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1. Geschichtliches Lesebuch - S. 20

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
20 Ii. v. Sybel, Erste Jahre des Bundestags. tage, und dessen unbehülflichen und schleppenden Rechtsformen in so drängender Not nichts auszurichten sei. Man mußte auf andere Weise die Hände der den Bund leitenden Gewalten starken. Der Bundestag war eine durch die Paragraphen der Bundesakte organisierte Anarchie; nach der alten Regel sollte also die Anarchie durch den Staatsstreich abgelöst werden. Ein solcher aber war nicht möglich ohne Preußens Beihülfe, und ob diese zu erlangen wäre, konnte nach Preußens Stellung zum Bunde sehr fraglich erscheinen. Da geschah, daß aus einer kleinen, von der Mehrheit stets ab^ gewiesenen Gruppe der Burschenschaft zwei junge Fanatiker ausgingen, von denen der eine den Dichter Kotzebue als angeblichen Fürstenknecht und russischen Spion erdolchte und der andere gleich nachher einen Mordversuch gegen den Nassauer Präsidenten, Herrn von Jbell, machte. Das Aufsehen, welches diese Frevelthaten hervorriefen, war unermeßlich; auch König Friedrich Wilhelm und Hardenberg waren ebenso erzürnt wie erschrocken, und sehr begreiflich war es, daß der König eine strenge Untersuchung des Demagogentunis au allen preußischen Universitäten verfügte. Leider wurden aber die beiden Attentate auch der Vorwand für eine lärmende Bewegung aller alten Widersacher der von Stein 1808 eingeschlagenen und von Hardenberg fortgesetzten Reformpolitik. Jene Untersuchung geriet unter die Leitung bnrean-kratischer und feudaler Absolutisten, und auf die Gesinnung, mit welcher sie dann geführt wurde, wirft nicht bloß ihre überall angewandte Willkür und Roheit, sondern vor allem der Umstand ein grelles Licht, daß die Männer, die an erster Stelle den Geist der Befreiungskriege erweckt und genährt hatten, Stein und Gneisenan, Schon und Justus Grüner, Schleiermacher und Arndt, Jahn und Görres, von den Proceduren dieses Gerichts betroffen oder doch in seinen Akten verdächtigt wurden. Sodann aber erhob Metternich seine Stimme. In pompösen Erklärungen stellte er das rote Gespenst seinen geängsteten Bundesgenossen vor die Augen, eine ungeheuere, durch ganz Deutschland verzweigte Verschwörung, der nur mit vereinter Kraft und schnellstem Vorgehen begegnet werden könne. So gewann er Preußens Zustimmung zu dem Plane, eine kleine Zahl zuverlässiger Regierungen in Karlsbad zu versammeln, mit ihnen die nötigen Beschlüsse zu vereinbaren und dann den Bundestag zu sofortiger einstimmiger Annahme derselben zu zwingen. Neun Minister vereinten sich demnach 1) 23. März 1819.

2. Geschichtliches Lesebuch - S. 88

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
X n v. Treitschke, Anfänge der Eisenbahnen in Deutschland. Friedrich Harkort in einer Druckschrift begründete und den westfälischen Ständen vorlegte. Aber wie konnte der König in diesem Augenblicke, da die Verhandlungen über den Zollverein noch schwebten, sich auf so weit aussehende Entwürfe einlassen? Er erwiderte den Rheinländern, ihr Handelsstand würde, so hoffe er, selber die Mittel für jene Bauten zu finden wissen. Unterdessen hatte der rührige Unternehmer Gerstner in Böhmen die Bndweis-Linzer Eisenbahn zustande gebracht (1828); sie diente jedoch lediglich der Abfuhr des Salzes aus dem Salzkammergute, wurde nur mit Pferden betrieben und konnte als. große Verkehrsstraße nicht benutzt werden. Eine Menge v°n, Projekten tauchten auf, alle noch so unklar und nebelhaft, daß selbst der unternehmende russische Finanzminister Eancrin zu Gerstner spöttisch sagte: in hundert Jahren werde für dergleichen wohl die Zeit kommen. Die Staatsmänner klagten sämtlich über die tolle „Eisenbahn-Manie". Noch war man ja nicht einmal über die technischen Vorbedingungen einig. Hanptmann v. Prittwitz in Posen, einer der tüchtigsten Ingenieure des deutschen Heeres, empfahl statt des Stephenson-schen Systems die Anlage „schwebender Eisenbahnen" in der Art der Drahtseilbahnen. Vornehmlich ward bezweifelt, ob große Bahnstrecken in dem armen Deutschland überhaupt einen Ertrag bringen könnten; die meisten glaubten, uur zwischen nahe benachbarten größeren Städten, wie Berlin und Potsdam, würde sich die Unternehmung lohnen. Mit feuriger Begeisterung, wie er jeden neuen Gedanken ergriff, wendete sich König Ludwig von Bayern den Eisenbahnplänen zu. Er besaß an dem Bergrat Josef v. Baader, dem Bruder des Philosophen, einen geistreichen Sachverständigen, der gern in kühnen Plänen schwelgte und sich selbst den Veteran des deutschen Eisenbahnwesens nannte. Er ließ sich auch nicht beirren, als sein Ober-Medizinal-Kolleginm ihm beweglich vorstellte, der Dampfbetrieb werde bei den Reisenden wie bei den Zuschauenden unfehlbar schwere Gehirnerkrankungen erzeugen, und damit mindestens die Zuschauer Schutz fänden, müsse der Bahnkörper mit einem hohen Bretterzäune umgeben werden. Ludwig sendete seinen Architekten Klenze nach England, Belgien und Frankreich, um sich über das Eisenbahnwesen zu unterrichten, und hörte es gern, wenn ihm Feldmarschall Wrede von einem bayerischen Kriegsbahnnetze sprach, das in der Festung Ingolstadt seinen Mittelpunkt finden sollte. Am stärksten lockte ihn der Gedanke einer großen Bahn von Lindau nach Hof, die sich über Leipzig und Magdeburg bis Hamburg fortsetzen, den Zollverein zusammenhalten, Deutschlands

3. Geschichtliches Lesebuch - S. 95

1898 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Vii. D. Treitschke, Anfänge der Eisenbahnen in Deutschland. 95 und Extra-Convois; es war leider die Zeit, da das junge Deutschland die Zeitungssprache von Grund aus verwälscht hatte. Unerbittert durch seine Leipziger Erfahrungen arbeitete List rastlos weiter. Er gründete ein Eisenbahn-Journal, das sich freilich nicht lange halten sonnte, weil es in Österreich verboten wurde, und zwang durch sein Beispiel die Presse, auf die so lange vernachlässigten volkswirtschaftlichen Fragen gründlich einzugehen. Um seiner Bahn die Fortsetzung nach Norden zu sichern, begab sich List 1835 nach Magdeburg, und die Kaufmannschaft, die erst vor sechs Jahren alle Eisenbahnpläne abgewiesen hatte, nahm ihn jetzt mit offenen Armen auf; allen voran der wackere Oberbürgermeister Francke, einer der angesehensten Bürger der Monarchie, denn wie im Süden die Abgeordneten, so galten im Norden die Gemeindebeamten, Kospoth in Breslau, Bärensprung in Berlin, Demiaui in Görlitz, als die eigentlichen Volksmänner. Die Magdeburger rühmten sich: unsere Eisenbahn nach Leipzig wird die erste Bahn der Welt sein, welche die Grenzen verschiedener Staaten durchschneidet! Francke trat an die Spitze eines Ausschusses und sendete nach Berlin eine Eingabe, welche das Ministerium zwang, die Eisenbahnfrage ernstlich ins Auge zu fassen. So brachte List auch in Preußen die Kugel ins Rollen. . . . Die Verhandlungen währten sehr lange. Eine Kommission aus Räten aller Ministerien ward gebildet; der Kriegsminister sendete einen seiner besten Offiziere, den gelehrten Oberst Peucker. Dann beriet das Staatsministerium, endlich noch der Staatsrat. Der Streit ward sehr lebhaft; die alten Minister hegten Zweifel, die jüngeren, Rochow, Mühler, Alvensleben hielten zu dem Kronprinzen, weil sie der Zukunft vertranten. Der Gegenstand war noch so neu, so unberechenbar, so gänzlich unerprobt, daß niemand sich einen Sachkenner nennen durfte und die tüchtigsten Männer in ihren Meinungen sehr weit auseinander gingen. Der geniale Beuth, der doch noch in seinen besten Jahren stand und sonst jeden technischen Fortschritt mit Feuereifer begünstigte, betrachtete die Eisenbahnen sehr mißtrauisch. Ihr erklärter Gegner aber war General Aster, der erste militärische Ingenieur des Zeitalters, obwohl er doch selbst bei seinen Festungsbauten schon oft kleine Eisenbahnen in Betrieb gesetzt hatte. Er meinte: „die Eisenbahnen halten wegen der Kostbarkeit der Anlage und einer ziemlichen Ausschließlichkeit des Gebrauchs mit anderen weit wohlfeileren und in ihrer Anwendung teilbaren Erfindungen, wie z. B. Buchdruck und Schießpulver, den Vergleich nicht aus".

4. Der Unterricht in der Erdkunde - S. 58

1904 - Leipzig : Dürr
— 58 — in Hannover (Fig. 40) und von Ebbecke in Lissa. An der Decke des Schulzimmers dauernd anzubringende Aufziehvorrichtungen liefern Müller- Fröbelhaus in Dresden (Fig. 41) und Chun in Berlin. Wenn auch die Wandkarte den Ausgangspunkt und die Grundlage des unterrichtlichen Verfahrens in jeder Schule bilden muß, so ist doch zur häuslichen Wiederholung und zur Vertiefung in manche not- Ii Slj} f wendigen Einzelheiten der Schulatlas unentbehr- ' % lieh. Auch für ihn, der seinen Ursprung in dem |j i „Kleinen Atlas scholasticus" des Nürnberger Kupfer- «Sjgte-. stechers Johann Baptista Homann (1664—1724) Fig, 39. Königs Kartenständer. hat, müssen besondere Forderungen erhoben werden. (Verlag von. Schleenstein 6-Holzapfel, Trotzdem jeder gute Atlas den Unterricht zweck- Kassel.) mäßig zu unterstützen vermag, so leuchtet doch ohne weiteres ein, daß ein mit dem in der betreffenden Schule verwendeten Wand- kartenwerke übereinstimmender die besten Dienste leisten muß. Daraus folgt wiederum, daß alle Schüler den- selben Atlas gebrauchen müssen. An diesen ist nun die weitere Forderung zu richten, daß seine einzelnen Karten in gleichen oder leicht vergleichbaren Maßstäben gezeichnet und mit den- selben Farben zur Bezeichnung gleicher Objekte, besonders auch der Höhen- stufen, versehen seien. Ferner muß er ein deutsches Gepräge tragen, in- dem er Deutschland und seine Kolo- nien in den Vordergrund der Be- Handlung rückt. Auch darf er einen methodischen Gang in der Anordnung der Karten nicht vermissen lassen. Physisches und Politisches desselben Gebietes bringt er, sofern seine Eigenart eine Scheidung überhaupt nötig macht, auf benachbarten Blättern zur Darstellung. Neben- kärtchen müssen geographische Typen veranschaulichen, wichtige Einzelheiten zur näheren Betrachtung darbieten und Profile zur Vergleichung der höchsten Erhebungen enthalten. Zur eingehenden Darstellung meteorolo- gischer, ethnographischer und kulturgeo- Fig. 40. Kartenständer von Pruß. (Maschinenanstalt von Pruß, Hannover.)

5. Der Unterricht in der Erdkunde - S. 27

1904 - Leipzig : Dürr
— 27 — solche von Entfernungen, besonders wenn ich dabei das Schätzen übe und die räumliche Strecke zeitlich erfasse. Ebenso ist es mit den Muskelgefühlen der Augen. Die Form eines Berges prägt sich mit den Bewegungen des Augapfels ein, die ich immer wieder ausführen mußte, als ich ihn wahrnahm: erst ganz gering aus der Ferne, dann sukzessiv in allen Gradabstufungen gesteigert mit dem Näherkommen, endlich mußte ich gar Kopf und Nacken mitbewegen, um ihn zu beschauen." *) Die Schüler sehen aber auch, „wie auf diesem Boden und unter diesem Klima unsere Vorfahren in einer stattlichen Folge von Geschlechtern ihre Sprache, ihre Sitte, ihre Kunst, ihr Rechtsleben, ihre Wissenschaft, ihr religiöses Empfinden, kurz ihr Volksleben zur Ausbildung gebracht haben und zwar in durchaus eigenartiger Weise."2) So leisten die Schülerfahrten zugleich dem Volkstum und dem Vaterlande schwerwiegende Dienste, find ein unvergleichliches Erziehungsmittel im weitesten Sinne. Derartige „Forschungsreisen" sind unerläßlich auf der A u f a n g s stu f e des geographischen Unterrichts. Unter Anleitung des Lehrers „erforscht" der kleine Geograph Schulzimmer, Schulhaus, Schulgrundstück. Gänge durch den Heimat- ort vermitteln oder läutern dessen Kenntnis. Kurze Ausflüge in die Umgebung des Ortes verschaffen nicht nur die Bekanntschaft mit ihr, sondern dienen be- sonders zur Erarbeitung der wichtigsten geographischen Grundbegriffe. Das Auge des Kindes erfaßt die Erde mit ihren Tälern und Höhen, mit ihren Seen und Flüffeu, mit ihren Pflanzen und Tieren, mit den Menschen und ihren An- siedelungen, dringt in das Luftmeer mit seinen Wolken und Winden, mit Regen und Sonnenschein, bewundert den Himmel mit seinem Sternenheer. Richtige An- schauungen, die, weil sie unmittelbar gewonnen wurden, sich durch ihre Ursprüug- lichkeit fest dem Gedächtnis einprägen, werden zum Eigentum der Kinder und bilden zugleich die Grundlage zur Erarbeitung derjenigen später auftretenden Begriffe, für die die Heimat das Anschauungsmaterial nicht bietet. Aber auch auf den höheren Stufen des geographischen Unterrichts sollten Wanderungen in der Heimat und vielleicht gar weitere Reisen einen regelmäßig wiederkehrenden Bestandteil der Belehrung bilden, da die Gewinnung der erd- kundlichen Raumvorstellungen durch Bild und Karte viel höhere Anforderungen an die Phantasie des Schülers stellt, als die der entsprechenden Vorstellungen in den übrigen realistischen Fächern durch Nach- und Abbildungen. Zwar sind in deutschen Landen von jeher Schulwanderungen unternommen worden und manche mögen seit den Zeiten Rousseaus und Salzmanns, von denen jener die erste Anregung dazu gab und dieser sie in die Praxis umsetzte, im Interesse der Erdkunde nutzbar ge- macht worden sein. Indessen stehen gewöhnlich dabei andere Absichten im Vorder- gründe, und die geographische Fruchtbarmachung bleibt dem Zufall überlassen. 1) Stübler, Die verschiedenen Methoden im geographischen Unterrichte. Zeitschrift für Schulgeographie. Wien, Hölder. Xxiv. 2) Beyer, Deutsche Ferienwanderungen. Leipzig, Reichardt. Andere Schriften über Schülerausflüge zu Lehrzwecken sind: Lomberg, Über Schulwanderungen. Laugensalza, Beyer & Söhne. Bach, Turnfahrten und Schülerreisen. Leipzig, Strauch. Triller, Zur Theorie pädagogischer Reisen. Jahrbuch des Vereins für wissenschaftliche Päda- gogik. Ii. Beyer, Schulreise in das Fichtelgebirge. Zeitschrift für Schulgeographie. Wien, Hölder. V. Beyer, Uber Wanderungen der Schuljugend, Ergebnisse einer Umfrage. Die Deutsche Schute. Leipzig und Berlin, Klinkhardt. I.

6. Der Unterricht in der Erdkunde - S. 45

1904 - Leipzig : Dürr
— 45 — erscheinen lassen, die 6 Familien aus verschiedenen Völkern mit Hütte, Hausgerät und Waffen vorführen. Endlich sind hier zu erwähnen die „Pflanzengeographischen Tafeln" von Hansen (Verlag der Neuen photographischen Gesellschaft in Berlin- Steglitz), die° uns mit dem Pflanzenwuchs Asiens und Nordafrikas bekannt machen, und die „Vege- tationsbilder" von Karsten und Schenk (Verlag von Fischer in Jena), deren erstes Heft uns in die Pflanzenwelt Südbrasiliens einführt. Zu den Wandbildern können auch die mittels des Skioptikons i) (Fig. 27) erzeugten Projektions- bilder gerechnet werden. Dieses ist eine vervoll- kommnete Laterna magica. Es ermöglicht, auf Glas gemalte oder photogra- phierte kleine Bilder in so starker Vergrößerung auf einen weißen Vorhang oder eine weiße Wand zu proji- zieren, daß sie für eine ganze Fig. 27. Skioptikon. Schulklasse, ja sogar für eine (Leipziger Lehrmittelanstalt von Dr. O. Schneider, Leipzig ) große Versammlung sichtbar sind. Auch Zeichnungen und graphische Darstellungen aller Art, die zuvor photographisch aufgenommen wurden, können vergrößert projiziert werden. Die dabei nötige Verdunkelung des Unterrichtsraumes, die man in dis- ziplinarischer Hinsicht als bedenklich bezeichnet hat, wird der Einführung des Skioptikons weniger hinderlich sein, als der noch immer hohe Anschaffungspreis des Apparates und der dazu gehörigen Bilder. Endlich müssen hier noch die Bemühungen erwähnt werden, das zu betrachtende Gebiet in einer B i l d s k i z z e an der Wandtafel vor den Augen der Schüler ent- stehen zu lassen. Manche Lehrer entwerfen sie nur beim Unterricht in der Heimat- künde, um die heimatliche Landschaft noch einmal vor ihrer Übertragung in die Kartenskizze den Kindern zu vergegenwärtigen. (Kerp, Führer bei dem Unterricht in der Heimatskunde; Breslau, Hirt.) Andere verwenden sie überall im geo- graphischen Unterricht, selbst dort, wo Bilder für den Klassenunterricht vorhanden sind. Sie sollen dann die Hauptsache aus dem Vielerlei des Bildes herausheben. Ein Hilfsmittel hierzu sind die „Wandtafelskizzen für den Unterricht in der Vater- landskuude" (Königreich Sachsen) von Hiemann (Verlag von Dürr in Leipzig: Fig. 28 und 29.) Von griech. skiä Schatten und optikös zum Sehen gehörig, also Schattenseher, Schattenbllderapparat.

7. Heimatkundliches Lesebuch - S. 496

1912 - Danzig : Kasemann
496 Miniaturporträt Friedrichs des Großen auf Elfenbein. Arbeiten zeigen ihn unter dem Niveau, das er selbst im Kamps gegen schleu- derische Kunstübung für sein Schaffen festgestellt hatte. Da zieht an unserem Auge die bunte Gestaltenwelt aus Gellerts Fa- beln, Nicolais und Hippels Romanen, Basedows und Pestalozzis Erziehungs- schriften, Lavaters Dichtungen und Ab- handlungen vorüber; Klopstock, Lessing, Goethe und Jean Paul fanden an ihm einen ebenso beredten Interpreten, wie Claudius, Gleim, Hagedorn und Pfeffel, wie Diderot und Voltaire, Richardson und Goldsmith. Einen kaleidoskopischen Eindruck gewährt — wie er selbst in einer Ra- dierung einmal ausführte — das Ge- hirn des Malers; alles, was das Auge erblickt, was die Phantasie durch die Lektüre in sich aufnimmt, ruht dort wie in einem Archiv. Freilich nicht durch Staub und Spinnweben unan- sehnlich, sondern durch die stets weiterbildende Kraft künstlerischer Anschauung zu neuem, sinnfälligem Leben geweckt, um in malerischem Gewände fortzu- wirken und der ausgestreuten Saat zu Blüten und Früchten zu helfen. Und dennoch! — Es ist nicht dieser Reichtum, der ringsum seine Strahlen sendet, nicht seine geistige Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit, die Chvdowiecki zum Ehrenplatz in der deutschen Kunst- geschichte verholfen haben. Das Phä- nomen, das unsere Bewunderung vor allem andern rege macht, ist: daß ein Künstler in diesem Strudel von einander überstürzenden Aufträgen — oft genug ganz unkünstlerischer Art — nicht seine Persönlichkeit verlor, nicht seine Indivi- dualität einbüßte. Dessen wird man inne, wenn man z. B. die Zeichnungen zum Tagebuch einer Reise betrachtet, die er 1773 nach seiner Vaterstadt Danzig unternahm. Sie werden heute in der Bibliothek der Königlichen Akademie zu Berlin als kostbares Vermächtnis ihres einstigen Direktors aufbewahrt und zählen zu seinen liebenswürdigsten Schöpfungen. Gewiß, der Routinier verleugnet sich nicht in der äußeren Mache so mancher Szene, die er mit der gleichen Gewissen- haftigkeit seinem Skizzenbuch einverleibte, Friedrich der Große gibt den Auftrag, nach der Schlacht bei ^)oor das Tedeum singen zu lassen.
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