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1. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 53

1871 - Leipzig : Schultze
— 53 — Rußland muß die Temperatur der Luft in den verschiedenen Gegenden sehr verschieden sein. In den südlichsten Gegen- den, auf der Halbinsel Krim und am Schwarzen Meere, ist das Klima mild und schön, der Winter kurz und der Sommer lang und heiß: hier gedeihen Südfrüchte, und selbst das Kameel findet sich vor. Weiter nach Norden in dem mitt- leren Rußland wird die Luft schon rauher als in dem nörd- lichen Deutschland. Weite fruchtbare und mit Getreide wohl angebaute Landstrecken wechseln mit ausgedehnten Waldungen ab; doch sind mehrere tausend Q.-Meilen noch unbebaut. In dem hohen Norden dagegen, wo die weite Ebene allen Nord- stürmen offen ist, herrscht strenger Winter, und nur mühsam fristen in diesen traurigen, schneereichen, oft morastigen Ein- öden die Bewohner ihr Leben. Die wichtigsten Erzeugnisse des Landes sind Holz, das in großer Menge aus den nörd- lichen und mittleren Provinzen zur weiteren Verschiffung nach den Ostseehäfen gebracht wird, Rindvieh, Mineralien aller Art, selbst Silber, Gold und Platin, auch Diamanten im Ural, Getrerde, das sogar ausgeführt wird, und Flachs und Hanf als ein sehr bedeutender Handels-Artikel. Von charakteristischen Thieren sind insonderheit das Rennthier, das Elenthier und die Pelzthiere: Zobel, Hermeline, Füchse:c. zu merken. §• 55. Bewohner. Gegen hundert verschiedene Völker, die sich durch Lebens- art und Cultur sehr von einander unterscheiden, bewohnen das weite Russische Reich. Die, welche dem Europäischen Rußlande angehören, lassen sich in drei Völkerstämme zusam- menfafsen. Der zahlreichste derselben ist der der Slaven, welcher über 40 Mill. umfaßt, und zu dem die Russen, Kosaken, Polen, Serbier, Lithauer, Letten und Kuren gehören. Im Allgemeinen stehen diese Völker in Vergleich mit den übrigen Europäern bis jetzt nur noch auf einer niederen Stufe der Bildung, befangen in Unwissenheit und Aberglauben, dem Trünke ergeben, aber zugleich auch geschickt zum Nachahmen fremder Kunst und fremder Sprache, einfach in ihrer Lebensweise, tapfer dem Feinde gegenüber und seit der jüngst erfolgten Aufhebung der Leibeigenschaft nach Bildung strebend. Alle Russen bekennen sich zur Griechisch-katholischen Kirche, die Letten und Ku- i

2. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 64

1871 - Leipzig : Schultze
— 64 — Halbinsel, welche wieder von den Westgothen verdrängt wurden. Nach zwei Jahrhunderten mußten diese den aus Afrika unter Tarik (Gibel al Tarik) herüberkommenden Arabern weichen (Xeres de la Frontera 711), und nur in den A st u r i s ch e n Gebirgen erhielt sich ein Häuflein Gothen unabhängig unter eigenen christlichen Königen. Karl der Große gewann das Land zwischen den Pyrenäen und dem E b r o, und gründete hier die S p a n i s ch e Mark. Doch noch immer blieben die Araber Herren des Landes, bis ihr Reich in mehrere kleine Staaten zerfiel, und diese Schwäche von den Christen zu ernsteren Angriffen auf sie be- nutzt wurde. Ihre völlige Vertreibung gelang jedoch erst am Ende des 15ten Jahrhunderts durch die vereinigte Macht der Castilifchen Königin Jfabella mit dem Arago- nis'chen Könige Ferdinand. Nun begann Spaniens glänzendste Epoche; es herrschte allein in der neuen Welt, die es aufgefunden (Christoph Columbus 1492) und unterworfen (^Ferdinand Cortez) hatte, und in der alten dehnte es seine Macht unter K a r l V. und P h i l i p p Ii. auf eine außerordentliche Weise aus. Aber eben so schnell sank es wieder, als die Niederlande und die Flotten verlorengingen. Ein dreizehnjähriger Erbfolge-Krieg (1701— 1714) schlug dem Reiche neue Wunden, für die es nie wieder Heilung gefunden hat. Spanien trat seit jener Zeit in Hinsicht seiner politischen Bedeutung in die Klasse der Staaten zweiten Ranges. Die Dynastie der Bonr- bons gelangte aus den Spanischen Thron, sie wurde von Napoleon I. verdrängt, aber nachdem die Halbinsel sieben Jahre ein Schauplatz der blutigsten Kriege gewesen war, kehrte sie im Jahre 1814 auf diesen Thron zurück, dessen Rechte zu beschränken sie 1820 durch einen Volks-Aufstand gezwungen wurde. Gegenwärtig hat Spanien, nach Vertrei- bung der Königin Jsabella, einen König aus dem Hause Savoyen. Diese Unruhen hatten die Bewohner der unermeß- lichen Besitzungen der Spanier in Amerika, bisher unter har- tem Drucke gehalten, benutzt, sich unabhängig zu erklären, und selbst den äußersten Anstrengungen Spaniens ist es nicht gelungen, diese Länder sich noch länger zu sichern. Schon seit dem Ende des elften Jahrhunderts, wo Henri, ein Französischer Prinz von Bourgogne, der den Spaniern wichtige Dienste gegen die Araber ge-

3. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 84

1871 - Leipzig : Schultze
— 84 — ser selbst ist zwar strenger als bei uns, aber während dessel- den der Himmel fast stets heiter und der Schnee fest. Noch rauher aber wird es in den Gegenden jenseits des Polar- kreises, wo wochenlang die Sonne nicht aufgeht, und zu an- derer Zeit wieder eben so lange über dem Horizont verweilt; während dieser Zeit wird die Hitze fast drückend, während jener dagegen die Kälte sehr groß. In den südlichen Gegen- den der Halbinsel findet man noch Laubholz-, namentlich Buchen-Waldungen; nördlicher kommt nur Nadelholz und die Birke fort; doch auch diese schrumpfen in dem höheren Nor- den zu Knieholz und Zwergbäumen zusammen, und ver- schwinden endlich ganz. Getreide wird nur in den südlichsten Provinzen Schwedens gebaut, doch reicht der Ertrag nicht für .die Befriedigung des Bedürfnisses aus; dagegen baut man Hanf und Flachs sehr häufig. Der Haupt-Reichthum des Landes aber besteht in Holz und dem aus demselben ge- wonnenen Theer, in den Erzeugnissen des Mineralreichs, namentlich in Eisen, das in großer Menge und von trefflicher Beschaffenheit gefunden wird, und in Kupfer; einen gänzlichen Mangel dagegen hat das Land an Salz. Die Viehzucht ist bedeutend. Pelzthiere werden in großer Menge erlegt. Die Flüsse sind reich an Lachsen, und der Häringsfang an den südlichen Küsten liefert jährlich 1 Million Tonnen. §. 103. Bewohner. Drei verschiedene Völkerstämme bewohnen diese Halbinsel; der erste, zahlreichere, ist ein germanischer, und es gehö- ren zu demselben die Schweden und Norweger. Beide, wiewohl durch Sprache und Sinnesart nah verwandt, befein- deten sich doch lange; sie sind groß, stark, unverdrossen zur Arbeit, tapfer, mäßig, von einfachen, reinen Sitten und von edler Gastfreiheit. Unter den Wissenschaften ist es besonders die Naturkunde, welche hier sorgsame und scharfsinnige Pfleger gefunden hat (Lmn6, Berzelius). Der zweite, im Norden wohnende Bölkerstamm sind die Lappen oder Same, ein verachtetes, schwächliches Volk, das etwa nur 14,000 Seelen zählt; sie sind kaum vier Fuß hoch, haben ein plattes, blei- ches Gesicht, eine schmutziggelbe Hautfarbe und zeigen eine entschiedene Abneigung gegen anstrengende Beschäftigung. Unter ihnen giebt es noch Heiden. Der dritte Völkerstamm sind die

4. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 112

1871 - Leipzig : Schultze
— 112 — man sowohl im Norden als im Süden Asiens den Wechsel unserer Jahreszeiten nicht; in jenem herrscht ein langer, kal- ter Winter und ein kurzer Sommer, in diesem eine lange trockene Jahreszeit, und eine kurze, vom Juni bis Septem- der dauernde, durch Regengüsse bezeichnete. Der Norden Asiens liefert dem Binnenhandel Rußlands so wie seinem Handel mit China sehr geschätztes Pelzwerk, namentlich Zo- bel-, Fuchs- und Marderfelle. Doch besteht der Hauptreich- thum Sibiriens in dem Ertrag seiner Bergwerke, welche .Gold, Kupfer, Eisen und Platin liefern. Der Süden des Erdtheils übertrifft in der Mannigfaltigkeit seiner Erzeug- nisse alle übrigen Theile der Erde. Im S. des Kaukasus und in Klein-Asien ist großer Reichthum an Baumwolle, Manna, balsamischen Harzen und edlen Südfrüchten. Die meisten Europäischen Obstarten möchten wohl hier ihr eigent- liches Vaterland haben. Arabien erzeugt den gewürzigsten Kaffee und ist seit den ältesten Zeiten durch seinen Weih- rauch berühmt. Persien liefert Seide und Baumwolle. Indiens Gewürze haben das Land seit Jahrtausenden den Europäern wichtig gemacht, auch seine Diamanten und Perlen sind vielberühmt, so wie unter den Erzeugnissen seiner Thier- welt der Elephant als das größte und der Tiger als das wildeste Landthier nennenswerth ist. China endlich bringt die Theestaude hervor, von deren Blättern jährlich mehr als 90 Mill. Psuud an Europäer und Amerikaner für etwa 30 Mill. Thlr. verkauft werden, wiewohl der Verbrauch der- selben in dem eigenen Vaterlande selbst sehr groß ist. §. 130. Bewohner. Kein Erdtheil bietet eine größere Mischung und Man- nigfaltigkeit der Bewohner dar, als Asien; es sind besonders drei Hauptstämme zu unterscheiden, 1) der K a u k a s i s ch e, der West-Asien und den westlichen Theil von Süd- Asien innehat, 2) der Mongolische, der in Hoch-und Ost-Asien wohnt, 3) der Malaysche, den wir in Süd- Asien und auf den Inseln des Indischen Oceans antreffen. Die Bewohner Kaukasischen Stammes haben als charak- teristische äußere Merkmale langes dichtes Haar, gerundete Nase, längliches Gesicht und eine weiße Hautfarbe. Unter ihnen zeichnen sich die am südlichen Abhänge des Kaukasus

5. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 71

1871 - Leipzig : Schultze
den und Osten hindurch glückliche Eroberungen ausgedehnt wurden. Doch schon im dritten Jahrhundert n. Chr. entrissen dem auch innerlich verfallenden Staate von Osten andrängende Völker viele seiner Provinzen, und nach 1200jähriger Dauer stürzte endlich, unter Romulus Augustulus, das Reich zusammen. Das häufig verheerte Italien kam nun unter die Herrschaft der O st g o t h e n, dann 570 unter die Longo- bar den, dann 774 unter die Franken, und 962 unter die Könige Deutschlands, die sich zu Rom die Kaiserkrone auf- setzen ließen. Durch diese Stürme war die Bevölkerung Jta- liens eine andere geworden, indem an die Stelle entarteter Römer Nachkommen Deutscher Stämme getreten waren. Von Deutschen Kaisern begünstigt, knüpfte Italien zur See einen lebendigen Verkehr mit dem Orient an, und führte die von dort ihm kommenden Waaren seinen nördlichen Nachbaren Zu. So errangen Venedig, Genua, Pisa und Mai- land glänzenden Wohlstand. Unterdessen waren die Päpste zu Rom bemüht, sich und Italien von dem mächtigen Ein- flusse Deutschlands loszureißen, und so entstanden jene hesti- gen Kämpfe mit den Hohen staufischen Kaisern im 12ten und 13ten Jahrhundert, in denen die Nord-Italienischen Städte sich Reichs-Freiheit erstritten, so daß die Deutschen Kaiser in Betreff ihrer mit Titularherrschaft sich begnügen mußten. Eine neue Epoche für die Geschichte Italiens beginnt mit der Auffindung des Seewegsnach Ostindien, indem nun der Indische Waarenzug eine andere Richtung nimmt, und der Glanz der Italischen Städte dadurch erlischt. Von nun an wird Italiens Geschichte ruhiger; seine Staaten theil- ten nur die Schicksale der größeren Mächte Europa's; so ka- men die Lombardei und Toskana an Oe st reichische, Neapel und Parma an Bourbonische Fürsten. Na- Poleon I. wandelte den politischen Zustand auch dieses Landes um, machte das nördliche Italien zu einem König- reich, Rom zu einer Französisckendepartemental-Stadt, und setzte seinen Schwager Mürat zum König von Neapel ein. Doch mit dem Fall Napoleon's I. kehrte auch seit 1815 die frühere Lage der Dinge wieder. Im Jahre 1859 wurden durch revolutionäre Bewegun- gen in den Staaten Italiens die politischen Verhältnisse der Halbinsel gänzlich verändert. Der König von Sardinien nahm den Titel „König von Italien" an, und vereinigte

6. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 79

1871 - Leipzig : Schultze
— 79 — genden ist jene Jahreszeit nur durch Stürme und Regen- güsse bezeichnet. Der Boden ist fruchtbar, aber die Trägheit seiner Bewohner macht, daß der Anbau desselben im höchsten Grade vernachlässigt ist; dennoch ist die natürliche Prodnctions- kraft des Landes so groß, daß es nicht allein seine Bewohner nährt, sondern sogar Erzeugnisse liefert, die andern Ländern zugeführt werden können, namentlich Oliven , Tabak, Wein, Seide und Baumwolle. Von den Erzeugnissen des Mineral- reichs hat besonders der Marmor durch die schönen Knnst- werke, welche die Griechen aus demselben fertigten, eine hohe Berühmtheit erlangt; aber die Unwissenheit der jetzigen Be- wohner, und zum Theil selbst ihre religiösen Begriffe, lassen diese Schätze unbenutzt liegen. §. 95. Bewohner. Den bei weitem größten Theil der Halbinsel beherrschen die Türken oder Osmanen. wie sie sich nach einem ihrer früheren Anführer nennen. Sie sind Tartarischer Abkunft, haben aber, wiewohl es ihnen gelungen ist, gebildetere Völker zu unterjochen, fortdauernd noch ihre angestammten rohen Sit- ten bewahrt. Sie sind körperlich wohl gebaut und stark, aber geistig stumpf, sinnlichem Genüsse ergeben, und haben wenig wissenschaftliche Bildung. Erst iu neuerer Zeit sind die Herr- scher bemüht gewesen, mehr von den Sitten, den Kenntnissen und den Einrichtungen der übrigen Europäischen Völker den Türken zuzuführen. Der Handel ist in den Händen der Grie- chen, Armenier und Juden; drei Viertheile der Bewohner des Türkischen Reiches gehören diesen Volksstämmen an, und nur ein Viertheil sind Osmanen. Gewerbliche Betriebsamkeit sin- det man im Ganzen wenig, nur in der Verfertigung von Leder-, Baumwollen- und Eifenwaaren haben die Türken eine gewisse Berühmheit erlangt. Das Religionsbuch der Muha- medaner ist der Koran, ihre Priester heißen Jmans, ihre got- tesdienstlichen Gebäude Moscheen. Die Türkische Sprache ist der Arabischen verwandt. Als ein erst in neuerer Zeit wie- derum selbstständig gewordenes Volk, bewohnen den südlichen Theil der Halbinsel und mehrere Inseln die Griechen, Nachkommen der früheren Herren des Landes, jetzt aber durch den Druck langer Knechtschaft heruntergekommen, doch sich immer noch durch tapferu Muth, hohe Vaterlandsliebe und

7. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 89

1871 - Leipzig : Schultze
- 89 — Mitte des 5ten Jahrhunderts n. Chr. unter Heng ist und Horsa hinüber kamen, die Scoten zwar zurückwarfen, sich aber selbst in den Besitz des Landes setzten und vergeblich von dem Könige A r t h n r und seinen Helden bekämpft wur- den. Die Briten wanderten theils nach dem gegenüber liegen- den Frankreich aus (Bretagne), theils flüchteten sie sich in die westlichen Gebirgsländer von Wales. Die sie- den Königreiche, welche die Deutschen hier gestiftet hatten, wurden im Anfange des 9ten Jahrhunderts durch Egbert zu einem Reiche vereinigt, und durch Alfredden Großen zu Macht, Wohlstand und Bildung erhoben. Allein in der Mitte des Ilten Jahrhunderts brachte Wilhelm der Er- oberer das Reich unter Normannische Herrschaft und vernichtete, was unter den Angelsachsen von Deutscher Freiheit noch geblieben war. Der königlichen Gewalt gegenüber erhob sich die der Adligen, welche im Anfang des 13ten Jahr- Hunderts sich eine Acte, die Magna Charta genannt, er- zwangen, durch welche die monarchische Gewalt eingeschränkt ward. Fast zwei Jahrhunderte lang kämpften nun die Eng- länder mit den Franzosen um die nördlichen Provinzen Frankreichs, bis endlich die letzteren siegreich aus dem Kriege hervorgingen. Heftige innere Kriege erschütterten dann in der letzten Hälfte des 15ten Jahrhunderts das Reich, indem man nicht blos um politische Rechte, sondern auch um reli- giöse Meinungen kämpfte, seit die Ideen der Kirchen-Reform von Deutschland herüber kamen. Beruhigend in dieser Be- Ziehung war die 45jährige Regierung der Königin Elisa- beth, welche den Haushalt des Staats zu ordnen und eine Seemacht zu schaffen bemüht war. Doch unter ihren unklu- gen Nachfolgern trat das Parlament in offenen Kampf gegen die königliche Macht, und Oliver Cromwell stellte sich unter dem Titel eines Protektors an die Spitze der neuen Republik; allein schon nach sieben Jahren (1660) rief man Karl Ii. aus dem Exil wieder auf den Thron. Leider aber begann er auf's neue, das Volk mit Härte zu behandeln, und als sein Nachfolger Jacob Ii. in seinem Sinne zu regieren fortfuhr, rief man den Schwiegersohn des Königs, Wilhelm von Oranien, auf den Thron und schloß Jacob sammt seinem Sohne von demselben aus. Seit jener Zeit entwickelte sich die Nation innerlich zu größerer Freiheit, äußerlich zu größerer Macht. Zwar verlor England am Ende des vorigen

8. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 145

1871 - Leipzig : Schultze
— 145 — Einen besonderen Reichthum entwickelt Amerika in sei- nem Pflanzenleben. In den von Europäern urbar gemach- ten Gegenden gedeihen alle Europäischen Obst-, Getreide- und Gemüse-Arten; Cacao, Vanille, die breite Fackeldistel mit der Cochenille sind eigenthümliche Erzeugnisse des Erdtheils, wel- cher zu gleicher Zeit auch das Baterland der Kartoffeln und des Tabacks ist. Die ungeheuren Urwälder sowohl Nord- als Süd-Amerika's liefern die trefflichsten Nutz- und Farbehölzer, namentlich Cedern-, Brasilien-, Campesche- und Mahagoni- Holz. Kleiner und schwächer als in der alten Welt sind die Erzeugnisse des Thierreichs. Der Tapir kommt an Größe dem Elephanten nicht gleich, und der Alligator ist bedeutend kleiner als das Krokodil. Doch ist der Kondor größer als einer der Raubvögel unseres Erdtheils, und der Felshahn, der Aras und der Colibri übertreffen an Farbenpracht alle Vögel der alten Welt. Zu den nutzbarsten Thieren gehört den Be- wohnern Grönlands das Rennthier, so wie in Süd-Amerika das Lama und die feinwollige Vicunna. Die großen Gras- Ebenen Süd-Amerika's sind mit zahllosen Heerden verwilder- ter Pferde und Ochsen bedeckt, und in den Sümpfen leben Frösche, Eidechsen und Schlangen von riesiger Größe. Dane- den ist die feuchte Hitze dieser Gegenden der Erzeugung der mannigfaltigsten Gewürme und Insekten, die oft in unglaub- licher Menge die Luft erfüllen, vorzugsweise günstig. Was die Europäer am meisten nach Amerika gelockt hat, ist der Reichthum des Landes an edlen Metallen, von denen Silber besonders in Nord- und Central-Amerika, Gold sowohl in Nord- als in Süd-Amerika gefunden wird. Nach von Hum- boldt's Mittheilungen beträgt das in 311 Jahren hier geför- derte Silber 513 Millionen Mark, und das Gold 10 Mil- lionen Mark; aus dem ersteren würde sich eine Kugel von 63', aus dem letzteren eine von 11/2 Fuß im Durchmesser verfertigen lassen. Außerdem liefert Columbien Platina, Brasilien Diamanten, Peru Smaragden, Mexiko Quecksilber und Zinn, und die Gegenden am Oberen- und Michigan-See Blei, Kupfer, Eisen und Zink. §• 146. Bewohner. Als Amerika entdeckt ward, fand man hier eine Bevöl- kerung, die in körperlicher sowohl, als in geistiger Hinsicht Bor mann, Erdbeschreibung. Viii. Aufl. 10
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