356 Die mittlere Zeit.
i^der andern Gesellschaft sondern welches auszuüben sie kraft des Wortes Christi bevollmächtigt ist, da diejenigen, welche die Kirche nicht hören skrtj* «f” Sünder zu betrachten sind (Matth. 18, 17)'
öamit ist zugleich auch den übrigen Katholiken unter Strafe des Bannes Si r!'«? r " ^kommunizierten Gemeinschaft zu pflegen. Daß der Papst Ungehorsame, seien es Hohe oder Niedere, mit dem Bauue be-
2r11 S9erabre sut befugt, als der Kaiser befugt V f J Reichs acht auszusprechen, wodurch der Geächtete rechts-3"> 'Kittelatter war übrigens mit dem Banne zugleich verkuupft, wie dies Friedrich Ii. noch selbst bestätigte, so da,; ein gebannter Kaiser keinen Gehorsam verlangen konnte Das Interdikt (Untersagung) hatte zur Folge, daß in dem wx |attre ,.m Gottesdienst gehalten und mit Ausnahme der
Xt !Is /■ ru.fe r!ejne Sakramente gespendet, auch keine Glocken ge-ll11^ ^rne sererlrchen Begräbnisse abgehalten wurden.
8 132.
Die schweizerische Eidgeuolsenschaft.
364) Neben den weitläufigen Besitzungen der Zährinaer in der Schweiz hatten mehrere Landschaften sich die Unabhängigkeit bewahrt und waren stolz darauf, freie Männer und niemanden nlvemjvctcse unterworfen zu fein. Das waren die alten Waldstetten Schwyz, Uri und Unterwalden. Nach dem Aus-J en der Zähringer kamen die meisten Herrschaften an die Habs-bllrger, und llnterwalden wählte sich den Grafen Rudolf von Habsburg zum L>chirmvogt, ließ sich von ihm aber einen Frei-lnief ausstellen, in dem seine Unabhängigkeit anerkannt war. Es hatten aber die Grafen von Habsburg im Laufe der Zeit auch m diesen Landschaften sich Grund und Boden erworben und sandten Vögte dorthin, um die Gerichtsbarkeit zu üben. Diese versuchten ihre Befugnisse auch auf die reichsunmittelbaren Grnnd-ei^,l1jumer auszudehnen, was die drei Waldstätten mit Besorgnis E. erfüllte, so daß sie schon im Jahre 1291 die uralte Eidgenossenschaft, dnrch die sie sich gegenseitig verbunden hatten, wieder erneuerten. ^ Adolf von Nassan hatte die Freiheiten abermals ausdrücklich bestätigt. Da aber den Habsbnrgern viel daran lag, tit der Schweiz zusammenhängende Besitzungen zu erwerben, so unterließ Albrecht I. diese Bestätigung und trug den Eidgenossen an, sich von dem Schutze des Reiches hinweg und unter den Schutz des Hauses Habsburg zu stellen. Als die Eidgenossen sich dessen weigerten, sandte^ er zwar Reichsvögte, um den Blnt-Zu hegen; allein diese Reichsvögte behandelten die Freien als österreichische Unterthanen und qnälten sie auf mancherlei Art.
365) Drei Jahre ertrugen die Waldstätten diese Unbilden, ms aber die Vögte sich immer mehr Gewaltthätigkeiten erlaubten,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Adolf_von_Nassan Adolf Albrecht_I.
258
Die neuen Cantone der Schweiz. §. 57.
11. Basel am Nordabhange des Jura und im Rheinthale mit der
Stadt Basel (30,000 E.), der einzigen zu beiden Seiten des Rheines
an dessen ganzem Laufe, welche der Lage am Durchbruche des Rheines
zwischen Jura und Schwarzwald und auf dem Berührungspunkte dreier
Länder (jetzt am Knotenpunkte von vier Eisenbahnen) ihre militärische,
commercielle und historische Bedeutung, sowie ihren sprüchwörtlich ge-
wordenen Wohlstand verdankt. Noch jetzt gilt Basel als der obere
Haupthafen des Rheines, als der erste Handelsplatz der Schweiz. Die
Hauptstadt des (seit 1832 abgetrennten) Halbcantons Basellandschaft
ist Liestal.
12. Schaffhausen liegt in drei Theilen zerstreut außerhalb der
natürlichen Grenze der Schweiz, aus der rechten Seite des Rheines, und
bildet gleichsam einen Brückenkopf zwischen Deutschland und der Schweiz.
Ein Haupterwerbszweig der am Ende der Schiffbarkeit des obern Rheins
liegenden Stadt Schaffhausen ist die Ausladung und Fortschaffung
der Waaren oberhalb des Rheinfalles bei Lauffen.
13. Appenzell auf dem nordöstlichsten Theile des schweizerischen
Alpenlandes, zwischen dem Rheinthal und der Thur, ward durch die
Reformation in zwei unabhängige Staaten getrennt: das südliche, katho-
lische Appenzell-Jnner-Rboden mit dem gleichnamigen, dorfähn-
lichen Hauptorte, und das nördliche, protestantische Appenzell-Außer-
Rhoden, wo eine sehr dichte Bevölkerung (über 10,000 auf 1 □ üjf.)
sich von einer lohnenden Industrie (Baumwollenzeuge, seine Musseline)
nährt; Herisau ist hier der bedeutendste Ort.
Iii. Die neuen und neuesten Cantone vertheilen sich aus die
sranzösische, deutsche und wälsche (italienisch-romanische) Schweiz so, daß
den beiden ersteren Theilen drei angehören, während von den drei übrigen
einer (Graubünden) theils deutsche, theils romanische, einer (Tessin) ita-
lienische , und der dritte (Wallis) zur Hälfte deutsche und zur Hälfte
französische Bevölkerung enthält.
14—16. Bon den drei Cantonen der französischen Schweiz
gehört Neuenburg (Neufchatel) dem Jura, Genf der Ebene, Waadt,
als der einzige unter den jüngern Cantonen, sowohl der Ebene und den
Alpen, als dem Jura an. Die beiden ersteren haben ihren Namen dem
See mitgetheilt, an dessen Westseite ihre Hauptstädte liegen, Waadt
dehnt sich zwischen diesen zwei Seen aus, sie beide berührend. Der
Gewerbsteiß (besonders Uhrmacherei) blüht in den beiden erstern, Waadt
hat an den Ufern des Genfersees die vorzüglichste Weiucultur der
Schweiz. In Neuenburg wird die Hauptstadt Neuenburg sowohl von
Locle, als insbesondere von dem in einem hohen Thale (3000' über
dem Meere) gelegenen la Chaur-de-Fonds (17,000 E.) an Bevöl-
kerung und gewerblicher Thätigkeit übertroffen. — Die Hauptstadt von
Waadt, das schon im römischen Zeitalter bedeutende Lausanne (18,600
E.), erhebt sich über dem Genfersee auf den terrassensörmigen Hügeln
des Mont Jorat, an herrlicher Lage mit Vevay, dem zweiten Ort des
Cantons, wetteifernd. — Der Canton Genf, der kleinste nach Zug,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
254 Nahrungsquellen, geistige Cultur der Schweiz. 8- 57.
theilweise auch in Wallis, Freiburg, Bern) und der geringe Ueberrest
der italienischen (in Lessin und einem kleinen Theile von Graubünden)
und romanischen (in Graubünden). Weit gleichmäßiger ist die Ver-
theilung in'hinsicht der Religion: zum Protestantismus bekennen sich 7s,
zum Katholicismus 7b. Das Alpenland ist vorzugsweise katholisch ge-
blieben, in der Ebene hat sich die Reformation verbreitet. In den drei
Urcantonen (Schwyz, Uri und Unterwalden) , sowie in Zug, Wallis
und Tessin finden sich keine oder nur wenige Protestanten. Nur die
italienische Bevölkerung ist fast ausschließlich katholisch, wogegen die
romanische (wie im Engadin, im Puschlaverthal) starke reformirte Be-
standtheile enthält.
Auch in dem Geist und Charakter der Bevölkerung prägt sich der Einfluß
der großen Mannichfaltigkeit der Bodengestaltung aus und die Schweiz bietet,
abgesehen von der Abstammung, fast ebenso viele Individualitäten des Volks-
lebens dar, als sie Thalsysteme aufzuweisen hat.
Nahrungsquellen.
In den Alpenregionen wird der Ackerbau nur spärlich betrieben,
die durch hohe Gebirgsrücken von einander getrennten Bewohner der-
selben sind zum Theil halbnomadische Jäger und Hirten, die im Früh-
lings ihre Thäler verlassen und mit ihren Heerden den Sommer und
Herbst auf die höher gelegenen Weiden ziehen, wo Sennhütten ihr Ob-
dach bilden; in den Hauptthälern, durch welche große Kunststraßen
führen, gibt auch der Waarentransport, in einzelnen Theilen des Berner
Oberlandes, im Chamounythal u. s. w. die Führung und Fortschaffung
der Fremden einen nicht unansehnlichen Gewinn. Die Hauptbeschäfti-
gung der Bewohner der Ebene ist der Ackerbau, die Obst- und Wein-
cultur, die Anlage künstlicher Wiesen; die Schweizer des Jura nähren
sich bet der geringern Ergiebigkeit des Bodens meist von gewerblicher
Thätigkeit. Die Industrie hat vorzugsweise im W. (Basel, Neufchatel,
Genf) und im N.-O. (Zürich, Thurgau, St. Gallen, Appenzell) ihre
Sitze aufgeschlagen und eine hohe Stufe der Vervollkommnung (besonders
in Baumwolle- und Seidemanufacturen, Uhren und Bijouteriewaaren)
erreicht. Wegen der starken Produktion und der geringen Consumtion
bleibt für den auswärtigen Handel eine bedeutende Masse von land-
wirthschaftlichen (Vieh, Käse) und industriellen Produkten übrig.
In Bezug auf geistige Cultur, namentlich allgemeine Verbreitung
des Unterrichtes, stehen die Bewohner der Ebene und des Ost- und
Südabfalls des Jura auf einer höhern Stufe als die des Alpenlandes.
Für den höhern Unterricht bestehen drei schwach besuchte Universitäten:
Bafel (mit 70 Studenten!), Bern und Zürich, sowie drei Akademien
der französischen Schweiz (Genf, Lausanne und Neufchatel).
Staatsverfasfung.
Die Schweiz bildet einen Bundesstaat von 22 Cantonen,
von denen Basel, Appenzell und Unterwalden in je zwei Halbcantone
mit völlig selbständiger Leitung ihrer inner» Angelegenheiten zerfallen.
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314
Europa.
Nahrungszweige und Produkte. Viehzucht
und Alpenwirthschaft sieben oben an. Im Frühjahr zieht
man aus den Dörfern die Berge hinauf und bewohnt eine
Senne oder Sennhütte. In vielen Gegenden ist Sennerei
die einzige Erwerbsquelle. Acker- und Weinbau sind fast
durchgängig von geringer Bedeutung, da der Raum dazu
ermangelt; deßhalb wird auch Getreide nicht genug für den
Bedarfgewonnen. An einzelnen Stellen gedeihtallerdings nicht
bloß Getreide, sondern Obst, Wein, Südfrüchte, Hanf, Flachs,
Tabak re. Außer der Rindviehzucht ist die Zucht der Schafe
und Pferde von Bedeutung; auch ist die Schweiz reich an
Ziegen, zahmem und wildem Geflügel, Bienen, Seidenwür-
mern und Fischen. Die Gebirge enthalten wenig Erz; man
baut nur auf Eisen, Blei und Kobalt. Steinkohlen in
Menge, Salz nicht hinreichend; dagegen treffliche Marmor-
und Alabasterbrüche, ingleichen Porzellanerde. Die Indu-
strie ist nur in Genf, Waadtland, Neufchatel, Aargau,
Basel, Schaffhausen, Thurgau und St. Gallen von Be-
deutung. Hier ist der Schweizer sehr fleißig in der Bear-
beitung des Flachses, der Baumwolle und der Seide. Das
Schweizerpapier ist berühmt; auch die Uhrfabriken haben
einen großen Ruf. Die Arbeiten in Gold, Silber, Leder
rc. sind wenigstens nicht unbedeutend. Der Handel der
Schweiz ist von großer Ausdehnung. Er wird durch die
Lage des Landes zwischen Deutschland, Frankreich und
Italien, durch schiffbare Seen und Flüffe (der Rhein ver-
bindet mit der Nordsee, die Rhone mit dem Mittelmeere),
durch die Straßen über den Simplón, St. Bernhard, St.
Gotthard, Jura, durch die Hauptstraße nach Tyrol und
durch einen ganz unbedeutenden Durchgangszoll sehr be-
günstigt, weßhalb der Transitohandel von großem Belange
ist. Ausgeführt werden: Leinen-, Woll-und Seiden-
zeuge, Uhren, Papier, Hornvieh, Talg, Häute, Butter,
Käse rc. Eingeführt werden: Baumwolle, Seide, Wolle,
Hanf, Flachs, Kolonialwaaren, Salz, Getreide rc.
Kriegsverfassung. Ein stehendes Heer giebt es
nicht; jeder Waffenfähige ist verbunden, wenn das Vater-
land ruft, als Soldat zu dienen. So können ungefähr
120,000 Mann ins Feld rücken. Im Frieden sind von den
Regimentern nur schwache Stämme vorhanden.
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Europa Genf Neufchatel Basel Schaffhausen Thurgau Deutschland Frankreich Italien Rhein Nordsee Tyrol Hornvieh
Schweiz.
325
Verfassung ist wie in Bern. Die Patricier des Hauptstädt-
chens geben 108 Mitglieder zum großen Rathe, während
das Land 38 stellt. Der kleine Rath zählt 28 Glieder.
Städte und Ortschaften:
Freiburg oder Fryburg mit dem Zunamen im
Uechtlande (zum Unterschiede von Freiburg in Thüringen
und im Beeisgau); 8,500 E. Die Stadt liegt theils an
der Saane, theils an oder in schroffen Sandsteinfelsen.
Hier ist ein Hauptherd der Jesuiten. Schöne Kirchen und
Klöster. Das Rathhaus ist das ehemalige Residenzschloß
der Herzöge von Zähringen. Die zum Andenken an die
Scblacht bei Murten gepflanzte Linde ist 1841 durch einen
Orkan umgestürzt. In einem Theile der Stadt wird
deutsch, im andern französisch gesprochen. Weinbau, Wol-
lenspinnerei und Gerberei. Eine Stunde von der Stadt
die Magdalenenhöhle, eine Einsiedelei. Murten,
1,400 E. Schlacht 1476. Greiers (Gruyères); Käse-
handel. Rom ont, Pferdemärkte. Eh arm a y, Haupt-
dorf des gleichnamigen Thales, woher die besten Gruyöre-
Käse kommen. St assis, 1,200 E., am Neufchateler See.
19) Kant. Wallis, südlich von Bern; ein langes,
rings von Alpen eingeschlossenes Thal mit seinen Neben-
thälern. Die Rhone durchströmt es bis zum Genfersee.
Das Klima ist sehr verschieden; im Thale so warm, daß
Südfrüchte gedeihen, in den engen Nebenthälern heiß und
ungesund, in den höhern Gegenden rauh und kalt. Die
katholischen Bewohner sind im Allgemeinen roh und un-
wissend; auch zeigt sich bei ihnen wenig Industrie. In
Unterwallis fehlt es nicht an Kretins. Wallis ist in 12
Zehenden getheilt, wovon jeder 4 Deputate zum Landrathe
schickt. Die executive Gewalt hat der aus 5 Personen be-
stehende Staatsrath. Städte:
Sitten oder Sion an der Rhone und dem Sitten-
bach.^ 2,600 E. Ein häßlicher Ort in schöner Gegend. 2
Schlösser; Seminar. Leuk, ein schm-utziger Flecken von
600 E. Die berühmten siedend heißen Leuker - Bader lie-
gen eine Meile davon am Fuße der Gemmi, in schauerli-
cher Gegend. Die Badeanstalten sind schlecht genug; die
Natur hat viel, die Menschen haben nichts gethan. Si-
ders; schöner Muskat - und Malvasier-Wein. Brieg, ein
freundlicher Ort von 600 E- Warme Bäder; Lavezstein;
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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318 Eu ropa.
1,200 E- Ermatingen und Romishorn, schöne Oer-
ter am See.
7) Kant. St. Gallen, südlich vom vorigen. Nördl.
Flachland, südlich bis zur Schneelinie aufsteigend. Schöne
Weiden, Obstbau, Mineralwasser, Eisen, Steinkohlen. Der
große Rath hat 150, der kleine 9 Mitglieder. Städte und
Ortschaften:
St. Gallen an der Steinach; 10,000 E. gut gebaut,
Hauptgeb. und Anstalten: Die ehem. Benediktinerab-
tei St. Gallen mit herrlicher Kirche; Zeughaus, Waisen-
haus, Gymnasium, Bibliothek. Bedeutende Fabrr. und be-
rühmte Bleichen. Starker Handel und Wechselgeschäft.
Hier sind die großen Niederlagen für die Waaren, welche
Nach Deutschland gehen, da der Handel durch den Eost-
uitzer See erleichtert wird und, bei der hohen Gewerbthä-
tigkeit, viele Natur - und Kunstprodukte zur Ausfuhr bringt.
Rorscha ch, 2,600 E.; mit dem schönsten Hafen des Bo-
densees; daher starker Handel, besonders mit Getreide. Ue-
berdieß noch Fabrr. in Leinwand, Kattun k. Bleichen.
Nheinegg, am Einfluß des Rheins in den See; 1,000
E. Dieselben Fabrr. wie in Rorschach, dabei starker Wein-
bau. Transitohandel. Sarg an,'s, 600 E. Schloß und
Eisengruben. Ragatz, Flecken an der Tamin. Lebhafte
Durchfuhr. Eine stunde höher in dem wilden Taminthale
liegt das Pfefferbad, bei dem Dorfe Pfeffers, im schau-
erlichen Grunde. Wallenstadt, am See gl. N. Die
sumpfige Umgegend ist urbar gemacht. Rapperswyl,
1,400 E , am Zürchersee. Große Brücke über den Anfang
des Sees; reizende Umgegend; starker Handel. Lichten-
steig und Wyl, kleine Städte mit Baumwollen- und
Leinwandfabrr. Wild haus, Geburtsdorf Ulrich Zwing-
li's (geb. 1484). Werdenberg, 900 E. Die ehemali-
ge Grafschaft Loggen bürg mit 50,000 wohlhabenden
und betriebsamen Einw. Ruinen der Toggenburg. —
8) Kant. Appenz ell, von St. Gallen rings um-
geben und schon ganz Alpenland. Die Verfassung ist rein
demokratisch und die Landesgemeinde ist die oberste
Behörde. Der Kanton zerfällt in zwei Theile, nämlich
Inner-Rhoden, dessen Bewohner katholisch und arme
Alpenhirten sind, und Außer - Rhoden, von betriebsamen
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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324
Europa.
der Münster, das Rathhaus, Krankenhaus, Münzhof, Zeug-
haus rc. Unter den Anstalten steht die Univ. mit Allem,
was dazu gehört, oben an. Außerdem zeichnet sich Bern
aus durch seine Kattundruckereien und Webereien, durch
Seiden-, Wollen- und Fayencefabrr., durch seinen ausgebrei-
teten Handel mit eigenen und sranz. Produkten nach Ita-
lien und Deutschland. Nied au am Bielersee, 1,200 E.
Handel und Weinbau. Biel (Bienne) am Bielersee;
3,000 E. Wein, Getreide; Kattunfabrr. Vortheilhafte La-
ge an der Straße nach Basel und Frankreich; deßhalb
Transitohandel. Bru n tru t (Porentruy), 2,000 E. Ehe-
malige Residenz der Bischöfe von Basel. St. Ursanne
am Doubs; 700 E- Eisenbergwerke. Delemont. 1,300
E. Uhren; Bleiche. Lauffen an der Birs; 1,500 E.
Wasserfall. Burgdorf an der Emme; 2,000 E Nieder-
lage von Emmenthaler Leinwand und Käsen. Die
Einw. der Umgegend sind sehr wohlhabend. Nahe dabei
das Loch bad. Thun an der Aar, 4,000 E- Landbau
und durch die vorteilhafte Lage an den Thälern des Ober-
landes bedeutender Absatz auf den Wochen- und Jahrmärk-
ten. Lauterbrunn, Dorf im Lauterbrunnenthale, wo
sich der Staubbach 925'hoch von dem Pletschberge herabstürzt.
Grindelwald, Dorf im gleichnamigen Thale, das wegen
seiner zwei großen Gletscher merkwürdig ist. -Meyrin-
gen, Dorf in Hasli thale, besucht wegen seiner Natur-
sckönheiten, besonders wegen des prächtigen Wasserfalls des
Reichenbachs. Das Simmenthal mit 15,000 E. und
dem Simmensturz. Das L ütsch e nenth a l rc.; alle von
ausgezeichneter Schönheit. Die Stadt Aarberg. 750 E.
Das Landgut Hofwyl oder in der Volkssprache Wyl-
h o f, eine Meile von Bern, merkwürdig wegen Fellenbergs
Musterwirthschaft und verschiedener damit verbundener
Lehr- und Erziehungsanstalten. Laupen an der Saane.
Schlacht 1339. Fraubrunnen. Schlacht 1375. Bü-
ren an der Aar, 1,000 E. Handel, besonders mit Wein.
Langenthal, 2,660 E., lebhafter Marktort des untern
Emmenthals. Langnau, reiches und fabrikfleißiges Dorf
im Emmenthale. Frutingen; Wollenwaaren. Saanen
im Saanenlande; Saanenkäse.
18) Kant. Frei bürg, westlich von Bern. Im S.
gebirgig mit Alpenwirthschaft, im N. Getreidebau. Die'
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Münzhof Ita- Deutschland Nied Bielersee Bielersee Basel Frankreich Basel Lauffen Burgdorf Staubbach Grindelwald Hasli Aarberg Bern Bern
Schweiz.
827
Außer einigen Gold - und Silberarbeiten ist die Industrie
nicht so, wie die vorteilhafte Lage der Stadt erwarten
laßt. Wegen schöner Lage, lieblichen Klima's, franz. Spra-
che und angenehmen Umgangssitte ist hier der längere Auf-
enthalt vieler Ausländer. Nyon am Genfersee; 2,500 E.;
Uhren, Gerbereien, Porzellan und Fayence. Besonders ge-
wahrt der Verkehr zu Wasser und zu Lande der Stadt vie-
len Verkehr. Au bonne, 1,800 E. Schön gelegen am Gen-
fersee. Morsee oder Morges, 2 500 E. Zeughaus.
Schöner Hafen, durch welchen, auch wegen bedeutender Spe-
dition, der Ort lebhaft und wohlhabend ist. Zwischen hier
und Nyon wächst der Vin de la côte. Veva y, ebenfalls
am See; 4,200 E. Schön gebaut. Tuch, Leder, Uhren,
Galanteriewaaren, Wein. Auch hier halten sich viele Frem-
de auf: Ae len oder Aigle, 1,700 E. Unfern liegt das
schöne Schweizerdorf Bex mit Schwefelquellen und 2,500
E. Hier ist die einzige Saline der Schweiz. Südwestlich
von Ber, bei Lave y ist der Eingangsschlund nach Wal-
lis, auf einer Brücke über die Rhone. Orbe 2,0h0 E-,
an der Orbe und am Jura. Coppet am Genfersee."600
E. Im hiesigen Schloß starb Necker 1804. Jfferten oder
Pverdun in reizender Lage am Neuenburger See; 2,500
E. Bleichen, Leinwand, Kattun. Wein- und Commissions-
handel, begünstigt durch den Hafen und treffliche Landstra-
ßen. Die hiesigen Schwefelbäder sind stark besucht. In
dem alten Schlosse war einst Pestalozzi's (-f 1827) be-
rühmte Erziehungsanstalt. G ran son oder G ran fee; 800
E.,am Neufchatelersee. Schlacht 1476. Avenches, deutsch
Wifflisburg, 1,000 E., sonst Hauptst. der alten Helve-
tier. Irrenanstalt; röm. Ruinen. Cully, 3,000 E.; am
Genfersee. Prangins, D-; Schwefelquelle. Das hiesi-
ge Schloß war bis 1825 Eigenthum Joseph Bonaparte's.
Moudon oder Milden, 1,500 E- Payerne oder Pe-
te r l i n g e n, 2,000 E.
21) Kant, oder Fürstenthum Neufchatel oder
Neu en bürg am gleichnamigen See. Der Boden ist ge-
birgig durch den Jura, das Klima am See mild, in
den Höhen kalt. Es gehört dazu die Grafschaft Valen-
gin, und über beide Ländchen ist der König von Preußen
souverainer Fürst, dessen Gouverneur den Vorsitz bei den hiesi-
gen Landständen führt und die vollziehende Gewalt ausübt
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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