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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 827

1850 - Weilburg : Lanz
Xiii. Iapà n. 827 der Sinto-Religion, die neben einem einzigen höchsten Wesen, das über den Wolken thront, noch viele Untergötter zahlt. Sie verehren mtd) böse Geister; überhaupt herrscht unter dem gemeinen Volke viel Aberglaube. Der größte Theil der Gelehrten neigt sich der Vd)rc des Konfuzius zu. Die Ainos haben zwei oberste Götter; der gute bewohnt die Sonne- der böse den Mond. — Die Japaner haben im Aenßcrn viel Aehnlichkeit mit den Chinesen; doch sind sie etwas kleiner und magerer,'als diese. Die Hautfarbe ist bräunlichroth, der Kopf groß, der Halz kurz; die Kopfhaare sind von dunkelbrauner Farbe, die Augen glänzend schwarz. Was den National-Charakter betrifft, so werden sie als ein wißbegieriges, verständiges, vorsichtiges, fleißiges und in Handarbeiten geschicktes, höfliches, sehr reinliches, gehorsames, gerechtes, ehrliches und tapferes Volk gepriesen, das aber von Argwohn, Stolz und Aberglaube nicht frei ist. Selbstmord, hauptsächlich ans gekränktem Stolze, kommt häufig vor, und der Zweikampf besteht in diesem Lande darin, daß beide Gegner sich den eigenen Bauch aufschlitzen und so sterben. §. 977. In Ansehung der Geistesbildung übertreffen die Japaner alle asiatische Völker, selbst die Chinesen. Jeder von ihnen kann lesen und schreiben, kennt die Gesetze seines Vaterlandes und ist in der vaterländischen Geschichte »md Erdkunde bewandert. Man findet viele Gelehrte; besonders werden Religionsphilosophie, Moral, Landesgcschichte, Botanik, Arzneiülnst und Astrologie eifrig betrieben. Bereits seit dem Jahre 1206 sind sie im Besitze der Bnchdruckerkunst, jedoch mit unbeweglichen Lettern; cs gibt niedere und höhere Schulen — zu Miako auch eine Hochschule — und zahlreiche Bibliotheken. — Die Poesie ist geachtet; schöne Holzschnitte und kunstreiche Malereien »vcrdcn verfertigt. §• 978. Fleiß und Betriebsainkeit schmücken den Japaner in hohem Grade; ihn beschäftigen Land- und Bergbau, Seidcn- zucht »md Fischerei eben so sehr, als Gewerbe und Handel. Die Seidenlvebercien liefern sehr schöne Zeuge; weniger gut si»»d die Baumwollenwaaren. Die Säbelklingen stehen iti guten* 54*

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 821

1850 - Weilburg : Lanz
Xi Tibet, 821 groß; die vornehmsten heißen Ku tuchtu's, die, so chelos in Klöstern leben,' Gylong's. Man zählt kiele Tausende solcher Klöster — auch Nonnenklöster — und hat Ln .einem einzigen 3700 Mönche gefunden.. Miele Bilder schmücken die Tempel; aber Anbetung derselben findet nicht- Statt, sondern ist nach den Vorschriften der Buddha-Religion ver- boten. — Die Tibetaner sind von starkem Körperbaue, Haare und Augen schwarz; die Hautfarbe' ist bräunlich, auch kupferröthlich? Sie werden alö ein sanftes, harmloses, freund- liches, fried- .und dienstfertiges und mäßiges Volk geschildert, das sich zugleich durch große Thätigkeit und Biederkeit aus- zeichnet. Raub und Mord, Gewaltthätigkeiten und Blut- vergießen sind bei ihm ganz unbekannt. '§. 968. Bildung und eine ziemlich hohe Kültur kann den Bewohnern dieses Gebirgslaudes nicht -abgesprochen werden. Seit undenklichen Zeiten ist die Buchdruckerknnst bei -ihnen eingeführt, und sie besitzen eine.reiche Literatur, besonders in -der Theokogi'e, Heil- und Sternkunde, 'Geschichte u. s. w. Es gibt viele Klosterschulen; zwölf lstchere Lehranstalten blühen;' es fehlt. nicht an bedeutenden- Büchersammlnngen. In der Bildhauerkunst', haben sie es ;it einem hohen Grade der Voll-, kounuenheit. gebracht. -— Landbau und. Viehzucht sind Haupt- beschäftigungen; der Gewcrbfleiß aber liefert Seiden- und Wollenzeuge, Papier, Waffen, Holzwaaren u. a. Ein leb- hafter Verkehr findet Statt mit'-den angrenzenden Ländern; besonders werden Pferde, seidenartige, silberweiße Uakfchwcife, Wolle, Moschus, Borax, Goldstaub und Salz ausgeführt.-.— Die beiden Groß-Lama's beherrschest das eigentäche Tibet; das weltliche Oberhaupt in Butan aber ist ein Radscha. Sie stehen unter der Schutzherrschaft des Kaisers von China, welchem alljährlich reiche Geschenke zugehen. §. 969. Hlassa (Lassa), die ansehnliche. Haupt- stadt, des Landes und die Residenz des Dalai-Lama,-liegt, von einer steinernen Ringmauer umgeben, etwa in der.mitte des Landes in einer großen,' fruchtbaren Thalebeue, hat viele Klöster und Tempel und mehrere höhere Uuterrjchtsanstalten

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1035

1850 - Weilburg : Lanz
Xii. Die La P l a t a - S t a a t e n. 1033 ehemals durch die Jesuiten zum Ehristenthume bekehrt und in Missionen vereinigt. Ein besonders merkwürdiger Menschen- schlag, von Spaniern und Indianern abstammend, sind die Gauchos (Viehhirten). Einsam leben diese in den Pampas, oft viele Meilen weit von aller menschlichen Gesellschaft cnr- ferut, wodurch sie denn zu halben Wilden geworden sind. Ihre Nahrung besteht fast einzig in Fleisch, ihre Kleidung ans Leder und wollenen Decken. Sie wohnen in elenden Hütten; ihr arm- seliges Hausgcräthe ist fast einzig aus Knochen gemacht.. Völ- lig dem Müßiggänge ergeben, roh und unempfänglich für alles Bessere, stehlen, rauben und morden sie mit der größten Gleich- giltigkeit. Fast alle Geschäfte werden zu Pferd abgethan; sie scheuen sich auch den kleinsten Weg zu Fuß zurück zu legen. Daher ist ihre Fertigkeit im Reiten wahrhaft bewundernswcrth, so wie auch ihre Geschicklichkeit, mit der, 70 bis 80 Fuß weit geworfenen Riemeuschlinge, dem Lazo oder Lasso, wilde Thiere einzufangen. Mit dieser Schlinge bewaffnet, sind sie selbst im Kriege furchtbare Gegner. — Die Religion des Landes ist die katholische; auch die protestantischen Briten haben volle Religionsfreiheit. §. 1203. Für Förderung und Verbreitung von Wissen und Können sorgen mehrere Unterrichtsanstalten, von denen die meisten in der Hauptstadt Buenos-Apres vereinigt sind. Auch Cordova hat eine ehemals berühmte Universität. Einige Fach- schulen und Gymnasien sind vorhanden; der Volksunterricht wird keineswegs vernachlässigt; man findet mehrere Bücher- und Naturalien-Sammlungen. — Die wichtigste und ausge- breitetste Beschäftigung ist die Viehzucht; Acker- und Berg- bau werden weniger stark getrieben. Die Industrie besteht hauptsächlich in Wollweberei; der nicht unbeträchtliche Han- del befindet sich meistens in den Händen der Engländer und Franzosen; Karawanen ziehen nach den benachbarten Ländern. Rinds- und Pferdehäute, Pelzwerk, Wolle und Haare, Hörner, Talg und gedörrtes Fleisch sind die bemerkenswerthestcn Artikel der Ausfuhr. Buenos-Apres gehört zu den bedeutendsten Handelsplätzen ganz Amerikas. — Die jetzigen vereinigten 67*

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 744

1850 - Weilburg : Lanz
744 Die einzelnen Länder Asien's. und Ziegen gefunden, und von 3) wilden Thieren gibt's wilde Schweine, Hirsche, Hansen, Gazellen und Raubwild (Löwen, Tiger, Hyänen u. a.) Unter 4) dem Geflügel sind Strauße und Perlhühner zu bemerken; das Land hat 5) eß- bare Heuschrecken, das Meer 6) vielerlei Fische und 7) Perlenmuscheln. Der Ertrag der Perlenfischerei im persischen Meerbusen wird jährlich zu 2,700,000 Gulden angegeben. — 1!. Das Pflanzenreich. In den meisten Gegenden gedeiht 1) die Dattelpalme; das südwestliche Arabien ist nebst Abyssinien das Vaterland 2) des K a f f e b a u m e s, ' und der Mokka-Kaffee gilt für den besten auf Erden. 3) Bal- sam, Manna, Weihrauch, Sennesblätter, Gummi, Aloe, Tamarinden u. a. sind wichtige Artikel des Verkehrs; auch die Erzeugnisse des warmen und gemäßigten Himmelsstriches, als 4) Getreide, Gartengewächse, edles Obst, Baum- wolle, Taback, Indigo u. v. a. werden gefunden. — (1 Das Mineralreich. Das Land hat 1) Eisen, 2) Blei, 3) verschiedene Arten von Edelsteinen und 4) Steinsalz. §. 864. Die Zahl der Einw. wird zu 12 Mill. ange- geben. Das wichtigste unter den Völkern dieser Halbinsel sind die Araber, zugleich das einzige einheimische Urvolk. Außer diesem bewohnen Türken, Banianen (ein Hindu- Stamm), Neger (als Sklaven), Europäer und Juden das Land. — Die Hauptsprache ist die arabische und in vielen Mundarten über einen großen Theil Asien's und Afrika's verbreitet. — In Arabien stand die Wiege des Islam (d. h. des Heils), des Islamismus (16. Juli 622 — die Heg ira (Hedschra) als Ansang der arabischen Zeitrechnung), und daher bekennt sich sowohl das Hauptvolk, als auch die Türken zu Mnhameds Lehre (§. 814.) Wie in andern Religionsbekenntnissen, so gibt cs auch unter den Bekcnnern des Islam mehrere Sekten, suntcr denen besonders die W a Habiten (Wacha bi ten) in Nedsched bemerkens- werth erscheinen. Ihr Name stammt von Abdul Wahab, der um 1770 als Reformator des Muhamcdismus auftrat. Sie glauben nicht an Muhamedö göttliche Sendung, sondern

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 971

1850 - Weilburg : Lanz
V. Die vereinigten Staaten. 971 friedliche Verträge bestimmt, mehr in das Innere und die Landstrecken jenseits des Missisippi zurückgezogen, wo sie, ein kräftiger, abgehärteter und kriegslustiger Meuscheuschlag, meist von Jagd und Fischfang leben. Einige Stämme haben sich auch zwischen den europäischen Ausiedlungen niedergelassen, bekennen sich zum Christenthum, treiben Ackerbau und werden sich so nach und nach zu einer höher« Kultur erheben. Die Anzahl der Indianer vermindert sich immer mehr; manche Stämme sind schon ausgestorben, andere dem Erlöschen nahe. Mit dem Jabre 1607 begannen die Einwanderungen der Europäer; die ersten unter denselben waren Engländer, denen später Deutsche, Schweizer, Franzosen, Nie- derländer und Schweden gefolgt sind. Und so besteht denn gegenwärtig die Hauptmasse der Bewohner aus den Abkömmlingen dieser europäischen Ansiedler und aus neuen Ein- wanderern, die noch alljährlich ans unserm Erdtheile zuströmen. In den südlichen Staaten wird die Sklaverei noch geduldet, und Neger als Sklaven sind daher in diesen Gegenden zahlreich. — Am meisten verbreitet ist die englische Sprache; sie gilt als Staatssprache. Doch nicht allein in einzelnen Ortschaften, sondern selbst in ganzen Distrikten hört man die deutsche und eben so die französische Sprache. — Es herrscht eine unbeschränkte Glaubensfreiheit; eine Staats- Religion gibt es nicht. Jeder Verehrer des einzigen wahren Gottes, sei er nun Christ oder Jude oder Mnhamedaner — bekenne er sich zu einer Kirche oder Sekte, zu der er nur immer wolle, ist im Genusse aller bürgerlichen Rechte, und die Anhänger der verschiedenen christlichen Bekenntnisse, so wie Inden und Heiden leben in diesem Lande friedlich neben und unter einander. Hier gibt es außer Katholiken, (1 Mill.), Lutheranern (600,000), Reformirten (500,000), Episkopalen (500,000) und Presbyterianern (2,200,000) noch eine ansehnliche Menge von christlichen Secten, zu denen Baptisten (4% Mill.), Mennoniten und Methodisten (3 Mill.), Kongregationalisten (i1/, Mill.), Univer- salsten (600,000), Christianer (300,000), Unitarier 63*

6. Für die obere Stufe - S. 41

1892 - Berlin : Gaertner
Mittelalter und Neuzeit. 41 Zustände am Ende des Krieges. Verödung und Verarmung des Landes. Niedergang des Handels und der Industrie in den Städten; Verwilderung des Bauernstandes. (Brand der Dörfer, Hunger, Pest.) Verwilderung in Sprache und Sitte. (A la mode-Zeitalter: Sprachmengerei, Tracht.) Aberglaube (Hexenprozesse) neben tiefer Frömmigkeit. (Kirchliche Liederdichtung.) Folgen des Krieges: 1. Auflösung des alten deutschen Reiches — ca. 300 Territorien. 2a) Der Absolutismus — nach französischem Vorbilde — giebt den staatlichen Verhältnissen eine neue Ordnung. (Unterdrückung der Stände.) b) Unter den deutschen Territorien tritt in den Vordergrund das protestantische Bran-denburg-Preufsen. 3. Das protestantische Norddeutschland wird der Träger des deutschen Geisteslebens. Das Zeitalter des Absolutismus 1648—1789. . Die Zeit Ludwigs Xiv. und des großen Kurfürsten. Ia. Entwickelung des Absolutismus in Frankreich. 1610—1643 Ludwig Xiii. Regiment des Kardinals Richelieu. ß) Begründung der absoluten Monarchie. Kriege gegen die Hugenotten, la Rochelle wird erobert. (Einbufse der politischen Macht.) Kampf mit dem Adel. (Montmorency hingerichtet.) Beschränkung des Parlaments. (Widerspruch gegen Steuern und gegen einzutragende königl. Verordnungen wird unterdrückt.) — Etats generaux nicht mehr berufen.

7. Geschichte der Römer - S. 90

1836 - Leipzig : Baumgärtner
90 Oskern abgelernten atellanischen Possenspiele, wie sie wahrscheinlich in der Stadt Atella in Kampanien gewöhnlich waren. Auch ließ man zur Abwehr der Pest durch den Dictator L. Man- lius Jmperiosus einen Nagel in die Tempelwand des capitolini- schen Jupiters einschlagen. Da der nur zu diesem Geschäft gewählte Dictator aber auch eine Trnppenanshebung halten wollte, zwangen ihn die Volkstribunen zur Niederlegung seines Amtes und forderten ihn im Jahr 362 v. Chr. wegen seiner Strenge vor Gericht, ihm auch die schlechte Behandlung seines auf dem Lande lebenden Sohnes, Titus Man lius, vorwerfend. Voll Unwillen beschloß der Jüngling öffent- lich zu zeigen, daß er es mit seinem Vater und nicht mit dessen Feinden halte. Mit einem Dolche unter dem Kleide ging er früh zur Stadt, gerade vor das Haus des Tribuns Marcus Pomponius, der ihn sogleich vorließ. Nach gegenseitiger Begrüßung sagte Manlius, er habe etwas mit ihm ohne Zeugen zu sprechen. Kaum waren sie beide allein, als der Jüngling den Dolch zog und ihn auf der Stelle zu durchbohren drohete, wenn er nicht eidlich ihm versicherte, die Klage gegen seinen Vater Lucius Manlius zurückzunehmen. (Siehe die Abbildung N= 19.) Der Tribun, der den Stahl des tollkühnen starken Jünglings vor seinen Augen blitzen sah, schwur den verlangten Eid und gab seine Klage auf. Das Volk aber belohnte diese That kindlicher Liebe damit, daß es den jungen Mann zum Kriegstribun ernannte. In demselben Jahr 362 war wahrscheinlich durch eine vulkanische Erschütterung auf dem Markte zu Rom eine weite Kluft von unermeß- licher Tiefe entstanden, die man auszufüllen vergebens versuchte. Nach dem Aussprüche eines Sehers mußte in diesen Abgrund das beste Gut des römischen Volkes geworfen werden, wenn man dem Staate seine Dauer sichern wollte. Da man hierüber in Ungewißheit war, so trat ein edler Jüngling, Marens Curtins, hervor und fragte, ob es für Römer ein höheres Gut gebe, als kriegerische Tapferkeit. Darauf weihete er sich zum Opfer für die Götter der Unterwelt, schwang sich in voller Rüstung auf sein herrlich geschmücktes Roß und sturtzte sich in den Schlund, an dessen Stelle nachher der curtische See ent- standen seyn soll. (Siehe die Abbildung N= 20.) Da sich schon damals viele Plebejer durch die auf Wochenmärkten und Sammelplätzen erschlichene Stimmenmehrheit zu Staatsämtern drängten, so machte der Bürgertribun Cajus P otelius, auf Betrieb der Patricier, einen Gesetzvorschlag gegen ungebührliche Amtsbewerbung

8. Geschichte der Römer - S. 96

1836 - Leipzig : Baumgärtner
96 schlafenden Feinde. Zwar wurde er in der Mitte ihres Lagers entdeckt, entkam aber glücklich, da das Geschrei seiner Schaar den vom Schlafs betäubten Feinden eine solche Bestürzung einjagte, daß sie die Eilenden nicht verfolgen konnten. Mit Tagesanbruch (das Dunkel der Nacht sollte solche Tapferkeit nicht verhüllen) hielt Decius seinen Einzug in das Lager des Consuls, wo er als Retter begrüßt und durch öffent- liches Lob geehrt wurde. Zur Belohnung erhielt er einen goldenen Kranz und hundert Ochsen, nebst einem auserlesenen weißen, fetten Stier mit vergoldeten Hörnern. Die Theilnehmer seiner That bekamen auf immer die doppelte Portion Getreide, jeder einen Ochsen und zwei Rocke. Die Legionssoldaten setzten dem Decius einen Graskranz auf, womit die Rettung ans der Einschließung belohnt zu werden pffegte; dann brachte ihm jeder ein Pfund Korn und ein Maas Wein. Nachher wurde bei Suessula gekämpft, wo Valerius das feindliche Lager eroberte und unermeßliche Beute (-40,000 Schilde, 170 Fahnen) machte. Beide Consuln feierten einen glänzenden Triumph; Decius, in den Gesängen der Soldaten verherrlicht, folgte ihnen zu Fuß. Wahrscheinlich in Verabredung mit den Plebejern empörte sich die in Kapna stehende römische Besatzung und rückte auf Rom los. Schon hatten die Aufrührer bei Alba ein festes Lager bezogen und gewaltsam einen Anführer ernannt, als ihnen M. Valerius als Diktator entgegen- zog und Amnestie (Verzeihung und Vergessenheit des Geschehenen) ankündigte, worauf sie zum Gehorsam zurückkehrten. Der Senat aber gestand ihnen zu, daß keines Soldaten Namen ohne seinen Willen aus der Liste gestrichen, und kein Kriegstribun wieder Hauptmann werden solle. Nach Wiederherstellung der innern Ruhe kam im I. 341 mit den Samnitern ein Friedens- und Vertheidigungsbündniß zu Stande, weil die Römer Latiums wachsende Macht fürchteten. Xiv. Latiums Unterjochung. Die Latiner setzten als selbstständige Nation den Krieg mit den Samnitern allein fort; die Römer traten zwischen beiden als Vermittler auf. Latinische Gesandte kamen nach Rom und erklärten im Namen ihres Volkes im Senate, daß, wenn eine wahre Verbindung zwischen ihnen als zweien völlig freien und gleichen Völkern bestehen solle, die Hälfte des Senats aus Latinern bestehen, und ein Consul aus ihrem Volke gewählt werden müsse. Eben so sey auch die Zahl der Tribus zu verdoppeln und die Besetzung der übrigen Magistrate zu thcilen.

9. Geschichte der Römer - S. 152

1836 - Leipzig : Baumgärtner
gehindert zu werden, stiegen etwa 35,000 Mann beim Vorgebirge des Apollo unweit Utika ans Land und befestigten auf nah gelegenen Hü^ geln ein Lager. Nach einer etwas dichterifchen Darstellung fragte Scipio, als die Küste vor ihm lag, wie das nächste Vorgebirge hieße? Auf die Antwort: das Vorgebirge des Schonen! rief er: »Die Vor- bedeutung ist gut: lenket die Schiffe darauf zu!« In der Nahe des römischen Lagers stand Hasdrubal mit 27,000 Mann und 140 Ele- phauten im Lager. Hinterlistig beredete ihn Masinissa, seinen Sohn Hanno mit einer Rciterabtheiluug nach Utika zu schicken, nachdem er schon heimlich dem Scipio gerathen hatte, eine Truppenabtheilung in einen Hinterhalt zu legen. So wurden jene abgeschickten Karthager von den Römern und Numidiern überfallen und Hanno selbst gefangen genommen. Masinissa wechselte ihn aber gegen seine Mutter aus, die sich noch in Karthago befand. Utika konnte Scipio trotz aller Anstrengung nicht erobern. Er mußte daher, ohne in dem Besitz eines festen Platzes zu seyn, fein Winterlager (Castr-a Cornelia) auf einer Landzunge östlich von Utika auffchlagen. Jetzt fing Syphar an, die Sache der Kar- thager eifriger zu unterstützen, und erschien mit 50,000 Mann zu Fuß und 10,000 Reitern, welche in Hasdrubals Nähe ein Lager bezogen. Anfangs suchte er Friedensunterhandlungen einzuleiten und Scipio schien auf seine Vorschläge einzugehen, schickte aber nur deshalb Abgeordnete in das karthagische und numidische Lager, um deren Lage und Be- schaffenheit ausspähen zu lassen. Darauf rückte er in der Stille der Nacht vor, steckte die Baraken der Feinde in Brand und richtete bei der plötzlichen Verwirrung eine große Niederlage an, der bald eine zweite folgte. Auch Syphar, durch eine Empörung aus Masinissa's Besitzungen vertrieben, gerieth in dessen Gefangenschaft. Der Anblick des gefesselten Königs bewog auch die Hauptstadt Cirta, sich dem Sieger zu ergeben. Hier fand er seine ehemalige Braut, des Syphar Gemahlin Sophonisbe, die ihm in der Vorhalle der Burg entgegen- trat und ihren neuen Gebieter kniefällig um die Gewährung der ein- zigen Bitte anstehete, über sie als seine Gefangene nach eigenem Willen zu schalten, sie aber nie der übermüthigen und grausamen Willkühr eines Römers preiszugeben; habe er kein anderes Mittel, möge er sie wenigstens durch den Tod retten. Sophonisbe war außerordentlich schon und in blühender Jugend. Das Herz des Siegers wurde nicht blos von Mitleiden, sondern auch von neu erwachter Liebe zu seiner Gefangenen bew gt. Er bot ihr versöhnt die Rechte und führte sie in den Pallast. (Siehe die Abbildung 40.)

10. Geschichte der Römer - S. 128

1836 - Leipzig : Baumgärtner
128 den Oberbefehl, der auch Utika entsetzte und den Empörern eine ziemliche Niederlage beibrachte, die den gesunkenen Muth der Karthager anfrichtete. Allein auf dem Marsche in einer Gebirgsgegend wurde er plötzlich von den ihm zur Seite nachziehenden Söldnern und Numi- diern eingeschlossen und geriet!) in die größte Gefahr. Unter diesen Numidiern befand sich ein vornehmer Jüngling, Narvasus, ein heimlicher Freund der Karthager und stiller Bewunderer des Hamilcar. Von hundert Reitern begleitet näherte sich der Numidier, der den großen Feldherrn zu sehen wünschte, dem panischen Lager und begehrte Einlaß. Um den Wachen jede Bedenklichkeit zu benehmen, übergab er sein Roß und Geschoß den Begleitern und ging unbewaffnet, zur Bewunderung aller Karthager, nach Hamilcars Zelt, wo er seine Ab- sicht, mit ihm den Bund der Freundschaft zu schließen, erklärte. Ha° milcar, über diese unerwartete Hülfe hocherfreut, nahm ihn sehr wohl- wollend auf und versprach ihm, wenn er in der Treue gegen Karthago beharre, seine Tochter zur Gemahlin. lsiehe die Abbildung Ix- 29.) Nachdem sie den Bund geschlossen hatten, führte Narvasus sogleich gegen 2000 numidische Reiter in das karthagische Lager, mit welchen verstärkt Hamilcar das Heer der Empörer schlug. Auch leistete Nar- vasus nachher noch in diesem Kampfe der Verzweiflung die treuesten Dienste. Erst im vierten Jahre gelang es der Republik, die Ober- hand zu gewinnen. Gleichzeitig war in den karthagischen Kolonien auf Sardinien eine ähnliche Empörung ausgebrochen. Die dort stehenden Söldlinge kreuzigten den punischen Feldherrn Hanno, ermordeten grausam alle Karthager, bemächtigten sich der Srädre und machten sich zu Herren der Insel. Es entstand aber bald zwischen ihnen und den Sardern Uneinigkeit, wobei die letztem die Oberhand behielten. Die karthagischen Rebellen ergaben sich den Römern und diese nahmen die ganze Insel in Besitz, im I. 238. Auch Korsika, das zwar die Kar- thager nie völlig besessen haben, das aber doch als eine ihrer Pro- vinzen erscheint, siel damals in die Gewalt der Römer. Jede Insel erhielt einen Prätor zum Statthalter. Die Sarder erhoben aber, wahr- scheinlich von Karthago dazu gereizt, gegen die neue Herrschaft die Waffen und erneuerten auch, nach ihrer scheinbaren Unterwerfung im Jahr 235, wo auf kurze Zeit der Janustempel zum Zeichen des all- gemeinen Friedens, nach Ruma zum zweiten Male, geschlossen wurde, den Kampf. In diesen Kriegen bediente sich der Consul M. Pom- ponius Matho großer abgerichteter Hunde, wie einst die Spanier in Meriko und Peru, um die flüchtigen Sarder in den Gebirgen zu hetzen.
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