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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins

2. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 47

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 39—41. 47 Oldenburg, Hauptstadt (19), Handel in letzter Zeit nicht unbedeutend. Jever und Barel, gewerbfleißige Städte. Delmenhorst, Cigarrenfabriken. Insel Wangeroog, Seebad, dem Untergange durch die See nahe. Eutin im Fllrstenthum Lübeck, liegt in anmuthiger Gegend. In dem gebirgigen, nur iu den Thälern fruchtbaren Birkenfeld liegen Birken- feld Idar und Oberstem mit Steinschleifereien. § 39. Die Fürstenthümer Lippe und Schaumburg - Lippe. Das erstere, von Hannover und Westfalen umschlossen, ist meist gebirgig und im ganzen fruchtbar. Ackerbau und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigungen. 20 Vs Meilen Zfy und "Hrs-Ooo Einw. Detmold, freundliche Residenz. In der Nähe die Grotenburg mit dem Her- manns-Denkmale. Lemgo, einige Fabriken in Meerschaum. Schaumburg-Lippe liegt am Süntelgebirge, ist fruchtbar, hat 8 lumeilen mit 3^000 Einw. Holz, Flachs und Steinkohlen sind die bedeutend- ften Produkte. Bückeburg, Residenz. Im Steinhuder Meer an der nördlichen Grenze liegt eine künstlich angelegte Insel mit einer kleinen Festung, Wilhelmsstein, die als Staats- gefängnis benutzt wird. y r, § 40. Das Herzogthum Braunschweig (67 ^Meilen und 330000 Einw., evangelisch) besteht "aus drei Haupttheilen und mehreren kleineren Parzellen. Der größte Theil liegt, eingeschlossen von Preußen, nördlich vom Harze in der Tiefebene, ist sehr fruchtbar und von der Asse und der Elm, kleinen bewaldeten Bergreihen, durchzogen. Der zweite Theil zieht sich vom Brocken bis zur Weser und hat herrliche Waldungen im Harze; Bergbau. Der dritte Theil liegt auf dem Harze von der oberen Bode bis zur Teufelsmauer herunter. Auch hier befinden sich schöne Waldungen. Die Hauptgewässer Braunschweigs sind die Weser, Aller, Leine, Oker, Bode. Die Bewohner, meist evangelisch, zeichnen sich durch Betriebsamkeit aus. Gewerbe und Industrie blühen. Hauptprodukte sind: Metalle, Kohlen, Salz, Getreide, Zuckerrüben, Cichorien, Hopfen. Eisenbahnen: Von Braunschweig nach Hannover, nach Magdeburg, nach Lehrte, von Holzminden nach Oschersleben, Wolfenbüttel-Vechelde, Harz- burg-Börßum, Jerxheim-Helmstedt :c. __ Das Herzogthum Braunschweig nebst einem Theile der heutigen preußischen Pro- vinz Hannover waren die mütterlichen Erbgüter Heinrichs des Löwen, der auch noch Sachsen und __ Bayern besaß. Seine Nachkommen theilten sich verschiedentlich in die Länder, bis Ernst der Bekenner im 16. Jahrhundert das Ganze wieder vereinigte und unter seine Söhne theilte. Der eine, Heinrich, bekam Braunschweig und Wolfen- Büttel und wurde Stifter der jetzigen Linie. Das Land wird in 6 Kreise getheilt. Braunschweig an der Oker, anmuthige Hauptstadt, (69), schönes Schloss, bedeu- tender Handel, Brauereien und Fabriken. Wolfenbüttel, große Bibliothek (Lessing). Harzburg, besuchter Bade- und Vergnügungsort am Harz. 'Helmstedt, gewerbthätiger Ort. Schöningen mit Saline. Blankenburg am Harz, großes Schloss mit herrlicher Aussicht. An der Bode das Dorf Rübeland, dabei Marmorbrüchs, Hüttenwerke und die Baumanns- und Bielshöhle. ^ Gandersheim, freundlicher Ort; hier lebte die Dich- terin Roswitha im Kloster. Seesen, mit einer berühmten Schule für jüdische Knaben. Lntter am Barenberge, Schlacht 1632. Holzminden, berühmte Baugewerkschule. § 41. Das Königreich Sachsen, mit 272 ^Meilen mit I^Millionen Emw. und liegt südlich von Preußen am Nordabhange des Erz- und Lausitzer- Gebirges. Die Bevölkerung ist meist deutscher Abkunft und bekennt sich größten- cheils zur protestantischen Kirche. Der Hof ist katholisch.

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 61

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 24—45. 61 werden besonders beabeitet? In welchen Städten blüht der Handel? Welches sind die größten Städte der Provinz? Welche Orte sind geschichtlich merkwürdig? Welche Städte sind Festungen? §§. 24—35. Fragen wie in §. 23, Welches sind die alten preußischen Provinzen? Welches die neuen? Welche Städte Preußens liegen an der Weichsel? Welche an der Oder? Welche an der Elbe? Welche an der Saale? Welche an der Weser? Welche an der Werra und Fulda? Welche an dem Rheine? Welche Städte haben Seehäfen? In welchen Provinzen blüht die Leinewandfabrikation? Wo giebt es die meisten Metallfabriken? Welche Städte haben Universitäten? Welche Städte find königliche Residenzen? Welche bekannten Badeorte hat Preußen? Welche preußische Städte waren ehemals freie Reichsstädte? Welche Städte sind Festungen? Welche Städte berührt man auf einer Reise von Berlin nach Köln, nach Magdeburg, nach Stettin, nach Breslau, nach Hannover, nach Königsberg, nach Wiesbaden, nach Danzig, nach Halle, nach Posen und nach Münster? Welches sind die zehn bevölkertsten Städte? Welche Städte verdanken ihr Aufblühen ihrer Lage? Inwiefern? Welche Provinzen haben die meisten, welche die wenigsten Einwohner auf der Quadratmeile? In welchen Provinzen ist Weinbau? §. 36. Welche Grenzen hat Waldeck? Wie groß ist Waldeck? Wieviel Einwohner hat Waldeck? Welches ist die Hauptbeschäftigung der Bewohner Waldecks? Welche Gebirge berühren das Land? Welche Eisenbahn geht durch das Land? Welches sind die größten Städte? Wer verwaltet das Land? Welche Bäder sind in Waldeck? §. 37. Welches sind die politischen und natürlichen Grenzen Mecklenbnrgs? Welches find die größten Städte in Mecklenburg-Schwerin? Welches sind die größten Städte in Mecklenburg-Strelitz? Wodurch ist Wöbbelin bekannt? Wo befinden sich See- bäder? Welches ist die bedeutendste Handelsstadt? Wodurch ist Hohenzieritz bekannt? 38. Welche Seebäder hat Oldenburg? Wo liegt Birkenfeld? §. 39. Welche Orte find bemerkenswerth? Welche Gebirge berühren das Land? £3. 40. Welches sind die größten Städte des Landes? Welche Gebirge durch- ziehen das Land? Welche Städte liegen an Flüssen? Welche Städte liegen am Harz? Welches sind die drei größten Städte? Wodurch ist die Stadt Braunschweig bemerkens- werth? Wodurch Wolfenbüttel? §. 41. In welche Kreise ist Sachsen getheilt? Wo liegen die Kreise? Welches find die größten Städte jedes Kreises? Welche Gebirge bedecken Sachsen? Womit be- schäftigen sich die Bewohner des Erzgebirges? Die übrigen Fragen wie in 8- 23. §. 42. Welches sind die sächsischen Herzogtümer? Wo liegt jedes einzelne dieser Länder? Welche Gebirge erstrecken sich in diese Länder? Welche Flüsse bewässern die- selben? Zu welchen Völkerstämmen gehören die Bewohner? Welches ist das größte, Welches das kleinste dieser Länder? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? welche Produkte haben die Länder aufzuweisen? Welches sind die größten und merkwürdigsten Orte in jedem dieser Länder? Welche dieser Länder haben hinsichtlich der Produkte und der Bewohner ihr Eigenthümliches? Welches sind die fünf großen Städte? Welche Städte liegen an der Eisenbahn? §. 43. Wo liegen die beiden Theile von Sondershausen? Welche Gebirge durch- ziehen die obere Grasschaft? Welche Gebirge bedeckt die untere Grafschaft? Welche Strecken von Schwarzburg sind fruchtbar? Inwiefern unterscheiden sich die beiden Grafschaften hinsichtlich ihrer Produkte, ihrer Bodengestalt und der Beschäftigung ihrer Bewohner? Welche Orte sind merkenswerth? §. 44. Welche Lage haben die reußischen Fürstentümer? Welche Gebirge be- rühren Reuß? Welche Flüsse bewässern das Land? Wieviel Fürstentümer Reuß gibt es? Welches ist das größeste? Wieviel Einwohner hat jedes? Womit beschäftigen sich die Bewohner des Landes? Welche Städte sind merkenswerth? Welche Produkte hat das Land? Welche Städte haben Fabriken? Welche Städte liegen an der Eisenbahn? §. 45. Welches Land umschließt Anhalt? Wie groß ist Anhalt? Welches Gebirge erstreckt sich nach Anhalt? Welche Flüsse bewässern das Land? Welche Gebiete sind fruchtbar? Welche Eisenbahnen gehen durchs Land? Welche Städte liegen an der Eisenbahn? Welche Städte liegen an Flüssen? Welche anhaltischen Orte im Harze sind nennenswerth?

4. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 32

1879 - Berlin : Stubenrauch
32 :§§. 20. 21. waren in Nürnberg, Sonneberg im Meiningschen u. s. w. sind in der ganzen Welt berühmt. Auch die Fabrikation von Zucker, Tabak, Oel, Bier, Brannt- wein, Papier u. s. w. ist in Deutschland von nicht geringer Bedeutung. Der Handel und die Industrie Deutschlands werden besonders gehoben durch die zahlreichen Eisenbahnen, durch schiffbare Flüsse und Kanäle, durch allerlei Handels-, Aktien- und Versicherungs-Anstalten, und vor allem durch den von Preußen gegründeten Zollverein, der fast alle deutschen Staaten umsasst. Auch die deutsche Handelsflotte, welche nur von der englischen und amerikanischen übertroffen wird, trägt znr Förderuug des Handels unendlich viel bei. Die Bildung der Bewohner Deutschlands steht auf hoher Stufe und wird besonders gefördert durch ein vorzügliches Schulwesen. Nicht nur die Universitäten, Gymnasien, Real-, Handels-, Gewerbe- und Fachschulen stehen im Auslande in hohem Ansehen, sondern auch das Volksschulwesen befindet sich in so vorzüglichem Zustande, wie bei keinem anderen Volke. §. 20. Geschichtliches. Fast ein Jahrtausend war seit dem ersten Auftreten deutscher Völker (113 v. Chr.) in der Weltgeschichte vergangen, als sich durch die Theilung von Verdun (843) von dem großen fränkischen Reiche das deutsche Reich ab- löste, das wiederum fast ein Jahrtauseud bestehen sollte. Während von 843 bis 911 Deutschland unter den Karolingern ein Erbkönigreich blieb, wurde es in diesem Jahre ein Wahlreich. Die vornehmsten Herzöge Deutschlands, später Kurfürsten, wählten den König, unter dem noch 300 größere und kleinere Regenten zugleich regierten. Auch viele Städte, die freien Reichsstädte, erkannten die Oberhochheit des Königs an, aber alle Fürsten und freien Städte hatten Rechte genug, um den König in seiner Macht zu beschränken. Seit Otto I. wurden die meisten Könige auch in Rom als Kaiser gekrönt und seit Maximilian I. waren die deutschen Könige zugleich Kaiser. Die Macht der Kaiser sank aber von Jahrhundert zu Jahrhundert immer mehr, bis endlich im Jahre 1306 das deutsche Reich aufgelöst wurde, indem Napoleon den Rheinbund gründete und Kaiser Franz Ii. die Krone niederlegte. Im Jahre 1815 entstand zwar wieder ein neuer deutscher Bund unter den deutschen Fürsten, der aber 1866 durch den Austritt Preußens aufgelöst wurde. Nachdem kurzen aber folgenschweren Kriege 1866 trat Oesterreich aus dem deutschen Verbände und Preußen bildete den norddeutschen Bund; aber 1871 während des französischen Krieges, entstand vom neuem das einige deutsche Reich, ein Bundes- staat, mit einem Kaiser an der Spitze. Der König von Preußen jetzt Wilhelm I., wurde erblicher Kaiser. Die Reichsgesetzgebung übt der Buudesrath, bestehend aus den Vertretern der Mitglieder des Bundes, und der Reichstag, vom Volke gewählt. Der Kaiser vertritt das Reich nach außen, erklärt im Namen des Reichs Krieg, schließt Frieden und Vorträge mit andern Völkern pp. Die Staaten des Reiches umfassen einen Flächenraum von über 9800 □ M. mit fast 43 Mill. Einwohnern. /rfe: • Ii. Aie Staaten des deutschen Weichs. §. 21. Das Königreich Preußen, welches jetzt an der Spitze der deutschen Staaten steht, ist durch den Krieg oon 1866 ein zusammenhängender Staats- körper geworden, nur zwei kleine Theile, Hohenzollern und der ^ahde- busen, liegen getrennt vom Hauptlande. Preußen ist das größte deutsche Land und umsasst einen Flächenraum von 7,7 9f?^<??,über 6400 ^Meilen mitmill. Einwohnern. Die Grenzen des preußischen Staates sind im Norden die Nordsee, Dänemark, Oldenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Mecklenburg - Schwerm, Mecklenburg-Strelitz und die Ostsee, im Osten Russland und Polen xm Süden Oesterreich, Königreich Sachsen, die sächsischen Herzogtümer, Reuß jüngere

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 34

1879 - Berlin : Stubenrauch
34 §§. 22. 23. Die Volksdichtigkeit nimmt von Nordost nach Westen hinzu. Während in der Provinz Preußen 2 550 Einw. auf der l^Meile leben, kommen in Brandenburg 4 000, in Sachsen 4*500 und in der Rheinprovinz 7000 Seelen auf die ihmeile. Im Regierungsbezirke Düsseldorf wohnen fast 12 000 und im Kreise Krefeld sogar 23 000 Einw. auf der Ihmeile. Preußen ist ein konstitutionelles Königreich, in welchem nach der Ver- fctssung von 1850 dem Könige die vollziehende Gewalt zusteht. Die gesetzgebende Gewalt bilden die Krone und die beiden Kammern (Abgeordnetenhaus und Herrenhaus) gemein- schaftlich. Die Mitglieder des Hauses der Abgeordneten werden vom Volke gewählt. Das Herrenhaus besteht aus den Prinzen des königlichen Hauses, aus den Fürsten und Vertretern verschiedener Korporationen (Vertreter der großen Städte, der Universitäten, des Grundbesitzes u. s. w.). Die obersten Behörden im Lande sind die Ministerien: 1) das Justiz-Ministerium, 2) das Kriegs - Ministerium, 3) das Marine - Ministerium, 4) das Ministerium des Innern, 5) das Ministerium des Aeußern, 6) das Ministerium der geistichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten (Kultus-Ministerium), 7) das Ministerium der Finanzen, 8) das Handels-Ministerium, 9) das Ministerium für Land- Wirtschaft. An der Spitze der Ministerien steht der Minister-Präsident. Neben dem Kultus-Minister führt der Oberkirchen-Rath in Perlin die Aufsicht über die kirch- lichen Angelegenheiten. " Vttv». Der preußische Staat hat sich aus der von Heinrich I. gegründeten Altmark (Stendal und Salzwedel) emporgeschwungen zur fünften europäischen Großmacht. Im 12. Jahrhundert brachte Albrecht der Bär, der Askanier, die Altmark erblich an sich, eroberte die wendische Feste Brennabor (Brandenburg) und nannte sich dann Markgraf von Brandenburg. Nach dem Aussterbender kräftigen Askanier kam (1320) die Mark unter die Herrschaft des bayerischen Hauses und 1373 an das luxem- burgische Haus, bis im Jahre 1415 der Burggraf von Nürnberg Friedrich Vi. von Hohenzollern das Land vom Kaiser Sigismund zunächst als Pfand, und 1517 als erbliches Kurfürstenthum erhielt. Unter den Nachfolgern Friedrichs, den Hohen- zollern , blühte das heruntergekommene Land schnell aus und nahm rasch an Größe zu. 1609 erbte Kurfürst Johann Sigismund Cleve, Mark und Ravensberg, und 1618 das Herzogthum Preußen. Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm erwarb 1648 Hinterpommeru, Halberstadt, Kammin, Minden und Magdeburg. Friedrich I., welcher sich 1701 als König in Preußen krönte, erwarb das Fürstenthum Mörs und die Grafschaft Tecklenburg, und sein sparsamer, ordnungsliebender Nachfolger Friedrich Wilhelm I. erhielt Vorpommern mit Stettin. Friedrich Ii., der Große, erwarb durch die drei schlesischen Kriege die Provinz Schlesien und durch die Theilung Polens 1772 die Provinz Westpreußen. Friedrich Wilhelm Ii., des großen Friedrichs Nachfolger, bekam durch die zweite und dritte Theilung Polens die heutige Provinz Posen. Der unglückliche Krieg von 1806 raubte zwar Friedrich Wilhelm Iii. die Hälfte seines ganzen Landes, aber am Ende der Befreiungskriege 1815 erhielt er diese Länder wieder, und einen Theil von Westfalen und der Rheinprovinz, sowie das ganze Pommern und fast die ganze heutige Provinz Sachsen hinzu. Friedrich Wilhelm Iv. erhielt 1850 die beiden Fürstenthümer Hohenzollern und erwarb 1854 den Jahdebusen. Der gegenwärtige König, Wilhelm I., bekam nach dem kurzen aber wichtigen deutschen Kriege im Jahre 1866 die Herzogthümer Schleswig und Holstein, das Herzogthum Lanenbnrg, das Königreich Hannover, das Kursürstenthum Hessen, das Herzogthum Nassau, die freie Stadt Frankfurt a. M. und einige Gebiete von Bayern und Heffen-Darmstadt. §. 22. Das ganze Königreich wird in Provinzen getheilt, an deren Spitze je ein Oberpräsident steht. Jede Provinz wird in R e g i e r u n g s - bezirke und die Regierungsbezirke werden in Kreise getheilt. Die Anzahl der Provinzen beträgt, außer Hohenzollern und dem Jahde- gebiet, 12: Ostpreußen, Westpreußen, Posen, Pommern, Schlesien, Brandenburg, Sachsen, Westfalen, die Rheinprovinz, Hannover, Schleswig - Holstein mit Lauenburg und Hessen-Nassau. §. 23. Die Provinzen Ost- und West-Preußen, umgeben von der Ostsee, von Pommern, Brandenburg, Posen und Polen, haben auf 1180 Lzmeilen 3vs Mill. Einwohner, wovon zwei Drittel Deutsche sind. Außerdem wohnen dort noch Massuren, Lithauer, Kassuben und Juden. Während in Ostpreußen

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 46

1879 - Berlin : Stubenrauch
46 §§. 37. 38. Die Bewohner des Landes sind meist Protestanten. Die größten Orte sind: Forbach, Arolsen, die Residenz des Fürsten, Geburtsort Rauchs und Kaulbachs. Niederwildungen mit Mineralquellen, und Pyrmont, berühmter Badeort. § 37. Die Großherzogthümer Mecklenburg- Schwerin und Mecklenburg- Strelitz erstrecken sich von der Trave bis zum Oberlauf der Havel und von der Elbe bis zur Ostsee, umgrenzt vom Königreich Preußen. Sie liegen größtenteils aus dem baltisch-uralischen Landrücken, enthalten viele Seen und kleine Flüsse, und haben einen welligen, im allgemeinen srucht- baren Getreideboden. Die Elde, welche im Unterlauf schiffbar gemacht ist, und die Recknitz, welche in die Ostsee mündet, sind die einzigen nennens- werthen Flüsse. Landwirtschaft und Viehzucht sind die Hauptnahrungszweige des Landes. Das mecklenburgische Rindvieh und die mecklenburgischen Pferde sind berühmt. Handel und Industrie beschränken sich nur auf einige Städte. Eisenbahnen: Rostock-Schwerin-Hagenow, Bützow-Güstrow, Wismar- Kleinen, Güstrow-Neubrandenburg pp. Die Bewohner sind größtenteils Protestanten und germanisierte Slaven. Die plattdeutsche Sprache ist im Volke die vorherrschende. Die regierenden Familien stammen von Pribislaw, dem letzten Obotriten- Köniae, ab, dessen Nachfolger das Land öfter theilten, Die jetziae Theiluna in Schwerin und Strelitz besteht seit 1701. Beide Großherzogthümer umfassen 293 ^Meilen mit 660,000 Einw.; das größere Land ist Mecklenburg-Schwerin (240 □ Meilen, 560 000 Einw.), das kleinere Mecklenburg-Strel itz (50 □ Meilen, 96000 Einw.). Jenes liegt westlich und dieses in zwei Parzellen im Nordwesten und Südosten. Im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin liegen die Städte: 30 2 Schwerin, schön gebaut, am großen See, reizend gelegen, Hauptstadt und erste Residenz, Ludwigslust, zweite Residenz, zwischen schönen Wäldern und Gärten gelegen, Wismar, an einem Ostseebusen, Handelsstadt, Rostock, (31) an der zu einem Meer- busen erweiterten Warnow, bedeutendste Handelsstadt des ganzen Landes. Warnemünde und Dobberan, Seebäder. Güstrow, Handelsstadt, Wöbbelin, Dorf, mit Theodor Körners Grabmal, Boitzenburg, Elbzollamt. In Mecklenburg-Strelitz liegen die Städte: Nenstrelitz, Hauptstadt, neue, schön angelegte Stadt. Neubrandenburg, einige Fabriken. Hohenzieritz, fürstliches Schloss. Hier starb die Königin Luise von Preußen am 19. Juli 1810. Ratzeburg gehört nur theilweise zu Strelitz, der andere Theil ist preußisch. § 38. Das Großherzogthum Oldenburg hat 117 ihmeilen und 320 000 meist protestantische Einwohner von niedersächsischem und friesischem Stamme. Das Land besteht aus drei Theilen: 1) das Herzogthum Oldenburg, von Hannover und der Nordsee umgeben, 2) das Fürstenthum Lübeck oder Eutin, im Holsteinischen liegend, 3) das Fürstenthum Birkenfeld zwischen Hunsrück und Nahe. Das Hauptland Oldenburg ist Tiesebene, hat Torfmoore (Saterland), Heide, und zum Theil sehr fruchtbaren Marschboden. Das Land wird von der Hunte und Weser bewässert. _ Viehzucht und Ackerbau sind blühend. Wichtig ist der Handel und die Schiffahrt. Der Oldenburg er Kanal verbindet die Hunte mit einem Nebenflüsschen der Ems. Haupteisenbahn von Oldenburg nach Bremen und nach dem Jahde- busen (Heppens). Die oldenburgischen Grafen leiten ihren Ursprung von Witternd ab. Im 15. Jahrhundert gelangte ein oldenburgischer Graf auf den dänischen Thron und 1762 mit Peter Iii. auf den russischen Thron. Das Geschlecht in der Heimat starb im 17. Jahrhundert aus und seit 1773 regiert eine Seitenlinie aus dem Hause Holstein.

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 50

1879 - Berlin : Stubenrauch
50 §§. 43. 44. Koburg an der Jtz, in freundlicher Gegend; Residenz; Brauereien. Gotha (23), Residenz, schönes Schloss; Porzellanfabrik, berühmte Feuer- und Lebens-Versicherung' Landkarten-Institut. Schnepsenthal, berühmte Salzmannn'sche Bildungs-Anstalt. Nubla gehört halb zu Weimar. 3. Das Herzogthnm Sachsen-Meiningen-Hildbnrghanscn, 45 lumeilen und 1*94000 Einw., erstreckt sich vom Thüringer Wald bis zur Rhön, der Werra entlang. Das Land ist durchaus bergig und hat schöne, fruchtbare Thäler; man theilt es in ein Ober- und ein Unterland. Im Unterlande sind die Hauptprodukte Getreide, Tabak, Obst und Salz; im Oberlande, das rauh und gebirgig ist, vornehmlich Eisen, Holz, Schiefer u. f. w. Hildbnrghauseu an der Werra, Residenz. Saalfeld, Bergbau; Schlachtfeld 1806. In und um Sonneberg Fabrikation von Spielzeug, Schiefertafeln u. f. w. Meiuingcn, Residenz mit schönem Schloss. Salzungen, Soolbad und Saline. Liebcustein, Bade- ort. Möhra, Luthers Stammort. 4. Das Herzogthum Sachsen-Altenburg, 24 ihmeilen und *4.5 0000 Ew. aus zwei Haupttheilen und mehreren kleineren Parzellen bestehend, ist ein hügeliges, vortrefflich angebautes Land. Getreidebau, Viehzucht und Berg- bau sind Hauptnahrungszweige. Ein Theil der Bewohner, besonders auf dem Lande, scheint wendischen Ursprungs zu sein und hat noch eigenthümliche Trachten und altherkömmliche Sitten. Altenburg an der Pleiße, (22), geschichtlich merkwürdiges Schloss; Prinzenraub 1455; Handschuhfabriken. Eisenberg, Fabrikort. §. 43. Die Fürstentümer Schwarzburg bestehen aus zwei getrennten Theilen: der unteren und der oberen Grafschaft. Die erstere wird durchzogen von der Hainleite und dem Kysshäuser-Gebirge und ist bewässert von der Wipper und Helbe. In der obern Grafschaft, die am Abhange des Thüringer Waldes liegt und sehr gebirgig ist, fließen die Saale, Gera und Ilm. In beiden Grafschaften wird der Boden, welcher nicht Wald oder Gebirgs- gegend ist, gut angebaut. In der oberen Grafschaft wird viel Bergbau getrieben. Die Bewohner find meist protestantisch. Die Grafen von Schwarzburg kommen schon im 12. Jahrhundert vor und haben in der Reihe ihrer Fürsten sogar einen deutschen Kaiser, Günther (1349), gehabt. 1552 entstanden die jetzigen beiden Linien Schwarzbura-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. a) Schwarzburg-Sondershausen, 15v? □Sreile und Cw000 Einw. Soudershauseu an der Wipper, schönes Residenzschloss. Arnstadt an der Gera. Fabriken und Handel. b) Schwarzburg-Rudolstadt, 1772 □ 9jietle und 76 000 Einw. Rudolstadt an der Saale in einem reizenden Thale, Residenz. Fraukenhausen, am Südfuße des Kyffhäusers, Salzwerk und Mineralbad. Thomas Münzer (1535). §. 44. Die Fürstenthümer Reuß liegen in zwei Theilen größtentheils am Frankenwalde. Der nördliche Theil, die Herrschaft Gera, liegt an den Ufern der Elster, der südliche Theil, die Herrschaft Schleiz, an der Saale und Elster. Das Land ist trotz des gebirgigen Bodens ziemlich fruchtbar und hat viele Waldungen. Industrie, Acker- und Bergbau sind blühend. Das ganze Land wird jetzt von zwei Linien beherrscht. Die ältere Linie besitzt Reuß- Greiz, 5 ^Meilen und 47 000 Einw., der jüngeren Linie gehört Reuß - Schleiz mit Lobenstein, 15 ^Meilen und 92 000 Einw. Die Fürsten der Länder heißen alle Heinrich. Greiz an der Elster, bedeutende Wollen- und Baumwollenfabriken. Schlciz mit einem fürstlichen Schlosse. Lobcnstein, Tuchfabriken. Gera an der Elster, hat bedeutende Fabriken.
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