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sität. Wer sich ausbilden will zum Baumeister für Kirchen, Paläste, Maschinell :c.,
besucht die Technische Hochschule. Maler und Bildhauer empfangen ihre
Ausbildung an der Akademie der Kunst in München, Musiker an der-
artigen Akademie der Tonkunst, Lehrer in den Lehrerbildnn gs-
anstalten, Großkaufleute an der Handelshochschnle. Außerdem bestehen
in manchen Städten noch zahlreiche Anstalten für verschiedene Zwecke (Fachschulen).
6. Staatsgebiete, Bevölker uug und Wohn Plätze.
Der Staat lvird von de» Menschen gebildet, welche nach Gesetzen un-
abhängig leben und mithin ein dauerndes Gemeinwesen bilden. Unsere Land-
schast gehört zum Königreiche Bayern. Die Regierungsbezirke
oder Kreise des Gebietes heißen: Schwaben lind Neu bürg, Ober-
bayern, Niederbayern und Oberpfalz. Alles bayerische Laud rechts
der Do »au bildet Südbayern, das bayerische Land links der Donau
Nordbayern. Letzterem gehören an:
von Schwaben und Nenbnrg das Ries und der Landstrich von der
Donan au bis zur Grenze a»l Iura;
von Oberbayerll die Gegend um Ingolstadt;
von Niederbayeru das Regeu- und Jlzgebiet. —
In der Umgebung von Regens bürg greift die (im ganzen nord-
bayerische) Oberpfalz ein wenig nach Südbayern über.
Der Abstämmling nach gehören die Bewohner des Kreises
Schwaben und N e u b ur g zu deu S ch w a b e u, die in O b e r b a y e r n,
Niederbayern und in der Oberpfalz zu den Bayern. Schwaben
und Bayern scheidet der Lech.
l. Schwaben und Auburg.
Die Länderbestandteile dieser Provinz sind Erwerbungen, welche ehe-
dem insgesamt zum Herzogtum Schwaben gehörten, das aber seit Konradins
Tod (1268) zerstückelt wurde. Zu deu älteren bayerischen Besitzungen gehört
das Herzogtum Neuburg, welches zu Aufaug des 16. Jahrhunderts an eine
Seitenlinie der pfälzischen Wittelsbacher kam, 1777 aber wieder mit Bayern
vereinigt wurde. Die neueren Gebiete bilden seit 1800: das Fürstbistum
und die Reichsstadt Augsburg, die gesürstete Abtei und die Reichsstadt
Kempten, die ehemals österreichische Markgrafschaft Burgau und lloch
mehrere Reichsstädte uild Klöster. — Der größere Teil dieses Kreises gehört
zur Schwäbischen Hochebene. Im Süden finden wir die Algäuer
Alpen mit grasreichen Tälern. Der Hauptfluß ist die Donau, welche
bei Ulm deu Regierungsbezirk betritt und hier die Jller, dann bei Rain den
Lech aufnimmt. Als kleinere Nebenflüsse der Donau siud uoch zu
nennen: Günz, Mindel, Zufam, Schniutter uild Wörnitz. —Das
Klima ist besonders mild am Bodensee; hier gedeiht selbst die Rebe. — Den
Hanptnahrnngszweig der Bevölkerung bildet die Landwirtschaft;
aber auch die Gewerbtätig keit, vorherrscheud mit Baumwollspin-
nereien und -Webereien, hat einen höheren Aufschwung genommen;
obenan steht Augsburg. Im Algäu blüheu Viehzucht und Milchwirtschast.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
35
Der Staat Bayern.
I. Klima, Produkte, Industrie und Handel.
Klima. Das Klima in Bayern ist im allgemeinen gemäßigt, in den
höheren Berggegenden oft rauh und kalt, mit lange andauernden Wintern,
dagegen in den Tälern der Donau, des Mains, des Rheins und am Boden-
see mild und angenehm.
Produkte. Bayern ist reich an Erzeugnissen aus den drei Naturreichen.
Aus dem Tierreiche finden wir: Rindvieh, Schafe, Pferde, Schweine,
Wildbret, Geflügel, Fische, Krebse, Bieuen. Das Pflanzenreich liefert:
alle Arten Getreide; Hopfen, besonders in Ober- und Niederbayern, Mittel-
franken, Oberfranken, Schwaben und in der Pfalz; Flachs und Hanf,
vorzugsweise in der Pfalz und Oberpfalz; Tabak in der Rheingegend und
in Mittelfranken; Wein am Main und Rhein; alle Gattungen Obst;
Küchen- und Arzneigewächse; Holz in Überfluß. Das Mineralreich
bietet: Eisen, Kupfer, Blei, Quecksilber, Kalk, Marmor, Gips, Por-
zellanerde, Torf, Steinkohlen und Salz. Dieses wird in den Salinen
gewonnen zu: Reichenhall, Rosenheim und Dürkheim. Berchtesgaden hat
reichhaltige Lager von Steinsalz.
Auch erfreut sich Bayern namhafter Mineralquellen. Bäder sind:
Kissingen und Brückenau in Unterfranken; Wnnfiedel, Steben in
Oberfranken; Wiesau in der Oberpfalz; Kreuth, Aibling, Rosenheim
und Sulz bei Peißenberg in Oberbayern; Gleisweiler in der Rheinpfalz;
Kr um back, Füssen und Wemding in Schwaben.
Industrie. Die Industrie wird immer bedeutender. Die Erzeugnisse
derselben sind: Tuch, Leinwand, Baumwollstoffe, Glas- und Holz-
arbeiten; gesuchte Metallwaren, namentlich aus Stahl und
Eisen; Bleistifte und Papier; sehr berühmt ist auch das bayerische
Bier.
Das Gedeihen des Handels ist durch gute Straßen, schiffbare
Flüsse und durch Kanäle, Eisenbahnen und Telegraphen sehr be-
günstigt. Die wichtigsten Fabrik, und Handelsstädte sind: München,
Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Fürth, Kaiserslautern und Ludwigshafen.
Landwirtschaft mit Waldwirtschaft und Viehzucht, Industrie und Handel
sind die wichtigsten Erwerbsquellen Bayerns.
Ii. Bevölkerung, Religion und Staatliches.
1. Abstammung. Bayerns Bewohner scheiden sich nach Volksstämmen
in Bayern, Schwaben und Franken.
2. Religion. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich znr
katholischen Religion, nicht ganz ein Drittel zur protestantischen. Ferner
zählt man etwa 80 000 Israeliten.
3»
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
44
Bodensee, die Viehzucht, namentlich die Pferdezucht des württembergischen
Oberlandes, ist berühmt. — Tübingen, Universität. Reutlingen. Eß-
l ingen, 30000 Eiuw. Die schöngebaute Hauptstadt Stuttgart, 286000 Eiuw.,
liegt zwischen wald- und weinreichen Hügeln. Cannstatt, Bad, Industrie und
Weinbau. Ludwigsburg, zweite Residenz. Heilbronn, 43000 Einw.
Hall. Ellwangen an der Jagst. Ulm, 56000 Einw., starke Reichs-
sestung, berühmtes Münster. Friedrichshafen, Hafenort am Bodensee.
c) Das Großherzogtum Baden (15000 qkm., 2000000 Einw.). Es
liegt auf dem rechteu Rheiuufer vom Bodensee bis über die Neckarmündung
hinaus und dann nordöstlich bis zum Mainviereck. Fast die Hülste ist ge-
birgig, eiu Drittel des Laudes ist mit Wald bedeckt. In der Oberrheinischen
Tiefebene und im Neckar-Bergland treiben die Bewohner Ackerbau, Wein,
Tabak-, Hanf- und Hopfenbau. Waldkultur und Viehzucht herrsche» im
Schwarzwalde. Hier sind auch wichtig: Holzschnitzerei, Strohflechterei und
Uhrenfabrikation. — Konstanz, 27000 Einw., Konzil 1414—1418. Frei-
burg im Breisgau, 75000 Einw., herrlicher Dom, Universität. Die Haupt-
stadt Karlsruhe, 134000 Einw., ist fächerförmig angelegt. Heidelberg,
56000 Einw., fchöne Lage, Universität. In der Nähe die Trümmer des
alten kurpfälzischen Resideuzschlosses, welches die französischen Mordbrenner
im Jahre 1689 zerstörten, das aber als Ruine noch ein Stolz Deutschlands
ist. Mannheim, 193000 Einw., an der Mündung des Neckars, wichtigste
Handelsstadt Deutschlands am Oberrhein. Pforzheim, 69000 Einw.,
Goldwaren. Badeu-Badeu, berühmtes Bad.
ä) Das Großherzogtnm Hessen (7700 qkm; 1250000 Einw.).
Der nördliche Gebietsteil enthält das unwirtliche Vogelsgebirg und die
Wetterau, eine schöne und fruchtbare Niederung. Der südliche Teil des
Großherzogtums umsaßt den Odenwald und (von Worms bis Bingen) ein
Stück der gesegneten Oberrheinischen Tiefebene. — Worms, 50000 Einw.,
liegt in sehr fruchtbarer Gegend. Mainz, 100000 Einw., Festung. Lauben-
heim und Ni erste in sind berühmte Weinorte. Bingen. Offen bach
hat Fabriken in Lederwaren. Die Hauptstadt Darmstadt, 85000 Einw.,
reger Gewerbefleiß. Gießen, Universität.
e) Die preußische Provinz Hohenzollern, ans den Fürstentümern Hohen-
zollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen bestehend, bildet einen
schmalen Streifen vom Neckar- bis zum Donautal. — Sigmaringen und
Hechingen. Letzteres Städtchen liegt am Fuße des steilen Bergkegels
Hohenzollern, der die prächtig wiederhergestellte Stammburg des Preußischen
Herscherhauses trägt.
f) Das Reichsland Elsaß-Lothringen (14500 qkm; fast 2 Mill. Einw.).
Es zerfällt in die Bezirke Ober- und Unter-Elsaß und Lothringen mit den
Bezirksstädten Kolmar, Straßburg und Metz. Das Elsaß umfaßt den
Osthang des Wasgangebirges und die Oberrheinische Tiefebene links des
Rheins. Lothringen liegt auf der westlichen Abdachung der Vogeseu bis
über das Moseltal hinaus. Das Elsaß ist eiu herrliches Land. Anbau
vou Getreide, Wein, Mohn, Tabak und Hopsen. Viel Obst. Die Industrie
blüht namentlich in Erzeugung von Baumwoll- und Eisenwaren, sowie im
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
— 2b' —
b) Niederbayern mit überaus fxuchtbareni Getreideboden.
Passan an der Donau, an der österreichischen Grenze. Dampfschiff-
fahrt bis Wien.
Oberpfalz und Regensburg (Raab). Regensburg an der
Donau, 45 T. Einw. In der Nähe die Walhalla, ein Marmor-
tempel nüt Büsten bewährter Deutschen. Bei Amberg Eisengruben.
<1) Okifrrntfci:: Bamberg au Rednitz und Main nüt bedeuten-
dein Garteubau. Hof mit Baumwollspinnerei. Bayreuth (Wagner-
theater).
e) Mittelfranken: Nürnberg, 230 T. Einw., blühte schon im
Mittelalter durch seine Verbindung mit Venedig.
In alter Zeit ragte hier aus sumpfiger Gegend ein mächtiger Sandstein-
seifen hervor. Im Mittelalter erbaute man auf demselben eine Burg. Um die-
selbe erstand nach und nach die Stadt. Wegen der günstigen Lage wurde die
Burg zur Reichsfeste erhoben. Auf ihr wohnte seit der Zeit der Hohenstaufen
das kräftige Geschlecht der Grafen von Zollern. Dreißig Deutschen Kaisern
diente die Burg zum zeitweiligen Wohnsitz, bis die Habsburger ihren ständigen
Wohnsitz nach Wien verlegten.
Nürnberg ist der Mittelpunkt des deutscheu Hopfenhandels.
Welche Erwerbszweige? Westlich von Nürnberg liegt Furth: bedeu-
tende Handelsstadt. (Wodurch bekanut?) Erlangen, Universität,
Brauereien. Sowchosen.
f) Unterfranten: Bedeutender Wein- nud Obstbau, Holzhandel,
Weizen, Gerste. Wiirzburg, 75 T. Einw^, Universität, Schweiufurt,
Aschaffenburg, Kitzingeik, Bierbranereien, Miltenberg am Main^ Bade-
orte: Kissingen und Brückenau.
g1) Schwaben und Neu bürg: Augsburg am Lech, 88 T. Einw.,
stand im Mittelalter in lebhaftem Verkehr mit Italien. Hellte
noch bedeutender Judustrieplatz.
Herstellung von Wollwaren, Leinwand, Kottundruckereien. Jin Allgäu
bedeutende Viehzucht und Käsebereitung. Linda» (Wo?) Handelsverkehr mit der
Schweiz, namentlich mit Getreide.
i>) Rheiubayeru (Pfalz). Durch welche Länder voit dem Haupt-
lande getrennt? Bedeutender Wein- und Tabakbau. Ludwigshafen
mit Rhein, gegenüber von Mannheim.
Kaiserslautern, Dürkheim, Deidesheiin, Wachenheim, Forst, (Weinortej Pir-
Müsens, früher bedeutend durch Schuhwarenfabrikaticn. Zweilirücken.
Ii. Das Königreich Württemberg.
Dos Königreich Württemberg. etwa '/27 vom Deutschen Reich,
lil'.t - Mtll. Einw., im Gebiete des Neckars und der oberen Donalt
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
— 183 —
Dem Handelsinteresse dient ferner ein ausgedehntes Tele-
graphennetz und eine Telephonverbindung, die sich aus die wichtigsten
deutschen Städte erstreckt.
Geschichtliches. Wie Frankfurt seiner günstigen Lage sein
rasches Emporblühen verdankt, so nmrde eben die Lage im
Herzen Deutschlands auch die erste Veranlassung zu seiner geschicht-
lichen Vedeutuug. Karl der Große und seine Nachfolger, die
Karolinger, weilten hier mit Vorliebe und hielten in der alten
Pfalz, welche au Stelle des jetzigen Saalhafes stand, Hos. Schon
794 wird Frankfurt bei Gelegenheit einer Kirchenversammlung, die
Karl der Große hierher berief, urkundlich genannt. Ludwig der
Fromme ließ sich eine neue Pfalz (wahrscheinlich in der Gegend
des jetzigen Saalhofes) erbauen. Ludwig der Deutsche machte
Frankfurt zur Hauptstadt des ostfränkischen Reiches. Wenn es
auch später aufhörte, die eigentliche Residenz der Deutschen Kaiser
zu sein, so brachten diese doch fast ausnahmslos kürzere oder
längere Zeit daselbst zu. Die Stadt zeichnete sich ihrerseits stets
durch die Treue aus, mit der sie zu Kaiser und Reich stand. Diese
Treue erfuhren besonders Heinrich Iv. Adolf von Nassau, Ludwig
der Baier. Günther von Schwarzburg und Karl V. — 1245 ward
Frankfurt eine Freie Reichsstadt, deren Rechte es bis zum Jahre
1866 behauptete. Durch die Bestimmung der „Goldenen Bulle" wurde
es unter Karl Iv. (1356) zur Wahlstadt der Deutschen Kaiser und
seit 1711 auch Krönungsstadt derselben. Auch späterhiu behauptete
es seine geschichtliche Bedeutung, von 1816 — 1866 war Frankfurt
Sitz des „Bundestages" und vorübergehend der des deutschen
Parlamentes (1848). 1866 verlor Frankfurt seine staatliche Selbständig-
keit und gelaugte unter preußische Herrschaft, unter welcher es sich zu
einer blühenden Großstadt entwickelt hat. Hier trat am 17. August
186p) der deutsche Fürsteutag zum Zwecke der Einigung Deutsch-
lands zusammen, hier wurde am 10. Mai 1871 im „Hotel zum
Schwan" der Friede mit Frankreich unterzeichnet.
Iii. Die Provinz Hessen Nassau.
15 790 qkm, 2 Mill. Eiuw., die kleinste und gebirgigste Provinz des Königreichs
Preußen. Lehrplanstoff für die 1. Klasse. — Wiederholung.
Lage: Hessen-Nassau liegt zwischen Rhein und Weser, im
Gebiete der Lahn, des unteren Maines, der Nidder und Kinzig,
der Werra und Fulda, der Diemel, Eder und Schwalm. Getrennt
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl_der_Große Karl Ludwig Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_Iv Heinrich Adolf_von_Nassau Adolf Ludwig
der_Baier Ludwig Günther_von_Schwarzburg Günther Karl_V. Karl_V. Karl_Iv Karl August
— 176 —
Iv. Tic Alemannen.
Die Alemannen und die ihnen verwandten Schwabeil, oft
schlechtweg Alemannen genannt, bewohnen die herrlichen Land-
schaften des vberen Rheines, der oberen Donau und des oberen
Neckars, ungefähr die heutige Schweiz, Elsaß-Lothringen, Baden,
Württemberg, südlich von Heilbronn und Bayern, westlich vom
Lech. — Die Elsaß-Lothringer, Schweizer und Badenser reden die
alemannische Mundart, die württembergischen und bayerischen Ale-
manen hingegen sprechen einen etwas abweichenden, schwäbischen
Dialekt. Nausen, Welsen (von Altorf in der Nähe des Bodensees),
Habsburger, Hohenzollern und Zähringer haben hier ihre Wiege.
Hartmann von Aue und Gottfried von Straßburg wirkten in ge-
nannten Ländern. Der Miune- und Meistergesang, insbesondere der
geistige Minnegesang fand hier eine Stätte segensreichen Schaffens.
Die Neigung des Alemannen zur lyrischen Dichtung kennzeichnet
auch seine religiöse Stellung. Die Frömmigkeit des Alemannen ist
bekannt. Ihre Neigung jedoch, eigene Wege zu gehen, führte zu
vielfachen Spaltungen auf religiösem Gebiete, und so fand das
Sektenwesen, besonders in Württemberg kräftigen Boden. Die
Tapferkeit der Alemannen ist geschichtlich fest gelegt Zu der Zeit
der Hohenstauseu gelangte hier das Rittertum zu seiner höchsten
Blüte.
Bis zum Csitbc des 18. Jahrhunderts genossen die Schwaben
die Ehre, das erste Banner im Kampfe zu tragen. Die Kämpfe
bei Sempach (Arnold Winkelried) und Morgarten haben den Ruhm
der Schweizer für alle Zeiten begründet. In gleicher Weise haben
sich die Württemberger in den Schlachten bei Reutlingen und Döffingen
unsterblich gemacht. Dem vielfach verkannten Ausdruck „Schwaben-
streich" hat Uhland die rechte Bedeutung gegeben. Die Elsässer
mit ihren anerkannt tapferen Soldaten haben Napoleon stets die
besten Streitkräfte geliefert. — Im Gegensatze zum Bayerustamme
ist Handel und Gewerbesinn stark ausgebildet. Die Gewebeindnstrie
(Augsburg, Ulm, Elsaß), die Seidenfabrikation (Zürich) sind welt-
berühmt. Eine reich verzweigte Industrie haben wir in Württem-
berg und im Schwarzwalde kennen gelernt. Sie legt Zeugnis ab
von dem industriellen Sinn dieses Volkstammes. Uliner, Augs-
burger, Züricher und Baseler Kaufleute zogeu fchou frühe auf die
großen europäischen Messen. „Ulmer Geld geht dnrch die ganze
Welt." Hier haben die Fugger und Welsen durch ihren Handel
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
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Extrahierte Personennamen: Altorf Hartmann Gottfried_von_Straßburg Arnold_Winkelried Napoleon
— 170 —
1. Tie Franken.
Der Name Franken bedeutet soviel als Freie. Er deutet auf
die leichte, freie Beweglichkeit ihres Körpers und Geistes und
weist hin auf die zahlreichen, selbständigen Territorien, welche
die Franken im Mittelalter besaßen. Leicht kenntlich an dem
runden, rotwangigen Gesicht, den blauen Augeu, dem offnen,
lebendigen Weseu und der lebhasten Sprache, finden wir den Franken
nicht nur am Main und Rhein; der Stamm hat sich vielmehr
über Teile von Ober-, Mittel- und Niederdeutschland verbreitet,
selbst an der Mündung der Loire, in Siebenbürgen, wo sie fälsch-
lich Sachsen genannt werden, lihre Heimat ist die fränkische Mosel)
und in Südafrika sind Franken zu Hause. Die rühmlich im
Kampfe gegen die Engländer unterlegenen Buren sind fränkischen
Stammes. Die reiche Phantasie der Franken findet Ausdruck in
den vielen Sagen, welche sich an ihre Siedelungen knüpfen.
(Tanten, Worms, Loreley, Mäuseturm, Rolandseck, Frank-
surt a. M. 2c.) Auch rühmt man von den Franken, daß sie
„bildungs- und gestaltungsfähig seien und geeignet zum poetischen
Schaffen". Ihre politische Zersplitterung wird mit dem frühen
Verfall der Herzogswürde in Franken und Schwaben in Per-
binduug gebracht. — Auch auf religiösem Gebiete ist die Zer-
splitterung deutlich erkennbar. Die große Mischung der Bekenntnisse
erklärt sich daraus, daß die vielen freien Städte am Main und
Rhein frühzeitig Neigung zum Protestantismus zeigten, anderseits
im Main- und Rheingebiete viele Staaten von Kirchensürsten vor-
handen waren (Köln, Mainz, Trier, Würzburg, Bamberg, Fulda),
welche noch bis auf den heutige» Tag feste Stützen der römisch-
katholischen Kirche bilden. In sozialer Beziehung lebt der fränkische
Bauer seinem Wesen entsprechend nicht gern abgeschlossen. Ahnlich
dem Städter teilt er oft seine Wohnung mit einem anderen und
neigt mehr als andere Stämme zur Teilung der Güter. —
Der fränkische Dialekt ist leicht kenntlich. An den Grenzen finden
wir vielfach Verschmelzungen mit dem thüringischen, obersächsischen
(Vogtland), bayerischen und elsäßischen Dialekte, eine Erscheinung,
welche bei den andern Stämmen viel weniger zutage tritt. Auch
die Bauart des fränkischen Bauernhauses läßt die Sinnesart des
Stammes erkennen. Wohnräume, Stallungen und Scheune sind
in getrennten Gebäuden untergebracht. Auf der einen Seite liegt
das Wohnhaus, neben diesem oder ihm gegenüber die Stallung,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Zur Ausfuhr kommen: .Gerste, Hopfen, Kartoffeln, Obst, Wein, Tabak;
Baumwollwaren, Farben, Zucker, Lederwaren, Maschinen.
An dem regen Handel haben die Rheinstädte, voran Ludwigs -
Hasen, dann Kaiserslautern, Zweibrücken, Pirmasens, Franken-
thal, Neustadt und Dürkheim den größten Anteil.
Die natürliche Verkehrsstraße ist der Rhein. Ludwigshafeu
gegenüber mündet der schiffbare Neckar. Von Frankenthal zum Rhein
führt ein Kanal. Es können mithin viele Güter anf dem Wasserwege
bezogen und verschickt werden.
Den Eisenbahnverkehr besorgen die Hauptlinien:
1. Ludwigs Hasen—homburg—saargemünd über Neustadt und
Kaiserslautern.
Zwischen Neustadl: und Kaiserslautern zweigt nordwärts eine
Linie ab, deren linker Arm am Domtersberg vorbei uach Bingen, und
deren rechter Arm nach Worms führt.
2. Germershei m—st. Ingbert—saarbrücken über Landau und
Zweibrücken.
3. (Worms)—Frankentha l—w eißenburg über Dürkheim, Neustadt
und Landau.
4. (Worms)—Ludwigshaseu—lauterburg—straßburg über Speier
und Germersheim.
Neben den Bahnen und neben vielen Straßen laufen die Telegraphen-
und Telephondrähte.
Unterrichtsanstalten. Volksschulen, Gymnasien, Realschulen, Lehrer-
bildungsanstalten und Töchterschulen vermitteln die geistige Bildung. Es
gibt außerdem noch zahlreiche Fachschulen.
Bevölkerung und Wohnplätze. Die Psalz wurde, nachdem sie in
früheren Zeiten schon östers mit Bayern verbunden war, im Jahre 1816 in-
folge des Wiener Kongresses wieder mit demselben vereinigt.
Germersheim, 6000 Einiv., Festung. Die Kreishauptstadt der
Pfalz ist^-Sp.eyer mit 21000 Einwohnern. Der herrliche Dom, die pläch-
tigste romanische Kirche, enthält die Grabstätten von acht deutsche» Kaisern.
^Ludmigshafen, 62 000 Einw., von König Ludwig I. gegründet; Industrie,
Schiffahrt und Handel. ">/L au d^u an der Queich 16000 Einw. Eden-
koben, 5000 Eiuw., m "schöner Lage mit Weinbau und süßen Kastanien.
Neustadt au der Hardt, 18 000 Einw., in der Nähe die Maxburg mit
reizender Fernsicht; Dürkheim, 6200 Einw., mit einer Saline. In der
Nähe dje weinreichen Orte: Wachen heim, Forst, Deidesheim, Ung-
stein. /-Fraukcnthal, 17000 Einw., betriebsame Stadt mit Zuckerfabrik.
Pinuafeus, U200 Einw., mit bedeutender Schnhfabrikation. Zwei-
brücken, 13 700 Einw. Jahrhunderte lang Residenz der Vorsahren des
bayerischen Königshauses; groke Fabrikthätigkeit. St. Ingbert, 12 300
Einw., Berg- und Fabrikstadt. ^Kaiserslautern an der Lanier, im Herzen
des Kreises, mit bedeutender Industrie, 48 0ö0 Einw. Kusel am Glau.
Kirchheimbolanden mit Eisen- und Onecksilbergrnben.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
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der Kunst in München, Musiker an der dortigen Akademie der Ton-
kn nst. Außerdem bestehen in manchen Städten noch zahlreiche Anstalten
für verschiedenartige Zwecke (Fachschulen).
6. Staatsgebiete, Bevölkerung und Wohn Plätze.
Der Staat wird von den Menschen gebildet, welche nach Gesetzen un-
abhängig leben und mithin ein dauerndes Gemeinwesen bilden. Unsere Land-
schast gehört zum Königreiche Bayern. Die Regierungsbezirke
oder Kreise des Gebietes heißen: Schwaben und Neu bürg, Ober-
ba y er n, Nieder bayern und Ober Pfalz. Alles bayerische Land rechts
der Donau bildet Südbayern, das bayerische Land links der Donau
Nordbayern. Letzterem gehört an:
von Schwaben und Neuburg das Ries und der Landstrich von der
Donau an bis zur Grenze am Jura;
von Oberbayern die Gegend um Ingolstadt;
von Niederbayern das Regen- und Jlzgebiet. —
In der Umgebung von Regens bürg greift die (im ganzen nord-
bayerische) Ober Pfalz eiu wenig nach Südbayern über.
Der Abstammung nach gehören die Bewohner des Kreises
Schwaben und Nenburg zu den Schwaben, die in Oberbayern,
Niederbayern und in der Oberpfalz zu den Bayern. Schwaben und
Bayern scheidet der Lech.^
jl. Schlvaben^und Ueutmrg.^
Die Länderbestandteile dieser Provinz sind Erwerbungen, welche ehe-
dem insgesamt znm Herzogtum Schwaben gehörten, das aber seit Konradins
Tod (1268) zerstückelt wurde. Zu den älteren bayerischen Besitzungen gehört
das Herzogtum Neuburg, welches zu Anfang des 16. Jahrhunderts an eine
Seitenlinie der pfälzischen Wittelsbacher kam, 1777 aber wieder mit Bayern
vereinigt wurde. Die neueren Gebiete bilden seit 1800: das Fürstbistum
und die Reichsstadt Augsburg, die gefürstete Abtei und die Reichsstadt
Kempten, die ehemals österreichische Markgrafschaft Burgau und noch
mehrere Reichsstädte und Klöster. — Der größere Teil dieses Kreises gehört
zur Schwäbischen Hochebene. Im Süden finden wir die Algäner
Alpen mit grasreichen Thälern. Der Hanptslnß ist die Donau, welche
bei Ulm den Regierungsbezirk betritt und hier die Jller, dann bei Rain den
Lech aufnimmt. Als kleinere Nebenflüsse der Donau sind noch zu
nennen: Günz, Mindel, Znfam, Schmutter und Wörnitz. — Das
Klima ist besonders mild am Bodensee; hier gedeiht selbst die Rebe. Den
Hauptnahrungszweig der Bevölkerung bildet die Landwirtschast; aber
anch die Gewerbthätigkeit, vorherrschend mit Baumwollspinn- und
Webereien, hat einen höheren Aufschwung genommen; obenan steht
Augsburg. Im Algän blühen Viehzucht und Milchwirtschaft.
Die Kreishanptstadt von Schwaben und Neuburg ist/Augsburg am Lech
mit 89000 Eiuw. Zu den merkwürdigen Gebäuden zählen der Dom und-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
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Der Sinai Kayern.
i. Klima, Produkte, Industrie und Handel.
Klima. Das Klima in Bayern ist im allgemeinen gemäßigt, in den
höheren Berggegenden oft rauh und kalt, mit lange andauernden Wintern,
dagegen in den Thülen: der Donau, des Maines, des Rheines und am
Bodensee mild und angenehm.
Produkte. Bayern ist reich an Erzeugnissen aus den drei Naturreichen.
Ans dem Tierreiche finden wir: Rindvieh, Schafe, Pferde, Schweine,
Wildbret, Geflügel, Fische, Krebse, Bienen. Das Pflanzenreich liefert: alle
Arten Getreide; Hopfen, besonders in Ober- und Niederbayern, Mittel-
franken, Oberfranken, Schwaben und in der Pfalz; Flachs und Hanf,
vorzugsweise in der Pfalz und Oberpfalz; Tabak in der Rheingegend und
in Mittelfrauken; Weili am Main und Rhein; alle Gattungen Obst-,
Küchen- und Arzneigewächse; Holz ini Überfluß. Das Mineralreich
bietet: Eisen, Knpser, Blei, Quecksilber, Kalk, Marmor, Gips, Por-
zellanerde, Torf, Steinkohlen und Salz. Dieses wird in den Salinen
gewonnen zu: Reichenhall, Traunstein, Rosenheim und Dürkheim. Berchtes-
gaden hat reichhaltige Lager von Steinsalz.
Auch erfreut sich Bayern namhafter Mineralquellen. Bäder sind:
Kissingen und Brückenau iu Unterfranken; Wnnsiedel, Steden in
Oberfranken; Wiesau in der Oberpfalz; Kreuth, Aibling, Rosen he im
und Snlz bei Peißenberg in Oberbayern; Gleisweiler in der Rheinpfalz;
Krnmbach, Füssen und Wemding in Schwaben.
Industrie. Die Industrie wird immer bedeutender. Die Erzeugnisse
derselben sind: Tnch, Leinwand, Baumwollen st o ffe, Glas- und
Holzarbe iten; gesuchte Metallwaren, namentlich ans Stahl und
Eisen; Bleistifte und Papier; sehr berühmt ist anch das bayerische
Bier.
Das Gedeihen des Handels ist durch gute Straßen, schiffbare
Flüsse und durch Kanäle, Eisenbahnen und Telegraphen sehr be-
günstigt. Die wichtigsten Fabrik- und Handelsstädte sind: München,
Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Kaiserslautern und Ludwigshafen.
Landwirtschaft mit Waldwirtschaft und Viehzucht, Industrie und Handel
find die wichtigsten Erwerbsquellen Bayerns.
Ii. Bevölkerung, Religion und Staatliches.
1. Abstammung. Bayerns Bewohner scheiden sich nach Volksstämmen
in Bayern, Schwaben lind Franken.
2. Religion. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich znr katho-
tischen Religion, nicht ganz ein Drittel zur protestantischen. Ferner zählt
man 80000 Israeliten.
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TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]