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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 795

1850 - Weilburg : Lanz
Vii. H l n te r - I tt d i e n. 795 gleiches Namens, zählt gegen 80,600 Einw, deren Handel und Schifffahrt sehr bedeutend ist. — Zn den unabhängigen Staaten gehören: Aschern (Atschin), den nordwestlichen Theil der Insel und einen Flächengehalt von I2oo Qmeil. begreifend, steht unter einem Sultan. Die gleichnamige Haupt, stadt liegt auf der nordwestlichen Spitze der Insel und in einem Walde von Kokospalmen und Bananen und besteht größtcntheils aus zerstreuten Bambushütten, in denen 40,000 Menschen wohnen. — Siak breitet sich auf der Nordostküste zu beiden Seiten des gleichnamigen Flusses aus und wird ebenfalls von einem Sultan beherrscht. — Das Land der Batta'ö liegt an der Westküste und im Innern. Sie sind Menschenfresser und verzehren nicht allein die Kriegsgefangenen, sondern auch manche Gattungen von Verbrechern. — Im Besitze der Niederländer sind auch die Inseln Banka und Billiton. Jene, durch die Banka-Straße von Sumatra geschieden, ist 160 Qmeil. groß und hat eine Bevölkerung von 180,600 Seelen und unerschöpfliche Zinngruben (jährl. gegen 5 Mill. Pfund); diese, im Osten der vorigen gelegen, begreift 54 Qmeil. und ist reich an Eisen. §. 982. b) Java, im Südosten von Sumatra gelegen und durch die Sunda-Straße von demselben getrennt, hat einen Flächen gehakt von 2355 Qmeilen und mird von 10 Mill. Menschen bewohnt — eine starke Bevölkerung, so daß über 4000 auf die Qmeile kommen. Mehrere Gebirgs- gruppen durchziehen die Insel der ganzen Länge nach. Nach Norden allmählich abfallend, bilden sie längs der Sunda-See eine flache, theilweise sumpfige Küste, während die südliche steil und voll von Klippen ist. Manche Berge erheben sich bis zu 12,000 Fuß; unter denselben gibt's viele feuerspeiende. Erdbeben sind häufig und heftig. Zahlreiche Flüsse, von denen mehrere schiffbar, ergießen sich in die Sunda-See. Das Klima ist gesund; nur mehrere Striche an der Nordküste und besonders die Gegend von Batavia machen eine Ausnahme. Von 1821 — 23 raffte hier die Cholera an 400,000 Menschen weg. Die Wärme steigt bis zu 26 0 R. Regengüsse 52*

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 770

1850 - Weilburg : Lanz
770 Die einzelnen Länder Asien'ö. am zahlreichsten. — Die Gelehrten-Sprache der Hindus ist das uralte Sanskrit; gegenwärtig nur Büchersprache, erscheint dieselbe aber nicht allein als die Stammmutter der jetzigen indischen Volks-Dialekte, sondern auch der meisten gebildeten europäischen Sprachen. Die jetzige Sprache dieses Volkes theilt sich in sehr viele Mundarten, von denen jede ihre eigene Schrift hat. Das Englische in ihren Besitzungen einzufschren und immer weiter zu verbreiten, ist das Streben der jetzigen britischen Regierung, — Die Hindus bekennen sich zur bra mini scheu Religion; Brama (der Erschaffer), Wisch nn (der Erhalter) und Schiwa oder Schi wen (der Zerstörer) werden als die drei Hauptgottheiteu verehrt. Reben diesen gibt cs noch cinc zahllose Menge von Unter- göttern; die indische Mythologie zählt deren nicht weniger als 30,000 auf. Sehr zahlreich ist auch das Heer der Priester (Braminen); sie sind theils Religions-Diener bei den mit vielen Götzenbildern geschmückten Tempeln (Pagoden), theils Mönche und Einsiedler. Glänzende religiöse Feste werden häufig gefeiert; auch Tänzerinnen (Bajaderen) erscheinen thätig bei denselben. Die uralten heiligen Bücher oder die Weda ms — Seelenwanderung, Opfer, Baden, Selbstreinigung und Selbstpeinignng, Verbrennung der Wittwen, Die Sikh's sind Deisten, entfernt von Bilderanbetung und Abgötterei; der Islamismus zählt viele Bekenner; auch gibt cs Christen (..Va Mill.), Parsen und Juden. — Die Hindus gehören zur kaukasischen Menscheuraffe; der Körper, zwar zart gebaut, ist wohlgebildet; die Gesichtszüge sind ausdrucksvoll. Die im Allgemeinen bräunlich-gelbe Hautfarbe geht bei den höhern Kasten oder Ständen in eine lichtere über. Dieses Volk sondert sich nämlich ab in vier Kasten oder streng geschiedene Stände. — Diese sind: i) die Bra- minen, zu denen die Gelehrten, Priester, Gesetzverständige und Staatsbeamten gehören; die Tschettries oder die Krieger und Fürsten (Radscha's, Raja's); 3) die Waischias (Massier), welche.die Landwirthe und Kaufleute begreift, und 4) die Schudders (Suders) oder die

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1015

1850 - Weilburg : Lanz
Viii. Kolumbien. 1015 federn den Kopf. Sie bilden ein harmloses, fröhliches und gastfreies Völkchen, das den Tanz sehr liebt und sich haupt- sächlich mit Fischfang beschäftigt. Da die, von den Guarau- nos bewohnten Inseln zur Regenzeit unter Wasser stehen, so haben sie ihre Wohnungen, wie die Vögel ihre Nester, 12—15 Fuß über der Fluth auf Palmbüumen. Dieser Volksstamm zählt nur noch 8 — 10,000 Köpfe. 2) Die Guahiros, im Nordwesten des Sees Marakaibo bis zur Meeresküste hau- send, sind ein schön gebauter, wüthiger und kriegerischer Volks- stamm und unversöhnliche Feinde der Spanier. Er besteht etwa aus 30,000 Individuen, ist gcwerbsieißig und wohlha- bend und hat eine leidenschaftliche Liebe zu den Cokablättern. 3) Die Otomakos, die ihre Wohnsitze am Apure und Ori- noko haben, sind ein unreinliches, elendes und bis zur Thier- heit hinabgesunkenes Völkchen, das Erdklöße am Feuer röstet und sodann verschluckt. §. 1182. Bei der Entdeckung dieses Landes standen die Peruaner in Quito auf einer ziemlich hohen Stufe der Kul- tur; diese aber hat sich, der Einführung des Christenthums ungeachtet, mehr verloren, als gehoben. Die Bildung der Europäer steht der in Meriko nicht gleich; doch sucht man die- selbe durch neu gegründete Schulen zu heben und immer weiter zu verbreiten. Das Land besitzt 7 Universitäten, 15 — 20 Gymnasien und einige andere Unterrichtsaustalten. — Land- und Bergbau, Viehzucht, Fischerei und Handel machen die Hauptbeschäftigung aus; der Gewerbfleiß beschränkt sich, mit Ausnahme der Republick Ecuador, auf die nothwendigsten Handwerke. Die Ausfuhr der geschätzten Naturerzeugnifse ist sehr beträchtlich und begreift Maulthiere und Esel, Häute und Pelzwerke, Kakao, Kaffee, Zucker, Baumwolle^ Taback, Färbeholz, Chinarinde, Sassaparille und Getreide, Salz — zu denen noch Tuche, Baumwollenzeuge und Teppiche als Kunst- erzeugnisse kommen. §. 1183. 1. Der Staat Venezuela, des Landes öst- licher Theil, wird in Norden durch das Antillen-, im Osten durch das atlantische Meer und Guyana, im Süden durch

4. Geschichte der Römer - S. 75

1836 - Leipzig : Baumgärtner
75 lichkeit sehr entstellt erzählt. Die Priester der Fidenaten kamen wahr- scheinlich mit Fackeln und heiligen Binden, dem ehrwürdigen Zeichen ste- hender Bitte, aus der Stadt heraus. Anfänglich respectirten die Sol- daten diese Procession, und schienen, wie einst Attila beim Anblick Leo des Großen, erschrocken und betäubt. Allein bald fielen sie über die wehr- lose Menge her find richteten ein großes Blutbad an. Man suchte diese Grausamkeit in der Folge zu bemänteln; machte die Binden zu Schlangen, die Opferfackeln zu Furienfackeln und stellte das Ganze als einen Angriff der Fidenaten dar. Die Römer, deren Legat T. Ouinctius die Etrusker mit einer Abtheilung des Heeres umgangen hatte, drangen mit den flie- henden Fidenaten zugleich in die Stadt rin. Die Einwohner, welche das Schwerdt verschont hatte, wurden als Sklaven verkauft, zum Theil an die Soldaten verschenkt. Fidena wurde ein verödeter Flecken. Der Dictator zog triumphirend in die Stadt und legte sein Amt nieder, so daß er nach sechzehn Tagen dasselbe im Frieden wieder abgab, das er im Kriege und in der Zeit der Noth übernommen hatte. Anstatt der Consuln wurden noch häufig Kriegstribunen mit consu- larischer Gewalt gewählt, bis im I. 366 v. Ehr. die regelmäßige Con- sularregierung wieder eintrat. Viii. Besiegung der Aequer, Volsker und Vejenter. Sold. Lucius Furius Camillus. Nach Fidena's Einnahme schloß Rom mir Veji einen Waffenstillstand aus zwanzig Jahre. Inzwischen hatten sich die Kriege mit den verbün- deten Aeqnern und Volskern erneuert, welche unermüdlich für ihre Freiheit gegen Roms wachsende und drohende Macht kämpften, die von den Contingenten derherniker und Latiner unterstützt wurde. Die drohende Ge- fahr bewog den Consul T, Qmnctins, den A u lu s P o st um l u s Tuber- tus, einen unerbittlich strengen Mann, zum Dictator zu ernennen. Dieser zog mit dem ganzen Aufgebot der Waffenfähigen auf das Grenzgebiete Al- gidus und schlug bei Tusculum ein festes Lager auf, dasselbe thcw der Eonsul bei Lanuvium. Dieses griffen die Feinde des Nachts an, wurden aber von dem zu Hülfe eilenden Dictator eingeschlossen. Ein kühner Volsker aber, Vettius Messius, schlug sich nach einem blutigen Kampfe durch und erreichte mit seiner Schaar das volskische Lager, das aber, so wie das abgesonderte der Aeguer, erstürmt wurde. Die Ge- fangenen wurden, außer dem Adel oder den Senatoren, *) als Sklaven *) 3m 5. Iahrh. n. Ehr. ward Senator und Edelmann gleichbedeutend, daher Seigneur.

5. Geschichte der Römer - S. 106

1836 - Leipzig : Baumgärtner
loe Xvi. Krieg mit Tarent und Pyrrhus. Italiens Unterwerfung. Unter den griechischen Pflanzstädten Unteritaliens zeichnete sich durch Seehandel, Knnststeiß, Reichthum und Lurus am meisten Ta- rent aus. Da die Tarentiner die gefährliche Nachbarschaft der Römer fürchteten, so hatten sie die Gallier, Etrusker und Samniter zur Em- pörung aufgewiegelt, auch die Lukaner und Bruttier in ihre Genossen- schaft gezogen. Die athenienfische Kolonie Thurii, früher Sybaris ge- nannt, welche von den Lukanern belagert wurde, begab sich in Roms Schutz. Daher eilte C. Fabricius der Stadt zu Hülfe, entsetzte sie und legte eine römische Besatzung hinein. Damals hatte ein Sturm zehn römische Triremen (dreirädrige Kriegsschiffe), welche nach einem Vertrage zwischen Rom und Tarent nicht über das Vorgebirge Laci- nium, dem jetzigen Lapo äelle Colon,íe hinaus segeln durften, in den Hafen von Tarent getrieben. Die Tarentiner, welche das Einlaufen der Schiffe als eine feindselige Handlung betrachteten, nahmen sie in Beschlag. Nach einer andern Nachrrcht war eine römische Flotille von zehn Schiffen zur Besichtigung der grvßgriechischen Küste ausgesegelt und war über das Lacinische Vorgebirge hinausgekommen. Die Ta- rentiner liefen daher gegen sie aus, versenkten vier Schiffe und nahmen eines mit der Bemannung weg. Hierauf gingen sie auf Thurii los, plünderten die Stadt, verjagten die angesehensten Bürger, ließen jedoch die römische Besatzung ungekränkt abziehen. Die Römer schickten nach diesem Vorfälle sogleich Gesandte nach Tarent, welche die Zurückgabe des Schiffes und der Gefangenen, Ersatz des zugefügten Schadens und Auslieferung des Urhebers dieser Gewaltthat verlangten, wenn die Tarentiner anders Freunde der Römer bleiben wollten. Als die Ge- sandten mit Mühe vor dem Volke Gehör erhielten, wurden sie nicht nur verhöhnt und ausgelacht, weil sie sich nicht gut griechisch aus- drückten, sondern selbst wegen ihrer Kleidung auch verspottet, und auf eine schamlose Weise thätlich beleidigt. Es ging nehmlich ein gewisser Philonides, ein Possenreißer und Spaßmacher, zu dem Sprecher der Gesandtschaft, Posthumius, und besudelte das Kleid desselben mit Urin, worüber die Versammlung in lautes Gelächter ausbrach. Da hob der Gesandte das Besudelte empor und sprach: >7 Das werdet ihr mit vielem Blute auswaschen, wenn ihr an solchen Possen Gefallen findet." Da die Tarentiner hierauf nichts erwiederten, reisten die Gesandten ab und Posthumius zeigte den Schmachfieck an seinem Kleide in Rom vor. Der Cónsul Aemilius Bar bula, der im I. 281 in Samnium

6. Geschichte der Römer - S. 174

1836 - Leipzig : Baumgärtner
174 zu erobern. Und in der Thar gehörte Scipio unleugbar zu den aus- gezeichnetsten und größten Männern in der römischen Geschichte; denn mit den Tugenden seines Vaters Aemilius Paullus vereinigte er die des altern Scipio, und paarte mit hervorleuchtendem Heldengeiste feine Bildung und Kenntnisse. Sein Leben rechtfertigte das größte Lob, das ein Sterblicher sich erwerben kann und ihm zugetheilt wurde, daß er nie etwas gesagt noch gethan habe, was nicht löblich gewesen wäre. Er war des tapfern Lalius Freund, dessen Vater im zweiten panischen Kriege dem altern Scipio sehr chefreundet war, ein Bewunderer des Geschichtschreibers Polybius, und ein Gönner des römischen Lustspiel- dichters Terentius, so wie des griechischen Weltweisen Panatius, in deren Gesellschaft er gern lebte. Begleitet von Lalius und Polybius ging er nach seiner Bestün- mung ab, stellte sogleich nach Uebernahme des Oberbefehls die gesun- kene Kriegszucht wieder her, und gab selbst das Beispiel strenger Sitten- reinheit und Gewissenhaftigkeit in Erfüllung aller Pstichten eines Sol- daten. Nachdem er das Lager von unnützen Menschen, die den Soldaten nur zur Schwelgerei und Raubsucht verführten, gereinigt und strengen Gehorsam gegen seine Befehle geboten hatte, machte er einen unvermutheten Angriff auf Megara, welches ein sehr großer freier Platz in der Stadt Karthago war, der an die Mauer stieß, von den Woh- nungen der Bürger umgeben. Wahrend er die eine Seite angreifen ließ, zog er selbst gegen fünf Viertelstunden weit auf die andere. Zwar gelang der Angriff auf die Mauer nicht, allein von einem nah an der Mauer stehenden Thurme ließ er die auf der Mauer stehenden Ver- teidiger wegtreiben, dann eine Brücke über den Zwischenraum legen, auf der seine Soldaten hinüberliefen und von der Mauer nach Megara hinabsprangen und dem Scipio das Thor öffneten, so daß dieser mit 4000 Mann eiuzog. Die Karthager zogen sich auf die Burg Vyrsa zurück, als ob die Stadt schon erobert wäre. Da aber das durch Dornhecken, Gemüsegärten und Wassergräben für einen Feind gefähr- liche Feld von Megara die Verfolgung erschwerte, und Scipio in der Nacht einen Hinterhalt fürchtete, so zog er sich wieder zurück. Am Morgen des folgenden Tages ließ Hasdrubal, aus Erbitterung über diesen Angriff Scipio's, und auch um jede Aussöhnung zwischen den Karthagern und Römern unmöglich zu machen, die römischen Gefan- genen auf der Mauer, im Angesichte der Römer, auf das grausamste martern, die Augen ausstechen, die Zungen ausreißen, die Fußsohlen abschneiden, die Finger abhauen, oder die Haut vom ganzen Leibe ziehen, und diese Unglücklichen dann noch lebend von der Mauer hin-

7. Geschichte der Römer - S. 262

1836 - Leipzig : Baumgärtner
262 weist aristokratische Freistaaten bildeten, doch so, daß einer den Vorrang und einen anerkannten Einstuß über die andern ausübte. Nicht immer blieb dasselbe Volk das herrschende; so werden zu verschiedenen Zeiten die Bituriger, Arverner, Sequaner, Aeduer, Rcmcr und Bellovaker als herrschende Volker genannt. Das gemeine Volk lebte in einer drü- ckenden Abhängigkeit oder Hörigkeit (olientels) von dem Adel (equites), welcher einen abgesonderten Stand bildete. Die Partheien der Großen strebten oft nach der Alleinherrschaft und richteten sich gegenseitig zu Grunde. Tyrannei und Bürgerkrieg zerrütteten Gallien schon lange vor Casars Ankunft; daher konnte er das große und stark bevölkerte Land nach acht Feldzügen unterwerfen und so demüthigen, daß es für die Freiheit keinen Versuch mehr wagte. Ueber dein Adel stand die Kaste der Priester oder Druiden, welche nicht nur den Opferdienst, sondern auch das Gerichtswesen besorgten. Ihre großen Vorrechte lockten viele Jünglinge in ihren Orden. Bei ihrem Unterrichte ver- schmaheten sie die Schrift, nicht aus Mangel, sondern weil sie das Gedachtniß verderbe und Geheimnisse verrathe. Römische Bildung und das Christenthum machten in Gallien dem Druidenwesen ein Ende, dessen Einrichtung viel Aehnlichkeit mit der römischen Hierarchie hatte. Nach der Vertilgung der Cimbern und Teutonen stritten sich die Aeduer und Sequaner um die Vormacht (Hegemonie, Principat), und eine große Spaltung Galliens war die Folge. Während die Aeduer Roms Unterstützung suchten, wandten sich die Sequaner an das deutsche Volk der Sueven, welche auf der rechten Seite des Ober- rheins und an der obern Donau wohnten. Im Jahr 72 v. Chr. zogen daher unter ihrem Fürsten Ariovistus (Ehrenvest) suevische Schaaren hinüber nach Gallien, schlugen die Aeduer und ließen sich von ihnen einen Theil des Gebiets abtreten. Bald entstand auch zwi- schen den Siegern und den Sequanern Streit; auch diese mußten be- siegt den dritten Theil ihres Landes den suevischen Ansiedlern über- lassen. Neue Heereshaufen kamen über den Rhein und verlangten von den Sequanern die Abtretung des zweiten Drittheil ihres Landes. Es waren nun 120,000 Menschen herüber gekommen. Andere Schaaren, geführt von den Brüdern Nosua und Kimber, zogen aus Germanien gegen den Mittelrhein. Ariovist herrschte stolz und streng; er nahm die Kinder der vornehmen Aeduer als Geißeln und ließ an diesen die Strafe vollziehen, wenn nicht alles nach seinem Wink geschah. Auch mit Rom war er in Verbindung getreten; unter Casars Consulat

8. Geschichte der Römer - S. 250

1836 - Leipzig : Baumgärtner
250 Kolchier, Aristobulus, König der Juden, die Fürsten der Cilicier, könig- liche Frauen der Skythen, drei iberische Häuptlinge und zwei albanische. Die vvrgetragenen Bilder stellten dar die Flucht des Mithridates und seinen Tod; auch sah man die Bildnisse der barbarischen Götter in ihrer heidnischen Tracht. Auf einer Tafel, welche vorgetragen wurde, stand folgendes: Schiffe mit ehernen Schnäbeln wurden genommen acht hundert. Städte wurden erbaut in Kappadocien acht, in Cilicien und Cölesyrien zwanzig, in Palästina Seleucis. Könige, die besiegt wurden, sind: Tigranes der Armenier, Artoces der Jberier, Orözes der Albanier, Darius der Medier, Areta der Nabatäer (in Arabien), An- tiochus der Commagener." Pompejus selbst saß auf einem mit Edel- steinen verzierten Wagen und trug einen Purpurmantel, der aus Aleran- ders des Großen Garderobe gewesen seyn soll. Hinter ihm folgten die Heerführer und eine Abtheilung Soldaten, die den Feldzug mitgemacht hatten, zu Pferd und zu Fuß. Nachdem er auf dem Kapitol im Tempel des Jnppiter die gewöhnlichen Opfer verrichtet hatte, ließ er keinen der Gefangenen tödten, wie es sonst nach Triumphen gewöhn- lich war, sondern schickte sie auf öffentliche Kosten nach Hanse. Von den königlichen Gefangenen blieb Aristobnlus in Haft und Tigranes wurde später hingerichtet. (Siehe die Abbildung Pi- 61.) Cäsar wurde zwar während seiner Prätur im Jahr 62 der Theil- nahm-e an der catilinarischen Verschwörung beschuldigt, allein Cicero's günstige Aussage reinigte ihn von dem allgemein verbreiteten Verdachte. Einen größern Schimpf fügte ihm P. Elodius zu, der mit Cäsars Ge- mahlin Pompeja ein geheimes Liebesverstandniß unterhielt. In der Nacht des ersten Mai's feierten die römischen Matronen im Hanse des Prätors Cäsar das geheime Fest der Bona Dea, oder guten Göttin, wobei bei Todesstrafe kein Mann zugegen seyn durfte, wahrscheinlich eine mysteriöse arrs Griechenland nach Rom verpstanzte Feier der De- meter oder Ceres. Clodius schlich sich als Saitenspielerin verkleidet mit in das Haus, wurde aber an Gang und Stimme erkannt, so daß alle Frauen hinwegeilten, und Cäsar seine Gemahlin verstieß. Clodius wurde hierauf wegen dieser Entweihung der Mysterien angeklagt, aber von der Mehrzahl der 56 Richter, die er schamlos und öffentlich be- stach , freigesprochen. Cäsar hatte, als er im Begriff war, als Proprätor nach Lusitanien zu gehen, über sechs Millionen Thaler Schulden, oder es fehlten ihm, wie er sich ausdrückte, fünf und Zwanzig Millionen Denarien, um nichts zu besitzen. Seine Gläubiger wollten ihn daher nicht ziehen

9. Geschichte der Römer - S. 256

1836 - Leipzig : Baumgärtner
236 Legi» neu noch fünf Jahre behalten, Pompejus aber die Provinzen Spanien mit Afrika, Crassus, Syrien nebst den dazu nbthigen Armeen, und ^)eide das Consnlat im Jahr 55 übernehmen sollten. Mit Hülfe des -Pöbels und bewaffneter Leute, welche das Marsfeld besetzten, wurden Pompejus und Crassus ohne Widerspruch zu Consuln erwählt. Durch einige Gesetze, welche die Strafen des Mordes, der Amts- erschleichung und der Verschwendung schärften, suchten sie ihr geschmä- lertes Ansehen zu retten. Pompejus bethörte das Volk durch ein neues Theater, das erste stehende in Rom, bei dessen Einweihung, außer vielen andern dramatischen Unterhaltungen, in fünf Tagen fünfhundert Löwen und acht Elephanten getödtct wurden. Die letztem erregten durch ihr klägliches Geschrei selbst bei dem sonst gefühllosen Volke, zu dessen Vergnügen sie erschlagen wurden, Mitleiden. Pompejus erklärte zwar oft, er werde keine Provinz annehmen, allein der Vorschlag des bestochenen Tribun Trebonius öffnete den Freunden der Republick die Augen; sie erfuhren jetzt, was zu Lucca verabredet worden. Unter Gewaltthätigkeiten, wobei selbst ein Tribun verwundet wurde, erhielten die Consuln ihre Provinzen und Cäsar die Verlängerung seiner Statt- halterschaft vom Volke bestätigt. „Jetzt, sagte Cato zum Pompejus, bereitest du dir Bürden für deine eigenen Schultern. Einst werden sie auf die Republik fallen, aber nicht eher, als bis sie dich niederge- drückt haben." Die folgenden Ereignisse haben diese prophetischen Worte wahr gemacht. Pompejus schickte seine Unterfcldherren oder Legaten Afranius und Petr ejus nach Spanien, und blieb, auf den Vorschlag einiger Tribunen, in Italien. Der Tod seiner geliebten Gemahlin Julia be- trübte ihn tief; mit ihrem Tode zerriß das Band der Freundschaft, das bisher die unbändige Herrschsucht Cäsars und des Pompejus mehr versteckt als unterdrückt hatte. Crassus, dem Reichthum das Iiel seines Strebens war, und der mit der Beute Asiens den militairischen oder politischen Vortheilen seiner Neben- buhler in Europa das Gleichgewicht zu halten wähnte, rüstete sich zu einem Kriege gegen die Parther, den gefährlichen Nachbarn seiner Pro- vinz Syrien. Vergebens- widerrieth der Senat, vergebens kündigte der Tribun Atejus, als Crassus zum Thor hinausging, beim Opferfeuer der unterirdischen Götter, ihm den Fluch an. Sobald er in Syrien angekommen war, ging er über den Euphrat, eroberte einige Städte Mesopotamiens, plünderte die Schätze des Tempels zu Jerusalem, die selbst Pompejus nicht angerührt hatte, machte sich überall durch seine Geldgier verächtlich, indem er mehr Banquier als Feldherr zu seyn

10. Geschichte der Römer - S. 311

1836 - Leipzig : Baumgärtner
511 schloß er doch durch eine Seeschlacht die Herrschaft der Welt zu er- kämpfen, weil Kleopatra es wünschte. Der Sommer des Jahres 32 war mit den beiderseitigen Rüstun- gen zugebracht worden. Den Winter über hielt sich Antonius zu Paträ, j. Patraö auf der Nordküste des Peloponnes, auf. Als im I. 31 die Schifffahrt wieder eröffnet wurde, zog Antonius seine Flotte, nach- dem er die wichtigsten Hafenstädte an den griechischen Küsten besetzt hatte, in dem Meerbusen von Ambracia, j. Arta, zusammen, an des- sen Eingänge die Stadt Actium lag, während die Landarmee auf der Küste von Akarnanien sich aufstellte. Bevor sie jedoch beisammen war, hatte Octavian, dessen Schiffe von Tarent und Brindisi aus- segelten, den epirotischen Ort Toryne, der Actium gerade gegenüber lag, eingenommen und dadurch den Antonius in Furcht gesetzt. Die witzige Kleopatra sprach ihm aber Muth ein, indem sie bemerkte: ,7was hat es weiter zu bedeuten, daß Cäsar in Toryne liegt?" Im Griechischen bezeichnet nämlich das Wort Toryne auch einen Rühr- löffel. Während nun Agrippa die griechischen Küstenstadte, die Anto- nius in Besitz hatte, plünderte und ihm selbst die Zufuhr abschnitt, besetzte Antonius mit einem Corps einen Posten bei Toryne und suchte dem Octavian die Zufuhr abzuschneiden, mußte sich aber nach einem unglücklichen Reitergefechte wieder nach Actium zurückziehen. Schon war der Sommer mit diesen nichts entscheidenden Unter- nehmungen vergangen, als der Uebertritt des Domitius und der Für- sten Galatiens, Dejotarus und Amyntas, zum Octavian, so wie der Mangel an Lebensmitteln den Antonius nothigten, entweder sich zu- rückzuziehen oder eine Schlacht zu wagen. Er wählte zu seinem Ver- derben das Letztere. Die schlechten Schiffe ließ er daher verbrennen, die übrigen gingen mit zwei und zwanzig tausend Mann in See; auch Octavian setzte seine Flotte in Bereitschaft. Das Meer war aber we- gen eines heftigen Sturmes sehr ungestüm und erst am fünften Tage — es war der zweite September des Jahres 31 — kam es zur Schlacht. Als Octavian an diesem Tage ganz früh aus seinem Zelte trat, um die Schiffe zu besehen, begegnete ihm ein Mensch mit einem Esel. Auf Octavians Frage, wie er heiße, antwortete der Eselstreiber: »Ich heiße Eutyches (Glücklich) und mein Esel Nikon (Sieger)." Dies war ein willkommenes Omen (Vorbedeutung), und Octavian ließ hier später zwei eherne Bildsäulen, den Mann mit dem Esel, aufrichten. Um Mittag begann der Kampf; während des Antonius große Schiffe wie hölzerne Bollwerke von den kleinen Schiffen Cäsars angegriffen und mit Steinen, Speeren und Feuer beworfen wurden, erweiterte
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