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1. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 10

1885 - Hannover : Helwing
__10_ nahm mit andern Herren eine Kirchenvisitation. Mit weiser Mäßigung ließ man manche an sich gleichgültige katholische Ceremonieen bestehen; die Mißbräuche aber, die vorhanden waren, wurden abgestellt. Es währte auch nicht lange, da bekannte sich sast das ganze Land zur lutherischen Lehre. 2. Ein zweites wölfisches Herzogtum bildete zur Zeit der Resorma- tion die jetzige Lauddrostei Lüneburg. Hier herrschte zu jener Zeit Herzog Ernst, einer der wenigen deutschen Fürsten, die sich zuerst und mit voller Inbrunst der Lehre Luthers zuwandten. Herzog Ernst, „der Bekenner" genannt, war 1497 geboren und als zarter Knabe an den Hof seines Oheims, des Kurfürsten Friedrich des Weisen, gesandt worden. Von hier begab er sich auf die Hochschule zu Wittenberg, erlebte daselbst den kühnen Ansang der Reformation und lauschte mit Hingebung den Worten und der Lehre Luthers. Nach kurzem Anfent- halte am Hofe des ritterlichen Königs Franz I. in Frankreich wurde der junge Fürst bereits 1520 zur Regierung berufen. — Die lutherische Lehre hatte sich im Lüneburgischen bereits an einigen Orten Eingang verschafft; man weiß nicht, ob durch die unwiderstehliche Gewalt eines Lutherliedes, welches Wanderer nach dem Norden trugen, oder ob durch jene fliegenden Blätter, die von den Vorgängen in Wittenberg Kunde durch die Welt trugen. Den vielfachen Anfeindungen gegenüber, denen die neue Lehre seitens der Geistlichkeit, der Stadtbehörden und des Adels begegnete, duldete Herzog Ernst bereits 1524 eine junge kirchliche Genossenschaft in Celle; ja, er that noch mehr, er bemühte sich selber rastlos um die weitere Verbreitung und den Ausbau der Kirchen- reformation in seinem Lande. — Auf dem Reichstage zu Augsburg 1530 unterschrieb Herzog Ernst mit den andern evangelischen Fürsten das Augsburgische Glaubensbekenntnis, und er ist demselben in guten und bösen Tagen treu geblieben. So erwarb er sich den schönen Beinamen des Bekenners. — Von Augsburg brachte er sich einen trefflichen Gehülfen in der Person des Urbanus Rhegius mit, den er zum General- Superintendenten ernannte. Ernst hatte ihn herzlich lieb. Als Rhegius nach zwei Jahren wieder einen Ruf nach Augsburg erhielt, da hörte Ernst dies mit tiefer Bewegung, hob seine Finger zu den Augen empor und sprach: „Weiß ich doch nicht, ob ich lieber ein Auge missen wollte oder meinen Doctor; denn der Augen habe ich zwei, aber nur einen Rhegius." Dann zu diesem sich wendend, bat er: „Lieber Urban, bleibt bei uns! Ihr könnt wohl jemand finden, der euch mehr Geld giebt als ich, aber keinen, der eurem Predigen lieber zuhört." Rhegius blieb und hat in Gemeinschaft mit Herzog Ernst noch viel Gutes gewirkt, bis er 1541 die Augen schloß. Herzog Ernst der Bekenner starb 1546, den 11. Januar, also kurz vor dem Tode seines Lehrers und Freundes Luther. 3. So hat in den alt-welsischen Herzogtümern Kalenberg, Lüneburg, Braun schweig, Göttinge u, Grubenhagen das lutherische Bekenntnis von Anfang an vorgeherrscht. Aber auch diejenigen Landesteile, die erst später an Hannover gefallen sind, bekennen sich vor-

2. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 11

1885 - Hannover : Helwing
11 wiegend zur lutherischen Kirche. Die Grafschaften Hoya und Diep- holz sind aus der Zeit ihrer Fürsten her lutherisch. In den Herzoge tümern Bremen und Verden ist das Luthertum gegen den Willen der Bischöfe eingeführt und hat an der darauf folgenden fchwedifchen Herr- schaft eine starke Stütze gefunden. Das Fürstentum Hildes he im ist zwischen Lutheranern und Katholiken geteilt, jedoch so, daß die ersteren in der Mehrzahl sind. Im Fürstentum Osnabrück ist die Bevölkerung gemischt, indem die Bischöfe es nicht verhindern konnten, daß die Städte, zahlreiche Adelsfamilien und damit auch deren zugehörige Dörfer über- traten. In der Grafschaft L in gen ist die Bevölkerung ebenfalls gemifcht. Das Fürstentum Aremberg-Meppen als ein Bestandteil des ehe- maligen Bistums Münster ist überwiegend katholisch. Die Grafschaft Bentheim, dem Bekenntnis ihrer Fürsten und dem Beispiele der benachbarten Niederlande folgend, ist vorwiegend reformiert. In Ost- sriesland herrscht im östlichen Teile das Luthertum vor, während Emden und die umliegenden Bezirke sich zur reformierten Kirche bekennen. Iii. Neuere Geschichte. 7. Die Erhebung Hannovers zum Knrfürstentume und seine Verbindung mit England. 1. Im Laufe der Zeit waren verschiedene Linien des braunschweig- lüneburgischen Hauses ausgestorben, und alle Länder der ausgestorbenen Linien fielen an die Söhne Ernst des Bekenners: Heinrich und Wilhelm. Wilhelm ist der Ahnherr der neuen braunschweig- lüneburgischen Linie, welche bis 1866 über Hannover herrschte. Der Sohn Herzog Wilhelms war Georg von Celle; er verlegte (1636) die Residenz von Celle nach Hannover. Sein Sohn, Ernst August (1679—1698), machte seinen und seines Landes Namen bekannt durch den andauernden und tapfern Beistand, den er dem deutschen Kaiser in seinen Kämpfen gegen die Franzosen und Türken leistete. Zum Lohne dafür ward ihm 1692 vom Kaiser trotz der anfänglichen Protestation der übrigen Kurfürsten und des fortgesetzten heftigen Widerspruchs der Wolfenbüttler Linie die neunte Kurwürde beigelegt. Da die Länder der Kurfürsten laut der goldeuen Bulle vom Jahre 1356 nicht durch Familienteilungen zerstückelt werden durften, fo ist es klar, daß mit der Erhebung unseres Landes zum Kurfürstentum ein neuer, wichtiger Abschnitt seiner Geschichte beginnt. 2. Aber der Glanz des Hauses sollte noch höher steigen. Als 1698 Ernst August starb, solgte ihm sein Sohn Georg Ludwig. Die Mutter Georgs, Sophie, war eine Enkelin des englischen Königs Jakob I. Als nun 1714 die Königin Anna von England, eine andere Enkelin Jakobs I., ohne Erben starb, wurde Kurfürst Georg von Hannover, der nächste protestantische Verwandte des erloschenen Hauses, als Georg I. (1714—1727) auf den Thron diefes mächtigen Reiches

3. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 4

1885 - Hannover : Helwing
4 Felsenkuppe hatten sie ihre Opferstätten. Meist floß zur Ehre der Götter das Blut geschlachteter Pferde; nicht selten traf das Messer des Opfer- Priesters auch den gefangenen Feind. 3. Unsere Vorsahren wohnten nicht gern in größeren Städten und Dörfern. Längs der murmelnden Gewässer in den Thälern oder auf offenen Waldstellen fiedelten sie sich an, zuweilen allein, öfter noch der- eint zu einer Gemeinde. Eine solche Gemeinde bestand aus einer Anzahl von Hausstellen, deren jede mit dem zugehörigen Hofplatze und Garten eine Hofreite ausmachte. Der Besitz der Gemeinde an Wiese und Feld war gemeinsam. Ein Teil dieses Gemeindebesitzes wurde nach einer fest- stehenden Ordnung unter die Hauswirte verteilt zu zeitweiliger Benutzung; ein anderer Teil bildete die Gemeinheit, die von allen Gemeinde- gliedern zum Hüten des Viehes benutzt wurde. Erst später wurde den Hausstellen Wiese und Feld dauernd zugeteilt. Ein solches Besitztum nannte man dann eine Hufe. Den Wald dagegen und auch den Weide- platz betrachteten unsere Vorfahren als gemeinsames Besitztum. Meist hatten mehrere Gemeinden Anteil an den einzelnen großen Waldflächen, den Markwaldungen. Aus dem Markwalde nahm man Gras, Eichelmast, Bau- und Brennholz nach Bedarf. — So klein die einzelnen Gemeinden waren, fo herrschte doch in den meisten eine strenge Sonderung nach Ständen. Da gab es zuerst zwei Klassen unfreier Leute. Die verachtetsteu unter diesen waren die Sklaven, Schalke genannt. Es waren meist Kriegsgefangene, oft auch Männer, die ihre Freiheit beim Spiel als Preis eingefetzt hatten. Schwere Arbeit auf den Höfen war ihr Los, und sie konnten wie eine Sache weiterverkauft werden. Die zweite Art der Unfreien waren die Liten. Sie waren auch einem Freien zum Dienst verpflichtet, befaßen aber ein ihnen vom Herrn verliehenes Stück Land zur Nutznießung und durften ohne dieses Grundstück nicht verkauft werden. Ihnen gegenüber bildeten die Freien den Kern des Volkes. Sie saßen auf eigenem Gut und vererbten dieses auf ihre männlichen Nachkommen. War das Besitztum nur klein, so daß der Besitzer es ohne Hilfe von Liten und Schalken bearbeiten mußte, so zählte er zu den Gemeinfreien. Von diesen unterschieden waren die Edelen, die durch großen Besitz und zahlreiches Gesinde einen hohen Vorrang hatten. 2. Die Bekehrung zum Christentum. 1. Im Laufe der Jahrhunderte trat in unserem Vaterlande eine große Veränderung du : fast alle großen Volksstämme bekehrten sich zum Christentum. Nur unsere Vorfahren, die Sachsen, hielten noch immer an ihren heidnischen Göttern und Sitten fest und waren allen Nachbaren durch ihre Raubzüge gefährlich. Besonders hatten die westlichen Nach- baren, die Franken, sehr viel von dem wilden, kriegerischen Sinne der Sachsen zu leiden. Vergebens hatten Karl Martell und sein Sohn Pippin gegen denselben gekämpft; erst dem Sohne des letzteren, Karl dem Großen (768—814), war es beschieden, das Volk zum Christen- tume zu bekehren. Doch gelang ihm dies erst nach harten Kämpfen.

4. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 12

1885 - Hannover : Helwing
12 berufen. Damit war das Kurfürstentum aber keineswegs eine Provinz von England geworden, sondern es behielt seine eigene Regierung, seine eigenen Finanzen, sein eigenes Heer. Georg I. blieb stets seinen deutschen Kurstaaten mit väterlicher Huld zugethau; zu wiederholten Malen besuchte er Hannover, und als er wieder sich dorthin begeben wollte, ereilte ihn zu Osnabrück 1727 der Tod. Ihm folgte fein Sohn Georg Ii. (1727-1760). 8. Hannover während des siebenjährigen Krieges und der französischen Fremdherrschaft. 1. Während der Regierung Georgs Ii. brach der siebenjährige Krieg aus (1756 — 1763), in welchem Preußen gegen Österreich und deffen Verbündete, zu denen zeitweise auch Frankreich gehörte, kämpfte. Da auch England zu der Zeit mit Frankreich im Kriege lag, so verbündete sich Georg Ii. mit Friedrich d. Gr. gegen den gemeinsamen Feind. In Folge dessen machten die Franzosen sofort Miene, Hannover zu über- fallen. Schnell rüstete Georg Ii. ein deutsches Heer von 40 000 Mann, unter denen 18 000 Mann Hannoveraner waren, und stellte seinen zweiten Sohn, den Herzog von Cumberland, an die Spitze desselben. Am 26. Juli 1757 kam es bei Hastenbeck unweit Hameln zur Schlacht, in welcher die Franzosen in Folge eines Fehlers des Anführers wider ihr Vermuten den Sieg davontrugen, den die Hannoveraner schon in Händen hatten. Nun stellte Georg an die Spitze des Heeres den Herzog Ferdinand von Braunschweig. Gar bald gelang es diesem aus- gezeichneten Feldherrn, die Franzosen über den Rhein zu jageu. Aber auch dort gönnte Ferdinand ihnen keine Rast; noch im Jahre 1758 brachte er ihnen bei Krefeld eine gänzliche Niederlage bei. Im folgenden Jahre drangen die Franzosen zwar wieder in Südhannover ein, doch am 1. August 1759 schlug Ferdinand bei Minden das feindliche Heer wieder gänzlich in die Flucht. Trotzdem brachen die Franzofen noch mehrere Male mordend und plündernd in Südhannover ein, bis am 15. Februar 1763 Frieden geschlossen wurde. 2. Georg Ii. hatte den Friedensschluß des siebenjährigen Krieges nicht mehr erlebt; er war schon 1760 gestorben. Ihm folgte sein Enkel Georg Wilhelm Friedrich, als König von England Georg Iii. (1760 — 1820). Georg Iii. nahm an den Kämpfen, welche die Republik Frankreich am Ende des vorigen Jahrhunderts über Europa heraufbeschwor, thätigen Anteil. Mit großem Ruhme kämpften die hannoverschen Regimenter in Belgien und am Rhein; die hartnäckige Verteidigung von Menin im April 1794 unter dem General von Hammerstein ist eine der glänzendsten Waffenthaten dieser an denkwürdigen Kriegsereignissen so reichen Zeit. Im folgenden Jahre trat Hannover dem von Preußen mit Frankreich abgeschlossenen Separat- frieden von Basel bei. Acht Jahre lang hatte Hannover nun Ruhe vor den Franzosen. Als aber im Jahre 1803 der Krieg zwischen Frankreich und England

5. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 18

1885 - Hannover : Helwing
18 Ebene die Berge des Harzes klar und dunstlos. Auf den höchsten Kuppen des Gebirges verschwindet der Schnee in einzelnen Löchern oft das ganze Jahr nicht; soweit das Tannenholz reicht, liegt er meist acht Wochen des Jahres länger als da, wo das Laubholz beginnt. Die angenehmste Jahreszeit ist ohne Zweifel der Herbst; milde und hell legt sich dann die klare, beständige Luft um die Gipfel der Berge. Der Harz ist sehr metallreich. Die Metalle befinden sich jedoch selten gediegen, d. h. rein, sondern sind meist mit anderen Stoffen ver- mischt; in diesem Zustande heißen sie Erze. Die Erze des Harzes sind wesentlich nur Kupfererze, silberhaltige Bleierze und Eisensteine. Sie finden sich im allgemeinen entweder auf Gängen oder in Lagern. Gänge sind die tief aus dem Erdiunern kommenden Spalten, deren Räume mit edlen Erzen ausgefüllt, aber auch meist von sehr hartem Gestein begleitet sind; Lager sind die mehr horizontal angehäuften Erdmassen. 4. Die meisten Bewohner des Harzes treiben Bergbau. Der Bergmann schafft unter Mühe und vielen Gefahren die Erze aus dem dunklen Schoß der Erde heraus; der Hütteumauu schmilzt die Erze, um das reine Metall zu gewinnen: die Kupfererze und die silberhaltigen Bleierze in den sog. Silberhütten, die Eisensteine in den Eisenhütten. Schon seit dem 13. Jahrhundert sind die Silberbergwerke des Oberharzes im Bau, aber nicht erschöpft; noch immer gilt der Trinkspruch des kräftigen und fröhlichen Oberharzers: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz; Gott gebe uns allen ein fröhliches Herz." Wo aber nicht der Bergmann seine Fäustel schwingt oder der Hüttenmann Erze schmelzt, da begegnet man Wäldarbeitern aller Art und einsamen Hirten, welche die mit volltönenden Glocken geschmückten Herden weit in die Wälder hineintreiben. Andere Harzer nähren sich vom Ackerbau, vom Pflanzen- und Beerensammeln, verkaufen in der Ebene Holzwaren, Vögel ?c. Der Bewohner des Harzes ist kräftig, mutig und tapfer, gesund und frisch wie die Natur seiner Heimat. Der beständige Kampf, den er mit der ihn umgebenden Natur führt, schärft feine Sinne und giebt ihm Geistesgegenwart und Entschlossenheit. Die reine, stärkende Bergluft kräftigt seine Brust, fo daß er, der gleich allen Bergbewohnern Musik und Gesang liebt, dieser Neigung nach Herzenslust sich hingeben kann. Die Fröhlichkeit und Ausgelassenheit, deren der Harzer fähig ist, zeigt sich, wenn er an Sonn- und Festtagen, den Staub und die Last der Wochenarbeit abschüttelnd, zu seinen Festen eilt. Unermüdlichere und übermütigere Tänzer als auf den Festen im Harze fucht man vergebens. Stählt die Arbeit des Berg- und Hüttenmanns auf der einen Seite den Körper, fo untergräbt sie auf der anderen Seite nicht selten die Gesundheit. Die Bergleute leiden infolge langjähriger Einatmung der sauerstoffarmen Luft der Gruben an der Bergfucht, die sich besonders in Atmungs- Beschwerden zeigt; die Silberhüttenleute werden oft von der sog. Hüttenkatze (Bleikolik) gequält, einer eigentümlichen Krankheit, die den Körper durch Abzeh- rung oder Lähmung zu Grunde richtet. Dieses und die fast täglichen Gefahren, die den Bergmann umgeben, vermischen jene Fröhlichkeit mit einem ernsten, religiösen Sinn. Die Bewohner des Oberharzes sind Franken, die des Unterharzes gehören dem niedersächsischen Stamme an. Die Sprache ist hochdeutsch, fränkischer Dialekt, besonders auf dem Oberharz, während die Sprache an den Abhängen nach und nach in die verschiedenen Mund-

6. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 22

1885 - Hannover : Helwing
zweiten den Anfang einer Predigt des Pastor Sackmann (1643—1718) zu Limmer bei Hannover: 1) „Wy komet woll vor einet rieten Mannes Dohr J) — Tau düssen Marten- abend. — Wy wünschet dem Heeren einen goldenen Disch — 'rt gebratenen Fisch — 'n Glas mit Wien — Dat sall des Heeren Mahltied syn — Tau düssen Marten- abend. — Wy wünschet der Fruen 'n goldenen Wagen, — Mit Silwer beslagen, — Drin sall sei denn spazieren sahren — Tau düssen Martenabend. — Wy h ebb et der Jungser eshoren — Von Gold un Silwer 'ne Krone, — Dei Krone dei is so wiet2) un breit — Bedecket dei lettoe3) Christenheit, — Bedecket dat Krut un greine4) Gras — Dat Gott, dei Herre, erschaffen hat — Tau düssen Martenabend." 2) „Ja, dat geit bull5) thok) in der Welt, immer duller als dull, unrecht un umgekehrt. Sünst7) hebben de Fruens Fohlen s) in de Röcke dragen, nu nich, nu gaht9) de Keerls mit Flegensohlen (ich meine Falten). Is dat nich ene Fruendracht? Ja seht mal an de Röcke. Als ick mi dit Kleed maken Icet10) un nu de Schnider Meister Jochen mit de Kniepscheere darbi kam, so sedde n) ick: wo nu vor den Düster, will ji mik eenen Wiwerrock12) maken, schall ick nu ok up minen olden Dag een Wis, een Narr waren? Ja, sedde de Schnider, ich will um ju nich thom Schelm waren, dat is de Mode so. Ick sedde: Hal di de Krankt13) mit feiner Mode! Hier hebbe ick nu 5 Fohlen un achter ") 5 Fohlen un hier noch 5 Fohlen. O ick arme Mann!" Die Bewohner des Berglandes leben meistens in Ortschaften von zusammenhängender Lage der Wohnungen (Dörfer); die Dörfer sind hier durchgängig erheblich größer als im Norden. Die Bauernhäuser sind zweistöckig. Unten befindet sich in der Mitte die große Diele, deren Boden aus gestampftem Lehm besteht, links sind die Wohnräume, rechts die Pferde- und Kuhställe; im Hintergrunde des Hausflurs befindet sich die Küche, sowie die Milch - und Vorratskammer. Von der Diele führt eine Treppe in das obere Gemach, das die „Böhnens" (Bühnen) enthält. Diese dienen als Schlaf- und Vorratskammern-, eine von ihnen, die „Schneidebühne" über dem Kuhftall, ent- hält die Schneidelade. Das Dach ist jetzt meist ein Ziegeldach. 3. Das Bergland im Westen der Weser. 1. An den Ostsüntel, der mit dem östlichen Thorpfeiler der Porta westphalica endet, schließt sich im Westen der Wefer der Wcstsüntcl an, der jedoch gewöhnlich Wiehengebirge oder Wittekindsgebirge genannt wird. Der Westsüntel beginnt mit dem westlichen Thorpfeiler der Porta, westphalica, dem Wittekindsberge, streicht zuerst nach Nw., ändert von Lübbecke bis an die Grenze der Provinz Hannover (Huntethal) feine Richtung in eine fast südwestliche, geht jedoch von hier wieder in seine nordwestliche Richtung über. Während das Gebirge bis dahin eine einfache Kette bildete, breitet es sich, sobald es in die Pro- vinz Hannover tritt, zu einer etwa zwei Meilen breiten lieblichen Landschaft aus und wird durchweg nach den ihm zunächst liegenden Ortschaften genannt. Bei Bramsche verliert es sich als niedriger Hügelzug in der norddeutschen Tiefebene. Im Süden der Hauptkette befinden sich im osnabrückifchen Gebiete eine Anzahl Vorberge, unter denen seines Kohlenreichtums wegen der Piesberg (18t) w) der bekannteste ist. Parallel mit dem Wiehengebirge streicht der Teutoburger Wald. Mit diesem Namen wird gewöhnlich die langgedehnte Bergkette von der Diemel bis an die Ems bei Rheine bezeichnet, die jedoch in ihren ein- zelnen Teilen verschiedene besondere Namen führt. 1) Thür. — 2) weit. — 3) liebe. — 4) grüne. — 5) toll. — 6) zu. — 7) sonst. — 8) Falten. — 9j geht. — 10) ließ. — n) sagte. — ,2) Weiberrock. — 13j Krankheit. — 14) hinten.
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