TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
79
Die Hauptgebiete Deutschland's.
Jahrh. eigene Markgrafen erhielt. In Oesterreich') starb 1245
mit Friedrich dem Streitbaren der babenbergische Mannsstamm aus.
Das dem Bernhard von Askanien/ Besitzer auch von Wittenberg
und der Umgegend, 1180 ertheilte Herzogthum Sachsen *) ** ***)) erstreckte
sich nur über das Lauenburgische/ Holsteinsche und einige übcrelbische
Grafschaften. Die Söhne seines zweiten Sohnes Albert's, stifteten
1260 die (Kur-) Linie Sachsen-Wittenberg/ welche 1422/ und Sach-
sen-Lauenburg/ welche 1689 ausstarb. Das Hauö Anhalt stammt
von Bernhard's ältestem Sohne Heinrich/ dessen drei Söhne 1252
des Vaters Besitzungen theilten. Auch das Herzogthum Braun-
schweig-Lüneburg zerfiel 1267 in Braunschweig-Wolfenbüttel
und Lüneburg-Zelle. Die Markgrafen von Thüringen verschwin-
den seit dem Ende des 11. Jahrh.'S; dagegen beginnen 1180 die
Landgrafen/ welche die Pfalzgrafschaft Sachsen als Lehn und Nie-
derhessen mit Cassel und Marburg als Alodium erwarben/ und deren
Lander nach ihrem Aussterben (1247) und nach einem langern Erb-
fchaftskriege so getheilt wurden/ daß Heinrich/ Sohn Herzogs Hein-
riche Ii. von Brabant und Stammvater der hessischen Fürstenhäu-
ser/ sich mit Hessen begnügte, jedoch auf dieß 1292 den landgraf-
lichen Titel übertrug, die Landgrafschaft Thüringen aber Markgraf
Heinrich der Erlauchte von Meißen, Nachkomme Konrad's des Gro-
ßen von Wettin und seit 1127 Markgrafen, erhielt. Das Herzog-
thum (Ober-) Lothringen ging in der Familie des elfassischen
Grafen Gerhard, welcher es 1048 erhalten hatte, von Vater auf
Sohn über bis i4ii; ein großer Theil des Landes gehörte den Stif-
tern in den freien Reichsstädten Metz, Tüll und Verdun. Der nie-
derlolhringische Herzogstitel kam 1106 an Gottfried von Löwen,
Grafen von Brabant, und wurde mit diesem Lande verbunden, neben
welchem und von demselben völlig unabhängig die Grafschaften Gel-
dern, Holland, Seeland, Limburg, Jülich und andere Gebiete be-
standen**''). Mecklenburg zerfiel seit Heinrich's des Löwen Zeit in
die, von diesem gegründete, Grafschaft Schwerin und das eigent-
liche (im 13. Jahrh. unter vier Linien getheilte) Mecklenburg, wel-
ches seit jenes Herzogs Zeit durch zahlreiche deutsche Colonisten bald
germanisirt wurde; die dänische Herrschaft war von kurzer Dauer.
Pommern, durch Bischof Otto von Bamberg (st. 1.139) zum Chri-
stenthume bekehrt, zerfiel in Pommerellen oder das östliche Pom-
*) M a i iato, Geschichte Oesterreichs I. 1834 ( — 1526).
**) 93 otti gei-, Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen.
2 Bde. 1830. 1831.
***) Leo, zwölf Bücher niederländischer Geschichten I. v. Kämpen, Ge-
schichte der Niederlande I. 1831 (—1609).
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Bernhard_von_Askanien/ Heinrich_der_Erlauchte_von_Meißen Heinrich Gottfried_von_Löwen Otto Leo Leo
110
Vierte Periode. 1273 — 1492.
mußte aber 1330 nach Deutschland zurückkehren, weil er selbst
durch willkürliches Verfahren und Gcldforderungen die Zahl sei»
ner Gegner vermehrt hatte. Nachdem er, durch den Bann nie»
dergedrückt, vergeblich sich um Versöhnung mit dem heftigen Io,
Hann Xxii. und dessen durch den König von Frankreich zurück,
gehaltenen Nachfolger Benedict Xii. (1334—1342) bemüht hatte,
erklärte 1338 ein Reichstag zu Frankfurt das päbstlichc Versah,
ren gegen ihn für unverschuldet und ungiltig, die Kurfürsten
verbanden sich im Kurverein zu Rense zur Behauptung ihrer
Wahlrechte, und ein neuer Reichstag zu Frankfurt erklärte, daß
die kaiserliche Würde und Gewalt unmittelbar von Gott komme
und der von der Mehrzahl der Kurfürsten Gewählte auch ohne
pabstliche Bestätigung Reichsoberhaupt sei. Allein dadurch, daß
er aus kaiserlicher Machtvollkommenheit die Ehe der Grafinn
Margaretha Maultasch von Tyrol mit Johann Heinrich, Jo,
hann's von Böhmen zweitem Sohne und nachmals Markgrafen
von Mähren, 1342 trennte und jene mit seinem Sohne Ludwig,
welchem er 1324 Brandenburg verliehen (S. §. 2. Anhang),
vermählte, erregte er allgemeine Unzufriedenheit, und Pabst Cle,
mens Vi. (1342—1352) erneuerte Bann und Interdikt und be,
wog fünf Kurfürsten den ältesten Sohn Iohann's von Böhmen,
den Markgrafen Karl von Mähren, zum Könige zu wählen.
Karl Iv. (1347—1378), der zweite luxemburgische Kai,
ser, ein sehr gebildeter, mehr gewandter Unterhandlung als den
Waffen vertrauender Fürst, erst nach dem Tode Ludwigs und
des von der baierschcn Partei ausgestellten Gegenkönigs Gün,
ther's von Schwarzburg (st. 1349) allgemein anerkannt, be,
nutzte die Königswürde nur für das von ihm väterlich regierte
Böhmen, welchem er bessere Gesetze und Gerichte, neue Städte
und eine Universität zu Prag gab, und mit welchem er bis 1355
Schlesien als Lehn oder unmittelbares Besitzthum, 1368 die Nie,
derlausitz — die Oberlausitz hatte schon Johann 1319 erworben —
und 1374 die 1373 erworbene Mark Brandenburg vereinigte.
In der goldenen Bulle machte er 1356 das bisherige Her,
kommen bei der deutschen Königswahl gesetzlich, bestimmte die
Vorrechte der Kurfürsten und gab Verordnungen gegen das Faust,
recht. Mecklenburg, Luxemburg, Bar, Jülich und Berg erhob
er zu Herzogthümern. Nach Italien zog er das erste Mal nur,
um die Königs- und Kaiserkrone (1355) zu empfangen, ein
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Benedict_Xii Gott Margaretha_Maultasch_von_Tyrol Johann_Heinrich Johann Heinrich Ludwig Ludwig Karl_von_Mähren Karl Karl_Iv Karl Ludwigs Ludwigs Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hann Frankreich Frankfurt Frankfurt Brandenburg Schwarzburg Brandenburg Luxemburg Berg Italien
111
§. 2. Deuschland. 1378 — 1493.
zwektes Mal (1368) um Geld zu erpressen; die arelatischc Krone
ließ er 1365 sich aufsetzen, ohne die einst mit derselben verbun-
denen Rechte anzusprechen.
§.2. Deutschland 1378—1493. Wachsthum der schweizer.
Eidsgenossenschaft. Das Pabstthum, die große Kir-
chenspaltung und die allgemeinen Concilien des
fünfzehnten Jahrhunderts.
Wenzel (1378 — 1400. 1419), Karl's ältester, früh verbil-
deter Sohn, auch Besitzer von Böhmen und Schlesien (und 1395
durch seines Bruders Johannas Tod auch von der Lausitz) —
während Siegmund Brandenburg erhielt und Zohann (st. 1395)
die Neumark, Schweidnitz, die Niederlausih und Görlitz — stei-
gerte durch träge Gleichgiltigkeit die Verwirrungen in Süd-
Deutschland so sehr, daß Fürsten, Städte und Adel endlich in
Eidsgcnossenschaften zu gegenseitigem Beistände gegen äußere
Angriffe und Bedrückungen und zu richterlicher Entscheidung der
eigenen Streitigkeiten sich vereinigten. Dem schon 1376 entstan-
denen schwäbischen Städtcbunde und der gleichzeitig gebildeten
Adelseinigung der Schlegler oder Martinsvögel folgten ähnliche
Vereine, die Gesellschaft vom Löwen, von den Hörnern und von
St. Georg, und die kleinern Landesherrn traten diesen Verbin-
dungen bei. Graf Eberhard Ii. (der Greiner) von Würtemberg
bewirkte 1382 im ehinger Landfrieden eine Vereinigung der (habs-
burgischen) Fürsten, der Rittergesellschaften und des Städtebun-
des, und Wenzel setzte, um sein Ansehn geltend zu machen und
zu behaupten, an deren Stelle durch die Heidelberger Einigung
1384 einen allgemeinen Landfrieden für Süd-Deutschland. Al-
lcin durch Begünstigung der Städte reizte er die Unzufriedenheit
der Fürsten und Herrn und veranlagte, selbst fast immer in Böh-
men sich aufhaltend, 1387 den großen Städtekricg, in wel-
chem das nicht gut angeführte und geübte städtische Kriegsvolk
bei Döffingen von Eberhard Ii. von Würtemberg und bei Worms
vom Kurfürsten Rupert von der Pfalz (st. 1390) 1388 geschla-
gen wurde. Wenzel verordnet zwar 1389 einen sechsjährigen
allgemeinen Landfrieden, vermochte aber nicht durch Aufrechthal-
tung desselben einen geordneten Zustand zu begründen. Die
schweizerischen Eidsgenossen, vermehrt 1332 durch Lucern,
1351 Zürich, 1352 Glarus und Zug und 1353 durch Bern, wel-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Siegmund_Brandenburg Georg Eberhard_Ii Eberhard_Ii Rupert
Extrahierte Ortsnamen: Deuschland Deutschland Schweidnitz Niederlausih Süd-
Deutschland Würtemberg Würtemberg Worms Lucern Glarus
116 Vierte Periode. 1273—1492. Anhang zu §. 2.
Baden (bis 1771) und Baden-Durlach. Die burgundtschen
Länder wurden meist dem deutschen Reiche entfremdet, indem die
nördliche Provence 1271,Lyon i3io, und Dauphins 1349 an Frankreich
kamen, und diesem Reiche schloß sich auch die südliche Provence seit der
Herrschaft des Hauses Anjou an; Avignon kaufte 1348 der Pabst. Das
Kurfürstenthum Sachsen wurde nach dem Erlöschen der wittcnbergi-
schcn Linie 1422 trotz der Ansprüche der lauenbnrgischen vom Kaiser
Siegmund (dem wettinischen) Friedrich dem Streitbaren,Markgrafen
von Meißen, ertheilt; die Söhne seines Sohnes Friedrich'6, an wel-
chen 1440 die bisher einer befondern Linie gehörende Landgrafschaft Thü-
ringen siel, Kurfürst Ernst und Albert, begründeten durch Theilunq
1485 die nach ihnen benannten oder die kurfürstliche (thüringische)
und die herzogliche (meißnische) Linie. Die Landgrafschaft Hessen,
welche sich besonders im 15. Iahrh. durch einige Grafschaften ver-
größerte, wurde i460 unter die marburgische und die casselschc Linie
getheilt, aber 1500 wieder von Wilhelm Ii., Vater Philipp's des
Großmüthigen, vereinigt. Die braunschweigischen Lander blie-
den fortwährend getheilt und zerfielen noch am Ende des Mittelal-
ters in mehrere Herzogthümer. Das Herzogthum Lothringen fi'cl
nach dem Tode des letzten Herzogs 1431 an dessen Tochter Isabelle
und deren Gemahl Renatus, Grafen von Anjou und Herzog von
Bar, und seit 1434 Grafen von Provence und Titularkönig von
Neapel; nach Isabella's Tode ( i453) folgte deren Sohn und Enkel,
dann (>473) deren ältere Tochter Iolantha, Wittwe des Grafen
von Vaudemont, (Nebenlinie de6 lothringischen Herzogshauseö),
welche das Herzogthum sogleich ihrem Sohne Renatus Ii. überließ.
Im ehemaligen Nieder-Lothringen wurden Geldern 1339, Lu-
xemburg 1354, Jülich 1356, Berg 1378 und Eleve i4l7 Herzog-
tümer; 1423 wurde Jülich durch Beerbung mit Berg und mit
diesem bald darauf die Grafschaft Ravensberg und 15u Eleve, die
Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravenstein vereinigt; Geldern
kam 1424 an daö Haus Egmont; die übrigen niederländischen Ge-
biete wurden allmälig mit dem Herzogthume Burgund verbunden.
Mecklenburg, seit 1348 durch die Herrschaft Stargard und die
Grafschaft Schwerin vergrößert, wurde i47i vereinigt und erst 1621
wieder getheilt in Güstrow (bis 1695) und Schwerin, von welchem
sich darauf Strelitz abzweigte. Pommern, 1264 vereinigt, wurde
1295 getheilt untre die stettinifche Linie (bis i464) und die wolgast-
sche, welche Rügen 1325 nach dem Tode des letzten Fürsten er-
warb und sich später mehrfach theilte, bis Bogislaus X. 1478 ganz
Pommern vereinigte.
In den getheilten brandenburgischen Ländern wurde die
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Siegmund_( Friedrich Friedrich Ernst Albert Wilhelm_Ii Wilhelm Isabelle Renatus Anjou Iolantha Renatus_Ii
117
Die Haupkgebieke Deutschland's.
früher erworbene Macht durch die Einigkeit der Markgrafen erhal-
ten/ und sie wurde vermehrt durch die Erwerbung der Lehnshoheit
über Pommerellen ( 1269) und durch den Kauf der Mark Landsberg
und der Niederlausitz (1303.1304) vom Markgrafen Diezmann von
Meißen. Die stendalfche Linie, welcher Otto Iv. mit dem Pfeile
(st. 1308) angehörte/ beerbte die 1317 erlöschende falzwedelsche; der
kriegerische und prachtliebende Waldemar der Große vereinigte so
die brandenburgschen Lander außer Landsberg und Sangerhausen,
dem Eigenthuine seines Vetters Heinrich'6, und erweiterte sie noch
gegen Sachsen und Schlesien; allein mit ihm (st. 1319) und Hein-
rich dem jüngern von Landsberg (st. 1320) erlosch das brandenbur-
gisch-askanische Haus, und es begann setzt ein Jahrhundert, in wel-
chem des Landes sehr gestiegene Bevölkerung und Blüthe durch in-
nere Zerrüttung und mangelhafte Verwaltung sehr vermindert
wurde. Schon 1319 nahm (und behielt) Johann von Böhmen die
ober - lausitzischen Lander, die pommerschen Herzöge bemächtigten
sich des größten Thciles der Ukermark, andere benachbarte Fürsten
nahmen Einzelnes, und Herzog Rudolf von Sachsen und die anhalt-
schen Fürsten sprachen als nächste Agnaten das Ganze an; allein
Kaiser Ludwig verlieh Brandenburg 1324 seinem Sohne Ludwig
dem altern. Dieser, der erste baiersche oder wittelsbach-
sche Markgraf (1324 —1351), erlangte nach manchem Kampfe —
von den Pommern 1331 an dem kremmer Damme geschlagen, ent-
sagte er der Lehnshoheit, erhielt aber die Zusicherung eines even-
tuellen Successionsrechts für sich und seine Erben und jenen Theil
der Ukermark zurück — den Besitz des Landes, wurde durch einen
falschen Waldemar (Jakob Rehbock) auf drei Städte beschränkt,
allein, schon 1349 mit Karl Iv. versöhnt, empfing er von diesem
die Belehnung, und jener starb 1335 in Dessau. Seine Brüder,
Ludwig der Römer (st. 1365) und Otto der Faule (st. 1379), wel-
chen er gegen ihre Verzichtung auf Ober-Baiern 1351 die Marken
überließ, traten 1354 einen großen Theil der Ukermark für den ih-
rem Bruder früher geleisteten Beistand an den Herzog von Stettin
ab und erkannten in einer Erbverbrüderung 1363 Karl's Iv. Sohn,
Wenzel, als ihren Erben an. Otto wurde vom Kaiser 1368 geno-
thigt, ihm die Nieder-Lausitz zu verkaufen und, als er seinen Ver-
wandten die Erbfolge zuwendcn wollte, die Marken 1373 an des
Kaisers Söhne abzutreten. Die luxemburgsche Herrschaft war,
so lange Karl Iv. sie führte, sehr wohlthätig; allein sein zweiter
Sohn Siegmund, Erbe der Marken, — der Neumark erst näch dem
Tode des dritten Sohns, Johann'-, (1395) — steuerte nicht den
Gewalttätigkeiten, namentlich des Adels, und steigerte Noth und
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
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Extrahierte Personennamen: Otto Johann_von_Böhmen Johann Rudolf_von_Sachsen Rudolf Ludwig_verlieh_Brandenburg Ludwig Ludwig Ludwig Jakob_Rehbock Karl_Iv Karl Ludwig_der_Römer Ludwig Otto Otto Karl_Iv Karl Siegmund Neumark
118 Vierte Periode. 1273 —1492, Anhang zu §. 2.
Zerrüttung durch Verpfandung jener Marken an seinen (i4n ster-
benden) Vetter Jobst von Mahren (1388). Die Neumark verkaufte
er 1402 dem deutschen Orden, die andern Marken übergab er i411
seinem Gläubiger, Friedrich Iv. von ldohenzollern, Burggra-
fen von Nürnberg, als oberstem Verweser mit Vorbehalt des Wie-
derkaufsrechts und der Kurwürde; aber nachdem dieser sich nach
mehrjährigem Kriege in den Besitz gesetzt hatte, so übertrug ihm
der Kaiser gegen neue Vorschüsse (zusammen 400,000 Goldgulden)
i4i5 auch die Kurwürde und alle Landeöherrlichkeit und belehnte
ihn i4i7 auf dem Coneil zu Kostnitz *). Friedrich's Vorfahren,
welche mit Wahrscheinlichkeit bis auf den Burggrafen Konrad I.
(zuerst l iüz, zuletzt 1200 erwähnt), mit Gewißheit bis auf Konrad U.
(st. 1260) zurüftverfolgt werden können, und deren Abstammung
von den Grafen von Zollern ungeachtet nicht zahlreicher Beweise
anerkannt bleibt (obwohl Art und Zeit der Verzweigung dieser in
eine fränkische und eine schwäbische Linie noch nicht nachgewiesen
worden ist) und nicht durch ihre sehr wahrscheinliche Verwandtschaft
mit dem 1230 ausgestorbenen fränkischen Geschlechte der Grafen von
Abenbcrg beeinträchtigt wird, hatten meist auf friedliche Weise zwei
bedeutende Gebiete in Franken (oberhalb und unterhalb des Gebirgö,
nachmals Baireuth und Ansbach) erworben, und Karl Iv. halte den
von Alters her den Burggrafen von Nürnberg gebührenden Für-
stenstand 1353 feierlich anerkannt. Friedrichl. (1415 — 144o , ein
ebenso gebildeter als kräftiger und im deutschen Reiche sehr ange--
sehener Fürst, vereinigte mit seinem Fürstenihume unterhalb des
Gebirgs nach dem Tode seines Bruders 1420 auch das oberhalb des
Gcbirgs, erlangte nach Bessegung der Pommern bei Angermünde
<420 im Waffenstillstände zu Perleberg einen Theil der pommerschen
Ukermark (welche ganz erst 1479 wieder mit den Marken vereiirigt
wurde), konnte aber das Vordringen der'hussiten bis Bernau (1432)
nicht verhindern. Die von ihm und seinen Nachfolgern erhobenen
Ansprüche auf die Lehnshoheit über und die Anwartschaft auf Pom-
mern wurden nach manchen Verträgen und Kriegen endlich 1529
im grimnitzer Vertrage dahin bestimmt, daß Brandenburg der er--
stern entsagte und Bestätigung der letzter« erhielt. Nach einer i437
festgesetzten und 1440 zu Kadolzburg bestätigten Ordnung erhielt
Friedrich's ältester Sohn, Johann der Alchymist (st. 1464;, Baireuth,
Albrecht Achilles Ansbach, Friedrich der Fette (st. ,453) die Altmark
und Priegnitz; der zweite Sohn, Friedrich Ii., <lmo—-1470; st. 1470,
*) v. Lancizolle, Geschickte der Bildung des preußischen Staates.
(B. t.) I. Bd. üt 2 Abth. 1828.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Neumark Friedrich_Iv Friedrich Konrad_I. Konrad_U Konrad Karl_Iv Karl Johann Johann Albrecht_Achilles_Ansbach Albrecht Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
§. 9. Skandinavier. Slaven. 29
verbunden war, und mehr noch Norwegen war unter solche Häupt,
linge getheilt, welche oft im Kampfe unter einander oder gegen
den ihre Unabhängigkeit Bedrohenden begriffen waren. Manche
dieser Kämpfe wurden von der Sage verherrlicht, namentlich der
Sieg Sigurd Ring's, Königs des Schwedenvolks, über den an,
greifenden König Hildetand von Seeland auf dem Bravallafclde
in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Schon damals be,
gannen die mit dem Meere vertrauten verwegenen Nordländer
ihre kühnen Wikingsfahrten und bcutereichen Seeräubereien, wel,
che, bald durch Uebervölkerung und Gefährdung der alten Frei,
heit und die Wehrlosigkeit der angegriffenen Länder zunehmend,
im folgenden Zeitraum sich bis zum Mittelmeer erstreckten.
Die Slaven verbreiteten sich aus ihrer Heimath, dem Bim
nenlande Rußlands und Polen's, im 5. und 6. Jahrh. in die
westlichen, von den Deutschen verlassenen Länder, im Norden
langsam und ohne Widerstand bis zur Elbe, im Süden mit Un,
gestüm und Waffengewalt bis über Böhmen, bis zum adriatischen
Meere und an die Donau, in deren Nähe sie im 7. und 8.
Jahrh. mehrere Reiche (Servien, Bosnien, Slavonien, Dalma,
lien und Kroatien) gründeten; zwischen der Donau und dem
Hämus ließen sie sich unter bulgarischer Herrschaft nieder. Die
an Nord-Deutschland angrenzenden (später germanisirten) Slaven,
Wenden genannt, zerfielen in mehrere Stämme: die Pommern
von der Oder bis zur Weichsel, Netze und Warte; die Obotriten zwi,
schen der Peene, Elbe und Elde; südlich von diesen wohnten Stämme,
welche zum Theil unter dem gemeinsamen Namen der Leutizier oder
Wilzen zusammengefaßt wurden, die Rhedarier, Brizaner und Tol,
lenser von der Elbe nordöstlich bis zum Meere; weiter südlich die He,
veller, Zpriavaner und Ukrer in breiterer Ausdehnung; die Sorben
zwischen der Saale und Mulde und die ihnen verwandten Lausitzer,
Milziencr und Lebusier. Die bald nach der neuen Heimath benann,
ten Tscheschen ließen sich in Böhmen nieder, und zu ihnen gehörten
die Mähren. Auch die östlichen Slaven theilten sich in mehrere
Stämme unter besondern Häuptlingen: die Polen oder Polänen, die
Kriwitschen in der Gegend von Smolensk und Twer, die Sewe
riet* an den Ufern der Desna und Sula und andere *).
*) Das gesammte slavische, meistens im9- Jahrh. seßhafte, Volk zeichnete
sich durch Starke und Unreinlichkeit, tollkühnen Atuth und Tapferkeit, Gut-
»inthigkeit und Gastfreiheit aus. Wilde, uneingeschränkte Freiheit war ihm
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
52
Zweite Periode. 81.-1 —1096.
Söhne zerfiel Rußland für das qanze Mittelalter in mehrere,
an Zahl bald zunehmende, Fürstenthümer, welche häufig im
Krieg mit einander begriffen waren, da Kiew zwar den groß-
fürstlichen Titel, aber keinen entscheidenden Einfluß auf die übri-
gen Gebiete behauptete *).
Zn Polen begründete sich in der zweiten Hälfte des 9.
Zahrh.'s einer der Häuptlinge des Landes Semovit, Piast's
Sohn, eine festere und ausgedehntere Herrschaft, welche seine
Nachfolger durch Kriegslust und Tapferkeit erweiterten. Attests
(Miecislav) l. ließ sich durch seine christliche Gemahlinn, die
Böhminn Dombrowka, zur Annahme des Christenthums 966
bewegen, zu dessen Bekenntniß auch das Volk gezwungen wurde.
Der von Miesko anerkannten und später oft wieder angesproche-
nen und zurückgewiesenen Oberhoheit des deutschen Reiches
entzog sich schon sein Sohn, Boleslav I., der Tapfere (992 —
1025), der eigentliche Begründer des polnischen Reiches: er
vereinigte die Polen, Masovier, Krakovier und Schlesier unter
seine Herrschaft und zu Einer Nation, unterwarf den größten
Theil Pommern's und einige Landschaften Prcußen's, kämpfte
rühmlich gxgen den Großfürsten Zaroslav und Kaiser Heinrich Ii.
und ließ sich 1024 zum König krönen. Sein schwacher und
schwelgerischer Sohn Miesko Ii. (1025 — 1034) konnte weder des
Vaters Eroberungen behaupten, noch Parteiungen und gräuelvol-
len Zerrüttungen wehren; kräftiger walteten dessen Nachfolger,
Casimir, früher Mönch in Clugnp (st. 1058), und der kühne.
*) Die waragischcn Russen verloren sich bei ihrer geringen -Anzahl bald
unter die Slave», gaben diesen jedoch ihren Namen. Der Großfürst erscheint,
wenn Persönlichkeit und Umstande ihn begünstigen, als Selbstherrscher; der
Einfluß der Edel» seines Gefolges (der von den alten Häuptlingen ab stam-
menden Bojaren) ist nicht entscheidend; in den Provinzen vertreten Statthal-
ter seine Stelle. Der Bürgerst and, durch mehrfache Städtegründuug, beson-
ders Wladimir's, und lebhaften Verkehr mit Griechenland begünstigt, war in
der Entwickelung begriffe». An der Spitze der Bischöfe stand der Patriarch
von Kiew, welcher zwar fast unabhängig vom Großfürsten, aber deni Patriarchen
von Constantinopel untergeben war; dieß, die Ernennung der übrigen hoher» Geist-
lichen durch den Großfürsten und die Priesterehe verhinderten die Entstehung
einer mächtigen Hierarchie. Die Culkur wurde zwar durch die Verbindung
mit Griechenland etwas gefördert, allein mehr noch durch die Trennung in
Sprache und Glauben vom westlichen Europa und den orientalische» Charak-
ter des russischen Mönchswesens gehemmt. Das erste geschriebene Gesetz in
slavischer Sprache (ruskaja prauda), welches Anfangs nur für Rvvgorod
bestimmt, bald allgemeine Geltung erhielt, ließ Jaroslav abfassen.
4.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
Extrahierte Personennamen: Böhminn_Dombrowka Boleslav_I. Heinrich_Ii Heinrich Casimir Jaroslav
Extrahierte Ortsnamen: Kiew Polen Clugnp Griechenland Kiew Constantinopel Griechenland Europa
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Dritte Periode. 1096—1273.
mern von der Persante bis zur Weichsel, welches sich 1227 von der
polnischen Lehnshoheit befreite und unter mehrere Fürsten getheilt
war, welche 1295 ausstarbcn, und in das westliche (das eigentliche
Pommern), welches gegen das Ende de§ 12. Jahrh.'ö in mehrere
Fürstenthümer zerfiel, die damals die Lehnshoheir Heinrich's des
Löwen anerkannten, 1180 für Herzogtümer und Reichslehen er-
klärt, bald aber der brandenburgschen Lehnshoheit untergeben wur-
den. Böhmen, schon von Karl dem Großen abhängig gemacht,
dann unter der Oberhoheit des Mähren Swatopluk, trat in eine
dauernde Verbindung mit Deutschland seit der Einführung! des Chri-
sicnthums, welche in der ersten ftälfte des 10. Jahrh.'s durch Herzog
Wenceslav (925 — 956) und dessen Großmutter Ludmilla, nicht ohne
heftigen Widerstand bewirkt und durch Errichtung eines Bisthums
zu Prag befestigt wurde. Mahren war seit dem Anfang des iiten
Jahrh 's mit Böhmen vereinigt, stand jedoch bisweilen unter be-
fondern Fürsten des böhmischen Herrscherhauses. Anerkennung der
von Heinrich I. begründeten deutschen Lehnshoheit wurde von man-
chen Herzögen verweigert, aber stets wieder erzwungen; den Kö-
nigstitel führte zuerst, von Heinrich iv. damit begabt, Wratis-
lav Ili. (1061 — 1092), ununterbrochen und erblich wurde derselbe
erst unter Przemysl Ottokar I. (1198 — 1250). Trotz der Ansiedlung
vieler Deutschen bewahrten die Böhmen slavische Sprache und
Dolksthümlichkeit.
Die von Heinrich I. und Otto I. über die Wenden (S. I. Per.
§.9. und Ii. Per. §. 2.) in den nachmals brandenburgischen *) **)
Landern begründete deutsche Herrschaft verschwand im ii. Jahrh.
nebst dem Christenthume wieder; der Obotritenfürst Gottschalk er-
richtete um 1042 ein größeres Wendenreich, wurde aber als Beken-
ner und Verbreiter des Christenthums 1066 ermordet, und nach
dem Tode seines Sohnes Heinrich (1121) zerfiel sein Reich gänz-
lich, und die vereinzelten Wenden erlagen den Deutschen. Albrecht
der Bär, Sohn des Grafen Otto von Askanien oder Ballenstädt,
Markgraf von Nordsachsen (Altmark) seit 1134, unterwarf sich die
Priegnitz und den zerbster Gau (auch Wittenberg) und gelangte
durch einen Vertrag mit dem Slavenfürsten Pribislav, welcher mit
dem Christenthume den Namen Heinrich annahm, nach dessen Tode
(1142) in den Besitz des Havellandes und nannte sich (schon li44)
Markgraf von Brandenburg. Im I. 1157 vertrieb er den Fürsten
Jazko von Köpenick, welcher sich Brandenburg's bemächtigt hatte,
___________ wieder
*) Stenzel, Geschichte des preußischen Staats (V-i.) 1. Bd. 1850.
( — lö40). Pölitz, Geschichte der preußischen Monarchie. 1818.,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Ludmilla Heinrich_I. Heinrich_iv Heinrich Ottokar_I. Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Gottschalk Heinrich_( Heinrich Albrecht Otto Heinrich Heinrich Stenzel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Chri- Ili Altmark Wittenberg Brandenburg