380
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
der Hummer- und Austernfang, und im Nördlichen Eismeer macht man Jagd
auf Seehunde und Wale. Im hohen N nisten an der atlantischen Küste zahl-
reiche Polarvögel, von denen die Eiderente die wertvollen Daunen liefert. Die
Landgewässer Norwegens sind durch Lachs- und Forellenreichtum ausgezeichnet.
Der Bergbau sendet vorwiegend Kupfererze, der Steinbruchbetrieb neuerdings
viele Granitsteine ins Ausland. Die Industrie arbeitet, mit Ausnahme der-
jenigen, die sich auf die Forstwirtschaft und Fischerei gründet, fast ausschließ-
lich für den einheimischen Bedarf. Als Betriebskräfte benutzt sie bei dem
Mangel an Kohle die wasserreichen, durch starkes Gefälle ausgezeichneten Flüsse.
Die Nähe des Meeres und der Hafenreichtum der Küste lockten die Bewohner
Norwegens schon sehr früh auf das Meer hinaus. Schiffahrt und Handel
ernähren heute ein Sechstel der gesamten Bevölkerung. Die norwegische
Handelsflotte1 übertrifft an Zahl der Schiffe, auch der Dampfer, die deutsche
Flotte; aber sie erreicht, da die Norweger meist kleinere Schiffe verwenden, noch
nicht die Hälfte des Tonnengehaltes unserer Handelsmarine. Schon die kleinere
Hälfte der norwegischen Handelsflotte reicht für die Bedürfnisse des eigenen
Handels aus; die meisten Schiffe stehen in fremden Diensten, weshalb die
norwegische Flagge in allen Meeren der Erde anzutreffen ist. Der Außen-
Handel ist seit 1885 auf das Doppelte gestiegen; er übertrifft im Ver-
hältnis zur Bevölkerungszahl noch den deutschen. Die Hauptverkehrsländer
sind Deutschland und England; dieses hat den Hauptanteil an der Aus-
fuhr, jenes an der Einfuhr Norwegens. Deutschland bezieht aus Nor-
wegen Fische, Tran, Holz, Eis und Steinmetzarbeiten und führt
dorthin landwirtschaftliche Erzeugnisse und Industriewaren aus.
Die langschmale Erstreckuug Norwegens längs einer mit tiefen Einschnitten
versehenen Meeresküste und die Schwierigkeit der Anlage von Eisenbahnen,
besonders auch in der Richtung der Küstenerstreckung, bringen es mit sich,
daß ein Teil des Binnenhandels durch die Seeschiffahrt bewältigt wird.
Im Verhältnis zur Flächeugröße — nicht aber im Verhältnis zur Ein-
wohnerzahl — ist die Eisenbahnlänge gering. Das Land besitzt nur
zwei größere Bahnen: die von Kristiania nach Bergen und die wundervolle Ge-
birgs'bahn Kristiania—trondjhem. Dagegen ist ähnlich wie in der Schweiz das
Telegraphen- und Telephonnetz weit ausgedehnt. Für die Deutschen bildet
das Land der Fjorde und der Mitternachtssonne ein bevorzugtes Reiseland.
ll) Bevölkerung. Tie Norweger sind nordgermanischer Abstammung.
Rauhes Klima und harte Lebensbedingungen haben sie zu körperlich kräftigen und
geistig hervorragenden Menschen erzogen. Seetüchtigkeit und im Seeleben ge-
wonnener Wagemut 2 ließen berühmte Polarforscher (Nansen, Amundsen) erstehen
und gaben dem ganzen Volke einen ausgesprochenen Freiheits- und Unabhängig-
keitssinn. Die Volksbildung steht auf hoher Stufe, obwohl das Wohnen in
Einzelhöfen und die weiten Entfernungen einem geordneten Schulunterricht große
Schwierigkeiten bereiten (Wanderlehrersystem). Die alte norwegische Sprache
1 Vgl. §§ 235, 365.
2 Als Normannen oder Wikinger waren sie im Mittelalter gefürchtete Seeräuber;
ihre kühnen Fahrten führten sie auch nach Island, Grönland, ja selbst nach Nordamerika,
das die Norweger schon ein halbes Jahrtausend vor Kolumbus entdeckten und besiedelten.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
384
B. Länderkunde, — Vi. Europa.
Riddarhoimskirche. 206. Stockholm. Blick auf
Mälar-Hafen am Ausfluß des Mälar-Sees (Süßwasser) in die Ostsee (schwachsalziges Wasser).
Eisenbahnbrücke. Deutsche Kirche.
Norden durchziehen. Mit der Linie von Lnleä über Gelliväre nach Rar-
wik (Osoten-Bahn) wurde die nördlichste Eisenbahn der Erde geschaffen;
die Verbindung mit Finnland ist der Vollendung nahe. Dazu kommen ein
vorbildlich eingerichteter Post-, Telegraphen- und Fernsprechverkehr
und eine lebhafte Binnenschiffahrt. Mit England, Deutschland, den
russischen Ostseehäfen, Dänemark und Frankreich unterhält Schweden einen
regen Seeverkehr. Sein Handel macht das Doppelte des norwegischen aus;
auch der mit dem Deutschen Reiche erzielt den doppelten Umsatz. Deutsch-
laud erhält von Schweden Eisenerze, gesägtes Nadelholz, Steine
und Felle und gibt dagegen Webwaren, Getreide und Maschinen
ab. Die wichtigsten Verkehrslinien nach dem Deutschen Reiche führen
von Stockholm über Trellebörg — Saßnitz — Stralsund nach Berlin
in 22 Stunden und von Malmö über Kopenhagen nach Kiel Std.)
und Lübeck (Dampferfahrt, 12 Std.).
6) Bevölkerung. Die Bevölkerung Schwedens gehört mit Ausnahme der
wenig zahlreichen Finnen und Lappen zu den Germanen. In der Volksbil-
duug stehen die Schweden mit in der ersten Reihe der Kulturvölker. Trotz
ihrer Stammverwaudtschast mit den Norwegern bilden sie ein nach Geistesrichtung,
Charakter und Sprache von diesen verschiedenes Volk, das meist dem Ackerbau und
der Viehzucht, also bäuerlicher Beschäftigung obliegt. Weniger verschlossen als der
Norweger, ohne ihm jedoch an Tapferkeit und Mut nachzustehen, stolz auf die
Erinnerungen einer vergangenen, großen Zeit, ist der Schwede konservativer, auch
aristokratischer gesinnt als sein westlicher Nachbar. Die schwedische Sprache ist
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Stockholm Ostsee Deutsche_Kirche Finnland England Deutschland Frankreich Schweden Stockholm Berlin Kiel Schwedens Schweden
— Iv —
Die Darstellung ist nicht überall gleich eingehend. Ich hoffe, man wird
es billigen, daß ich die wichtigsten Kulturländer, insbesondere
Indien, China, Japan und die Vereinigten Staaten von Nord-
amerika, ausführlicher behandelt habe als andre Erdräume, denen
eine viel geringere Bedeutung für die Kultur zukommt. Auch da, wo
sich Gelegenheit bot, wichtige Fragen der allgemeinen Erdkunde zu erörtern, z. B.
die Wüstenbildung bei der Sahara (S. 21), die Entstehung der Korallenbauten
bei den Südseeinseln (S. 234), habe ich die Darstellung ausführlicher gestaltet.
Die Mitteilungen über die Kulturpflanzen, ihren Anbau und ihre Verwertung
ersparen dem Leser das Nachschlagen in naturkundlichen Werken. Besondere
Aufmerksamkeit habe ich dem Deutschtum im Auslande zugewandt.
(Man vergl. uamentlich S. 216, 270, 316.) Die Behandlung der deutscheu
Schuhgebiete ist einem besonderen Abschnitte zugewiesen worden. Die allgemeine
Erdkunde, die den Schluß des Bandes bildet, ist nur eine kurze, zusammen-
fassende, z. T. ergänzende Darstellung der Lehren, die bereits an andern Stelleu
des Werkes, wo sich besondere Gelegenheit dazu bot, behandelt worden sind.
Bei der sprachlichen Darstellung habe ich nach Einfachheit, Klarheit und
Reinheit gestrebt. Außer einer Anzahl von Fachausdrücken, für die es, bis jetzt
wenigstens, an vollwertigen deutschen Ersatzworten fehlt, wird man in dem
Buche nur selten einem Fremdworte begegnen, gewöhnlich nur in Stellen, die
andern Büchern entlehnt sind. Von der Bezeichnung der Aussprache fremder
Namen habe ich nur sparsam Gebrauch gemacht. Ich bin der Ansicht, die auch
iu der „Zeitschrift des Allgemeinen deutschen Sprachvereins" mehrfach vertreten
worden ist, daß wir die fremden Namen, soweit es der Lautbestand zuläßt,
deutsch aussprechen, wie Franzosen und Engländer diese Namen ja anch auf
ihre Weise sprechen und schreiben. Denn einmal sind die Aussprachebezeichnungen
ja doch sehr ungenau, und zum andern werden sie außerhalb der Schule kaum
beachtet. Wer spricht denn, um nur einige Beispiele anzuführen, Neiägere
(Niagara), Mechiko (Mexiko), Ssaung Pa-rilu (Sav Paulo), Schaul (Söul)?
Man beschränke die landesübliche Aussprache auf die erdkuudlicheu Namen der
uns nahestehenden Kulturländer Frankreich, England und Italien, und selbst von
solchen Namen sollte man die, deren lautliche Zusammensetzung es gestattet, deutsch
aussprechen. Wie wir London und Paris sagen, nicht Lond'n und Pari, so
spreche man auch St. Paul, Minneapolis, Cincinnati, Cleveland, Karolina,
Georgia (besser noch Georgien), Erie- und Ontariosee, nicht Ssent Poal,
Minipolis, Ssinßinnöti, Kliwländ, Karoleinä, Dschordschiä, Jri- und Ontsriosee.
Ebenso sollte man die fremde, uusrer Sprache widerstrebende Betonung fallen
lassen. Man spreche Amazonas, Bagdad, Balkan, Pg-ra, Pent, Panama,
nicht Amazonas, Bagdad, Balkan, Parä, Perü, Panama. Man braucht nur
einmal zusammengesetzte Wörter wie Bagdadbahn, Balkanhalbinsel, Paranüsse,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Sav_Paulo Karolina
Extrahierte Ortsnamen: Indien China Japan Sahara Mexiko Frankreich England Italien London Paris Minneapolis Cincinnati Cleveland Georgia Georgien Karoleinä Bagdad Balkan Panama Bagdad Balkan Panama Balkanhalbinsel
— 270 —
errungen hat, machen es erklärlich, daß der Yankee von hohem Selbstbewußtsein erfüllt ist
und mit maßlosem Stolze von seinem Vaterlande spricht.
Trotz aller Rücksichtslosigkeit im Geschäftsleben fehlt es dem Yankee doch nicht an
Sinn für die allgemein menschlichen Angelegenheiten. Nirgendwo sonst werden von einzelnen
solche Riesensummen für Wissenschaft, Kunst- und Wohltätigkeitsanstalten geopfert. Hunderte
von Millionen sind von einzelnen Personen gestiftet worden, um damit wissenschaftliche
Anstalten, Universitäten, Museen, Kranken- und Waisenhäuser zu gründen und für alle
Zeiten zu unterhalten. Ob aber dabei nicht die Großmannssucht, der Wunsch, seinen Namen
da ernd der Nachwelt zu überliefern, ob nicht vielleicht auch der Gedanke, damit sein
Gewissen über das rücksichtslos zusammengescharrte Vermögen zu beschwichtigen, die Haupt-
triebseder ist, mag dahingestellt bleiben.
Die Zahl der Deutsch-Amerikaner beträgt nach amtlichen Ermittelungen etwa
10 Mill., ist in Wirklichkeit aber wohl erheblich größer. Denn viele, deren Vorfahren aus
Deutschland oder deutschsprechenden Ländern eingewandert sind, haben ihr Deutschtum, vor
allem ihre Sprache, längst verloren und sind im englischen Amerikanertum aufgegangen.
Die erste deutsche Siedlung, Germautown (dschörmentaun) in Pennsylvanien, gründete
1683 Dr. Franz Pastorius mit 13 Mennonitensamilien aus Krefeld. 1766 schätzte
L. Franklin die Zahl der Deutschen allein in Pennsylvanien bereits aus 90—100060, und
damals wurde sogar einmal darüber verhandelt, ob Deutsch oder Englisch die Amtssprache
in diesem Staate werden sollte. Bis gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts hielt sich die
Einwanderung in bescheidenen Grenzen. Dann aber schnellte sie zur Zeit der politischen
Unruhen in Deutschland <1848—54) zu gewaltiger Höhe empor (1854: 215000), um darauf
wieder, namentlich seit Gründung des Deutschen Reiches, bedeutend herabzusinken
<1878: 29000). Ein neues, ungeahntes Anwachsen brachte die Zeit geschäftlichen Niederganges
anfangs der achtziger Jahre (1882: 250 000). Seitdem ist die Zahl fast andauernd wieder
zurückgegangen (1898: 17000, 1911: 32000). Zudem ist auch eine nicht unbedeutende
Rückwanderung eingetreten.
Die Deutschen sind sehr ungleichmäßig über die Staaten der Union verbreitet. Am
zahlreichsten wohnen sie in Neu-Dork und dessen Umgebung, in den Staaten zwischen dem
Ohio und den Kanadischen Seen und weiter nach W. bis zum Felsengebirge. Der Anteil
an der Gesamtbevölkerung beträgt in 22 Staaten 10—20 °/0. 1900 gab es in der Stadt
Neu-York nicht weniger als 322000 in Deutschland Geborne, in Chicago 17l 000, Philadelphia
71000, St. Louis 59000, Milwaukee 54000. Doch wohnt der größere Teil der deutschen
Bevölkerung auf dem Lande. Etwa 8/i sind Eigentümer, viele außerdem Pächter von Farmen.
Die Deutsch-Amerikaner haben in der Kulturentwicklung der V. St. eine wichtige Rolle
gespielt. In der Urbarmachung und Besiedlung der Urwald- und Steppenlandschaften sind
sie oft die Bahnbrecher gewesen. Hervorragendes haben sie auf dem Gebiete der Technik
geleistet, so vor allem Röbling, der neben vielen andern kühnen Brücken auch die erste
Riesenbrücke zwischen Neu-Aork und Brooklyn erbaut hat. Andere haben sich als Groß-
industrielle und Kaufleute hervorgetan. „Die größten Bierbrauereien, Pianofortefabriken,
Lederwaren-, Papierfabriken u. a. großindustrielle Unternehmungen sind von Deutschen ins
Leben gerufen worden". Dagegen ist ihr Einfluß im politischen Leben immer gering ge-
wesen. Die große Mehrzahl der Einwanderer gehörte den untern Ständen an und kümmerte
sich nicht viel um die Öffentlichkeit. Die Gebildeten aber schlössen sich vielfach von ihren
Landsleuten ab. Dazu kam der Mangel an Nationalbewußtsein, der seinen Grund in den
traurigen Zuständen Deutschlands hatte. Es fehlte ein fester Zusammenschluß. Nur ein
Deutscher, Karl Schurz, hat es zum Minister gebracht. Kein Wunder daher, daß so viele
Deutsche ausp Gleichgültigkeit oder um äußeren Gewinnes willen ihr Deutschtum, ihre
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Franz_Pastorius Franz L._Franklin Louis_59000 Karl_Schurz Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Pennsylvanien Krefeld Pennsylvanien Deutschland Neu-Dork Ohio Neu-York Deutschland Chicago Philadelphia Milwaukee Neu-Aork Brooklyn Deutschlands
— 166 —
Die Bevölkerung stammt aus Norwegen, und die Sprache
weicht in Island wenig von dem Altnordischen ab. Islands Be-
völkerung hat in ihren Edden die altgermanische Mythologie auf-
bewahrt; bei ihr steht die Volksbildung, die vorzugsweise von den
Eltern gepflegt wird, sowie auch die gelehrte Bildung Verhältnis-
mäßig hoch.
Die britischen Inseln.
Lage und Weltstellung. Großbritannien und Irland (irt—)
nebst den zugehörigen kleinen Inseln und Inselgruppen sitzen im
Nw. Europas dem Kontinentalsockel des Erdteils aus^. „Eine
Hebung des Meeresbodens um <±0 m würde genügen, um eine breite
Landverbindung zwischen England und Holland herzustellen; eine
Hebung von 100 in würde Großbritannien mit Irland vereinigen
und das Ganze nicht mehr als Halbinsel hervortreten lassen"^.
Erweist sich schon hierdurch der Zusammenhang mit dem Fest-
lande, so noch mehr durch die geographische Natur der Küsten. Das
S.-Gestade Großbritanniens gleicht in seiner Bildung, besonders im
ö.-en Teile, in seinem Klima und seiner Vegetation ganz der N.-Küste
Frankreichs. Da Großbritannien außerdem dem Festlande seine zu-
gänglichsten Seiten zukehrt, so ist es mit ihm in dauernder Verbin-
dung geblieben. Zweimal bekam es über den Kanal seine Bevölkerung,
Kelten und romanisierte Normannen, und der Zusammenhang, in
den das Jnselreich durch seine normannischen Könige mit Frankreich
gesetzt war, wurde durch freundliche und feindliche Beziehungen
langehin unterhalten. Über die Nordsee kamen germanische Völker,
Angeln und Sachsen, später die Dänen, und ein irischer Mönch
brachte den Deutschen das Evangelium des Friedens. Während aber
alle übrigen Inseln Europas in politischer Abhängigkeit von dem
Kontinente stehen, hat sich Großbritannien seit dem Untergange der
Römerherrschaft seine Unabhängigkeit erhalten und bildet, wie Japan,
mit dem es die Lage an der Außenseite des Erdteils gemeinsam hat,
den einzigen Inselstaat des Kontinents, zugleich den bedeutsamsten
der Erde überhaupt, der seine Weltmachtstellung auf dem Ozean da-
durch gesichert hat, daß er in allen Erdteilen Inseln und inselartige
Punkte aus ihrem natürlichen Verbände gelöst und zu einer Stütze
seiner politischen Macht oder seiner Handelsunternehmungen zu
machen gewußt hat. Seine Vormachtstellung im Welthandel und
Seeverkehr wird unterstützt durch seine Lage in der Mitte der Land-
halbkugel, und durch die allseitige Umgrenzung vom Meer wird es
ebenso in seiner selbständigen Entwicklung geschützt, als der Verkehr
nach allen Seiten hin begünstigt wird.
1 Teil I, Seite 127. 2 Sievers, Europa, S. 21(1.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Sievers
Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Island Irland Europas England Holland Irland Frankreichs Frankreich Sachsen Europas Japan Europa
282
in der Vorzeit einmal über den Boden der heutigen Insel vordringendes Meer
das oberste Stockwerk samt seinen Kohlenflözen abgetragen, den armen Irländern,
noch ehe sie geboren waren, gleichsam die Butter neidisch vom Brot wegkratzend"
(Kirchhoff). Daher ist auch die Industrie gering und fast ganz auf einige
Städte der Ostküste beschränkt, die den Kohlenbedarf leicht von der Nachbariusel
decken können. In Betracht kommen besonders das Leinen- und das Baum-
wollgewerbe. Unter den Hausgewerben ist die Spitzenklöppelei von Be-
deutung, die hauptsächlich in den zahlreichen Klöstern betrieben wird.
Die Bewohner der Insel sind zum größten Teile Iren, Nachkommen der
alten Kelten. Ihre angestammte Sprache, das Irische, wird aber immer mehr
Abbildung 68. Irische Bauernhütte.
durch das Englische verdrängt und scheint dem Aussterbeu entgegenzugehen.
1901 gab es nur noch 21000 Personen oder 0,45 °/o, die bloß keltisch, 14 °/0,
die keltisch und englisch sprachen. Die Iren sind sämtlich katholisch. Im O.
und Norden der Insel haben sich viele Engländer niedergelassen.
Die Iren stehen in der Kultur weit hinter den Bewohnern der Nachbarinsel zurück.
Das erklärt sich teils aus der Eigenart des Volkes, das weniger tatkräftig und praktisch ist
als die Engländer, teils und zwar vornehmlich aus der Geschichte des Landes. Von der
Römerherrschaft ist Irland befreit geblieben. Schon im 5. Jahrhundert erhielt es durch
Patrik das Christentum, und die irischen Klöster wurden Sitze der Gelehrsamkeit und
Ausgangspunkte einer sehr lebhaften Missionsarbeit, die sich nicht nur auf Großbritannien,
sondern auch aus Deutschland erstreckte (Gallus, Kolumban u. a.). Um die Mitte des
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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294
sehnliche Reste erhalten sind, zog sich von Newcastle durch das Tal des Thue und dann
weiter westwärts bis zum Solwaybusen. Zu Anfang des 5. Jahrhunderts waren die
Römer genötigt, ihre Legionen zum Schutze Italiens aus Britannien zurückzuziehen, und
die unter der Fremdherrschaft verweichlichten Briten sahen sich jetzt schutzlos den Angristen
der Pikten und Skoten preisgegeben. In ihrer Bedrängnis wandten sie sich an die Sachsen.
Diese sagten die erbetene Hilfe zu, und um 449 landete ein ansehnlicher Zug au der britischen
Küste. Weitere Scharen von Angeln, Sachsen und Jüten, zu denen später noch Dänen
und Normannen kamen, folgten, und aus den Helfern wurden bald Herren. Die Briten
wurden unterworfen oder in die Gebirgslandschaften zurückgedrängt und wanderten z. T.
nach der Halbinsel Armorika aus, die von ihnen den Namen Bretagne (Kleinbritannien)
erhielt. Mit ihrer Verdrängung ging die römische Kultur zugrunde, an ihre
Stelle traten germanische Einrichtungen und germanische Sprache, und das Christentum
machte wieder der Verehrung heidnischer Götter Platz. Die germanischen Ansiedler
gründeten sieben Reiche, die später zu einem, das den Namen Angelland (England)
erhielt, vereinigt wurden. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts kam England unter
die Herrschaft der französischen Normannen. Diese waren, ehe sie unter Wilhelm
dem Eroberer (1066) nach Britannien übersetzten, schon 150 Jahre in der nach ihnen
benannten Normandie ansässig gewesen und hatten dort die französische Sprache und
Kultur angenommen, die nun auch in England großen Einfluß gewannen. Doch blieb die
Eigenart des germanischen Volkstums erhalten, und auch die eng lisch e Sprache, die sich
aus der Vermischung mit dem Französischen bildete, ist ihrem Kerne nach deutsch ge-
blieben. Sie hat aus dem Französischen hauptsächlich eine große Zahl von Wörtern, die
sich auf das Hof- und Staatsleben, die Künste und Wissenschaften beziehen, entlehnt,
während die Ausdrücke des Familienlebens, der Land- und Hauswirtschaft und des See-
wesens fast alle deutschen Ursprungs sind. Der ausgedehnte englische Handel und die
Erwerbung der großen überseeischen Besitzungen haben der englischen Sprache auch außer-
halb der Britischen Inseln eine sehr weite Verbreitung verschafft. In Nordamerika, mit
Ausnahme von Mexiko, im Kapland und in Australien ist sie die herrschende Sprache ge-
worden. Sie wird jetzt von etwa 116 Mill. Menschen gesprochen, während das Deutsche
die Muttersprache von etwa 90, das Französische von 52 Mill. ist. — Die keltische
Sprache zerfällt wieder in mehrere Mundarten, unter denen das Gälische, die Sprache
der Hochschotten und der Bewohner der Hebriden, das Kpmrische oder Wallisische in Wales
und das Irische in Irland die wichtigsten sind.
Die Bolksdichte, 140 auf 1 qkm, übertrifft die aller andern Staaten Europas
außer Belgien (246) und Holland (172). Sie ist naturgemäß am größten in den In-
dustriegebieten, wo sie in Nordengland in weiten Bezirken 400, ja 800, in der Schottischen
Senke 600 auf 1 qkm erreicht, während sie in den rein landwirtschaftlichen Gegenden
Englands und Irlands z. T. bis auf weniger als 50, in den Schottischen Hochlanden auf
weniger als 20 herabgeht. Die großartige Entwicklung der Industrie und der Rückgang
der Landwirtschaft haben im Laufe der letzten hundert Jahre eine starke Verschiebung der
Bevölkerung bewirkt. Die Zahl der ländlichen Bewohner hat ab-, die der städtischen gewaltig
zugenommen. Mehr als s/3 aller Einwohner des Jnselreichs, in England sogar */<> leben
in Städten, ein Verhältnis, das in keinem andern Staate der Erde auch nur annähernd
erreicht wird. Das Land hat 15 Städte mit mehr als 1/4t Mill., 40 mit mehr als
100000 E., und in London allein wohnt fast 7e der Bevölkerung des ganzen Staates. —
Die Volkszahl wächst rasch. Seit 1801 hat sie sich fast verdreifacht. Dazu kommt noch
die große Menge der Auswanderer. Sie betrug von 1815—1905 17'/z Mill., wovon
etwa 10 Mill. sich in Nordamerika niedergelassen haben. 1907 wanderten 325000 Menschen
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Britannien Sachsen Sachsen Armorika England England Britannien England Nordamerika Mexiko Kapland Australien Wales Irland Europas Belgien Holland Nordengland Schottischen
Senke Englands Irlands Schottischen_Hochlanden England London Nordamerika
Dänemark.
61
Klima.
Im Allgemei-
neu ist das Klima,
weil Seeklima,
verhältnißmäßig
mild. Freilich
bringen die vor-
herrschenden
Westwinde, wel-
che 'das milde
Seeklima hervor-
rufen, zugleich
Unbeständigkeit
und Feuchtigkeit
mit sich.
Der eigentliche
Winter beginnt
in der Regel erst
um Weihnachten
und endigt schon
gegenendemärz.
Die Mittel-
temperatur
Kopenhagens
ist +6,5° R.
Produkte
Beschäftigung.
Dänemark ist im
Ganzen fruchtbar.
Es hat
Roggen, Buchweizen,
Hafer;
Pferde, Rindvieh,
Schafe.
Die Hauptbeschäf-
tigungen sind daher
Ackerbau und
Viehzucht.
Die Nähe des Mee-
res bringt
Handel und
Fischerei hinzu.
Die Bewohner der
-far-Oer-Inseln
(Schaf-Inseln)
treiben vornehmlich
Schafzucht,
da das oceanische Kli-
ma hierzu besonders
geeignet ist. Auch näh-
ren sie sich durch
Vogelsang und
Fischfang.
Z8tand, welches einst
in den Wäldern einen
schützenden Mantel
hatte und Getreide lie-
ferte, ist jetzt nur noch
im Südwesten be-
w o h n b a r , wo die
warme Meeresströ-
muug das Treibeis ab-
hält und die vulkani-
sche Bodenwärme vor--
zllglichen Wiesenwuchs
und treffliche Weiden
ermöglicht, so daß die
Hauptbeschäftigung
des Landes in der
Viehzucht, besonders
Schafzucht,
besteht.
Stämme und Religion.
Die Dänen gehören zu dem
scaudinavischen Zweig
der Germanen
und sind lutherisch.
Der Jüte, der längste
Mann aller nordischen Volks-
stämme, mit blondem Haar
und blauen Augen, ist ruhig
und bedächtig,schwerfällig und
langsam, schelmisch und gut-
mllthig, fleißig, arbeitsam und
tapfer.
Der Seeländer, von mitt-
lerem Bau, hat häufig fchwar-
zes Haar, tiefliegende, blitzende
Augen, leichte Beweglichkeit,
raschen Entschluß.
Die Volksbildung ist
eine sehr gute.
Die Bewohner der Far-
Oer-Inseln und Islands
gleichen im Allgemeinen den
Nordländern: ernst und treu,
gastfrei und patriotisch. Noch
heute sind die Isländer
sehr gebildet, während sie
nach 1000 bis in den Anfang
des 13. Jahrhunderts eine so
hervorragendestelluug
in der Cultur einnahmen,
daß die mitteleuropäischen
Staaten weit hinter ihnen
zurückstanden.
Provinzen und Städte.
Jütland und die Inseln zerfallen
in Aemter.
Wir theilen beide lieber in die
althistorischen Stifter.
Jütland: Stift Acuborg,
- Viborg,
- Aarhuus,
- Ribe.
Inseln: - Seeland mit
Samsoe,
Moen,
Bornholm;
- Fünen mit
Langeland und
Arroe;
- Laaland mit
Falster.
Dazu kommen
die europäischen Beiländer
und
die Colonien.
Kopenhagen, 160,000 Einw. Uni-
versitätsstadt, regelmäßig gebaut, mit
deu herrlichen Kunstwerken Thor-
waldsen's. Hier wohnt ca. l[T2 der
Gesammtbevölkeruug und hier con-
centrirt sich der Staat.
Bdenfe, 15,000 Einw. Die älteste
Stadt Dänemarks; die Geburtsstadt
des Dichters Andersen (geb. 1805).
Aarhuus, 12,000 Einw.; schön
gelegen. Hier die erste christliche Kirche
des Landes. Sein gothischer Dom
gehört zu den schönsten Kirchenbauten
des ganzen Nordens.
Aalborg, 11,000 Einw. Am Süd-
ufer des Lijm- Fjord.
Reykjavik, 1000 Ew., d.h. rauchen-
des Dorf, von den Rauchsäulen der
in der Nähe befindlichen heißen Quel-
len; im Südwesten Islands.
Bemerkungen.
Dänemark, das
kleinste, aber auch
dascultivirteste
unter den 3 sc an-
dinavischen Rei-
chen, gelangte schon
früh zu einer euro-
päischenbedeu-
tung und hat
mehrmals, wenn
auch nur auf kurze
Zeit, als Groß-
macht die Ge-
schicke des Nordens
geleitet.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
782
Amerika.
Alabama, 16) Missisippi, 17) Louisiana oder Neu.
Orleans, 18) Vermont, 10) Pensylvanien, 20)
Ohio, 21) Mlschigan, 22) Illinois, 23) Indiana,
24) Kentucky, 25) Lenessee, 26)Arkansas, 27) Mis.
so uri. Alle diese Provinzen und Gebiete bilden einen
demokratischen Freistaat. Jeder einzelne Staat ist für sich
unabhängig, regirt sich nach eigenen Gesetzen und hat eigene,
demokratische Verfassung. Alle sind aber mit einander ver.
bunden: s) durch den Generalkongreß, der seinen Sitz
zu Washington hat, und aus dem Senate und dem
Hause der Repräsentanten besteht. Zum erstem sen-
det jeder Staat 2 Bevollmächtigte, zu letztem ein jeder
(wenn er 44,000 Ew. zählt) einen. An ihrer Spitze steht
ein Vicepräsident und ein Sprecher, b) Die vollziehende
Gewalt, die in den Händen eines je auf4 Jahre gewähl-
ten Präsidenten ist. e) Durch den gemeinschaftlichen ober-
sten Gerichtshof.
Finanzen. Die einzelnen Unionsstaaten stehen in
ihren Finanzverhältnissen nicht sonderlich. Man rechnet die
Gesammtschuld derselben auf 100 Mill. Dollars (à 1 Thlr.
1 Sgl.). Der Bund selbst ist gänzlich schuldenfrei.
Kriegsmacht. Das stehende Heer zählt unge-
fähr 12,000 M. Da aber jeder waffenfähige Bürger, wenn
das Vaterland ruft, zum Dienste verpflichtet ist, so läßt sich
die wvhleingerichtete Landmiliz leicht auf 1,300,000 Mann
bringen. Größere Festungen braucht das Land nicht, hat
auch keine; zahlreiche und wohl versehene Forts vertheidigen
die Küsten und Landgrenzen. Große Sorgfalt verwendet
die Regirung auf die Seemacht, welche aus 62 größern und
kleinern Kriegsschiffen besteht und trefflich bemannt ist.
Einwohner und Sprache. Außer den Staats-
bürgern leben in den vereinigten Staaten über 2 Millionen
Negersklaven, da in den südlichen Provinzen die Sklaverei
noch rechtsbeständig ist, und ungefähr 300,000 Indianer,
die sich ins Innere zurückgezogen haben, aus mehrern Stäm-
men bestehen, theils Jagdvölker sind, theils in Dörfern woh-
nen, Ackerbau und Viehzucht treiben. Vorherrschend ist die
englische Sprache; dann kommt die deutsche.
Religion und Gesittung. Durchaus Religions-
freiheit, weßhalb es in den V. St. eine unglaubliche Menge
Religions-Sekten giebt. Am weitesten verbreitet ist vre
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Indiana
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Alabama Louisiana Vermont Ohio Illinois Kentucky Arkansas Washington Gerichtshof
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Europa.
□ 9)?.^61,000 E., franz. Abkunft, reform. Religion und
eigenthümlicher altsranz. Mundart. Diese Inseln, besonders
die beiden erstem, haben seit einigen Jahren für den Han-
del eine große Wichtigkeit erlangt. Sonst trieb man bloß
Schleichhandel, doch jetzt finden sich hier Kaufleute, die
Comtoirs in Südamerika rc. halten und ihre Waaren, als
Häute, Zuckerrohr rc. unmittelbar an der Quelle beziehen
und dieselben nach Hamburg versenden. Ueberall trefflicher
Anbau und Landbauer wie Kaufleute leben im Wohlstände.
Bettler findet man unter den Eingebornen selten. Jersey
ist die größte, nämlich 12 M. lang und 6 M. breit. Wo-
hin man blickt, erheben sich neue Bauten. Die Hst. St.
Heller, mit Hafen, ist von 2,000 auf 20,000 E. gewach-
sen. Die Gesammtschaft der Einw. beträgt 35,000. Die
Butter von Jersey ist berühmt. Guernsey ist etwas
kleiner, zählt 30,000 E-, die Hst.st. Peters-Port, 8,000
E-, gleicht übrigens ganz der vorigen.
2) Die Insel Helgoland, 6 Meilen vor der Elb-
mündung in die Nordsee, im Jahr 1814 von Dänemark
an England abgetreten. Sie besteht aus einem 200' ho-
hen Felsen mit einem kleinen Borlande, und ist von 3,600
Menschen bewohnt. In das einzige Städtchen steigt man
auf 126 Stufen. Die Bewohner sind Protest. Friesen, die sich
von Fischerei, Möwenfang und Lootsendienst ernähren. Das
hiesige Seebad ist besucht und der Leuchtthurm nebst zwei
Häfen leistet wichtige Dienste. Die Insel ist fast ohne
Baum, ohne Pferd, Kuh, Getreide rc. Zum Trinken giebts
nur Regenwasser. England fordert von diesen Unterthanen
keine Abgaben und laßt sie bei ihren alten Rechten.
3) Gibraltar, Festung und Kriegshafen an der
Südküste Spaniens, seit 1704 in britischen Händen. Die
unüberwindliche Festung liegt auf einem 1,400' hohen Kalk-
felsen, hat unter sich die'gleichnamige Stadt und mit dieser
zusammen 16,000 E- Ein Wachtposten am Eingänge des
Mittelmeeres sonder Gleichen.
4) Die Inseln Malta, Gozzo und Comino
zwischen Sicilien und Afrika, enthalten auf 8 Hh M. 130,000
kathol. Einwohner und haben also die stärkste Bevölkerung
auf der Erde. Der Boden ist felsig; das Erdreich ist und
wird aus Sicilien geholt und ist trefflich angebaut. Das
Klima ist äußerst mild; die Produkte bestehen in Weizen,
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Extrahierte Personennamen: Jersey
Extrahierte Ortsnamen: Europa Südamerika Hamburg Guernsey Peters-Port Helgoland Nordsee England Leuchtthurm England Spaniens Malta Gozzo Sicilien Afrika Sicilien