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1. Für die obere Stufe - S. 42

1892 - Berlin : Gaertner
1 Mittelalter und Neuzeit. b) Erhöhung des französischen Einflusses (gegen Habsburg). Subsidien an Bernhard von Weimar, dann offene Teilnahme am 30jährigen Kriege. c) L’Academie frangaise (1635); Corneilles Cid. 1643—1715 Ludwig Xiv. 1643 1661 Verwaltung Mazarins. (Ludwig ist minderjährig.) Er gewinnt Teile vom Elsafs (1648); besiegt die Fronde (Parlament und Adel, Conde); schliefst Frieden mit Spanien. (Maria Theresia wird Gemahlin des Königs.) Ludwigs Selbstherrschaft. Hochbegabt, majestätisch, prachtliebend, in der ersten Epoche thätig und energisch. („l’Etat c’est moi.“) I. Die glorreiche Zeit bis 1683. a) Verwaltung des Staates durch tüchtige, selbstlose Minister. Colbert ordnet die Finanzen (Budget), fördert die Industrie, hebt den Handel im Lande (canal du Midi) und zur See (Kriegsflotte).—Louvois Kriegsminister: Uniform und gleiche Bewaffnung (Bajonett); Offiziere vom Könige ernannt. Grenzfestungen durch Vauban erbaut. b) Kriegerische Erfolge. 1667—1668 1. Raubkrieg gegen die spanischen Nieder- lande; Eroberung von Grenzstädten (Lille). 1672—1679 2. Raubkrieg gegen Holland. Wilhelm Iii. von Oranien wird Statthalter, rettet Amsterdam. Friedrich Wilhelm der große Kurfürst schliefst den Frieden zu Vossem. Kaiser und Reich (auch Brandenburg wieder) beginnen den Krieg.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 328

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 328 — Leeds, im deutschen Reiche Solingen, Essen, Königshütte und ihre Umgebungen, in Frankreich St. Etienne, in Österreich-Ungarn Steyr und Kladuo. — In großer Abhängigkeit vom Kohlenbergbau steht auch der zweite Hauptzweig der europäischen Industrie, die Textilindustrie, welche außer den Erzeugnissen der europäischen Landwirtschaft (Wolle, Hanf, Flachs, Seide) überseeische Roh- stofse (Wolle, Baumwolle, Jute, Seide, Sisalhaus, Kokosfasern) verarbeitet. Fast über alle Staaten Europas verbreitet, bringt sie außer Bekleiduugs- stoffeu auch Spitzeu (Belgieu, Deutschland, Frankreich) und Teppiche (Belgien, Balkanstaaten) hervor. Mittelpaukte der Textilindustrie sind: in Belgien Brüssel, Mecheln, Gent, in Großbritannien Manchester-Salsord, Leeds, Duudee, Belfast, in Deutschland Elberfeld-Barmen, Aachen, Krefeld, Chemnitz, die Nieder- lansitz, Mülhausen u. a., in Frankreich Lyou, Lille, Valeueieuues, Rouen, Ronbaix, in Österreich-Ungarn Reichenberg, Brünn und Wien. — In folgenden Industriezweigen thuu sich einzelne Staaten besonders hervor: Rübenzucker- iudustrie (Deutschland, das Hauptzuckerland der Erde, Österreich-Ungarn, Rußland, Frankreich, Belgien), Bierbrauerei (deutsches Reich, Großbritauuien, Österreich, Belgieu, Fraukreich), Brennerei (Deutschland, Rußland), Thon-, Glas- und Porzellanwarenindustrie (Belgieu, Fraukreich, deutsches Reich), Uhreusabrikation (Frankreich, Schweiz), Stroh flechter ei (Italien, Spanien), Lederindustrie (Rußland, Österreich-Ungarn), Zündwaren (Schweden), Schiffbau und Schiffsbedarf (Skandinavien, Großbritannien, Deutschland, Niederlande), Kunstgewerbe (Frankreich, Italien), Luxuswarenindustrie (Meerschaum-, Elfenbein-, Perlmutterartikel: Wieu, Koustautiuopel), Industrie der Parfümerien und feinen Öle (Frankreich, Balkanstaaten). § 281. Die Jndnstriezone Europas erstreckt sich demnach Haupt- sächlich auf den Abfall der Mittelgebirge des Rumpfes und die ihnen vor- gelagerten Flachlandschaften, ein Gebiet, welches vom Nordfnße der Pyrenäen in weitem Halbkreise um die Alpen bis zum Nordende der mittelrnssischen Bodenschwelle reicht. Hier liegen, mit Toulouse beginnend und mit Moskau endend, die Rieseuwerkstätteu der Großindustrie, die Großstädte Frankreichs, Belgiens, des deutschen Reiches, Österreichs, Russisch-Polens und Central- rnßlands, und in weitem Umkreise um sie, von Bordeaux bis St. Petersburg, an den Küsten des Oeeans, der Nord- und Ostsee die Ein- und Ausfuhr- Häfen dieses ungeheuren Industriegebietes. Unter den gleichen geographischen Bedingungen ist in Großbritannien auf den Mittelgebirgen und der vor- liegenden Flachlandzone ein zweiter Herd der Großindustrie entstanden, der sich sogar einer noch vorteilhafteren Weltlage, günstigerer Ein- und Ausfuhr- bediugungen erfreut. Mit diefeu beiden industriellen Regionen verglichen, er- scheinen der Süden, der Norden und der weite Osten Europas industriearm und zu Lieferauten teils von Nahrungsmitteln, teils von Rohprodukten für

3. Geschichte des Mittelalters - S. 117

1861 - Freiburg : Herder
Das Mittelalter geht zu Ende. 117 ments, das dem jedesmaligen Sieger gehuldigt und nach dessen Willen Beschlüsse gefaßt hatte, war tief gesunken. Luraund, die Mittelmacht Mischen Deutschland und Frankreich, vernichtet (1477). § 350. Als die Engländer aus Frankreich vertrieben und durch den Kampf der beiden Rosen beschäftigt waren, unternahm es Lud- wig Xi., Sohn Karls Vi., den Nebenbuhler des französischen Königs, den Herzog Karl von Burgund zu stürzen. Dies neue Herzogthum Burgund verdankte seinen Ursprung dem König Johann, der 1363 thums Bur- seinen Sohn Philipp damit belehnte; derselbe erheiratete Flandern, 6»nd. Artois, Franchecomtö (Hochburgund), Revers, Rethel, Ant- werpen und Me cheln. In Folge dieser Verwandtschaft kamen Bra- bant und Luxemburg an Burgund, die Grafschaft Namur durch Vergleich, Holland, Seeland, Westfriesland und Hennegau wurden der Wittelsbacherin Jakobea abgenöthigt, die Städte an der Somme durch Verpfändung Ludwigs Xi. erworben, Geldern und Zütph en durch Kauf, die österreichischen Städte im Elsaß und Breis- gau durch Verpfändung des Herzogs Sigismund, der Herzog von Lothrin- gen sah sich zu Vasallendiensten genöthigt, so daß der vierte und letzte Herzog von Burgund, Karl der Kühne, eines der schönsten Reiche Reg. 1467 beherrschte, mit Städten wie Antwerpen, Brügge, Gent, Ostende, bis 1477. Dünkirchen rc., deren Seehandel und Gewerbfleiß nur in den italieni- schen Städten Seinesgleichen fand. § 351. Karl war aber ein leidenschaftlicher und harter Fürst, der sich als Eroberer einen Namen machen wollte, den König von Frankreich bedrängte und zuletzt sich mit Kaiser Friedrich Iii. in eine Verbindung einließ, um von demselben den Königstitel sowie das Reichs- vikariat über Oberitalien zu erlangen, während der Kaiser bemüht war seinem Sohne Maximilian die Hand Marias, der Erbtoch- ter Karls, zu verschaffen. Die Unterhandlungen zerschlugen sich aber und endeten mit einem vollständigen Bruche; Karl mischte sich in die Kölner Fehde zu Gunsten des Erzbischofs Ruprecht (von der Kölner Pfalz), gegen dessen Verwaltung des Erzbisthums Köln die Städte ^ e* Köln, Bonn und Neuß so wie das ganze Domkapitel bei dem Kaiser klagten. Karl zog im Sommer 1474 vor Neuß, belagerte es eilf Neuß bela- Monate vergebens, verlor in 56 Stürmen seine besten Truppen, schloß ^ert. aber mit dem Kaiser Frieden, der langsam mit dem Reichsheere heran- gezogen war. § 352. Voll Wuth wendete er seine Waffen gegen die Schwei- zer, welche sich von dem Kaiser, noch mehr aber von dem französischen Könige hatten bewegen lassen Karln den Krieg zu erklären. Sie hatten am 13. November 1474 bei Herikourt ein burgundisches Heer in die Flucht gejagt, wurden aber jetzt von den beiden mächtigen Verbün- deten im Stiche gelassen. Karl vertrieb zuerst den Herzog Renat von Lothringen, der sich im Vertrauen auf Ludwig Xi. und Friedrich Iii. aufgelehnt hatte , und rückte im Februar 1476 vor Gran son im h^Granson Waadtlande; die schweizerische Besatzung ergab sich nach tapferer Ge- 3. März genwehr und wurde von Karln theils gehenkt, theils im See ertränkt, aber am 3. März warf das zum Entsätze zu spät gekommene schweizeri-

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 79

1861 - Freiburg : Herder
79 Die englische Revolution und das Zeiialter Ludwigs Xiv. Neufundland, Martinique, Guadeloupe, in Kayenne und am Senegal, um den französischen Seehandel und dadurch die französi- sche Seemacht zu heben. Auch die französische Akademie, der die französische Literatur sehr viel verdankt, ist Richelieus Gründung, der selbst nach dem Ruhme eines Gelehrten und Dichters geizte. Er starb 1642, sein König folgte ihm 1643 in das Grab. Ludwig Xiv. (1643-1715). Die Fronde (1643 — 1653). § 205. Für den fünfjährigen Ludwig Xiv. führte dessen Mutter Anna von Oesterreich (Tochter Philipps Iii. von Spanien) die Re- gentschaft, Kardinal Mazarin aber, ein Italiener, welchen Richelieu Mazarin. empfohlen hatte, leitete die Geschäfte. Die Unzufriedenheit der Prin- zen und des hohen Adels mit der Stellung dieses Ministers, sowie des Parlaments mit der unumschränkten Regierung und der Pariser Bürger- schaft mit den Steuern, deren Last auch nach dem Abschlüsse des west- fälischen Friedens nicht vermindert wurde, verursachte langjährige Un- ruhen und selbst förmlichen Bürgerkrieg, bis Mazarin zuletzt vollständig triumphierte (Kriege der Fronde, d. h. der Raisonnierpartei). Die Fronde. Der spanische Krieg durch den Pyrenäischen Frieden beendigt (1659). § 206. Mit Spanien dauerte der Krieg von zeitweiligen Waf- fenstillständen unterbrochen seit 1635 fort, und da Mazarin sich mit Kromwell und Savoyen verbündete, Portugal die spanische Herrschaft abschüttelte, da spanische Provinzen und Neapel sich empör- 16io bis , ten, so mußte König Philipp sich im Frieden, der auf der Fasanen- ^68. insel des Gränzslusses Bidassao abgeschlossen wurde, zur Abtretung von Perpignan und Konflans, sowie der niederländischen Städte Arras, Hesdin, Gravelingen, Landrecy, Ouesnoi, Die- denhosen (Thionville), Montmedy und Philippeville verstehen. § 207. Als Kaiser Ferdinand Iii. am 23. Mai 1657 starb, bot Mazarin die ganze Macht des Geldes und der Ränke auf, um die Kurfürsten zur Wahl des jungen französischen Königs zu vermögen oder doch wenigstens die Wahl eines Habsburgers zu verhindern. Zwar mißlang ihm das eine wie das andere, aber er konnte sich mit der Wahlkapitulation Leopolds I. (18. Juli 1658) trösten, denn der- selbe mußte im Artikel 13 versprechen: ohne den Willen der Fürsten keinen Krieg anzufangen; keinen Feind der Krone Frankreichs zu unter- stützen; in den Ländern der Kurfürsten keine Festung zu bauen oder wieder herzustellen; kein Hilfsheer nach Burgund oder Italien zu schicken, dagegen sollte es den deutschen Reichsständen nicht verwehrt sein, unter Umständen die Hilfe der Krone Frankreich anzurufen. Im gleichen Jahre noch schloßen unter Mazarins Auspicien die drei geistlichen Kurfürsten, der Bischof von Münster, Pfalzneuburg, die beiden Hessen und Braunschweig sowie der König von Schweden als Herzog von Bremen und Verden einen rheinischen Bund zur Er-Erster Rhein. Haltung des westfälischen Friedens und zu gegenseitiger Vertheidigung.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 53

1883 - Freiburg : Herder
Zweites Buch. Der dreiigjhrige Krieg. (16181648.) Werfall' Deutschlands. Die unumschrnkte Monarchie ans dem europischen Festlande. Haus Halisburg (Spanien und Osterreich) und seine Gegner. 1. Die spanische Linie des Hauses Habsburg beherrschte mit Beginn des 17. Jahrhunderts in Europa Spanien und Portugal, die Lombardei (Herzogtum Mailand), Neapel und Sicilien, die Insel Sardinien, die Grafschaft Charolais, die Franche Comte (Freigrafschaft Burgund), die Grafschaft Roussillou, die katholischen Niederlande mit Luxemburg; in Amerika die groen Kolonialreiche in der Nord- und Sdhlste des Erdteils, die por-tugiesischeu Kolonieen in Asien und Afrika. Nach Umfang und Naturreichtum war demnach die spanische Monarchie die erste in der Welt, sie hatte aber auch mehr Feinde als jedes andere Reich. Die Englnder und Hollnder bekriegten sie in den Meeren aller Welt-teile und griffen die Kolonieen an; die Barbaresken fhrten einen ununterbrochenen Raubkrieg auf dem Mittelmeere und bedrohten die Kstengegenden, der Herzog von Savoyen hatte Absichten auf die Lom-bardei, und die Könige von Frankreich verfolgten unausgesetzt den Plan, ihr Reich durch die Eroberung der spanischen Besitzungen in dem Umfange des alten Frankreichs auszurunden. Damals war Perpignan (in Ronssillon) eine spanische Festung, ebenso Besantzon (in der Franche (Jomte), und zu den spanischen Niederlanden gehrten noch Lille, St. Qnen-tin, Douay, Valenciennes und andere feste Pltze, von denen aus Paris in zehn Tagmrschen erreicht werden konnte. Der König von Spanien war gentigt seine Streitkrfte in der halben Welt zu verteilen, um seine Besitzungen zu verteidigen, er mute ungeheure Kosten aufwenden und

6. Geschichte der Neuzeit - S. 86

1883 - Freiburg : Herder
86 bermacht Frankreichs auf dem Festlande. von Spanien, von den Franzosen Anne d'autriche genannt) die Regentschaft, die Staatsgeschfte leitete aber der Kardinal Mazarin, ein Italiener, den Richelieu empfohlen hatte. der diese Gewalt des Fremdlings waren die Prinzen und der hohe Adel sehr unzufrieden, das Parlament erhob Einsprache gegen die Verordnungen der Regierung, die Pariser Brgerschaft murrte gegen die Steuern, deren Last auch nach dem westflischen Frieden nicht vermindert wurde. Aus diesen Ursachen ent-standen mehrjhrige Unruhen und selbst frmlicher Brgerkrieg (Krieg der Fronde oder der Rsonnierpartei), bis Mazarin zuletzt vollstndig triumphierte. Z>er pyrenische Kriede mit Spanien. (1659.) 37. Mit Spanien fhrte Frankreich seit 1635 Krieg, der nur von Waffenstillstnden unterbrochen wurde. Mazarin schlo ein Bndnis mit Cromwell und dem Herzoge von Savoyen, Portugal scht-telte die spanische Herrschaft ab, Neapel emprte sich, daher hatte König Philipp Iv. keine andere Wahl, als den Frieden anzu-nehmen, der auf der Fasaneninsel des Grenzflusses Bidafsoa abgeschlossen wurde. Er trat Perpiguan und Conflans ab, sowie die belgi-sehen Festungen Arras, Hesdin, Gravelingen, Landrecy, Quesnoy, Diedenhofen (Thionville), Montmedy und Philippeville. Der erste Wheinund. (1658.) 38. Als Kaiser Ferdinand Iii. am 23. Mai 165.7 gestorben war, bot Mazarin die ganze Macht des Geldes und der Rnke auf, um die Wahl eines Habsburgers zu verhindern. Zwar milang ihm dies, denn Leopold I. wurde gewhlt (18. Juli 1658), aber dieser mute eine Wahlkapitulation (Vertrag mit den Kurfrsten) unterzeichnen, mit welcher der franzsische Minister und jeder Feind Deutschlands zu-frieden sein konnte. Er versprach nmlich im Artikel 13: ohne den Willen der Fürsten keinen Krieg anzufangen; keinen Feind der Krone Frankreichs zu untersttzen; in den Lndern der Kurfrsten keine Festung zu bauen oder wiederherzustellen; kein Hilfsheer nach Burgund oder Italien zu schicken, dagegen sollte es den deutschen Reichsstnden nicht verwehrt sein, unter Umstnden die Hilfe Frankreichs anzurufen. Im gleichen Jahre noch schloffen unter Mazarins Anleitung die drei geistlichen Kurfrsten, der Bischof von Mnster, Pfalz-Neuburg, beide Hessen, Braunschweig und der Schwedenknig in seiner Eigenschaft als Herzog von Bremen und Verden einen rheinischen Bund zur Erhaltung des westflischen Friedens und zu gegenseitiger Verteidigung.

7. Neuere Geschichte - S. 63

1869 - Mainz : Kunze
63 Dieser, in den Niederlanden, in Italien, Deutschland, Spanien selbst, für Frankreich, vollends seit Englands Unter- stützung, meist glücklich geführt, wird durch den Pyre- näischen Frieden 1659 beendigt, in dem Frankreich Rous- sillon mit Conflans und der Cerdagne in den Pyrenäen, fast ganz Artois, einige andere Plätze in den spanischen Nieder- landen und in Lothringen erhält. Dagegen: Wiederherstellung Condäs in seine Würden und Aemter und (1660) Vermählung Ludwigs Xiv mit Maria Theresia, der Tochter Philipps Iv unter Verzicht auf die künftige Nachfolge in Spanien. Ludwigs Xiv Selbstherrschaft. 1661—1713. Nach Mazarins Tode übernahm der 23jührige König selbst, ohne leitenden Minister die Regierung — hierin ein Vorbild für- alle namhaften Selbstherrscher dieser Periode. V. Seine drei Eroberungskriege. I. Der Devolutionskrieg gegen Spanien 1667—1668. Ludwig Xiv erhebt beim Tode Philipps Iv von Spanien (1665) trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin auf spanische Besitzungen nach dem, in Brabant (privatrechtlich) gültigen ins devolutionis Ansprüche auf große Theile der spanischen Nieder- lande. Schon vorher — 1658 — hatte Frankreich den traurigen Verfall des deutschen Reichs (Leopold I 1658—1705) zur Gründung eines Rheinbundes mit den westdeutschen Reichs- ständen benutzt, der 1660 und 1663 erneuert worden war und eine förmliche Verfassung (Bundesrath zu Frankfurt) erhalten hatte. Den Angriffen Ludwigs auf Spanien gegenüber beendigen Holland und England einen Seekrieg, in den sie verwickelt tee? waren*), und schließen mit Schweden zur Aufrechterhaltung des europäischen Gleichgewichtes die Tripelallianz, hauptsäch- lich das Werk des Rathspensionarius Johann de Witt. In dem unter Garantie der Tripelallianz geschlossenen Frieden zu Aachen erhält Ludwig einen Theil von Flandern (darunter Lille und Tournai), giebt aber die schon besetzte Franche- Comtä an Spanien zurück. 0 Siehe oben Seite 56.

8. Neue Zeit - S. 189

1897 - Stuttgart : Neff
— 189 dem Frankreich Artois (mit Arras) und Plätze in Flandern, Hennegau, Luxemburg erhielt, alles Gebiet bis zum Kamm der Pyrenäen und Pinerolo behielt und die (Mitte 1660 vollzogene) Heirat Ludwigs Xiv. mit Maria Theresia, Tochter Philipps Iv. verabredet wurde. Ludwig verzichtete auf jede Erbfolge in den Ländern der spanischen Monarchie, wenn, was natürlich nicht geschah, die Mitgift an bestimmten Terminen bezahlt würde. Condé erhielt alle seine Stellungen, Karl Iv. von Lothringen sein Land, um manches vermindert, wieder, aber Nancy sollte geschleift werden und das Land immer französischen Truppen offen stehen. Frankreich erkannte die volle Souveränität Phi- lipps Iv. in dem territorialen Umfang vor 1641 an und ver- pflichtete sich, Portugal nicht mehr zu unterstützen, that das jedoch mittelbar durch Ueberlassung von Offizieren und Soldaten, seit 1667 wieder unmittelbar. Spanien erkannte Februar 1668 im Frieden von Lissabon Portugal als unab- hängiges, souveränes Königreich an (Don Pedro Prinz- regent 1667—1683, dann bis 1705 dritter König Portugals aus dem Hause Braganza). Catalonien, das sich 1640 für seine partikularen und ständischen Freiheiten erhoben hatte, waren diese von Philipp Iv. 1652 zugestanden worden. Der Aufstand in Neapel (Masaniello Juli 1647) war April 1648 niedergeworfen worden. Den Frieden mit Spanien hatte Mazarin beschleunigt, da Gefahr vorhanden war, dass der nordische Krieg (s. S. 191 ff.) zu einem allgemeinen sich ausgestalten und so Spanien bedeutende Bundes- genossen gewinnen könnte. Mazarins letzter diplomatischer Erfolg war die Beilegung dieses Krieges derart, dass Schweden Gross- macht blieb. Mazarin starb März 1661 mit Hinterlassung eines Vermögens von 200 Millionen Francs heutigen Geldwerts. Will- kür und Unverantwortlichkeit der Regierung hatte er noch ge- steigert. Ludwig Xiv. war alsbald entschlossen, selbst „sein erster Minister zu sein“. § 58. Deutschland 1648—1660. Erster Nordischer Krieg. Kaiserwahl. Rheinbund. Die allmähliche Herstellung des Friedenszustandes durch Truppenabdankung und Räumung und der entsprechende Vollzug der Restitutionen bezw. der Zahlung an Schweden wurden auf einem militärisch-diplomatischen Exe- kutionskonvent in Nürnberg April 1649 bis Juli 1651 ge- regelt. Erst Frühjahr 1652 war das Reichsgebiet ganz von fremden Truppen geräumt; jedoch behielt Karl von Lothringen (eigen- williger Parteigänger Spaniens) feste Plätze am Mittelrhein und vergewaltigte (wie auch Condé) die westlichen Reichsgebiete. Als

9. Neue Zeit - S. 215

1897 - Stuttgart : Neff
215 (geb. 1661, 1665—1700), den man allgemein bald erwartete. England, Holland, die ihren Seekrieg Mitte 1667 durch einen Frieden beendet hatten (s. S. 206), und Schweden schlossen eine „Tripelallianz“, um Frankreich gegen Ueber- lassung eines Teils der Beute zum Frieden zu bestimmen. Der Friede von Aachen (Mai 1688) beliess Frankreich seine Eroberungen in Flandern, die mitten in spanischem Gebiete lagen, u. a. Lille, Douai, Tournai, Charleroi. Die Vorbereitung des zweiten Raubkriegs. Die freien Niederlande, die ihm auch als Stätte einer freien Presse und als vom Protestantismus beherrscht verhasst waren und gegen Frankreichs Schutzzollpolitik schliesslich einen Zollkrieg führ- ten, für die Einmischung zu züchtigen und womöglich zu ver- nichten, war Ludwig alsbald entschlossen. Die Tripelallianz konnte schon wegen des maritimen und kommerziellen Gegen- satzes zwischen England und Holland nicht lange bestehen. Die Persönlichkeit Karls Ii. ermöglichte vollends den Abschluss des geheimen Allianzvertrags von Dover (s. S. 206), in dem England einige niederländische Plätze zugewiesen wurden. Die Besetzung Lothringens August 1670 be- reitete den Angriff militärisch vor. Zu diesem Angriff gewann Frankreichs Diplomatie und Geld die unmittelbare Mit- wirkung mancher deutschen Fürsten, besonders solcher, denen die Niederländer noch Festungen vorenthielten, wie des von den zwei Fürstenberg geleiteten Kurköln-Lüttichers (s. S. 180), des Bischofs Christoph Bernhard von Münster, des alten Gegners der Niederlande (Münsterscher Krieg 1665—66), bald auch des katholisch gewordenen Johann Friederich von Hannover; andere verstanden sich zu Neutralitätsverträgen, wie Ferdinand Maria von Bayern und Philipp Wilhelm von Neuburg. Dagegen hatte zwar Friedrich Wilhelm von Brandenburg noch Ende 1669 in einem geheimen Subsidienvertrag sich verpflichtet, nach dem Tode Karls Ii. zum Erwerb der spanischen Nieder- lande Frankreich ein Hilfskorps zu stellen; aber in Anbetracht der schweren Gefahren, die Frankreichs Herrschaft über die Rheinmündungen für Kurbrandenburg, für den Protestantismus und für das Reich mit sich bringen musste, widerstand er der Lockung ansehnlichen Gebietserwerbs durch Teilung der freien Niederlande. Er schloss 6. Mai 1672 mit den General- staaten, obwohl sie auch ihm noch Festungen in Cleve vor- enthielten , einen Bündnisvertrag, in dem er sich ver- pflichtete, ihnen gegen einen Angriff mit 20000 Mann offen und unmittelbar beizustehen. Der Kaiser hatte November 1671 — trotz der ihm bekannten engen Verbindung der französischen

10. Neue Zeit - S. 392

1897 - Stuttgart : Neff
392 Die konstitutionelle Partei, die sich der Leitung der von den Republikanern durchgeführten Revolution bemächtigt hatte, be- wirkte durch Verständigung mit Lafayette, dem Oberkomman- danten der neu erstandenen Nationalgarde, die Uebertragung der Generalstatthalterschaft an den Sohn Egalités (s. S. 318), Herzog Louis Philipp von Orléans (30. Juli); Karl X. erkannte ihn als solchen an und dankte (2. August) ab zu Gunsten seines Enkels, Herzogs Heinrich von Bordeaux („Graf von Chambord“, f 1883), nachgeborenen Sohns des Herzogs von Berry (s. S. 391). Die Kammer, der der Generalstatthalter nur die Abdankung des Königs mitteilte, gestaltete die Verfassung um durch Abänderung des Artikels 14, Zuweisung der freien Präsidenten- wahl, der gesetzgeberischen Initiative und der Ministeranklage an die Volksvertretung, Verwandlung der „Staatsreligion“ in den „Kultus der Mehrheit der Franzosen“ und erhob zugleich mit der Verkündigung der neuen Verfassung Louis Philipp I. zum „König der Franzosen“ (1830—48). Die Wirkungen der Julirevolution waren Aufstände in Belgien (1830), Polen (1830/31), Mittelitalien (1831) und die Verschärfung des Gegensatzes zwischen Reaktion und freiheitlichen Bestrebungen in Deutschland. In Belgien mit seiner katholischen, halb wallonischen, halb vlämischen, überwiegend gewerbetreibenden Bevölkerung war von Anfang an die Vereinigung mit dem überwiegend protestantischen, germanischen, handeltreibenden Holland widerwillig aufgenommen worden. Die den Belgiern aufgezwungene hol- ländische Verfassung, die ihnen nicht mehr Sitze in der Volksvertretung als den weniger zahlreichen Holländern gab, die für sie unbillige Besteuerung, die Besetzung der meisten Stellen im Zivildienst und im Heer mit Holländern, die Persönlichkeit des Königs Wilhelm I. (1815—40) aus dem calvinistischen Haus der Oranier hatten diese Abneigung gesteigert. Die liberale Opposition, die Pressfreiheit und Steuerreform, und die katholische, die „ Unterrichtsfreiheit“ forderte, wurden durch den Liberalen Louis de Potter verschmolzen, der 1828 zu Gefängnis, April 1830 zu achtjähriger Verbannung verurteilt wurde. In- folge des am 25. August 1830 ausgebrochenen Aufstands in Brüssel mussten die holländischen Truppen das Land räumen ausser der Citadelle von Antwerpen, von wo aus General Chassé die Stadt bombardierte. Am 18. November erfolgte die Unabhängigkeitserklärung durch den belgischen Nationalkongress. Das Zusammengehen Englands (unter Palmerston) und Frankreichs bewirkte, dass die Londoner Konferenz der Grossmächte Januar 1831 Belgiens Unabhängigkeit aus- sprach. 4. Juni wurde der Koburger Prinz Leopold (I., 1831—65) vom Nationalkongress zum „König der Belgier“ gewählt. Durch die Londoner Konferenz wurde (Oktober) der rechts der Maas gelegene Teil von Limburg mit Holland, der wallonische Teil von Luxemburg mit Belgien ver- einigt. Das übrige Grossherzogtum Luxemburg verblieb dem holländischen König und im Verband des deutschen Bundes (dem nun dem Namen nach auch holländisch Limburg zugehörte). Dezember 1832 wurde Chassé durch ein französisches Heer gezwungen, die Citadelle von Antwerpen zu räumen. Zivischen Holland und Belgien kam erst 1839 der endgültige Friede zu stand.
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