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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 3

1883 - Hannover : Helwing
Chlodwig. 3 In Paris gelobte er den zwölf Aposteln, da, wohin er gerade seine Streit- axt schleuderte, nach glücklicher Rückkehr eine Kirche zu bauen. Er be- siegte die Westgoten bei Vougle (spr. Wuglee), nahe bei Portiers 507 (Poatje). Der Westgotenkönig Älarich wurde von Chlodwig beim Auf- einanderrennen in der Schlacht durchbohrt; Chlodwig unterwarf sich das Land bis zur Garonne. Den südlichsten Teil Galliens erhielt der Sohn des gefallenen Königs, beschützt von seinem Großvater, dem Ost- gotenkönige'theodorich. Spanien wurde seitdem der Hauptsitz der Westgoten; ihre Hauptstadt wurde Toledo. Auf der Heimkehr erhielt Chlodwig in Tours (spr. Tuhr) von dem oströmischen Kaiser für die Besiegung der ketzerischen Arianer Titel und Gewand eines römischen Patricius. (Beschützer Roms.) In der Kirche, vor dem Grabe des heiligen Martin', bekleidete er sich mit der purpurnen Toga und setzte sich die Krone aufs Haupt. So geschmückt, trat er unter das Volk. Jetzt erst betrachteten ihn die besiegten Gallier als ihren rechtmäßigen König, und auch den Franken erschien er im Lichte höherer Würde. e. Chlodwigs Grausamkeit und Tod. Als Chlodwig so Gallien im Osten bis an die Rhone, im Süden bis an die Garonne erobert hatte, suchte er durch grausame Ermordung aller fränkischen Stammes- häupter die Herrschaft über das ganze Frankenreich sich und seinen Nach- kommen zu sichern. Dem Sohne des Siegbert von Köln schrieb er: „Dein Vater ist lahm und zu alt, um noch König zu sein." Der Sohn ließ infolgedessen den Vater er- morden, als dieser auf einer Jagd im Walde Mittagsruhe bielt. Als der Mörder aber den Gesandten Chlodwigs die gewonnenen Schatze zeigen wollte und sich beim Offnen des Kastens bückte, erschlug ihn einer der Franken hinterrücks mit der Streit- axt. Dann sprach Chlodwig zum Volke: „Meines Detters Sohn hat seinen Vater durch Meuchelmörder umbringen lassen und jetzt selbst — durch wen, weiß ich nicht — den verdienten Lohn gefunden. Es ist sündhaft, das Blut seiner Verwandten zu ver- gießen. Wendet euch zu mir und begebt euch in meinen Schutz." Da erwählte ihn das Volk zum Könige. Ein Frankenfürst hatte Chlodwig nicht gegen die Römer geholfen. Jetzt ließ dieser ihm und seinem Sohne die Haare scheren und machte beide zu Geistlichen. Der Sohn sprach zum Vater: „Das Laub ist abgestreift, aber das Holz noch grün und kann zum Verderben jenes wieder Blatter treiben." Da ließ Chlodwig beide hinrichten und nahm ihr Land in Besitz. Ein anderer Frankenfürst war wegen seiner Schwelgerei bei seinen Unterthanen verhaßt. Chlodwig bestach einige aus dessen Gefolge durch eherne Waffenringe und Wehrgchenke, die er für goldene ausgab. Da führten sie ihren Herrn gebunden vor Chlodwig; dieser rief aus: „Wie hast du unser Geschlecht so tief erniedrigen können, dich binden zu lassen? besser der Tod!" und mit der Streitaxt spaltete er ihm den Kopf. Dann schlug er auch des Königs Bruder mit den Worten nieder: „Hättest du deinem Bruder geholfen, so wäre er nicht gebunden worden!" Zu den Rittern aber sprach-Lr: „Für eure falschen Thaten gebührt euch falsches Geld. Freut euch, daß ich euch für euren Verrat nicht hin- richten lasse!" Als er seine ganze Familie ausgerottet hatte, hörte man ihn oft klagen, daß er freundlos und allein stünde. Er that es aber nur, um den, der sich etwa zeigen würde, gleichfalls zu ermorden. Dennoch sagt der alte Geschichtsschreiber 1 1 Der heilige Martin, ein germanischer Kriegsmann, war im 4. Jahrhundert als christlicher Missionar in Gallien aufgetreten und hatte das große Münster in Tours gestiftet. 1*

2. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 6

1883 - Hannover : Helwing
6 Mittlere Geschichte. schwer war, ließ er sich einen neuen reichen. So stand er unbeweglich. Gegen Abend wollte er wieder seinen Schild wechseln, in dem 12 Speere hingen, da flog ihm ein Speer in die unbedeckte Brust, daß er tot niederfiel. Aber sein Fall ent- flammte die Goten nur noch mehr. Bis tief in die Nacht kämpften sie und erneuerten am folgenden Morgen den Angriff; am Abend dieses Tages waren sie von der blutigen Arbeit ermüdet. Sie ließen Narses sagen: „Wir sehen ein, Gott hat uns Italien nicht beschieden, wir wollen vom Kampfe ablassen, wenn du uns freien Abzug gestatten willst." Mit tiefer Achtung vor so tapferen Männern gestattete Narses dies: noch 1000 Goten gingen aus dem Lager hervor und suchten sich jenseit der Alpen neue Wohnsitze. o. Werke des Friedens. Mehr noch als durch Eroberungen hat Iustinian durch Werke des Friedens sich ein dauerndes Andenken ge- sichert. Er ließ die Gesetze der früheren römischen Kaiser, sowie Aus- sprüche, Erklärungen und Entscheidungen berühmter Rechtslehrer sammeln. Dieses Buch, Corpus juris genannt, bildet noch heute bei allen gebildeten Völkern die Grundlage der Gesetzgebung. — Iustinian ist auch der Erbauer der Sophienkirche zu Konstantinopel. Sechs Jahre wurde daran gebaut, zeitweise von 10 000 Menschen. Als der Kaiser bei der Ein- weihung das vollendete Werk in vollem Glanze erblickte, rief er, die Hände emporhebend, aus: „Gelobt sei Gott, der mich gewürdigt hat, solch ein Werk zu vollführen! Ich habe dich übertroffen, Salomo!" — Unter Iustinian kam auch der Seidenbau nach Europa. Bis dahin mußten alle Seidenzeuge aus China und Indien bezogen werden und waren so teuer, daß man sie mit Gold auswog. Infolge der Kriege, welche Iustinian mit Persien führte, blieben die Seidenkarawanen ganz aus, und der Kaiser wollte schon ein Schiff das Rote Meer hinunter nach Indien schicken, als zwei persische Mönche vor ihm erschienen, welche aus China kamen und meinten, der Seidenbau lasse sich auch in Griechenland einführen, wenn man nur Seidenraupen habe. Diese aber waren schwer zu erhalten, da die Chinesen und Inder die Ausfuhr dieser nütz- lichen Tiere mit dem Tode bedrohten. Auf des Kaisers Zureden unternahmen indes die beiden Mönche eine zweite Reise nach China und brachten 555 in ihren aus- gehöhlten Wanderstäben Eier der Seidenraupe mit, die auch glücklich auskrochen. Bald ward der Seidenbau eifrig betrieben; der Kaiser ließ mehrere Seidenfabriken anlegen. Bis ins 12. Jahrhundert blieb in Europa Griechenland allein im Besitz dieser reichen Erwerbsquelle; erst durch die Kreuzzüge kam der Seidenbau nach Unter- italien und von dort nach Oberitalien, Spanien, Frankreich und den übrigen Ländern. 568 d. Gründung des Longobardenreichs. Im Jahre 568 fielen die Longobarden unter ihrem Könige Alboin in Italien ein und be- setzten fast ganz Italien; die Pogegenden erhielten von ihnen den Namen Lombardei. Pavia wurde die Hauptstadt des neuen Reiches, dem erst später Karl der Große (774) ein Ende machte. Dieserzug der Longobarden nachitalien ist der letzte in der Völkerwanderung, die von 375 — 568 gewährt hat.

3. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 4

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 4 — ganze römische Heer wurde vernichtet. Der Schlag war für Me Römer so empfindlich, daß sie das Land von der Weser brs zum Rhein verlassen mußten. Seitdem vermochten sie nicht wieder im Innern Deutschlands festen Fuß zu sassen. In dankbarer Erinnerung an die großen Folgen jener Schlacht hat man in unserer Zeit dem Helden ^ermann rm Teutoburger Walde in der Gegend, wo die Schlacht nn Jahre 9 nach Christus stattgefunden hat, nahe bei Detmold, ein mächtiges Denkmal errichtet. Iii. Die Völkerwanderung. Während das römische Reich in den nächstfolgenden Jahrhunderten immer schwächer wurde, nahm die Macht der Deutschen mehr und mehr zu, hauptsächlich dadurch, daß sich größere Völkervereinigungen bildeten, die sich zum Teil nach Südosten, wo sie ' am wenigsten Widerstand fanden, ausdehnten. Als gegen Ende des 4. Jahrhunderts die Hunnen aus Asien in Europa einbrachen, trafen sie schon ganz im Osten auf deutsche Völkerschaften. Allerdings konnten diese dem gewaltigen Anprall jenes wilden Volkes nicht standhalten. Die Hunnen durchzogen fast ganz Europa, bis sie endlich im heutigen Frankreich geschlagen und zum Rückzüge genötigt wurden. Sie ließen sich dann im Gebiete der Theiß, dem heutigen Ungarn, nieder. Durch den Einfall der Hunnen war eine allgemeine Bewegung in die Völker Europas gekommen. Das römische Reich hatte sich in zwei Hälften, in ein oftrömisches mit der Hauptstadt Konstantinopel und ein weströmisches mit der Hauptstadt Rom, gespalten. Das weströmische Reich unterlag gegen Ende des 5. Jahrhunderts (476) den Angriffen deutscher Völkerschaften. Ein großer Teil der früher von den Römern beherrschten Länder wurde von Deutschen besetzt.

4. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 6

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
6 — ^b^waren und daß im übrigen der ganze Osten nördlich von der Donau von slavischen Völkerschaften besetzt war, dann fthlt bloß mt Süden der unteren Donau noch das oströ-nnsche Reichs um die Übersicht über Europa, soweit sie für dre damalige Zert m Betracht -kommt, vollständig zu machen, usderselben geht hervor, daß ganz Europa westlich von Ausnahme des Reiches des Syagrius, von Deutschen beherrscht war. ' Iv. Das Deich der Franken. 1. Chlodwig. 481—511. Aon allen jenen deutschen Völkerschaften haben aber nml ^te Manken ein Reich von Dauer begründet. Ansanas zerfielen auch sie, wie die meisten deutschen Völkerschaften, ^ eme Anzahl kleinerer, selbständiger Staaten, bis sie von Chlodwig zu einem Reiche vereinigt wurden. Dieser nannte sich deshalb auch zuerst König der Franken. Sein hebtet grenzte im Südwesten an jenen Überrest des weströmischen Reiches, an dessen Spitze Syagrius stand. Letzterer konnte sich gegen die andringenden Franken nicht halten. Be: Sorssons wurde er 486 von Chlodwig geschlagen. Das Umd wurde dem fränkischen Reiche einverleibt, und Paris, die bisherige Hauptstadt desselben, wurde nun Hauptstadt des ganzen Frankenreiches. Zehn Jahre später fiel der mächtige Stamm der Alemannen in das Land Chlodwigs ein. Bei Zülpich kam es 496 zur Schlacht. Chlodwig siegte nach hartem Kampfe. Die Alemannen mußten sich feiner Herrschaft beugen. Dle wichtigste Folge der Schlacht aber ist der Übertritt Chlodwigs zum Christentum. Dies hängt folgendermaßen zusammen. Die Gemahlin Chlodwigs, die burgundische Prinzessin Klothilde, war Christin. Vergeblich hatte sie versucht, ihren Gemahl, der noch dem Götterglauben der alten Deutschen

5. Teil 2 - S. 47

1887 - Hannover : Helwing
Gründung des Frankenreichs durch Chlodwig. 47 eines römischen Patricius. In der Kirche, vor dem Grabe des heiligen Martin, bekleidete er sich mit der purpurnen Toga und setzte sich die Krone aufs Haupt. So geschmückt, trat er unter das Volk. Jetzt erst betrachteten ihn die besiegten Gallier als ihren rechtmäßigen König, und auch den Franken erschien er im Lichte höherer Würde. „War die Ungleichheit des Glaubens hauptsächlich die Schwäche des Burgunder-, Goten- und Vandalenreichs, so wurde die Einheit des Bekenntnisses die Stärke des sränkischen Reichs; sie sicherte den errungenen Besitz und führte von Eroberungen zu Eroberungen." Als Chlodwig so Gallien im Osten bis an die Rhone, im Süden bis an die ©aronne erobert hatte, suchte er durch grausame Ermordung aller fränkischen Stammeshäupter die Herrschaft über das ganze Frankreich sich und seinen Nachkommen zusichern. Dem Sohne des Siegbert von Köln schrieb er: „Dein Vater ist lahm und zu alt, um noch König zu sein." Der Sohn ließ infolgedessen den Vater ermorden, als dieser auf einer Jagd im Walde Mittagsruhe hielt. Als der Mörder aber den Gesandten Chlodwigs die gewonnenen Schätze zeigen wollte und sich beim Öffnen des Kastens bückte, erschlug ihn einer der Franken hinterrücks mit der Streitaxt. Dann sprach Chlodwig zum Volke: „Meines Vetters Sohn hat seinen Vater durch Meuchelmörder umbringen lassen und jetzt selbst — durch wen, weiß ich nicht — den verdienten Lohn gefunden. Es ist sündhaft, das Blut seiner Verwandten zu vergießen. Wendet euch zu mir und begebt euch in meinen Schutz." Da erwählte ihn das Volk zum Könige. Ein Frankenfürst hatte Chlodwig nicht gegen die Römer geholfen. Jetzt ließ dieser ihm und seinem Sohne die Haare scheren und machte beide zu Geistlichen. Der Sohn sprach zum Vater: „Das Laub ist abgestreift, aber das Holz noch grün und kann zum Verderben jenes wieder Blatter treiben." Da ließ Chlodwig beide hinrichten und nahm ihr Land in Besitz. Ein anderer Frankenfürst war wegen seiner Schwelgerei bei seinen Unterthanen verhaßt. Chlodwig bestach einige aus dessen Gefolge durch eherne Waffenringe und Wehrgehenke, die er für goldene ausgab. Da führten sie ihren Herrn gebunden vor Chlodwig; dieser rief aus: „Wie hast du unser Geschlecht so tief erniedrigen können, dich binden zu lassen? besser der Tod!" und mit der Streitaxt spaltete er ihm den Kops. Dann schlug er auch des Königs Bruder mit den Worten nieder: „Hättest du deinem Bruder geholfen, so wäre er nicht gebunden worden!" Zu den Rittern aber sprach er: „Für eure falschen Thaten gebührt euch falsches Geld. Freut euch, daß ich euch für euren Verrat nicht hinrichten laste!" Als er feine ganze Familie ausgerottet hatte, hörte man ihn oft klagen, daß er freudlos und allein stünde. Er that es aber nur, um den, der sich etwa zeigen werde, gleichfalls zu ermorden. Dennoch sagt der alte Geschichtsschreiber der Franken, Bischof Gregor von Tours: „So fällte Gott täglich seine Feinde unter seiner Hand, darum, daß er mit rechtem Herzen vor ihm wandelte und that, was seinen Augen wohlgefiel." Chlodwig genoß die Früchte seiner Frevelthaten nicht lange. Er starb schon 511 in seiner Hauptstadt Paris, erst 45 Jahre alt. c. Ausbreitung und Einrichtung des fränkischen Reiches. Nach Chlodwigs Tode wurde sein Reich nach Frankenart unter seine vier Söhne geteilt; aber trotz der Teilung galt es als ein ganzes, und die Söhne vollbrachten ihre Eroberungen gemeinschaftlich. Schon 534

6. Teil 2 - S. 48

1887 - Hannover : Helwing
48 Alte Zeit fiel das burgundische Reich in ihre Hände; siegreich machten sie auch dem Thüringerreich ein Ende; die helfenden Sachsen erhielten den nördlichen Teil desselben, das Mainland aber bis gegen die Donau hin wurde fränkisch; nur die Gegenden in der Mitte vom Waldgebirge bis zur Unstrut behielten den thüringischen Namen und erhielten später einen eigenen Herzog unter fränkischer Hoheit; durch den Untergang der Ostgoten gewannen die Franken die Provence. Als sich ihnen dann noch die schutzlosen Herzoge der Bayern unterwarfen, beherrschten sie nicht nur fast das ganze römische Gallien, sondern auch — mit Ausnahme der Sachsen und Friesen — alle Länder, in denen sich deutsche Völker unvermischt in ihren alten Sitzen erhalten hatten. Ein merowingischer König drohte mit einem Angriff auf Konstantinopel und rühmte sich gegen den oströmischen Kaiser, daß sein Reich sich erstrecke vom Belt* meere bis an die Grenzen Pannoniens. Was war es nun, das diesem fränkischen Reiche vor andern germanischen Reichen Dauer und Festigkeit verlieh? Nicht nur war es die friedliche, durch keinen Bekenntnisunterschied gestörte Verbindung der germanischen und keltisch-römischen Bevölkerung, es war in noch höherem Maße das eigentümliche, gegenseitige Durchdringen aller lebenskräftigen Elemente des germanischen und römischen Lebens. Das entwickelte Staatsleben der Römer machte sich bei den staatlichen Einrichtungen im Frankenreiche unleugbar geltend; die königliche Macht gewann, indem die Rechte der Kaiser in Gallien auf die siegreichen Merowinger übertragen wurden; das römische Steuersystem wurde im wesentlichen von den Franken angenommen. Trotzdem blieben die Grundlagen des fränkischen Staatslebens durch und durch deutsch: zunächst die Heeresverfassung, in jener Zeit des Kampfes der wichtigste Teil aller Staatseinrichtungen; deutsch blieb die Gerichtsverfassung des Reichs, in deutscher Weise ordneten sich gleichfalls die Standesverhältnisse, indem eigener Besitz und Dienst im Gefolge des Königs Macht und Ehre verliehen und nicht mehr Adel und Herkunft, wie bei den Römern. Auch das beruhte auf deutscher Anschauungsweise, daß im einzelnen, soweit nicht der Bestand des Reichs dadurch gefährdet war, vielfach freie Bewegung gelassen wurde. Bei Rechtsstreitigkeiten unter einander durften die Römer nach eigenem Rechte entscheiden, auch die Verfassung ihrer Städte blieb zunächst ungeändert, wie auch die unterworfenen deutschen Stämme ihr besonderes Recht und ihre eigentümlichen Gemeindeverfassungen behielten, soweit sie nicht das königliche Ansehen beschränkten. Das ganze Reich war in Grafschaften geteilt, deren Leiter, die Grafen, vom Könige ernannt wurden; ihnen lag ob die Aushebung und Anführung des Heerbanns, die Erhebung der Krongefälle, die Rechtspflege und die Sorgen für den Landfrieden. Die Grafschaften zerfielen wieder in kleinere Bezirke, die den alten Hundertschaften der Deutschen entsprachen; auch hier sprachen die Grafen zu bestimmten Zeiten, oder in besonders berufenen Versammlungen an den Malstätten das Recht, wobei die Gemeinde lebhaften Anteil nahm, indem sie aus ihrer Mitte sieben Männer zum Finden des Urteils bestimmte, deren Spruch sie nachträglich annahm oder verwarf.

7. Teil 2 - S. 27

1887 - Hannover : Helwing
Angriff der Römer auf Germanien. 27 schenkte ihm kein Gehör, sondern führte am linken Ufer der Weser ein vergnügtes Lagerleben. Hier erhielt er plötzlich die Kunde von dem Aufstande eines kleinen, fernwohnenden Stammes. Darus wollte denselben auf einem Kriegszuge niederkämpfen. Bei einem Gastmahle mußten ihm die Häuptlinge der Cherusker ihre Teilnahme zusagen. Noch am Tage vor dem Aufbruch machte Segestes den Varus auf die Gefahr aufmerksam; letzterer aber glaubte ihm nicht, weil er ihn als einen Feind des Arminius kannte. Er entließ die deutschen Fürsten, damit sie ihm, wie sie es versprochen hatten, ihre Scharen zuführten ; statt dessen aber riefen sie die Ihrigen zum Freiheitskampfe. Auf Armins Befehl wurden alle in Germanien zerstreuten Römer, Einquartierte, Posten, Kolonisten, an einem Tage ermordet; so groß war die Begeisterung und der Zorn der Germanen, daß Segestes' ältester Sohn, den der Vater in Köln zum römischen Priester gemacht hatte, seine Priesterbinde zerriß, in die Heimat eilte und am Kampfe teilnahm. Arglos brach Varus aus seinem Lager auf und zog ohne strenge Ordnung mit großem Troß und vielem Gepäck durch den undurchdringliche Wald am linken Weserufer daher. Oft mußte man Wege durch das Dickicht bahnen oder Brücken über die Bäche schlagen. Durch anhaltende Regengüsse wurde außerdem der Boden erweicht und das Marschieren erschwert. Dabei fielen die Germanen aus dem Dickicht des Waldes die Römer an, anfangs einzeln, bald in hellen Haufen. Kämpfend erreichten die Römer einen freien Platz, wo sie für die Nacht das Lager aufschlugen. Als sie am folgenden Tage in den Teutoburger Wald kamen, wurden sie von allen Seiten so heftig angefallen, daß sie sich am Abend nur mit Mühe sammeln konnten. Auch am dritten Tage wiederholte sich bei heftigem Winde der strömende Regen, so daß die Bogensehnen erschlafften und die schwergeharnischten Römer in den weichen Boden einsanken. Dabei wurde jeder Busch lebendig; aus jeder Thalschlucht drangen die Deutschen herauf; die uralten Bäume schüttelten Pfeile ohne Zahl auf die Römer herab. So gelangte Varus in die Ebene am südwestlichen Abhange des Gebirges. Hier, zwischen den Quellen der Ems und Lippe, kam es zum letzten Kampfe. Vor dem ungestümen Angriff gerieten die Legionen in Unordnung; die Adler wurden von den Deutschen genommen; der verzweifelnde Varus gab die Schlacht verloren und stürzte sich in sein Schwert. Gegen die Gefangenen wütete die Rache der Sieger. Die Anführer wurden in heiligen Hainen den Göttern geopfert; viele andere wurden an den Galgen gehängt. Den römischen Advokaten wurde die Zunge aus dem Munde gerissen. „Endlich, Natter, hast du aufgehört zu zischen!" sagte ein Germane, als er die blutige Zunge in der Hand hielt. Mancher Römer aus ritterlichem oder senatorischem Hause alterte bei einem deutschen Bauern als Hausknecht oder Herdenhüter. Der Leichnam des Varus wurde zerfleischt, sein Kops aber dem Marbod zugeschickt, der sich dem Freiheitskampfe entzogen hatte; dieser sandte ihn nach Rom, damit derselbe im Familiengrabe beigesetzt werde (I. 283). Die Nachricht von der Hermannsschlacht erfüllte Rom mit Schrecken. Laut beklagte Augustus den Untergang seiner besten Legionen;" 9 . Chr.

8. Teil 2 - S. 40

1887 - Hannover : Helwing
Augustulus, der noch ein Knabe war, des Purpurs und schickte ihn ?uleiv ^ Unteritalien. Odoaker gebot von nun an selbständig Ana m Atalten- fs° 0in9 das römische Weltreich durch die Deutschen unter, 47o nachdem es über 1200 Jahre bestanden hatte. Mit dem Untergange des weströmischen Reiches schließt man gewöhnlich die alte Geschichte; die Völkerwanderung ist damit aber abgeschlossen. Odoaker gab feinen Völkern ein Drittel des uoufchen Bodens, ließ aber den bisherigen Bewohnern des Landes ihre Freiheit und ihre Gesetze. , _b* Gründung des Ostgotenreichs in Italien. Der oströmische Kaiser \al) steh nach dem Untergange Westroms als Herrn des ganzen römischen Reiches und Odoaker als fremden Eroberer an, den er zu vertreiben suchte. Hierzu bediente er sich der Ostgoten. Diese waren seit der Aufrichtung ihrer Herrschaft in Pannonien für das oströmische Reich eine nicht geringere Plage als früher die Hunnen; damals standen sie unter dem Könige Theodorich, der sich in Konstantinopel römische Bildung und Knegsruhm erworben hatte und vom oströmischen Kaiser mit den höchsten Würden (Magister militum und patricius) ausgezeichnet war. Aus dessen Veranlassung und in dessen Namen zog Theodorich (488) gegen Odoaker, Germanen gegen Germanen! Anfänglich siegte er bei Verona (daher „Dietrich von Bern!") und zwang Odoaker zum Rückzüge in das durch Sümpfe geschützte feste Ravenna; dann aber brach dieser wieder hervor und schloß die Ostgoten in Pavia ein, die nur durch ein Hülfsheer der befreundeten Westgoten in Gallien gerettet wurden. Theodorich schlug Odoaker zum drittenmal, belagerte ihn in Ravenna abermals und zwang ihn trotz heldenmütiger Verteidigung nach drei Jahren durch Hunger zu einem Vertrage, nach welchem dieser seinen Sohn als Geisel stellen mußte, dafür aber Leben, Freiheit und königliche Ehren be-sollte. Dennoch ließ ihn Theodorich bald nachher treulos er-49d morden. Jetzt legte Theodorich der Große (493—526) sein gotisches Gewand ab und den römischen Purpurmantel an und gebot — scheinbar unter römischer Oberhoheit, in Wahrheit durchaus unabhängig — über Italien, Pannonien, Jllyrien, Dalmatien, Ratten, Norimm und Vindelicien. Sein Ziel war, gotisches und römisches Wesen miteinander zu verschmelzen und das verheerte Italien zu neuer Blüte emporzubringen. Letzteres ist ihm gelungen. Er ließ die römischen Gesetze und Ämter bestehen, schloß aber die römischen Bewohner des Landes vom Kriegsdienste aus und beschränkte sie aus Handel, Gewerbe und Ackerbau, der durch ihn wieder emporblühte. Besondere Sorgfalt wandte er auch der Rechtspflege zu. Eine Verschmelzung der Goten und Römer scheiterte an dem Hochmut der letzteren, welche die Ostgoten noch immer als Barbaren betrachteten, und an der Unduldsamkeit der katholischen Italiener gegen die arianischen Goten. Obwohl Theodorichs gewaltiger Arm weithin reichte und sein Rat von fremden Völkern und Fürsten oft erbeten ward, mußte doch feine Absicht, alle germanischen

9. Teil 2 - S. 26

1887 - Hannover : Helwing
26 ^ Alte Zeit. den Namen Boiohem, d.i. Böhmen, führte. Die verlassenen Gebiete der Markomannen und Sigambrer wurden von den Römern befreundeten Stämmen überlassen. Am Hose des Augustus hatte Marbod römisches Wesen kennen gelernt und richtete nun eine Königsherrschast auf. Er erbaute sich eine feste Burb und umgab sich, wie der römische Kaiser, mit einer Leibwache; sein Heer war nach römischer Weise eingerichtet. Mit demselben unterwarf er sich die deutschen Stämme bis zur Oder und Weichsel. Anfänglich war er den Römern gegenüber vorsichtig, beteiligte sich an keinem Aufstande gegen dieselben und hatte nur sein Augenmerk auf die Befestigung und Vergrößerung seiner Macht gerichtet; als er sich aber sicher fühlte, wurde seine Sprache trotziger. Da beschlossen die Römer, ihn zu demütigen. Ein römisches Heer drang 6 n. Chr. von Mainz aus gegen Böhmen vor, ein anderes führte Tiberius vom Süden heran; schon waren beide ihrer Vereinigung nahe: da erhoben sich auf Verabredung die Völker in Pannonien, Dalmatien und den Nachbarländern im Rücken des Tiberius, und dieser mußte umkehren. Marbod war so verblendet, daß er diesen günstigen Augenblick eines gemeinsamen Angriffs ungenutzt vorübergehen ließ und mit den Römern Frieden schloß. Zur Bewältigung jenes großen Aufstandes aber gebrauchten die Römer drei Jahre. c. Varus. Unterdessen wurde Norddeutschland durch Quinctnius Vsrus wie eine römische Provinz behandelt. Dieser lasterhafte Mann, ein Verwandter des Kaisers, war vorher Statthalter in Syrien gewesen; arm hatte er diese reiche Provinz betreten, reich verließ er das arm gewordene Land wieder. Jetzt wollte er seine Habsucht in Germanien befriedigen und dieses mit Gewalt römisch machen. Anfangs wagte kein Stamm, ihm den Gehorsam zu verweigern. Dadurch kühner gemacht, richtete Varus alles nach römischem Muster ein. Mit Ingrimm ertrugen es die Deutschen, daß ihre alten Schiedsgerichte, sowie ihre Gauverfassung ausgehoben wurden und fremde Richter sie in fremder Sprache nach fremdem Rechte verurteilten, oft zu Rutenstreichen, ja zur Todesstrafe. Ebenso verhaßt waren ihnen die römischen Steuern, die bis dahin der freie Mann niemals gezahlt hatte. Dieser fühlte sich dem Knechte gleichgestellt, wenn er sehen mußte, wie Varus das Land durchzog, begleitet von Liktoren, die als Zeichen der Macht über Leben und Tod Beile und Rutenbündel vorantru^en. Die im stillen zornigen Deutschen fanden einen Führer und Racher in Arminius (Hermann), Segimers Sohn, einem jungen Cheruskerfürsten. Wie mancher andere junge deutsche Mann, war auch er früh in römischen Kriegsdienst getreten, hatte wegen seiner Tapferkeit das römische Bürgerrecht erhalten und war zum Ritter erhoben; zugleich hatte er römische List und Kriegskunst gelernt. Er bereitete eine große Empörung der norddeutschen Stämme, der Brukterer, Marser, Angrivzrier, vor allem aber seiner Cherusker vor. Doch in dem eigenen Stamme hatte Arminius in dem Cheruskerfürsten Seaestes einen schlimmen Feind; denn Arminius hatte gegen den Willen dieses Mannes dessen Tochter Thusnelda zum Weibe genommen. Segestes suchte Arminius bei Varus zu verraten; dieser aber

10. Teil 2 - S. 79

1887 - Hannover : Helwing
Karl der Große. 79 der Mündung der Weser bis in die Gegend von Norden, also auch über den Nordosten Ostfrieslands. 802 wurde Liudger das in Westfalen eingerichtete Bistum Münster übertragen; doch behielt er auch die ihm von Karl früher zuerteilten friesischen Gaue, unter anderen auch den südwestlichen Teil des heutigen Ostfrieslands. Während so das große Reich im Norden nach langen Kämpfen zur Ruhe kam, gährte es im Südosten desselben. Nur Bayern noch hatte in Tassilo einen Herzog an seiner Spitze. Er stand in aufrührerischer Verbindung mit dem Longobarden Arichis, dem er verschwägert war. Als er sich mit den Karl feindlichen Avaren vereinigte, wurde seine Herzogsgewalt, die letzte im Frankenreiche, aufgehoben und er selbst, nachdem ihm Karl die Todesstrafe erlassen, ins Kloster geschickt; auch Bayern wurde jetzt, wie die übrigen Teile des Frankenreichs regiert. Weiter südöstlich saßen die finnisch-türkischen Avaren, die von ihren Sitzen in Ungarn aus Deutschland und Italien verheerten. Sie hatten ihr Land, das schon von Natur an vielen Stellen unzugänglich war, durch Hecken, Pfahlwerk und Gräben noch mehr befestigt und in demselben neun Ringe oder Umpfählungen angelegt, innerhalb deren die Wohnungen so verteilt waren, daß der Klang der Trompete von der einen zu der anderen reichte. Sieben Feldzüße mußte Karl gegen sie unternehmen, und jedesmal entriß er ihnen einen Teil der unermeßlichen Beute, die sie aus den verschiedenen Ländern zusammengeraubt hatten. Aus dem Lande zwischen Enns und Raab bildete er die a v a r i s ch e Mark, die der erste Keim zu dem östreichischen Staate geworden ist. Den letzten bedeutenden Feldzug machte Karl gegen die Normannen in Dänemark, Schweden und Norwegen, ein Volk deutscher Abkunft, das schon damals durch seine Seeräubereien der Schrecken aller Küstenbewohner war. Sie mußten die Eider als Grenze anerkennen. (811.) So erstreckte sich Karls Reich von der Eider bis zum Garigliano, von der Elbe und Theiß bis zum Ebro; es umschloß alle germanischen Stämme, ausgenommen die Normannen und Angelsachsen. Nicht nur waren in diesem neuen Weltreich alle weltlichen Gewalten dem neuen Herrscher dienstbar, sondern es erkannte denselben auch unweigerlich die gesamte Geistlichkeit als ihr Oberhaupt an. Was Jahrhunderten unmöglich erschienen war, Karl hatte es erreicht: die innern deutschen Stämme waren unter eine Herrschaft gebracht und zugleich die wichtigsten Länder des weströmischen Reiches unter seinem Scepter vereinigt. Der Kampf, der Gegensatz zwischen Germanen und Romanen schien ausgeglichen, weil ein Reich und eine Kirche beide umfing. c. Seme Kaiserkrömmg. Und gerade zu dieser Zeit, als die abendländische Herrscherwürde sich zu einer wahrhaft kaiserlichen erhob, geriet die kaiserliche Würde des Morgenlandes in völlige Mißachtung der Völker; denn eben damals bestieg gegen alles Recht die Kaiserin Irene den Thron, nachdem sie ihren eigenen Sohn, den Thronerben, durch Blendung von der Regierung ausgeschlossen hatte. Sie bedeckte dadurch den kaiserlichen Namen mit unsäglicher Schande. Diese Vorgänge wurden dem Papste maßgebend für seine Stellung zum oströmischen Reich: er mußte
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