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1. Grundriß der neuern Geschichte - S. 156

1835 - Berlin : Trautwein
156 2fnijang $ut: ¿meiien und> fcriiien Ç>eviot>e. jcugntfle beruor, namentlich tic ffierfe 2jluratori’$, Gicogitara'ij uni» Sôotta’i?. ©le ©taatöwtflenfdjaft bearbeitete ter fcflarfflnntge 23lco (1669— 1744) auf eigentümliche Sßeifc; gilangieri (1752—178s) fcbrleb et» clafflfd)e$ 2ßerf über tie ©efefcgebung, 33eccaria (17)5 —1793) über Verbrechen mit ©trafen. ©e&r 21u$gejetd)itetcé leu freien Italiener in den meticinifcijen/ mat&ematifd}en mit) Oîatur» iviffenfctjaften : Ükalpigbi (fl. 16.94) gehört ju be» größten »euer» Anatomen; (Eafflnt (1625 — 1712), fpdter in grattfreid), bereicherte tie Slflroitomie burd) fehr wichtige (Entbecfungen, nnb ÿiajji b»rd) tie (Entbecfung der (Eere$ (isoi); al$ fd)arfflmttgen Slflrouomcn n»b Stlathematifer ¿eignete fîcf) der in elafflfeher ©prad)e fehreibente grifl (1727 — 1784) auô; ©alpani (fl. 1799) mnd)te (Id) burd) die (Eutbccfung der tl)tertfd)en (Electricitat unfterblid), nnb Volta (fl.1827) cntwicfelte biefelbe weiter, ©te geiflige (Entwicfelung der ffanbh itapifdje» und flaotfd)en ßdnber rourte bornamlid) burd) bent- fd)en (Einfluß beflimmt und gef&rbert. ^n ©anemarf fanten Sîuufl und 2bi(fenfd)ûft befonberö feit der Ssïitte be$ achtjehnten Sahrbunbertégebeiblidjeÿflege: bervegruitber terstjationalîiteratur würde nad) manchen frühem, ober mangelhaften Verfuchen der al$ ßuflfpielbidjter und ©attrifer gleich au$gejeid)nete £olberg (1684— 1754); (Ewalb (1743—1781) bewahrte flef) alô Cdîeifler tn der ßprif und im ©rama; Ssaggefen (1764 — 1826) bilbete die Q3rofa und fd)rieb ßieter, (Epifleln und fomiflhe (Erklungen; ©eßlenfchldger (geb. 1779), wie Vaggefen aucf) teutfeher ©id)ter, bai #aupt der romantifehett ©djule in ©dnentarf ttnb fehr Pcrbientum ©eflhmacï$s biltung, ifl ein trefflidjer ßprifer und ©ramatifer ; por mehrere achtungéwertbe 9)ieifler in den bilbenben Âûnflcn tritt der frdftige und geniale 23ilthauer Xhorwalbfcn (geb. 1772) fccrror. ©iewifîeits fd)aftlid)cn gorfehungen anberer Rationen eigneten fld) die ©dnen nicht allein an, fonberu fle führten biefelben juin ©heil auch weiter; namentlich würde die Sllterthum^wiffenfdmftburchsoega (1755—1809) und die «Pbpflf burd) Derfleb’ô ©heoric p0m eleftrod)emifd)en 9jîag= itetiémué fehr erweitert. 2lud) ©chweben’S geiflige (Entwicfelung begann erfl in der ¡(wetten £dlfte beô adfließnten 3ûhtunberttf fl ch jtt einer eigentümlichen uttb gebiegenen ßiteratur ju geflalten: die biflorifdjen ©cßriften ©alin’ö (170s—1763) und ßagerbring’tf (1707 —1787) waren die erflen bebeutenbern (Srjcugniffe berfelben; fpdter zeichnete in der ßprif und ©atire ßellgren (1751 —1795) und in der erflern in viel h&hernt ©rabe Vetlman (1745—1795) fld) au$; aber eine neue Seit begann fur die ÿoefle mit ©egnér, fo wie für bic ©efd)icf)tc mit Callenberg (fl. 1834) und ©eijer. Unter den 5bifleufd)ûften würden die $Uturwi|7enfd)aften felbfldnbig bearbeitet,

2. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 12

1835 - Berlin : Trautwein
12 Erste Periode. 476-811. nern begünstigt, das wehrlose Sicilicn, Unterikalien und Nom, behauptete dieß durch eine merkwürdige Vertheidigung 537 und 538 gegen des 536 abgesetzten Theodat's Nachfolger, Vitiges, schloß diesen bald- in Ravenna ein und nöthigte ihn 539 zur Er- gebung. Seine Abberufung zum persischen Kriege gestattete den über den Po zurnckgedrangten Gothen unter ihrem tapfern Kö- nige Totilas die Wiedereroberung fast des ganzen Italien's, und der 543 wieder dahin gesandte Belisar wurde durch Geringfügig- keit seiner Kriegsmacht von entscheidenden Unternehmungen zu- rückgehaltcn. Erst gegen den besser unterstützten Narses verlor Totilas 552 bei Tagina Schlacht und Leben; dasselbe Schicksal hatte sein Nachfolger Tejas 553 am lactarischen Berge, und nach- dem räuberische fränkisch-alemannische Schaaren durch Schwert, Mangel und Krankheit vernichtet worden waren, fiel der Gothen letzter Platz Conza 555, und das verödete Italien war griechische Provinz. Das gothische Gallien und Deutschland war schon frü- her den Franken überlassen. Im südlichen Spanien den (siebzig- jährigen) Besitz mehrerer Küstenstriche zu erwerben, gaben Thron- strcitigkeiten im westgothiscben Reiche den Griechen Gelegenheit. Von den Persern mußte Iustinian dagegen mehrmals den Waf- fenstillstand erkaufen; Bulgaren und Slaven drangen öfter tief in das Reich ein; die Freundschaft der Awaren wurde durch Iahrgelder erworben. Tief cinwirkend auch in späterer Zeit war Iustinian's, besonders durch Tribonianus ausgeführte, Gesetz- gebung*); die Baukunst wurde durch kaiserliche Begünstigung, durch die Erbauung der Sophienkirche, gehoben, die Industrie durch Verpfianzung des Seidenbaus aus China vermehrt. Kirch- liche Streitigkeiten wurden durch des Kaisers Vorliebe genährt, führten aber nicht zu gewaltsamen Ausbrüchen. Die unter die, fem Glanze verborgene innere Schwäche zeigte sich aber schon unter Iustinus Ii. (565 — 578) durch den Verlust eines groß- . fien Theils Italien's und furchtbare Verheerungen der Awaren. Der edle Tiberius regierte nur bis 682. Mauritius (582 — 603) wurde durch die von ihm strenge behandelte Armee gestürzt; der von dieser erhobene Phokas(603—610)verlor, durch wilde *) Sie bestand in den Pandccttn oder Digesten (Stellen aus 39 Juristen), den Institutionen (einer kurzen Uebcrstcht jener), dem Codex (einer zweimal be- arbeiteten Sammlung kaiserlicher, früherer und eigner Gesetze) und den No- vellen (später» Gesetzen).

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 5

1835 - Berlin : Trautwein
Einleitung. 5 madkschen (mongolischen) Hunnen, welche 375 aus 2lsien über die Wolga nach Europa wanderten und zunächst die Alanen, das östlichste deutsche Volk, unterwarfen, gegen das römische Reich ge- drängt. Die Ostgothcn unter ihrem bejahrten Könige Hermanrich erlagen denselben. Den Westgothen bewilligte der Kaiser Valens die verlangte Aufnahme in das römische Reich, sie wurden aber durch harten Druck zum Aufstande getrieben, besiegten den Kai- ser Valens selbst 378 bei Adrianopel und erhielten von dessen Nach- folger Theodosius Wohnsitze in Mösien als römische Bundesge- nossen. Als nach dem Tode, dieses Kaisers 395 das römische Reich in zwei, einander nicht befreundete, Reiche zerfiel, drang der kriegslustige Balte Alarich, welcher von den Westgothen zum Könige erhoben worden war, 396 plündernd bis an den Pelo- ponnes vor, und er erlangte dadurch die Statthalterschaft über das östliche Illyrien. Als Feldherr des oströmischen Kaisers griff er 401 Italien an, brach nach einiger Zeit verheerend in dieß Land ein, kämpfte bet Pollentia 403 gegen Stilico und zog sick- erst 404 zurück, nachdem ihm die Verwaltung des westlichen Illy- rien's und ein Iahrgehalt zugestanden war. Die schon 405 un- ter Radagais in Italien cindringenden gemischten deutschen Schaaren, rieb eine Niederlage bei Florenz, Kälte und Mangel meistentheils auf. Allein 406 drangen Vandalen, Alanen und Sueven (unter ihnen wahrscheinlich die Ueberreste jener Schaaren) über den Oberrhein und nach Verheerung Gal- liens durch die Pyrenäen 409 nach Spanien, wo, mit den Ein- wohnern theilend, die erstern besonders in Bätica, die zweiten in Lusitanien und der carthagischen Provinz, die letzten in Gal- lacicn sich niederließen. Alarich hatte bereits 408, zur Erzwin- gung des Iahrgehaltes und anderer versprochnen Geldsummen, Rom eingeschlossen, jedoch gegen große Lieferungen sich wieder entfernt; 409 nöthigte er die Stadt durch eine zweite Belage- rung zur Uebergabe und erhob ihren Präfeeten Attalus zum Kai- ser, entsetzte ihn aber Ungehorsams wegen bald wieder; 410 er- oberte er Rom durch Verrath, plünderte es und starb 411, im Begriff, über Sicilien nach Afrika zu gehen. Sein Schwager und Nachfolger Ataulf, bald mit Placidia, des Kaisers Honorius Schwester, vermählt, zog nach dem südlichen Gallien, und sein Nach- folger Wallia (415 — 419) gründete hier in dem für die Bekrie- gung der Deutschen in Spanien von den Römern ihm abgetre-

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 11

1835 - Berlin : Trautwein
11 §. 1. Ostgothen und Vandalen. senschaftliche Erziehung die Unzufriedenheit der gothischen Gro- ßen, so daß sie ihn bald diesen und einem zügellosen Leben ü&er; lassen mußte. Nach seinem Tode mußte sie Theodat zum Mit- regenten wählen; allein dieser, nicht zufrieden mit dem Königs- titel, strebte durch ihre Ermordung 534 nach dem Alleinbesitz der Macht und gab so den Griechen einen Vorwand zum Angriff. Des van dalisch en Reichs Blüthe wird durch den Tod des Stifters Geiserich (477) begränzt, welcher es selbst schon durch grausame Behandlung der katholischen Provincialen schwächte; afrikanische Hitze und Annahme einheimischer Sittenlosigkeit brach die deutsche Kraft, und Angriffe der Mauren beschränkten bald das Reich, welches überdieß nie zu geordneter Einrichtung ge- langte und durch Unbestimmtheit der Thronfolge wiederholt zer- rüttet wurde. Der Sturz des mit Kaiser Zustinian I. befreun- deten Hilderich durch Gelimer veranlaßte jenen zum Kriege. §. 2. Das griechische Kaiserthum bis 842 *). (Unter- gang des vandalischen und ostgothischen Reichs.) Die Neuperser und die tatarischen Völker an der Donau. Das schon damals in sich unkräftige griechische Kaiserthum wurde unter Zenol. (474 — 491) und Anastasius!. (491 — 518) durch die, frühem theologischen Streitigkeiten sich anschließenden, monophysitischen zerrüttet. Auf den darauf von der unter ihm stehenden Leibwache erhobenen Zustinus I. (518 — 527) folgte dessen Neffe Zustinian I. (527 — 565), welcher, obwohl ohne Willenskraft und Geisteshoheit, durch Sinn für großartige Un- ternehmungen und Erkennung und Benutzung ausgezeichneter Ta- lente seine Regierung zur glänzendsten Zeit des griechischen Kai- serthums machte. Nachdem er, ermuthigt von seiner entschlosse- nen Gemahlinn Theodora, einen Aufstand zweier vereinigten Par- teien der Rennbahn, der grünen und blauen, (die Nika), durch Velisar hatte unterdrücken lassen, eroberte dieser ohne Mühe 533 und 534 das vandalische Reich und wandte sich dann gegen das ostgothischc. Schnell eroberte er 635, von den Einwoh- *) Gillhon, the history of the decline and fall of tlie Roman cmpire. 12 Vol. Leips. 1821. Vol. Vii. ctc. Schlosser, Geschichte der bilderslürmenden Kaiser des oströmischea Reichs. 1812.

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 13

1835 - Berlin : Trautwein
13 §. 2. Griechen. Grausamkeit und wegen weiter Verheerungen der Perser ver- haßt. Thron und Leben durch einen Aufstand, welcher den He- raklius (610—641) auf den Thron erhob. Im I. 618 selbst in seiner Hauptstadt zugleich durch Awaren und Perser bedroht, wußte er durch beharrliche Ausdauer, nach Befriedigung jener, diese allmälig wieder zurückzudrängen und durch den Sieg bei Ninive (627) die frühem Grenzen wiederherzustellen; allein das Wiedereroberte und Anderes verlor er bald darauf an die Araber, und er schwächte sein Reich durch Anregung der monotholetischen Streitigkeiten noch mehr. Die Fortdauer derselben, Bedräng- niß durch die Araber, welche Nordafrika eroberten und selbst .(das nur durch das griechische Feuer gerettete) Constantinopel 669—676 (und 717 und 718) belagerten, größere Beschränkung in Italien durch die Langobarden und Verheerungen der Bulga- ren undchasaren erfüllen die Geschichte verfolgenden, meist durch Grausamkeit ausgezeichneten Kaiser. Der bessere und kraftvollere Leo Iii., der Zsaurer, (717—741) veranlaßte durch das Ver- bot der unchristlichen Bilderverehrung 726 den langwierigen und verderblichen Bilderstreit und dadurch zahlreiche innere Auf- stände, den fast gänzlichen Verlust des noch griechischen Italiens und auch Rom's Empörung, während Araber und Bulgaren fort- während das Reich bekriegten. Nachdem die Bilderverehrung auf kurze Zeit durch die herrschsüchtige Kaiserinn Zrene, welche 797 ihren eigenen Sohn Constantin Vi. Porphyrogenitus blen- den ließ, hergcstellt gewesen war, machte erst die völlige und dau- ernde Wiederherstellung derselben durch Theodora, die Vormün- derinn ihres Sohnes Michaelas Iii. (842—867), 842 dem Bil- derstreit ein Ende *). Das neupersische Reich, gewöhnlich vom Zndus, Iapar- tes und Tigris begrenzt, zeigt die Einförmigkeit eines durch Sit- tenverderbtheit, Serailränke und Satrapcnempörungen sinkenden *) Das griechische Kaiserthum, welches der festen Lage der Hauvtstadt, fortdauernden altern Einrichtungen, den ausgezeichneten Eigenschaften mehrerer Kaiser und Staatsmänner, höherer Geistesbildung und der Planlosigkeit der ansturniendcn Nölk.r fein langes Dasein verdankt und durch Sitte, Ceremoniel, Kunst und Wissenschaft auf das Abendland einwirkte, behielt im Ganzen das von Constantin dem Großen geordnete Hof- und Staatswesen. Ein unum- schränkter, oft dcsvotischcr, Kaiser, dessen Würde meist erblich war, oft auch durch das Heer vergeben wurde, stand an der Spitze, ihm zur Seite ein, von ihm selbst gewählter, Staatsrath und ein völlig machtloser Senat. Mehr als

6. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 55

1835 - Berlin : Trautwein
55 §. 10. Griechen. Tataren. Verholten Einfälle der Araber und Bulgaren nicht abweh- ren. Nach dem baldigen Tode seines Bruders Alexander folgte sein Sohn Constantin V. Porphyrogenitus (913 — 959), wel- cher, nur mit Büchern, Künsten und Schriftstellerei beschäftigt, die Regierung aus Trägheit bis 944 seinem Mitkaiser und Schwie- gervater, Romanus 1. Lecapenus, überließ. Sein Sohn Roma- nus Ii. (959—963) wurde von seiner herrschsüchtigcn Gemahlin« Theophano vergiftet, und diese vermählte sich mit dem vom Heere ausgerufencn tapfern Nicephorus Phokas (963 — 969), der bis- her in Gemeinschaft mit seinem Bruder Leo die Araber stegreich bekämpft, selbst Kandia und Aleppo eingenommen hatte und als Kaiser Cypern und 2lntiochien erobern ließ. Verhaßt durch Strenge und Abgabendruck, fiel er durch eine Verschwörung, deren Haupt, der tapfere Johannes Tzimiszes (969—976), die Bulgarei, Apamea, Berytus und Nistbis eroberte. Ihm folgte des Kai- sers Nomanus Ii. Sohn, Basilius Ii. (st. 1025), welcher mit seinem Bruder Constantin Vi. (st. 1028) den Kaisertitel theilte, — seine Schwestern waren Theophano und Anna — die Chafa- ren, unterstüht durch die Russen, überwältigte, das von ihnen besessene Taurien mit seinem Reiche vereinigte und das sich auf- lehnende Bulgarien nebst Servien und Kroatien (1018) unter- warf. Constantin's Tochter Zoe (st. 1052) erhob durch Vermäh- lung und Adoption vier Kaiser auf den Thron, unter welchen das Reich von den Petschenegen sehr bedrängt und von den Nor- mannen in Italien sehr geschmälert wurde. Ihre Schwester Theodora (1054—1056) ernannte, da mit ihr das macedonische Kaiserhaus erlosch, Michael Vi. zum Nachfolger; allein an seine Stelle erhob die Armee schon 1057 einen ausgezeichneten Feld- herrn aus der angesehenen komnenischen Familie, Isaak I., welcher des Reiches Wohlfahrt und Sicherheit kräftig förderte, aber wegen Kränklichkeit schon 1059 abdankte. Unter seinen, zum Theil der Familie Dukas angchörenden Nachfolgern gingen fast alle asiatischen Besitzungen an die Seldschuken verloren und auch des Reiches innerer Zustand verfiel; erst der von der Armee aus- gerufene Neffe Jsaak's, Alexius 1. Komnenus (1081—1118), stellte Kriegszucht und Ordnung in der Verwaltung wieder her, behauptete sich durch muthvolle Unterdrückung von Verschwörun- gen, besiegte Petschenegen und Komanen und trat später den Kreuzfahrern ebenso geschickt als entschlossen gegenüber.

7. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 66

1835 - Berlin : Trautwein
66 Dritte Periode. 1696 —1273. Bulgarien und Kleinasien den selbstverschulderen Untergang. Meist einzeln folgten ihnen im Herbst die Fürsten und Herrn, und, längere Zeit durch die mißtrauischen und feindseligen Griechen aufgehalten, vereinigten sie sich endlich 1097 zur Belagerung vc"1 Nicaa, welches sich aber den Griechen ergab. Durch Besiegung der Seldschuken in der Schlacht bei Dorylaum bahnten sie sich den Weg durch Kleinasien; aber auf diesem Wege durch Mam gel besonders an Wasser, ungewohnte Hitze, Krankheiten und um ablässige Angriffe der leichtberittenen Feinde geschwächt, so wie auch bald durch den Abzug Balduin's, welcher im christlichen Edessa Graf wurde, eroberten sie erst nach achtmonatlicher Be- lagerung 1098 Antiochien (wo Boemund sich ein Fürstenthum errichtete) und behaupteten es durch Besiegung eines großen Geld- schukenheeres unter Korboga von Mosul. Erst nach sehr müh- seliger Einschließung wurde das.feste und wohlbesehte Jerusalem (15. Jul. 1099) erstürmt, und Gottfried, zum Oberhaupte des neuen Reiches gewählt, aber sich mit dem Herzogstitel begnügend, sicherte cs durch einen Sieg über ein ägyptisches Heer bei Aska- lon. Zhm folgte schon 1100 als König sein Bruder Balduin 1. (st. 1118), welcher mit Edessa den ihm verwandten Balduin be- lehnte und mit Hilfe neuer Pilgerschaaren und genuesischer Schiffe Akkon 1101, Tripolis, wo Bertram, der Sohn Raimund's von Toulouse, zum Grafen ernannt wurde, 1109, und Berytus und Sidon eroberte *). Das besonders durch die Kreuzzüge reifende Ritterthum ging hervor theils aus der schon bei den alten Deutschen üblichen feierlichen Wchrhaftmachung, theils aus der allmäligcn engern *) Das neu entstandene Reich, gleichsam eine Colonie des Abendlandes, nach welcher fortwährend ausgcwanderr wuödc, war ein nach dem Muster des französischen eingerichteter Lehnsstaat, zunächst geordnet durch die Afstfen von Jerusalem, eine von Gottfried veranstaltete Auswahl von Gesetzen. Die Wurde des Königs war erblich, er selbst beinahe nur der erste Baron des Reiches; der Senefchall, Connetable und Marschall waren die ersten Hof- und Reichs- beamten. Die im Besitz der Italiener besindlichen Seestädte waren fast unav, hängig. Die Häupter der Geistlichkeit, die Patriarchen von Jerusalem und Antiochien, hatten großen Einstuß; allein die Absicht, das Reich zu einem geistlichen zu machen, konnten sie nicht durchführen. In Palästina ließen steh meist nur solche nieder, welche in der Heimath eigenthumslos waren, ihre Nachkommen fpullancn) waren ein treuloses, verworfenes und lasterhaftes Ge- schlecht. Die längere Behauptung der morgenländifchen Eroberungen war vor, nänilich das Verdienst der geistlichen Ritter.

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 71

1835 - Berlin : Trautwein
§. 3. Dritter und vierter Kreuzzug. 71 Krieg 1181 zur Unterwerfung und zu mehrjähriger Entfernung. Mit den Lombarden versöhnte sich der Kaiser 1183 im Frieden zu Kostnitz, nach welchem sie ihm Treue schwuren, die Rega- lien innerhalb der Städte behielten, für die außerhalb derselben der kaiserlichen Bestätigung bedurften und ihnen Fortdauer ihres Bundes und Befestigungen gestattet wurden. Nach der Feier eines glänzenden Reichstages zu Mainz (1184) zur Ertheilung des Ritterschlages an seine Söhne begab sich Friedrich zum sechsten Male nach Italien und feierte zu Mailand 1186 die Vermäh- lung seines ältesten Sohnes Heinrich's mit Kon stanze, der Vatersschwester und Erbinn Wilhelm s Ii. Ein Kreuzzug 6e» schloß die Reihe seiner Thaten. §. 3. Der dritte Kreuzzug*) und der deutsche Ritter» orden**). Das Pabstthum in dieser Periode, n am ent» lich unter Innocenz lll. und der vierte Kreuzzug. Der Krcuzzug gegen die Albigenser, die Bettelorden und die Inquisition. Der Verlust des schon länger in sich uneinigen und be- drohten Ierusalem's, welches der tapfere und edelmüthige Eju» bide Saladin, der sich nach dem Tode des letzten fatimidischen Khalifen von Aegypten (1171) zum Beherrscher dieses Landes und bald auch Syriens aufgeschwungen hatte, in Folge der Be- siegung des Königs Veit von Lusignan bei Hittin oder Tiberias 1187 eroberte, erregte im Abendlande großen Eifer für einen dritten Kreuzzug, und selbst Friedrich I., Philipp Ii., August von Frankreich und Heinrich Ii. von England und nach seinem baldigen Tode Richard Löwenherz nahmen das Kreuz. Der Kai- ser Friedrich I. trat zuerst, nachdem seinen Gesandten unge- hinderter Durchzug durch Ungarn, Griechenland und das Reich von Iconium versprochen war, 1189 in Begleitung eines seiner Söhne, Friedrich's von Schwaben, und anderer Großen mit einem zahlreichen, wohlgeordneten Heere seinen Zug an, mußte sich aber erst durch Gewalt Erfüllung des Versprochnen vom grie- chischen Kaiser erzwingen und durch Eroberung Iconium's den mühvollen Weg durch Kleinasien eröffnen; er ertrank schon 119ü im Flusse Saleph, und nur ein Theil des Heeres folgte seinem *) Wilke» Iv. **) Voigt, Geschichte Prcußens Ii, 10 ff.

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 73

1835 - Berlin : Trautwein
73 §. 3. Dritter und vierter Kreuzzug. düng, entsetzte den König von England, zwang Portugal zur Zahlung eines Lehnzinses und gebot auch über die Kirche mit gleicher Einsicht und Kraft. Auf seinen Antrieb vereinigten sich 1202 Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Graf Ludwig von Blois und andere französische Herrn zum vierten Kreuzzuge*); sie verglichen sich mit den Venetia- nern, welche sich ihnen unter dem Dogen Heinrich Dandolo am schlossen, über die Ueberfahrt und eroberten diesen Zara; allein da Alexius Angelus ihnen für die Wiedereinsetzung seines, vom eignen Bruder Alexius Iii. gestürzten, Vaters, des griechischen Kaisers Isaak's Ii., große Geldsummen, Teilnahme am Kreuz- zuge und Vereinigung der griechischen mit der römischen Kirche versprach, so wandten sie sich gegen Constantinopel und er- zwangen durch einen Angriff 1203 Isaak's Wiedererhebung. Die versuchte Erfüllung des Versprochenen und der rohe Uebermuth der Kreuzfahrer veranlaßte 120-1 einen Aufstand, durch welchen Alexius Murtzuphlus zum Kaiser erhoben wurde; jedoch schon am 12. und 13. April 1201 erstürmten und plünderten jene Constan- tinopel. Graf Balduin wurde zum Kaiser des jetzt entstehenden, ein Vierttheil der Eroberungen umfassenden, lateinischen Kai- serthums gewählt, die Venetianer nahmen Küsten und Inseln, Bonifaz wurde König von Thessalonich, viele französische Herrn wurden lehnspfiichtige Besitzer einzelner Landschaften, während andere (wie Epirus und Aetolien unter dem Michael Angelus) sich unabhängig behaupteten, Uneinigkeit und geringe Anzahl der Lateiner und Religions- und Nationalhaß der Griechen gegen sie ihre Herrschaft kurzdauernd machte und im griechischen Kleinasien ein Kaiserthum Nicäa unter Theodor Laskaris (st. 1222) und ein anderes zu Trapezunt unter Alexius Komnenus entstand. Fortdauernde Krcuzzugsschwärmerei veranlaßte sogar 1212 ei- nen Zug von französischen und deutschen Kindern, welche indeß theils vor der Einschiffung umkamen, theils nach derselben von Sklavenhändlern verkauft wurden. Erfolglos war der vom Pabst Honorius Iii. bewirkte Kreuzzug des Königs Andreas Ii. von Ungarn, des Herzogs Leopold's von Oesterreich und ande- rer deutschen Großen (1217); nach des Königs Rückkehr erober- ten zwar die übrigen, sehr verstärkten Kreuzfahrer Damiette (1219), mußten es aber schon 1221 wieder räumen. ') Wilkcn V.

10. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 93

1835 - Berlin : Trautwein
I 1 §. 9. Gnech. u. latein. Kaiftrthum. 93 welcher sich auch um Verbesserung der Gesetze verdient machte, alleiniger Herr des Reiches wurde *). Norwegen wurde nicht weniger als die beiden andern Reiche durch innere mit großer Wildheit geführte Kriege zerrüttet, welche auch durch die Ansprüche unächter Sprößlinge des Königs- hauses vermehrt wurden. Erst Hakon V. oder der Alte (1217 —1262) stellte Einheit und Ruhe wieder her und unterwarf sich 1261 Island mit Hilfe der dortigen Bischöfe. Sein Sohn Magnus Vii. (1262 — 1280) erwarb sich durch Verbesserung und Vermehrung der altern norwegischen Gesetze den Beinamen Lagabäter**). §. 9. Das griechische und das lateinische Kaiserthum; Servien und Bulgarien. Johannes oder Kalojohannes (1118 —1143), der Sohn Alexius I., ordnete mit weiser Sparsamkeit die Verwaltung des Reiches, bekriegte mit Glück und Ruhm die Seldschuken und das am Endendes 11. Jahrh.'s besonders in Cilicien entstandene Kö- nigreich Armenien und besiegte die Petschenegen. Sein Sohn Manuel (1143 — 1180), welcher, mit Muth und Geisteskraft begabt, das Reich zu noch größerer Macht erhob, setzte auch nicht ohne Ruhm den Kampf gegen die Seldschuken fort und er- hielt Servien in Unterwürfigkeit. Manuel's unmündiger Sohn Alexius Ii. wurde von einem Enkel des ersten Alexius, dem küh- nen Andronikus***), 1183 verdrängt (während Isaackomnenus *) Die zahlreichen iunevn Kriege erhöhten die Macht der durch Abkunft, Grundbesitz oder Verdienst Angesehenen, und Magnus Ladulas begründete durch Erlheilung von Abgabeusreiheit an Beamte und die ihm zu Pferde Kriegsdienst Leistenden einen Adel, ohne jedoch schon die alte Freiheit de6 Volkes zu beein- trächtigen. Der Einflug und das Ansehen der Geistlichkeit, deren Oberhaupt der Erzbischof von Upsala war, stieg um so mehr, als ihre Abhängigkeit von dem entfernten Nom nicht streng sein konnte. Die alten Bolksversamnilungen hörten während jener Unruhen aus; nur Vornehmere wurden bisweilen vom ' Könige versammelt. Ritterthum und Turniere fanden unter Magnus I. Eingang. **) Der Thron, von welchem 1209 die unächten Svrößlinge des Königs- hauses ausgeschlossen wurden, wurde 1273 sur erblich im haarfagrschcn Ge- schlcchte erklärt. Ein Adel bildete stch aus den Beamten und den königlichen Lehnsmännern; die Geistlichkeit hatte bedeutende Vorrechte, die Bauern be- wahrten ihre alte Freiheit vollständig und bildeten mit jenen Ständen den Reichstag. Das Emporkommen der Städte wurde durch die Armuth des Lan- des und später durch große, sich über alle skandinavischen Länder ausdehnende Vorrechte der Hanse verhindert. ***) Wilken, Andronikus Komnenus; in v. Raumer'ö histor. Taschen« buche. Jahrg. 1811.
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