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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 339

1887 - Langensalza : Beyer
§ 77. Die Schlacht bei Belle > Alliance. 33g hatten, anweisen sollte. Selbstsucht, Neid und Herrschsucht ließen die Unterhandlungen lange nicht zu einem Ergebnis kommen. Jeder war mißtrauisch gegen den anderen und wollte selbst möglichst viel gewinnen. Da gelangte am Anfange des Monats März 1815 die Nachricht nach Wien, Napoleon sei von Elba entwichen und befinde sich auf dem Siegeszuge nach Paris. Die neue drohende Gefahr ließ schnell allen Hader vergessen, und nun führten auch die Verhandlungen bald zum Ziel. Preußen erhielt seine verlorenen Provinzen zum größten Teile wieder. Von den Erwerbungen aus den drei Teilungen Polens bekam es nur Danzig, Thorn und das Großherzogtum Posen. Auch Anspach und Bayreuth kam nicht wieder an Preußen, sondern verblieb im Besitz Bayerns. Für diese Verluste wurde Preußen aber durch den größeren Teil des Königreichs Sachsen und durch schöne Gebiete am Rhein entschädigt. Aus den früheren Erzbistümern Köln und Trier, den Gebieten von Jülich und Berg nebst dem Siegener Land entstand mit den schon früher preußischen Besitzungen im Westen die Rheinprovinz. Jetzt wurde auch der letzte Rest Pommerns preußisch, indem auch das Land nördlich der Peene, das frühere Schwedisch-Vorpommern, an Preußen kam. Friedrich Wilhelm Iii. erhielt es j von Dänemark, dem es kurz vorher von Schweden als Ersatz für Norwegen abgetreten war. — Zwar war Preußen jetzt immer noch um 600 Quadratmeilen kleiner als 1805, vor Beginn des unglücklichen Krieges; aber an Stelle der weiten slavischen Gebiete Polens waren schöne deutsche Länder erworben. Das deutsche Reich wurde nicht wieder hergestellt, sondern die noch übrigen 39 Staaten, die man fortbestehen ließ, bildeten fortan einen Staatenbund, „den deutschen Bund". Die Mitglieder desselben waren lauter selbständige Staaten/ Ihre gemeinsamen Angelegenheiten wurden von einer Versammlung von Gesandten dieser Staaten, die beständig ihren Sitz in Frankfurt a. M. hatten, geordnet. Man nannte diese immerwährende Reichsvertretung „den deutschen Bundestag". Den Vorsitz in demselben hatte Österreich. Diese neue Ordnung der Dinge wurde durch die Wiener Bundesakte vom 8. Juni 1815 besiegelt. § 77» Die Schlacht bei Belle-Alliance. A. Erzählung, a) Vorbereitung. ,Die Franzosen waren mit ihrem neuen König Ludwig Xviii. sehr unzufrieden, und viele gedachten der ruhmreichen Zeiten Napoleons. Die alten Soldaten hingen mit großer Verehrung und Liebe an dem gestürzten Kaiser, der sie in vielen Schlachten siegreich geführt hatte. Viele von ihnen wurden nun, nachdem der Krieg beendigt war, in ihre Heimat entlassen und verbreiteten und befestigten überall das Andenken an ihren ruhmreichen Kaiser. Napoleon wurde von seinen Freunden in Frankreich über die dort herrschende Volksstimmung genau unterrichtet, auch war ihm nicht unbekannt, daß unter den Fürsten Enropa's, die auf dem Wiener Kongreß versammelt waren Zwist und Uneinigkeit herrschte. Da meinte der entthronte Kaiser, daß die 2ü*

2. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 368

1887 - Langensalza : Beyer
368 Zehnter Abschnitt. Die wichtigsten Ereignisse tc. von 1315—1871. Der ctßutfcfle ätieg uon 1866. § 83. Der erste Teil des Krieges bis zur Schlacht bei Königgrätz. A. Erzählung, a) Ursachen desselben. Der preußische Staat umfaßte den Kern Deutschlands, wahrend der österreichische Kaiserstaat unter seinen Unterthanen kaum ein Drittel Deutsche zählte. Trotzdem stand Österreich noch immer an der Spitze Deutschlands und hinderte alle Bestrebungen nach einer neuen Gestaltung und festeren Einigung des deutschen Reiches, die alle deutschen Patrioten herbeisehnten. Besonders suchte es die Machtentfaltung Preußens in Deutschland zu hindern, das doch allein berufen war, an die Spitze des Reiches zu treten und Deutschlands Geschicke zu leiten. Die gemeinsame Waffenbrüderschaft in dem Kriege gegen Dänemark hatte nur vorübergehend ein besseres Verhältnis zwischen beiden Staaten hergestellt. Nach Schluß des Krieges tauchte die Frage auf: „Was soll mit den von den Dänen befreiten Herzogtümern geschehen?" Die mittleren und kleinen deutschen (Staaten, die neidisch waren, daß Preußen und Österreich ohne den deutschen Bund in der schleswig - holsteinischen Angelegenheit vorgegangen waren, hätten am liebsten aus den Herzogtümern einen neuen selbständigen Staat gebildet, und auch Österreich war dazu geneigt, einen solchen unter der Regierung des Prinzen von Augustenbnrg herzustellen. Preußen aber wollte nur dann die Bildung eines neuen Staates aus den Herzogtümern zugeben, wenn der Prinz von Augustenbnrg sein Heer und seine Flotte der Armee Preußens einverleibte und einige wichtige Festungen im Lande an Preußen abtrat. Dazu war derselbe aber nicht geneigt. Im August 1865 wurde die endgültige Lösung der schleswig-holsteinischen Frage durch den Vertrag von Gastein noch aufgeschoben. Es wurde in demselben zwischen Österreich und Preußen vereinbart, daß ersteres vorläufig Holstein, das letztere aber Schleswig verwalten sollte. Lauenburg wurde mit dem preußischen Staate vereinigt; Österreich erhielt für seine ausgegebenen Ansprüche 21/2 Millionen Thaler von Preußen. Österreich aber fuhr fort, in Holstein die Ansprüche des Prinzen von Augustenbnrg zu unterstützen. Auch zog es den deutschen Bund in die holsteinischen Angelegenheiten hinein und wollte diesem die Entscheidung über das Land anheimstellen. Ja, der österreichische Statthalter in Holstein berief die Stände dieses Landes zu einer Ständeversammlung zusammen, welche über die Geschicke des Landes beschließen sollte. Dies erklärte Preußen für einen Bruch des Gasteiner Vertrages und ließ den General von Mauteuffel mit preußischen Truppen in Holstein einrücken. Die Österreicher räumten dieses Land und begaben sich auf hannoversches Gebiet, von wo sie dann über Cassel und Süddeutschland nach Österreich zogen. Nun erklärte Österreich den Bundesfrieden für gebrochen und beantragte bei dem deutschen Bunde, daß derselbe seine Truppen kriegsbereit gegen Preußen machen sollte. Dieser faßte auch den Beschluß, gegen Preußen kriegerisch vorzugehen, worauf Preußen erklärte, daß es den Bund für aufgelöst ansehe und darum aus demselben austrete.

3. Quellenlesebuch für den Geschichtsunterricht - S. 1

1895 - Langensalza : Beyer
1. Die alten Deutschen. Tacitus, ein römischer Geschichtsschreiber, berichtet in seinem Werke Germania um 100 n. Chr. unter anderem folgendes über die alten Deutschen und ihr Land: Obwohl das Land ziemliche Abwechslung darbietet, ist es im ganzen doch von rauhen Wäldern und unwirtlichen Sümpfen bedeckt. Für Getreidesaat ist es ergiebig; doch Obstbäume trägt es nicht. Zahlreiche Herden ernährt es. Diese sind des Volkes einziger und liebster Reichtum; doch sind sie meistens unansehnlich. Die zum Ackerbau bestimmten Felder, je nach der Anzahl der Bebauer größer oder kleiner, werden von der ganzen Gemeinde als Gesamtbesitz angesehen und nach Schätzung unter die Mitglieder verteilt. Bei der großen Ausdehnung der Fluren macht die Teilung keine Schwierigkeit. Von dem bestellbaren Boden wird abwechselnd immer nur ein Teil für den Ackerbau benutzt; das übrige bleibt unbebaut liegen. Die germanischen Völkerschaften bewohnen keine Städte; sie dulden nicht einmal aneinander gebaute Wohnungen. Abgesondert und zerstreut siedeln sie sich weit von einander an, wie ihnen gerade eine Quelle, ein Feld, eine Waldung zusagt. Ihre Dörfer legen sie nicht so an, daß die Gebäude aneinander stoßen und zusammenhängen; jeder umgiebt sein Haus mit einem freien Raume. Auch sind Mauersteine und Ziegel bei ihnen nicht in Gebrauch; zu allem wenden sie unbehauene Baumstämme an. Einige Stellen bestreichen sie mit einer Art Thon von so reiner und glänzender Farbe, daß es wie Malerei aussieht. Sie pflegen auch unterirdische Höhlen auszugraben und belegen sie oben mit Dünger, als eine Zuflucht für den Winter und einen Aufbewahrungsort für die Feldfrüchte. Als Körperbedeckung dient allen ein Mantel, der durch eine Spange oder, in Ermangelung derselben, durch einen Dorn zusammengehalten wird. Im übrigen unbekleidet, bringen sie ganze Tage eint Herde und am Feuer zu. Die Wohlhabenden zeichnen sich durch ein Gewand aus, das, weil es eng anliegt, die Formen der Gliedmaßen erkennen läßt. Auch Tierselle tragen sie. In nichts unterscheidet sich die Tracht der Weiber von der der Männer; nur tragen die Frauen oft ein linnenes Gewand, das sie mit einem Purpurstreisen verzieren. Die Binnenvölker treiben nach einfacher, alter Art Tauschhandel. Die nächsten Nachbarn der Römer freilich kennen infolge des Handelsverkehrs den Wert des Goldes und des Silbers. Wenige brauchen Schwerter oder größere Lanzen; sie führen Speere mit einer schmalen und kurzen Eisen spitze, so scharf jedoch und zum Gebrauch so handlich, daß sie mit derselben Wafse, je nachdem es die Umstände er- Rude, Quellenbuch. 1
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