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ward es auch unter dem Kessel lebendig: die Salpetersteine zerschmolzen, vermischten sich mit der Asche und dem Sande, und als das Feuer ausgebrannt war, verhärtete sich der Brei zu einer schönen, blanken, durchsichtigen Masse und wurde — Glas.
Ein anderes mal weidete ein phönizischer Hirt seine Heerde nicht weit vom Meeresstrande. Sein Hund schnobert überall umher und kommt endlich zurück mit blutendem Maule. Der Hirt will den Schaden besehen, wischt die Schnauze des Hundes mit einer Flocke Wolle, aber siehe da! es ist kein Blut, sondern ein Saft, und nach einigem Suchen findet der Hirt eine zerbissene Schnecke. Eine schönere Farbe hatte der Hirt nie gesehen; er macht die Sache bekannt, man versucht es, Zeuge mit diesem Safte zu färben, was vortrefflich gelingt. Diese Purpurkleider wurden im Alterthum so kostbar geachtet, daß nur Könige und sonst sehr reiche Leute dergleichen tragen konnten. Der reiche Prasser im Evangelium z. B. kleidete sich in Purpur.
Das Glas hatte bei den Phöniziern weniger Nutzen als bei uns; sie brauchten es nur als Münze und Putzwerk. Trinkgefäße verfertigten die Alten überhaupt aus Thon, Holz, Blech, Gold oder Silber; Fensterscheiben hat man in dem warmen Morgenlande nicht nothwendig; man schloß die Oeffnnngen höchstens durch Vorhänge, und statt der Spiegel, die erst später vorkamen, waren polierte Metallplatten im Gebrauch.
Noch wichtiger ist für uns die Buchstabenschrift, deren Erfindung ebenfalls den Phöniziern zugeschrieben wird. Die Phönizier hatten nur 16 Buchstaben und schrieben von der Rechten zur Liuken, und alle, die von ihnen schreiben lernten, folgten ihrem Beispiele, z. B. die Israeliten, Chaldäer, Araber. Die Griechen schrieben nachher die erste Zeile nach der Rechten, die zweite nach der Linken, die dritte wieder nach der Rechten und so abwechselnd, ohne abzusetzen. Dies nannte man Bnstrophedon, Ochsenwendung, weil die Ochsen beim Pflügen so gehen. Noch später schrieben die Griechen bloß nach der Rechten hin. Man schrieb auf gepreßte Palmblätter, auf feine Lindenrinden, auf Leinwand, auf ägyptischen Papyrus, auf Thierhäute, die nirgends so trefflich zubereitet wurden wie in Perga-mns, und daher Pergament hießen. Man hatte schwarze
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Das kaschubische Volk hat stets eine starke Vorliebe für bunte Farben
gezeigt. Die Malerei hat als Volkskunst eine gewisse Bedeutung. Es gab
eine Reihe Dorfkünstler, die die Truhen, Schränke, Stühle, Bettgestelle,
Teller, Bilder usw. mit bunten Mustern verzierten. In den meisten Fällen
sind die Ornamente bereits verwischt, aber soviel läßt sich noch erkennen,
daß man sich ein Bild von ihrer Ursprünglichkeit machen kann.
Der Hausfleiß des Spinnens und Webens stand in der Kaschubei in
sehr hoher Blüte. Und auch bei dem Weben offenbarte sich die Vorliebe
des Volkes für leuchtende Farben und
buntemuster. Es sind prächtige Stoffe
für Bettbezüge, Schürzen, Kleider ge-
macht worden. Eine gewisse Berühmt-
heit hat der kaschubische Warp erlangt,
ein kräftiges Gewebe, bei dem Aufzug
und Einschlag aus gesponnener Schaf-
wolle sind. In der Färberei wurde
der Stoff gewaschen, gewalkt und ge-
färbt, für die Männerkleidung ein-
farbig blau, für die Frauen rot oder
grün mit schwarzen Streublümchen.
In jeder Kreisstadt gab es eine Fär-
berei, von denen die in Berent, Bütow
und Konitz die bedeutendsten gewesen
sind und sich bis auf die Gegenwart
erhalten haben.
Neben der Landwirtschaft betrieb
der kaschubische Bauer die Fischerei,
da die meisten Dörfer an einem See
oder an einem Fluß liegen.
Die Netze verschrieb der Fischer
sich nicht aus der Fabrik, sondern er
strickte sie aus selbstgesponnenem Garn.
Männer und Frauen haben darin eine
erstaunliche Fertigkeit erlangt. Die Technik entspricht genau der Filetarbeit.
Die Zugseile drehten sich die Leute aus Kiefernwurzeln. Sie waren
praktischer und namentlich billiger als die heutigen Hanfseile.
Ein wirklich bodenständiges Erzeugnis des Hausfleißes waren die
Wurzelflechtereien. Es gibt hier weite Strecken von Ödland, die mit kleinen
verkümmerten Kiefern, den sog. Kuselnh, dicht bestanden sind. Sie haben
zahllose dünne Wurzeln, die sich in dem mageren Erdreich weit hinaus-
ziehen. Aus den geschälten Wurzeln werden allerhand Gebrauchsgegen-
stände gemacht, als Maße zu Korn, Mehl und Kartoffeln; Behälter zu
Pfeffer, Salz, Streichhölzchen, große Kiepen zum Korn, ja sogar Kannen
und Feuereimer, die so dicht geflochten sind, daß kein Tropfen Wasser
durchdringt. Einen Handelsartikel bilden noch heute die Lischken, eine Art
zweiteiliger Spankörbe aus gerissenen Holzleisten, die sich sehr gut als Ver-
sandkartons bewähren.
ü Das „u" wird kurz gesprochen.
Heimatkunde, Ii. Teil.
Kaschubischer Fischer.
10
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341
(Pommerellen) Wenden, tut Süden Polen; das rechts von der Weichsel
gelegene Gebiet der Provinz hatten, ebenso wie Ostpreußen, die heidnischen
Preußen (Pruzzen) inne, ein in Sprache und nach Abstammung den Lithauern
verwandtes Volk, das jedoch südlich der Ossa, im Culmer Lande, stark pv-
lonisiert und mit Polen gemischt war.
Die heidnische Bevölkerung Westpreußens unterhielt außer mit den
deutschen Nachbarn in dem oben genannten Zeitraum sehr lebhafte Handels-
beziehungen mit den mohamedanifchen Reichen des Orients. Von dort ge-
langte viel arabisches Geld (kufische Münzen) ditrch Handelsaustausch hier-
her, außerdem lieferten die arabischen Handelsplätze unserm Norden Weine,
Früchte, leinene, seidene und baumwollene Stosse, von denen im Laufe der
Zeit nichts als die arabischen Namen sich erhalten haben, wie Damast, Atlas,
Kattun usw.; wahrscheinlich wurden auch Waffen, Geräte, Schiffstaue, Kauri-
muscheln und Glasperlen ausgeführt, ferner zahlreiche Schmucksachen aus
Silber, Hals- und Armringe aus mehreren gewundenen Silberdrähten usw.,
endlich die sogenannten Hakenringe, kleine offene Ringe ans Silber von der
Gestalt eines Hakens, deren eines Ende schleifenförmig umgebogen ist. Dafür
lieferte unser Norden den Arabern Sklaven, Mammutszähne, Jagdfalken,
Vieh, Leder, besonders aber Pelze vom Fuchs, Zobel, Hermelin, Wiesel,
Biber, Eichhörnchen und Hasen, Fischleim und Fischzähne, Honig, Wachs,
Getreide, Bernstein. Schwerter, Panzer, Pfeile und Pelzmützen; die zahlreichen
Geräte aus Eisen, wie Äxte, Messer, Pfeilspitzen, Lanzen usw. wurden wahr-
scheinlich hier verfertigt.
Es find uns nun aus jener Zeit in Westpreußen auch Überreste von
Wohnplätzen erhalten, nämlich Pfahlbauten in einigen Seen, z. B. im
Lonkorreker See (Kr. Löbau), im Skarliner See (Kr. Strasburg) usw. Aber
auch die Burg wälle, zwar in erster Linie für Verteidigungszwecke bestimmt,
find zum Teil auch bewohnt worden.
Die Erbanungsart der Burgwälle wurde überall genau der Ört-
lichkeit angepaßt, und es lassen sich in dieser Beziehung verschiedene
Typen unterscheiden.
Als vornehmster Typus sind die Ringwälle zu nennen, die dort an-
gelegt wurden, wo ein Schutz auf allen Seiten nötig war, also auf ebenem
Gelände oder auf flachen, leicht ersteigbaren Hügeln. Wie die Ringwälle
erbaut wurden, darüber gibt einen guten Aufschluß ein Bericht des Ibrahim
ibn Jaküb, der im Jahre 973, wahrscheinlich als Arzt, eine Sarazenen-
Gesandtschaft an den Kaiser Otto I. nach Merseburg begleitete. Er sagte
darin folgendes:
„Wenn sie (die Slaven) eine Burg gründen wollen, so suchen sie ein
Weideland, welches an Wasser oder Rvhrsümpfen reich ist und stecken dort
einen runden oder viereckigen Platz ab, je nach der Gestalt und dem Umfang,
welche sie der Burg geben wollen. Dann ziehen sie darum einen Graben
und häufen die aufgeworfene Erde auf. Diese Erde wird mit Brettern und
Balken so fest gestampft, bis sie die Härte von Pisé (tapia) erhalten hat.
Ist dann die Mauer (der Wall) bis zur erforderten Höhe aufgeführt, so
wird an der Seite, welche man auswählt, ein Tor abgemessen und von
diesem eine hölzerne Brücke über den Graben gebaut."
Ju dieser Schilderung ist zunächst bemerkenswert, daß der Wall, rund
oder viereckig, in sich geschloffen war. Ferner, die Erde zur Errichtung des
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weißen Anemonei), der vanilleduftenden purpurblütigen Schwarzwurz den
Hochadel der Steppengenossenschaft bildet.
Ähnliche Blumenparadiese in wechselvollster Zusammensetzung gibt es
in sonniger Lage längs der hohen Ufer zum Glück noch immer recht zahl-
reich. Sie fehlen wenigen mergelhaltigen Stellen. Denn die Steppenflora
bevorzugt den Kalkgehalt des Bodens. Er übt auf die meisten Vertreter
dieses Pflanzenverbandes eine wunderbare Anziehnngs- und Erhaltungskraft
aus. Die Weichselberge und -Schluchten bieten der Pflanzenwelt erwünschte
Zufluchtsstätten, wo sie vor weiterer Ausrottung und den Gefahren der Kultur
Weichselanhöhe bei Weißenberg (Kr. Stuhm).
nach Möglichkeit geschützt sind. Berühmte Fundorte beherbergen z. B. das
Rondsener Wäldchen, die Bingsberge (bei Graudenz), die Anhöhen von
Weißenberg (Kreis Stuhm) und bei Mewe.
In den verschiedenen Jahreszeiten kann man hier und da sich an den
wichtigsten Vertretern der pontifchen Flora erfreuen, wie z. B. am Berg-
steinkraute 3), an der Fahnenwickech, Vergilsasterch, am Alantch.
Nicht minder reichhaltig ist ferner die sogenannte Sandflora. An den
ärmsten Stellen bedecken diese anspruchslosesten Kinder Floras kaum die
Blöße des oft in losen Triebsand übergehenden Bodens.
Wie lehrreich ist ein solcher Spaziergang, wenn sich der Beobachter
nicht darauf beschränkt, sinnlos zu sammeln oder eine Anzahl lateinischer
i) Anemone silvestris. i) 2) Scorzonera purpurea. 3) Alyssum montanum. 4) Oxy-
tropis pilosa. 5) Aster amellus. 6) Inula hirta.
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499
trugen 120 Millionen Taler. Die landwirtschaftlichen Besitzungen waren so
heruntergekommen, daß sie in Sulchastationen um 1/e, ja um V10 ihres
heutigen Wertes verkauft wurden. Die Kriegsschulden der einzelnen Städte
waren sehr groß: so betrug die von Elbing über 2000000, die von Danzig
12000000 Taler. Auch um das Schulwesen stand es schlecht: ganz West-
preußen hatte 1816 nur 1133 Volksschulen. Ganz besonders erschrecklich
waren die Zustände natürlich in den entlegenen Gegenden der Provinz, der
Tuchler Heide und der sogenannten Kassubei. Dafür ist charakteristisch eine
Beschreibung, die der Oberforstmeister von Pannewitz in Marienwerder noch
1829 entwarf und in der es folgendermaßen heißt: „Besonders roh sind die
polnischen Bewohner der Wälder, namentlich der Tuchelschen Heide und in
Kassuben. Die Nahrung dieser Menschen ist mit der der Haustiere oft ganz
gleich. Ihr Bart und das Haupthaar wird nicht gekämmt, und die Kleidung
besteht in grober Leinwand und einer Art selbstbereitetem hellblauen, groben
Tuch, welches im Winter den schmutzigen, gelbbraunen Körper oft nur zum
Teil bedeckt, denn häufig sieht man selbst sechs- bis achtjährige Kinder beim
Froste im Hemde und barfuß im Schnee herumlaufen. Ein Strick befestigt
die Kleidung um den Leib und vertritt die Stelle von Schnallen, Nadeln
usw., deren in dieser Wildnis niemand bedarf. Viele dieser Halbwilden in
den Wäldern haben das ganze Jahr kein Brot im Hause, sondern genießen
es höchstens, wenn sie sich in der Stadt oder bei kirchlichen Anlässen etwas
zugute tun wollen. Manche haben nie Brot gekostet, und eine Delikatesse
ist es, wenn sie an Feiertagen das zwischen Steinen gequetschte Getreide zu
einem ungesäuerten Teig bilden und es in Kuchenform in der heißen Asche
backen. Die in ausgehöhlten Baumstämmen durch Klopfen selbst roh und
elend bereitete Graupe, ferner Sauerkohl, Kohlrüben, Buchweizen, Erbsen,
Kartoffeln und schmacklose Kräuter sind nächst der Milch das Hauptnahrungs-
mittel dieser Waldbewohner und überhaupt der meisten Landbewohner. Die
jungen Triebe der Kiefern, mit Wasser gekocht und dann bloß mit Salz
verzehrt, geben in der Tuchelschen Heide hie und da auch eine Speise ab;
sogar roh verzehren sie die Hirtenknaben. Die von Raupen, Staub und
Regen beschmutzten Blätter der Futterrüben werden ungewaschen auf das
Dach gebreitet, dort ohne Schutz getrocknet und so im Winter als Gemüse
in Suppen verzehrt. Pilze, selbst die der schlechtesten Art, sind eine Leckerei
für die Waldbewohner, werden aber für jeden andern ungenießbar zubereitet.
Fleisch ist eine seltene Speise und kommt in den Waldgegenden zuweilen
jahrelang nicht auf den Tisch; es wird daher das minder kraftgebende
Gemüse in oft unglaublich großen Massen verschlungen Zu dieser elenden
Lebensart kommt nun noch die ungemein große Unreinlichkeit, welche sich
kaum beschreiben läßt; Kopf, Bart, Kleider wimmeln von Ungeziefer; der
Körper wird fast nie gewaschen; Seife kennt der polnische Bauer garnicht,
und das vielleicht alle vier Wochen gewechselte Hemd wird, wie überhaupt
die Wäsche, auf einen Stein im Flusse oder See gelegt, dort angefeuchtet,
mit einem Stück Holz tüchtig geklopft, dann ausgerungen und getrocknet."
Ebenso elend waren die Wohnungsverhältnisse. „Schweine, Kälber und
Gänse leben oft in vertraulichem Vereine mit den Bewohnern, ein plumper
Tisch und eine rohe Bank und desgleichen Bettgestell und höchstens einige
Klötze zum Sitzen, ein schwarzgrauer Sack mit Moos, Stroh und selten
mit schlechten Federn als Bett, alles selbst gefertigt, eine große Wassertonne,
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32 Die Halloren. — Die Provinz Westfalen.
In ihrer alterthümlichen Tracht sieht man sie jetzt nur noch bei Leichen-
begängnissen.
Pfingstbier. Früher zeigten sie den größtenstaat bei dem Pfingstbier,
das sie alle zwei Jahre feierten. Dazu rief die Trommel am Morgen des
dritten Psingsttages alle Halloren zusammen. Dann kamen sie in pelzgefütterten
Röcken von rothem, grünem, hellblauem und schwarzem Tuche. Auf den Drei-
mastern der Obermeister schwankten bunte Federn. An den seidnen Westen
blitzten Silberknöpse und Silberschnallen an Schuhen und Kniehosen. Sauber
schimmerten die weißen Schuhe, blauen Schärpen, blauen Kniebänder und Federn der
Fahnenträger und Vorsteher. Man versammelte sich in dem Wirthshaus, wo das
Pfingstbier abgehalten wurde. Dann ward der Salzgraf mit seinen Beamten
abgeholt, damit er unter der Maie auf dem Hofe des Pfingstbierhauses Frieden
wirke und die vier gewählten Vorsteher der Brüderschaft bestätige, sowie auch
die zwölf Scheidemeister, welche Streitigkeiten zu entscheiden hatten. Die vier
Vorsteher führten nun dem Salzgrafen und Bornschreiber die beiden Kranz-
juugferu zu, welche mit sehr faltenreichen, hellblauseidenen Röcken und blau-
seidenen Miedern bekleidet waren. Eine drei Meter lange, schwere Silberkette
diente dem Mieder zum Zuschnüren, eine andere gleiche Kette hing in Quasten
und Büscheln als Schmuck hier und da am Mieder, während eine goldene Kette
den Hals zierte, und ein breiter Silbergürtel als Binde den Leib umfaßte.
Auf dem Kopfe schimmerte eine vergoldete, durch zwei silberne Ketten sestge-
haltene Krone aus Gewllrznägeleiu. In diesem Schmucke hielten die Kranz-
juugferu einen eigentümlichen Tauz. Darauf begann der allgemeine Tanz
um die Maie, zog sich aber bald in den Gasthof .'zurück, wo der Jubel, das
Tanzen und Trinken zwei Tage währte.
Frühere Vorrechte. Außer der eigenen Gerichtsbarkeit stand den Halloren
als Gerechtsame aus alter Zeit noch der freie Fisch- und Vogelfang, sowie das
Vorrecht zu, alljährlich zu Neujahr Abgeordnete an den König zu senden, ihm
zu gratulireu und dabei eine Wurst, Sooleier und Salz in Form einer Pyra-
mide zu überreichen. Kam ein neuer König zur Regierung, so erhielten sie
eine Fahne und ein Pferd, auf welchem der älteste Hallore dem feierlichen Hul-
digungszuge durch die Stadt voranritt. Nach der Garienlaubt.
34. Die Provinz Westfalen.
20200 qkm; über 2 Mill. Einw.
Grenzen. Westfalen grenzt im N. an die Niederlande und Hannover, im
O. an Lippe, Waldeck und Hessen-Nassau, im S.-W.! an die Rheinprovinz.
Boden. Die westfälischen Gebirge sind: Der teutoburger Wald, das
Wesergebirge, das sauerläudische Gebirge und der Haarstrana. — Fruchtbarer
Boden ist bei Dortmund, im obern Lippethal, um Lübbecke im Reg.-Bez.
Minden und im Weserthale bei Höxter. Dürftigen Boden finden wir im
Kreise Wittgenstein (Reg.-Bez. Arnsberg), in der Hardt bei Recklinghausen,
in der Haide nach Kösfeld hin und auf den Höhen bei Paderborn.
Flüsse. Die Sieg, Ruhr, Lippe, Ems und Weser.
Produkte. Der Pumpernickel und die westfälischen Schinken sind be-
rühmt. — Besonders merkeuswerthe Erzeugnisse sind außerdem: Steinkohlen,
Eisen und Galmei. . v _
Reg.-Bez. Minden. Minden a. d. Weser (mit 17 000 Emw.) Oeyn-
Hausen hat ein vielbesuchtes Soolbad. Herford a. d. Werra mit Spinnerei
und Weberei. Bielefeld treibt großen Leinwandhandel. Paderborn hat
einen schönen Dom. — Lippspringe, Badeort für Brustkranke. Driburg
hat berühmte Mineralquellen. . . .
Reg.-Bez. Münster. Münster (27 000 Emw.) hat eme kath. Universität,
treibt großen Handel mit Pumpernickel und westfälischen Schinken. t
Reg.-Bez. Arnsberg. Arnsberg a. d. Ruhr. Dortmund mitemem
Bergamt: hier war der ehemals berühmte Freistuhl des Vehmgenchts „aus
rother Erde". - Soest (sohst) liegt in der fruchtbaren so est er Börde
Bochum, m fruchtbarer Gegend, treibt Steinkohlenbergbau, ^erzeugt Gußstahl
und ist eine aufblühende Fabrikstadt. Iserlohn, un schönste» Theu der
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50 Die Oldenburger. — Die übrigen Staaten Norddeutschlands.
richtung wie die in Westfalen. Sie stehen häufig auf kleinen künstlichen
Hügeln, hier Wurthen oder Warfe genannt. Was anderwärts Guts-
besitzer oder Laudwirth ist, heißt hier Bauer. Man nennt einen solchen auch
Hausmann. Seine Stelle oder sein Gut ist und bleibt stets ein Majorat oder
Minorats Der älteste, in einigen Gegenden der jüngste Sohn erbt das ganze
Gut. Die kleineren Grundbesitzer sind die Köther oder Brinkbesitzer. Hauer-
leute heißen die in den Nebengebäuden des Hofes zur Miethe Wohnenden.
Dörfer sind selten; mehrere Höfe zusammengenommen aber bilden eine Bauern-
schaft. Die Felder, Kampe, sind mit Hecken auf Erdwällen umgeben, und auch
der Hof hat solche Verschanzung. Auf dem Hof breitet sich eine Rasendecke aus,
über welcher sich ein kleiner Hain prächtiger Eichen wölbt, der das Haus be-
schattet. Mr dieser stolze Baum gedeiht hier, da er vermag, mit seinen Wurzeln
die unterhalb der Erdoberfläche sich hinziehende eisenhaltige Schicht zu durch-
dringen. Theilweise nach Klöden.
59. Die übrigen Staaten Norddentschlands.
Das Herzogthum Vraunschweig. 3690 qkm.; 327 000 Einw. Gren-
zen: Braunschweig besteht aus 2 größeren und 2 kleineren Theilen, welche von
Preußen und Lippe-Detmold begrenzt werden. — Boden: Das Hauptgebirge
ist der Harz. — Flüsse: Die Weser, Leine und Ocker. — Zu den Erzeug-
nissen gehören unsere Getreidearten, Cichorien und Eisen. — Braunschweig
a. d. Ockar mit 66 000 E. hat jährlich 2 Messen und treibt lebhaften Handel.
Wolfenbüttel. Helmstädt. Blankenburg a. Harz. — In der Nähe die
Baumanns- und Bielshöhle, von welchen sich besonders die erstere durch ihre
Tropfsteingebilde auszeichnet. Holzminden a. d. Weser.
Das Herzogthum Anhalt erstreckt sich vom Unterharz bis über die Elbe
und hat aus 2347 qkm 214 000 Einw. Die Hauptflüsse des Landes sind die
Elbe, Saale und Mulde. Zu den eigenthümlichen Produkten gehören Silber,
Kupfer und Eisen. — Dessau a. d. Mulde ist die Hauptstadt mit 22 000 E.
Köthen. Bernburg a. d. Saale. — Balleustädt am Unterharz.
Das Fürstenthum Waldeck mit 1135 qkm und 62 000 E. Der größere
südliche Theil mit der Hauptstadt Arolsen wird von Westfalen und Hessen-
Nassau eingeschlossen. Der kleinere nördliche Theil mit der berühmten Bade-
stadt Pyrmont grenzt an Westfalen, Braunschweig und Lippe-Detmold.
Das Fürstenthum Lippe-Detmold reicht vom tentoburger Walde bis zur
Weser und hat auf 1134 qkm 113 000 Einw. — Detmold ist die Residenz
mit 7000 E. Unweit Detmold auf dem Berge Grotenburg im Teutoburgerwald
befindet sich das Hermannsdenkmal. — Lemgo.
Das Fürstenthum Schaumburg - Lippe reicht von der Weser bis zum
steinhuder Meer und hat auf 443 qkm 33 000 E. Bückeburg ist die Rest-
denz mit 6000 E. — Die Festung Wilhelmstein liegt am steinhuder Meer.
Die 3 freien Städte. 1) Hamburg (mit 265000 E.) liegt 135 km
von der Nordsee a. d. Elbe und ist die erste Seehandelsstadt Deutschlands.
Euxhafen an der Elbemündung ist Hamburgs Winterhafen. 2) Lübeck a, d.
Trave mit 45 000 E. treibt lebhaften Handel. Travemünde ist Lübecks Hafen-
stadt. Bremen a. d. Weser treibt großen Seehandel, hat 103 000 Einw.
Bremerhafen ist Bremens Hafenort, von wo die deutschen Auswanderer aus-
geschifft werden.
60. Hamburg. (Charakterbild.)
Kanäle. Alsterbassin. Die Einwohner Hamburgs leben größtentheils
von Handel und Schiffahrt. Damit die Waaren bequem befördert werden
können, ist die Stadt mit Kanälen durchzogen. Auf diesen Wasserstraßen schafft
man die Waaren von der Elbe nach den Magazinen und von hier nach den
Schiffen. — Zu den Schönheiten Hamburgs gehört das Alst erb affin. Die
Alster breitet sich hier nämlich in der Größe eines kleinen See's aus, welcher
die große Alster oder Außeualster heißt und bis an den Wall der Stadt tritt.
Unmittelbar nach dem Eintritt in die Stadt erweitert sich die Alster nochmals
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Das Münsterland. 33
Grafschaft Mark hat Fabriken für Metallwaaren. Siegen liefert vorzüg-
liches Eisen.
Kharakteröitder aus Westfaten.
85. Das Miinsterland.
Das Land. Das fast ebene Münsterland, in welchem die Städte Münster,
Warendorf und Eösfeld liegen, ist überdeckt von allerlei Baum- und Buschgrün,
aus welchem der Sang zahlreicher Vögel erschallt. Besonders lieben es die
Nachtigallen in den dichten Gebüschen, die um dunkle, stille Weiher stehen, zu
nisten. Fette Wiesen prangen in frischem Grün; stattliche Bäume breiten ihre
Kronen in die Luft, darunter die schönsten Eichen und Linden. Hier und da
liegen sauft aufsteigende Hügel, erstarrten Meereswogen gleich, welche dann der
Gegend etwas Abwechselung geben. Wiesen, Felder und Gärten sind oft von
hohen, 5 m breiten Erdwällen umgeben, auf denen Büsche und Bäume
wachsen. Außerdem hat jedes Haus noch seinen Eichenbestand um sich her, so
daß die Häuser wie in Grün vergraben sind. Rings in der blühenden Land-
schast aber herrscht ein tiefer Frieden, eine einförmige Stille.
Das altsächsische Hau«.
Häuser. Im Münsterland giebt es wenige Dörfer, dagegen desto mehr
einzelne große Bauernhöfe. Auf denselben steht ein breites und langes, aber
mednges Wohnhaus (das altsächsische Haus) mit einem Strohdach Um das
Wohnhaus hegen die übrigen Gebäude: Scheune, Schuppen, Backhaus:c.
Vor dem Hause sieht man eine große Düngerstätte. — Zuerst kommt
lnan auf eme gewaltige Dreschtenne; an beiden Seiten derselben stehen
d:e Rmder und Pferde. Alles Vieh ist mit den Köpfen nach der Tenne
hmgekehrt, und kann von dort leicht übersehen werden. Am andern Ende
der Tenne geht man durch eine verhältnißmäßig kleine Thür in die Küche,
welche die ganze Breite des Hauses einnimmt. Hinter der Küche find die Wohn-
^ume. In der Küche ist ein niedriger Herd, auf welchem gekocht wird. Ein
^ .Holzfeuer brennt auf demselben. Die russigen großen Töpfe stehen
um dasselbe, entweder flach auf dem Herde, oder auf eisernen Dreifüßen, oder
hangen an rußbedeckten Haken über der Flamme. Der Rauch sucht sich einen
Ausweg durch Thören und Fenster oder durch die Bodeulucke, denn ein Schorn-
stem tft tucht trn Hause. So ist die Küche meist stark mit Rauch angefüllt und
C. Krüger, Schulgeographie. c>
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
56 Elsaß-Lothringen. — Straßburg und sein Münster.
der Jll, Saar und Mosel. Zu den Hauptproducten gehören: Wein,
Getreide, Krapp, unsere Hausthiere, Silber, Kupfer, Eisen, Steinkohlen.
_ Reg.-Bez. Nieder-Elsaß. Straßburg a. d. Jll mit 95 000 E. hat
eine Umversttät, em berühmtes Münster und starke Festungswerke. Die Schlacht-
örter Wörth und Weißenburg.
Ober-Elsaß. Colmar. Mülhausen a. d. Jll ist eine
reiche Fabnkstadt.
Metz.
Reg.-Bez. Lothringen. Metz a. d. Mosel ist eine starke Festung und ein
Schlachtort, hat 52 000 Einw. In der Umgegend liegen die Schlachtorte
Gravelotte, Courcelles, Mars la Tour. Dudenhofen (franz. Thionville) ist
ebenfalls ein Schlachtort.
71. Straßburg und sein Munster. (Charakterbild.)
Straßburg ist eine Festung ersten Ranges. Die meisten Straßen sind eng
und krumm und die Häuser alterthümlich gebaut. Der Marktplatz wird durch
das Denkmal Gutenbergs geziert. Die ganze Umgebung gleicht einem englischen
Park. Ein Lieblings-Spazierort der Bewohner ist die Insel Robertsau, welche
sich zwischen Jll und Rhein befindet und mit reizenden Landhäusern ge-
schmückt ist.
Der Münster ist Straßburgs Stolz. Er ist 144 m hoch. Erwin
von Steinbach ist der Erbauer dieses Tempels. Als Baumaterial ist röthlicher
Sandstein verwendet. Im Innern des Domes herrscht geheimnißvolle Dämme-
rung. Das weite Schiff ist ohne Altar und Schmuck. Chor und Hochaltar
sind einfach gebaut. Unter dem erhöhten Chor befindet sich eine Unterkirche,
welche das heilige Grab darstellt und der Sage nach von Karl dem Großen
erbaut ist. Ganz besoubers fesselt uns der Anblick der schönen Steinkanzel, der
Kapelle des heiligen Laurentius und die berühmte astronomische Uhr. In der
letztern wird der Schlag der zwölften Stunde durch das Krähen eines künst-
lichen Hahnes verkündet. Nach dem ursprünglichen Plane Erwins sollte der
Dom zwei Thürme bekommen, jedoch ist einer von diesen unvollendet geblieben.
Die Krone des Thurmes ist mit einem Kreuz mit achteckigem Knopfe geschmückt.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Krapp Erwin
von_Steinbach Karl Karl
Papuas auf Neu-Guinea.
Das Festland und die Inseln. — Die Papuas auf Neuseeland. Iii
und werden von Menschen-
fressern bewohnt. Die Freund-
schaftsinseln haben ein mildes
Klima. Die kunstfertigen Be-
wohner derselben sind zum
Christenthum bekehrt und leben
unter einem Könige. Die
Schifferinseln werden von
Malayen bewohnt, welche auch
bereits Christen sind. Die
Gesellschaftsinseln haben
ein mildes Klima, sind daher
sehr fruchtbar. Die sehr bild-
samen Bewohner derselben sind
größtentheils Christen. Die
größte dieser Inseln ist O ta-
Haiti oder Taiti, welche an
Schönheit mit einem Paradies
Zu vergleichen ist. Die Mar-
quesas - Inseln (markssas )
haben eine milde Luft und
daher große Fruchtbarkeit. Die
Bewohner dieser Inseln sind weiß, tättowiren sich aber und bekennen sich zur
christlichen Religion.
7) Die Sandwich-Inseln (sänditsch-) oder hawaiischen Inseln liegen zu
beiden Seiten des nördlichen Wendekreises und sind gebirgig und vulkanisch.
Korallenriffe schützen die User. Hauptprodukte sind Zncker und Kaffee. Die
Bewohner gehören zu den schönsten Völkern der Südsee und sind fast alle
Christen. Honolulu, die Residenz des Königs, ist von europäischem Aus-
sehen. Auf der südlichsten Insel Hawaii liegt der größte Vulkan der Erde,
Manua Kea (weißer Berg).
ßharakteröitder von Australien.
137. Die Papuas ans Nenholland.
Gestalt. Die Papuas sind die Urbewohner Neuhollands und zählen etwa
200000 Seelen. Sie sind von mittlerer Größe und schwarzer Hautfarbe, haben
eine zurückweichende Stirn, hervortretende Backenknochen, wulstige Lippeu und
auffallend dünne Arme und Beine. Ihre Kleidung ist im heißeren Norden ein
Blättergürtel, im kühleren Süden ein Känguruhfell. Dazu bereiben sie sich den
ganzen Körper oder wenigstens das Gesicht mit Fett, bemalen zum Schmuck
Brust und Gesicht weiß oder roth und stecken hinter dem Ohr grüue Hölzer mit
dünngeschabten Spänen in das Haar. Die Männer bringen sich oft tiefe
Schnittwunden bei, um dem weiblichen Geschlechte zu gefallen.
Nahrung. Als Nahrung ist ihnen alles Wild vom Känguruh an bis zur
kleinsten Beutelratte willkommen; auch Eidechsen, Schlangen, Frösche, Raupen,
Wurzeln, Fische u. dergl. dienen als Speise. Wenn die Ansiedler Vieh schlachten,
sind den Papuas die weggeworfenen Eingeweide eine leckere Speise, die sie vor-
her nicht einmal reinigen; außerdem graben sie Wurzeln und fangen Fische, um
sie zu essen.
Eigentümlichkeiten. Das Leben der Papuas ist ein stetes Wandern;
mit einem Reisesack von Känguruhfell über der linken Schulter, mit einem
Feuerbrand und einen: Speer in der Hand stclziren sie einher. Auf dem ge-
meinsamen Lagerplatz bauen sie sich leichte Hütten; sind sie satt, so singen sie
und tanzen um das gemeinsame Feuer. Vielweiberei ist allgemein, und von
den neugeborenen Kindern werden sehr viele getödtet, so daß das Volk sichtlich
dem Aussterben entgegeneilt. — Die Papuas sind sehr stumpf; sie zählen nur
bis 4, und was darüber ist, nennen sie „viel". Nach den W. Blättern für Misston.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Neuseeland Haiti Honolulu Hawaii Manua_Kea Australien Neuhollands