Punkt A, weil er der Sonne
um einen Erdradius näher ist, eine
größere Beschleunigung nach dieser zu
als E, wird sich daher von E entfernen.
Der Punkt B dagegen, der der Sonne
um einen Erdradius ferner ist als E,
erhält eine geringere Beschleunigung
und bleibt daher hinter E zurück. Die
Wasserhülle der Erde wird also ein in
der Richtung der Sonne gestrecktes
Ellipsoid bilden. Orte auf dem größten
Kreise A P B P[ werden höchsten, Orte
auf dem zu Es senkrechten größten
Kreise niedrigsten Wasserstand haben. Da nun die Erde in 24 Stunden sich
einmal um ihre Achse dreht, jeder Ort der Erdoberfläche in dieser Zeit zweimal
jeden dieser Kreise durchschneidet, so würde unter de5 alleinigen Wirkung
der Sonnenanziehung jeder Ort zweimal innerhalb 24 Stunden höchsten,
zweimal niedrigsten Wasserstand haben. Nun wirkt aber der Mond in gleicher
Weise auf die Wasserhülle der Erde. Es macht dabei keinen Unterschied,
daß der Mond sich um die Erde, und nicht diese sich um den Mond bewegt.
Mond und Erde ziehen sich gegenseitig an und drehen sich in Wahrheit um
ihren gemeinsamen Schwerpunkt, der allerdings wegen der geringen Masse
des Mondes noch in den Erdkörper hineinfällt. Der Mond erteilt daher
den ihm zugewandten Teilen der Erdoberfläche eine größere, den ihm ab-
gewandten eine geringere Beschleunigung nach ihm zu, als dem Erdmittel-
Punkt. Daher entsteht auch ein in der Richtung auf den Mond zu ge-
strecktes Flut-Ellipsoid.
Die durch den Mond erzeugte Flut ist höher als die durch die Sonne
erzeugte. Es siud nämlich die Fluthöhen proportional den Differenzen der
Beschleunigungen, welche Sonne und Mond dem Erdmittelpunkt und einem
um r demselben näher oder ferner liegenden Punkt erteilen, diese aber sind
umgekehrt proportional den dritten Potenzen der Entfernung der anziehen-
den Körper. Da der Mond nun der Erde sehr viel näher ist als die Sonne,
so wirkt er trotz seiner geringeren Masse stärker auf die Wasserhülle der Erde
ein als diese.
Die Gezeiten-Erscheinungen sind'daher in erster Linie vom Mond
abhängig. Der zweimalige Wechsel von Ebbe und Flut vollzieht sich nicht
innerhalb 24 Stunden, sondern innerhalb 24 Stunden und 50 Minuten,
da die Kulmination des Mondes täglich um 50 Minuten hinter der der Sonne
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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264
sechster Abschnitt.
zurückbleibt. Hochwasser tritt ein zur Zeit der Mondkulmination (Zenith-
flut) und 12 Stuudeu 25 Minuten nachher (Nadirflut) Niedrigwasser
6 Stunden 12% Minute vor und nach der Mondkulmination. Der Unter-
schied zwischen Zenith- und Nadirflut ist sehr gering, bedeutende Ungleich-
heiten in den Fluthöhen dagegen werden durch die verschiedene Stellung
von Sonne und Mond zueinander und zur Erde hervorgebracht.
Zur Zeit der Syzygien (Neu- und Vollmond) kulminieren Sonne
und Mond über demselben Meridian (bezüglich über zwei um 180° von-
einander entfernten). Ihre Wirkungen verstärken sich daher, und die Flut
ist an diesen Tagen eine besonders hohe (Springflut). Zur Zeit der Qua-
draturen (erstes und letztes Viertel) kulminieren Sonne und Mond über
zwei Meridianen, die um 90° voneinander abstehen. Mondflut trifft daher
mit Sonnenebbe, Mondebbe mit Sonnenflut zusammen. Es tritt daher
eine Abschwächung der Wirkungen ein; die Flut hat ihre geringste Höhe
(taube oder Nippflut).
Die wirklichen Gezeiten weichen von den unter Annahme einer gleichmäßigen
Wasserbedeckung der Erde abgeleiteten theoretischen Gezeiten mannigfach ab, und
zwar sowohl in der Höhe der Flutwellen, wie in der Eintrittszeit derselben. Diese Ab-
weichungen werden hervorgebracht durch die Änderungen in der Tiefe der Meere und
durch die Umrisse der Festländer. Im Bristol-Kanal beträgt der Unterschied zwischen
Hoch- und Niederwasser im Maximum 15 m, in der Fundy-Bay 25 m, im offenen
Ozean 1—2% m, in der Ostsee 5 cm; im Schwarzen Meere sind die Gezeitenbewe-
gungen unmerklich.
3. Die Meeresströmungen. Zwischen den einzelnen Teilen der Meere
findet beständig ein Austausch von Wasser durch Strömungen statt. Ihre
Geschwindigkeit ist meist eine geringe und erreicht nur in seltenen Fällen
diejenige kontinentaler Flüsse in ihrem Unterlauf.
Die Meeresströmungen werden in erster Linie durch die Winde hervorgerufen.
Die konstanten Passate sind in erster Linie als ihre Erzeuger anzusehen. Aus ihrer
ursprünglichen Richtung werden sie abgelenkt durch die Kontinente und die Wirkung
der Erdrotation. Sie rufeu ferner Kompensationsströme hervor, welche den Wasser-
Überschuß in den einen, die Wasserverminderung in den anderen Gebieten wieder aus-
zugleichen streben.
Je nachdem die Ströme aus tropischen oder polaren Gegenden ihren
Ursprung nehmen, führen sie warmes oder kaltes Wasser.
1. Warme Meeresströmungen.
Im Atlantischen wie im Stillen Ozean treten zu beiden Seiten des
Äquators im wesentlichen von 0. nach W. gerichtete Strömungen, die
Nord- und Süd-Äquatorialströmung, auf, zwischen ihnen eine ent-
gegengesetzt gerichtete, die Äqnatorial-Gegenströmnng, im Atlan-
tischen Ozean Guinea-Strom genannt. Ein Teil der Atlantischen Nord-
Aqnatorialströmung biegt als Antillen-Strom nach Nw. um, ebenso
ein Teil der Süd-Äquatorialströmung als Brasil-Strom nach S. Ein
Teil beider Aquatorialströmnngen aber dringt vereint in das Caribische
Meer und den Golf von Mejiko ein. Von hier aus ergießt sich ein sehr
reißender Strom warmen Wassers durch die Florida-Straße nach N., ver-
einigt sich mit der Antillen-Strömung und breitet sich dann unter dem
Namen Golfstrom fächerförmig über den ganzen nördlichen Atlantischen
Ozean aus, die West- und Nordküste Europas bis nach Nowaja-Semlja hin
bespülend. Im Stillen Ozean finden sich ähnliche Verhältnisse. Dem
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
276
Sechster Abschnitt.
ausgeübt werden, vermehrt zunächst die Unregelmäßigkeiten der Land-
oberfläche. Aber indem die Täler rückwärts immer tiefer in das Gebirge
Abb. 134. Der ins Meer hinabreichende Nnnatak-Gletscher in Alaska,
eindringen und sich immer mehr verzweigen, zerstören sie in Verbindung
Abb. 135. Schwimmende Eisberge.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
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279
man noch M mit P, so ergänzt <£ Mppi den <£ Pipd, < Mapi den <£ Mpia — Dpip
zu 90°, da nun < Mppi = < Mapi als Basiswinkel im gleichschenkligen Dreieck, so
ist auch < Pipd = < Dpip, also Pd = Pid. Es steht ferner Pg sowohl auf Po >vie
uuf Piv senkrecht, denn sie ist die Schnittlinie der Bildebene und der in P an die Kugel
gelegten Tangentialebene, welche beide auf der durch Map gelegten Ebene senkrecht
stehen. Folglich lassen sich die Dreiecke Ppg und Pifg zur Deckung bringen, mithin
ist < Fpg = < Fpig.
Bei der stereographischen Projektion nimmt der Maßstab mit der Entfernung
vom Kartenmittelpunkt zu. Ist P ein Punkt der Kugeloberfläche, der vom Gegenpunkt
des Augpunktes um den Bogen <f absteht, so hat seine Projektion vom Mittelpunkt
der Karte den Abstand r tang (L, wenn die Bildebene als Ebene eines größten Kugel-
kreises, 2 r tang wenn sie als Tangentialebene an die Kugel genommen wird und
r den Kugelradius bezeichnet. Der Augpunkt selbst fällt stets in Unendliche. Mit der
stereographischen Projektion kann daher nie die ganze Erdoberfläche abgebildet werden
Sie wird hauptsächlich für Planigloben und Himmelskarten angewandt. Bei der
Polarprojektion erscheinen die Meridiane als Gerade, welche sich im Kartenmittel-
Punkt schneiden, die Parallelkreise als konzentrische Kreise, deren Abstände um so größer
werden, je weiter sie vom Kartenmittelpunkt entfernt sind. Bei der Meridianprojektion
bilden die Meridiane ein Kreisbüschel erster, die Parallelkreise ein solches zweiter Art;
Mittelmeridian und Äquator sind die Achsen der beiden Büschel (s. Abb. 138).
2. Die Merkatorprojektion (Abb. 139) ist eine winkeltreue Zy-
linderprojektion. Sie wurde vonlverhard Krümer, genannt Merkator
<geb. zu Rnpelmonde in Flandern 1512, gest. zu Duisburg 1594), dem
Reformator der Kartographie, erfunden. Die Parallelkreise und Meridiane
werden, wie bei allen Zylinderprojektionen, durch zwei Systeme aufeinander
senkrechter gerader Linien abgebildet. Die Projektionen zweier Meridiane
von gleichem Längenunterschied haben gleichen Abstand. Die Parallel-
kreisgrade haben also in allen Breiten die gleiche Länge wie ein Äquator-
grad. Da auf der Kugelfläche aber die Parallelkreisgrade im Verhältnis
des cos der Breite abnehmen, so werden zur Erzielung der Winkeltreue
die Meridiangrade in den verschiedenen Breiten im Verhältnis des sec
dieser Breite vergrößert. Da sec 90° = oo, so fallen die Projektionen der Pole
ins Unendliche, die Projektion kann also nicht bis zu diesen ausgedehnt werden.
Die Merkatorprojektion findet Anwendung: 1. für Karten, welche die Verbreite-
rung allgemeiner, namentlich phvsikalischer Verhältnisse über die ganze Erdoberfläche
C
B
Ä
Abb. 136.
A
Abb. 137.
Gf>c " '
f&i it'äonale
#$y ors -nfc
Braunschwe'g
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
282
Sechster Abschnitt.
weit von A entfernten Punkte der Kugeloberfläche auch auf einem Kreise
um A als Mittelpunkt. Die Flächentreue wird nun dadurch erreicht, daß
jeder solche Kreis der durch ihn abgebildeten Kugelkalotte flächengleich wird.
Bezeichnet r den Radius der Kugel, h die Höhe einer Kalotte, q den Radius
des diese Kalotte abbildenden Kreises, so muß = 2 r h jr, also (>2 = 2 r h
werden, also q mittlere Proportionale zwischen 2 r n. h. In der Figur ist
Ak = 2 r, Ad = h, also die Sehne Ac = q.
Die Bonnesche Projektion ist lange Zeit auf unseren Atlanten mit besonderer
Vorliebe angewendet, fast ausschließlich für die Karten von Europa, Asien, Nord-Amerika,
weil der Netzentwurf bei ihr verhältnismäßig einfach ist. Neuerdings wird sie mehr
und mehr durch Lamberts flächentreue Azimutalprojektion verdrängt, für die (abge--
sehen von dem Fall, daß der Kartenmittelpunkt einen Erdpol darstellt) der Entwurf
des Gradnetzes zwar erheblich schwieriger ist, die aber geringere Verzerrungen gibt,
also ein treueres Bild des abgebildeten Tals der Kugeloberfläche liefert. Sie wurde
Mitte des 18. Jahrhunderts durch den berühmten Mathematiker Lambert (geb. in
Mülhausen im Elsaß, gest. als Mitglied der Akademie in Berlin) erfunden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Lamberts Lambert
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Nord-Amerika Mülhausen Elsaß Berlin
Vierter Abschnitt.
I. Aus der allgemeinen Erdkunde.
§ 63. Zur Klima-Lehre.
Die Hauptwärmequelle für die Erde ist die Sonne. Ein Ort an der
Erdoberfläche erhält im Laufe von 24 Stunden nmso mehr Wärme, je
länger er von der Sonne während dieser Zeit beschienen wird, und je höher
die Sonne am Mittag emporsteigt. Denn bei hohem Sonnenstande trifft
dasselbe Strahlenbündel einen kleineren Teil der Erdoberfläche als bei
tiefem und erwärmt diesen daher umso stärker. Ferner aber müssen die
Sonnenstrahlen, ehe sie znr
Erde gelangen, durch die
lie umgebende Luftschicht
hindurchdringen und gebeu
dabei einen Teil ihrer
Wärme an die Luft ab.
Ihr Weg durch die Atmo-
sphäre ist aber umso länger,
se schräger sie einfallen,
daher verlieren sie bei tiefem
Sonnenstande mehr Wärme
an die Luft als bei hohem
und können der Erde wem-
ger Wärme zuführen.
Stände die Erdachse
senkrecht zur Ebene der
Erdbahn (Abb. 1), so wäre
stets die Hälfte jedes Parallelkreises von der Sonne beschienen, die andere
Hälfte dunkel, daher wären zu allen Zeiten an allen Punkten der Erde
Tag und Nacht gleich. Die Unterschiede in der Erwärmung der verschie-
denen Orte an der Erdoberfläche hingen dann nur von der Mittagshöhe
der Sonne ab. Da diese dann am Äquator mittags stets im Zeuith (d. h.
senkrecht) stände, an den Polen dagegen eben noch am Horizonte sichtbar
wäre, so würde die Temperatur gauz gleichmäßig von dem Äquator nach
den Polen zu abnehmen. Auch beständen keine Unterschiede in den Jahres-
Zeiten.
Langendecf, Leitfaden. Ii. 4. Ansl. Ausgabe f. Gymnasien. 1
N
Abb. 1.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]