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Unterstatthalter plnderten sie aus und legten Brgern und Bauern einen Tribut auf. Das Land verdete und das Volk verwilderte. Da fiel endlich in die Nacht des Elends ein Heller Strahl: der Kaiser ber-trug die Verwaltung der unglcklichen Mark einem seiner weisesten und treuesten Rthe, dem Burggrafen Friedrich vonhohenzollern.
16. Die ersten Hohenmern in der Mark.
1. Friedrich I. ald Burggraf. Die Hohenzollern stammen von der Zollernburg in Schwaben. Unter den Hohenstaufen wurden sie Burggrafen von Nrnberg, d. h. kaiserliche Beamte, die in der reichsfreien Stadt das Kriegsvolk anfhrten und Recht sprachen. Sie erwarben sich die Frstentmer Baireuth und Anspach in Franken. Der 6. Friedrich zeichnete sich durch hohe Begabung, treffliche Bildung, ritterlichen Sinn, Klugheit im Rath und Entschiedenheit in der That aus. Durch seine Bergwerke und seine Sparsamkeit war er reich ge-worden. Wegen seiner treuen Dienste in Krieg und Frieden, mit dem Worte, dem Sckel und dem Schwerte machte ihn Kaiser Sigismund zum Statthalter der Mark.
2. Friedrich als Statthalter. Friedrich erschien in der Mark und forderte die Huldigung. Die Quitzows und ihr Anhang verwei-gerten sie, weil die Mark nicht von Bhmen getrennt werden drfe," in Wahrheit aber, weil sie Friedrichs Strenge frchteten. Sie prahl-ten: Wenn es ein ganzes Jahr Burggrafen regnete, so sollten sie in der Mark doch nicht aufkommen!" und nannten Friedrich Nrnberger Tand." Zwar brachten sie Friedrich eine Niederlage bei, aber durch neue Truppen und Bndnisfe mit Nachbarfrsten verstrkt, griff er die Burgen der Ruber an und nahm eine nach der andern. Gute Dienste leistete ihm dabei eine gewaltige Donnerbchse, welche die Vorspann-bauern faule Grete" genannt hatten. Ihre 24pfndigen Kugeln zer-rissen die dicksten Mauern. Der eine Q u i tz o w wurde auf der Flucht gefangen und in festen Gewahrsam genommen, der andere aber spter beim Raubhandwerk elend umgebracht. Nun unterwarf sich der Adel, und Friedrich bte Vergeben und Vergessen. Mit der Sicherheit kehrte auch bald ein regerer Verkehr zurck.
3. Das Konzil zu Kostnitz und Friedrich als Kurfürst 1415. In der Kirche herrschten damals traurige Zustnde. Drei Ppste regierten zugleich und verfluchten sich gegenseitig. berall regte sich der Wunsch einer Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern." Der Kaufmann Peter Waldus in Lyon grndete diewaldenser-gemeinden, die in den Alpenthlern ein stilles Leben im Geiste der ersten Christen fhrten. Der Professor W i k l e f in England bersetzte die Bibel in die Landessprache und erklrte sie fr die einzige Rieht-schnr der Lehre. Der Professor Johann Huss in Prag predigte eine
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Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Nrnberg Baireuth Schwerte Lyon England Prag
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seine Helfer erwies sich'waldemar sehr dankbar, indem er ihnen Landstriche und Gerechtsamen abtrat. Kaiser Karl erkannte ihn zuerst an; da er sich aber später mit Ludwig aussöhnte, erklärte er ihn für einen Betrüger, und Ludwig eroberte die abgefallenen Städte bald zurück. Er hatte aber alle Freude an der Mark verloren, überließ sie seinen Brüdern Ludwig dem Römer und Otto dem Faulen und zog sich nach seinem schönen Tirol zurück. Der falsche Waldemar starb in Dessau und wurde fürstlich bestattet. Er soll ein Knappe Waldemars, der Müller Jakob Rehbock, gewesen und wegen seiner Ähnlichkeit mit Waldemar zu dem Betrüge benutzt worden sein.
Otto dem Faulen, dem kläglichsten Fürsten, der je ein Land regiert hat, wußte der schlaue Kaiser Karl Iv. die Mark durch allerlei List aus den Händen zu reißen, um seinen Sohn Wenzel damit zu belehnen (1373).
15* Die Mark unter den Luxemburgern (1373—1415).
1. Karl Iv. im deutschen Reiche. Er war auf allerlei krummen Wegen zum Throne gekommen und wußte überall seinen Vorteil wahrzunehmen. Dem deutschen Reiche war er ein Stiefvater und vergab dessen Gerechtsamen, um seinen Säckel zu füllen. In Italien spielte er ohne Heer eine traurige Rolle und stahl sich am Tage seiner Krönung wie ein Dieb aus Rom. Der Dichter Petrarca rief ihm nach: „Wenn dir dein ritterlicher Großvater in den Alpen begegnete, mit welchem Namen würde er dich anreden?"
In dieser Zeit wurden die Gemüter durch große Schrecknisse, wie Hungersnot, Erdbeben, Heuschreckenschwärme und den „schwarzen Tod" erschüttert. Letzterer war eine Pest, die wie ein Würgengel Europa durchzog und ein Drittel aller Menschen wegraffte. Weil das entsetzte Volk meinte, die Juden hätten sie durch Vergiftung der Brunnen erzeugt, so wurden diese Unglücklichen grausam verfolgt. Andere sahen in ihr ein göttliches Strafgericht und wollten den Zorn Gottes durch schmerzliche Bußübungen versöhnen. Die Geißler zogen in Schwärmen
unter einer roten Fahne umher, sangen Büßlieder und
geißelten sich mit Stachelriemen blutig. Zuletzt sammelten sie auch Geld ein und verübten allerlei Gewaltthaten, so daß man die Thore vor ihnen schloß. — Karl Iv. _ -
setzte durch die goldene Bulle (von der goldenen 25. Karl iv. Siegelkapsel so genannt) 1356 fest, daß 7 Kur- oder Wahlfürsten den Kaiser wählen sollten, und zwar drei geistliche: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, und vier weltliche: der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg.
2. Karl in Böhmen und Brandenburg. Für diese Länder war er ein wahrer Vater. In Böhmen brach er die Räubernester, sorgte für gerechtes Gericht, ließ Wege und Brücken bauen, Flüsse schiffbar machen, zog
deutsche Gelehrte, Künstler und Landbauer ins Land und gründete 1348 die Universität Prag als eine Pflanzstätte der Bildung. Bisher war die Wissenschaft in den Klöstern gepflegt worden oder das Vorrecht der Geistlichen gewesen. Bis zu 20000 stieg die Zahl der Studenten. War Böhmen für den Kaiser das rechte, so war Brandenburg das linke Auge. Er weilte gern in Tangermünde an der Elbe und machte es zum Mittel-
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Extrahierte Ortsnamen: Dessau Italien Rom Europa Mainz Rhein Sachsen Brandenburg Brandenburg Brandenburg
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punkte des Verkehrs. Der Landbau blühte auf, nützliche Thätigkeit regte und Wohlstand mehrte sich überall. Karl ließ ein Verzeichnis aller Äcker anfertigen und verteilte die Abgaben in gerechter Weise.
3. Seine Söhne Wenzel und Sigismund glichen ihm nicht in der Fürsorge für ihre Erbländer. Wenzel war ein träger und grausamer Tyrann, der sich in Prag am liebsten in der Gesellschaft des Scharfrichters und bösartiger Wolfshunde zeigte. Die Unordnung und Unsicherheit im Reiche nahm so zu, daß man ihn endlich absetzte (1400). Sigismund war ein schöner und gewandter Mann, kam aber nicht aus dem Vergnügen, den Schulden und einer nutzlosen Vielgeschäftigkeit. Nach Brandenburg kam er nur einmal, um Geld zu holen. Er verpfändete die Mark an wahre Blutsauger, die im Bunde mit den Raubrittern das Land vollends zu Grunde richteten. Elend und Unsicherheit stiegen von Tag zu Tag. Die Raubritter plünderten ungescheut und ungestraft Städte und Dörfer. Am schlimmsten trieben es die Brüder Hans und Dietrich von Quitzow mit ihren Spießgesellen. Von 24 Burgen verbreiteten sie Furcht, und Schrecken im Lande. Das Land verödete und das Volk verwilderte. Da siel endlich in die Nacht des Elends ein heller Strahl: der Kaiser übertrug die Verwaltung der unglücklichen Mark einem seiner weisesten und treuesten Räte, dem Burggrafen Friedrich von Hohenzollern. Die Hohenzollern sind die tapfern Gründer des preußischen Staates und die unermüdlichen Erzieher ihres Volkes geworden.
16* Die ersten Hohenzollern in der Mark.
1. Friedrich I. als Burggraf. Die Hohenzollern stammen von der Zollernburg in Schwaben. Unter den Hohenstaufen wurden sie Burggrafen von Nürnberg, d. h. kaiserliche Beamte, die in der reichsfreien Stadt das Kriegsvolk anführten und Recht sprachen. Sie erwarben sich die Fürstentümer Baireuth und Anspach in Franken. Der sechste Friedrich zeichnete sich durch hohe Begabung, treffliche Bildung, ritterlichen Sinn, Klugheit im Rat und Entschiedenheit in der That ans. Durch seine Bergwerke und seine
Sparsamkeit war er reich geworden. Wegen seiner treuen Dienste in Krieg und Frieden machte ihn Kaiser Sigismund zum Statthalter der Mark.
2. Friedrich als Statthalter. Friedrich erschien in der Mark und forderte die Huldigung. Die Quitzows und ihr Anhang verweigerten sie, „weil die Mark nicht von Böhmen getrennt werden dürfe", in Wahrheit aber, weil sie Friedrichs Strenge fürchteten. Sie prahlten: „Wenn es ein ganzes Jahr Burggrafen regnete, so sollten sie in der Mark doch nicht aufkommen!" Friedrich nannten sie „Nürnberger Tand". Zwar brachten sie ihm eine Niederlage bei, aber 26. Friedrich I. von Hohenzollern. burd} neue Truppen und neue Bündnisse
mit Nachbarfürsten verstärkt, griff er die Burgen der Räuber an und nahm eine nach der andern. Gute Dienste leistete ihm dabei eine gewaltige Donnerbüchse, welche die Vorspannbauern „faule Grete" genannt hatten. Ihre 24pfündigen Kugeln zerrissen die dicksten Mauern. Der eine Quitzow wurde aus der Flucht gefangen und in festen Gewahrsam
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