— 30 —
Festlichkeiten, besonders aber beim Tode des Königs, werden Menschen in
großer Zahl geopfert. Als 1859 ein König in Dahome starb, ließ sein Sohn
4500 Sklaven auf seinem Grabe schlachten, so daß dasselbe ganz in Blut schwamm.
Vor jedem Eingange zur Wohnung des Königs liegt ein Haufen Knochen und
Elefantenschädel, und auf dem oberen Rande der Mauer prangen eine Anzahl
Totenköpfe. Außer einer Armee von 30000 Mann besitzt der König von Dahome
auch eine Garde, welche aus 5000 Frauen besteht. Seine Einkünfte bezieht der
König aus dem Sklavenhandel. Von Zeit zu Zeit macht er nämlich mit seinen
Kriegern förmlich Jagd auf seine Unterthanen, überfällt zur Nachtzeit die Dörfer
und verkauft alle eingefangenen Leute an seine Sklavenhändler."
Im Flachsudan sind ebenfalls mehrere selbständige Reiche, z, B. Wadai,
östlich vom Tfad, in welchem noch Sklavenhandel getrieben wird, und Bornu,
westlich vom Tsad, mit der H a u p t st a d t Kuka, einem der wichtigsten Knoten-
punkte des Karawanenverkehrs, zugleich Hauptrastort für die Mekkapilger in
Jnner-Afrika.
Vii. Süd- oder Hochasrika
umfaßt namentlich Niederguinea, den Kongo st aat, das Kapland, die
Deutschen Kolonieen, das Kaffer nland, die Küste von Sofala
und Mozambique, das Reich Sansibar und das Somaliland.
1. Niederguinea umfaßt die Westküste Südafrikas von der Bai von
Biafra bis zum 20. Grad südlicher Breite. Die Hauptausfuhrartikel des Landes
sind Elfenbein, Ebenholz, Palmöl, Erdnüsse und Kautschuk. In den Wäldern
leben Gorilla und Schimpanse. Einer der wichtigeren Orte ist öoältdo.
2. Der Kongostaat, 1885 gegründet, umfaßt den größten Teil des
Kongogebietes und steht unter dem Schutze Belgiens.
3. Das Kapland umfaßt die Südspitze Afrikas bis zum Oranjefluß und
gehört den Engländern. „Ein Europäer, welcher hier ankommt, ist gewöhnlich
sehr verwundert über die veränderte Lage der Himmelsgegenden. Er sieht die
Sonne zur Mittagszeit nicht im 8., sondern im N. Osten ist ihm dabei nicht
zur Linken, sondern zur Rechten. Auch die Jahreszeiten sind den europäischen
gerade entgegengesetzt. Wenn wir Herbst haben, ist dort Frühling; zur Weih-
nachtszeit geht man dort an die Weizenernte, um Johannis aber sucht man Schutz
vor Kälte am Kaminfeuer. Der Nordwind bringt hier Wärme, der Südwind
Kälte. — Die Hauptprodukte sind Schafwolle, Straußenfedern (Strauße
werden hier gezüchtet), Wein (Kapwein) und Weizen. In den Wildnissen weiden
Büffel, Antilopen, Zebras und Giraffen, und im Gebüsch lauern Löwen, Hyänen,
Schlangen u. s. w. auf Beute." Die Ureinwohner sind die Hottentotten
und Kaffern. Ihre Wohnungen haben Ähnlichkeit mit Bienenkörben; ihr Reich-
tum besteht im Besitze von Rindern. — Die Kapstadt ist die Hauptstadt
(45 T.). Sie liegt am Fuße des Tafelberges und an der Tafelbai und ist
wichtig als H a n d e l s st a d t und als E r s r i s ch u n g s st a t i o n; sie war
vor der Eröffnung des Suezkanals gleichsam ein großes Wirtshaus für
Seefahrer aller Nationen. Fast alle Schiffe, die nach Indien,
China oder Australien gingen oder von dort zurückkamen, legten hier an, besserten
etwaige Schäden aus, und nahmen Wasser, Früchte, frisches Fleisch und andere Vor-
räte an Bord. Die nach Indien bestimmten englischen Soldaten blieben einige
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
— 56 —
Minister und Feldherr Großvezier (spr. Großwesir). Die Bewohner des
Reiches sind teils O s ni a n e n oder Türken (d. h. Räuber), teils
Slaven, teils Jude n. Die Türken sind Mohammedaner und nennen
alle in der Türkei lebenden Christen und Judeu Raja (spr. Radschah),
d. h. Herde; diese waren früher fast ohne Rechte, sind aber in neuerer Zeit
in Bezug auf Rechte und Pflichten den Türken gleichgestellt. „Die Türken
sind ein schöner Menschenschlag, ernsthaft, gesetzt, mildthätig und ehrlich, aber
auch träumerisch, abergläubisch und hochmütig. Lautes Lachen und Plaudern
halten sie sür närrisch. Kommen sie in den Kaffeehäusern und öffentlichen
Bädern zusammen, so setzen sie sich mit untergeschlagenen Beineu aus die
niedrigen Polster an der Wand; einer erzählt ein Märchen und die andern
schauen nun wie im Traume versunken vor sich hin oder schlürfen ihren schwarzen
Kaffee und rauchen ihre lange Pfeife dazu oder fpieleu mit ihrem Barte, den
sie wie alle Morgenländer sorgfältig salben und räuchern. Reist man in der
Türkei, so muß man gehen oder reiten, denn die wenigsten Wege sind fahrbar
und Eisenbahnen sind selten. Da es keine Wirtshäuser giebt, so haben wohl-
lhätige Leute Karawansereien an die Landstraße gebaut, das sind leerstehende
Gehöste, worin Menschen und Tiere unter Dach und Fach nächtigen können.
Speisevorrat und was zum Kochen und Speisen gehört, führt jeder Reisende
mit sich. Messer und Gabel benutzt kein Morgenländer bei Tische; man führt
die Speisen, welche zerschnitten aufgetragen werden, mit den Fingern der
rechten Hand zum Munde. Fraueu darf ein Mohammedaner haben, so viel er
zu ernähren vermag; aber sie wohnen sür sich und dürfen sich vor fremden
Männern nur dicht verschleiert sehen lassen. •— Fünfmal täglich ruft ein Mann
von dem Minaret der Moschee zum Gebet, und jeder Muselmann (d. i. gläubige
Mohammedaner), der diesen Ruf hört, fällt dauu auf sein Angesicht, wo er auck
sei. Gegen Unglück, Pest, Feuer und Wassersnot thut der Türke nichts.
„Wen Allah (so nennt er seinen Gott) verderben will, den findet er doch,"
meint er und läßt kommen, was kommen will."
Konstantinopel (d. h. Konstantinsstadt, 900 T.), von den Türken Stambul
genannt, ist die H a n p t st a d t der Türkei und gehört zu deu schöustgelegeueu
Städten Europas. Es liegt an der Straße von K o n st a n t i n o p e l,
wo Europa und Asien sich fast auf Strombreite nähern. Bon der Meeres-
straße dringt eine schmale Bucht in das Land, welche den Hafen von
Konstantinopel bildet und „das Goldene Hör n" heißt. Dieser Hasen ist
einer der besten der Erde, da er deu größten Flotten sicheren Zugang und
Schutz vor allen Winden gewährt; zur Zeit der Kriegsgefahr kann er auch
leicht durch Ketten gesperrt werden. Durch die Lage an der Verbinduugs-
stelle zweier größerer Binnenmeere und an der Grenze zweier Erdteile ist
Konstantinopel als H a n o e l s st a d t von hervorragender Wichtigkeit. Das
Innere der Stadt hat viele schmutzige, übelriechende, schmale Straßen mit
schlechten Lehmhütten, zwischen denen wieder schöne Häuser steheu. Die einzigen
Straßenreiniger sind die zu Tausenden umherlaufenden herrenlosen
Hunde, welche den auf die Straße geworfeneu Unrat gierig verschlingen.
Kein Türke thut den Tieren etwas zu leide. — Die Europäer wohueu in
den besser gebauten Vorstädten Pera und Galata; au der Küste Kleiuasieus
liegt S k ü t a r i. Ju letzterer Stadt begraben die Türken ihre Toten lieber,
als aus europäischem Bodeu, weil sie des Glaubens sind, daß ihr Volk später
einmal aus Europa verdräugt werden wird. — Aus dem Häusernleere
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Türkei Konstantinopel Europas Europa Asien Konstantinopel Konstantinopel Europa
— 56 —
führt. Diesen Männern sind auch auf freien Plätzen der Stadt Standbilder
in Lebensgröße errichtet worden. „Am Goethehanse steht Goethes, an der
Schillerstraße Schillers Wohnhaus. Eine Tafel an letzterem trägt die Ju-
schrift: „Hier lebte und starb Schiller." Man sieht noch das enge, niedrige
Stüblein, wo Schiller wohnte und so viele herrliche Dichtungen schuf. Auch
sein Arbeitstisch steht noch da. Auf demselben liegen 2 Briefe von seiner
Hand. Die Bettstelle, in welcher er starb, ist reich mit Kränzen geschmückt.
Neben dem Bette steht auf einem Tischchen Schillers Dose und Tasse. In
der „Fürstengruft" stehen die Särge Goethes und Schillers nahe bei dem
Sarge ihres fürstlichen Freundes Karl August." — Jena (s. S. 31). — Ju
Eisenach war Luther Chorknabe. In der Nähe steht auf einem Bergkegel
die Wartburg, die alte Residenz der thüringischen Landgrafen und 1521
die Zufluchtsstätte Luthers; hier lebte er als „Junker Georg" und begann
die Bibelübersetzung. Die Burg soll eiuer Sage nach von Ludwig dem
Springer angelegt worden sein, welcher bei einem Jagdritt auf den Scheitel
des Berges kam und ausrief: „Warte Berg, du sollst mir eine Burg werden!"
Im Mittelalter lebten hier am Hofe eines thüringischen Landgrafen einige
berühmte Minnesänger, und es soll im Saale der Wartburg (1207) ein
berühmter „Sängerkrieg" stattgefunden haben. In der Nähe der Wartburg
ist das freundliche Marienthal und die enge Felsenschlucht Annathal. — Der
Marktflecken Ruhla, im Volksmunde „die Ruhl" genannt, liegt in einem
Waldthale und verarbeitet Meerschaum; der Ort gehört halb zu Weimar,
halb zu Gotha.
5. Das Großher;ogtnm Hessen (140 ^Meilen oder 7700 qkm [halb
so groß als Sachsens und 1 Mill. Eiuw.) besteht aus 2 Hauptteileu,
die bei Frankfurt durch einen schmalen Streifen preußischen Gebietes von
einander getrennt sind. Der nördliche Teil, Oberhessen genannt, um-
saßt den rauhen Vogelsberg und die schöne und fruchtbare Wetter au.
Der südliche Teil wird durch deu Rhein wieder in 2 Teile geschieden und
umfaßt deu uördlicheu Teil der Oberrheinischen Tiefebene, den Odenwald und
die nördlichen Ausläufer des Haardtgebirges. Die Gebirge des Landes
sind das Vogelsgebirge, Teile des Taunus, der Odenwald und Teile des
Haardtgebirges, die Flüsse der Rhein, die Lahn, der Main und Neckar.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Ackerbau, Obst-und Weinbau
und Viehzucht.
Darmstadt (64 T.), an der Darm, ist Haupt- und Residenzstadt. Von
hier aus geht an der Westseite des Odenwaldes bis nach Heidelberg die
freundliche und obstreiche Bergstraße. — Gießen an der Lahn ist Universitär-
stadt des Laudes, und Offenliach a. Main die bedeutendste Industriestadt. —
Main; (77 T., s. S. 24). Im Mittelalter war die Stadt das Haupt des
rheinischen Städtebundes und wurde wegen des blühenden Handels das
„goldene Mainz" genannt. Im Dome ist der Minnesänger Heinrich von
Meißen, Frauenlob genannt, begraben; ihn trugen die Fraueu von Mainz
uuter großem Wehklagen zu Grabe. — Worms (s. S. 23). — Bingen
(f. S. 24). '
6. Das Grobherzogtum Laden (270 ^Meilen oder über 15000 qkm
[so groß wie Sachsens und fast 2 Mill. Einw.) umfaßt deu größten Teil des
Schwarzwaldes, die östliche Hälfte der Oberrheinischen Tiefebene bis zum
Neckar, reicht im No. bis an den Main und dehnt sich im 80. zwischen
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Goethehanse Goethes Schiller Schiller Karl_August Karl August Luther_Chorknabe Ludwig_dem
Springer Ludwig Heinrich_von
Meißen Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Jena Wartburg Luthers Wartburg Wartburg Marienthal Weimar Gotha Hessen Sachsens Frankfurt Oberhessen Rhein Oberrheinischen_Tiefebene Odenwald Taunus Odenwald Rhein Main Darmstadt Heidelberg Offenliach_a._Main Main Mainz Worms Sachsens Oberrheinischen_Tiefebene Main
— 58 —
2. Das Herzogtum Anhalt (42 □ Meilen ober 2300 qkm und
300 T. Einw.) besteht aus 2 Teilen, von denen der östliche an der Elbe
und zu beiden Seiten der Mulde und Saale, der westliche am Unterharz
Kegt. Im Hauptgebiete wird Ackerbau (Zuckerrüben) und Viehzucht, im
Harzgebiete Bergbau getrieben. — Velsan (42 £.) an der Mulde ist Haupt-
und Residenzstadt (s. S. 31). — In Bernburg und Kothen residierten
früher auch Herzöge von Anhalt. — 33 allen steht liegt im Unterharze.
3. Das Herzogtum Sachsen - Kolmrg-Gotha (36 □Meilen oder fast
2000 qkm und 217 T. Einw.) besteht aus 2 Hauptteilen, von
denen der größere am Nordabhange, der kleinere am Südabhange des
Thüringerwaldes liegt. — Gotha (32 T.), die Haupt- und Residenzstadt, ist
die reichste und schönste Stadt Thüringens, wird deshalb die „Perle Thüringens"
genannt. Sie ist durch ihre Wurst und die Feuer- und Lebensversichernngs-
gesellschast bekannt. Nicht weit davon liegt der Jnselsberg, der schönste
Aussichtspunkt des Thüringerwaldes. — In Waltershausen werden „ganze
Wälder in Spielwaren und ganze Schweineherden in Würste umgewandelt."
— Coburg, in schöner Lage, ist gewöhnlich Residenz des Herzogs. Über der
Stadt ist die vormalige Feste Koburg, auf der sich Luther während des
Reichstages in Augsburg (1530) aufhielt.
4. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (45 ^Meil. oder 2500 qkm
und 234 T. Einw.) liegt langgestreckt am Südabhange des Thüringerwaldes
zu beiden Seiten der oberen Werra. — Meiningen (13 T.) an der Werra
ist die Haupt- und Residenzstadt. — Hildtmrghansen an der Werra ist eine
Fabrikstadt. — Bei Saalfeld an der Saale war 1806 ein Gefecht mit
den Fran'zosen. — Sonnelierg ist der Mittelpunkt einer großartigen Spiel-
und Holzwareuiudustrie. — Aus dem Dorfe M ö h r a stammten Luthers
Eltern.
5. Das Herzogtum Sachsen-Ottenburg (24 □ Mßil. oder 1300 qkm
und 180 T. Einw.) ist das kleinste deutsche Herzogtum. Es besteht
aus 2 Teilen, von denen der östliche im Gebiet der Pleiße, der westliche
im Saalegebiete liegt. Dieser ist sehr waldreich und heißt das Holzland;
jener hat ausgezeichnete Felder und Wiesen und wird das Kornland
genannt. Viele Bewohner haben besondere Kleiduug und Sitten. Das Land
hat wenig Städte, aber ansehnliche Dörfer und einen sehr vermögenden
Bauernstand. — ^ltentmrg (33 T.), an der Pleiße, ist Haupt- und Residenz-
stadt. Aus einem Felsen liegt das weithin sichtbare herzogliche Schloß. Aus
demselben raubte 1455 der Ritter Kunz von Kaufungen die Prinzen Ernst
und Albert, welche später die Stammväter der sächsischen Fürstenhäuser
wurden.
7. Die sieben Fürstentümer.
1. und 2. Die Fürstentümer Schwarzburg-Nndolstadt (17 □ Meilen
oder 940 qkm und 88 T. Einw.) und Schwarzlinrg - Sondershansen
(18 [j Meilen oder 860 qkm und 78 T. Einw.) gliedern sich in
2 Gebietsteile, an denen jedes Anteil hat. Die „Oberherrschaft" liegt
am Nordfuße des Thüringer- und Frankenwaldes, die „Unterherrschaft"
im Preußischen im Gebiete der Unstrut und Helme. Die Bevölkerung der
Oberherrschaft treibt Waldwirtschaft, Viehzucht und etwas Bergbau, die der
Unterherrschaft Landwirtschaft. — Uiibölftnöt im Saalthale ist Residenz von
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Luther Ernst Albert 88_T.