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ten, den Blumengewinden glich, unter welchen die Fesseln
verborgen waren, womit sie die Deutschen zu umwinden
trachteten.
Auf diese und ähnliche Weise hatten die Römer es da-
hin gebracht, daß sie vom Niederrhein aus bis über die
Weser in Deutschland eindrangen. Sie erbauten an gelegenen
Stellen, vorzüglich an Strömen und Flüssen, feste Lager
oder Kastelle, woraus nachher manche deutsche Stadt ent-
standen ist. Ihn diese Kastelle hielten sie Märkte, und trieben
mancherlei Verkehr mit den Deutschen, wodurch sie immer
mehr mit den Deutschen in Gemeinschaft kamen, und diese
reizten, von ihrer einfachen Lebensweise abzuweichen, ihre
dichten Wälder zu verlassen, und an den lichten Platzen, in
-der Nähe der römischen Kastelle, sich anzusiedeln.
Nach und nach fingen die Römer an, eine Gerichtsbar-
keit über die in ihrer Nähe wohnenden Deutschen auszuüben.
Sie führten nicht allein römische Sitten, sondern auch die
römische Verwaltung ein, und versuchten auch die deutsche
Sprache durch die römische zu verdrängen, weil dies in der
That das beste Mittel war, die Freiheit des Volkes zu ver-
nichten; denn die Muttersprache ist das eigenthümlichste und
untrüglichste Zeichen, wodurch sich ein Volk von einem andern
unterscheidet. Diese Maaßregeln schienen genugsam durch
drei der besten Legionen römischer Soldaten unterstützt, die
in diesem Theile Deutschlands vertheilt waren. Um das
Jahr 6 nach Chr. Geb. kam Qu in tili us Va rus als rö-
mischer Statthalter in diese Gegend, ein stolzer, unverstän-
diger und dabei geiziger Mann. Er hielt die Deutschen schon
für völlig unterworfen, und glaubte daher ohne weitere Vor-
sicht nach Willkür über sie herrschen zu können. Oeffentlieh
hielt er Gericht, und ließ sich dabei die Zeichen seiner richter-
lichen Macht, wonach er über Leib und Leben verfügen konnte,
Stabe und Beile, vortragen. Waren zwischen Römern und
Deutschen Zwistigkeiten ausgebrochen, so sollten auch die
Deutschen sich den römischen Gesetzen und den römischen
Strafen unterwerfen, und nur zu oft mochte es kommen,
daß bei solchen Gelegenheiten zum Nachtheil der Deutschen
entschieden ward, besonders da die Verhandluitgen in einer
der Deutschen fremden Sprache geführt wurden. Jener
Anblick der Knechtschaft und dieses ungerechte Verfahren em-
pörte das deutsche Gemüth, und erweckte mit neuer Kraft
die alte, schon eingeschlummertr Freiheitsliebe. Mit tiefem
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rnber Maxentius, der auf der Flucht in der Tiber ertrank. Zum Danke dafür ließ sich Konstantin in einer Bildsäule W mit einem Kreuze in der Hand und mit folgender Ä^?orstellen: „Durch dieses heilsame Zeichen, das achte Wahrzeichen der Tapferkeit, habe ich euere Stadt vou rim Är(l?ni^en ^oche befreit, dem Senat und dem römischen Volke die alte Würde und den vorigen Glanz wieder hergestellt." Von nun an führte Constantiu auch die Kreuzfahne in allen seinen Feldzügeu mit sich und ließ sie, wo er eine seiner Schaaren im Gedränge gefährdet sah, dorthin tragen, und that es immer mit dem gewünschten Erfolge. Er bezeugte selbst, daß denjenigen, der die Kreuzfahne getragen, noch nie ein feindliches Geschoß getroffen habe.
Nach dem Siege über Maxentius ertheilte Constantin den Christen vollkommene Religionsfreiheit, stellte ihnen ihre Güter zurück, befähigte sie zu allen Staatsämtern und erbaute ihnen sogar prächtige Kirchen. Zn Rom wurde die Kirche des heiligen Johannes im Lateran eingerichtet, die noch jetzt als die Hauptkirche der Christenheit gilt, und als die heilige Helena auf Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, so wurde auch dort über dem Grabe des Erlösers eine prachtvolle Kirche aufgeführt. Als aber auch der letzte Nebenbuhler, Licinins, von Constantin überwunden wurde (324), erbaute Constantin die nach ihm benannte Stadt Constantinopel, schmückte sie mit lauter-christlichen Kirchen und setzte das Kreuz oben auf seinen Palast. Noch im Jahre 337 feierte er das Osterfest in vollkommenem Wohlsein und durchwachte mit den Gläubigen die Nacht im Gebete. Bald darauf ward er aber unwohl und ließ sich bei zunehmender Krankheit durch den Bischof Eusebius von Nikomedien die Taufe ertheilen, worauf er sich in weißem Gewände auf sein Bett legen ließ und am Pfingstfeste gegen Mittag, im 64. Lebensjahre und im 31. seiner Herrschaft, den Geist in die Hände seines Schöpfers aufgab.
Allgemein war die Trauer der Christen bei seinem Tode. Durch ihn war ja der christliche Name in der ganzen Welt zu Ehren gekommen; dnrch ihn war der Schrecken der blutdürstigen Verfolgung von der heiligen Braut des Herrn, der Kirche, genommen, und war es dieser vergönnt worden, sich mit dem Gewände der Freude und Herrlichkeit zu schmücken, zur Ehre beste», der gesagt
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Extrahierte Personennamen: Konstantin Constantin Johannes Helena Golgatha Constantin Constantin Constantin Eusebius
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gefhrt, dem die deutschen Heere nicht widerstehen konnten. Vielleicht haben die deutschen Volksstmme aus Furcht vor dem mchtigen Rmer-Volke gar nicht gewagt, Widerstand zu leisten. Es kann auch an der Einigkeit unter den einzelnen Vlkern gefehlt haben u. bergt) Und trotz des Sieges mu er sein Leben lassen? (Vermutungen!)
Synthese.
Hrt, was uns der Dichter darber erzhlt!
Drusus Tod.
Drusus lie in Deutschlands Forsten goldne Rmeradler horsten;
An den heil'gen Gttereichen klang die Axt von freveln Streichen.
Siegend fuhr er durch die Lande, stand schon an der Elbe Strande,
Wollt hinber jetzt verwegen, als ein Weib ihm trat entgegen."
Totalausfassung, dabei Erluterung nicht verstandener Ausdrcke: Forsten, Rmeradler horsten, heilge Gttereichen, mit freveln Streichen.
Ergnzung und Berichtigung der Wiedergabe.
Geluterte Darstellung unter der berschrift:
Des Drusus Siegeszug.
Die Rmer wollten das deutsche Land erobern und das deutsche Volk unterjochen. Der rmische Feldherr Drusus zog mit einem Heere nach Deutschland. Wohin er kam pflanzte er die Rmerfahnen auf zum Zeichen, da das Land dem rmischen Kaiser unterworfen sei. Auch lie er Festungen erbauen, um die unterjochten Vlkerschaften im Zaume halten zu knnen. Die heiligen Gttereichen, unter denen die Germanen zu ihren Gttern beteten, lie er umschlagen, und die Altre, auf denen sie ihre Opfer darbrachten, wurden niedergerissen. So durchzog er sieg-reich die deutschen Gauen bis hin zum Elbestrom. Hier trat ihm ein Weib entgegen.
Spekulationsfrage: Wie kann aber ein schwaches Weib es wagen, einem so tapferen und siegreichen Feldherrn entgegenzutreten? Und welches ist ihre Absicht?
bermenschlich von Gebrde drohte sie dem Sohn der Erde:
Khner, den der Ehrgeiz blendet, schnell zur Flucht den Fu gewendet!
Jene Marken unsrer Gauen sind dir nicht vergnnt zu schauen;
Stehst am Markstein deines Lebens, deine Siege sind vergebens!
Sumt der Deutsche gerne lange, nimmer beugt er sich dem Zwange; Schlummernd mag er wohl sich strecken, schlft er, wird ein Gott ihn wecken!"
Welche Antwort auf uusre Frage? Es ist kein gewhnliches Weib, das dem Drusus hier entgegentritt; es ist eine Priesterin oder Wahr-sagerin. Und welches war ihre Absicht? Sie warnt den unersttlichen Feldherrn vor dem weiteren Vordringen und verkndet ihm seinen baldigen Tod. Auch weist sie den Drusus darauf hin, da der Deutsche sich nie dem Zwange beugen, sondern das rmische Joch abschtteln werde.
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