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1. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 40

1880 - Berlin : Hofmann
40 seinem Rosse und verschwand im Getmmel. Erst nach 4 Tagen, als die Kaiserin schon Trauerkleider angelegt hatte, erschien er, wie durch ein Wunder gerettet, bei den Seinen. Hierauf wurde in Venedig Waffen-stillstand und spter Friede geschlossen, worin zwar des Kaisers Oberhoheit anerkannt, den Stdtern aber ihre Freiheiten gelassen wurden. Dem Papste Alexander hielt Friedrich den Steigbgel und ksste seine Fe. 4. Bestrafung des Verrthers. Durch den Spruch der Reichs-frsten wurde Heinrich der Lwe nach viermaliger Vorladung in die Acht gethan und seiner Lnder verlustig erklrt. Bis ins 3. Jahr wehrte sich der Lwe, dessen Lnder von den Alpen bis an die dnische Grenze reichten, da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich seinem tiefgekrnkten Herrn und Freunde zu Fen und erhielt zwar sein Erbland Braunschweig wieder, mnsste aber 3 Jahre in die Verbannung nach England gehen. Dort regieren noch heute seine Nachkommen. Vor dem Dome in Braunschweig steht ein eherner Lwe als Sinnbild seiner Macht. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort noch auf dem Throne sitzen. 5. Die Flle von Friedrichs Glck und Macht zeigte sich auf dem glnzenden Turnier und Volksfest zu Mainz, an dem 40,000 Ritter, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte aus allen Gauen des Reiches theilnahmen. Um die Gste zu beherbergen, hatte man auf der Rheinebene eine Zelt- und Bretterstadt errichtet. Durch ritterliche Kmpfe, prunkvollen Schmuck, reiche und frhliche Gastmhler, allerlei Lustbarkeiten und Lieder der Minnesnger bildete dieses Fest den Glanzpunkt des Mittelalters und lebte noch lange in Sagen und Liedern fort. Auf seinem letzten Zuge nach Italien wurden dem Kaiser in dem beruhigten Lande berall die hchsten Ehren er-wiesen. In Mailand vermhlte er seinen Sohn Heinrich mit einer griechischen Kaisertochter. 6. Friedrichs Kreuzzug und Tod 1190. Pltzlich kam die Kunde aus dem Morgenlande, dass der edle Sultan S a l a d i n von gypten Jerusalem erobert htte. Schmerz und Zammer ergriff alle Herzen im Abendlande. Da stellte sich der greise Kaiser an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres und drang siegreich in Kleinasien vor. Bei dem bergange der den Fluss Seleph ging der Zug dem Kaiser zu langsam der die Brcke; er sprengte mit dem Rosse in die Flut, wurde von den Wellen ergriffen und als Leiche an das Ufer gebracht. Unbeschreiblich war die Trauer des Pilgerheeres. Klagen erfllten > bei Tage, und Fackeln erleuchteten schaurig bei Nacht das Lager. Die Leiche wurde in Antiochia beigesetzt. Das deutsche Volk aber glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und versetzte ihn durch die Sage in den Kyffhuserberg, von wannen er wiederkommen wrde zu seiner Zeit, um der Uneinigkeit zu steuern und des Reiches Herrlichkeit zu erneuern.

2. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 30

1901 - Leipzig : Hofmann
, — 30 — 1 Dorthin zogen die beutegierigen Haufen; aber der eine ward bei Sondershausen und der andere bei Riade an der Unstrut vernichtet. Heinrich entflammte den Mut seines Volkeshrch tapfere, fromme Rede. Das Reichsbanner mit dem Bilde des Erzengels Michael ward vorangetragen und das Feldgeschrei „Kyrie eleison" angestimmt. Grausig klang das „Hui hui" der Ungarn, und reiche Ernte hielt der Tod. Aber endlich siegte die deutsche Begeisterung und Kriegskunst. Die Mehrzahl der Ungarn lag erschlagen auf dem Schlachtfelde, die andern flohen voll Entsetzen; viele christliche Sklaven wurden befreit, 7 ungarische Führer mit abgeschnittenen Nasen und Ohren als warnendes Beis-pn"heimgeschickt. Heinrich starb zu Memleben an der Unstrut und liegt in Quedlinburg begraben. Seine Gattin war die heil. Mathilde. Oft und gern weilte sie zu Nordhausen in dem von ihr gestifteten Kloster. 7. Otto I. der Große (936—973). 1. Seine Krönung. Otto, Heinrichs ältester Sohn, war schon bei Leb- zeiten seines Vaters einstimmig zum Könige gewählt worden. In Aachen wurde er mit großer Pracht gekrönt. Vier Reichsfürsten versahen dabei die Erzämter, wie es seitdem üblich wurde. Der Erzkämmerer sorgte für Wohnung und Bewirtung der Gäste; der Erztruchseß setzte die Speisen auf den Königstisch; der Erzschenk goß den Wein ein; der Erzmarschall brachte die Rosse unter. — Otto hatte eine stattliche Gestalt, einen festen Charakter, einen hellen Verstand und ein frommes Herz. Wegen seiner edlen Eigenschaften, herrlichen Kriegsthaten und ruhmvollen Regierung nannte man ihn schon bei Lebzeiten „den Großen". 2. Kämpfe im Innern. Weil Otto nach Alleinherrschaft strebte, streng und heftig war, so brachen viele Empörungen aus. Aber wie der Löwe warf er seine vielen Feinde nieder, verzieh ihnen jedoch großmütig, wenn sie sich demütigten. Sein eigner Bruder Heinrich erhob dreimal die Fahne der Empörung. Das dritte Mal verzieh ihm Otto am Weihnachtsfeste im Dome zu Frankfurt a. M. auf die Fürbitte seiner Mutter und nach einem demütigen Fußfalle. Otto dehnte die Grenzen seines Reiches weit aus und setzte sich bei allen Nachbarn in das höchste Ansehen. In den nördlichen und östlichen Grenzmarken gründete er Bistümer (Schleswig, Havelberg, Brandenburg, Magdeburg, Meißen u. a.) und ließ durch Missionare und Ansiedler Christentum und Deutschtum verbreiten. 3. Kampf in Italien. Wilde Unordnung hatte in Italien überhand genommen. Die junge, schöne Königswitwe Adelheid, deren Mutter Bertha den Ehrennamen „die Spinnerin auf dem Throne" trägt, wurde hart bedrängt. Es wird erzählt, daß sie von ihrem Feinde in einen Turm eingeschlossen worden sei, weil sie sich weigerte, seinen häßlichen Sohn zu ehelichen. Ein treuer Mönch habe sie aber durch einen unterirdischen Gang gerettet. Sie bat den deutschen Kaiser um Hilfe und bot ihm Hand und Krone an. Der ritterliche Otto kam über die Alpen, besiegte ihren Feind und nahm sie zur Gemahlin. 4. Ungarnschlacht auf dem Lechfelde (955). Des Kaisers Sohn Ludolf und Schwiegersohn Konrad glaubten sich zurückgesetzt und lehnten

3. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 45

1901 - Leipzig : Hofmann
I — 45 — seine Helfer erwies sich'waldemar sehr dankbar, indem er ihnen Landstriche und Gerechtsamen abtrat. Kaiser Karl erkannte ihn zuerst an; da er sich aber später mit Ludwig aussöhnte, erklärte er ihn für einen Betrüger, und Ludwig eroberte die abgefallenen Städte bald zurück. Er hatte aber alle Freude an der Mark verloren, überließ sie seinen Brüdern Ludwig dem Römer und Otto dem Faulen und zog sich nach seinem schönen Tirol zurück. Der falsche Waldemar starb in Dessau und wurde fürstlich bestattet. Er soll ein Knappe Waldemars, der Müller Jakob Rehbock, gewesen und wegen seiner Ähnlichkeit mit Waldemar zu dem Betrüge benutzt worden sein. Otto dem Faulen, dem kläglichsten Fürsten, der je ein Land regiert hat, wußte der schlaue Kaiser Karl Iv. die Mark durch allerlei List aus den Händen zu reißen, um seinen Sohn Wenzel damit zu belehnen (1373). 15* Die Mark unter den Luxemburgern (1373—1415). 1. Karl Iv. im deutschen Reiche. Er war auf allerlei krummen Wegen zum Throne gekommen und wußte überall seinen Vorteil wahrzunehmen. Dem deutschen Reiche war er ein Stiefvater und vergab dessen Gerechtsamen, um seinen Säckel zu füllen. In Italien spielte er ohne Heer eine traurige Rolle und stahl sich am Tage seiner Krönung wie ein Dieb aus Rom. Der Dichter Petrarca rief ihm nach: „Wenn dir dein ritterlicher Großvater in den Alpen begegnete, mit welchem Namen würde er dich anreden?" In dieser Zeit wurden die Gemüter durch große Schrecknisse, wie Hungersnot, Erdbeben, Heuschreckenschwärme und den „schwarzen Tod" erschüttert. Letzterer war eine Pest, die wie ein Würgengel Europa durchzog und ein Drittel aller Menschen wegraffte. Weil das entsetzte Volk meinte, die Juden hätten sie durch Vergiftung der Brunnen erzeugt, so wurden diese Unglücklichen grausam verfolgt. Andere sahen in ihr ein göttliches Strafgericht und wollten den Zorn Gottes durch schmerzliche Bußübungen versöhnen. Die Geißler zogen in Schwärmen unter einer roten Fahne umher, sangen Büßlieder und geißelten sich mit Stachelriemen blutig. Zuletzt sammelten sie auch Geld ein und verübten allerlei Gewaltthaten, so daß man die Thore vor ihnen schloß. — Karl Iv. _ - setzte durch die goldene Bulle (von der goldenen 25. Karl iv. Siegelkapsel so genannt) 1356 fest, daß 7 Kur- oder Wahlfürsten den Kaiser wählen sollten, und zwar drei geistliche: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, und vier weltliche: der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. 2. Karl in Böhmen und Brandenburg. Für diese Länder war er ein wahrer Vater. In Böhmen brach er die Räubernester, sorgte für gerechtes Gericht, ließ Wege und Brücken bauen, Flüsse schiffbar machen, zog deutsche Gelehrte, Künstler und Landbauer ins Land und gründete 1348 die Universität Prag als eine Pflanzstätte der Bildung. Bisher war die Wissenschaft in den Klöstern gepflegt worden oder das Vorrecht der Geistlichen gewesen. Bis zu 20000 stieg die Zahl der Studenten. War Böhmen für den Kaiser das rechte, so war Brandenburg das linke Auge. Er weilte gern in Tangermünde an der Elbe und machte es zum Mittel-

4. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 48

1901 - Leipzig : Hofmann
— 48 - I Thore verschlossen hatte. Bei einem Aufruhr drang er in die Stadt, besiegte die Empörer, ließ sich die Schlüssel der Stadt ausliefern, stürzte den Roland, das Zeichen des Rechts über Leben und Tod, erbaute 1451 an der Spree die Fürsten bürg, einen Teil des heutigen Königsschlosses, und machte Berlin zur Residenz. Durch das Räuberwesen war der Adel seines Landes in so bösen Ruf gekommen, daß es eine gemeine Rede im deutschen Lande war: „Was man irgendwo vermisse, das müsse man in der Mark Brandenburg, des römischen Reiches Streusandbüchse, suchen!" Um den Adel zu heben, gründete Friedrich den Schwanenorden, der fromme Sitten und glückliches Familienleben förderte. Sein Wahlspruch hieß: „Beten und 27. Friedrich Ii. arbeiten." 7. Sein Bruder Albrecht Achilles war der kühnste Ritter seiner Zeit. Turniere, Fehden und Feste waren seine Lust. Die Mark ließ er durch seinen Sohn verwalten und kam nur selten dahin, meist um Geld zu holen. Die Märker verachtete er als „Krämer" und ließ sie bei Gastmählern unbeachtet am Kamin stehen. Als sie ihm eine Biersteuer verweigerten, wuchs sein Groll. Durch das hohenzollernsche Hausgesetz (1473) stellte er fest, daß die Mark stets ungeteilt aus den ältesten Sohn übergehen solle. Er hatte den Wahlspruch: „In Gott's Gewalt hab' ich's gestalt. Er hat's gefügt, daß mir's genügt." 8. Sein Sohn Johann hat den Beinamen Cicero von seiner Gewandtheit in der lateinischen Spraye. Er mußte sich über alle Maßen einschränken, ja seine Hochzeit aus Geldmangel jahrelang aufschieben, weil sein prunkliebender Vater alles verbrauchte. Er war ein gebildeter Fürst mit edlem Herzen und redlich für das Wohl seiner Unterthanen besorgt. Er gründete zu Frankfurt a. O. eine Universität, starb aber vor ihrer Eröffnung. Vor seinem Tode (1499) warnte er seinen Sohn Joachim I. vor unnützen Kriegen, unbilliger Rechtspflege und übermäßigen Steuern. „Es sei eine schlechte Ehre, Über Bettler zu herrschen." „All Ding ein Weil!" 28. Johann Cicero. war sein Wahlspruch. 17. Maximilian I., der letzte Ritter (1493—1519). 1. Sein schwacher Vater. Kaiser Friedrich Iii. (1440—1493) stammte aus dem Hause Habsburg, das nun hinfort dem deutschen Throne alle Kaiser gab. Derselbe warmem träger, kleinlicher Regent, den man auch wohl die deutsche Schlafmütze genannt hat. Die Fehden zwischen Rittern, Fürsten und Städten erreichten den höchsten Gipfel. Die Türken eroberten

5. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 52

1901 - Leipzig : Hofmann
Ozean nach Westen fahre. Nach vielen vergeblichen Bemühungen erhielt er endlich von der spanischen Königin Jsabella drei ärmliche Schiffe m einer Entdeckungsfahrt. Nach langem Sehnen und Bangen, Hoffen und fürchten fonbete er am 12. Oktober 1492 an einer Insel, die er nach dem heiligen Erlöser San Salvabor benannte und feierlich für Spanien in Besitz nahm Wed er glaubte, Jnbten auf westlichem Wege erreicht zu haben, nannte er das ßanb Westinbien und bte sriebltchen Ureinwohner Jnbianer Erst später erkannte man, daß es ein neuer Erbteil sei. Nach seinem ersten Beschreiber und nicht nach bent Entbecker würde dieser Amerika genannt. Auf vier Reifen fanb Kolumbus unter unsäglichen Mühen und Entbehrungen bte großen und kleinen Antillen und das Festlanb. Anfänglich erscholl sem Ruhm bis an die Enben der Erbe; später belohnte ihn der mißtrauische König Ferbinanb mit Unbank, ja in Ketten würde er nach Spanien gebracht. Sogar das Verbienst der Entbeckung setzte man herab. Einst reichte Kolumbus in einer Gesellschaft ein Ei herum "und bat, es ausrecht hinzustellen. Alle mühten sich vergeblich. Da stieß es Kolumbus hart aus, bte Spitze brach ein, und das Ei stctnb. „Ja, das konnten wir auch!" scholl es burcheinanber. „Nun, nachbem ihr es gesehen habt!" sagte Kolumbus. „Warum thatet ihr es nicht zuerst?" Kolumbus würde mit seinen Ketten im Sarge begraben; auf seinem Denkmal aber prangt bte Inschrift: „Dem Reiche Eastilien und Aragon gab eine neue Welt — Colon!" Die Entbeckung Amerikas zeigte dem Handel, dem Verkehr, der Beschäftigung, dem Streben und Leben, der Wissenschaft ganz neue Bahnen. Von bort erhielten wir die Kartoffeln, bett Tabak und die Chinarinde; letztere ist ein treffliches Arzneimittel gegen manche Krankheiten, z. B. das Wechselfieber. Reiche Schätze von Gold und Silber strömten 3i. Kolumbus. uach Europa, aber Segen brachten diese nicht. — Der deutsche Domherr Koperntkus aus Thorn und der Italiener Galilei stellten endlich fest, daß die Erde eine Kugel sei und sich um die Sonne bewege./ Der Portugiese Magel-haens (Magellan) segelte in drei Jahren rings um die Erde, nach ihm die Engländer Drake (spr. Drehk), der die Kartoffeln nach Europa brachte, und Cook (fpr. Kuck), den bte Milben auf der Insel Owaihi (im Stillen Ozean) erschlugen. 6. Die Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453). Das große Reich der Araber in Westasien und Norbasrika erreichte seine höchste Blüte unter Harun al Raschib, bent gerechten und kunstsinnigen Kalifen von Bagbab (800). Nach ihm begattn der Zerfall. Die Selbfchukken ober Sarazenen machten sich zu Herren des Orients und würden in bett Kreuz-zügen 200 Jahre lang erfolglos bekämpft. Ihrer Herrschaft machte der Türke Osman 1299 ein Ende. Sein Sohn schuf aus Christenknaben, bte streng im Islam erzogen und fortwährend in den Waffen geübt würden, das Fußvolk der Janitfcharen. Sultan Solimani. faßte 1355 Fuß in Europa, ©ein Sohn Mur ab I. verlegte seine Resibenz nach Abrianopel. Dessen Sohn Bajasib würde von dem lahmen mongolischen Weltenstürmer Timur

6. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 36

1901 - Leipzig : Hofmann
36 und seiner Lander verlustig erklärt. Bis ins dritte Jahr wehrte sich der Lowe, dessen Lander von den Alpen bis an die dänische Grenze reichten, da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich seinem heigefmnften Herrn und Freunde zu Füßen und erhielt zwar sein Erbland Br aun schweig wieder, mußte aber drei Jahre in die Verbannung nach Enq-*2. 6.ehen. Vor dem Dome in Braunschweig steht ein eherner Löwe als Unnwd seiner Macht. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort noch auf dem Throne sitzen. 5. Die Fülle von Friedrichs Glück und Macht zeigte sich auf dem glanzenden Turnier und Volksfest zu Mainz, an dem 40000 Ritter viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte aus allen Gauen des Reiches teilnahmen. Um die Gäste zu beherbergen, hatte man auf der Rheinebene eine Zelt- und Bretterstadt errichtet. Durch ritterliche Kämpfe, prunkvollen Schmuck, reiche und fröhliche Gastmähler, allerlei Lustbarkeiten und Lieder der Minnesänger bildete dieses Fest den Glanzpunkt des Mittelalters und lebte noch lange m Sagen und Liedern fort. Auf seinem letzten Zuge nach Italien wurden dem Kaiser in dem beruhigten Lande überall die höchsten Ehren erwiesen. In Mailand vermählte er seinen Sohn Heinrich mit einer griechischen Kaisertochter, die ihm Sizilien als Mitgift zubrachte. 6. Friedrichs Kreuzzug und Tod (11w). Plötzlich kam die Kunde aus dem Morgenlande, daß der Sultan Saladin von Ägypten Jerusalem erobert hätte. Schmerz und Jammer ergriff alle Herzen im Abendlande. Da stellte sich der greise Kaiser an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres und drang siegreich in Kleinasien vor. Bei dem Übergange überien gjuft S.eleph ging der Zug demkaiser zu langsam über die Brücke; er sprengte mit dem Rosse in die Flut, wurde von den Wellen ergriffen und als Leiche an das Ufer gebracht. Unbeschreiblich war die Trauer des Pilgerheeres. Klagen erfüllten bei Tage, und Fackeln erleuchteten schaurig bei Nacht das Lager. Die Leiche wurde in Ant fochtet beigesetzt. Das deutsche Volk aber glaubte^nicht an den Tod des herrschen'helden und versetzte ihn durch die Sage in^nkyffhäuserberg, von wannen er wiederkommen würde zu seiner Zeit, umoeruneinigkeit zu steuern und des Reiches Herrlichkeit zu erneuern. 7. Der letzte Staufer (1268). Noch vier staufische Kaiser folgten; aber tn den Kämpfen mit gewaltigen Päpsten, hochmütigen Vasallen und srei-heitsdurstigen Städten rieben sie in Italien ihre Kraft auf. Der letzte Sproß des edlen Hauses war Konradin. Er wollte sein erbliches Königreich Unteritalien, das der Papst dem Karl von Anjou (spr. Angschu) als Lehen geschenkt hatte, wieder erobern. Mit Jubel empfingen die Ghibellinen den herrlichen Jüngling. Aber nach einem anfänglichen Siege wurde sein beutedurstiges Heer von einem Hinterhalte überfallen und vernichtet, er selber auf der Flucht mit seinem Freunde Friedrich von Baden gefangen und dem Thronräuber ausgeliefert. Nur einer der Richter stimmte für feinen Tod; trotzdem wurde dies Urteil vollstreckt. Konradin saß mit seinem Freunde beim Schachspiel, als ihm das Todesurteil vorgelesen wurde. Gefaßt bereitete er sich zum Tode. Barfuß und in Hemdärmeln bestieg er das Schafott, umarmte feinen Freund, befahl feine Seele Gott und legte fein schönes Haupt auf den Block mit den Worten: „O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Dann empfing er den Todesstreich. Das Volk zerfloß in Thränen, aber der steinerne Anjou stand kalt hinter dem Fenster und sah mit Befriedigung das Ende des letzten Staufers. Doch auch ihn hat die ewige Gerechtigkeit gefunden. Ohne Frieden und Freude verflossen seine Tage, und

7. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 47

1901 - Leipzig : Hofmann
I - 47 - genommen, der andere aber später beim Raubhandwerk elend umgebracht. Nun unterwarf sich der Adel, und Friedrich übte Vergeben und Vergessen. Mit der Sicherheit kehrte auch bald ein regerer Verkehr zurück. 3. Das Konzil zu Konstanz. Friedrich wird Kurfürst. In der Kirche herrschten damals traurige Zustände. Neben Gregor Xii. beanspruchten zwei Gegenpäpste die Herrschaft und bekämpften sich aufs bitterste. Überall regte sich der Wunsch nach „einer Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern". Der Kaufmann Peter Waldus in Lyon gründete die Waldensergemeinden, die in den Alpenthälern ein stilles Leben im Geiste der ersten Christen führten. Der Professor Wiclef in England übersetzte die Bibel in die Landessprache und erklärte sie für die einzige Richtschnur der Lehre. Der Professor Johannes Hus in Prag sah nicht in dem Papste, sondern allein in Christus das Haupt der Kirche und in der heiligen Schrift die einzige Quelle des Glaubens. Er leugnete die Willensfreiheit des Menschen und verlangte eine Erneuerung der Kirche. Zuletzt wurde der Bann über ihn ausgesprochen. Um alle diese und andere Wirrnisse zu beseitigen, kam endlich eine Kirchenversammlung zu Konstanz am Bodensee zustande, zu der viele Fürsten und geistliche Herren erschienen. Papst Gregor Xii. dankte um des Friedens willen ab, die Gegenpäpste wurden entsetzt und ein neuer Papst gewählt. Hus wurde vorgeladen und kam im Vertrauen aus den kaiserlichen Geleitsbrief. Anfänglich wurde er mild behandelt, weil er aber fortgesetzt predigte, kerkerte man ihn ein und verurteilte ihn endlich als Ketzer zum Feuertode, da er seine Lehre nicht abschwören wollte. Das Urteil ward am 6. Juli 1415, seinem Geburtstage, von der Stadtbehörde vollstreckt, „sein Leib dem weltlichen Richter, seine Seele, die er betend Gott empfahl, dem Teufel übergeben", feine Afche aber in den Rhein gestreut. — Zu Konstanz auf dem Markte belehnte Sigismund 1415 während des Konzils Friedrich I. von Hohenzollern feierlich mit der Mark Brandenburg, der Kur- und Erzkämmererwürde des Reiches. Anfänglich hielt sich der Kaiser das Recht offen, gegen Erstattung von 400000 Goldgulden (3 Millionen Mark) für Friedrichs Auslagen die Mark wieder einzulösen, verzichtete aber später darauf. 4. Friedrich als Reichsfeldherr. Gegen die Verurteilung des Böhmen Hus hatte Friedrich laut aber vergeblich seine Stimme erhoben. An Hussens Scheiterhaufen entzündete sich die Fackel der 20jährigen Hussitenkriege. Der einäugige, später blinde Ziska und die Gebrüder Prokop eroberten Böhmen und verheerten die angrenzenden Länder in grauenhafter Weise. Friedrich führte als Reichsfeldherr ein Kreuzheer gegen sie, sah aber seine Soldaten vor dem grausigen Schlachtgesange der Hussiten bei Taus (1431) auseinander stieben. Die ergrimmten Hussiten fielen nun in sein Land ein und verheerten es grauenhaft. Die tapfere Bürgerschaft von Bernau, unweit Berlin, fetzte sich aber erfolgreich zur Wehre, und des Kurfürsten Sohn trieb die wilden Gesellen ans dem Lande. 5. Friedrichs Ende (1440). Alle Sorge verwandte nun Friedrich darauf, die Wunden des Landes zu heilen. Eine treue Gehilfin' war ihm dabei seine Gemahlin, die schöne Else, eine rechte Fürstin durch Schönheit, Anmut, Weisheit und Herzensgüte. Als sich die Schwächen des Alters meldeten, legte Friedrich die Regierung nieder, zog sich auf ein Schloß in Franken zurück und starb in Frieden. Sein Wahlspruch war: „Wer auf Gott vertraut, den verläßt er nicht." 6. Sein Sohn Friedrich Ii. der Eiserne hatte eine tiefe Frömmigkeit des Herzens, dabei eine unbeugsame Festigkeit des Willens. Er brach die Macht der freiheitslustigen Städte, besonders Berlins, das ihm sogar die

8. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 84

1901 - Leipzig : Hofmann
- 84 - I stand geschaffen. Bis dahin waren die Bauern nur Nutznießer ihres Ackers gewesen, hatten dafür unzählige Frondienste leisten, Geld zahlen und Getreide liefern müssen. Ohne Erlaubnis ihrer Gutsherren durften sie nicht fortziehen, ihre Kinder weder heiraten noch in fremde Dienste treten lassen. Jetzt fielen alle diese Schranken. Eine freudige Regsamkeit trieb zu mancherlei Verbesserungen. Ein freier Bauernstand erwuchs zu einer der festesten Stützen des Staates. — Auch Gewerbefreiheit wurde eingeführt, der Back-, Mahl- und Brauzwang sowie alle Vorrechte beseitigt, der Unterschied der Stände aufgehoben, die Steuerlast gleichmäßiger verteilt und gleiche Gerechtigkeit gegen alle Unterthanen geübt. — Die höchste Verwaltung des Staates wurde so geordnet, daß fünf Fachminister an die Spitze der wichtigsten Verwaltungszweige traten. In Berlin wurde eine Universität gegründet , und Fichte hielt seine zündenden Reden an die deutsche Nation. Jahn machte die Jugend durch das Turnen wehrhaft. Scharnhorst und Gnetsenau schufen durch die „allgemeine Wehrpflicht" ein Volk in Waffen Zwar wurde Stein von Napoleon geächtet und floh nach Rußland, aber in der Stille trieb es gewaltig weiter einem großen Ostermorgen entgegen. Die edle Königin Luise erlebte den Auferstehungstag nicht. Die Leiden hatten ihr Leben geknickt; am 19. Juli 1810 starb sie zur unsäglichen Trauer des Kömgs und des ganzen Landes. Doch auch im Tode blieb sie der gute Geist des Vaterlandes. Ihr verklärtes Bild begeisterte ihr ganzes Volk in den Befreiungskriegen. Noch einmal wurde erfolglos au den Ketten gerüttelt: Österreich siegte 1809 durch den Erzherzog Karl bei Aspern, unterlag aber bei Wagram und verlor wieder große Länderstrecken. Kaiser Franz mußte sogar dem Sieger seine Tochter zur Frau geben, nachdem sich dieser von seiner ersten Gattin hatte scheiden lassen. — In Tirol rief der treue Sandwirt Andreas Hofer das Volk gegen Bayern und Franzosen auf, unterlag aber nach manchem Siege der Übermacht und wurde in Mantua erschossen. — In Norddeutschland versuchte der Major Schill vergeblich, das fremde Joch abzuschütteln. In Stralsund fiel er mit den Seinen durch die Dänen. 6. Das Morgenrot der Freiheit ging in Rußland auf. Auch dies Land wollte Napoleon unterwerfen. Mit der „großen Armee" von lk Mill., wovon J/3 Deutsche waren, brach er in drei Heersäulen 1812 in Rußland ein und nahm nach zwei blutigen Siegen das stolze Moskau. Bald aber brachen in der Stadt überall Flammen aus und vertrieben die Franzosen. Napoleon rettete sich mit Lebensgefahr aus dem Feuermeere. Auf feine Friedensvorschläge erwiderte der Kaiser Alexander, „nun solle der Krieg erst angehen". Zögernd entschloß sich Napoleon zum Rückzüge durch ein ausgesogenes Gebiet. Frühzeitig kam ein strenger Winter, und bald waren alle Bande der Ordnung in dem Heere aufgelöst. In allen Gestalten ging der Tod und die Not durch die Kriegerreihen. Hunger, Frost, Wölfe und Kosaken töteten Tausende, und aber Taufende fielen in Gefangenschaft. Bei dem Übergänge über die Beresina brachen die Brücken, und Tausende ertranken oder wurden gefangen. Napoleon verließ in dieser Not treulos die Seinen, eilte nach Paris und stellte das Unglück dort so klein wie möglich dar. Von der stolzen Armee kamen etwa 20 000 Mann zerlumpt, halb erfroren und verhungert in Polen an. 7. Preußens Erhebung 1813. „Das ist Gottes Finger! Jetzt oder nie!" ging es durch alle preußischen Herzen. General Aork, der Befehlshaber der preußischen Hilfstruppen, schloß mit den Russen einen Vertrag

9. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 85

1901 - Leipzig : Hofmann
I — 85 — und stellte die Feindseligkeiten ein. Der König mußte dies öffentlich mißbilligen, aber das Volk jubelte darüber. Um ganz freie Hand zu haben, verlegte der König seine Residenz nach Breslau, schloß mit den Russen ein Bündnis, stiftete das eiserne Kreuz „Mit Gott für König und Vater- land" und erließ den 17. März 1813 den begeisternden Aufruf „An mein Volk!" Ein Gefühl glühte in allen Herzen: „Das Vaterland retten oder mit Ehren untergehen!" Greise und Knaben, Edelleute und Bauern traten neben einander unter die Waffen. Volle Börsen, bescheidene Sparbüchsen, kostbarer Schmuck, schlichte Trauringe und schönes Lockenhaar wurden auf dem Altar des Vaterlandes für den „heiligen Krieg" geopfert. „Freiwillige" schlossen sich zusammen. Die Landwehr und der Landsturm wurden eingerichtet, und die Dichter Arndt, Körner und Schenkendorf sangen ergreifende Lieder. Das kleine Land mit kaum 5 Millionen Einwohnern stellte 271000 Mann ins Feld. Das ausgesogene Land, das in 6 Jahren wohl 1500 Millionen Mark hatte aufbringen müssen, opferte seinen letzten Wohlstand, um sich von der schmachvollen Fremdherrschaft zu befreien. Das sollen die Enkel jenes Heldenvolkes nie vergessen! 8. Die ersten schweren Kämpfe. Mit einem schnell gesammelten Heere trat Napoleon den Verbündeten entgegen. Der erste Zusammenstoß erfolgte bei Großgörschen (am 2. Mai 1813). Wunder der Tapferkeit geschahen auf beiden Seiten. Zuletzt ließ Napoleon 80 Kanonen auf einem Punkte auffahren und nötigte durch ein mörderisches Feuer die Russen und Preußen zum Rückzüge. Doch büßten sie weder Kanonen noch Gefangene ein. „Das sind die Preußen von Jena nicht mehr!" sagte Napoleon. In der Schlacht wurde Scharnhorst, der Waffenschmied der Freiheit, verwundet und starb in Prag. Alles trauerte um den edlen Helden, und Schenkendorf sang: „In dem wilden Kriegestanze brach die schönste Heldenlanze —." Die nächste Schlacht, bei Bautzen, war zwar keine Niederlage, aber sie nötigte zum geordneten Rückzüge nach Schlesien. Während des nun folgenden Waffenstillstandes traten Österreich und Schweden zu den Verbündeten. Napoleon stand in Dresden; im Halbkreise umgaben ihn die drei Heere der Verbündeten. Die Nord-Armee um Berlin befehligte der Kronprinz von Schweden, die schlesische der alte Blücher, die böhmische der Oberfeldherr Schwarzenberg. Als ein französischer Marschall Berlin nehmen wollte, da trieb ihn bei Großbeeren (am 23. August) unter strömendem Regen Bülow mit der preußischen Landwehr über die Elbe zurück. Der Marschall Macdonald sollte Blücher in die Oder jagen. An der Katzbach (den 26. August) traf der alte Held auf ihn. „Kinder," rief er, „nun habe ich Franzosen genug herüber, vorwärts denn!" und damit ging es bei strömendem Regen aus den Feind. Mit Bajonett und Kolben wurden' die Rothosen in den angeschwollenen Fluß gejagt. Bei der Verfolgung feuerte Blücher die Seinen an: „Nur vorwärts, Kinder, das erspart eine neue Schlacht!" Seit dem Tage nannten ihn die Soldaten „Marschall Vorwärts", der König aber machte ihn zum Fürsten von Wahlstatt. Bei Dresden hatte Napoleon die böhmische Armee zurückgeschlagen. Als ihr aber General Vandamme den Rückzug abschneiden wollte, da wurde er bei Kulm durch Kleist von Nollendorf geschlagen und gefangen. Bei Dennewitz erlitt Marschall Ney (am 6. September) durch Bülow eine furchtbare Niederlage. Nach Dorks glänzendem Siege bei Wartenburg an der Elbe vereinigte sich die schlesische mit der Nord-Armee. Als sich der Ring jetzt so eng um Napoleon legte, da verließ er Dresden und zog auf die Ebene bei Leipzig.

10. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 87

1901 - Leipzig : Hofmann
1 — 87 — Ludwig Xviii. auf den französischen Thron zurück. Frankreich wurde auf die Grenzen von 1792 beschränkt und gab von den geraubten Kunstschätzen nur die Viktoria vom Brandenburger Thore in Berlin wieder heraus. 11. Die Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815). In Wien kamen die Fürsten und Gesandten auf einem Kongreß zusammen, um die Verhältnisse Europas neu zu ordnen. Das war eine mühsame und langsame Arbeit, die zu allerlei Mißhelligkeiten führte. Wie ein Fuchs auf der Lauer beobachtete Napoleon die wachsende Zwietracht unter den Fürsten und die steigende Unzufriedenheit in Frankreich. Plötzlich verließ er Elba, landete in Südfrankreich und prahlte: „Mein Adler wird von Turm zu Turm fliegen und sich in Paris niederlassen!" Wirklich fielen ihm Volk und Heer jubelnd zu. Ludwig Xviii. floh, und Napoleon zog in Paris ein, wieder Kaiser auf 100 Tage. Die neue Gefahr machte die Fürsten rasch einig. Sie brachten die Teilung zu Ende — zum großen Nachteil für Preußen —, thaten Napoleon in die „Acht Europas" und sandten den Engländer Wellington und den alten Blücher gegen ihn. Blücher wurde am 16. Juni 1815 bei Ligny (Linji) in Belgien mit Übermacht angegriffen, besiegt und fast von seinem stürzenden Rosse erdrückt. Sein Adjutant Nostiz rettete den greisen Helden. Nachdem Napoleon einem General befohlen, „die Preußen in den Rhein zu werfen", stürzte er sich mit furchtbarer Wucht auf die Engländer bei Waterloo und Belle-Alliance (Bäl-Alliangs). Aber wie eine Mauer aus Eisen standen die wackern Soldaten. Ihr Feldherr Wellington saß unter einem Baume auf einem Hügel, entschlossen zu siegen oder zu sterben. Blücher hatte ihm versprochen, „mit der ganzen Armee zu Hilfe zu kommen". Aber strömender Regen und grundlose Wege hemmten den Marsch. Zwar scherzte Blücher: „Das sind unsere Verbündeten von der Katzbach, die dem Könige das Pulver ersparen!" und sprengte rastlos hin und her, aber endlich erklärten die Soldaten: „Es geht unmöglich weiter!" „Kinder," rief der alte Degen, „wir müssen vorwärts, ich hab's ja meinem Bruder Wellington versprochen, und ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll!" Inzwischen wurden die englischen Linien immer dünner und die französischen Stöße immer heftiger. „Ich wollte, es wäre Abend, oder Blücher käme!" seufzte Wellington. Da donnerten die ersten preußischen Kanonen ihren Gruß. Ein letzter verzweifelter Kampf entspann sich, endete aber' mit der wildesten Flucht der Franzosen. Wie Wild hetzte sie Gneisenau im bleichen Mondenschimmer. Napoleon rettete sich nur durch einen Sprung aus dem Wagen. Unermeßliche Beute fanden die Sieger. Paris wurde zum zweitenmal eingenommen und jetzt härter angefaßt. Napoleon ergab sich den Engländern und ward auf die einsame Felseninsel St. Helena verbannt, wo er 1821 am Magenkrebs starb. — 12. Im Frieden ruhte die erschöpfte Welt von den endlosen Kriegen aus und suchte die geschlagenen Wunden zu heilen. Ackerbau, Handel, Gewerbe und geistiges Leben blühten auf. Neue Straßen wurden angelegt und die Post erweitert und verbessert. Das erste Dampfschiff pflügte 1825 den grünen Rhein; zehn Jahre , später wurde die erste Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth gebaut. Überall entstanden Fabriken mit Dampfmaschinen. Dreyse in Sömmerda erfand das Zündnadelgewehr, Kämmerer die Streichzündhölzchen, ein Amerikaner die Nähmaschinen, Gauß und Weber in Göttingen den Telegraphen oder Fernschreiber. Städte und Dörfer blühten auf. Das Volk wurde in den Schulen immer besser unterrichtet
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