18 l. Kurze Sätze zur-Erweckung der Aufmerksamkeit
nicht ohne Anstoß lesen ; aber wenn ich mir Mühe gebe,
so werde ich cs bald können, und mich dann freuen, daß
ich eine Fertigkeit im Lesen erlangt habe.
Ach kenne mein Lesebuch, denn ich weiß, wie
der Titel desselben heißt. Er steht auf der ersten Seite
des Buches. Auf eben dieser Seite stehrauch der Name
der Stadt, in welcher das Buch gedruckt ist; der Name
der Buchhandlung, in welcher es verkauft wird, und da-
Jahr, iu welchem es gedruckt ist (die Jahreszahl). —
Ich kenne mein Lesebuch nicht blos au dem Titel, son-
dern auch an dem Einbande oder Deckel.
Eine Anstalt, in welcher Bücher gedruckt werden, heißt
eine B u ch d r u ck e r e i. Ich kenne noch einige andere
gedruckte Vücker. Das erste gedruckte Buch, worin ich
gelesen habe, weiß ich zu nennen.
Der, welcher ein Buch verfertigt oder verfaßt, heißt
der Verfasser des Buches. Gewöhnlich steht der Name
de- Verfassers auf dem Titel des Buches. Erst wird
das Buch geschrieben, daun wird cs gedruckt, und durch
das Drucken kaun man ein Buch in kurzer Zeit mehrere
tausend Mal vervielfältigen. Diese Kunst wird die Buch-
druckerkunst genannt.
Ein jedes Buch besteht aus mehreren Vogen. Diese
Bogen werden von dem Buchbinder zusammengeheftet,
damit sie nicht verloren gehen, oder in Unordnung ge-
rathen können.
Wenn ich einige Jahre älter bin, und nicht mehr
wachse, so gehöre ich zu den Erwachsenen. Dann
bin ich größer, als jetzt, und dann werde ich auch ver-
ständiger seyn, wenn ich jetzt nicht träge bin, und nicht,
müßig gehe, anstatt zu lernen und zu arbeiten. Der
Müßiggänger lernt nichts, und Niemand hat ihn lieb.
In der Schule muß ich nicht blos fertig lesen, son-
dern auch deutlich und schön schreiben, und mit Fertig-
keit rechnen lernen. Wer nicht Geschriebenes lesen und
nicht selbst schreiben kann, kommt in der Welt nicht fort;
und wer das Rechnen nicht versteht, wird oft betrogen,
und weißt sich in vielen Fällen nicht zu helfen. Ich will
mir recht viel Mühe geben, fertig lesen, schreiben und
rechnen zu lernen.
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in wohleitigenchlettn Staates 24t
die Gesetze Nicht befolgt, sondern durch Diebstahl, Be-
trug, Räuberei und Mordthaten- Unordnung und Un-
glück angerichtet, oder sich den Befehlen der Obrigkeit
widersetzt haben. Da müssen sie oft Jahre lang, Manche
sogar zeitlebens für ihre Verbrechen büßen. Vielleicht
Lenkt ihr, lieben Kinder, daß diese Leute aus Unwissen-
heit gcsündiget haben? Nein, sie haben allerdings gewußt,
was sie thun und Lassen sollten; denn schon durch ihr
eigenes Nachdenken konnten sie leicht einsehen, daß es
unrecht und schändlich sey, Andere vorsätzlich zu beleidigen,
sie zu betrügen, oder ihnen ihr Eigenthum wegzuneh-
men; und daß es dagegen ihre Pflicht sey, der Obrig-
keit zu gehorchen. Und ohnehin können alle Einwohner
eines Landes genau erfahren, was von der Obrigkeit ge-
boten oder verboten ist, weil die obrigkeitlichen Gesetze
und Verordnungen öffentlich bekannt gemacht werden.
Dies geschieht theils in einer Schrift, welche in jeder
Woche gedruckt herauskommt, und für wenig Geld zu
haben ist, (sie beißt die Zeitung) theils dadurch, daß
jedes neue Gesetz auf Blattern abgedruckt wird, und diese
Blatter an den Ecken der Straffen angeheftet werden,
so daß sie Jeder lesen kann. Also kann kein Unterthan
sich mit seiner Unwissenheit entschuldigen, wenn er die
Gesetze übertreten har.
Damit auch ihr recht früh mit dem, was ihr künftig
als Unterthanen zu thun schuldig seyd, bekannt werden,
und nicht aus Unwissenheit dagegen sündigen möget, so
leset das Folgende mit großer Aufmerksamkeit, und prä-
get eö eurem Gedächtnisse tief ein:
1. Von den Rechten des Menschen.
i. Alles, was einem Menschen erlaubt und freigestellt
bleiben muß, und ihm weder geboren, noch verboten
werden darf, wird sein Recht genannt. So hat z. B,
jeder Mensch das Recht, Alles, was er sich erworben
hat: sein Geld, Haus, seine Kleider und Sachen, nach
seinem Belieben zu gebrauchen, wenn er nur damit An-
dern keinen Schaden zufügt.
2. Wenn also Jemand mein Recht gewaltsam anzu-
greifen und zu verletzen suchte, mir z. B. mein Geld
wegnehmen und cs zu seinem Nutzen gebrauchen wollte,
so dürfte ich ihn durch Zwang und Gewalt davon abhal-
Kinderfreu»,-, 1. Theil. Q
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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