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1. Das Deutsche Reich - S. 40

1901 - Langensalza : Beyer
40 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. Paradies genannt? Welche Frage entsteht da zunächst? Welche Landschaft Deutschlands bezeichnet man als das deutsche Paradies? Uud was wollen wir dann wissen? Hat diese Landschaft den Ehrennamen auch verdient? Wiederhole also unsere Aufgabe: „Vom deutschen Paradies." 1. Welche Landschaft Deutschlauds wird das deutsche Paradies geuauut? 2. Hat diese deutsche Landschaft auch den Ehrennamen verdient? (Diese Übersicht, die den Gang des Unterrichts genau bestimmt, kauu von einem Schüler an die Wandtafel geschrieben werden.) Darbietung: I. Stück: Die obere Kheinebene. 1. Welche Landschaft Deutschlands wird das deutsche Paradies genannt? Sehen wir zu, ob wir diese Landschaft selbst finden können! Was müssen wir voraussetzen, wenn die Landschaft ein Paradies genannt wird? Sie muß sich durch große Fruchtbarkeit auszeichnen. Wovon hängt aber die Fruchtbarkeit eiuer Gegeud ab?^) Die Fruchtbarkeit einer Gegend hängt zuerst ab von dem Bodeu und sodann von der Witterung, die in der Land- schast herrscht. Edle Früchte und nutzbringende Gewächse gedeihen nur bei mildem Wetter. Mildes Wetter aber finden wir nur in den Gegenden, die geschützt sind vor den rauhen Winden. Die Gegend, welche das deutsche Paradies genannt wird, muß also eine sehr geschützte Lage aufweisen. Wo haben wir bereits solche fruchtbare und geschützte Gegenden gefunden? (Die Saalaue, die Thüringer Becken, die Jordanaue.) Nun seht euch die Karte an, ob ihr eine solche Landschaft findet! 2) Nun? Es wird die Landschaft sein, die sich zu beideu Seiten des Mittelrheins ausbreitet; denn sie ist ein weites Tiesland wie die fruchtbare Jordanaue, eine Ebene wie die frucht- reiche Saalaue, nur viel breiter und länger als diese; sie ist auch geschützt; denn ringsum erheben sich hohe Gebirge, die zum Teil höher sind als unser Thüringer Wald. Bestätigung! Ihr habt recht gedacht; die Landschaft heißt die oberrheinische Tiefebene. Nun gieb auf Gruud der Karte die nähere Begrenzung der neuen Landschaft an! «Zusammenfassung: Welche Landschaft wird das deutsche Paradies genannt? Das deutsche Paradies breitet sich zu beiden Seiten des Mittelrheines aus. Es erstreckt sich von Basel bis Bingen und wird eingeschlossen im Süden von dem Schweizer Jnra, im Osten vom Schwarzwald, Odenwald und Spessart, im Norden vom Tannus und im Westen vom Hunsrück, vou der Haardt und vom Wasgenwald. Diese Landschaft heißt die ober- rheinische Tiefebene. *) Bekannt aus dem Unterricht in der Vaterlandskunde. 2) Auf Grund dieser Vorbetrachtungen findet die größere Anzahl der Schüler ohne weiteres die neue Landschaft.

2. Das Deutsche Reich - S. 58

1901 - Langensalza : Beyer
58 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. 2. Wie kommt es nur, daß gerade diese Landschaft uns so viele berühmte Dichter geschenkt hat? Die Eigenarten des schwäbischen Volksstammes. Die Schwaben sind das Brudervolk der Alemannen, deren Nachkommen noch heute die oberrheinische Tiefebene bewohnen. Die schwäbische Mundart ist der ala- mannischen nahe verwandt. (Die letztere ist bekannt aus Joh. Peter Hebels Gedicht „Der Winter", das nochmals vorgelesen werden kann.> Die Schwaben sind ein genügsames und gemütvolles Völkchen, das sich durch zu- trauliches und geselliges Wesen, durch ein tiefes und frommes Gemüt, durch einen lebendigen Geist und durch einen liederfrohen Sinn auszeichnet. Das tiefe Gemüt der Schwaben neigt besonders zum Denken und Dichten, und daher kommt es auch, daß das Schwabenland uns so viele Dichter geschenkt hat, an deren herrlichen Dichtungen wir uns noch heute erfreuen. Ein deutscher Dichter singt deshalb von dem Schwabenland: „Gar manchen Mann, gar manchen Held gebar das Schwabenland. sachliche Vertiefung'. Worin bestehen die Eigenarten des schwäbischen Volksstammes? Die Schwaben sind verwandt mit den Bewohnern der oberrheinischen Tiefebene. Dies tritt besonders in ihrer Sprache hervor. Die schwäbische Mundart klingt aber nicht so rauh als die alemannische. Sie kennzeichnet sich besonders durch ihre langgezogenen Selbstlaute und durch das schp und scht. (Beispiele!) Wodurch unterscheiden sich die Schwaben von den be- nachbarten Bayern? Sie sind noch viel zutraulicher und geselliger als ihre bayrischen Nachbarn und zeichnen sich durch große Genügsamkeit und Gemütlichkeit aus. Wodurch äußert sich ihre Verwandtschaft mit dem schweizerischen Volks stamme? Sie zeigen eine große Liebe zum Gesänge und eine ganz besondere Neigung und Begabung für die Dicht- kuust? Sind die Schwaben auf das Neckarland beschränkt? Nein, sie haben auch noch andere Teile Süddeutschlauds besiedelt, namentlich den westlichen Teil des Alpenvorlandes. Die Grenzscheide zwischen Schwaben und Bayern bildet der Lech, dessen Ufer sumpfig und wenig besiedelt sind. Wie zeigt sich die Eigenart der Schwaben in ihren Wohnungen? Das schwäbische Bauernhaus ähnelt dem Schweizerhaus. Die Längsseite desselben ist nach der Straße zu gerichtet. Wohnräume und Stallungen, häufig auch die Scheune befinden sich unter ein und demselben Dache... (Bild zeigen!) Überschrift: Die Bewohner des Schwabenlandes. 3. Worin ist nun die Liebe zum Gesäuge und die Neigung zur Dichtkunst bei den Schwaben begründet? Die Dichter, welche uns das Schwabenland geschenkt hat, besingen in vielen Liedern ihr Heimatland und preisen besonders die Schönheiten des- selben (Beispiele!) Daraus können wir schließen, daß das Schwabenland

3. Das Deutsche Reich - S. 138

1901 - Langensalza : Beyer
138 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. Rheine entwickeln und es war nur uuter großen Gefahren möglich, daß Schiffe rheinab und rheinauf von Köln bis Mainz gelangen konnten. Erst in neuerer Zeit hat man durch umfangreiche Sprengungen diese Verkehrs- Hindernisse beseitigt. Woher hat wohl d er Loreleifelsen seinen eigentümlichen Namen? Der Felsen heißt auch Lurleifelseu. Lurleien bedeutet nachsprechen. Hier am Lnrleifelsen tönt alles wider. Es ist hier ein viel-(15)faches Echo. Die vorüberziehenden Schiffer riefen dieses Echo wach und ver- gaßen dabei oft die gefährlichen Klippen, gerieten in die Strudel, wurden von diesen erfaßt und iu die Tiefe gezogen. So bildete sich im Volke die Sage von der Lurlei. svergl. Heines Lied! Deuten der Sage!) Woher rühren die kleinen Inseln im Rheine? Die Inseln auf dieser Strecke des Rheines sind Felseninseln. Sie sind Schieferfelsen, die das Wasser, als es sich in das Gebirge einnagte, auf beiden Seiten umgangen hat, also Überreste des Gebirges, das einst an dieser Stelle sich befand. Warum finden wir auf den Rheinbergen so zahlreich eburgen? Die steilen Berge luden besonders zur Anlage der Ritterburgen ein. Hier lagen dieselben geschützt vor feindlichen Überfällen. Hier konnte man sich in ausgiebiger Weise dem edlen Waidwerk hingeben; Von hier aus konnte man weit ius Land hinausschaueu und die heranziehenden Feinde rechtzeitig erspähen; hier konnte man aber auch den vorbeifahrenden Kaufleuten, die ihre Waren zu Wagen oder zu Schiff thalauf und thalab beförderten, auf- lauern und sie ungeahnt überfallen und berauben. Was macht das Rheinthal so schön? Der breite Strom mit seinem grüngoldigen Wasser, dessen spiegelnde Fläche belebt wird von zahl- reichen Dampfern, Nachen, Seglern und Flößen; die Thalränder, die steil emporsteigen zu schwindelnder Höhe; die Weinberge, die sich in übereinander- liegenden Terrassen an den Abhängen hinausziehen; die kleinen Städte und Dörfer, die sich an die Berghänge anschmiegen und von Weinbergen und Obsthainen umrahmt siud; die zahlreichen Burgen mit ihren Türmen und Zinnen, die stolz ins Thal niederschauen. Was verdankt der Rheinländer den Schönheiten des Rhein- thales? Durch die Schönheiten des Rheinthales werden alljährlich Tausende von Fremden angelockt. Es herrscht hier während der Sommermonate ein reger Fremdenverkehr. Dadurch ist den Bewohnern des Rheinthales mannig- fache Gelegenheit gegeben, sich ansehnlichen Verdienst zu verschaffen. (Nach- weis, wie gerade dadurch das Erwerbsleben günstig beeinflußt wird.) Zusammenfassung: Die Felsengasse des Rheines, (a) Ter Strom in der Felsengasse, b) Die Thalränder in der Felsengasse, c) Die Ort- schaften und Burgen der Felsengaffe. 6) Die Leute in der Felsengasse, e) Der Verkehr in der Felsengasse.) 3. Das Rheinbecken.^) Unterhalb der Lahnmündnng verbreitert sich das Thal plötzlich; der Strom tritt in ein weites Becken ein. Es ist das i) Bilder: Koblenz mit Ehrenbreitstein. Neuwied.

4. Das Deutsche Reich - S. 163

1901 - Langensalza : Beyer
8. Das rheinische Schiefergebirge. 163 2. Worin sind die Vorzüge dieser Landschaft begründet? a) Die Fülle landschaftlicher Schönheiten ist zum größten Teile geschaffen worden durch die zahlreichen fließenden Gewässer. Die enge Rheingasse, das gewundene Mosel- und Lahnthal u. s. w. verdanken ihre Schönheiten den Flüssen. Dadurch ist auch die einförmige Hochebene mannigfach gegliedert und die vielseitige Abwechselung in der Bodenform bewirkt worden. b) Auch die Wein- und Obstthäler des Rheiulandes verdanken ihr Da- sein den fließenden Gewässern. Das Wasser hat die steilen Bergwände ge- schaffen, auf denen die ausgedehnten Rebenpflanzungen angelegt worden sind; das Wasser hat die Thäler tief in das harte Gestein eingegraben und da- durch natürliche Schutzmauern geschaffen. c) Die zahlreichen Gewässer des Landes haben die Erschließung und Ausbeutung der reichen Kohlen- und Erzlager begünstigt. Inwiefern? d) In diesen Gewässern stand den Bewohnern auch eiue reiche Wasser- kraft zur Verfügung, welche die Verwertung und Verarbeitung der mannig- fachen Bodenschätze erst ermöglichten. e) Die zahlreichen Gewässer trugen endlich auch bei zu der reichen Besiedelnng der Landschaft. Inwiefern ist durch sie auch das Wachstum der Orte befördert worden? Einfluß anf den Verkehr! Den Vorrang unter den deutschen Landschaften verdankt das Rheinland seinen fließenden Ge- wässern, die in großer Zahl die Landschaft durchqueren: sie haben die mannigfache Gliederung der einförmigen Hochfläche bewirkt und dadurch die Fülle landschaftlicher Reize geschaffen. — Ihnen verdankt die Land- schaft die berühmten Obst- und lveinthäler. — Durch sie ist die Lr- schließung und Ausbeutung der reichen Rohlen- und Erzlager begünstigt worden. — Sie haben das Aufblühen des Großgewerbes fördern helfen. — Sic haben auch beigetragen zu der dichten Besiedelung der Land- schaft und zu dem raschen Aufblühen der Ortschaften. 3. Was hat die reiche Ausstattung der Landschaft zur Folge gehabt? a) Das Rheinland bildet das „Land der Sehnsucht" nicht nur für zahlreiche Deutsche, sondern auch für viele Ausländer. Der Fremdenbesuch ist infolgedessen während der Sommer- und Herbstmonate ein ganz be- deutender! (Ausmalen! Was ist's, das so viele Fremde anzieht?) b) Das Rheinland ist ein Mittelpunkt des deutschen Handelsverkehrs, der begünstigt wird durch die Schiffbarkeit des Rheins und vieler seiner Nebenflüsse und durch das ausgedehnte Eisenbahnnetz. c) Das Rheinland ist eine Stätte der Kunst und Wissenschaft. Der Reichtum an Naturschönheiten hat den Kunstsinn geweckt und zur Gründung der Malerakademie Düsseldorf Veranlassung gegeben; auch die Gründung der Universität Bonn läßt sich daraus zurückführen. — Die hohe Ent- wicklung der Industrie endlich hat die Errichtung zahlreicher gewerblicher und technischer Schulen zur Folge gehabt. Infolge seiner natürlichen Be- vorzugung bildet das Rheinland sowohl das „Land der Sehnsucht" für viele fremde, als auch einen Mittelpunkt des deutschen Handelsverkehrs und eine Stätte deutscher Kunst und Wissenschaft. 11*

5. Das Deutsche Reich - S. 177

1901 - Langensalza : Beyer
10. Thüringen. 177 2. Inwiefern können die Weserlandschaften als deutsches Bauernland in der mitteldeutschen Gebirgsschwelle bezeichnet werden? 3. Wie kommt es, daß die Südabhänge des hessischen Waldgebirges freundlicher find als die Nordabhänge? 4. Warum nennt der Dichter die Weser den „Freiheitsstrom"? 5. Warum ist im Wesergebiet die Industrie so wenig entwickelt? 6. Vergleiche die bekannten deutschen Ströme nach Quelle, Lauf, Wasser- reichtum ?c.! 7. Woher rührt die verschiedene Stromentwickelung derselben? 8. Welche Dnrchbruchsthäler und Pforten sind nns bekannt? 9. Nenne die bekannten Groß-, Berg-, Residenz-, Univerfitäts- und Industriestädte! 10. Welche deutschen Mittelgebirge haben wir kennen gelernt? Wo haben wir dieselben zu suchen? Welche tragen Gipfel? Wodurch unterscheiden sie sich? Welche Flüsse entspringen auf ihnen? 10. Thüringen.') Ziel: Die Landschaft Mitteldeutschlands, welche den Rheinlanden den Vorrang streitig macht. Vorbereitung: Welche Landschaften Mitteldeutschlands sind nns bereits bekannt? Warum haben wir diese als mitteldeutsche Landschaften bezeichnet? Welche Landschaften Süddeutschlands lernten wir kennen? Inwiefern ge- bührt den Rheinlanden unter allen bekannten Landschaften der Vorrang? (Die Rheinlande sind durch landschaftliche Schönheiten ausgezeichnet und von der Natur reich mit Schätzen ausgestattet.! Wodurch find die landfchaft- lichen Schönheiten der Rheinlande geschaffen worden? (Aufbau der Land- fchaft, Thätigkeit des Wassers; Klima; Thätigkeit der Menschen.) Worin ist der Reichtum an Bodenschätzen und Bodenerzengniffen begründet? (Boden- schätze bedingt durch den Gesteinsbau des Landes, Bodenerzeugnisse durch den Boden, das Klima und den Fleiß der Bewohner.) Was wird nun in unserer Aufgabe behauptet? (Eine Landschaft Mitteldeutschlands macht den Rheinlanden den Vorrang streitig.) Welche Fragen möchten wir da beant- wortet haben? 1. Welche Landschaft Mitteldeutschlands macht den Rheinlanden den Vorrang streitig? 2. Inwiefern macht diese Landschaft den Rheinlanden den Vorrang streitig? i) Penck, S. 295, 324, 371. — Kutzen, S. 335, 350. - Daniel-Volz, S. 288, 292, 297, 300. Fritzsche, Handbuch f. d. erdkundlichen Unterricht. 12

6. Das Deutsche Reich - S. 202

1901 - Langensalza : Beyer
202 H. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. standen? Wie sind sie beschaffen? Welchen Einsluß haben sie auf den Ver- kehr und auf die Besiedelung ausgeübt?) 3. Die Schätze Jnnerthüringens. (Welcher Art? Wo lagern sie? Wie werden sie gewonnen? Wie verwertet?) Iii. Stück: Zeichnung der Skizze- Ziel: Wir zeichnen heute eine Karte vom Thüringer Lande, a) Genaue Angabe der Lage, Ausdehnung und Grenzen des Thüringer Landes. d) Feststellung der Entfernungen und Maße. (Als Maßstab wird be- nutzt die Entfernuug von Hof bis zur Unstrutmündung und von da bis nach Mühlhausen. Dann ergiebt sich: Länge des Saalelaufes zwei Maß, Breite der Landschaft von Ost nach West ebenfalls zwei Maß.) c) Einzeichnung der geographischen Objekte. (Flüsse, Gebirge, Städte natürlich mit genauer Angabe aller wissenswerten Einzelheiten.)

7. Das Deutsche Reich - S. 270

1901 - Langensalza : Beyer
270 Ii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. haben die einzelnen Landschaften in Besitz genommen? Welche Eigentümlich- keiten treten hervor? Inwiefern ist das Volkswesen in den einzelnen Land- schaften gegenseitig beeinflußt worden? (Anlage der Ortschaften, Bauart der Häuser, Mundart ?e.) b) Viele selbständige Staaten haben sich in dem mitteldeutschen Berg- lande entwickelt. Die Mehrzahl derselben sind Kleinstaaten. Diese haben sich insbesondere in den drei mittleren Landschaften ausgebreitet; die beiden Grenzlandschaften im Osten und Westen bilden in ihrer Gesamtheit Gebiete eines Großstaates. Ausammenfassung: Mitteldeutschland, eine politische Mannig- faltig kei t. Mehrere deutsche Volksstämme haben die einzelnen Land- fcha ftsg eb i et e Mitteldeutschlands besiedelt, und' zahlreiche Staaten haben sich innerhalb derselben entwickelt. Hi. Mitteldeutschland, eine wirtschaftliche Mannigfaltigkeit. a) Mannigfaltig find die Siedelungsverhältniffe. Die Landschaften Mitteldeutschlands weisen neben dichtbevölkerten Strichen auch schwachbesiedelte Gegenden anf. Überall finden sich neben Einzelgehöften große Ortschaften, neben großen Industriestädten und Fabrikdörfern kleine Landstädte und Bauerndörfer. Insgesamt zählen wir 16 Großstädte (Welche?), 17 große Mittelstädte (über 50 090) und 33 Mittelstädte (über 20 000), während ca. 150 Orte mehr als 10 000 Einwohner aufweisen. Vergleich mit Süddeutschland. b) Mannigfaltig sind die Erwerbsverhältniffe in den einzelnen Landschaften Mitteldeutschlands. Alle Berufsarten sind vertreten, und die Hanpterwerbszweige sind in allen Landschaften zu hoher Blüte gelangt. Da hat neben der Landwirtschaft, deren verschiedene Zweige allenthalben reich entwickelt sind, die Forstkultur eine große Ausdehnung erlangt; neben dem Bergbau und Hüttenwesen hat die Industrie die mannigfaltigste Ausgestaltung erfahren und kein Zweig derselben ist hier uuvertreteu. Auch der Handel hat einen großen Aufschwung genommen. c) Mannigfaltig ausgestaltet sind endlich die Verkehrsverhältnisse. Heer- straßen und Haupteisenbahnen, welche die einzelnen Landschaften durchziehen. Mittelpunkte derselben. Schiffahrtsstraßen.x) Zusammenfassung: Mitteldeutschland, eine wirtschaftliche Mannigfaltigkeit. a) Zahlreiche städtische und ländliche Siedelungen von der verschiedensten Größe sind in den mitteldeutscheu Land- schaften und Staaten emporgeblüht. b)Alle B erufszweige des deutscheu Volkes iusouder- heit Landwirtschaft, Bergbau, Industrie und Handel, haben in den mitteldeutschen Landschaften eine vielseitige Aus- gestaltuug erfahren und eine hohe Entwicklungsstufe erreicht. x) Es ist selbstverständlich, daß bei diesen abschließenden Betrachtungen immer Vergleiche gezogen werden müssen. In erster Linie sind die Einzelgebiete Mittel- dentschlands untereinander zu vergleichen; zum andern müssen auch die früher be- handelten Gebiete Süddeutschlands vergleichsweise herangezogen werden.

8. Das Deutsche Reich - S. 299

1901 - Langensalza : Beyer
14. Das westelbische Tiefland. 299 hören dem friesischen Stamme an und sind wie ihre Brüder aus dem Fest- lande mutige und abgehärtete Leute, die ihre Heimat über alles lieben, sie selbst dann nicht verlassen, wenn sie bei einer Sturmflut Hab und Gut ver- loren und nichts weiter als ihr nacktes Leben gerettet haben. Womit mögen sich die Bewohner beschästigen? Sie beschäftigen sich zum Teil mit Viehzucht (Grasweiden der Halligen, Marschen von Föhr und Borkum :c.) oder mit Fischfang. Auch der Lotsendienst bietet vielen Männern Unterhalt. Die größeren Inseln sind Seebäder (z. Norderney, Juist, Sylt, Föhr, Amrum jc.), die während der Sommermonate von zahl- reichen Fremden besucht werden. Der starke Fremdenbesuch gewährt den Bewohnern lohnenden Verdienst. Wie mag es nun aus einer solchen Insel aussehen? Betrachtung des Lehmannfchen Bildes „Helgoland" und eines Bildes einer Hallig, etwa „Hallig Oland." Zusammenfassung: Die deutsche Nordseeküste. (Nordseebuchten, Nord- seehäsen. Nordseewatten. Nordseeinseln.) Iv. Stück: Zeichnung der Skizze. 1. Entwerfen des Netzes. Maßstäbe: Porta—bremen; Porta— Braunschweig; Dollart— Geestemünde. Das Netz muß 4 Maß lang und 21/2 Maß hoch entworfen werden. 2. Die Einzeichnung der geographischen Objekte. Zunächst wird die Küste eingezeichnet, dann folgen die Flüsse, dann die Städte n. s. w. Vor der Einzeichnnng ist natürlich genau Lage, Lauf ?c. anzugebend) Verknüpfung: Woher kommt es wohl, daß wir in Niedersachsen so schroffe Gegensätze ganz dicht nebeneinander antreffen? 1. Inwiefern finden sich in Niedersachsen schroffe Gegen- sätze ganz dicht beieinander? a) Schroffe Gegensätze treten hervor in der Bodengestalt. Wenn wir aus dem Braunschweiger Fruchtland nach Norden wandern, so führt uns der Weg zunächst durch das gesegnete Hügelland, das sich zwischen Harz und Aller ausdehnt. Jenseit der Aller steigen wir hinauf zur Hoch- ebene der Lüneburger Heide, um dann wieder in die tiefe und vollständig ebene Marsch hinabzusteigen. Auch aus einer Wanderung von Westen nach Osten treffen wir Gegensätze in der Bodengestalt. Inwiefern? d) Schrosse Gegensätze treten hervor in der Bodenbe- schassenheit der Landschaft. Wir wandern durch Gegenden, deren *) Der Lehrer hat vorher an der Wandtafel die Skizze zu entwerfen. Durch Vergleichung dieser Skizze mit der Karte werden die nötigen Stützpunkte für jedes Ob- jekt gewonnen z. B. für den Elbelauf.

9. Das Deutsche Reich - S. 303

1901 - Langensalza : Beyer
14. Das westelbische Tiefland. Zyz ist oder Wasserüberfluß sich geltend macht, da ist die Zahl der Nieder- lassungen gering und die Volksdichte eine sehr niedrige, wie die armseligen Hütten oder kleinen Dörfer der Moor- und Heidegegenden bezeugen. Meer und Flüsse haben gemeinsam in Niedersachsen günstige und ungünstige Lrrverbs- und Verkehrsverhältnisse geschaffen und dadurch die großen Unterschiede in der Volkszahl überhaupt, in der Anlage, Zahl und Größe der Ortschaften im besonderen bewirkt. ä) Endlich ist das Wasser auch von Einfluß gewesen auf die Gestaltung des Volkslebens und des Volkscharakters. Das Leben des Moorbauern richtet sich ganz nach der Natur seines Landes, dessen Beschaffenheit dem Wafserüberfluß zugeschrieben werden muß, und das Leben des Heidebaueru ist ebenfalls von dem Waffer abhängig, wie auch andererseits das Volksleben in der Marsch und auf den Inseln stark von dem Wasser beeinflußt wird. (Nachweis!) Auch der Volkscharakter, der sich in den Eigenschaften der Be- wohner zeigt, ist mehr oder weniger durch das Wasser beeinflußt worden. Fleiß und Ausdauer, Genügsamkeit und Einfachheit der Moor- und Heidebauern, Mut und Festigkeit, Heimatsinn und Heimatliebe der Marsch- und Insel- bewohner sind hervorgegangen aus dem steten Kampfe gegen das Wasser. Diesem günstigen Einfluß des Wassers stellen wir gegenüber die nachteiligen Wirkungen, wie sie in den weniger guten Eigenschaften hervortreten: Stolz- und Prunksucht einiger Marschbewohner (z. B. d. Kehdinger), Wander- und Genußsucht u. s. w. der Schiffsleute. Auch hierin ist der Einfluß des Wassers nicht zu verkennen. Ergebnis: Niedersachsen, das Land schrosser Gegensätze. 1. In der Bodengestalt und im Bodenaufbau, in der Bodenfruchtbar- keit und in den Bodenerzeugnissen, in den Erwerbsquellen und in den Siede- lungen, im Volksleben und im Volkscharakter treten in Niedersachsen schroffe Gegensätze hervor. 2. Diese Gegensätze sind durch das Wasser der Landschaft geschaffen worden: а) Meer und Gletscher der Urzeit schufen durch mannigfache Ablagerungen den bunten Wechsel in der Oberflächengestalt Niedersachsens. d) Das Meer der Urzeit bildete bei seinem Zurückweichen die Frucht- aueu im Süden, während die Nordsee mit ihrem Gezeitenwechsel den frucht- baren Küstensaum schuf. c) Wassermangel und Wasserüberfluß bewirkten die geringe Fruchtbar- keit der Heide- und Moorgegenden. б) Meer und Flüsse schufen gemeinsam in den verschiedenen Landstrichen günstige und ungünstige Erwerbs- und Verkehrsverhältnisse und bewirkten so die mancherlei Unterschiede in der Volkszahl überhaupt, in der Zahl, Anlage und Größe der Ortschaften im besonderen. e) Das Wasser mit seinen großen Vorteilen und mit seinen mannig- ') Natürlich muß dies an einem Beispiele nachgewiesen werden z. B. der Schiffs- mann, der vom frühen Mvrgen bis zum späten Abend auf oder im Wasser arbeitet, wird dadurch leicht zur Trunksucht geführt. Diese verleitet wieder zu allerlei Aus- schreitungen und Roheiten k.

10. Das Deutsche Reich - S. V

1901 - Langensalza : Beyer
Worwort. Das vorliegende „Methodische Handbuch für den erdkundlichen Unterricht", das der Verfasser im Auftrage der Verlagsbuchhandlung bearbeitet hat, stellt einen Versuch dar, den erdkundlichen Unterricht ge- maß den Forderungen der geographischen Wissenschaft, der neueren Päda- gogik und des Lebens zu gestalten. Infolgedessen hat der Verfasser seine Aufgabe darin gesucht, den Schülern nicht nur zu einer einfachen Kennt- nis der Eigenart der einzelnen Erdräume und ihrer Bewohner zu ver- helfen, sondern ihnen auch das Verständnis der geographischen Er- scheinungen zu erschließen und eine Einsicht in die Grundlagen der menschlichen Knltnr zu verschaffen, damit sie die wirtschaftlichen Ver- Hältnisse richtig erfassen und verstehen lernen und vorbereitet werden für das praktische Leben. Demgemäß durfte sich der Verfasser uicht be- gnügen mit der Darstellung der politischen oder statistischen Verhältnisse eines Landes, wie er andererseits sich auch nicht beschränken konnte auf die physikalische Geographie; er war vielmehr gezwuugeu, das kulturelle Moment in .den Mittelpunkt der Betrachtung zu rücken und die Erd- künde umzugestalten zur Kulturgeographie. Kulturgeographische Betrachtungen sind aber weder möglich auf der Grundlage des politischen Staatsgebietes, noch auf der Grundlage der Strom- und Flußsysteme, sondern müssen sich aufbauen auf der Grund- läge der Landschaftsbetrachtung. Deshalb ist bei der Abgrenzung der einzelnen methodischen Einheiten nicht die vielgestaltige politische Gliederung der einzelnen Erdräume maßgebend gewesen; es ist dabei
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