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1. Für Seminare - S. 143

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien. 143 der Ostseite etwas mehr als an der Westseite; am stärksten befeuchtet ist der 3. Der Wintermonsun bringt namentlich der Westküste starken Schnee- fall, doch sind auch die östlichen Küstenstriche oft hoch mit Schnee bedeckt. b) Wirtschaftsleben. Das milde Klima und der fruchtbare Verwitteruugs- bodeu haben die Bodenkultur zu hoher Entwicklung gelangen lassen. Bis jetzt dieuen zwei Fünftel der Bodenfläche, und zwar die Talniederungen und die uu- tereu Berggehäuge, sorgfältig betriebenem Ackerbau; eine etwas größere Fläche, nämlich die Höhen, nimmt der Wald ein. Unter den Erzeugnissen des Boden- baues steht der Reis obenan, einträglich ist ferner die auf die Kultur des Maul- beerbaums gegründete Seidenzncht^, wichtig auch der Anbau von Tee. 81. Japanische Bronzearbeiter. In den Gewerben waren die Chinesen Lehrmeister der Japaner. Aber diese haben die gewerbliche Tätig- keit in einer Weise weiterentwickelt, daß die japanischen Handwerker die chinesischen nunmehr, namentlich auch in der Herstellung von Metallwaren, weit übertreffen. Auf trocknem, nicht künstlich bewässertem Ackerlande baut mau Gerste, Weizen, Hirse- und Bohnenarten, Baumwolle und Tabak. Die Wälder des klimatisch begünstigten Südens weisen neben einigen tropischen Gewächsen (Palmen, Bambus) immergrüne Laubhölzer der subtropischen Zone auf; im Norden erscheinen Buchen- und Ahornarten sowie nordische Nadelhölzer. Auf Kiuschiu und im 8 von Hondö werden Kampfer- und Talgbaum kultiviert, im N wächst der Lackbaum 2. Eine fehr wichtige Rolle als Erwerbs- und 1 Japan ist der zweite Rohseideproduzent der Erde. 2 Die Früchte des Talgbaumes liefern eine Talgart, der Saft des Lackbaumes bietet den Rohstoff für die berühmten japanischen Lackwaren.

2. Für Seminare - S. 170

1912 - Breslau : Hirt
170 B. Länderkunde. — Ii. Australien und Polynesien. der Erdgeschichte angehören: die Beuteltiere, deren größter Vertreter das Riesenkänguruh ist, und das Schnabeltier, an Gestalt dem Biber ahn- lich, aber mit breitem, entenartigem Schnabel. Am reichsten ist noch die Vogelwelt vertreten, die Emn-Stranße, schwarze Schwäne, weiße Adler, bunt- farbige Leierschwäuze und Papageienarten aufweist. Von Raubtieren lebt in Australien nur der Dingo, ein gelber wilder Hund. § 124. f) Wirtschaftsleben. Bis zur Besiedlung durch die Europäer war Australien ein armes Land mit einer auf niedriger Kulturstufe stehenden Bevölkerung. Die Ursachen lagen zumeist in der Ungunst des Klimas und der Abgeschlossenheit der Lage. Dann fehlte es an Nutzpflanzen und Nutztieren, durch welche die Be- wohner zum Ackerbau oder zur Viehzucht veranlaßt worden wären. Australien begann erst Kulturland zu werden, als nach Besitzergreifung des Festlandes durch die Engländer englische und auch deutsche Kolonisten zu Ende des 18. Jahrhunderts hier ansässig wurden. Sie brachten Feldfrüchte und Haustiere mit, die eine gedeih- liche Entwicklung fanden, und gaben großen Gebieten des Erdteils ein ganz anderes Aussehen, indem sie die natürlichen Bedingungen ausnutzten oder durch künst- liche Bewässerungsanlagen vorher unergiebige Strecken kulturfähig machten. Heute erzeugt Australien, besonders im regenreicheren südöstlichen Viertel, reiche Ernten an Weizen und Hafer, die zum großen Teile dem Welthandel zugeführt werden. Wärmere Gebiete sind von der Maiskultur in Benutzung genommen. Die nördliche Tropen- region liefert Zucker, Tabak, Ananas und Bananen. Großen Erfolg hat auch die Einführung der Weinrebe gehabt, die Wein und Rosinen spendet. Südaustralien und Tasmanien sind ein reiches Obstland, auch der Tabak kommt gut fort. Auf die riesigen Weiden, zunächst des Ostteiles, wurden Wiederkäuer gebracht. In der Gegenwart nährt Australien in seiner etwas landeinwärts gelegenen trockneren Klima- zone neben Argentinien unter allen Ländern der Erde die größte Zahl von Schafen und ist (mit Argentinien) zum ersten Wollausfuhrland der Erde geworden. Dazu tritt noch ein großer Bestand an Rin- dern und Pferden. Be- deutend sind die Mine- ralschätze des Landes. Australien ist eins der ergiebigsten Goldlän- der; der Bergbau liefert ferner Silber, Kupfer, Zinn und Steinkohlen. Zwischen den einzelnen Bundesstaaten bestehen wegen der Verschieden- artigfeit der Erzeug- nisse rege Handelsbe- ziehungen. An dem auswärtigen Handel Australiens sind Eng- land und in geringerem Maße Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten beteiligt. Mit der Entwicklung des Handels wurden die Verkehrseinrichtungen (Fig. 103) verbessert und vermehrt. Australien steht durch Dampfer und Kabel- 103. Verkehrskarte von Australien. (1:90 Millionen.)

3. Für Seminare - S. 175

1912 - Breslau : Hirt
3. Ozeanien. — Rückblick. 175 c) Bestandteile. 1. Mikronesien Meininselwelt). Dem Deutschen Reiche gehören die Marianen, Karolinen, Marshall-Jnseln^. 2. Polynesien (b. i. Vielinselwelt). Englisch: der Fidschi-Archipel, die Tonga- oder Frenndschasts-Jnseln. Französisch: die Gesellschafts-Jnseln mit Tahiti. Deutsch: von den Samöa-Jnseln Upölu mit Apia und Sawain. Der Union gehörig: Tutuila, eine der Samöa-Jnseln. Nahezu in der Mitte zwischen Amerika und Australien liegen die als Kohlen- und Wasserstation des Stillen Ozeans wichtigen, darum von der Union erworbenen Hawaii-Juseln, die nur 150000 Einwohnerzählen. Die größte, Hawaii, sogroß wie Holstein, hat mehr als 200 Krater, darunter den über 4000 m hohen, sehr sanft ansteigenden, umfangreichsten tätigen Vulkan der Erde, den Mauna Loa, d.i. großer Berg. Er trägt auf seinem Südostabhang einen flachen Kegel, denkilauea, mit einem riesigen, von glühendflüssigen Lavaseen erfüllten Krater. Ausgedehnte Zuckerrohr- und Ananaspflanzuugeu liefern der Insel die Hauptgegenstände des Handels. Der Hauptort Honolulu (50) liegt auf einem kleinen Eilande. Ubersicht über die größeren Städte in Tausenden. Sydney . . 600 Adelaide fast 200 Aucklaud . . 90 Newcastle . 70 § 128. Melbourne. 575 Brisbane . 150 Wellington . 75 Honolulu. . 50 Rückblick auf Australien und Polynesien. Australien ist unter den Kontinenten am ungünstigsten gelegen, da es von den für den Weltverkehr wichtigsten Erdteilen, von Europa und Amerika, am weitesten entfernt ist. Zu dem am nächsten benachbarten Asien vermittelt eine reiche Inselwelt zwar den Übergang, indes kehrt Australien Asien seine klimatisch und wirtschaftlich un- günstigste Seite, den „Rücken", zu. Daher entwickelte sich hier kein Verkehr. Ungünstig ist auch die nach Umriß und Aufbau geringe Gliederung. Die Niederschläge werden von den Randgebirgen dem inneren Tafelland weggefangen. Wie bei einer Insel bildet die Küste, besonders im So, die Hauptstätte der menschlichen Siedlungen und des Verkehrs. Eigenartig, von den anderen Erdteilen stark verschieden, ist die Tierwelt, arm an Arten und Vertretern. Dürftig ist auch die Pflanzenwelt. Sie entbehrt einheimische Ackerbaupflanzen. Die Wolle europäischer Schafe und die Ernten europäischer Getreidearten liefern heute den Hauptertrag der Bodennutzung. Sie bilden neben Erzen auch die Hauptgegen- stände der Einfuhr nach Deutschland. Australiens Mineralschätze an Gold, Silber, Kupfer und Kohlen sind bedeutend. Es ist das dritte Goldland der Erde. Die Bewohner sind meist britischer Herkunft. Die Deutschen bilden Inseln im englischen Volksmeer. Die ^nseln Polynesiens find entweder hoch und vulkanisch oder niedrige Korallen- eilande. Ihre Armut an einheimischen Pflanzen- und Tierarten ist noch größer als die 'Australiens. Kokospalmen, deren Früchte Hauptgegenstand der Ausfuhr sind, und Fische liefern der Bevölkerung hauptsächlich den Unterhalt. * S, §§ 180, 181.

4. Für Seminare - S. 225

1912 - Breslau : Hirt
C. Südamerika. 225 c) Bodenerzeugnisse. In den nördlichen Andenländern ziehen tro- pische Urwälder, in denen Palmen den Hauptbestandteil bilden, die Hänge des Gebirges hoch hinauf Sehr zahlreich sind die immergrünen, lorbeer- artigen Cinchonen oder Fieberrindenbäume sowie Kokasträucher. In Höhen von etwa 3000 m, an der oberen Grenze des Gebirgswaldes, beginnt der Gürtel der alpinen Sträucher und Stauden, dem sich noch die Region des ewigen Schnees anschließt. Am Fuße der Anden gedeihen Kakao (Ecuador ist neben Brasilien der bedeutendste Kakaoproduzent der Erde), Kaffee, Tabak, Zuckerrohr und Kautschuk liefernde Pflanzen; die Hochflächen eignen sich zum Ackerbau Mais, Kartoffeln2) und durch ihre weiten Gras- flnren zur Viehzucht. Der mittlere Teil der Anden ist mit Ausnahme der wohlbenetzten Ostseite waldarm, ja stellenweise Wüste (Atacäma). Das gemäßigte Klima und die reichen Niederschläge des Südwestens gestatten den Anbau von Weizen und von zahlreichen eingeführten Nutzpflanzen, Obst, Futterkräutern, Gemüse. An charakteristischen Tierformen besitzen die Andenländer das Lama, das gleich dem ihm verwandten Kamel als Lasttier verwandt wird, den Kondor und den Kolibri. Zahlreiche Haustiere wurden eingeführt; so hat z. B. in Chile die Schafzucht große Bedeutung erlangt. An den Küsten und auf den Küsteninseln leben zahlreiche Seevögel, deren Dünger im Laufe der Jahrhunderte zu Schichten von oft 40 m Mächtigkeit angewachsen ist (Guano). Das Vikuuja ist jetzt fast ausgerottet. Wichtig sind die südamerikanischen Anden wegen ihres Mineralreichtums. Der Bergbau auf Silber, Zinn, Kupfer, Gold, Salpeter (in der Atacäma- Wüste), der auch die europäischen Ansiedler lockte, bildet wie im W Nord- amerikas vor Bodenbau und Viehzucht die Grundlage für das Wirtschaft- liche Leben der Bevölkerung und ließ die höchstgelegenen menschlichen Sied- lnngen der Erde entstehen. cl) Bewohner. Die ehemals unter spanischer Herrschaft stehenden Andenländer führten zu Anfang des vorigen Jahrhunderts gewaltsam ihre Loslösung vom Mutterlands herbei. Aus dem spanischen Koloniallande bildeten sich Republiken, in denen noch heute die spanische Sprache und die katholische Religion vorherrschen. Unaufhörliche innere Kämpfe haben die Entwicklung der Staaten indes gehemmt; nur Chile erfreut sich eines geordneten Staatswesens und eines blühenden Wirt- schasts- und Geisteslebens. Die Bewohner sind teils Mischlinge, teils Weiße (besonders Kreolen), teils Indianer. Die einstigen Jndianerkulturen sind nur noch in Spuren erhalten. 6) Staaten und Siedlungen. 1. Chile [tsthtle] ist der südlichste und längste, dazu der bestregierte und mächtigste Kordillerenstaat. Den Lebensnerv seines Wirtschaftslebens bildet der Bergbau auf Salpeter und — jedoch in viel geringerem Maße — die Gewinnung von Kupfererzen. Neben den Nachkommen der Spanier spielen die eingewanderten Deutschen, etwa 11000, die durch deutsche Schulen auch das Deutschtum ihrer Kinder bewahren, 1 Das Küstengebiet Colömbias ist wahrscheinlich die Heimat der Kokospalme. 2 Die Andenländer sind die Heimat der Kartoffel, Lennarz, Erdkunde für Seminare. in

5. Für Seminare - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Dorf der Ewheneger bei Bismarckbnrg (710 m) im Innern Togos mit einziehender Hanssa-Karawane. Der wanderlustige Haussa besucht als eifriger Händler vom Sudan aus das Innere Togos. Er bringt vorwiegend Baumwollstoffe und Salz. Die Ewheneger liefern ihm als tüchtige Schmiede, Gerber, Sattler, Töpfer, Pflanzer und Viehzüchter Tauschwaren mancher Art, besonders Kolanüsse. Ansehnlich ist der Wohlstand der Ewhe, luftig und geräumig sind ihre Wohnungen, die in den Küstenorten schon gern nach europäischem Vorbild gebaut werden. Das Gebirge im Innern ähnelt in seinen Formen dem Harz. Über den Wald ragen an feuchten Stellen Olpalmen und Wollbäume hoch empor.

6. Für Seminare - S. 245

1912 - Breslau : Hirt
3. Deutsch-Südwestafrika. 245 6. Der deutsche Anteil an der Kalahari im 0. Er besteht aus eiuer Landschaft mit zahlreichen hohen Dünen und mit Kalkpfannen, die vielfach als Wasserstelleu wichtig sind. Im N Südwestafrikas, der schon in das Tropengebiet mit Zenitalregen hineinreicht, werden die Niederschlüge reichlicher; an die Stelle der Strauch- steppe tritt die Buschsteppe. Im Kaokofelde erscheinen zuerst spärlich, dann häufiger Palmen (Dum- und Fächerpalmen), auch der Charakterbaum der afrikanischen Steppe, der Affenbrotbaum, stellt sich ein. Mit der An- Näherung an das Knn^ne- und Okawängo-Gebiet geht die Buschsteppe in eine Parklandschaft mit lichten Wäldern und Galeriewaldstreiseu über. d) Die Tierwelt. Sie ist reich an Arten, jedoch durch rücksichtslosen Jagdbetrieb stark verringert worden. Elefanten, Löwen, Flußpferde, Giraffen und Büffel treten nur noch in den nördlichen Gebieten auf. Dagegen be- völkern Antilope, Springbock und Zebra neben Leopard, Luchs, Hyäne und Schakal die Savannen in großer Zahl. In allen offenen Landschaften lebt der Strauß. Tauben und Hühner, auch Geier sind überall anzutreffen. Fla- mingos, Pelikane und Pinguine kommen zahlreich an der Küste vor, die den genannten Vögeln ihre Guanolager verdankt. Schildkröten, Eidechsen, Schlangen, darunter einige sehr giftige, Bärenpaviane und Bienen finden sich häufig. Die schlimmsten Plagen des Landes sind Wanderheuschrecken und Termiten. Der Fisch- und Robbenreichtum der Küstenströmung wird wegen der Hasenlosigkeit und der starken Brandung nur von Hottentotten in der Walfischbai ausgenutzt. c) Wirtschaftliche Verhältnisse. Die Beschaffenheit der Küste und des § Küstengebietes, ferner die große Trockenheit und der Mangel an kräftigen Wasserläusen erschweren den wirtschaftlichen Aufschwung der Kolonie, die größtenteils eiu hochgelegenes, dürres Steppenland ist. Ausgedehnt und zahlreich sind die Weiden für Rinder im N, für Schafe, Fleisch- und Angora- ziegen im 8. Straußen- und Bienenzucht werden mit gutem Erfolg betrieben. In Gebieten mit reichlicher Bewässerung, z. B. in kleinen Talmulden mit dauern- den Quellen und in Flußbetten, die Grundwasser führen, gedeihen Getreide, Gemüse, Südfrüchte, Tabak, Wein und Dattelpalmen, jedoch nicht in solchen Mengen, daß sie für die Ausfuhr in Betracht kämen. Eine beträchtliche Er- Weiterung der Viehzucht, die bei dem Charakter des Landes stets die vor- nehmste Erwerbsquelle bleiben wird, aber auch eine ansehnliche Vergrößerung der anbaufähigen Bodenfläche ist wohl möglich, wenn durch Anlage von Bohrbrunnen, Staubecken, Schöpfwerken, die schon in größerer Zahl vor- Händen sind, für regelmäßige Befeuchtung Sorge getragen wird (Wasser soll der Boden in genügender Menge enthalten). An Bodensch ätzen werden in Dentsch-Südwest Kupfer, Diamanten, Eisen, Blei und Zinn und Spuren von Gold gefunden. Die größten abbauwürdigen Kupferlager liegen im Otäwi-Gebiete, wo die Otawi-Minen- und Eisenbahn- gesellschaft die geförderten Erze teilweise an Ort und Stelle verhüttet. Diamanten S-bud 146) kommen in dem wüstenhaften Hinterlande der Lüderitzbncht vor.

7. Für Seminare - S. 252

1912 - Breslau : Hirt
252 B. Länderkunde. — V. Die deutschen Kolonien. § 177. c) Wirtschaftsleben. Der Nutzungswert Deutsch-Ostafrikas liegt zurzeit im Handel mit den von den Eingeborenen gewonnenen Erzeug- nissen und in der Anpflanzung tropischer Nutzgewächse. Die wirt- schastliche Tätigkeit der Eingeborenen vollzieht sich noch vielfach in der Form der Sammelwirtschaft (Kautschuk, Kopan, Wachs), doch wird auch der Bodenbau von den Negern gepflegt. Die bestangebauten Landschaften sind das Zwischeuseegebiet, das Dschaggaland am Kilimandscharo, das Kondeland am Njüssa-See, die Landschaft Uh^he und die Gegend von Taböra. Die Er- zeuguisse der Negerwirtschaft, wie Getreide, Mais, Reis, Sesam, Hülsen- srüchte, Erdnüsse, Baumwolle und Kopra, spielen im Ausfuhrhandel bis jetzt nur eine geringe Rolle. 153. Sisalpflanzung in Deutsch-Ostafrika. 1910 waren in Ostafrika etwa 30 Millionen Pflanzen angebaut. Sie ergaben eine Hanfernte von rund 10 000 Tonnen im Werte von je etwa 500 Mark. Von großer Wichtigkeit für das Wirtschaftsleben der Kolonie ist die Viehzucht; sie wird jedoch durch die Rinderpest und die Tsetsefliege leider bedroht. Zur Viehzucht sind besonders die höher gelegenen Land- schaften des Binnengebietes geeignet; das Zwischenseegebiet führt in steigenden Mengen Häute und Felle aus, die auf der Britischen Ugündabahn zur Küste und von dort meist nach Amerika zur Handschuhfabrikation befördert werden. Für den tropischen Plantagenbau sind die Küste, das feuchte Ost- afrikanische Schiefergebirge, das Kilimandscharo- und Meru-Gebiet, das Koude- land und die Landschaften südlich des Viktoria-Sees in erster Linie geeignet. 1 Ein dem Bernstein ähnliches Horz einer Leguminosenart, das aber auch fossil im Boden gefunden wird. Es dient zur Herstellung feiner Lacke und Firnisse.

8. Für Seminare - S. 197

1912 - Breslau : Hirt
3, Südafrika. 197 feuchten Gegenden des 0 Kaffee, Baumwolle und Zuckerrohr ihr Gedeihen finden. Reichen Gewinn bringt die Ausbeute der Bodenschätze (Gold, Diamanten und Kupfer, Kohlen und Eisen). c) Bevölkerung. Einheimische Stämme sind die Buschmänner und die Hottentotten. Jene, durch ihre kleine, fast zwerghafte Gestalt auffallend, stehen auf niedriger Kulturstufe. Wegen ihrer Feindschaft gegen die Weißen wurden sie im Kaplande verfolgt und in die Kalahäri zurückgedrängt. Sie sind an Zahl geringer geworden. Die Hotteutotteu, von Haus aus Viehzüchter, machen sich als Viehhirteu und als Diener der Weißen nützlich. Von Viehzucht leben auch die zur großen Familie der Bäntu gehörigen Sulukafsern. Gleichfalls Zweige der Bäntuneger sind die Hererö(nnr noch etwa 16 000) und die Ow ämb o in Dentsch-Südwestasrika. Zahl- reich ist die eingewanderte europäische Bevölkerung, die durch die Gunst der Erwerbsverhältnisse und das gesunde Klima angelockt wurde. Unter den Weißen bilden die Holländer, etwa 600000 Köpfe, die Mehrheit. Um 1800 ging das Kcipland in den Besitz der Engländer über; sie dehnten ihre Herrschaft bis an den Tanganjika und Njassa aus und unterwarfen vor nicht langer Zeit auch die Buren- staaten nach hartem Kampfe. Den Engländern verdankt Südafrika seinen gewal- tigen Fortschritt. Seitdem Südwestafrika deutsch wurde, nimmt hier die Zahl der Deutschen stetig zu. d) Einzelländer. § 1. Das Kapland. Während der trocknen Jahreszeit ist das Hochland öde und pflanzenlos, in der Regenzeit aber, wenn die Gewitterregen wie Wolkenbrüche niederprasseln, bedeckt es sich in kürzester Frist mit farbenprächtigen Blumen und mit Gräsern und lockt dann Rndel von Antilopen herbei, denen Scharen von Raub- tiereu folgen. Ackerbau Mais, Weizen, Wein) und Viehzucht (Schafe, Ziegeu, Riuder, Strauße) bilden die wirtschaftlichen Grundlagen des Landes. Ausgeführt werden in hohen Werten: Gold, Diamanten, Wolle und Straußenfedern. Am Nordfuße des Tafelberges, der dicht au der Küste zu Brockenhöhe aufsteigt, blühte Kapstadt {Iib, Bild 118) als Haupthafeu des Kaplandes und Halteplatz der Segelschiffe auf den Fahrten nach und von Ostindien auf. Es ist der Ausgangspunkt der Kap—kairo- Bahn, die über Kimberley [kimberle] (30), im größten Diamantendistrikt der Erde gelegen, nordwärts bis über den Sambesi hinaus vollendet ist und diesen Flnß in der unmittelbaren Nähe der Viktoriasälle ans einer der größten Brücken der Welt überschreitet. 2. Das gold- und kohleureiche britische Transvaal und der diamantenreiche britische Oränje-Freistaat, die beide der Baal [fal] trennt, sind von der Ostküste durch hohe, paßarme Gebirge abgeschuitten. Der Hanptort und zugleich die größte Stadt Südafrikas, Johannesburg (250), liegt in den bedeutenden Goldfeldern an dem Witwatersrand, einem westöstlich streichenden Bergrücken. Neben der Ausbeute der Mineralschütze betreibt die Bureubevölkerung Viehzucht, namentlich Schafzucht. 3. Die britische Kolonie Natal 1 liegt im Lande der Snlnkaffern, eines Rinder züchtenden Bergvolkes von großer Tapferkeit. Durban [bör&'it] oder Port Natal (d. i. Weihnachtshafen, entdeckt am Weihnachtstage 1497 durch Vasco da Gama, 70) i Seit 31. Mai 1910 bilden die Kapkolonie, Natal, Transvaal und Oranje-Freistaat den „Bund von Südafrika".

9. Für Seminare - S. 210

1912 - Breslau : Hirt
210 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. um dem Kabeljau- und Robbenfänge obzuliegen. Im arktischen Festlandsgebiet gewährt die Jagd ans Pelztiere (Nerze, schwarze und weiße Bären, Stinktiere [Skunks], Biber, Ottern, Zobel) Indianern wie weißen Trappern ^ den Unter- halt. Äußerordentlich groß ist die Holzausfuhr aus dem nördlichen Wald- gebiet, dessen riesenhaft ausgedehnte Nadelwälder die weiten Flächen des Kana- difchen Schildes bis zur Tundrenzone und des westlichen Gebirgslandes über- ziehen. Der wichtigste und verbreiterte Baum des pazifischen Küstengebietes ist die schlanke und oft 100 m hohe Douglastanne. Ein breiter, stellenweise durch große Bodenfruchtbarkeit und durch hohe Sommerwärme ausgezeichneter Gürtel vom St.-Lorenzstrom bis zum Winnipeg-See ist ein sehr bedeutendes Ackerbau- und Viehzuchtgebiet (Weizen, Hafer, Gerste, Mais; Rinder, Schweine, Schafe, Pferde; vgl. § 155). Die Halbinsel zwischen Hurou- und Erie-See wird ihrer Fruchtbarkeit wegen der „Garten Kanadas" genannt. Wie die Landwirtschaft, fo sind auch Gewerbe und Handel Britisch- Nordamerikas in aufsteigender Entwicklung begriffen. Das wird durch die reichen Bodenschätze des Landes (Kohlen, Eisen, Nickel, Blei, Kupfer, um Klondike und in Britisch-Colnmbia Gold) und seine zahlreichen, ständig sich erweiternden Verkehrsverbindungen bedingt (das Binnenschiffahrtssystem Kana- das ist das größte der Welt!). Kanada ist ein zukunftsreiches Land. Der Handel des Deutschen Reiches mit Britisch-Nordamerika ist durch die auf die deutschen Waren gelegten hohen Einfuhrzölle erschwert und, obgleich 300000 Deutsche dort ansässig sind, ohne größere Bedeutung. b) Staatliche Verhältnisse und Siedlungen. Britisch-Nordamerika umsaßt die Herrschaft Kanada (Dominion of Canada) und die Insel Neufundland mit Labrador. Die Herrschaft Kanada bildet einen locker gefügten, aus sieben Provinzen bestehenden Bundesstaat unter der Oberhoheit Englands. Die Bewohner, etwa 7,5 Mill., stammen meist aus Großbritannien und Irland, viele auch aus Frankreich, das früher ganz Kanada besaß. Den Indianern, heute meist seßhafte Bauern geworden, sind (wie in der Union) bestimmte Wohnsitze, sog. „Reservationen", angewiesen. In den Tundren an den Küsten des Arktischen Meeres leben etwa 5000 Eskimos, die ein Nomadendasein führen oder doch wenigstens zwischen Sommer- und Winterlagern wechseln. Längs der beiden Kanadischen Pazifikbahnen, die von Halifax [hällifaxl nach Vancouver [wänküw'r]^ und zu einem nördlich gelegenen Hafen sühren und die schnellste Reise von England nach China und Australien ermöglichen, dringt die Be- siedlung ins fruchtbare Innere und in die edelmetallreichen Gebiete vor. Infolge der starken Einwanderung von Kolonisten weicht der Wald im 8 zusehends den Acker- sturen und Viehtriften. Toronto (400) ist der Getreidemarkt am Ontario-See. Montreal möntriöl (475), der industriereiche Haupthafen für das Seengebiet an dem 4^ Monate im Jahre zugefrorenen St.-Lorenzstrom, wird durch Eisenbahnen mit den Getreide- gebieten und mit dem atlantischen Hasen Halifax (50), der britischen Hauptflotten- station in Nordamerika, verbunden. Montreal ist das Handelszentrum und die 1 Trapper (engl. „Fallensteller") = nordamerikanischer Pelzjäger. 2 Fahrtdauer 5-J- Tage, Luftlinien-Entfernung — 2mal Berlin—lissabon. Die Eisen- Kahnfahrt Berlin—lissabon dauert 2 Tage 11 Stunden.

10. Für Seminare - S. 211

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 211 schönste Stadt des Landes. Quebec [fhri&ef] (80), mit überwiegend Französisch sprechender Bevölkerung, ist der tiefe Sommerhafen für die großen transatlantischen Dampfer und führt die Weizenernten des Gebietes um Wiuuip eg (140) sowie Holz aus. Den Verkehr vermitteln meist See- und Flußdampfer, die unter Benutzung von Kanälen von Quebec bis in den Oberen See fahren. Die Länge dieser Schiff- fahrtslinie beträgt 3000 km. Die politische Hauptstadt des Landes und Sitz der Regierung ist Ottawa (90), der größte Holzhandelsplatz Kanadas. Der an wertvollen Wäldern und an Gold reiche Streifen längs der Westküste heißt Britisch-Colümbia. Seine für den Verkehr nach Asien günstige Lage sichert ihm eine glänzende Zukunft, wie der Aufschwung des Hafens Banconver (100) beweist. Unweit der Grenze von Alaska in dem goldreichen Gebiet von Klon- dike liegt Dawson City [daß'n ßitij im Mittelpunkte der Goldgräbereien. Auf der meist von Fischern bewohnten Insel Neufundland, deren vorge- lagerte Bank (150000 qkm) einen der ergiebigsten Fischgründe bildet, landen die von Irland ausgehenden europäischen Kabel. Die Hauptstadt ist St. Johns (40) mit lebhaftem Handel- und Schiffahrtsverkehr. 3. Vereinigte Staaten von Nordamerika (Union). 9,7 Mill. qkm, 93 Mill. E.1, 10 E. auf 1 qkm. Fast gleich Europa, l^mal so viel E. wie Deutschland, aber nur^ so dicht bevölkert. a) Wirtschaftsleben. Reichliche Niederschläge und hohe Sommerwärme § 155. bieten dem Pflanzenbau im 0 des Landes etwa bis 100° W die günstigsten Bedingungen. Am wenigsten ergiebig ist der No der atlantischen Ebene, wo die Ketten der Alleghanies sich der Küste nähern. Dafür ist dieses Gebiet mit einer buchten- und hafenreichen Fjordküste fowie mit wasserreichen, schiffbaren Küstenflüssen ausgestattet und hat in seiner ausgezeichneten Verkehrslage zu Europa und in der Nähe ergiebiger Kohlen- und Eisenerzlager natürliche Vor- züge, die einen ausgedehnten Handel und eine vielseitige Industrie be- gründeten. Nach 3 wird die Ebene breiter, die Küste sumpfig und Hasen- arm. — In der landwirtschaftlichen Ausnutzung des Bodens treten drei große Zonen hervor. Die nördliche Zone baut Getreide, besonders Weizen ' an (das Gebiet westlich der großen Seen ist die Kornkammer der Union), die Mitte Mais und Tabak, der L Baumwolle. In diesen vier Erzeugnissen ist die Union der erste Produzent der Erde^. Reis und Zuckerrohr liesern die sumpfigen Niederungen des subtropischen Küstensaumes in reicher Fülle. Große Räume der bis zum Felsengebirge reichenden Prärieflüchen, ehemals die Weideplätze zahlloser Bnffelherden und die ergiebigen Jagd- gründe der Rothäute, werden heute von Ungeheuern Rinder-, Schweine-, Schaf- und Pferdeherden belebt, die im 8 das ganze Jahr im Freien bleiben. Die blühende Viehzucht der inneren Nordstaaten erstreckt sich infolge der gewaltigen Maiserzeugung namentlich auf Rinder- und 1 Dazu Porto Rico mit 1 Mill. und die Besitzungen im Stillen Ozean mit 8.2 Mill. E. — Die Republik Kuba hat 2 Mill. E. 2 Die Union liefert an Weizen (1905) 20%, an Mais (1906) fast Soo/0 an Baum- wolle 70%, an Tabak (1906) 30 bis 340/0 der Welternte. 14*
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