Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundriß der neuern Geschichte - S. 22

1835 - Berlin : Trautwein
22 I. 5^riot>e. If- Beiiraum* 155g—1g18. 1587/ aufjundjmen; allein fein ljcrrfd)füd)tigc$ und anmafjcnbeö Verfahren bcfd)ranften der 9tatfj$pcn{ton&r von »f>ollanb Olben# barncvelbt und Sßilljelm’S 0oljn, Sdiorifc, weiter, halb 0tatt# Raiter und öberfelbljerr von fünf Provinzen und 2ibmiral bet* Union, und begünfügt burd) den Untergang bei* unübertvinblidjen Slottc und Sllepanber’ö -Büge und) Sranfreid) und frühen $ob (1592), halb alles?, tva£ biefer von den Unionsl&nbern erobert f)atte, tvieber cimtaljm, fo baf; 0panicn 1c09 einen ¿wblfj&fyrtgcn Sbaffcnflillfranb mit der Blepublif fcl)(iejjcn nutzte. 0d)on 1595 f>attc burd) Cornelius ^»outmann die 0d)ifffal)rt der fd)on fru# ijer lebhaften vf>anbc( treibenben, unternd)tnenbcn und reid)6egü# terten J^o((anbei- nad) Ofiinbien begonnen; 1602 tvurbe eine oftinbifebe dompagnie gefliftet, halb Sßcftfjungen bcfonbcrs auf Sofien der in Oftinbicn verfaßten Portugiesen gewonnen und 1619 23a ta via gegrünbet. der Svcpublif biibete fid> bereite bamafs? eine antioranifdjc Partei, inbem Söiorifc, den fitd)(i; d)cn 0trcit der 2crrainiancr ober Sicmonftranten und der ©o# marifien ober dontrarcmonflranten benuf^enb, 1619 fogar die Jjinrid)tung ölbcnbarncvdbt’ö benutzte, tveld)er fein 0trcbcn nad) größerer 33iad)t (jemmte. ©panicn’S Siottc unter ^u^n von 3iufiria vernietete jwar, vereinigt mit venctianifcben und pspftlidjcn 0d)tffcn, in der 0d)lacf)t &ei ßepanto 1571 die oämanifdje 0eetnad)t, allein Pbilipp’S diferfuefjt gcjlattete nid)t die Verfolgung beo 0icgcu; die gegen die protejiantifd)e <£lifabetl), welche die 9ücberlänber unterfingt und fpanifd)c Kolonien f;attc angreifen faffen, 1588 gefanbte große 7(rmaba unter beni ^erjoge von Sdicbina 0ibo# nia fanb burd) 0tiirmc und die getvanbtern englifdjen 0d)iffe lncift den Untergang; ein Äricg gegen die burd) f>arte Unbulb# famfeit jum 7tuffranb gedrungenen ld)ioris>cos in ©ranaba (1568—1570) verbbete biefe blu^cnbc Provinj; die dinmifd)ung in Sranfrcid)’ö 2ingelegcnf)citcn cnbetc mit gunufgabc aller er# langten Vorteile im §rteben ju Vcrvimü 1598, und für die ftd>tbare Söerminberung bcö ©etverbfleißeö und ^anbcls? burd) erfd)6pfenbc Auflagen war fein <£rfafc die drwerbung portu# gal’i, tvdd)e$ Philipp, nad)dem der von £iefuiten verbildete dn# fei und 37ad)folgcr Hi. (1521—1557), ©ebafitan, auf einem 23efd)rung$juge gegen 3diaroffo in der 0d)(ad)t bei 2l(caf# far 1578 vcrfd)wunbcn und mit beften Of)cim £einrid) der

2. Grundriß der neuern Geschichte - S. 107

1835 - Berlin : Trautwein
§. 9. ©efesie ©tiropa’S 1797 —1804. 107 bung und iprac^t und heflfatnen Reformen der jum Эдей erfe^taff/ ten Verwaltung begann die Regierung feincé 0ohni, §r i e b i*i ф Sbilbelm’i Ш., weld)er jug(eicf) burd) 83cobad)tung flrenget* «Neutralität feinen Unteftljanen grieben ju erhalten beab^tigte. $. 3. @ef(I}id)te beò europàifeben 0taatenft)ftemi non 1797—1804. Жсфгепь auf dem im idcc. 1797 cròffnetcn Congrcjj ju Sla (labi der Ucbermuth der §ran$ofen Abtretung bei linfcn 9vf>einufevö und (£ntfd)àbigung der baburd) verlierenben gùrften bure!) 0acularifationen vom 9lcid)e crjwang, gefalteten sie, begiin* (tigt Ьигф die Verbreitung bcmofratifdjer ©efinnung, jwei 0taa* ten gewaltfam um. 2>er Äwhenfaat würde im Sebo. 179s vom @cn. Verthicr befcfct und in eine r5 m ifф c Slepublif unter (Eonfuln umgcwanbclt, ^iui Vi. паф Valcnce geführt, ivo cr 1799 farb. (Sinen 0treit iberni mit den biefem untergebenen, 9(с{фе 9ved)te verlangcnben Sbaabtlànbern benutzten die $ranjofen jum (finruefen in die 0фшс^, verwanbclten biefe паф Uebetv wdltigung der ferner in eine hcivctifd)e Slepublii (2(pril 1798) mit franjsfifdjer Verfafiung und jwangen biefe паф hart* ndefigem Kampfe аиф den flcincrn Kantonen auf. Vonaparte bereitete inbeffen, angeblich eine Sanbung in d'ng* lanb, cigcntlid) eine Unternehmung nad) 2lcgpptcn vor, um burd) biefei £anb die verlornen Kolonien ju erfefcen: im Soiai 1798 fci>ifftc er ficf> in Toulon ein und, glucflief) der flotte Sfai* fon’i entgehenb, erreichte er nad; leidster Einnahme Snalta’i 2lcgppten 1. 3u(i, erfiurmte 2((epanbricn und eroberte burd) die Veftcgung der «Oiamelufenbcpi bei (Smbabci) ober bei den l]>t;ra* miben (21. 3uli) (£airo und faft bai ganje £anb; ¿war würde feine flotte bei 2lbuüir 1. 2tug. von 3ielfon vernichtet, und feine 2(bfid)t, 0yricn 1799 ¿u erobern, fdjeiterte an der tapfern Ver* theibigung 2icre’i; allein burd) die Vcfiegung der in 2iegt)ptcn gelanbeten 2lrmce der Pforte, wefae im 0cpt. 1798 den ^rieg an granfreid) erfldrt hatte, bei 2ibufir 25.3uli 1799, fd)icn der föeft^ bei ianbei gefaben, ali cr, dem föen. Kleber bai <£om* manbo ubergebenb, im 2lug. nad) Europa ftd) cinfd)i|fte, wo feine 2inwcfeni)eit nothwenbig geworben war. 0ic Sranjofen h«ttcu namlid) den Äig Äarl Emanuel Iv. von 0arbinien (179g—1802) vom §eftlanbe 1798 vertrieben,

3. Grundriß der neuern Geschichte - S. 112

1835 - Berlin : Trautwein
112 Iii. geriete. Ii. Sciivaum. 1804 — 1815. Sweicer ßeitraum. 1804—1815. ¡um weiten pan'fov ^rieten. 2>ie 3*ii Napoleon’$. §. 1. 93om Saljre 1804 bié jum Cnbc bcè 3af)treé 1811. 9uft6cö Sortr*rciicn 6cï Wîaôt 9îapoieoit'ô t>is su iovcm ■fröfoefieinl» e. Cine 33cr6inbuncj beé gefammten Curopa’é $ur ©cfcfjranfung Sranfrcidj’é auf feine alten ©renjen bcabftcl)tigenb, fonnte Sbio beim ‘Pitt jeboef) nur eine britte Coalition 1805 $mifd)en ©nglanb, Oeflci*reirf>, Nujjlanb und 0d)tveben bilben. 0d)on im Oft. umfing Napoleon, verbünbet mit ©aben, Sbürtemberg und ©aiern, burd) 33eriefcung bcé neutralen Tlnébadj’tf die ôfterreidjû fd;e Qfrmee in 0ubbeutfc()lanb und nötigte die einzelnen Corpé — den Obcrfelbljerrn 9jîac£ 17. Oct. in Ulm — jur Crgebung, Cefe^te Sbicn den 13. Nov. und befiegte die Oeftevreidjer und die jcljt mit ipnen vereinigten Nuffen unter ¿vutufom 2. Sec. bei 2luftcrli(j, fo baü J^aifcr §ran$, obmofyl Crjljcrjcg Äarl mit der friifyer in aufgeftelltcn ibauptarmec fjeranjog, ftd> 6. Sec. burd) einen Sbaffenftillftanb von Nujjlanb loofagte und 26. Sec. Trieben mit Sranfreid) ju ‘Preéburg fd)lop: üefrerreid) trat an baë Königreich Italien ab, maé cé früher vom 33enetianifd)cn erhalten, an ©aiern Smol nebfc mehreren $ür(îentljümem und ^>errfd)aftcn, an Sbürtemberg und ©aben feine fd)màbifd)cn ©e; fifjungen, ernannte ©aiern und Sburtcmbcrg alo ^önigreid;e an und erhielt 0aljburg, beffett Kurfürft burd) Sbürjburg von ©aü ern, roeldjeé bagegen aud) Augsburg befam, cntfd)abigt mürbe. 0d)on 27. Sec. 1805 entfette Napoleon ju 0d)önbrunn mögen ©erlefcung der verfprod)nen Neutralität die Spnafiie von Nea* pel; franjöfifcfje Gruppen befefcten im Anfänge bct> folgenben 2iaf)ré, iitbern ftch der König nad) 0ici(ien begab und nur ©aeta langem Sbibcrflanb leiftete, Neapel, meld)eé Napoleon feinem ©ruber ^^feph gab; aud) «in allgemeiner 2(uf(îanb der ©evölfe* rung mürbe unterbrüeft, jeboch blieb der vertriebene König im ©e; fifc 0icilien’é. Snnilsog vcrmanbcltc Napoleon die batavifcl)e Ncpublif in ein Königreich ^>ollattb für feinen ©ruber ßubmig; feinen aboptirten0tieffol)ncugeu©cauf)arnoié ernannte er ¿umsqicc* Könige I

4. Grundriß der neuern Geschichte - S. 116

1835 - Berlin : Trautwein
116 111. ^>ertoí>e. Ii. Seiímwnt. 1804 —1815. bei 0cf)umna (1810) jcbod) vergebtid) angrijfen, eittfdjíeb .tutufow den .trieg 1811 baburd), ba|3 cr die fctnblidje Sveferve bei 9lufífd)uf tttt Oct. überfiel und bic vorgebrungcne 2írmee in 0lobofia ¿ur Ergebung jwang, und inbern Síufjlanb (cinc Folgerungen herab* ftímmte, fam ant 28. 9pai 1812 bei* Friebe ju Sbuíareft $u 0tanbe, welcher Slujjlanb bié jum prutí) auébcfjnte und den 0erviern 3lmncftíe bewilligte. Sbáíjrenb bcé friego 6rtttcu fiel) die Sanitfcharen (9d?ai 1807) gegen 0elini Iii., welcher Gruppen nuf curopáifdjc Sbcifc (0ci;mcné) organiftrte, empört und ifjn genötigt, den Thl'on feinem 3leffeit 93íu(íapf)a Iv. ju überlaffen; 9)iuftapí)a Sbairaftar, “Pafd)a non Svuftfdjuí, erfyob jwar im Ouli 1808 beffen Sbrubei* 9paf)mub Ii. auf den Thron und begann bic Stcform bc6 ^ríegéwefené von neuem, allein er fanb fd)on im 31ov. feinen Untergang burd) einen 2lufflanb der 2knitfd)a* ren, und 93ialjmub muftc alle 23orred)tc berfelben ^crftellen. 3?od) wichtigere Erwerbungen alé im 0uben machte Siujjlanb im Slorben. Äönig ©uftav Iv. 2lbolf von 0d) weben, von rücf* ftchtélofem £affe gegen Slapoleon getrieben, bef>arrte auch nad) dem Friebcn ju Tilfit im .Kriege mit Franfreich und verbanb ftd) nod) enger mit England als bisher; befjljalb würde if)m Pom* ment 1807 von den Franjofen entriffen, die ^riegéunternefjmun* gen Sattem arf’é, beffen Tljron Fricbrid) Yi. 1808 beflieg, blieben jwar erfolglos, weil bat» von Slapoleon gefanbte fpanifche bjiifscorps unter be la 3tomana nach 0panicit entwirf), aber die Stuffen eroberten 1808 ganj Finnlanb. Síefe Umftánbe und der Srucf uncrfchwinglicher Abgaben veranlagte eine 9serfd)w6rung in den Armeen und in der Jpauptfiabt, der .tönig würde im 9)íarj 1809 jur Entfagung genötigt und im 9)iai aud) feine Íuachfommen von der Thronfolge au$gefd)(offen und fein finber* lofer Oheim tari Xiii. (1809 — 1818) junt Könige ausgerufen, welcher ¿u 3önföping Friebcn mit ípáncmarf ohne 23erlu|te fd)(ofj, den Friebcn mit Svufjlanb ju Fricbridjshamm 1s09 aber durch Finnlanb, 93othnicn bk jum Cornea und die 3ííanbéinfe(n erfau* feit muffe, bagegen von Franfreich 1810 “Pommern jurúeferhíelt. 3unt Thronfolger würde erft der Pr inj Ehriftian 2luguft von Jé)olflein#0onberburgí2luguftcnburg und nad) beffen frühem Tode 1810 der franj6fifd)c 9diarfd)all Söernabotte, “Prinj von Ponte* Eorvo, (.tari ^ofjann) gewählt, 31ad) dem Fricbeit von Tilfit befd)iofj 3lapo(eon den 0turj

5. Lehrbuch der Geographie - S. 328

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 328 — Leeds, im deutschen Reiche Solingen, Essen, Königshütte und ihre Umgebungen, in Frankreich St. Etienne, in Österreich-Ungarn Steyr und Kladuo. — In großer Abhängigkeit vom Kohlenbergbau steht auch der zweite Hauptzweig der europäischen Industrie, die Textilindustrie, welche außer den Erzeugnissen der europäischen Landwirtschaft (Wolle, Hanf, Flachs, Seide) überseeische Roh- stofse (Wolle, Baumwolle, Jute, Seide, Sisalhaus, Kokosfasern) verarbeitet. Fast über alle Staaten Europas verbreitet, bringt sie außer Bekleiduugs- stoffeu auch Spitzeu (Belgieu, Deutschland, Frankreich) und Teppiche (Belgien, Balkanstaaten) hervor. Mittelpaukte der Textilindustrie sind: in Belgien Brüssel, Mecheln, Gent, in Großbritannien Manchester-Salsord, Leeds, Duudee, Belfast, in Deutschland Elberfeld-Barmen, Aachen, Krefeld, Chemnitz, die Nieder- lansitz, Mülhausen u. a., in Frankreich Lyou, Lille, Valeueieuues, Rouen, Ronbaix, in Österreich-Ungarn Reichenberg, Brünn und Wien. — In folgenden Industriezweigen thuu sich einzelne Staaten besonders hervor: Rübenzucker- iudustrie (Deutschland, das Hauptzuckerland der Erde, Österreich-Ungarn, Rußland, Frankreich, Belgien), Bierbrauerei (deutsches Reich, Großbritauuien, Österreich, Belgieu, Fraukreich), Brennerei (Deutschland, Rußland), Thon-, Glas- und Porzellanwarenindustrie (Belgieu, Fraukreich, deutsches Reich), Uhreusabrikation (Frankreich, Schweiz), Stroh flechter ei (Italien, Spanien), Lederindustrie (Rußland, Österreich-Ungarn), Zündwaren (Schweden), Schiffbau und Schiffsbedarf (Skandinavien, Großbritannien, Deutschland, Niederlande), Kunstgewerbe (Frankreich, Italien), Luxuswarenindustrie (Meerschaum-, Elfenbein-, Perlmutterartikel: Wieu, Koustautiuopel), Industrie der Parfümerien und feinen Öle (Frankreich, Balkanstaaten). § 281. Die Jndnstriezone Europas erstreckt sich demnach Haupt- sächlich auf den Abfall der Mittelgebirge des Rumpfes und die ihnen vor- gelagerten Flachlandschaften, ein Gebiet, welches vom Nordfnße der Pyrenäen in weitem Halbkreise um die Alpen bis zum Nordende der mittelrnssischen Bodenschwelle reicht. Hier liegen, mit Toulouse beginnend und mit Moskau endend, die Rieseuwerkstätteu der Großindustrie, die Großstädte Frankreichs, Belgiens, des deutschen Reiches, Österreichs, Russisch-Polens und Central- rnßlands, und in weitem Umkreise um sie, von Bordeaux bis St. Petersburg, an den Küsten des Oeeans, der Nord- und Ostsee die Ein- und Ausfuhr- Häfen dieses ungeheuren Industriegebietes. Unter den gleichen geographischen Bedingungen ist in Großbritannien auf den Mittelgebirgen und der vor- liegenden Flachlandzone ein zweiter Herd der Großindustrie entstanden, der sich sogar einer noch vorteilhafteren Weltlage, günstigerer Ein- und Ausfuhr- bediugungen erfreut. Mit diefeu beiden industriellen Regionen verglichen, er- scheinen der Süden, der Norden und der weite Osten Europas industriearm und zu Lieferauten teils von Nahrungsmitteln, teils von Rohprodukten für

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 339

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 339 — über alle Weltteile aus. Marseille trieb schon in früher Zeit lebhaften Verkehr mit Alexandrien und Ägypten; auch Bor- deaux, Tours, Lyon und Montpellier waren schon frühzeitig Handelsplätze von Bedeutung. Im 14. Jahrh. wurden Lyon und Paris Hauptmärkte für die Ausfuhr von Tuchen und Leinwand; Bordeaux für die Ausfuhr von Wein; Tours und Lyon im 15. Jahrh. für die Seidenindustrie. Unter dem Minister Colb ert, der (1660—1683) das Merkantilsystem einführte und den Franzosen eine Flotte schuf, entwickelten sich durch Unterstützung aus Staatsmitteln und Begünstigung von Schutzzöllen noch andere Industriezweige; so die Papier-, Tapeten-, Uhren-, Porzellan- und Glasfabrikation, die Verfertigung von Bijouterien, die Woll- und Leinenindnstrie und die Spitzenfabrikation. Dagegen waren die Franzosen in der Kolonisation weniger glücklich. Mehrere von Colbert für den Verkehr nach Ost- und Westindien, in Amerika und der Levante gegründete Handelsgesellschaften konnten nicht recht emporkommen und gingen zum Teil wieder ein. Nach- mals zerrütteten maßlose Verschwendung am französischen Hose und andauernde Kriege die von Colbert geordneten Finanzen; Bedrückungen aller Art traten ein. Die Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) trieb eine halbe Million reformierter Unter- tanen, mit ihnen tüchtige Arbeitskräfte und Geldmittel, außer Landes; der spanische Erbfolgekrieg (1701—1714) brachte einen großen Teil der amerikanischen Besitzungen an England. Durch den zwischen England und Portugal vereinbarten Meihnen- Vertrag verlor Frankreich überdies seinen portugiesischen Handel und nach dem Kolonialkriege (1754—1763) an England die besten westindischen Besitzungen, zugleich auch sein Ansehen in Ostindien. Während des Rev olntionskrieges (1792) wanderten wieder Tau- sende von begüterten Franzosen nach Deutschland aus; Massenhin- richtnngen fanden statt. Der Seehandel mit den Kolonien und mit England, das seine Häfen sperrte, wurde gestört und hörte mit der Vernichtung der sranzösisch-spanischen Flotte dnrch die Engländer unter Nelson bei Trasalgar (1805) zeitweise ganz auf. Die (1810) von Napoleon I. eingerichtete „Kontinental- sperre" übte eine heilsame Wirkung auf Produktion und Industrie ans, und nach dem Frieden griff auch der Seehandel in den Ver- kehr wieder kräftig ein. Von den Wnnden, die der übermütig heraufbeschworene deutsch-französische Krieg (1870—71) dem Lande geschlagen, hat es sich wunderbar schnell wieder erholt; dennoch sind mehrere Industriezweige, die während des Krieges ins Stocken gerieten, an Deutschland übergegaugeu, dessen Industrie die sran- zösische nun weit überholt hat. Die Franzosen suchten sich für den Verlust von Elsaß-Lothringen nunmehr durch Kolonien zu ent- schädigen (vergl. die Zusammenstellung am Schluß). Rege ist der Außenhandel, an dessen Einfuhrziffer Deutschland beson-

7. Theil 2 - S. 183

1809 - Leipzig : Hinrichs
Grundniñcht des Staates. 183 aus dem Norden; Pelzwerke und Felle aller Art aut Rußland und dem Norden überhaupt; Pergament, Edel- steine, Flintensteine, Lernstein, Quecksilber aus Spanien und Amerika, Zinn aut England; Mineralwasser und Salze aus Eger, Bittn, Seidschütz, Pyrmont, Spaa re.; gesalzene, getrocknete, geröstete Fische und Heringe, Wachs, grobe Wolle, rohe Häute und Rauchwaaren, aus den nörd- lichen Ländern; — bedeutend viele Modewaaren beson- ders aus England und Frankreich, und zwar die bäum« und wollenen Maaren aus England, die seidenen aut Frank- reich und der Schweiz; Dattiste, Musseline, Kam- mertuch, Spitzen, rohe Seide rc. aus Frankreich; feinet Tuch aus England, Frankreich, Holland; grobes Tuch aus Böhmen; türkisches Garn, rohe und gebleichte Garne, Stüh!« und Lederwaaren, lackirte Dlechwaaren u. s w. aut England.; Porcellan aut Frankreich; Emailarbeiten aut Holland und Venedig; seidene und sammme Maaren, Reit, Kunstwerke, Meine aut Italien; musikalische Instrumente aus Oestreich und Italien; Papier aut England, Holland, Schweiz, Frankreich, Böhmen».; Tapeten aut Frankreich, England, Italien; Chokolade, Gewürze, Zuckerwaaren, Par- füme, Näschereien, Liqueure, Biere, Farben rc. aus den südlichen und westlichen Ländern. 38. Münzen, Maase und Gewichte. . Weinart's Lit. des Staattr. und der Stati- stik re. Th. 2, S. 92 ff. /

8. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 254

1821 - Magdeburg : Rubach
254 Fünfter Abschnitt. Nebel, treffliche Pferde und Schaafe, starke Hunde (Doggen); viele Fische, Getraide und Hopfen und einen unerschöpflichen Reichthum an Zinn <in Corn- wall) und an Steinkohlen. Wein hat das Land gar nicht. Das ganze Land ist mit Kanälen durchschnitten, welche die Flüsse (Themse und Savern re.) und die Meere, welche die Insel um- geben, nn't einander verbinden. Die Fabriken ha- den in England einen Grad der Vollkommenheit er- reicht, der in Erstaunen setzen muß. Sie verarbei- ten nicht allein alle inländischen Produkte, sondern ziehen noch 'viele rohe Stoffe aus den Nachbarlän- dern, die sie diesen veredelt und zu hohem Preisen wieder verkaufen. — Das Maschinenwesen ist nirgends so ausgebildet, wie hier. So liefert z. B. eine einzige Spinnmaschine, deren Bewegung ein Kind leiten kann, mehr und besseres Garn, als Loo Menschen in derselben Zeit spinnen würden. — Won der Geschichte des Landes 'ist oben schon erwähnt., daß Angeln und Sachsen, von den ulten Britten herbeygerufen,, das Land von 449 an in Besitz nahmen. Auch sie unterlagen späterhin den Angriffen der Dänen., welche mehrmals in das Land einfielen und sich oft in demselben festsetzten. Um 888, wo Alfred regierte, hatten sie fast ganz England unterworfen. Der tapfere englische Fürst selbst mußte fliehen und sich eine Zeitlang bey ei- nem Schäfer verbergen; dann aber, als -auch das Volk sich erhob, schlug er die sorglosen Feinde und stellte bald in dem befreyten Lande die in langen Kriegen eingerissenen Unordnungen in dem Grade -ab, daß er goldene Armspangen an die Wege legen konnte, ohne daß sie einer wegzunehmen wagte. Auch legte er den Grund zu Englands Seemacht.— 1066 kam das Land an Wilhelm den Eroberer, den Herzog der Normandie im nördlichen Frank- reich., was zu den langwierigen Kriegen Englands mit Frankreich Veranlassung gab. — Bald nach der Beendigung der französischen Kriege zerrrüteten

9. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 360

1852 - Altona : Hammerich
Auch die Kriege gegen mehre indische Fürsten, welche 1803, 1804 und 1817 beendigt wurden, erweiterten die Besitzungen der Kompagnie. — Auf den Inseln Ostindiens, besonders auf Java (Hauptort Bata- via), hatten indeß noch die Holländer Besitzungen. Allein als Holland 1795 eine französische Provinz"wurde und seine Streitkräfte mit Frank- reich gegen England vereinigen mußte, bemächtigten sich die Engländer auch der holländischen Kolonien in Ostindien; und im Pariser Frieden 1814 mußten die Holländer das Vorgebirge der guten Hoffnung an England abtreten, wogegen sie ihre übrigen Kolonien wieder erhielten. Nicht blos die Erzeugnisse fremder Erdtheile führt England uns zu, Erfindungsgeist, Fleiß und Gemeinsinn, die vielleicht nirgend so rege herrschen, als in England, haben den Fabriken und Manufakturen einen so hohen Grad von Vollkommenheit gegeben, daß viele Waaren nirgend in der Güte, in der Menge und in.der Wohlfeilheit geliefert werden können, als in England. Vorzüglich berühmt sind die engli- schen Woll- und Baumwollenwaaren, die jedoch in der neuesten Zeit in Deutschland, Frankreich und Belgien eben so gut verfertigt werden. Ferner besitzt England die wichtigsten Stahlfabriken auf der ganzen Erde, und das Geheimniß, Eisen in Stahl und schlechten Stahl in feinen zu verwandeln. Daher werden jährlich über 500,000 Centner Eisen, besonders aus Rußland, Schweden und Norwegen, eingeführt. — Nicht minder berühmt ist auch die große Fabrik von irdenen Ge- schirren in römischen, griechischen und etrurischen Formen, die ein Eng- länder Wedgewood (ausgesprochen Wedschwoud) in dem von ihm angelegten Flecken Etruria, nicht weit von Stafford, errichtet hat. Diese Wedgewood-Geschirre gehen durch ganz Europa; doch kommen nicht alle, die so heißen, aus Etruria. Die Leichtigkeit der Anfertigung englischer Fabrikartikel wird be- sonders durch die künstlichen Maschinen befördert, welche die Engländer in großer Anzahl gebrauchen, durch die man schneller und genauer ar- beitet, und bei denen man wenig Menschen nöthig hat; und damit ihnen dieser Vortheil nicht entzogen werde, machten sie früher aus der Verfertigung solcher Maschinen ein Geheimniß, allein jetzt giebt es kein Land mehr in der civilisirten Welt, wo man nicht das Maschinenwesen kennt. Als die sinnreichste Erfindung betrachtet man die Dampfma- schine, die besonders gebraucht wird, um aus großen Tiefen Wasser oder andere Gegenstände z. B. Steinkohlen, Erze u. s. w. in die Höhe zu bringen. Der erste, der eine solche Maschine verfertigte, war der englische Kapitän Savary, ums Jahr 1700. Nachher aber hat sie ein anderer sinnreicher Engländer Watt so vervollkommnet, daß sie erst seit der Zeit, 1776, mit Erfolge zu großen Wirkungen gebraucht worden sind. — Um wenigstens eine allgemeine Vorstellung von der Einrich- tung einer Dampfmaschine zu geben, folgt hier eine Beschreibung der Haupttheile. Wie bei den sogenannten Ziehbrunnen, die man besonders auf Dörfern häufig sieht, ruht ein Waagbaum oder Balancier so auf einem Gestell, daß ohne große Kraftanstrengung der eine Arm in die Höhe gehoben werden kann, während der andere sich senkt. Vor Erfindung der Dampfmaschine hatte man an den einen Arm Ketten angebracht, die um Räder gedreht wurden, um so den andern Arm, der tief gesenkt

10. Europa - S. 202

1830 - Hannover : Hahn
202 Die Schweiz. §. i6z. sonders durch die merkwürdige Belagerung der Spanier, 1676 bis »585 , sehr geschwunden war, immer mehr, bis endlich die Franzo- sen dies Land 1792 eroberten und den Hasen allen Schiffen öffneten. Die Stadt hat große Spitzen-, Tapeten-, Tressen- u. a. Fabriken, Bleichen und berühmte Diamantschleifereien. — Mecheln an der Dyle, 22,000,e, hat viele Fabriken in Seide, Wolle, Spitzen, Leder und Hüten. Die Stadt ist der Sitz des kalhol. Erzbischofs der Niederlande. — Turnhour (haut), 11,000 E., hat Spitzen - und Leinewandfabriken; ^ier, 11,000 C., berühmte Brauereien; Gheel, 8000 E., eine große Irrenanstalt. 18) Sroßherzogrhum Luxemburg. Vcrgl. §. izz. Die Schweiz. §. 168. Die Schweiz war in alten Zeiten, wie die Niederlande, ein Theil des Deutschen Reichs, aber schon sehr früh wurde sie aus ih- rer alten Verbindung gerissen und erst nach blutigenkampstn gelangte sie, rvie Holland, zum Genuß ihrer Unabhängigkeit. Aber Holland und die Schweiz, ähnlich in ihren Schicksalen, wie sind diese Lander ihrer na- türlichen Beschaffenheit nach von einander verschieden l In Holland woh- nen die Menschen zwischen Morasten und Kanälen in weiten Ebenen, in der Schweiz thürmcn sich himmelhohe Berge aus einander; dort ist schlechtes Wasser, wenig Holz, hier sind ganze Berge mit Wäldern besetzt und von ihren Gipfeln rieseln die klarsten O.usl1en; dort erreicht der Rhein sein Ende, verliert sich zum Theil im Sande, hier stürzt er von steilen Felsengipfeln herab, auf denen seine Quellen sind; dort reiset man auf Flüssen und Ranalen, hier gehen die Landstraßen über hohe Berge; Holland hat von seinen Seeküsten die Ausfahrt in die ganze weite Welt, die Schweizer sind ringsum von andern Ländern um- schlossen; dort schleichen die Flüsse in den endlosen Ebenen kaum fort, hier stürzen sie von Felsen und bilden zwischen steilen Felsenwanden oder lieblichen Rebcnhügeln große Seen; der Holländer wirft hohe Damme auf, um sich gegen Mecresweven zu sichern, der Schweizer tragt Berge ab und durchbricht Felftn, um sich nur einen Weg zu bahnen; in Holland ist feuchte Nebelluft, in der Schweiz ist die Atmosphäre rein und gesund. Der Holländer sitzt ernsthaft und wortkarg mit einer Pfeife am 'Ramm, der Schweizer zieht munter auf die Berge, und läßt die Thäler von seinen Gesängen und den Tonen "seines Hirtenhornes wiederhallen; jener weidet seine Heerden auf einförmigen Sumpfwiesen, die oft vor Wasser kaum zugänglich sind, dieser führt seine Rinder auf die Alpen, wo sie auf hohen Bergweiden den Sommer hindurch sich nähren. — Die Schweiz gränzt knn. und O. an Deutschland, in S. an Italien und in W. an Frankreich.- Das ganze Land enthalt 700 Q> M.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 9
1 22
2 1
3 30
4 14
5 13
6 29
7 4
8 59
9 11
10 15
11 11
12 2
13 46
14 2
15 52
16 8
17 9
18 12
19 65
20 3
21 3
22 9
23 2
24 9
25 2
26 2
27 0
28 1
29 323
30 1
31 7
32 39
33 3
34 11
35 2
36 0
37 6
38 13
39 18
40 16
41 31
42 0
43 2
44 19
45 37
46 1
47 1
48 1
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 2
7 0
8 0
9 2
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 3
16 0
17 0
18 1
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 7
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 0
52 0
53 4
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 1
63 0
64 1
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 5
75 0
76 0
77 1
78 0
79 2
80 0
81 0
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 4
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 11
2 4
3 18
4 3
5 46
6 6
7 120
8 8
9 723
10 2
11 18
12 12
13 3
14 1
15 4
16 157
17 16
18 9
19 70
20 16
21 149
22 2
23 0
24 15
25 3
26 25
27 3
28 1
29 12
30 111
31 62
32 2
33 149
34 3
35 97
36 3
37 3
38 0
39 112
40 122
41 0
42 1
43 3
44 182
45 26
46 14
47 12
48 14
49 94
50 3
51 5
52 38
53 26
54 193
55 205
56 0
57 45
58 8
59 173
60 22
61 51
62 26
63 16
64 13
65 12
66 0
67 239
68 52
69 17
70 8
71 332
72 1
73 201
74 9
75 61
76 58
77 32
78 65
79 200
80 98
81 139
82 5
83 6
84 2
85 3
86 16
87 44
88 321
89 1
90 8
91 89
92 15
93 84
94 5
95 1
96 0
97 20
98 164
99 6
100 41
101 1
102 11
103 718
104 6
105 6
106 1
107 7
108 5
109 10
110 14
111 2
112 1
113 6
114 7
115 1
116 0
117 46
118 32
119 6
120 0
121 32
122 21
123 4
124 18
125 1
126 21
127 45
128 1
129 69
130 5
131 75
132 7
133 7
134 17
135 9
136 220
137 4
138 9
139 10
140 138
141 40
142 6
143 24
144 127
145 30
146 1
147 1
148 159
149 0
150 217
151 38
152 13
153 19
154 2
155 106
156 99
157 75
158 50
159 11
160 8
161 5
162 0
163 0
164 1
165 30
166 38
167 1
168 0
169 1
170 95
171 15
172 11
173 62
174 60
175 64
176 765
177 267
178 17
179 13
180 5
181 0
182 687
183 91
184 33
185 1
186 80
187 7
188 21
189 2
190 0
191 124
192 6
193 14
194 18
195 2
196 2
197 245
198 128
199 6