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mit den Hindus vermischt haben. Sie haben dunkle Hautfarbe, mitt-
leren Wuchs, volle Lippen und dichtes Haar, zeigen in ihrem Wesen
Offenheit, Heiterkeit und Tapferkeit, andererseits aber auch ein hohes
Maß von Selbstsucht. Die Frau nimmt als „Herrin des Hauses"
neben dem Manne, dem „Herrn des Ackers", durchweg eine geachtete
Stellung ein. Ein Hauptstamm der Dravidas sind die hochveranlagten
Singhalesen im mittleren und s. Ceylon.
Die Inder oder Hindus sind nach den Chinesen die zahlreichste
aller Nationen der Erde. Etwa um das Jahr 2000 v. Ch. stiegen
sie von den nw. Hochflächen hinab in das Pandschabgebiet und drangen
erobernd nach Hindostän und Dekhan vor. Die herrliche Natur der
neuen Heimat begünstigte bei dem Volke sehr früh die Entwicklung
einer blühenden Knltnr. Die Hindus trieben bereits im grauen Alter-
tum Kunstweberei in Baumwolle, sind die Erfinder der dekadischen
Ziffern *), leisteten Großartiges in der Astronomie und in andern
Wissenschaften. Alte griechische Schriftsteller (z. B. Herodot) berichten
von den Palastbauten, den Riesenstädten und dem Reichtum indischer
Fürsten, von den indischen Staatseinrichtungen, Straßenbauten und
dem Gewerbefleiß der Bewohner. Noch heute bewuudert man die
Meisterwerke indischer Dichtungen (Mahabharata, Rigveda, Sakuutala).
Die uralte Religion der Inder ist der Brahmaismus.
Daruach ist Brahma der Urgrund aller Dinge und durchdringt als
Weltseele das All. In ihm vereinigt sich die Dreieinigkeit oder
Trimnrti der indischen Götterlehre: Jndra, der Schöpfer,
W i s ch n u, der Erhalter und S ch i w a, der Zerstörer. Unter letzterem
verehrt man das in steter Veränderung sich immer neu gestaltende
Leben. Die heiligen Bücher der Bedas wurden bereits vor 3000
Jahren in der alten Sanskritsprache (— der Reinen) verfaßt,
deren Studium eiue bedeutende Umwandlung und Erfrischung in den
europäischen Sprachwissenschaften hervorgerufen hat.
Außer diesen Hauptgottheiten verehrt man noch zahlreiche Untergötter,
gute und böse. Auch an die Seelenwanderung glaubt der Hindu, und manche
Tiere sind ihm heilig. Der Brahmaismus schreibt zahllose Ceremonieen,
Reinigungen, Weihungen, Räucherungen und Gebete vor. „Gute Werke, Gebete,
Entsagung, Opfer und Selbstpeinigung gehören zu einem frommen Lebenswandel."
Die Lehrer der Religion, die Priester, sind die gelehrten Brahminen; besondere
Tempeljungsrauen, Bajaderen, tanzen bei der Feier religiöser Festlichkeiten;
Fakirs bezeugen durch undenkbare Selbstpeinigung ihre Frömmigkeit. Mancherlei
unmenschliche Sitten, die eng mit dem religiösen Kultus zusammenhängen, sind
von den Engländern fast ganz ausgerottet. Dazu gehört die Witwenver-
brennung und der Brauch fanatischer Büßer bei der Feier des „Wagen-
festes" zu Ehren des Gottes Krischnah, sich von den Rädern des großen
Götterwagens zermalmen zu lassen. — Die Quellen des Ganges, das
heilige Benäres und andere heilige Stätten sind vielbesuchte Wallfahrtsorte.
Die Tempel, Pagoden genannt, sind oft schwerfällige Steinkolosfe, im Innern
aber aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel bei
Bombay (Elefanta, Salfette u. a.) und nö. von B. im Binnenlande diejenigen
von Ellora.
*) Man nennt sie „arabische Ziffern", weil sie durch den mittelalterlichen
Verkehr der Araber nach dem europäischen Westen kamen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
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Zahlensystems*), leisteten Großartiges in der Astronomie und in andern
Wissenschaften. Alte griechische Schriftsteller (z. B. Herodot) berichten
von den Palastbauten, den Riesenstädten und dem Reichtum indischer
Fürsten, von den indischen Staatseinrichtungen, Straßenbauten und
dem Gewerbefleiß der Bewohner. Noch heute bewundert man die
Meisterwerke indischer Dichtungen (Mahabharata, Rigveda, Sakuntala).
Die uralte Religion der Inder ist der Brahmaismus.
Brahma ist der Urgrund aller Dinge und durchdringt als Weltseele das All.
In ihm vereinigt sich die Dreieinigkeit oder Trimurti der indischen
Götterlehre: Jndra, der Schöpfer, Wischnu, der Erhalter und Schiwa,
der Zerstörers Unter letzterem verehrt man das in steter Veränderung sich
immer neu gestaltende Leben. Die heiligen Bücher der Bedas wurden bereits
vor 3000 Jahren in der alten S a n s k ri tsp r a ch e der Reinen) verfaßt,
deren Studium eine bedeutende Umwandlung und Erfrischung in den europäischen
Sprachwissenschaften hervorgerufen hat.
Außer diesen Hauptgottheiten verehrt man noch zahlreiche Untergötter,
gute und böse. Auch an die Seelenwanderung glaubt der Hindu, und manche
Tiere sind ihm heilig. Der Brahmaismus schreibt zahllose Zeremonien,
Reinigungen, Weihungen, Räucherungen und Gebete vor. „Gute Werke, Gebete,
Entsagung, Opfer und'selbstpeinigung gehören zu einem frommen Lebenswandel."
Die Lehrer der Religion, die Priester, sind die gelehrten Brahminen; besondere
Tempeljungfrauen, Bajaderen, tanzen bei der Feier religiöser Festlichkeiten;
Fakirs bezeugen durch undenkbare Selbstpeinigung ihre Frömmigkeit. Mancherlei
unmenschliche Sitten, die eng mit dem religiösen Kultus zusammenhängen, sind
von den Engländern fast ganz ausgerottet. Dazu gehört die Witwen-
Verbrennung und der Brauch fanatischer Büßer bei der Feier des „Wagen-
festes" zu Ehren des Gottes Krischna, sich von den Rädern des großen
Götterwagens zermalmen zu lassen. — Die Quellen des Ganges, das
heilige Benares und andere heilige Stätten sind vielbesuchte Wallfahrtsorte.
Die Tempel, Pagoden genannt, find oft schwerfällige Steinkolosse, im Innern
aber aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel bei
Bombay <Elesanta, Salsette u. a.) und nö. von B. im Binnenlande diejenigen
von Ellora.
In engster Verbindung mit der Religion steht das Kastenwesen
der Inder. Ursprünglich gab es vier Kasten: 1) 5ie Priester oder
Vrahmanen, die Inhaber der göttlichen Offenbarung und der Gelehr-
samkeit, 2) die Krieger, 3) die Landbauer, zu denen auch Kauf-
leute und Vertreter des Großgewerbes gehören und 4) die Sud ras
oder Knechte, Bauern, Arbeiter und niedere Gewerbsleute, denen das
Gesetz vorschreibt, den ersten drei Kasten zu dienen. Doch sind heute
an Stelle der beideu letzten Kasten zahllose neue getreten. Fast jeder
Beschäftigungszweig bildet eine Kaste, eine Arbeitsteilung, die nur bei
deu günstigen Naturverhältnissen des Landes und bei der Dichtigkeit
der Bevölkerung möglich war. Das zähe Festhalten der Inder am
Kastenwesen erschwert sehr die Ausbreitung abendländischer Kultur und
wirkt auch lähmend auf die Entwickelung der Volkskraft. Insonderheit
ist es auch der christlichen Mission sehr hinderlich. Sehr verachtet
sind diejpariajl die aus den Kasten Ausgestoßenen. Manche Forscher
führen die Abstammung der Zigeuner, deren Sprache den indischen
Dialekten ähnelt, auf die Parias zurück.
*) Durch den mittelalterlichen Verkehr der Araber kam dieses System
nach dem europäischen Westen; daher „arabische Ziffern".
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
195
Amerika.
§ 140
Es überwiegen durchaus die ger-
manische Eigenart und die eng-
lische Sprache. Deutscher Abstam-
mung sind etwa 11 Mill. Einwohner,
in Deutschland geboren aber nur etwa 3
Millionen. Über diehauptwohnsitze
der Deutschen s. Abb. 1 u.2, § 139. —
Über die frühere und jetzige Eiuwan-
derung belehrt uns Tabelle Ii. Sie zeigt
uns, daß früher Engländer (mit Iren)
und Deutsche weit vorausstanden, wäh-
rend heute Österreicher, Italiener und
Russen bei weitem an erster (stelle
stehen. Zurzeit liegt dem Senat ein
Gesetzentwurs vor, durch den An-
alphabeten von der Einwände-
rung ausgeschlossen werden.
(Einwanderung von Deutschen im
Jahre 1882: 250 Taus., im Jahre
1910: 31 Taus.!)
Die Indianer (nur noch 1/i Mill.
zählend, 0,3 %, s. Tabelle I), in
schonungslosem Kampfe nach Westen
gedrängt, erhielten schließlich einen
Unterschlupf in „Reservationen", wo
sich kein Weißer ansiedeln darf. Heute
sind sie fast allej seßhaft geworden,
Abb. 1, § 139.
Die Verbreitung der Deutschen im Osten
der Vereinigten Staaten.
Milwaukee Cincinnati St Louis Buttalo Cleveland Chvka.go Baltimore Newyork Philadelphia S.francisco
' (2^ (2^ (2^ (2^ (jr^) (»^) (13)
Abb. 2, § 139.
Der Anteil der Deutschen an der Bevölkerung amerikanischer Städte.
tragen meist bürgerliche Kleidung, besuchen Schulen (z. T. auch Universitäten) und treiben bürger-
liche Berufe. Infolge abnehmender Sterblichkeitsziffer nimmt ihre Zahl in letzter Zeit etwas zu.
Die 9 Mill. Neger und Mulatten, seit 1863 dem Namen nach freie, wahlberechtigte Staats-
bürger (gesellschaftlich aber durchaus nicht gleichberechtigt — z. B. besondere Eisenbahnwagen-
abteile) — leben auch jetzt noch überwiegend als Pflanzungsarbeiter in den Südstaaten. Sie
bilden hier vielfach die Mehrheit der Bevölkerung und sind den Weißen ein Gegenstand
der Sorge und der Abneigung.
Im Westen (Kalifornien) wanderten neuerdings zahlreiche Chinesen und Japaner ein (i. I.
1900 waren 119 Taus. Chinesen und 86 Taus, Japaner vorhanden), die als billige und daher lohn-
drückende Arbeiter den Weißen verhaßt sind. Ihre Einwanderung ist jetzt außerordentlich
erschwert.
2. Volkscharakter der Amerikaner. Den echten Amerikanern oder Aankees (jänkih?) § 140
wuchsen in dem reichen, weiten Lande Kraftbewußtsein und Selbstvertrauen über die Maßen.
Daher eignet ihnen kühner Wagemut und zähe Tatkraft. Sie sind weitblickende, aber auch rück-
sichtslose Geschäftsleute (ihre „Trusts" beuten das Volk aus zugunsten weniger Milliardäre),
rastlos tätig, praktisch und erfinderisch (Telegraph, Näh- und Mähmaschine u. a. m.). Am bekannte-
sten ist Thomas Edison geworden, der den Phonographen erfand, Verbesserungen am Telephon
anbrachte (erfunden von dem deutschen Lehrer Reis) und die erste brauchbare Glühbirne herstellte
(elektrisches Licht erfunden von dem Engländer Davy). Die technischen Leistungen — aber auch
5. B. der Reklameschwindel — gehen ins Riesenhafte (Wolkenkratzer bis 273 m Höhe). Kein
Wunder, daß man die Union „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" nennt.
3. Konfession und Bildung. Kirche und Staat sind in der Union getrennt. Bei
der völligen Religionsfreiheit (es findet nicht einmal eine staatliche Zählung der Bekenntnisse
statt) gibt es zahllose Sekten (Methodisten, Baptisten, Mormonen u. v. a.). Die Bevölkerung ist
überwiegend evangelisch. Der Einfluß der katholischen Kirche steigt jedoch. Die Schulbildung
wird vom „praktischen" Amerikaner noch vernachlässigt. Die Schulpflicht erstreckt sich nur üb"r
1?*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Thomas_Edison Davy
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Deutschland Vereinigten_Staaten Cincinnati Baltimore_Newyork_Philadelphia Kalifornien
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zerstörte. So sei die Palkstraße entstanden. — Ceylon ist die Heimat
des Zimtbaumes und berühmt durch den Ceylonkaffee und die
Perlenfischerei. Außerdem ist die Insel an Graphitlagern reich.
2. Die Bewohner sind zum weitaus größten Teil Hindus,
die den östlichsten Zweig der Kaukasischen Rasse und der Indogermanischen
Völkerfamilie bilden. Auf dem Hochlande von Dekhan und in Ceylon
leben noch 53 Mill. Dravidas, welche von den dereinstigen
Ureinwohnern Vorderindiens abstammen und sich mehr oder weniger
mit den Hindus vermischt haben. Sie haben dunkle Hautfarbe, mitt-
leren Wuchs, volle Lippen und dichtes Haar, zeigen in ihrem Wesen
Offenheit, Heiterkeit und Tapferkeit, andererseits aber auch ein hohes
Maß von Selbstsucht. Die Frau nimmt als „Herrin des Hauses"
neben dem Manne, dem „Herrn des Ackers", durchweg eine geachtete
Stellung ein. Ein Hauptstamm der Dravidas sind die hochveranlagten
Singhalesen im mittleren und s. Ceylon.
Die Inder oder Hindus sind nach den Chinesen die zahlreichste
aller Nationen der Erde. Etwa um das Jahr 2000 v. Ch. stiegen
sie von den nw. Hochflächen hinab in das Pandschabgebiet und drangen
erobernd nach Hindostan und Dekhan vor. Die herrliche Natur der
neuen Heimat begünstigte bei dem Volke sehr früh die Entwicklung
einer blühenden Kultur. Die Hindus trieben bereits im grauen Alter-
tum Kunstweberei in Baumwolle, sind die Erfinder des dekadischen
Zahlensystems*), leisteten Großartiges in der Astronomie und in andern
Wissenschaften. Alte griechische Schriftsteller (z. B. Herodot) berichten
von den Palastbauten, den Riesenstädten und dem Reichtum indischer
Fürsten, von den indischen Staatseinrichtungen, Straßenbauteu und
dem Gewerbefleiß der Bewohner. Noch heute bewundert man die
Meisterwerke indischer Dichtungen (Mahabharata, Rigveda, Sakuntala).
Die uralte Religion der Inder ist der Brahmaismus.
In engster Verbindung mit der Religion steht das Kastenwesen
der Inder. Ursprünglich gab es vier Kasten: 1. die Priester oder
Brahmanen, die Inhaber der göttlichen Offenbarung und der Gelehr-
samkeit, 2. die Krieger, 3. die Land bau er, zu denen auch Kauf-
leute und Vertreter des Großgewerbes gehören und 4. die Sud ras
oder Knechte, Bauern, Arbeiter und niedere Gewerbsleute, deuen das
Gesetz vorschreibt, den ersten drei Kasten zu dienen. Doch sind heute
an Stelle der beiden letzten Kasten zahllose neue getreten. Fast jeder
Beschäftigungszweig bildet eine Kaste, eine Arbeitsteilung, die nur bei
den günstigen Naturverhältnissen des Landes und bei der Dichtigkeit
der Bevölkerung möglich war. Das zähe Festhalten der Inder am
Kastenwesen erschwert sehr die Ausbreitung abendländischer Kultur und
wirkt auch lähmend auf die Entwicklung der Volkskraft. Insonderheit
ist es auch der christlichen Mission sehr hinderlich. Sehr verachtet
sind die Parias, die aus den Kasten Ausgestoßenen. Manche Forscher
führen die Abstammung der Zigeuner, deren Sprache den indischen
Dialekten ähnelt, auf die Parias zurück.
*) Durch den mittelalterlichen Verkehr der Araber kam dieses System
nach dem europäischen Westen; daher „arabische Ziffern".
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]