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1. Kleiner Handelsatlas für Lehranstalten, sowie zum Selbstunterricht - S. uncounted

1895 - Gotha : Perthes
Morwort. Der „Kleine Handelsatlas" bietet in Wort und Karte ein Bild der wirtschaftlichen Verhältnisse der Erde in neuer Form. Maßgebend für die Auswahl des Inhaltes war das Bedürfnis des praktischen Erwerbslebens; bei aller Reichhaltigkeit ist aber besonderes Gewicht aus klare und übersichtliche Darstellung gelegt worden, um auch dem fortgeschrittenen Schüler ein brauchbares Hilfsmittel zu bieten. Karte wie Text berücksichtigen vor allem den Welthandel und -Verkehr, dessen Äußerungen uns im täglichen Leben entgegentreten; der deutsche Handel und Verkehr ist in den Mittelpunkt des Ganzen gerückt, das für den deutschen Kaufmann Wesentliche besonders betont. Von den Waren sind diejenigen am ausführlichsten behandelt, welche durch Menge und Wert den Welthandel vorzüglich beeinflussen, sowie solche, welche als Verbrauchswaren des täglichen Lebens am meisten das öffentliche Interesse wachrufen. Heimat, Verbreitung und Anbau jeder Haudelsware, die Wege, welche sie im Welthandel geht, ihre Verbrauchsländer, Aus- und Einfuhrhäfen, Märkte und gegebenenfalls Jndustrieorte sind zur Darstellung gebracht. Die deutschen Namensformen fremd- ländischer Orte, welche gerade im Handelsverkehr Bürgerrecht erlangt haben, sind überall beibehalten. Die geringe Mühe, sich vor dem Betrachten der Karte die zugehörige Erklärung möglichst einzuprägen, wird den Leser in den Stand setzen, ein viel vollständigeres Bild des Gebotenen zu erhalten als durch planloses Umherirren auf der Karte. Dann ist zu hoffen, daß der „Kleine Handelsatlas" als Leitfaden beim Unterricht, als Hilfsmittel beim Studium der Volkswirtschaftslehre, als Nachschlagebuch und Ratgeber vom Kaufmann, sowie von Jedem wird benutzt werden können, der sich über die eng verschlungenen Fäden des Welthandels und -Verkehrs Belehrung verschaffen will.

2. Kleiner Handelsatlas für Lehranstalten, sowie zum Selbstunterricht - S. 2

1895 - Gotha : Perthes
Inhalt Vorwort. Begleitworte: Die wichtigeren Rohstoffe und Jndustrieerzeugniffe Ini Welthandel und -Verkehr mit besonderer Berücksichtigung der Han- delswaren des deutschen Zollgebietes. Nr. 1. Rohxroduktion der Erde, Blatt 1. 1:200000000. Tierische Rohprodukte (enthält u. a.: Gebiet der Woll- schafzucht, der Wollproduktion und Richtung der Wollaussuhr; Ge- biet der Seidenzucht; Verbreitung der Elefanten, Pelz- und Thran- tiere; Herings- und Stockfischfang; Austernbänke; Guanofundorte; Perl- und Tripangfischerei; Kochenillezucht u. s. w.). Mineralische Rohprodukte und fossile Leucht- und Heizstoffe (enthält u. a.: Kohlenselder; Gold- und Diamantenfelder; Petroleumgewinnung; Haupt-Petroleumreservoirs und Richtung des Petroleumhandels; Silber-, Platina-, Eisen-, Blei-, Kupfer-, Zinn- u. a. Bergwerke; Salz- und Salpetergewinnung u. s. w.). Nr. 2/3. Übersicht des Ivelthandels und -Verkehrs in 1 : 100 000 000 (enthält u. a.: Seeschiffsverkehr der Welthäfen,' deutsche Postdampferlinien; Welttelegraphen und -Eisenbahnen; nördlichste und südlichste Eisenbahn-, Post- und Telegraphen-Statio- nen; große Überlandrouten; Kohlenstationen der deutschen Kriegs- marine: Docks; Zweigniederlassungen deutscher Handelshäuser im Ausland; Fahrtdauer nach überseeischen Häfen von Hamburg und Bremen; Handels- und Meistbegünstigungs-Verträge des Deutschen Reiches; kürzester Reiseweg um die Erde; Gangbarkeitsgebiet der Weltmünzen (des Nordamerika!!. Dollars, des mexikanischen Silber- dollars, des chilenischen Silberdollars, der indischen Rupiej; deutsche Aktien-Banken und Postanstalten im Ausland u. s. w.). Nebenkarten: Übersicht der gesetzlichen und thatsächlichen Geld- Währungen und Staaten mit Franksystem, in 1 : 3q0000000; Welt- postverein und Länder der Wiener Postpaket-Übereinkunft von 1891 in 1 : 300000000(„effektiver Tonnenraum der Handelsflotten aller Nationen 1891/92 ; Übersicht der Ein- und Ausfuhr im Spezial- handel der wichtigsten Handelsgebiete 1892. Nr. 4. Rohproduktion der Erde, Blatt 2. 1 : 200000000. Pflanzliche Rohprodukte 1. Getreide und Mehlstoffe (ent- hält u. a.: Anbau der Getreidearten; Gebiet der Reiskultur, Reispro- duktion und -Ausfuhr; Bau von Hülsenfrüchteu, Hirse, Jams u. s. w.). Pflanzliche Rohprodukte 2. Andere Nahrungs- und Genußmittel (enthält u. a.: Kaffeekultur, -Produktion und -Ausfuhr nach den Verbrauchsläudern; Verbreitung von Zuckerrohr und äuckerrübe; Wein- und Dattelkultur; Kakaobau; Thee und Mate; üdfrüchte: Orangen, Citronen, Feigen, Mandeln, Kastanien, u. s. w.). Nr. 5. Robvroduktion der Erde, Blatt 3. 1:200000000. Pflanzliche Rohprodukte 3. Gewürze und Drogen (und Tabaks (enthält u. a.: Tabakkultur und Richtung der -Ausfuhr; Pfeffer- und Zimtgebiete; Anbau von Vanille, Kardamom, Mus- katnüssen und Gewürznelken, Ingwer, Opium, Kinarinde, Myrrhe und Weihrauch u. s. w.). Pflanzliche Rohprodukte 4. Technisch verwendete Pflan- zen, Färb- und Gerbstoffe (enthält u. a.: Baumwollkultur, -Produk- tion und Richtung der -Ausfuhr; Anbau technisch verwendeter Pflanzen- säfte; Flachs- und Hanfbau; Verbreitung von Kokos- und ül- palme, Farbhölzern, Indigo und Orseille u. s. w.). Nr. 6/7. Aulturzonen -er Erde in 1:100 000 000 (enthält u. a.: Heimat und Polargrenzen der wichtigeren Kulturpflanzen; geographische Verbreitung des Anbaues der Kulturpflanzen; Eis-, Sand- und Steinwüsten u. s. w.). Nebenkarten: Kornkammern der Erde in 1:75 000000: 1. Nordöstlicher Teil der Vereinigten Staaten, 2. Südost-Europa, 3. Vorderindien (Getreidebau,-Märkte, -Elevatoren); Getreidebau im Deutschen Reich in 1 : 25 000000. Nr. 8. Wirtschaft!. Verhältnisse Europas in 1:20000000 (enthält u. a.: Bahnen mit Durchgangszügen, Orient- und Süd- Expreß.züge, Tidal Trains); alle regelmäßigen deutschen Tampfer- linien; schiffbare Binnengewässer; wirtschaftliche Bedeutung der Orte; tauptmärkte und Ausfuhrhäfen von Wein und Südfrüchten, Holz, etreide und Kohlen; größere Docks; Haupt-Börsenplätze; See- posten; Reiseentfernung der Hauptorte Europas von Berlin in Stunden; britische Kohlenfelder u. s. w.). Nebenkarten: Mittelenglisches Industriegebiet; nordfranzösisch- belgisches Industriegebiet in 1:3 700 000 (mit Angabe der In- dustrien bei jedem Fabrikort.) Nr. 9. vandel, Verkehr und Industrie in Inittel- töuropa in 1 : 5 000000 (enthält u. a.: Bahnen mit Eil- güterzügen: schiffbare Flüsse, Seen und Kanäle (projektierter Mittel- land-Kanals; Handelskammern und andere kaufmännische Korpo- rationen; Reichsbankstelleu: Terminbörsen für gemischte Waren; bedeutende Seereedereien; Seeschiffsverkehr in den Seehäfen 1893; deutsche Freihafengebiete: wirtschaftliche Bedeutung der Orte: Ver- breitung des Tabak-, Wein-, Zuckerrüben- und Hopfenbaues und der Branntweinbrennerei; Hauptplätze für Schiffbau; Stein- und Braunkohlenreviere; Eisen-, Silber-, Blei- und Kupferbergwerke; Gebiete der Textilindustrie in Baumwolle, Wolle, Leinen und Seide: deutsches, österreichisch-ungarisches rc. Zollgebiet u. s. w.). Nebenkarte: Wichtigere Waren im Spezialhandel des deutschen Zollgebietes 1893. (Übersicht der Ein- und Ausfuhr.) Nr. 10/11. wirtschaftliche Verhältnisse der auszer-euro- päischen Erdteile, 4 Kärtchen in 1 : 60 000000 (enthalt u. a.: die Weltlinien des Eisenbahn-, Telegraphen- und Karawanenverkehrs; Haupthandelsplätze; sämtliche mit Hamburg und Bremen in regelmäßiger Dampferverbindung stehenden über- seeischen Seehäfen mit Angabe der Fahrtdauer; die europäischen Kolonien und Schutzgebiete, sämtliche Kohlenstatiouen und Docks; tauptmärkte und Ausfuhrhäfen von Holz, Getreide, Baumwolle, abak, Wolle, Zucker, Seide, Palmöl und -kernen, Fleischprodukten, Kautschuk, Kakao, Farbhölzern, Erdnüssen, Elfenbein, Reis, Thee, Metallen u. s. w.; Kamel-, Träger- und Ochsenkarren-Karawanen- wege in Afrika und Asien; Sklaventrausportwege in Afrika; dem fremden Handel geöffnete Häfen in den ostasiatischeu Staaten und in Marokko; Geltungsbereich der Kaurimuscheln und des Maria- Theresien-Thalers in Afrika; südafrikanischer Zollverein; Handels- stationen der Hudsonbai-Kompanie und der belgischen Ob. Kongo- Gesellschaft; wichtige Bahnprojekte (Sahara- und sibirische Bahn, interkontinentale panamerikanische Bahn) u. s. w.). Nebenkarten: Charakteristische Pflanzorte wichtiger Kolonial- waren, 9 Kärtchen: Baumwolle (Bezirk der besten Sea-Island- Baumwolle in Nord-Amerika) in 1 : 2 500000; Tabak (die Vuolta abajo auf Kuba) in 1 : 5 000 000; Reis (die Reisfelder des Jra- waddi-Deltas in Birma) in 1 : 5 000000; Pfeffer (die „Pfeffer- Häfen" in Hinter-Jndien) in 1 : 30 000 000; Zucker (die „Zucker- insel" Mauritius) in 1: 2 500 000; Gewürznelken (Hauptbezugs- quelle Pemba bei Sansibar) in 1 : 2 500 000; Kaffee (Hauptpflanz- orte des „Mokka"-Kaffees in Arabien) in 1 : 7500000; Muskatnüsse (frühere Monopolparks auf den Banda-Inseln) in 1 : 500 000; Thee (Pflanzungen in Assam) in 1:10000000. Nr. 12. Industriegebiete des Deutschen Reiches, 8 Kärt- chen in 1:1500 000 und 1:3000 000: Südwestdeutscher Jndustriebezirk; Harz-Elbe-Jndustriebezirk; Oberlausitzer und Nieder- schlesischer Jndustriebezirk; Mojel-Saar-Jndustriebezirk: Nieder- Laufitz: Sächsisch-Thüringischer Jndustriebezirk; Ober-Schlesien; Rheinisch-Westfälischer Jndustricbezirk und wichtige Jndustrieplätze außerhalb der geschlossenen Jndustriebezirke (enthält bei jedem ein- zelnen Orte Angabe der Fabrikation von Eisen- und Stahlwaren, Maschinen, Waffen und Musikinstrumenten, Kupferwaren, Baum- woll- und Wollwaren, sowie Spitzen, Posamenten, Strumpfwaren und Tuche, Flachs-, Hanf- und Jutewaren sowie Leinwand, Seiden- waren, Lcderwaren, Kurzwaren sowie Uhren, Papier-, Thon- und Spielwaren, Porzellan, Holzwaren, Zucker, Chemikalien, Bier, Glas- waren sowie Glasinstrumente und Tabakwaren). Georg-Eckert-lnstltut =3» für international# Schulbpchfcrschung Braunschwelg I *Schuibuchoioiioi,'«fc, 67 / ~Ji 10öl) id 6 ?

3. Kleiner Handelsatlas für Lehranstalten, sowie zum Selbstunterricht - S. 1

1895 - Gotha : Perthes
ideimi* t^andelsatlas für Lehranstalten^ sowie zunr Selbstunterricht. 12 Kartenseiten mit 42 Darstellungen. Eine Ergänzung zu jedem geographischen Atlas. Begleitworte: Die wichtigeren Rohstoffe und Industrie-Erzeugnisse im Welthandel und -Verkehr mit besonderer Berücksichtigung der Handelswaren des deutschen Zollgebietes. von j)eml Langhaus. : «il. F. Grast} ! fìansàurg f frt*ën»fwr. 68. f Gotha: Justus Gerthes. W5.

4. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 23

1914 - Gotha : Perthes
— 23 — satze herandrängten: einige Gesichtspunkte aus den antiken Staatslehren der Humanisten und eine wachsende Masse von ^7bmd]Hieltttii5 der neuen Philosophie seit Cartesius, rote ste für das deutsche §taatsleden vor allem durch üeibniz und dessen Herold Wolff geprägt wurden. Es istteicmnt, daß Friedrich der Mm in Kinen^jüngeren Jahren ein An^ langer btcfcr mehr rationalisierten, philosophischen Staats-. lehre war. Das Wesentliche an dieser ganzen Entwicklung bis um die Mitte des 18. Jahrhunderts blieb, daß dem Staate die Grundanschauungen seines Zwealebens, also alle Gruno-'nseisrcn der öffentlichen Sittlichkeit, letzten Endes noch von . den Kirchen zugeführt wurden - also von der einstmals Masten öffentlichen Gewalt, wie sie im Mittelalter weit über dem Staate gestanden hatte. Daneben kamen gewiß auch humanistische und philosophische Lehren in Betracht, aber auch von ihnen waren wenigstens die letzteren noch vielfach christlich durchtränkt. ^Die innere völkische Entwicklungafe Ganzes, die Nation^ls solche, aber hatte an dieser Ent-" Wicklung nur "sehr mittelbar, als Erzeugerin der neuen Philosophie und Aufnehmerin des Humanismus wie Umbildnerin des Ehristenlums7 Mi6l; in den unmittelbaren Äußerungen ihres Gesamtlebens stand sie dem Staatsleben noch fern. Demgegenüber bringt nun die neue Kultur seit etwa 1750 eine Umwälzung von größter grundsätzlicher Bedeutung. ^>n-dem sie die Einzelpersonen nicht trennt, sondern vereinigt, führt sie dem Volke als Ganzem öffentliche ^Interessen zu und erweist sich von vornherein als geeignet, jene Nationali-^Iexung des deutschen Staates durchzuführen, fcuttpaletln der Einheitsbewegung ihren ersten Gipfelpunkt erreichen sollte und zu jener Veroolkstümlichung (Demokratisiewnz^unseres geeinigten Staatswesens geführt hat, welche die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte. Und wunderbar ist es zu

5. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 31

1914 - Gotha : Perthes
— 31 — Die Wendung des neuen Seelenlebens zu einem intellektuellen Verständnis seiner Grundlagen, oder vielleicht richtiger gesagt zu einer geordneten und lehrmätzig durchdachten Übersicht seiner Haupterscheinungen gewährte auch dem Strom der großen sittlichen Empfindungen, der kosmopolitischen wie der vaterländischen, ein breiteres Bett. Dabei traten, dem steigenden Sinne für das Konkrete entsprechend, die internationalen Motive immer mehr zurück und die nationalen immer mehr hervor: die Bewegung auf innere Anteilnahme am Staat (Liberalismus) und auf völkische Einheit (Nationalismus) begann alles "zu beherrschen. Man Tenns ihre "'Beschichte. " Es ist nicht die Absicht, sie hier zu erzählen. Nur zwei Bemerkungen seien gestattet. Man ersieht aus der bisherigen Darstellung, wie eng Liberalismus und Nationalismus zusammenhingen: der Liberalismus bringt die persönlichen, der Nationalismus die völkischen Ideale des neuen Menschen nach 1750 zum Ausdruck. Und weiter: , --»um»»!!fr — > - —, y- y t i r• L -s f die deutschen Revolutionen des.19. Jahrhunderts sind wohl ^ die unblutigsten, die sich jemals zugetragen haben. Was kämpfte und zu siegen schien, war letzten Grundes die Macht der öffentlichen Meinung: erwies sich diese Macht doch stark genug, allein die Berufung des Frankfurter Parlamentes durchzusetzen. 3n der Tat, es war eine Revolution vielleicht nur zu sehr allein des Volkes der Dichter und Denker., Dem entsprach das Ergebnis. In dem Augenblicke, da sich das Machtbewutztsein der Einzelstaaten dieser liebenswürdigsten aller Revolutionen entgegensetzte, war die Verwirklichung ihrer Ideale ausgeschaltet. Aber auch die Ideale selbst? „Ein Geist lebt in uns allen, und unsre Burg ist Gott" hatten schon früh die studentischen Märtyrer der Bewegung gesungen. Der Gedanke ist mächtiger als das Schwert; und die Reichsverfassung von 1871 hat die Der-

6. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 33

1914 - Gotha : Perthes
— 33 — Darüber, daß so ungefähr mit der Reichsgründung eine ^^M.. neue Zeit unter Deutschen begonnen habe, sind wir mol)I Wri^Don alle einig. Wie diese Zeit aber im einzelnen abzugrenzen etwa morn* und wie sie ihrem Wesen nach zu kennzeichnen sei, das ist die Frage. Und mancher mag meinen, diese Frage zu beantworten sei einstweilen überhaupt noch nicht möglich. In einem stimmen wir wohl überein: darin, daß, abgesehen von der Reichsgründung, ein unerhörtes Aufblühen. des_jbirischaftslebens uns in eimntlteuen Stand unserer ~~Döhi[chen Art versetzt habe. Dieser Punkt wird, weil wesentlich, einer genaueren Betrachtung zu unterziehen sein. Zunächst einiges nur scheinbar bloß Chronologische. Das Aufsteigen unserer Volkswirtschaft kann man sehr verschieden datieren. Man kann vielleicht schon an die Blüte der Landwirtschaft in den zwanziger Jahren denken. Geht man, wie die meisten für selbstverständlich erachten werden, von der Entwicklung von Gewerbe und Handel aus, so wird die Antwort je nach den verschiedenen Gegenden Deutschlands verschieden lauten: für das Königreich Sachsen würde eigentlich bis ins 18. Jahrhundert zurückgegriffen werden müssen, für die Rheinlande vielleicht auch; für andere Stellen wäre der Termin später zu setzen. Sucht man in dieser Verlegenheit eine, genauere Vorstellungen erlaubende Anknüpfung, so erscheint sie am besten mit dem Momente gegeben, da aus dem neuen Wirtschaftsleben der Unternehmung herauslieüf lieh zwei neue Stände, die der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, hervorgehen: mithin die soziale Ausprägung des __ir neuen Wirtschaftslebens begiiint.' Es war am preußischen Rhein in den dreißiger Jahren der Fall, aber die hieraus sich ergebenden Probleme wurden in Berlin, in der preußischen Zentralstelle, um diese Zeit noch nicht verstanden. Nehmen wir hierzu die Tatsache, daß die erste deutsche Industrieausstellung in Berlin im Jahre 1844 stattfand und 3

7. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 38

1914 - Gotha : Perthes
— 38 — lebens bis 311m. heutigen Tage. Natürlich lieferte dieses ständige Vorwärtsschreiten auch ständig neue Reizmassen zur mettereit Entwicklung des Seelenlebens. Es ist der Zusammenhang, der in unsere Zeit das Motiv einer niemals ablassenden Unruhe bringt, der die neue Kultur besonders zur Reife gelangen läßt, der ihr klassische Erzeugnisse höchster Vollendung selbst da versagt, wo die sonstigen Bedingungen dafür günstig sein möchten. — Erste:Stufe: Die erste Stufe, die der Reizsamkeit und des Grünen Deutschland Deutschlands tss auf "den höchsten geistigen Gebieten wie einst Soziale ' die der Empfindsamkeit und des Sturmes und Dranges m9e" durch eine enthusiastische Haltung gekennzeichnet. Dementsprechend Merwiegt die Phantafietätigkm^ Musik, Dichtung, diesmal auch, bei gestiegenem Reichtum der Nation, in hohem Grade die bildenden Künste. Auf Einzelheiten kann nicht eingegangen werden, insbesondere auch nicht auf die Nennung von Namen. Hier hat jeder seine eigenen Erinnerungen und den von ihm bewältigten Lesestoff zu befragen und den gegebenen Rahmen mit lebendigen Bildern zu füllen, soviel er vermag. Auf den höchsten Gebieten, denen der Sittlichkeit und der Ukvtzen öffentlichen Interessen, ist diese Zeit noch im Grunde, r • ’ - ... tvte man zu sagen pflegte, „ntomlmfrei"; in der Weltanschauung steht sie noch zum großen Teile unter der Nachwirkung des Materialismus der Epigonenzeit; der Idealismus der großen Dt^tefund Denker um 1800 wird mißkannt oder gar verachtet. In die Sozialpolitik, die sich zur Einordnung des neuen, vierten Standes der Arbeitnehmer als unbedingt notwendig erweist, werden sittliche Motive nur wenig eingebracht, und soweit dies, namentlich seitens der Regierenden, geschieht, im ganzen im Sinne eines etwas altertümlichen Christentums. Das öffentliche Leben dieser Zeit ergeht sich int Innern

8. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 6

1914 - Gotha : Perthes
— 6 — sehr alter Bestandteil des uns bekannten, an sich ja sehr wenig ausgedehnten Abschnittes der menschlichen Geschichte. Sie find auch ein der Hauptsache nach sehr beständiger Teil; es läßt sich z. V. nachweisen, daß der Rässenünterschied zwischen Germanen und Chinesen vor mehr als drei Jahrtausenden in der Hauptsache derselbe war, wie heutzutage. Man könnte also von vornherein die Rasse als eine beständige Kraft in die geschichtliche Entwicklung einstellen: für uns, für unsere begrenzte geschichtliche Kenntnis scheint dies zu genügen. Es liegt aber auf der Hand, daß ein solches Verfahren wissenschaftlich nicht haltbar wäre. Die Wissenschaft denkt durch. Sie muß in dem vorliegenden Falle, von ihrer Art zu urteilen aus, auf der Vermutung bestehen, daß auch die Rasseeigenschaften etwas Gewordenes sind, und man darf hinzufügen, daß unter dieser Voraussetzung die Rassenunterschiede vor allem dem nach Raum und Zeit verschiedenartigen Schicksal der einzelnen Völker entsprungen sein werden. Wichwt Die bisher vorgetragenen allgemeinen Zusammenhänge gemcht/5cn sind das unentbehrlichste Werkzeug für jedes wissenschaftliche Mnfbtens wie praktische Denken unserer Zeit: sie müssen deshalb jeder-©egetraart. mann geläufig werden. In der äußeren Politik wie im wirtschaftlichen Geschäftsleben haben wir es heutzutage ständig, von Tag zu Tag, mit den Völkern des ganzen Erdballs zu tun. Diese befinden sich aber auf sehr verschiedener Kulturhöhe und dämm, zumal noch unter dem Einflüsse ihrer räumlich-geographischen und zeitlich-universalgeschichtlichen Lage, in nicht minder verschiedenartiger Ausbildung ihres jeeltjcheii Lehens: nach räumlichen und zeitlichen Besonderheiten wie nach der Kulturhöhe ihrer innersten Entwicklung haben sie abweichende sittlich-religiöse Vorstellungen, abweichende Auffassungen vom Wesen der öffentlichen Gewalt, kurz: abweichende Lebensformen in jeder Richtung. Es versteht sich, daß man erfolgreich mit ihnen nur dann verkehren kann, vor

9. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 43

1914 - Gotha : Perthes
— 43 — Welt mitberufene Deutschland, dessen mir harren. Und alle Teile der Bevölkerung halten an diesen ersten Anfängen der Vollentfaltung der nationalen Schwingen teilgenommen: der Bauer, der den Pflug über einen Acker führte, in dessen nährenden Kräften sich die jüngsten Errungenschaften der Wissenschaft mit der Urkraft der natürlichen Krume zu höher gesegneten Leistungen vereinigten; der Arbeiter, dessen kernige Faust und technischer Kunstsinn ganz anders noch als der Märker im Liede weiland Ernst Moritz Arndts das Eisen reckte; der Angehörige der kopfarbeitenden Stände vom Schreiber bis zum Dichter; die von alters oder neuerdings führenden Schichten des Wirtschaftlebens, des öffentlichen Dienstes und der staatlichen Herrschaft. Dies war der Augenblick, in dem der ungeheure Krieg, sw in welchem wir leben, mit fürchterlicher Gewalt auf uns herabbrach. Er traf uns vor allein auch kriegerisch nicht unvorbereitet. Und so rein unsere Seelen sind von jeder Schuld» an seinem Anlaß, so sehr dürfen wir sagen, daß wir auch geistig vorbereitet waren. Soll es zu einer leitenden Stellung unseres Volkes in der Welt kommen, politisch wie kul-turell, so war sie wohl schwerlich anders als durch einen Krieg in eben dieser Zeit und unter eben diesen Umstanden erreichbar. Denn selbst der Anlatz, der das Reich und Österreich unlösbar verband, ist so geartet, daß er die besten Aus- , sichten für eine echt deutsche Lösung eröffnet. Der Aufbau der deutschen Geschichte in dem Zeitaller seit etwa 1750 ist von wunderbarer Ebenmäßigkeit; er Bildet eins der herrlichsten Teilstücke eines auch künstlerisch befrie-digenden Verlaufes menschlicher Geschicke, soweit deren Über-

10. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 24

1914 - Gotha : Perthes
— 24 — seljen, mit welcher Sicherheit, praktisch wie theoretisch, die kommenden Zeiten der neuen Kultur alsbald auch in diese Stellung einrückten. Schon die Dichtungen der (Empfind* famfeit, vornweg die Schöpfungen ihres poetischen Haupt-führers^Klopstock, sind durchweg von vaterländischer Gesinnung, la Degemung getragen, und schönhsten Jahrzehnte des neuen Zeitalters sehen das Erwachen einer früher überhaupt nicht gekannten Vaterlandsliebe und, in Abbts bekanntem Buche (1761), die freudige Bejahung berbtspt mindestens als Problem behandelten, wenn nicht gar verneinten tfrage vom Tode fürs Vaterland. Dazu kam ein Weiteres. (Es lag in der Natur der Dinge, frajjz dies neue Leben mit seiner Verlebendigung des Verkehrs der Volksgenossen untereinander einer öffentlichen Meinuna bedurfte. Seit den sechziger Jahren etwa erwächst eine immer weiter greifende Presse mit dem Ziele wirklicher politischer Tätigkeit; Zunächst „gemeinnützig" mit der Verarbeitung rationalistischer Staatslehren und -grundsätze ins breite beschäftigt, spricht sie sich in Lokalerscheinungen aus, die bis zu klassischer Höhe ansteigen (Mösers „Osnabrückisches Wochenblatt" seit 1766): bis sie gegen Schluß des Jahrhunderts in eine vollere journalistische Vertretung der zu immer weiterem Schwünge ausholenden öffentlichen Meinung ausmündet. Nun war es wohl eine wichtige Frage, wie sich die bestehenden Staaten im alten verfallenden Reiche zu der jungen Bewegung stellen würden. Soviel war klar: diese erfüllte zum ersten Male die politischen Gebilde mit der Nation eigenen hohen sittlichen Werten; wer vermochte aber so weit zu sehen, daß er auf dem damit eingeschlagenen Wege die künftige Einheit eines deutschen Staatswesens und seine volle Durchdringung mit völkischen Kulturwerten geahnt hätte? Gleichwohl konnte man sich im ganzen Nahmen der Zeit den hohen sittlichen Anforderungen der neuen Kultur nicht entziehen, zumal
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