Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
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standen die Graphitfabriken Passau's, Obernzells usw., welche
Schmelztiegel u. a. liefern, die großartigen Bleistiftfabriken, die
Porzellanfabriken in Passau u. a. O. und ferner die bedeutende
Glaswarenindustrie des Böhmerwaldes, die an 140 Glashütten
zählt, als deren Folge wieder die berühmte Spiegelfabrikation in
Fürth anzusehen ist.
Der Granit des Fichtelgebirges und der Alpengegenden rief
die großen Steinschleifereien ins Leben. Die verschiedenen To nlager
Ober- und Niederbayerns veranlaßten die Fabrikation von Ton-
und Zementwaren in großem Maßstabe. So finden wir in der
Umgebung von München große Ziegeleien, Fabrikation von feuer-
festen Ziegeln und Trottoirsteinen. Im Gebirge haben sich große
Zementsabriken aufgetan, und Weltruf haben die Steinplatten
Solenhofens erlangt.
Sehr bedeutend ist aber auch die Salzgewinnung im Berch-
tesgadener Lande. Außer der bergmännischen Erarbeitung wird das
Salz in Salinen gewonnen. Berchtesgaden, Reichenhall, Traun-
stein, Rosenheim, nebst Kissingen an der Saale und Dürkheim in
der Pfalz produzieren durchschnittlich pro Jahr 3/4 Millionen
Zentner dieses unentbehrlichsten aller Gewürze und damit steht
Bayern in Deutschland an vierter Stelle.
Ueber die „Organisation der Gewerbe." S. „B. u. L." Iii.
Jahrgang. _______
Verkehrsmittel in früherer Zeit.
Die mannigfaltigen Bedürfnisse des Lebens, die Sorge für des
Leibes Notdurft, Wohlbehagen und Bequenllichkeit führte die
Menschen der ältesten Zeiten schon zum gegenseitigen Ein- und
Austausch von Gütern aller Art. Rote Mittelmeerkorallen in den
Pfahlbauresten der Schlveiz bezeugen uns Gebietern des Dampfes
und der Elektrizität, daß die Menschen äonenferner Tage über unsere
bekanntesten Alpenwege schon südeuropäische Waren transportierten.
Eine indische Kaurimuschel, in einem pommerschen Hünengrabe ge-
funden, liefert den Nachweis, daß auch die vorgeschichtlichen Be-
wohner Norddeutschlands mit dem Orient in Verbindung standen,
dem Orient, der nachmals die mächtigsten und ausgedehntesten
Handelsbeziehungen schuf von den Phöniziern des Altertums bis zu
den Venetianern des Mittelalters und den Briten der Gegenwart
herab. Das Emporblühen der alten großen Kulturstaaten ist nicht
sowohl der Kriegstüchtigkeit ihrer Heere, sondern auch ihrer inneren
Erstarkung, dem wachsenden Reichtum zuzuschreiben, welcher zum
großen Teile als Frucht eines mächtigen Handels angesehen werden
rnuß. Das glänzende Emporkommen der mittelalterlichen deutschen
Städte, die 'Macht und das Ansehen der „Hansa", imponierender
fast als die des Reiches selbst, beruhen auf gleicher Grundlage.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Obernzells Niederbayerns Berchtesgaden Reichenhall Rosenheim Dürkheim Deutschland Norddeutschlands
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dem Kartoffel- und Futterbau Raum zu gewähren. So wehen im
Sommer die gelben Wogen des Kornes über die Sand- und Ton-
böden des Westrichs wie über den Löß der Vorderpfalz, es reifen
die nährenden Knollen da wie dort und überall duften in gleicher
Weise die rötlichen Blüten des Klees. Allerdings bedingen die kli-
matischen Verhältnisse mancherlei Unterschiede. Nur die sonnigen
Hänge der Haardt reifen die köstlichen Produkte unter den Pfälzer
Weinen. Am Glan, an der Alsenz, an der Blies verlangt der
Weinstock schon die geschützesten Lagen um Aussicht auf Ertrag zu
gewähren. Der Hafer bevorzugt Gegenden mit reicheren Nieder-
schlägen, weshalb er in dem regenreichen Südwesten der Pfalz vor-
züglich fortkommt, während die inbezug auf Feuchtigkeit wenig an-
spruchsvolle Gerste im niederschlagsarmen Nordosten (Frankenthal,
Kirchheimbolanden) einen weit größeren Teil der landwirtschaftlich
benützten Fläche einnimmt als in der übrigen Pfalz. (S. I. Jahrg.)
Der Unterschied in der mittleren Jahrestemperatur zwischen dem
Westen und Osten der Pfalz beträgt zwar nur einen Grad (9 bezw.
10"). Doch ermöglicht dieser Unterschied in der Vorderpfalz noch
den Anbau von Tabak und Hopfen, ebenso Mandeln und Aprikosen,
während Kernobst in allen Teilen der Pfalz ein gutes Gedeihen
findet.
Vom Bau der Pflanzen.
1. Die Zellen.
Es ist etwas Wunderbares um das Walten der Natur! Ko-
chende glutflüssige Massen wandelten sich in totes starres Gestein.
Zermürbt und zerrieben, zerfiel der leblose Fels und bildete den
Ackerboden, auf dem unser Fuß dahinschreitet zur Arbeit und zur
Erholung. Und er ist nicht tot, dieser Boden. Tausend Kräfte sind
in ihm rege, auflösend, zersetzend und wieder neu gestaltend. Bald
kleidet er sich in die farbenbunte Hülle, die seinem Antlitz die belebende
Anmut verleiht, die mannigfach gewebte Pflanzendecke vom rau-
schenden Eichwald bis zu den goldgrünen Moospolstern herab. Noch
wunderbarer erscheint uns aber, wenn wir sehen, wie diese unend-
liche Pflanzenhülle, die sich um die Glieder des Erdballs gelegt hat,
aus den kleinsten und zartesten Anfängen sich bildet, handele es sich
nun um den sturmtrotzenden Körper der Eiche oder um das ver-
krüppelte Stengelchen einer armen Flechte.
Das Mikroskop erst gab uns Einblick in den wunderbaren Bau
der Pflanzen und ließ uns die Bausteine erkennen, die ihren Leib
zusammensetzen. Ungemeine feine und zarte Gebilde sind es von
runder, länglicher oder eckiger Form; wir heißen sie „Zellen",
weil sie nach Gestalt und Lagerung vielfach Aehnlichkeit mit den
gleichnamigen Gebilden der Bienenwaben aufweisen.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
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Eine feste Haut, Membran, umschließt die kleine Zelle als
stützende und schützende Wand, woher auch ihr Name „Zellwand."
Den Inhalt bildet eine dickschleimige, eiweißähnliche Masse, der
„Bild u ngs stoff" oder das »Protoplasma" auch „Plasma".
Nach der Mitte zu verdichtet sich dasselbe gewöhnlich zu einem rund-
lichen Körper, dem „Zellkern" mit dem noch dichteren „Kern-
körperchen". Den übrigen Raum füllt weicheres, sogenanntes
„Zellplasma" (Cpptoplasma) aus, in welchem rund um den
Zellkern herum kleine Körperchen schwimmen, welche Farbstoffe, zumeist
grüne, enthalten und „Chromatophoren", Farbträger, genannt
werden. Sie sind es, welche die Blätter in ihr schmuckes Grün
kleiden.
Mit zunehmendem Alter gehen in der Zelle merkwürdige
Wandlungen vor. Der Zellinhalt wird mehr und mehr zusammen-
gedrängt und macht verschiedenen Hohlräumen, „Vakuolen", Platz,
die sich mit einer wässerigen Flüssigkeit, dem „Zellstoffe", an-
füllen. Indem die Zelle selbst an Größe noch etwas zunimmt, ver-
einigen sich schließlich alle Vakuolen zu einem einzigen mit Zellsaft
erfüllten Hohlraum, bei dem das Protoplasma nur noch einen
dünnen Wandbelag bildet.
In diesem Stadium hat die Lebenstätigkeit des Plasmas ihr
Ende erreicht, die Zelle gilt als tot. Aber sie ist für den Pflanzen-
körper keineswegs wertlos geworden. Im Gegenteil, höher organi-
sierte Pflanzen können ohne die toten Zellen gar nicht existieren,
denn sie dienen als Wasserbahnen, in denen die Nahrungssäfte zir-
kulieren, tragen vieles zur mechanischen Festigkeit bei und sind für
die Holzbildung von größter Bedeutung. Von besonderem Interesse
ist die Zirkulation der Zellsäfte durch die Zellwände hindurch. Wir
finden hier genau denselben Vorgang, den wir beobachten können,
wenn wir eine Salz- oder Zuckerlösung in einem mit Pergament
luftdicht verschlossenen Glase in reines Wasser legen. Nach gewisser
Zeit finden wir, daß trotz des Verschlusses das Wasser Salz oder
Zucker, die Lösung dagegen Wasser ausgenommen hat, daß also durch
die Pergamentwand ein Ausgleich der beiden verschiedenartigen
Flüssigkeiten stattgefunden hat. Auch der Zellsast ist eine ähnliche
Lösung, die verschiedene Stoffe wie Zucker, Wachs, Kalkerve, Kiesel-
erde, Schwefel, Phosphor, ja sogar Eisen, Oel, Körnchen von Stär-
kemehl, Gifte, Gummi, Harz, Färb- und Gerbstoffe enthält. Führen
zwei benachbarte Zellen Säfte verschiedenartiger Lösung, so findet
zwischen ihnen derselbe Austausch statt wie zwischen dem Wasser
und dem Inhalte des Glases. „Auf diese Weise wandern in der
Pflanze die Stoffe von einer Zelle zur andern", und hierauf beruht
das Geheimnis der Ernährung. Bei reichlich vorhandenem Safte
ist die Zellhaut straff gespannt, herrscht Mangel an solchem, so fällt
die Wand schlaff zusammen. Hieraus erklärt sich das Welk- und
Frischwerden der Pflanzen.
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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100 —
Gewerbliche Verarbeitung von Pflanzenstoffen.
Mehr und mehr läßt unsere moderne Zeit das alte Bibelwort
sich bewahrheiten, daß „der Mensch Herr sei über die Erde." Zu
tausend Diensten haben die Erdbewohner die Tierwelt herangezogen.
In nicht minder mannigfaltiger Weise verstand es menschlicher
Scharfsinn auch das Pflanzenreich sich nutzbar zu machen.
Welch eine Fülle der Verwendungsmöglichkeiten tut sich uns hier
auf von der Wurzel bis zum Blatt, der Blüte und der Frucht!
Die Pflanze „muß den Menschen heilen, wenn er krank ist, ihn
nähren und tränken, muß Gifte und Alkoholgetränke spenden, ihn
kleiden und als Werkzeug seiner Gedanken dienen." Die eine deckt
mit ihren Blättern und Brettern sein Dach, die andere liefert ihm
Taue und Segel, Bindfaden und Zwirne. Von der dritten erhält
er Klötze, Bretter, Balken, Maste und Stangen für seine Brücken,
Häuser und Schiffe, wie auch das Material für die behagliche Ein-
richtung seiner Wohnung. Wieder andere geben Gummi, Kautschuck,
Pech, Teer, Opium oder bieten dem Maler die köstlichen Farben,
aus denen seine Kunst ihre heitere Wunderwelt erstehen läßt.
Eine Menge von Gewerben hat sich auf die Nutzbarkeit der
verschiedensten Pflanzenarten und Pflanzenteile gegründet.
Am mannigfachsten ist wohl die Verwendungsmöglichkeit des
Holzes. Welche ausgedehnte Benützung erfährt es doch als Bau-
stoff! Da trägt es als starkes Gebälk Decken und Dach des
Hauses und spannt sich dort als feste Brück eüber den Strom. Auf
seinen Wellen gleitet es als Nachen ebenso leicht wie das Riesen-
gebäude des Ozeandampfers über schaukelnde Meereswogen.
Tausend Gestalten nimmt das Werkholz unter den ge-
schickten Händen des Schreiners, des Drechslers an. Alle die ver-
schiedenen Eß-, Putz- und Ziertische mit ihren kunstvoll gedrehten
Füßen, der Schreibtisch des Gelehrten wie die kunstlose Holzpritsche
des Schneiders, die prunkvolle Bettstatt des Reichen wie die einfache
Kinderwiege, die Dutzende von Stuhl-, Sessel-, Bank- und Schrank-
formen, Kisten und Kasten bestehen ganz oder doch zum größten
Teile aus Holz. Die tausenderlei Sachen und Sächelchen, womit
das Christkind zu Weihnachten die liebe Kinderwelt bedenkt, ent-
stammen ebenfalls zumeist irgend einem Holzhofe. Und was wird
heute nicht alles in und aus Holz geschnitten und geschnitzt vom
feinsinnigen Bildwerk des Künstlers an, vom zierlichen Stock- und
Schirmgriff bis zum unförmigen Kochlöffel herab l
Die Fabrikation unserer Musikinstrumente ist an das Vor-
handensein der verschiedensten Holzarten gebunden. „Die meisten
Instrumente sind äußerlich mit Mahagonifurnieren überzogen, die
aus Mittelamerika stammen. Das Holz zu den Resonanzböden ist
auf den Hochgebirgen unseres Vaterlandes gewachsen. Es ist aus-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
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78
Luft, die auf diese Weise für Menschen und Tiere gesünder und
zuträglicher gemacht wird. Daher auch die große Bedeutung des
Pftanzenlebens für die gesundheitlichen Verhältnisse ganzer Gegen-
den und die Bedeutung der Wälder als große Sauerstoffreservoire.
Unermeßliche Mengen von Kohlensäure werden von den Pflanzen
verschlungen, die Menschen und Tieren so notwendigen Sauerstoff-
massen, deren Lebenslust, aber ausgeschieden.
So wirkt, sich fortwährend selbst ergänzend, die Natur bei
ihrer stillen Arbeit, und stets bleibt sich das Verhältnis der ein-
zelnen Bestandteile in der atmosphärischen Lust nahezu gleich.
Trotzdem der Atinosphäre täglich ungeheure Kohlensäuremengen zu-
geführt werden (ein erwachsener Mensch atmet beispielsweise täglich
etwa 900 g Kohlensäure aus, was auf die zu 1400 Millionen
Köpfen gerechnete Menschheit schon 1200 Millionen kg pro Tag
ausmacht und allein die Schornsteine der Krupp'schen Werke in
Essen geben täglich 21/2 Millionen kg Kohlensäure an die Lust ab),
nimmt doch der Gehalt der Luft an diesem Stoffe nicht wesentlich
zu. Nach den neuesten wissenschaftlichen Forschungen sollen 10 Oo0
Liter Luft nur 31/2 Liter Kohlensäure im Gewichte von etwa 7 g
enthalten, und auch davon sind wieder 8/n Sauerstoff und nur 3/n
Kohlenstoff. Hierin haben wir die kolossale Bedeutung der
Pflanzendecke zu erblicken, welche die Oberfläche unseres Planeten
umschließt.
4. Nahrungsumwandlung. Assimilation.
Unter allen Nahrungsstoffen, deren die Natur sich zum Aufbau
ihrer Organismen bedient, ist der wichtigste und unentbehrlichste der
Kohlenstoff. Wie bereits hervorgehoben, entnimmt die Pflanze
ihren ganzen Bedarf hieran nur aus der Luft, indem sie die in der-
selben enthaltene Kohlensäure durch die Spaltöffnungen in das Zellen-
innere einführt.
Wie der Name andeutet, ist aber die Kohlensäure eine Ver-
bindung von Kohlenstoff und Sauerstoff. Es muß daher, soll der
Kohlenstoff gebrauchsfertig sein, diese Verbindung erst gelöst werden I
Dazu sind aber nur die durch Blattgrün gefärbten Kügelchen in den
Zellen als besonders hiefür bestimmte Organe befähigt. Aber auch
sie können diese Arbeit nur dann verrichten, wenn Licht und Wärme
ihnen wirksame Unterstützung leihen. Nach allen Beobachtungen und
Erfahrungen hat die Wissenschaft unwiderleglich festgestellt, daß ohne
Licht keine Pflanze assimilieren kann und daß diese Tätigkeit in der
Nacht im Dunkeln überhaupt ruht.
So haben wir also die Chlorophpllkörper als die Laboratorien
zu betrachten, in denen durch Zersetzung der Kohlensäure der Kohlen-
stoff zum Aufbau der organischen Substanz gewonnen wird. Zugleich
aber tritt hier noch das Wasser mit den in ihm aufgelösten Mine-
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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.109
Wie viele dieser den Körper durchrollenden Stoffmengen gehen
aber demselben auf ihrem nie rastenden Kreisläufe verloren! Durch
die unzähligen Poren der Haut tritt in feinen Tröpfchen der Schweiß,
unermüdlich sondern die Nieren Harnstoffe ab und scheiden sie aus
und als Wasserdampf haucht die Lunge ganze Wolken von Flüssig-
keit mit jedem Atemzuge in die Luft. So großem Verbrauche
flüssiger Stoffe muß ein gleich großer Ersatz entsprechen, sobald der
Körper das Ersatzbedürfnis anmeldet. Wir nennen dieses Bedürfnis
„Durst." Die Mittel, welche wir zu seiner Stillung verwenden,
heißen wir „Getränke."
Als natürliches, seinem Zwecke auch vollkommen entsprechendes
Getränk bietetet sich dem Menschen das „Wasser." Das Tierreich
beut ein gleich vorzügliches Mittel, nicht nur geeignet das brennende
Durstgefühl zu befriedigen, sondern dem Körper auch noch eine Reihe
wichtiger Nährstoffe (Eiweiß, Fett, Zucker 2c.) zuzuführen: die
„Milch."
Indes hat das verfeinerte Bedürfnis des modernen Kultur-
menschen noch verschiedene Nebenforderungen geltend gemacht und so
eine Reihe von künstlichen Getränken geschaffen, die täglich in großen
Mengen bereitet und genossen werden.
Für die Sommerhitze fordert man Erfrischung und Kühlung
und verschafft sich dieselbe durch „kohlensaures Wasser" oder
„Limonaden". Die kühleren Jahreszeiten bringen „w ä r m e n d e,
anregende" Getränke zu Ehren und versammeln häufiger als
sonst die trinkende Menschheit um „Teekessel" und „Kaffeekanne."
Andere erfreuen sich an der narkotischen Wirkung alkoholhaltiger,
gegorener Getränke, trinken also lieber Wein, Bier 2c.
Wer Gewicht darauf legt, daß die Flüssigkeit, welche er zu sich
nimmt, dem Blute auch Nährstoffe zuführt, dem stehen schwach
und kräftig nährende Getränke zur Verfügung. Ersteren zählen
die Fruchtsäfte, Emulsionen, z. B. Mandelmilch, letzteren Milch,
Schokolade, Fleischbrühe u. a. zu. Eine ganz große Reihe von Ge-
tränken hat sich die Heilkunde dienstbar gemacht um damit der
leidenden Menschheit Heilung, Erquickung und Linderung zu bringen.
(Pfefferminze, Wermut, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Kamille,
Fenchel, Baldrian, Wegerich 2c.)
Genußmittel.
Wie wir sahen, verfolgt die Aufnahme einer Reihe von Ge-
tränken nicht die Absicht dem Genießenden Nährstoffe zuzuführen,
die seinem Körper Ersatz bieten könnten für die Substanzen, welche
durch den Stoffwechsel verbraucht wurden. Ihnen ist nur die
Aufgabe zugewiesen eine bestimmte, mehr oder minder wohltuende
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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115
Wasser, in den übrigen Fällen Milch zu. Beide verrührt, geben den
zähen Teig, der einen Zusatz von Hefe erhält, die zumeist aus Hefe-
pilzen besteht. Wird die Masse auf einige Zeit einer mäßigen Wärme
ausgesetzt, so beginnt die Teigmassesich plötzlich zu regen; sie schwillt
auf, Blasen bilden sich, kurz, der Teig gärt. Dablei platzen wie
beim Kochen die Zellwände, die Stärkekörnchen wandeln sich in
Zucker um, der von den Hefepilzen sofort in Alkohol und Kohlen-
säure zerlegt wird. Letztere als leichtes Gas sucht zu entweichen,
sammelt sich aufsteigend in größeren und kleineren Blasen und treibt
so die Teigmasse auseinander.
Dieser Vorgang setzt sich im Backofen so lange fort, bis die
Hefepilzchen durch die Backofenhitze getötet werden. Nun hört die
Gärung zwar auf, dafür setzt ein andrer Vorgang ein. Die Back-
ofenhitze verwandelt die im Teige steckenden Flüssigkeiten, Wasser,
Milch, Alkohol, in Dampf, der gleichfalls zu entweichen sucht und
die Auflockerung der Teigmasse vollendet. Auf diese Weise erhalten
wir ein lockeres schwammiges und dadurch gesundes Gebäck.
Beim Brotbacken wird zur Gärung noch hie und da der früher
allgemein benutzte Sauerteig verwendet, der ganze Kulturen von
Hefepilzen einschließt, welche die Teigmasse, der sie zugesetzt werden
in rasche Gärung bringen. Da der Sauerteig aber stets „Milch-"
oder „Essigsäure" enthält, teilt sich dem Brote stets ein stark säuerlicher
Geschmack mit. Auch die Hefe kann derartige Nachteile manchmal
im Gefolge haben. Außerdem entsteht durch die Gärung auch ein
nicht unbeträchtlicher Verlust an Stärkemehl.
Zur Vermeidung dieser Uebelstände hat man neuerdings Er-
satzmittel für Hefe und Sauerteig gefunden. Es gehört hierher das
Backpulver, ein Gemisch von phosphorsaurem Kalk und kohlen-
saurem Natron; des weiteren die sogenannte „Schnellhefe", die
zur Hälfte aus Stärkemehl und zur Hälfte aus Weinsäure besteht.
Beide Mittel entwickeln in der Teigmasse unter dem Einflüsse der
Feuchtigkeit gleichfalls Kohlensäure, die beim Entweichen den Teig
ebenso lockert wie dies bei der Gärung geschieht. (S. auch „B. u.
L." Iii. Jahrg. S. 113-114.)
Aufbewahrung pflanzlicher Nahrungsmittel.
Luft und Feuchtigkeit, dem Hausfrauenfleiße in der Hand-
habung der Reinlichkeit willkommene und unentbehrliche Gehilfen,
in der Speisekammer wehrt man sie mit allen Mitteln ab. Führen
sie doch, wie bereits andern Ortes („B. u. L." Iii. Jahrg. S. 116)
dargetan, die Fäulnispilze und Gärungserreger herbei, bereu Be-
rührung unsern Speisen Verderben bringt. Das Geheimnis einer
guten Verwahrung und Haltbarmachung unserer Nahrungsmittel
liegt daher zumeist in der Kunst die verderblichen Urheber der
Gärung und Fäulnis fernzuhalten. . - , •; - rr,
Sra
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91
wonnen. Die Vorzüge einer feinen weißen Wäsche lernten wir erst
dann so recht kennen, als man die Bereitung und Verwendung
der wertvollen „Reisstärke" verstand. Selbst Stengel und Stroh
der Pflanze finden eine recht ausgiebige Benützung zu den ver-
schiedenartigsten Geflechten, sowie zur Bereitung des
Papieres.
Siam und die großen S u n d a i n s e l n besitzen zwei Palmen-
arten, deren Mark ein Stärkemehl liefert, das in ähnlicher Weise
als Nährmittel verwendet werden kann wie der Reis. Diese so-
genannten „Sagopalmen" fällt man vor dem Blühen,spaltet ihre
Stämme und entnimmt ihnen das sehr dichte Mark. Zerrieben, und
mit Wasser angerührt, durch ein Tuch geseiht, setzt sich das Stärke-
mehl ab, das als „Sagomehl" in den Handel kommt und aus dem ein
gern gegessenes Brot sich herstellen läßt. Indes wird das Sago-
stärkemehl durch verschiedene einander folgende Waschungen und Er-
hitzungen auch zu kleinen durchscheinenden Körnern verarbeitet, die
unter dem Namen „Perlsago" durch den Handel zu uns gebracht
werden. Singapore ist der Hauptausfuhrplatz für das Sagomehl
wie für das daraus gewonnene Produkt, das auch bei uns häufig
als Suppenbeilage Verwendung findet.
Gewürze.
Aller irdischen Sorgen vordringlichste ist die Sorge für die
Befriedigung des nagenden Hungers. So wie dieses Bedürfnis in
genügendem Maße gestillt werden konnte, machte schon auf den
tiefsten Stufen der Menschheit der Geschmack seine Rechte geltend,
eine verfeinerte Zubereitung der Speisen verlangend. So finden wir
denn schon bei den Naturvölkern, die am niedrigsten stehenden Men-
schenfresser nicht ausgenommen, eine mehr oder weniger starke Ver-
wendung von Gewürzen.
Die alten Kulturvölker Asiens, Aegypter, Griechen und
Römer machten von den Gewürzen Ostindiens, die sie durch Kara-
wanen bezogen, nicht nur den ausgiebigsten Gebrauch, sie bildeten
die Kochkunst gerade hinsichtlich des Würzens mit ganz besonderer
Rafinesse aus. Im Mittelalter artete die Zuhilfenahme der ver-
schiedenen Gewürzarten bei der Bereitung der Speisen geradezu zu
einem gesundheitsschädlichen Mißbrauch aus. „Selbst sehr teure Ge-
würze, wie Safran und Ambra, letztere für Fleischspeisen, wurden
im Uebermaße verwendet. Der Pfeffer stieg im 13. und 14. Jahr-
hundert zu einem solchen Preise, daß er für die ärmeren Klassen
unerschwinglich wurde und fast als Zahlungsmittel dienen konnte.
„Teuer wie Pfeffer" wurde damals eine sprichwörtliche Redensart".
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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93
Der Kaffee.
Der Wintersturm pfeift um das Dach und jagt die wirbelnden
Flocken ans Fenster. Frierende Gestalten huschen draußen eilig vor-
über, weiß überschneit, mit blaugefrorenen Gesichtern. Garstig ist's
draußen in Schnee und Kälte. Aber gemütlich und traulich sitzt
sich's bei uns im warmen Zimmer. Das Feuer im Ofen surrt eine
gar angenehme Weise und auf dem Tische dampft aus Tassen und
Kannen der duftende Nachmittagskaffee.
Wie er nun von Großen und Kleinen mit Behagen geschlürft
wird, denkt kaum jemand daran, daß so ein Morgen- oder Nach-
mittagsschlückchen des braunen Trankes vor hundert Jahren zu den
verbotenen Genüssen zählte. Napoleon I. hatte die Kontinentalsperre
gegen England verhängt um dessen Handel lahm zu legen, die Quellen
seines Reichtums zum Versiegen zu bringen. Das ganze europäische
Festland sollte von den angelsächsischen Krämern keinen Ballen Ware
mehr beziehen. Mochten sie ihren Kaffee, ihren Zucker, ihre Baum-
wolle, ihre Gewürze, 2c. für sich selber behalten! Wehe dem Fein-
schmecker, den die „Kaffeeriecher", die napoleonischen Polizisten, bei
der verpönten Leckerei ertappten! Ihm drohte sichere Gefängnisstrafe.
Da war es denn gut, daß der Gebrauch des Kaffees auf dem
Lande kaum noch bekannt war. Nur in den Städten, und auch hier
nur in den Kreisen der wohlhabenden Bürger, erlaubte man sich den
damals noch ziemlich teueren Genuß. Auf dem Lande geschah dies
noch sehr selten. Nur allmählich hat das fremdländische Getränk
die Morgensuppe verdrängt, die ehemals die ganze Familie, Herrschaft
und Gesinde, um den Tisch vereinigte. Gibt es doch heute noch
Ortschaften in unserer Pfalz, wo die Kartoffel- oder Wassersuppe
noch immer ihr altes Recht behauptet.
Wie bei uns, so hat der Kaffee überall in der Welt seinen
Platz sich erst erobern müssen, selbst in seinem Heimatland Arabien.
G e m a l E d d i n, ein arabischer Oberpriester, hatte auf einer Reise das
ihm noch fremde Getränk kennen gelernt. Heimgekehrt, erkrankte er,
verwendete es als Heilmittel und siehe da, es vertrieb ihm die Kopf-
schmerzen, ermunterte seine Lebensgeister und erwies sich in jeder
Beziehung aíé nützlich. Nun empfahl er den Trank allen ihm unter-
gebenen Derwischen (mohammedanische Mönche) und setzte sie dadurch
in Stand nachts leichter wachen und ihre Gebete verrichten zu können.
K h a i r Bei, ein türkischer Emir (Statthalter) in Mekka, wollte die
Vorzüge des Kaffeegenusses nicht einsehen und verbot ihn daher 1511
als mit dem „Koran" nicht vereinbar. Die verfolgten Kaffeetrinker
wandten sich aber an den Sultan und der „Beherrscher aller Gläu-
bigen" entschied zu ihren Gunsten. Nun war dem Kaffeegenuß im
Orient freie Bahn geöffnet. Muhammedaner, Juden und Christen
genossen ihn und unter Sultan Solimán Ii. kam er 1534 auch
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Sonntagsschule
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In diesen Vorgängen haben wir indes nur die Erfüllung der
Aufgaben zu erblicken, die der toten, bloßes Gefäß gewordenen Zelle
von der Natur zugewiesen find.
Welche Funktionen sind nun aber dem lebenden Gebilde ge-
worden? Sie sind die geheimnisvollen Werkstätten, in denen das
Wachstum der Pflanze vor sich geht, das nichts anderes ist, als
eine mehr oder minder rasche Vermehrung der Zellen. Nun findet
aber niemals eine freie Neubildung der Zelle statt, die Vermehrung
beruht lediglich auf Teilung älterer, sogenannter Mutterzellen. Die
Trennung gehbaus vom Kerne. Derselbe spaltet sich in zwei Hälften,
die nach oben und unten von einander abrücken. Inmitten der
Trennungsschicht bildet sich ein Häutchen als neue Zellwandung aus
und damit ist die Teilung und das Entstehen einer Tochterzelle voll-
zogen, die dann in gleicher Weise Protoplasmazellen zu bilden ver-
mag. So bilden sich nach und nach größere Vereinigungen immer
neuer Zellorganismen, die Zellgewebe, aus.
Wie wir bereits gesehen, schwimmen um den dichteren Plas-
makern herum kleine Körperchen, die „Chromatophoren" oder
„Farbträger" genannt. Bei den Blättern, wie bei allen grünen
Pflanzenteilen enthalten sie einen grünen Farbstoff, das „Chloro-
phyll" oder „Blattgrün." Von ihnen haben ihre Träger, die
Chromatophoren, den Namen „Chlorophyllkörper." Sie leihen
den Pflanzen das grüne Gewand, sie bergen aber auch das winzige
Laboratorium, in welchem die Umwandlung der rohen Bodenstoffe
in die verschiedenartigen Pflanzensäfre vor sich geht.
2. Die Ernährungsorgane.
Zellen und Zellengewebe bauen sich aus Stoffen auf, welche
die Ernährungswerkzeuge des Pflanzenwesens aus Boden, Wasser
und Luft entnehmen und ihrem Körper zuführen. Diese Werkzeuge
sind Wurzeln und Blätter, die durch den Stengel (Stamm) mit
seinen etwaigen Verzweigungen untereinander verbunden werden.
Entsprechend den Gebieten, aus denen die Pflanzen ihre Nähr-
stoffe nehmen, strecken sie die Laubkrone der Luft und dem Lichte
entgegen, während sie ihre Wurzeln tief in den Erdboden hinab-
senken. Ihnen kommt die Doppelaufgabe zu durch die innigste Ver-
bindung der ganzen Wurzelmasse mit dem Erdboden dem empor-
strebenden Körper ein sicheres Fundament, festen Halt zu gewähren,
zugleich aber auch das Wasser und die in demselben aufgelösten
mineralischen Nährstoffe des Bodens aufzusuchen und aufzunehmen.
Um diesen Zweck zu erfüllen, was mit dem stärkeren Wachstum,
z. B. bei Bäumen, immer schwerer wird, müssen sich die Wurzeln
nach allen Richtungen „tastend und fühlend" verbreiten und oft weit-
hin verzweigen. Aber selbst die feinsten Verästelungen sind außer-
dem noch dicht besetzt mit ungemein zarten Härchen, den sogenannten