Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erster oder Elementar-Kursus - S. 138

1835 - Weilburg : Lanz
138 D. Amerika im Allgemeinen. §. 113. Amerika's Geschichte ist neu. Was sich vor der Ankunft der Europäer ereignet hat, darüber können nur Sagen und Muthmaßungen Statt finden. Daß aber mehrere Völker dieses Erdtheils in frühern Zeiten einen bedeutenden Grad von Kultur erreicht hatten, dieses unterliegt nicht dem mindesten Zweifel. Zahlreiche Trümmer von Palästen, Tempeln und Kunststraßen, Pyramiden und andern Denkmälern beweisen dieses nicht allein Lm Hochlande der Cordilleras, sondern auch in den ebenen Gegenden Nordamerikas. Auch fanden die Eu- ropäer bereits in Meriko, Kolumbien und Peru geordnete Staaten, und daß eine lange Reihe von Jahrhunderten dahin schwindet, bis der Mensch sich zu der Bildungsstufe erhebt, wo er fähig ist, in einem geordneten Staatsverbande zu leben — dies beurkundet die Geschichte der Vorwelt auf jedem ihrer deutungsvollen Blätter. Wahr ist's aber auch, in den übri- gen Theiten dieses Festlandes und seiner Inseln fand man nur Wilde — weder Nomaden, noch Ackerbauer — sondern rohe Jäger und Fischer. §. 114. In den bisherigen spanischen und portugiesischen Besitzungen konnte Industrie nicht aufkommen, nicht gedei- hen und sich zu einem blühenden Zustande erheben — denn sie schmachtete unter des Mutterlandes gewaltigem Drucke. Doch dies hat sich seit dem I. 1808 in den frühern spanischen Rei- chen und später auch in Brasilien anders gestaltet, und ist auch die Zeit der Krise noch nicht vorüber — es kann nur ein besse- res, kräftigeres Leben in diesen, von der Natur so gesegucten Ländern erblühen. Anders und besser war bereits seit längerer Zeit (1783) die Lage der vereinigten nordamerikanischen Staaten. Und hier ist auch das Fabrikwesen weit vorgerückt und schreitet noch voran mit Riesenschritten. Sehr blühend ist auch der Handel dieses mächtigen, jugendlichen Staates. §. 115. Uebersicht der einzelnen amerikanischen Länder nach Größe und Einwohnerzahl — nebst den bemerkenswerthesten Städten derselben. 1) Die Polarländcr erstrecken sich von der Hudsons- straße und dem gleichnamigen Meerbusen nach Norden hin bis

2. Lehrbuch der Geographie - S. 305

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 305 — f) Schutzgebiet der Marschall-Inseln. Die Marschall-Inseln (s. §. 195), sämtlich niedrige, schwach bewachsene Korallen- eilande, tragen eine Vegetation von Kokospalmen, Ölbäumen, Brotfruchtbäumen, Pandanns und Gras. Die Tierwelt umfaßt nur Ratten und Mäuse, Hühner, wilde Tauben und einige andere Vogelarten nebst wenigen Insekten. Die Bewohner sind friedliche Polynesien kühne Seefahrer, deren Nahrung hauptsächlich aus Fischen und Kokosnüssen besteht. Der von der Jaluit-Gefellschast vermittelte Haudel bewirkt den Austausch europäischer Waren gegen Kopra. Der Sitz des kaiserlichen Kommissars ist die Insel Jabwor in der Lagune von Jaluit im 8. der Gruppe. Politische und wirtschaftliche Geographie. A. Staatliche Einrichtungen. Entstehung und Einrichtung des Staates. G 254. Die natürliche Hilflosigkeit des einzelnen Menschen führt ihn zur Vereinigung mit seinesgleichen. Die ursprünglichste menschliche Vereinigung ist die aus Eltern und Kindern bestehende Familie, an deren Spitze der Familienälteste oder Patriarch steht. — Wenn sich mehrere Familien zum Schutz gegeu Feiude oder zu gemeinsamem Erwerb zusammenschließen, so bilden sie eine Horde oder (bei größerer Mitgliederzahl) einen Stamm, an dessen Spitze gewöhnlich ein besonders reicher oder angesehener Patriarch als Hünpt- ling steht. In Horden leben z. B. noch die afrikanischen Zwergvölker, die Wilden Australiens, die Weddas auf Ceylon, die Feuerländer. Horden führen gewöhnlich ein nomadenhaftes Fischer- oder Jägerleben. — Wenn mehrere Horden oder Stänime sich vereinigen, seßhaft werden und sich dem Ackerbau oder der Viehzucht zuwenden, fo bilden sie einen Staat, dessen Mitglieder anfangs gewöhnlich gleiche Abstammung und Sprache, gleiche Sitten und denselben Glanben besitzen. Die gemeinsamen Angelegenheiten eines ansässigen Staates werden ursprünglich durch alle Häuptlinge geordnet. — Gelangt einer unter ihnen zu hervorragendem Ansehen und zu bedeutender Macht, so entwickelt sich der Staat zur Monarchie oder Einzelherrschaft, die je nach der größeren oder geringeren Straffheit des Regiments eine despotische oder eine patriarchalische Monarchie sein kann. Wenn nach dem Tode des Monarchen (Alleinherrschers) ein Nachfolger gewählt wird, so ist die Monarchie eine Wahlmonarchie; folgt ihm ein Sohn oder ein anderer Verwandter, fo nennt man den Staat eine Erbmonarchie. Gieb einige Titel an, welche die Monarchen in Europa, iu Asien, in Afrika führen! — Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 20

3. Erzählungen aus der Geschichte - S. 242

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
242 Spanien und Portugal, erhielten. Doch that diese wenig oder gar nichts fr die Verbreitung und Befestigung der Kultur in jenen Lndern, sondern begngte sich damit, unter den hrtesten Be-drckungen der Eingeborenen ihre Habgier zu besriedigen. Anders gestalteten sich aber die Verhltnisse in dem nrd-lichen Amerika. Die ersten Ansiedler kamen bald nach der Ent-deckung des neuen Erdtheiles dahin aus England. Aber statt des Goldes imfr reicher Schtze fanden sie undurchdringliche Wlder und Wildni. Daher waren hier lngere Zeit die Niederlassungen nicht zahlreich. Walter Raleigh, von dem jetzt noch eine Stadt in Nordcarolina den Namen hat, grndete eine Kolonie und nannte sie zu Ehren der Knigin Elisabeth Virginien. Doch muten die Ansiedler bald aus Mangel wieder in ihre Heimath zurck-kehren. Im Jahre 1620 wanderten hundert Englnder von der m England verfolgten religisen Sekte der Puritaner nach den un-winhbaren Ksten von Nordamerika aus, um hier frei ihre eigene Kirche rein zu erhalten. Sie grndeten die Stadt New-Plymouth, und nach unendlichen Mhsalen gelang es ihnen, das rauhe Land, welches nur Wilde, aber kein einziges Hirtenvolk ernhrte, einem geordneten menschlichen Leben zugnglich zu machen. Die Zahl der Ansiedelungen vermehrte sich und nach ungefhr 40 Jahren waren die Gegenden von Masfachufets, Neu-Hampfhire, Rhode-Island und Connecticut von Puritanern angebaut. Diese Ansiedelungen bildeten zusammen Neu-England. Um 1634 wurde die Gegend am Flusse Potomak von englischen Katholiken, welche ebenfalls, um religisen Verfolgungen zu entgehen, ausgewandert waren, angebaut und St. Maryland genannt. Der König Karl Ii. gab 1664 das ganze von den englischen Ansiedlern bewohnte Land seinem Bruder, dem Herzog von. 2)oik; von diesem haben der Staat und die jetzt bedeutendste Stadt der Union, New-Aork, den Namen. Den eingewanderten Englndern und ihren Nachkommen war aber durch knigliche Freiheitsbriese zugesichert, da sie die gleichen Rechte behalten sollten, wie wenn sie in England geblieben wren; dafr da sie fr England ein neues Gebiet gewinnbringend machten, waren sie unter den Schutz des Mutterlandes gestellt. Die Einwanderungen, vorzugsweise aus England wurden jetzt immer zahlreicher, und da der Boden erst urbar gemacht werden mute, so war eine rstige Betriebsamkeit nthig, wenn demselben ein lohnendes Ertrgni abgewonnen werden sollte. Durch diese nicht ermdende Bckmpsung der groen Hindernisse der Natur wurde das Selbstgefhl und das Bewutsein gestrkt, durch eigene Kraft und Thtigkeit das Leben ntzlich und angenehm machen zu knnen. Whrend daher in den sdlichen reichen Gegenden Schlaff-

4. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 28

1873 - Münster : Coppenrath
28 Bei der groen Ausbreitung dieses Volkes konnte unmg-lich die Art der Beschftigung und der Grad der Bildung berall derselbe sein; denn auf beides hat sowohl die besondere Beschaf-fenheit des Bodens als auch des Klimas groen Einflu. In der einen Gegend mochten sie als Ackerbauer erscheinen, in der anderen als Hirten, auf den Inseln und an den Ksten vor-zglich als Seefahrer. Im Ganzen jedoch waren die Pelasger ein gesittetes, ehrwrdiges Geschlecht, das nicht ohne Grund von Homer mit dem Beinamen die Gttlichen" belegt ttnrd.4) Manche ihrer Einrichtungen liefern den klarsten Beweis, da sie die Stufe des Nomadenlebens lngst berschritten oder nie ge-kannt hatten; da sie berhaupt nicht so roh und ungebildet waren, als sptere Griechen selbst es wohl meinten. Sie trie-ben schon Bergbau und die Kunst, Kanle zu graben; vorzg-lich aber beschftigten sie sich mit Ackerbau und wohnten deshalb am liebsten in den fruchtbaren Ebenen an schlammfhrenden Strmen. Hier fhrten sie mchtige Steinburgen auf; hier la-gen auch ihre ltesten Städte, die Larissa, deren Menge schon das Volk der Pelasger als ein stdtegrndendes und in der Kunst groer und unvergnglicher Bauten erfahrenes bezeichnet. Ungeheure Steinblcke, polygonisch behauen, wurden kunstvoll, ohne Bindungsmittel, ineinander gefugt und zu. gewaltigen Mauern aufgethrmt. Die Seitenwnde der Thore sind oft einzelne aufgerichtete Felsenblcke; nach oben neigen sie sich etwas zusammen, und ein einzelner ungeheurer Stein liegt wage-recht querber. Solche Riesenbauten, die man spter cyklopi-sche" nannte, hat eine Zeit von mehr als dreitausend Jahren nicht vertilgen knnen. Man findet deren noch jetzt nicht nur in Griechenland, sondern auch auf den Inseln und Ksten Klein-Asiens und in Italien, als fortwhrende Zeugen fr das einst weit verbreitete Dasein dieses merkwrdigen Volkes und als ntlug yrjg (die aus dem nahen Lande), weil sie aus dem benach- harten Asien so oft herberkamen; noch andere von Aqyog (Thal) und niluv (wohnen), also Thalbewohner; noch andere endlich von Ijtxaioi, die Alten, und es ist merkwrdig, da auch Graeci (Griechen) sich auf denselben Begriff die Alten" 6'Quioi) zurckfhren lt. 4) diol Tf Iifxaayoi. Odyss. Xix. 177.

5. Alte Geschichte - S. 30

1872 - Mainz : Kunze
30 b. £>ie nemetf dfjen ©piele, bei 9toea in 2lrgoli§ dem ^eus $u ©fjren alle $raei 3a^re gefeiert c. Sdie ist^mtfdpen bei Äorinty alle graei^regu (g^ren be§ ^ßofetbon. d. Sdie pgtljifcfjen in atter 3eit uon 8 gu 8, feit 586 alle • 4 ^ajjre in £)elpl)i gu (5f)ren be§ Slpolfon. Urfprüngltdfj aud) mufifdfje feit 586 ritterliche und gpmnifdpe Söettfpiele. ©er Sbecfjfel der $erfaffung§formen Ict^t ftd) am ftarften an der ©efdfjidjte 2lt^en3 erfennen, roäfjtenb ©parta roefenttirf) in den einmal angenommenen formen bei^arrte. 23eibe ©tabte gelangen gu £§rer 23ebeittung gunädfjft burdf) die politifclje (Sinigung ((5entra= lifation) il)rer Sanbfdfjaft, ein $ortfd£>ritt, der in Sttljen am beften glücfte. Slber aucf) anberraartsl regt fidfj in biefer ^eriobe ba§ mefjr ober minber gelingenbe ©treben, burd(j (Sinigung der Sanbfdfjaft unter einem ^auptort ein politifcljes ©an^eä fjer^uftellen, fo in 2irgoli3 und 23öotien. Sdie griede)ifd()en 23erfaffung3formen (noxauai) raedfjfeln mit einer geraiffen ©efet}= und Sftegelmäfiigfeit, fo bafe man dou einer Speriobe be§ ^önigtfjumg», der 2lbel§f)errfd(jaft, der Sbolf^errfdfjaft reben könnte, Sdodfj ftnben fidf) biefe formen nicfjt fclojj nacljein= anber, fonbern audfj nebeneinanber in benoerfcfjiebenen ©taaten, im bunteften 2öec£)fel in den Kolonien. ©dfjema der griedfjifclien Sserfaffungen nacf) 2lriftotele§. 1) Sda§ alt^elelnifd&e Ijeroifdeje ^onigt^um (f. oben ©. 20) ist audj im Anfang biefer erften ^ßeriobe die fjerrfcfjenbe ©taatgform, mit friegerifcfjem (Sljaraöer, nur raenig befdfjränft, boclj immerhin raeit entfernt oon orientalifd^er Sde^potie. Sftit dem (5rb= rec^t mufjte ftd^ perfonlicfje Stüdjtigfeit, überlegene §elbenfraft nerbinben. Iv. Jteffeffe ^exfaffnmen. Opol Hi, 4, 7) Ausartungen (nugocßdoug) ©runbformen 1. [Aovaq/iu ober ßaoixtia. 2. Uqicstoxqutiu, 3. noxixda (drjfaoy.qurla) rvqavvlg. oxiyagyta. 6yxoy.qo.xla.

6. Alte Geschichte - S. 57

1872 - Mainz : Kunze
57 Sdjetl tfjter flotte den füblidjen 2tu§gang der fatamini^en ©e= umffer: bte grtedtjifdfje $lotte kaburcjj eingefd£)loffen, bte ©df)lad()t notfjroenbig. Söieberfjerftellung der (Sinigfeit (£f)emifto!le§ und 2lriftibe§): der enge Sdaum, die günftigen 9caturoerptniffe, die größere 23ef>enbigfeit der griedf)ifdjen ©d&iffe, die geriefte Leitung und die 23egeifterung namentlich der at§enifd&en ?0^ann= f^aften erringen einen üollftänbigen ©ieg (480). 9tad)fte *80 $olge Stb^ug der feinblidfjen ftlotte mä) dem §eee§pont und Jrücfjug be§ ^önigä mit dem ^auptfjeer. 2ftarbonio3 bleibt mit 300,000 erlefenen Gruppen surücf, überwintert in £tjeffa* lien. ©in $erfucf), die Sltfjener in§ perfifcf)e ^ntereffe |erüber= Sujiefjen .((Öefanbtjcfjaft Slleyanberg t>on ^Jftafebonien) fdfjeitert c. ^latäaunb^ftpfale. Sommer 479 eröffnet 9ftar= *79 bonios den graeiten $elb§ug; die Sltfjener, uon den ^Moponneftern im ©tief) gelaffen, flüchten abermals au§ ifirer ©tabt, in meldfje ^um gmeitenmale die Barbaren einten, (Srft jefct rütft bas peloponneftfcfje §auptl)eer unter a u f a n i a § über den 3ftfjs mo§; 5ftarbonio3 in baä befreunbete Ssöotien gurücf, rao er (350,000 gegen 110,000) beim2lfopo§ ©tellung nimmt. £änge= re3 „Bögern auf beiben ©eiten; ^aufaniaä raedfjfelt breimal die ©tellung, §ule£t nafje bei l a t ä a. ®ie ©djlac^t nimmt 479 burdfj ^Rarbonioä Stob eine für die ©riedjen günftige Sßenbung: die Sltfjener (linfer §lügel gegen die abgefattenen ©riedfjen) ool= lenben, mag dem rechten (©partaner, ^aufania§) gegen die ^ßerjer gelungen: unoerljoffter ©ieg und große 33eute; uom perfifdjen ^>eer rettet fic^ nur der 3$eil, der fd(jon tüäljrenb der ©c^lad^t abgewogen. 2lm gleiten £ag ©ieg der flotte am ^ftqfaleberg (2°' nien) unteräönig ßeott)df)ibe3 non ©parta und dem atl)enifcf)en ©trategen Xantl)ippo3: ©turm der gelanbeten ^annfcfiaft auf ba§ perftfefje Säger, beffen ungeheure Uebermadfjr buref) die ©tints mung der ^onier in ifjrem .Speere gelähmt. ^onien befreit, aber bei der geringen Unterneljmungäluft der ^ßeloponnefter auf den 2lnfc^lu| an 9ltf)en angemiefen. Jtleinlic^er ©inn bei der $ertf|eilung der ©iegespreife. d. 3n ©icilien. ©leidfjjeitig auf ©teilten Äämpfe der bortigen ©riedfjen gegen die ft a r t f) a g e r: ein großer ©ieg be§ ^rannen © e 1 o n üon © g r a f u § über ein fartl)agif<f)es §eer bet ^irnera, naef) der Ueberlieferung am gleichen Sage tote bte ©cfjlacf)t bei ©alantiä.

7. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 3

1871 - Hannover : Hahn
Allgemeiner Theil der politischen Geographie. 3 Arabern), und ihr Leben ist im allgemeinen ein friedliches und behagliches, üofl Geselligkeit und Gastfreundschaft. Eine bei weitem höhere Stufe als die Nomaden nehmen durchweg die ackerbautreibenden Völker ein. Wo die Bevölke- rnng so dicht wird, daß es unmöglich ist, stets Nenbrnchs- land zu erhalten, da muß durch künstliche Bearbeitung (Pflügen, Düngen) die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten werden; dazu bedarf es der Kraft der Hausthiere, die ihrer- feits eine sorgfältige Pflege verlangen. An andern Stellen wird es nothwendig, den Boden künstlich zu bewäßern oder die natürliche Bewäßerung zu regelu (Nil, Gauges), oder das reiche Marschland vor Ueberschwemmuug zu schützen (Ostfrieslaud, Holland, China). Ein so bearbeitetes Feld erhält einen hohen Werth; somit nimmt das Wandern ein Ende, und es entsteheil feste Ansiedelungen. Die feste Woh- nnug aber ladet vou selbst zur Beschaffung eiues reicheren beweglichen Besitzes ein. Anfangs verschafft sich der Land- mann alle seine Bedürfnisse, Wohnung, Kleidung und Geräthe, noch selbst, wie noch heute der schwedische Bauer; bald aber tritt eine Theilung der Arbeit ein: das Gewerke trennt sich vom Ackerbau. Dann wird ein Austausch uöthig zwischen deu Erzeuguisseu beider, und damit ist der Anfang des Han- dels gegeben, der bei weiterer Ausdehnung ein Mittel wird, die fernsten Völker mit einander in freundliche Berührung zu bringen. §. 3. Die verschiedenen Gesellschafts- und Regierungssormen. Ursprüglich waren alle Menschen gleich frei, und bei den Völkern auf deu untersten Stufen der Bildung, bei Sammel-, Fischer und Jägervölkern, ist das noch immer der Fall. Bei deu Völkern mit bestimmtem Besitz dagegen lag die Versuchuug nahe anch, den Men- sehen als Eigenthum und Waare zu betrachten, und aus diesem Wege entstand wirklich die Sklaverei, häufiger bei acker- bautreibenden als bei Hirtenvölkern, in neuerer Zeit jedoch durch die Macht christlicher Gesittung allmählich eingeschränkt. Mit der von deu Völkern erreichten Stufe der Lebensweise und Bildung hängen auch ihre staatlichen Verhältnisse zusammen. Völker ohne Eigenthnm bilden keinen Staat; bei Hirtenvölkern kommen schnellvorübergehende Staatcnbil- dnngen vor (Mongolen im Mittelalter); dauernde Staaten- bildungen finden wir nur bei ansäßigen Völkern. Gebt die höchste Gewalt von einem einzelnen Oberhaupte aus, so heißt 1*

8. Die Alte Geschichte - S. 17

1875 - Münster : Coppenrath
17 Fast bei allen Vlkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefhle der Verschuldung seines Ver-lustes zieht sich als Klage durch ihre religisen Ueberlieferungen. 4. Der Thurmbau zu Babel; Zerstreuung der Menschen. Manche schne Erfindung, die vor der Sndfluth gemacht war, mochte wohl mit dem ersten unglcklichen Menschengeschlecht unter-gegangen sein, und sie mute von Neuem gemacht werden. Die meisten jedoch, welche fr das menschliche Leben am ntigsten sind, waren gewi von Noe (Noah) aus der Fluth mit hinber gerettet worden. Hierauf konnten nun die Menschen weiter fortbauen und so rascher auf dem Wege der Ausbildung voranschreiten. Und zum Erstaunen ist ihnen dies geglckt. Denn um nur ein mittelmiges Haus zu bauen, wie viele Erfindungen mssen dazu vorhergehen, wie viele Handwerke sind dazu erforderlich! Und hundert Jahre nach der Sndfluth unternahmen schon die Menschen den Bau der Stadt Babylon und eines himmelhohen Thurmes in derselben. Die Bibel erzhlt uns, wie Gott bei diesem stolzen Unternehmen die Sprache der Menschen verwirrte. Sie zogen nothgedrnngen nach allen Seiten hin auseinander. Diejenigen, welche dieselbe Sprache redeten, hielten sich zusammen und schlugen dieselbe Richtung ein. In ihren neuen Wohnsitzen beschftigten sich Einige hauptschlich mit der Jagd, Andere mit der Viehzucht, Andere mit dem Ackerbau, je nachdem die Natur des Landes selbst fr das eine oder andere einlud, oder auch besondere Neigung Jeden bestimmte. Auf der niedrigsten Stufe der Bildung standen diejenigen, deren Hauptgeschft die Jagd war. 5. Die Iagd. Durch die immer weitere Trennung von dem Urfitze der Stamm-eltern kamen Manche in hchst rauhe, gebirgige Gegenden. Ungeheuere Wlder bedeckten noch den Boden und bargen in ihrem Dickicht eine Menge groer und kleiner Thiere, die mit ihrem Geheule die ganze Gegend erfllten. Die Roth machte den Menschen khn. Er nahm seine Waffe, trat in den Wald und wurde Jger. Das rohe Fleisch des er-schlagenen Thieres stillte seinen Hunger, die harten Knochen wurden zu Hausgerthen oder zu Waffen verarbeitet. Die abgezogene Haut hing er Wclter's Weltgesch. I. 32 Aufl. 9

9. Die Alte Geschichte - S. 27

1875 - Münster : Coppenrath
27 das fremde Thier wolle sie beien und verfolge sie noch mit seinem schwarzen Hauche. Am ntzlichsten wurde das Feuer fr die Bearbeitung der Metalle. Es gibt Lnder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge waren, da sie aus der Oberflche der Erde hervorschimmerten. Der Regen hatte die Erde weg-gesplt, und groe Stcke dieser Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse, die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als unntze Massen kaum beachtet. Von dem blinkenden Golde und Silber hauete man sich wohl Stcke mit einem Steine herunter und hing sie sich zum Putze um. Dagegen mute gewi das harte Eisen, welches gar nicht glnzt und doch von allen Metallen das ntzlichste ist, lauge unbenutzt liegen bleiben. Wir finden deshalb auch, da in alten Zeiten das Kupfer weit mehr im Gebrauche war, als das Eisen, selbst da man das Feuer schon kannte. Mit der Zeit jedoch lernte man auch das harte Eisen im Feuer bearbeiten. Seitdem konnte man alle frheren Werk-zeuge, besonders den Pflug, weit bequemer und dauerhafter machen und so den Ackerbau um Vieles vervollkommnen. Als die ersten nthigsten Bedrfnisse befriedigt waren, erfanden die Menschen auch Manches, was dazu dient, das Leben zu erheitern und zu verschnern. Denn das Gefhl fr das Schne und fr die erheiternden Knste des Lebens ist dem Menschen angeboren und erwacht immer, so-bald er jener ersten Sorge berhoben ist. So erfand schon Jubal eine Art von Harfe und Cither. 12. Entstehung der ersten Staaten. Wie in der Beschftigung mit dem Ackerbau alle Eultur wurzelt, so haben sich in ihr auch die ersten Staatsverhltnisse gebildet. Der Acker-bau fhrte ja zu festen bleibenden Wohnsitzen. Htte reihete sich an Htte, aus diesen entstanden bald Drfer. Auch diese vergrerten sich immer mehr und wurden zu Stdten. Wie leicht mglich war es aber, da unter der groen Menge der zusammenlebenden Menschen, deren Be-sitzuugen so nahe aneinander grenzten, Zank und Streit entstand! Denn nicht alle Menschen lieben und thun, was recht und billig ist, wenngleich der Schpfer das Gefhl fr Recht und Billigkeit in das Herz eines jeden gepflanzt hat. Fr den Fortbestand der Gesellschaft war es deshalb

10. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 3

1864 - Aschersleben : Carsted
Drei Stufen in der Entwicklung des Menschenge- schlechts: 1) Jager- u. Fischerleben, 2) Nomadenleben (Familie, Stamm, Patriarchen), 3) Ackerbau. Der Acker- bau ist die dritte und letzte Stufe, denn dieser bedingt feste Wohnsitze, u. daraus entwickeln sich allmählich die bürgerlichen Einrichtungen u. Gesetze bis zum vollkomme- nen Staate, Handel, Gewerbe, Künste u. Wissenschaften. — Die ältesten Staaten in den Ebenen des Hoangho u. Jantsekiang, des Ganges, des Euphrat u. Tigris, u. im Nilthale. Z 4. Die Geschichte wird eingetheilt in: x— 1. Alte Geschichte, von der Entstehung der f 476 n. ältesten Reiche bis zum Untergange des weströmischen C. Kaiserthums. 476— 2. Mittlere Geschichte, vom Untergange des ^ 1492 weströmischen Kaiserthums bis zur Entdeckung von Amerika. 1492— 3. Neuere Geschichte, von der Entdeckung ^ jetzt. Amerika's bis zur Gegenwart.
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 4
4 13
5 4
6 11
7 5
8 0
9 4
10 14
11 7
12 0
13 1
14 2
15 12
16 11
17 21
18 1
19 3
20 1
21 5
22 59
23 0
24 6
25 0
26 7
27 1
28 0
29 9
30 20
31 0
32 12
33 1
34 1
35 0
36 0
37 15
38 36
39 1
40 1
41 27
42 1
43 4
44 1
45 13
46 1
47 0
48 11
49 26

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 3
4 4
5 0
6 2
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 2
18 0
19 0
20 0
21 1
22 2
23 0
24 0
25 0
26 2
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 2
42 0
43 6
44 0
45 0
46 0
47 1
48 1
49 0
50 0
51 0
52 1
53 2
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 1
63 0
64 3
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 3
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 1
85 0
86 1
87 0
88 0
89 1
90 0
91 2
92 4
93 0
94 0
95 5
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 19
1 6
2 5
3 11
4 64
5 35
6 5
7 143
8 37
9 41
10 79
11 19
12 10
13 2
14 2
15 68
16 158
17 2
18 58
19 441
20 13
21 9
22 95
23 14
24 15
25 2
26 4
27 51
28 2
29 48
30 16
31 94
32 5
33 116
34 14
35 28
36 3
37 33
38 6
39 82
40 79
41 3
42 0
43 15
44 64
45 47
46 12
47 24
48 70
49 47
50 8
51 7
52 141
53 24
54 993
55 40
56 23
57 54
58 82
59 100
60 45
61 33
62 125
63 86
64 38
65 9
66 0
67 80
68 34
69 4
70 4
71 118
72 29
73 78
74 68
75 18
76 36
77 86
78 62
79 92
80 219
81 148
82 9
83 9
84 0
85 112
86 17
87 33
88 77
89 2
90 5
91 398
92 32
93 17
94 7
95 7
96 1
97 26
98 74
99 57
100 59
101 7
102 5
103 120
104 9
105 63
106 14
107 15
108 115
109 40
110 11
111 5
112 18
113 7
114 4
115 54
116 4
117 4
118 72
119 12
120 29
121 16
122 69
123 11
124 13
125 4
126 205
127 501
128 96
129 24
130 3
131 64
132 102
133 37
134 51
135 2
136 443
137 0
138 30
139 15
140 20
141 9
142 29
143 24
144 27
145 306
146 55
147 32
148 507
149 12
150 50
151 56
152 14
153 25
154 16
155 37
156 35
157 57
158 91
159 29
160 3
161 12
162 62
163 49
164 3
165 287
166 105
167 15
168 2
169 5
170 3
171 92
172 85
173 77
174 18
175 83
176 131
177 206
178 10
179 60
180 3
181 60
182 202
183 170
184 49
185 13
186 49
187 128
188 89
189 66
190 9
191 92
192 144
193 30
194 127
195 2
196 2
197 75
198 7
199 40