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B. Länderkunde. — Vi. Europa.
4. In Italien hat das Deutschtum bis jetzt keine besondere Bedeutung erlangt.
Etwa 22 000 Deutsche wohnen in den deutschen Dörfern am Süd - und Ostabhang e
der Walliser Alpen sowie in den deutschen Gemeinden nördlich und nordöstlich
von Verona. Sie bilden die südlichen Vorposten der germanischen Bevölkerung
Deutschlands und der Schweiz.
Ii. Das Deutschtum in den fremden Erdteilen.
1. Ter Orient. Ein wichtiger Anteil an der Arbeit, durch welche die türkischen
Länder Kleinasien, Mesopotamien und Syrien von neuem der Kultur er-
schlössen werden sollen, scheint dem Deutschtum gesichert zu sein. Deutsche Beamte
und Ingenieure wie auch deutsches Kapital sind beim Bau der Anatolischen und
Bagdad-Bahn, auch bei der Einrichtung von Bewässerungsanlagen hervorragend
beteiligt. In der Nähe von Adana betreibt die Dentsch-Levantische Baumwollgesell-
schast, ein von sächsischen Spinnereibesitzern gegründetes Unternehmen, bereits be-
deutenden Baumwollbau. In Ursa wurde durch die deutsche Orieutmiffion ein
evangelisches Waisenhaus eröffnet; die gleichfalls dort errichtete Teppichfabrik ver-
spricht eine günstige Entwicklung. Eskischehir ist ein Vorort der sich ansammeln-
den deutscheu Bevölkerung geworden, da für deren Kinder der dortige Schulverein
und die deutsche Anatolische Eisenbahngesellschaft eine deutsche Schule unterhalten.
Palästina weist inhaifa, bei Jafa und Jerusalem geschlossene deutsche
Kolonien auf (Bild 72). Sie wurden im vorigen Jahrhundert von Templern, einer
evangelischen Sekte aus Württemberg, gegründet. Etwa 2000 Bauern treiben
neben Acker- und Weinbau in neuerer Zeit Orangen- und Olivenkultur. Da aber die
türkische Regierung dem Landerwerb seitens der Kolonisten große Schwierigkeit ent-
gegensetzt, so hat in letzter Zeit eine Abwanderung nach Deutsch-Ostasrika begonnen.
3. Amerika. Der natürliche Reichtum Amerikas hat seit der Entdeckung des
Erdteils auch deutsche Einwanderer in großer Zahl angelockt. In den letzten
90 Jahren sind 5,4 Millionen Deutsche in die Vereinigten Staaten eingewan-
dert. Die Zahl der Deutschen in ganz Amerika beläuft sich aus etwa 13 Millionen.
Sie wohnen vornehmlich in den Uferstaaten der großen Seen, ferner in Ohio und
Indiana sowie in den östlichen Industriestaaten. Pennsylvanien nennt man wegen
seiner deutschen Bevölkerung das „amerikanische Deutschland" und Milwaukee wegen
seiner 300000 deutschen Einwohner die „deutsche Stadt".
Überall haben sich die Deutschen als tüchtige und brauchbare Ansiedler bewährt,
Wälder gerodet, Pflanzungen angelegt, die Farmen der Engländer und Angloameri-
kaner bewirtschaftet, oder "sie haben als Kaufleute, Ingenieure und Gewerbtreibende
in lauger, treuer Arbeit ihre kulturfördernde Macht bewiesen. Da aber der über-
wiegende Teil der deutscheu Einwanderer in der Union bereits angloamerikanisch
geworden ist, so streben neuere vaterländische Vereinigungen dahin, die deutschen
Auswanderer dem deutschen Volkstum zu erhalten.
In Mexiko finden sich zahlreiche industrielle Aulagen ^Brauereien, Möbel-
fabriken, Zigarrenfabriken, Hüttenbetriebe, Baumwollspinnereien und -webereienj
und große Ländereien mit Kaffee- und Zuckerpflanzungen in deutschen Händen.
In einigen mittelamerikanischen Staaten ist der größere Teil aller vor-
handenen Kaffee- und Zuckerpflanzungen im Werte von 50 bis 60 Millionen Mark
in deutschem Besitz. Hier wie in Mexiko sind zahlreiche Deutsche auch als angesehene
Kaufleute tätig.
In Südamerika, vornehmlich in Brasilien, Argentinien und Chile,
wohnen über 500000 Deutsche als Landwirte, Techniker aller Art, Kaufleute,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Palästina Jafa
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien Deutschtum Verona Deutschlands Schweiz Orient Kleinasien Mesopotamien Syrien Adana Jerusalem Württemberg Deutsch-Ostasrika Amerika Amerikas Amerika Ohio Indiana Deutschland Mexiko Mexiko Südamerika Brasilien Argentinien Chile
— 109 —
fördern. Man hat Ackerbauschulen und Niederlassungen gegründet, bis jetzt mit geringem
Erfolge. „Die jüdischen Einwandrer lassen sich auch hier am liebsten in den Städten
nieder, vor allem in Jerusalem, und leben fast ausschließlich von den Unterstützungen, die
sie von ihren Volksgenossen in Europa erhalten" (Th. Fischer).
Einen guten Erfolg haben dagegen deutsche Ansiedlungen gehabt. 1869 wurde
von der württembergischen Sekte der Templer eine erste Niederlassung bei Haifa gegründet,
der bald andre in Jaffa, bei Sarona in der Nähe von Jaffa und bei Jerusalem folgten
(Abb. 20). Die Zahl der Deutschen, die aber jetzt nicht mehr bloß aus Templern besteht,
beträgt etwa 1500. „Es sind fleißige, biedere, betriebsame Leute, und sie haben einen sehr
wohltätigen Einfluß auf die Eingeborenen ausgeübt, namentlich in wirtschaftlicher Hinsicht.
Daß heute in Palästina Wagen verwendet werden, Ivo sie zu brauchen sind, ist ihr Verdienst.
Freilich haben sie in der Landesnatur und in der türkischen Verwaltung begründete große
Abb. 20. Deutsche Ansiedlung bei Jaffa.
Hindernisse zu überwinden gehabt. Aber Handel und Verkehr ist zum großen Teil
in ihren Händen. Deutsche Gasthäuser und Kaufläden mehren sich. Auch erzielt die
evangelische Mission immer mehr Erfolge unter den Eingebornen. In den beiden Waisen-
Häusern werden 100 — 200 Knaben und Mädchen deutsch-evangelisch erzogen" (Th. Fischer).
Die Wirtschaftsverhältnisse sind erbärmlich. Nur etwa % der Landfläche
ist angebaut. Der Ackerbau wird von den Eingeborenen noch in ganz ver-
alteter Weise betrieben. Zudem ist die Bevölkerung mit Steuern überlastet,
was jeden weiteren Aufschwung hindert. Doch ist ein Fortschritt in der letzten
Zeit nicht zu verkennen. Namentlich das Beispiel deutscher und andrer Kolonisten
und die aus europäische Anregung hin erfolgte Anlage von Straßen und Eisen-
bahnen (Jaffa—jerusalem, Haifa—hedfchasbahn) haben anregend gewirkt. Nach
Fischer könnte das Land bei gehörigem Anbau und Ausnutzung des Wassers zu
Berieselungsanlagen mindestens viermal soviel Bewohner ernähren wie heute.
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— 216 —
die Küstengegendcn hinaus. Selbst in Viktoria, das die dichteste Bevölkerung ausweist,
kommen nur 6 E. auf das qkm, in Neu-Südwales 1,9, in den andern Staaten nur 0,1
bis 0,3. Auffallend ist bei dem Vorherrschen der Landwirtschaft das starke Übergewicht der
städtischen, insbesondere der großstädtischen Bevölkerung. Die vier Großstädte Sidney,
Melbourne, Brisbane und Adelaide beherbergen fast 1i5 der gesamten Bewohner des Erd-
teils, und während Landwirtschaft und Bergbau beständig unter Arbeitermangel leiden,
nimmt in den Großstädten die Arbeitslosigkeit stetig zu und bildet ein Übel, gegen das die
Stadtverwaltungen vergeblich ankämpfen.
Trotz mancher fremden Beimischungen trägt die Bevölkerung Australiens körperlich
wie geistig, in Sitten und Gewohnheiten durchaus das Gepräge des englischen Volkstums.
„Mit der Zeit haben sich allerdings mancherlei Unterschiede zwischen den Briten und den
Colonials herausgebildet. Vor allem wird in Australien dem Sport, den Wetten und der
Spekulation in einer Weise gehuldigt, wie sonst wohl nirgends auf Erden; sie bilden auch
die Hauptgegenstände der Unterhaltung. Ferner will man eine gewisse körperliche und
geistige Entartung erkannt haben, für die man die nachteilige Wirkung des heißen Klimas,
die ihm wenig angepaßte rein englische Ernährungsweise mit ihrem allzugroßen Fleischgenuß
und die aus England übernommene Kleidung verantwortlich machen möchte" (Hassert).
Unter der nichtbritischen Bevölkerung sind die Deutschen (rnnd 100000) am stärksten
vertreten. Am zahlreichsten sind sie in Südaustralien (30 000) und Queensland (38 000).
Die stärkste Niederlassung hat Adelaide mit 6000 Seelen. Die Einwanderung der Deutschen
ist stoßweise erfolgt. 1838 kamen ganze Scharen von Lutherischen, meist Bauern, die sich
durch die Einführung der neuen Agende in ihrem Glauben bedrückt fühlten, aus Branden-
bürg, Schlesien und Pommern, darunter die ganze Gemeinde Klemzig mit ihrem Pfarrer,
die in Australien ein neues Klemzig gründete. Einen neuen Zuwachs brachte das Re-
volutionsjahr 1848. Es waren meist Angehörige der gebildeten Stände, die mit den poli-
tischen Zuständen ihres Heimatlandes unzufrieden waren. Später, nach der Entdeckung der
großen Bodenschätze, kamen viele Bergleute, namentlich aus dem Harz. Endlich wurden in
den Jahren von 1862—72 durch den in Brisbane wohnenden deutschen Kaufmann Heusler
in Verbindung mit dem Hamburger Kaufmannshause Godefroy etwa 10000 deutsche
Bauern aus der Uckermark, aus Preußen, Pommern, Schlesien und Württemberg in Queensland
angesiedelt, wo ganze Gebiete jetzt fast rein deutsche Bevölkerung haben. Es gibt dort
50 Gemeinden mit 24 lutherischen Geistlichen. Der Hauptsitz der Deutschen ist das einst
menschenleere Wald- und Skrubgebiet der Darling Downs (S. 202), das heute das „Paradies
Australiens" genannt wird.
Die Deutschen Australiens gehören überwiegend der Landbevölkerung an. In den
Städten sind sie meist als Handwerker tätig, weniger als Kaufleute. „Namentlich unter
den Bäckern, Fleischern und Schuhmachern trifft man viele Deutsche, und von den Uhr-
machern und Optikern wird sogar gesagt, sie seien fast alle deutscher Herkunft."
Die Deutschen haben sich um die Hebung der Kultur Australiens große Verdienste
erworben. Weite Ödländereien, wie die Darling Downs, sind von ihnen urbar gemacht
und in fruchtbare Gefilde umgewandelt worden. Winzer aus Hattenheim im Rheingau
legten 1837 in Neu-Südwales die ersten Weinpflanzungen an, und bis heute wird der
Weinbau überwiegend von Deutschen betrieben. Ein Deutscher, Gunst, war es auch, der
1858 den Zuckerrohrbau in Queensland einführte. Hervorragenden Anteil haben Deutsche
auch an der wissenschaftlichen Erforschung Australiens, wie der Forschungsreisende Leichhardt,
der bei dem Versuch, den Erdteil von O. nach W. zu durchqueren, seinen Tod fand, der
Botaniker Mueller, der zuerst die Pflanzenwelt Australiens wissenschaftlich beschrieben und
eingeordnet hat, Richard Schomburgk, der Schöpfer des Botanischen Gartens in
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— 127 —
dustrie der Halbinsel ist erst in diesem Jahrhundert wieder etwas lebendiger
geworden. Sie fertigt aus einheimischen Rohstoffen Papier, Seide, Seife
(Olivenöl), Korken (Korkeiche)*), Mehl, aus eingeführter Baumwolle Gewebe,
aus dem Tabak der spanischen Kolonien Cigarren und Cigarretten. — Im
Handel, der gleich vielen Bergwerken und Bahnlinien namentlich in den
Händen Frankreichs und Englands liegt, überwiegt die Ausfuhr von Er-
Zeugnissen der Landwirtschaft (besonders Wein) und des Bergbaus die Ein-
fuhr, die hauptsächlich Steinkohlen, Holz, Maschinen, Baumwolle, Tabak und
Kolonialwaren bringt. Der Export nach dem deutschen Reiche (Südfrüchte,
Wein, Eisenerze, Quecksilber) ist bedeutender als die deutsche Einfuhr, die be-
sonders iu Spirituosen besteht.
Staaten, Verfassung, Wervohner itn6 Städte.
§ 89. Die Pyrenäen-Halbinsel enthält:
zwei konstitutionelle Erbkönigreiche (Spanien und Portugal),
eine Republik (Andorra)**),
eine englische Besitzung (Gibraltar). Die Halbinsel ist zwar Vjl0 mal
so groß wie das deutsche Reich, besitzt aber bei weitem nicht die Hälfte der
Bewohner desselben und ist deshalb schwach bevölkert, besonders Spanien.
In Spanien und Portugal teilen die Herrscher die gesetzgebende Gewalt
mit den Cortes (corte — Hof), die aus zwei Kammern bestehen. Die Be-
wohner sind Romanen und katholischer Konfession. In Andalusien lebt
etwa ^12 Million Zigeuner. Die Volksbildung des sehr verarmten***) Landes
steht auf niederer Stufe.
Städte der altcastilischen Hochebene:
1. Burgos, betreibt Wollhaudel, Woll- und Papierindustrie; Festung.
2. Valladolid (waljadolid) im Knotenpunkt der Verkehrsstraßen der
Hochebene, mit Papier- und Tuchfabriken; Universität. Hier starb Eolumbus.
3. Salamaneaf) (ßalanmnka), ehemals berühmte Universität.
Städte der neucaftilischen Hochebene:
4. Madrid am Manzanares, Haupt- und Residenzstadt von Spanien,
höchstliegende Großstadt Europas, größter Eisenbahnknoten mit wachsender
Handels- und Gewerbsthätigkeit; mit seiner Universität und vielen Kunstschätzen
*) Jährlich werden über 1900 Millionen Stück Pfropfen ausgeführt.
**) Die in einem Hochthale der Pyrenäen gelegene Hirten- und Bauernrepublik
Andorra, unter spanischem und französischem Protektorate, ist 452 qkm groß und zählt
6000 Einwohner.
"'**) „Viele Feste, viele Klöster, viele Mönche, viele Adelige, viele Arme zehrten bisher
an dem Mark des Landes."
f) Gedicht: Der Teufel in Salamanca, von Th. Körner.
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Extrahierte Personennamen: Wollhaudel Salamaneaf
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Englands Spanien Portugal Andorra Spanien Spanien Portugal Andalusien Burgos Valladolid Madrid Spanien Europas Bauernrepublik
Andorra Salamanca
bis zum Tode Friedrich Wilhelms Hl.
675
zinal-Angelegenheiten" genannt. Die allgemeine Schulpflicht wurde streng durchgeführt. Jedes Kind war vom 6. Lebensjahr bis zur Konfirmation schulpflichtig. Zur Vorbildung tüchtiger Volksschullehrer wurden zahlreiche Seminare errichtet. Für die Rheinprovinz wurde in Bonn eine Hochschule gegründet (1818), die Hochschulen zu Halle und Wittenberg wurden in Halle vereinigt (1817).
5. Die Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten. Seit dem Kurfürsten Johann Sigismund war das Fürstenhaus reformiert, die große Mehrheit der Bewohner des Landes war dagegen lutherisch. Als im Jahre 1813 der Kronprinz konfirmiert wurde, sprach der König zu den anwesenden Geistlichen: „Da stehen Sie nun als Brüder zusammen, verkünden ein Evangelium des Friedens und sind doch von einander getrennt durch die Konfession; die einen nennen sich lutherisch, die anderen reformiert. Bilden zwei verschiedene Kirchen, sind von einander getrennt; sollten miteinander verbunden sein!" Der König wünschte das 300jährige Jubelfest der Reformation dadurch.zu feiern, daß die beiden Bekenntnisse sich zusammenthäten. Indes der Wunsch des Königs erfüllte sich nicht in dem Maße, wie er erwartet hatte. Eine äußere Vereinigung kam erst 1834 dadurch zustande, daß für die beiden Bekenntnisse eine gemeinsame Liturgie eingeführt wurde. Als Schutzherr der Evangelischen nahm der König 1837 die in Tirol wegen ihres Glaubens bedrückten lutherischen Zillerthaler auf, die er bei Erdmannsdorf in Schlesien ansiedelte.
Der katholischen Geistlichkeit gewährte er großen Einfluß auf seine Unterthanen, ließ aber widerstrebende Bischöfe, die sich dem Willen der Regierung nicht fügen wollten, verhaften und auf Festungen bringen.
6. Hebung und Besserung des Verkehrs, a) Der Zollverein. In Preußen gab es bis zum Jahre 1818 die mannichfachsten Zölle. Beinahe jede Stadt war durch eine Zolleinnahme vom Lande getrennt, wer etwas hereinbrachte oder hinausschaffte, mußte Zoll bezahlen. Während in einer Provinz oder auch nur in einem Teile derselben die Einführung von Waren erlaubt war, herrschte in der anderen entweder ein Verbot derselben oder war wenigstens mit hoher Besteuerung belegt. In die westlichen Provinzen konnten alle fremden Waren, besonders die englischen, frei oder mit geringen Zöllen eingehen, in den östlichen bestanden für die meisten von ihnen hohe Schutzzölle. Dabei wurden die Einwohner bei der Zollabfertigung umständlich aufgehalten und nebenbei entwickelte sich an den Grenzen ein lebhafter
43*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Johann_Sigismund Johann
Die Zeit des Frankenreichs.
31
fordert, seine Unschuld zu beweisen, dazu mußte er einen Eid ablegen, daß seine Aussagen auch wahr seien, und sogenannte Eideshelfer wieder mußten beschwören, daß man den Aussagen des Angeklagten glauben könne. Als weitere Beweismittel für die Schuld odir Unschuld der Angeklagten wurden die Gottesurteile angesehen, deren es verschiedene gab: Zweikampf, Feuerprobe, Wasserprobe, Kreuzprobe. Die auferlegten Strafen wurden zumeist in Geld erlegt, selbst der Mord konnte durch eiu Wergeld gesühnt werden, nur die Sklaven mußten die Todesstrafe erleiden.
4. Wirtschaftliche Zustände. Die Franken trieben viel Viehzucht, besonders Gänse- und Bienenzucht. Auf deu Feldern bestellten sie Getreide, Rüben, Bohnen, Erbsen und Linsen, in den Gärten bauten sie Äpfel und Birnen, auch Weinberge legten sie an. Reichen Ertrag boten die Wälder an Wild und die Flüsse au Fischen. Von Handwerksleuten gab es Zimmerer, Schmiede, Schwertfeger, Wollkämmer und Goldschmiede. In den Orten mit Kirchen, Klöstern und Bischofssitzen war lebhafter Verkehr.
5. Verkehr. Die geistlichen Anstalten brauchten allerlei Gewerbe und Handelsartikel: gestickte Gewänder, goldene und silberne Kelche, Kruzifixe, Leuchter für den Gottesdienst, Lebensbedarf für die Mönche und Priester, besonders für den bischöflichen Hof; außerdem gaben sie vielfache Gelegenheit zu Handel durch Wallfahrten, Prozessionen, selbst durch den einfachen Kirchenbesuch.
6. Der Handel lag größtenteils noch in den Händen Fremder, namentlich der Griechen, Italiener, Slaven und Juden. Haupthandelsplätze waren die altrömischen Städte am Rhein, an der Donau und im mittleren Deutschland Erfurt. Die Friesen trieben Handel mit selbst gefertigten Geweben den Rhein hinauf. Wenn auch wohl noch viele Franken die fremden Waren gegen Lebensmittel eintauschten, andere bezahlten mit barer Münze, die sie von den Römern hatten.
Iii. Die Kekehrnng der Deutschen und Kanifatins.
1. Das Christentum bei den Franken. Wir haben gehört, daß verschiedene deutsche Stämme zum Christentum bekehrt wurden, aber diese Bekehrung konnte nur in langer, oft recht mühevoller Weise vor sich gehen. Wie diese Bekehrung geschehen sollte, darüber hat der Papst Gregor der Große für die Bekehrung der Angelsachsen eine Vorschrift aufgestellt, deren Wortlaut folgender ist:
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Extrahierte Personennamen: Schwertfeger Gregor_der_Große Gregor
— 68 —
eignet sich in hervorragender Weise zur Herstellung von Backsteinen und Ziegeln.
Die Ziegelbreunerei ist eine schwere Arbeit, der nur eine kräftige, gesunde Be-
völkerung gewachsen ist, wie sie Lippe aufzuweisen hat. Da das Land arm an
Bodenschätzen ist, so ergreifen die genügsamen fleißigen Söhne dieses Ländchens,
sobald der Frühling seinen Einzug hält, den Wanderstab. Gegen 15 000 kräftige
Männer, ein Achtel der ganzen Bevölkerung, ziehen als Ziegler in alle Teile
Deutschlands und hinaus bis nach Schweden, Ungarn, Südrußland, um dann
mit dem eintretenden Herbste mit den Ersparnissen des Sommers zu den Ihrigen
zurückzukehren." (Gieseler und Petri.)
c. Staatliche Zugehörigkeit; Städte.
Der größte Teil des Weserberglandes gehört zu Preußen und zwar zu den
Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Hessen-Nasfau reicht links von der
Weser bis über die Diemel, an deren Mündung das Städtchen Karlshafen liegt. — Zu
Westfalen gehört der Strich vom Eggegebirge bis zur Weser, der mittlere Teil des Teuto-
burger Waldes und ein Gebiet, das von hier nordwärts bis über die Weser reicht. Tarin
Bielefeld (77 000 E.) und Herford (28000 E.), die Hauptsitze der Leinenindustrie des
Ravensberger Landes. Bielefeld ist auch bekannt durch die von Pastor von Bodelschwingh
ins Leben gerufenen Wohltätigkeitsanftalten, die einen eigenen Bezirk, „Bethel", bilden
und sich weit in die Täler des Teutoburger Waldes hinein erstrecken. Sie umfassen
Krankenhäuser, insbesondere für Epileptische, Arbeitswerkstätten für solche Kranken, die
noch arbeiten können, Anstalten zur Ausbildung von Krankenpflegern und Krankenschwestern
nsw, und siud von etwa 4000 Personen bewohnt. Nw. von Herford das bekannte Solbad
Oeynhausen (spr. Öhnhausen). Minden (26000 E.), an der Weser, war früher Festung,
treibt Schiffahrt, Getreide-, Leinwand- und Steinhandel (S. 66). Die geplante Fluß-
regulieruug und der Kanal vom Rheine nach Hannover, der hier die Weser schneiden soll, wird
der Stadt ohne Zweifel einen neuen Aufschwung bringen. — Hannover greift an zwei
Stellen in das Weserbergland ein. Im W. gehört zu ihm das Gebiet der oberen Hase
nebst einem Teil des Teutoburger Waldes. Hier liegt an der Hase Osnabrück (57 000 E.)
am natürlichen Kreuzuugspunkte der Eisenbahnen von Köln nach Bremen-Hamburg und
von Holland nach dem Innern Norddeutschlands. Die Erschließung eines in der Nähe
befindlichen Kohlenlagers hat die frühere Landstadt rasch zu einem bedeutenden Industrie-
orte werden lassen. (Westfälischer Friede 1648). Bei weitem größer ist der hannöversche
Anteil ö. von der Weser, wo er fast alles Land umfaßt. An der Weser selbst liegen nur
kleinere Städte, Münden (10000 E.) und Hameln (21000 E.). An der Leine in sehr
fruchtbarer und schöner Umgebung Göttingen (35000 E.) mit einer Universität und be-
deutenden Webereien. Hildesheim (47000 E.), an der Innerste, eine sehr alte Stadt,
war zur Zeit der sächsischen Kaiser in Baukunst, Bildhauerei und Kunstguß die Schule
für das übrige Deutschland, später der Sitz eines Fürstbischofs und Mitglied der Hansa.
Die Altstadt mit ihren wohlerhaltenen schönen altertümlichen Bauten hat ihm den Namen
des norddeutschen Nürnberg eingetragen. Schon in der Ebene, an der Leine, Hannover
(260000 E.), die frühere Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs, eine der schönsten
Städte Deutschlands, ausgezeichnet durch breite, schöne Straßen, öffentliche Plätze, Alleen,
Parkanlagen und prächtige Bauwerke. Seine Größe verdankt es außer seiner frühereu
Stellung als Residenzstadt hauptsächlich zwei Umständen. Es liegt am Kreuzungspunkte
zweier sehr wichtiger Verkehrsstraßen, der wö., die am Fuße der mitteldeutschen Gebirge
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
— 53 —
Wiesen, Weiden und Waldstücken. Eine Anzahl solcher Höfe machen eine Bauerschaft aus,
mehrere Bauerschaften bilden ein Kirchspiel, in dessen Mitte die Kirche mit dem gemein-
samen Friedhofe liegt. Der Münsterländer Bauer ist meist wohlhabend und fühlt sich
auf seinem Hofe wie ein Edelmann auf seinem Rittersitze. Das Gut wird nach altem
Herkommen nicht geteilt, sondern geht immer auf den ältesten Sohn über. Die jüngeren
Kinder werden mit einer geringen Summe abgefunden und bleiben entweder im Dienste
des Bruders auf dem Hofe oder suchen sich einen andern Erwerb. — Die Bewohner der
Städte leben z. T. ebenfalls von der Landwirtschaft. Daneben bestehen aber kleinere
Industrien mannigfacher Art, insbesondere Spinnereien und Webereien und Tabak- und
Zigarrenfabriken.
Das Münsterland gehört ganz zur Provinz Westfalen. Münster (76000 E.), die
Hauptstadt, liegt in der Mitte der Landschaft, am Dortmund-Ems-Kanal. Schon im
9. Jahrhundert wurde es Bischofssitz und später ein bedeutendes Glied der Hansa. Zur
Reformationszeit trieb die schwärmerische Sekte der Wiedertäufer hier eine Zeitlang ihr
Wesen, und die dadurch entstehenden Unruhen schädigten sehr den Wohlstand der Stadt. 1648
wurde im Saale des Rathauses der Westfälische Friede abgeschlossen. Die heutige Bedeutung
Münsters beruht z. T. auf seiner Stellung als Provinzialhanptstadt; es hat eine Akademie
mit katholisch-theologischer, philosophischer und juristischer Fakultät und treibt bedeutenden
Handel, besonders mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. An der Lippe der kleine Badeort
Lippspringe, mit kalkhaltigen, warmen Quellen, die von Schwindsüchtigen benutzt
werden, und Hamm (34000 E.), mit bedeutender Eisenindustrie, die der Nähe des Kohlen-
gebiets ihre Entstehung verdankt. Im Hellweg die alte Bischofsstadt Paderborn (27000 E.),
wo Karl der Große 777 seinen ersten Reichstag im unterworfenen Sachsenlande abhielt,
Soest (spr. soft, 18000 E.), im Mittelalter Westfalens größte Stadt, an deren Glanz noch
die Reste der Festnngsmaueru und schöne alte Kirchen erinnern, und Unna (17 000 E.)
mit dem nahgelegenen Solbade Königsborn. Auch noch an andern Stellen des Hell-
wegs gibt es Solquellen, aus denen bedeutende Mengen von Salz gewonnen werden.
8. Geologisches.
Das Rheinische Schiefergebirge hat ein sehr hohes Alter. Es besteht, seinem weitaus
größten Teile nach aus Gesteinen, die sich in der Devonzeit abgelagert haben.
(I, S. 147; 117). Im N.-W., im Hohen Venn, treten sogar kambrische Schichten zu
Tage, die auf granitener Unterlage ruhen, während der Nordsaum des Gebirges durch
Ablagerungen aus der Steinkoylenzeit gebildet wird. Das vorherrschende Gestein ist Grau-
wacke und namentlich Tonschiefer, dem das Gebirge seinen Namen verdankt. Wo man
Gelegenheit hat, den innern Bau des Gebirges zu beobachten, bemerkt man, daß die Ge-
steinsschichten überall stark gefallen sind, besonders im s. Teile, wo man zahlreiche Über-
kippnngen nachgewiesen hat. Da die Falten nach N. hin immer schwächer werden und
die Schichten durchweg eine nö. Streichrichtung haben, so muß man annehmen, daß der
faltende Druck von S.-O. hergekommen ist.
Das Bergland, wie es sich uns heute darstellt, ist nur der Stumpf eines uralten
mächtigen Gebirges, das wir schon früher unter dem Namen der Mitteldeutschen Alpen
erwähnt haben und das sich von der Straße von Calais im W. bis zu den Sudeten im O.
erstreckte. Als sich die Devonschichten, die im ganzen eine Mächtigkeit von 3000—4000 m
haben, abgelagert hatten, fand in der darauffolgenden Periode der Erdgeschichte, in der
Steinkohlenzeit, die Auffaltung statt. Man erkennt dies daran, daß die dem Devon im N.
aufgelagerten Gesteine des Karbons noch mitgefalten sind, während spätere Ablagerungen
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Aanal? Gib (mit L)ilse der Karte) die Bodenbenutzung des Tief-
landes an! Welches sind Mineralschätze des Tieflandes?
Das Königreich Preußen.
Welchen Teil Deutschlands nimmt das Königreich Preußen ein? Bestimme
a. die physischen, b. die politischen Grenzen! Welche deutschen Staaten umschließt
es ganz oder zum Teil? Welches sind preußische Exklaven? Gliedere seine Ober-
flächengestalt! Welche Landschaften des europäischen Mittelgebirges gehören ihm
zu? Nenne seine Flusse, Kanäle, Seen!
Der Flächeninhalt der preußischen Monarchie beträgt
3-18 600 qkm, rund 350 000 qkm; davon kommen auf das Flach-
land fast 77 °/0r aus das Gebirgsland 23%. Am 1. Dezember 1900
betrug die Einwohnerzahl 34 463 377, rund 34,5 Mill., so daß
aus i qkm 98 kommen. An Volksdichte wird es unter den
europäischen Großmächten nur von Großbritannien und Italien
übertroffen, während es seiner Größe nach der vierte und nach seiner
absoluten Einwohnerzahl der fünfte Staat ist. Vergleicht man die
Volksdichtigkeit der einzelnen Provinzen untereinander, so zeigt es
sich, daß die nördlichen und nordöstlichen Provinzen infolge der
geringen Fruchtbarkeit der Höhenrücken und der Armut an Mineral-
schätzen die niedrigste Zahl, die südlichen und westlichen hingegen,
in denen neben dem Ackerbau eine blühende Industrie ihren Sitz
hat, die höchste Zisser aufweisen.
Die deutsche Nationalität ist so überwiegend, daß ihr etwa
<J/io der gesamten Bevölkerung zugehören. Der übrige Teil sällt
auf Slaven (Polen in Posen, Preußen und Schlesien, Tschechen,
Mähren und Wenden in Schlesien, die letztgenannten auch im Re-
gierungsbezirk Frankfurt), gegen 3 Miß., 150 000 Litauer, 150 000
Dänen, 10 000 Wallonen (im Kreise Malmedy).
Dem religiösen Bekenntnisse nach fallen 64,2% auf die
Evangelischen, 34,5% aus die Katholiken und 1,3% auf die Juden.
Zu den ersteren rechnet man auch die ca. 14 000 Mennoniten1
ihauptsächlich im Regierungsbezirk Danzig). Vorherrschend evange-
lisch ist die Bevölkerung in Ostpreußen, Sachsen, Brandenburg,
Pommern, Hessen-Nassau, Hannover und Schleswig-Holstein, vor-
herrschend katholisch in Posen, Westfalen und im Rheinland, fast
gleich verteilt unter die beiden Konsessionen in Westpreußen und
Schlesien.
Hinsichtlich des Erwerbslebens überwiegt östlich der Elbe
mit Ausnahme von Berlin und den schlesischen Bergwerks- und
1 Menno Simons aus Friesland sammelte 1636 die Wiedertäufer zu Gemeinden, ivelche
strenge Kirchenzucht übten; sie verwarfen die Klage vor Gericht, Eid, Krieg und Ehescheidung.
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174 Kreis Grafschaft Bentheim.
Stunde entfernte, sehr romantisch gelegene Schwefelbad, das der Fürst auf eigene Rechnung bewirtschaftet, und welches vorzugsweise von Holländern besucht wird, bilden ergiebige Erwerbsquellen. — Auf einem Felsen thront an der Nordseite der Stadt das Schloß, welchem in der Großartigkeit der Anlage keine Burg
Schloß Bentheim.
im Hannoverschen gleichkommt. Wenngleich die Sage berichtet, daß dies Schloß von Drusus erbaut sein soll, so ist doch an dem vorhandenen Schlosse keine Spur eines römischen Kastrums zu entdecken, wenn auch die aus großen Werkstücken ausgeführten, meist vom nackten Felsen- aufsteigenden Mauern desselben ihrer Großartigkeit wegen einem Römerwerke vergleichbar erscheinen.]) Bentheim hat 2308 Einwohner, darunter 1578 Reformierte und 648 Katholiken.
Schüttorf, Stadt an der Vechte mit 2655 vorzugsweise reformierten Einwohnern, hat sich in den letzten Jahren zu einer Fabrikstadt entwickelt. Der Ort hatte schon 1295 städtische Einrichtung, war wohl befestigt und hatte einen durch Handelsbetrieb herbeigeführten Wohlstand, der sich aber mit dem Verfall der Hansa verlor.2)
Neuenhaus, Stadt unweit der Vechte an der bis hier schiffbaren Dinkel, treibt vorzugsweise Ackerbau. Der 1271 Einwohner (3/4 reformiert, J/4 katholisch) zählende Ort ist um eine um 1300 erbaute Burg entstanden. — Holländische Sprache, Sitten und Trachten sind noch vorherrschend; abwechselnd wird noch holländisch gepredigt.
J) Mithoff Vi, 24. — Rustmann, Alte Steine in neuer Fassung, S. 150. — Hannoversches Lesebuch Iii, S. 81.
2) Mit hoff Vi, S. 157. — Meyer, Provinz Hannover, S. 1122.
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