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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 5

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Deutsche Geschichte. Die alten Deutschen. 1. Unser Vaterland zur Zeit der Geburt Christi. Vor 2000 Jahren sah es in unserm Vaterlande ganz anders^ aus als heute. Deutschland war zum grten Teile mit dichten Wldern und ausgedehnten Smpfen bedeckt. Daher war das Klima rauh und kalt. In den Wldern hausten Auerochsen, Elentiere, Bren und Wlfe. 2. Die alten Deutschen. a. Krperbau. Unsere Vorfahren wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von groem, starkem Krperbau und hatten blaue Augen und blondes, lang herabwallendes Haar. b. Kleidung und Nahrung. Sie trugen Tierfelle oder einen Mantel, der mit einer Spange oder einem Dorne zusammengeheftet war.

2. Geschichte - S. 19

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
19 ward es auch unter dem Kessel lebendig: die Salpetersteine zerschmolzen, vermischten sich mit der Asche und dem Sande, und als das Feuer ausgebrannt war, verhärtete sich der Brei zu einer schönen, blanken, durchsichtigen Masse und wurde — Glas. Ein anderes mal weidete ein phönizischer Hirt seine Heerde nicht weit vom Meeresstrande. Sein Hund schnobert überall umher und kommt endlich zurück mit blutendem Maule. Der Hirt will den Schaden besehen, wischt die Schnauze des Hundes mit einer Flocke Wolle, aber siehe da! es ist kein Blut, sondern ein Saft, und nach einigem Suchen findet der Hirt eine zerbissene Schnecke. Eine schönere Farbe hatte der Hirt nie gesehen; er macht die Sache bekannt, man versucht es, Zeuge mit diesem Safte zu färben, was vortrefflich gelingt. Diese Purpurkleider wurden im Alterthum so kostbar geachtet, daß nur Könige und sonst sehr reiche Leute dergleichen tragen konnten. Der reiche Prasser im Evangelium z. B. kleidete sich in Purpur. Das Glas hatte bei den Phöniziern weniger Nutzen als bei uns; sie brauchten es nur als Münze und Putzwerk. Trinkgefäße verfertigten die Alten überhaupt aus Thon, Holz, Blech, Gold oder Silber; Fensterscheiben hat man in dem warmen Morgenlande nicht nothwendig; man schloß die Oeffnnngen höchstens durch Vorhänge, und statt der Spiegel, die erst später vorkamen, waren polierte Metallplatten im Gebrauch. Noch wichtiger ist für uns die Buchstabenschrift, deren Erfindung ebenfalls den Phöniziern zugeschrieben wird. Die Phönizier hatten nur 16 Buchstaben und schrieben von der Rechten zur Liuken, und alle, die von ihnen schreiben lernten, folgten ihrem Beispiele, z. B. die Israeliten, Chaldäer, Araber. Die Griechen schrieben nachher die erste Zeile nach der Rechten, die zweite nach der Linken, die dritte wieder nach der Rechten und so abwechselnd, ohne abzusetzen. Dies nannte man Bnstrophedon, Ochsenwendung, weil die Ochsen beim Pflügen so gehen. Noch später schrieben die Griechen bloß nach der Rechten hin. Man schrieb auf gepreßte Palmblätter, auf feine Lindenrinden, auf Leinwand, auf ägyptischen Papyrus, auf Thierhäute, die nirgends so trefflich zubereitet wurden wie in Perga-mns, und daher Pergament hießen. Man hatte schwarze

3. Heimatkundliches Lesebuch - S. 198

1912 - Danzig : Kasemann
198 Pest und weit nach Rußland hinein vorhanden. Die an Bahndämmen, auf Sandfeldern und ähnlichen Orten in Herden auftretende kanadische Dürrwurz hat sich ungefähr von 1675 an in Südeuropa und später in Nordeuropa ver- breitet und findet sich gegenwärtig als eine der häufigsten Pflanzen des aufgelockerten Bodens bis zum Altai und Himalaya. Das an der Westküste Amerikas (von Mexiko bis Chile) beheimatete Knopfkrauts trat in Deutsch- land zuerst im Jahre 1807 bei Osterode in Ostpreußen auf, woselbst es nach An- nahme einiger Pflanzenkenner durch Fon- rage der französischen Armee eingeschleppt sein soll. Heute gehört es vielerorts zu den lästigsten Unkräutern. Die Gaukler- blume 2), deren Heimat ebenfalls die ameri- kanische Westküste ist. wird seit 1812 in Europa als Zierpflanze kultiviert. Oft dem Gartenverbande entflohen, tritt sie jetzt an unsern heimischen Gewässern in spontanen Formationen auf und macht dort den Eindruck völliger Ursprünglich- keit. Die stattliche Nachtkerze gelangte zu Anfang des 17. Jahrhunderts aus dem östlichen Nordamerika (Virginia) nach Europa (in den botanischen Garten zu Padua) und wurde später ihrer Wurzel wegen als „Rapvntika" vielfach gebaut. Schon um die Mitte des 18. Jahrhun- derts galt sie in Europa als völlig ein- gebürgert, und heute reicht ihre europäische Verbreitung von Südfrankreich durch Nord- italien bis Mittelrußland und von Schott- land über Schweden bis zum Kaukasus. Ähnliche Beispiele könnten noch in größerer Zahl ausgeführt werden. Der Kürze halber seien aber nur noch einige der wichtigen nordamerikanischen Arten genannt, welche außer den vorigen in unserer Heimat- provinz auftreten: Der Bogen-Amarant kommt besonders in den südlichen und westlichen Gebietsteilen als Gartenunkraut vor; ähnliche Standorte besiedelt der steife Sauerklee im Gesamtgebiet; amerikanische Astern u. a. stellen nicht selten eine dekorative Herbstzierde der Dorfstraßenflora dar; die Erdartischocke, die bereits um 1654 im benachbarten Ostpreußen kultiviert wurde, verwildert des öfteren, gelangt bei uns aber infolge der kurzen Vegetationsdauer selten zur Blüte; spitzblättriger und rauhhaariger Sonnenhut, Zierden vieler Dorf- gärten, treten zuweilen in natürlichen Verbänden auf; auf der west- und vstpreußischen Seite des Brausen hat sich der eine große Ausbreitungs- fähigkeit besitzende, verwachsenblättrige Zweizahn3) eingefunden; der ein- i) i) Galinsoga parviflora. 2) Mimulus lutens. 3) Bidens coimatus.

4. Heimatkundliches Lesebuch - S. 341

1912 - Danzig : Kasemann
341 (Pommerellen) Wenden, tut Süden Polen; das rechts von der Weichsel gelegene Gebiet der Provinz hatten, ebenso wie Ostpreußen, die heidnischen Preußen (Pruzzen) inne, ein in Sprache und nach Abstammung den Lithauern verwandtes Volk, das jedoch südlich der Ossa, im Culmer Lande, stark pv- lonisiert und mit Polen gemischt war. Die heidnische Bevölkerung Westpreußens unterhielt außer mit den deutschen Nachbarn in dem oben genannten Zeitraum sehr lebhafte Handels- beziehungen mit den mohamedanifchen Reichen des Orients. Von dort ge- langte viel arabisches Geld (kufische Münzen) ditrch Handelsaustausch hier- her, außerdem lieferten die arabischen Handelsplätze unserm Norden Weine, Früchte, leinene, seidene und baumwollene Stosse, von denen im Laufe der Zeit nichts als die arabischen Namen sich erhalten haben, wie Damast, Atlas, Kattun usw.; wahrscheinlich wurden auch Waffen, Geräte, Schiffstaue, Kauri- muscheln und Glasperlen ausgeführt, ferner zahlreiche Schmucksachen aus Silber, Hals- und Armringe aus mehreren gewundenen Silberdrähten usw., endlich die sogenannten Hakenringe, kleine offene Ringe ans Silber von der Gestalt eines Hakens, deren eines Ende schleifenförmig umgebogen ist. Dafür lieferte unser Norden den Arabern Sklaven, Mammutszähne, Jagdfalken, Vieh, Leder, besonders aber Pelze vom Fuchs, Zobel, Hermelin, Wiesel, Biber, Eichhörnchen und Hasen, Fischleim und Fischzähne, Honig, Wachs, Getreide, Bernstein. Schwerter, Panzer, Pfeile und Pelzmützen; die zahlreichen Geräte aus Eisen, wie Äxte, Messer, Pfeilspitzen, Lanzen usw. wurden wahr- scheinlich hier verfertigt. Es find uns nun aus jener Zeit in Westpreußen auch Überreste von Wohnplätzen erhalten, nämlich Pfahlbauten in einigen Seen, z. B. im Lonkorreker See (Kr. Löbau), im Skarliner See (Kr. Strasburg) usw. Aber auch die Burg wälle, zwar in erster Linie für Verteidigungszwecke bestimmt, find zum Teil auch bewohnt worden. Die Erbanungsart der Burgwälle wurde überall genau der Ört- lichkeit angepaßt, und es lassen sich in dieser Beziehung verschiedene Typen unterscheiden. Als vornehmster Typus sind die Ringwälle zu nennen, die dort an- gelegt wurden, wo ein Schutz auf allen Seiten nötig war, also auf ebenem Gelände oder auf flachen, leicht ersteigbaren Hügeln. Wie die Ringwälle erbaut wurden, darüber gibt einen guten Aufschluß ein Bericht des Ibrahim ibn Jaküb, der im Jahre 973, wahrscheinlich als Arzt, eine Sarazenen- Gesandtschaft an den Kaiser Otto I. nach Merseburg begleitete. Er sagte darin folgendes: „Wenn sie (die Slaven) eine Burg gründen wollen, so suchen sie ein Weideland, welches an Wasser oder Rvhrsümpfen reich ist und stecken dort einen runden oder viereckigen Platz ab, je nach der Gestalt und dem Umfang, welche sie der Burg geben wollen. Dann ziehen sie darum einen Graben und häufen die aufgeworfene Erde auf. Diese Erde wird mit Brettern und Balken so fest gestampft, bis sie die Härte von Pisé (tapia) erhalten hat. Ist dann die Mauer (der Wall) bis zur erforderten Höhe aufgeführt, so wird an der Seite, welche man auswählt, ein Tor abgemessen und von diesem eine hölzerne Brücke über den Graben gebaut." Ju dieser Schilderung ist zunächst bemerkenswert, daß der Wall, rund oder viereckig, in sich geschloffen war. Ferner, die Erde zur Errichtung des

5. Heimatkundliches Lesebuch - S. 344

1912 - Danzig : Kasemann
344 an guten Eisenwaffen, Schwertern und Speeren keineswegs fehlte. War der Burgwall ans mehreren Seiten von steilen, bewaldeten Schluchten umgeben, so blieb, wenn der Feind die Burg trotz aller Gegenwehr erstürmte, immer- noch die Flucht in die bewaldeten Schluchtgründe übrig. Die bei Nachgrabungen gemachten Scherbenfunde (ganze Gefäße sind wohl kaum je gefunden worden) stammen von dem Tongeschirr jener Zeit her, welches bereits viel härter gebrannt war als das der früheren Zeiten und bei dessen Herstellung man schon die Drehscheibe benutzte. Das letztere ist vollkommen sicher zu erkennen, da sich an den Gefäßwänden die faden- feinen horizontalen, parallelen Erhöhungen und Vertiefungen zeigen, welche bei Anwendung der Drehscheibe die feinen Furchen der Fingerspitzen an der Gefäßwand hervorbringen. Die Verzierungen dieser sogenannten Burgwall- scherben sind mannigfaltig. Am häufigsten treten parallele Linien auf, die mit mehrzinkigen Werkzeugen ein- geritzt sind und horizontal oder- wellenförmig verlaufen. Außerdem kom- men verschieden- artige Stempel- eindrücke vor. Die wenigen in Depotfunden sonst zu Ta ge ge- kommenen, gut Burgwall bei Raikau. erhaltenen Tongefäße dieser Zeit sind terrinenförmige, henkellose Töpfe mit weiter Öffnung und scharf umgebogenem Rande, die am Boden zuweilen wirkliche Fabrikstempel zeigen, z. B. eiie Rad, Kreuz, Hakenkreuz. Immerhin sind die echten Burgwall- scherben in ihren Verzierungen und ihrer Herstellungsart so charakteristisch, daß sie mit den Überresten früherer oder späterer Keramik nicht verwechselt werden können. Zum Schluß sei hier noch kurz aus einige besonders interessante Burg- wälle hingewiesen. Der Burgwall von Prökelwitz (Kreis Mohrnngen Ostpr.). Das fürstliche Vorwerk Prökelwitz gehört zur Herrschaft Schlobitten. Hier liegt, bereits auf ostpreußischem Gebiet, aber nahe der westpreußischen Grenze, in der Nähe von Altchristburg, ein geräumiger Burgwall von eigenartiger Form. Ein Quellarm der Sorge zieht hier durch eine tiefe und breite, mit hoch- stämmigen Buchen bewachsene Schlucht. Da, wo das ziemlich ebene Plateau bogenförmig gegen die Schlucht vorspringt, ist der Burgwall angelegt. Der höchste Wall ist hier der äußere, an dessen Außenrande sich ein breiter trockener

6. Heimatkundliches Lesebuch - S. 39

1912 - Danzig : Kasemann
39 Flora des Bernsteins. Stammpflanzen des Bernsteins: 1. Zweinadelige Kiefer, Pinus silvatica ; 2. männliche Blüte einer Kiefer, Pinus Reichiana (4/i); lj. siinfnadelige Kiefer, Pinus cenibrifolia (4/x). — Sonstige Pflanzen des Bcrnsteinwaldes: 4. Blüte einer Dattelpalme, Phoenix Eichleri (w/i); 5. Blüte eines Zimmtbaums, Cinnamomum pro- totypum (10/i). Der Bernsteinwald. >Hn der Tertiärzeit war die Verteilung von Wasser und Land int allgemeinen eine andere als heute, und besonders Europa stellte einen reich- gegliederten Erdteil mit Inseln und Halbinseln dar. Zu Beginn dieser Periode, im sogenannten Eozän, erstreckte sich das damalige skandinavische Fest- land bis in die Nähe des heutigen Samlandes, des nördlichen Westpreußens und Mecklenburgs und war mit einer eigenartigen Vegetation bedeckt. Dort gediehen immergrüne Eichen, Buchen, Palmen, lorbeerartige Gewächse und Magnolien; vor allem auch die Bernsteinbäume, Sumpfzypressen, Lebensbäume u. a.

7. Heimatkundliches Lesebuch - S. 499

1912 - Danzig : Kasemann
499 trugen 120 Millionen Taler. Die landwirtschaftlichen Besitzungen waren so heruntergekommen, daß sie in Sulchastationen um 1/e, ja um V10 ihres heutigen Wertes verkauft wurden. Die Kriegsschulden der einzelnen Städte waren sehr groß: so betrug die von Elbing über 2000000, die von Danzig 12000000 Taler. Auch um das Schulwesen stand es schlecht: ganz West- preußen hatte 1816 nur 1133 Volksschulen. Ganz besonders erschrecklich waren die Zustände natürlich in den entlegenen Gegenden der Provinz, der Tuchler Heide und der sogenannten Kassubei. Dafür ist charakteristisch eine Beschreibung, die der Oberforstmeister von Pannewitz in Marienwerder noch 1829 entwarf und in der es folgendermaßen heißt: „Besonders roh sind die polnischen Bewohner der Wälder, namentlich der Tuchelschen Heide und in Kassuben. Die Nahrung dieser Menschen ist mit der der Haustiere oft ganz gleich. Ihr Bart und das Haupthaar wird nicht gekämmt, und die Kleidung besteht in grober Leinwand und einer Art selbstbereitetem hellblauen, groben Tuch, welches im Winter den schmutzigen, gelbbraunen Körper oft nur zum Teil bedeckt, denn häufig sieht man selbst sechs- bis achtjährige Kinder beim Froste im Hemde und barfuß im Schnee herumlaufen. Ein Strick befestigt die Kleidung um den Leib und vertritt die Stelle von Schnallen, Nadeln usw., deren in dieser Wildnis niemand bedarf. Viele dieser Halbwilden in den Wäldern haben das ganze Jahr kein Brot im Hause, sondern genießen es höchstens, wenn sie sich in der Stadt oder bei kirchlichen Anlässen etwas zugute tun wollen. Manche haben nie Brot gekostet, und eine Delikatesse ist es, wenn sie an Feiertagen das zwischen Steinen gequetschte Getreide zu einem ungesäuerten Teig bilden und es in Kuchenform in der heißen Asche backen. Die in ausgehöhlten Baumstämmen durch Klopfen selbst roh und elend bereitete Graupe, ferner Sauerkohl, Kohlrüben, Buchweizen, Erbsen, Kartoffeln und schmacklose Kräuter sind nächst der Milch das Hauptnahrungs- mittel dieser Waldbewohner und überhaupt der meisten Landbewohner. Die jungen Triebe der Kiefern, mit Wasser gekocht und dann bloß mit Salz verzehrt, geben in der Tuchelschen Heide hie und da auch eine Speise ab; sogar roh verzehren sie die Hirtenknaben. Die von Raupen, Staub und Regen beschmutzten Blätter der Futterrüben werden ungewaschen auf das Dach gebreitet, dort ohne Schutz getrocknet und so im Winter als Gemüse in Suppen verzehrt. Pilze, selbst die der schlechtesten Art, sind eine Leckerei für die Waldbewohner, werden aber für jeden andern ungenießbar zubereitet. Fleisch ist eine seltene Speise und kommt in den Waldgegenden zuweilen jahrelang nicht auf den Tisch; es wird daher das minder kraftgebende Gemüse in oft unglaublich großen Massen verschlungen Zu dieser elenden Lebensart kommt nun noch die ungemein große Unreinlichkeit, welche sich kaum beschreiben läßt; Kopf, Bart, Kleider wimmeln von Ungeziefer; der Körper wird fast nie gewaschen; Seife kennt der polnische Bauer garnicht, und das vielleicht alle vier Wochen gewechselte Hemd wird, wie überhaupt die Wäsche, auf einen Stein im Flusse oder See gelegt, dort angefeuchtet, mit einem Stück Holz tüchtig geklopft, dann ausgerungen und getrocknet." Ebenso elend waren die Wohnungsverhältnisse. „Schweine, Kälber und Gänse leben oft in vertraulichem Vereine mit den Bewohnern, ein plumper Tisch und eine rohe Bank und desgleichen Bettgestell und höchstens einige Klötze zum Sitzen, ein schwarzgrauer Sack mit Moos, Stroh und selten mit schlechten Federn als Bett, alles selbst gefertigt, eine große Wassertonne,

8. Heimatkundliches Lesebuch - S. 8

1912 - Danzig : Kasemann
8 Einfach gestaltet sind der Ost- und Südrand. Mehr Abwechselung in der Gestaltung der Küste bietet der Westrand. Der nördlich der Stadt Zoppot unmittelbar ans Meer herantretende pommerellische Landrücken sorgt für diese Abwechselung. Flach liegende Buchten wechseln mit wallartig hoch und steil aufsteigenden, gegen das Meer trotzig vortretenden Plateaus, hier Kämpen genannt, ab. Der Formenreichtum dieser stark gegliederten Westküste wird noch durch die etwa 35 km lange Landzunge Hela vermehrt. Die Danziger Bucht stellt die tiefste Bodensenke der Ostsee im gesamten deutschen Küstengebiet dar. Erst in 110 Tiefe erreicht östlich Hela das Steilküste an der Danziger Bucht bei Oxhöft. Senkblei den Meeresgrund. Schnell fällt der Boden zu dieser Tiefe ab, be- sonders an der Südspitze Helas und an der Frischen Nehrung. Flach ist der innere Teil der durch die Landzunge Hela gegen das offene Meer geschützten Putziger Wiek, wo auf weite Flächen nur 0,5—3 m die Wassertiefe betrügt. Dte Kenntnis von dem inneren Aufbau des in Rede stehenden Gebietes ist fast ausschließlich auf die Küstenränder beschränkt. Im Osten ist es die Schichtenreihe tertiärer Sande, die den meerbespülten Fuß des Samlandes bilden und durch ihren Reichtum an Bernstein Weltruf erlangt haben. Eine Diluvialdecke von im ganzen geringer Mächtigkeit überlagert den tertiären Kern des nach Süden sich verflachenden Samlandes. Diluviale Schichten verschiedenen Alters sowie alluviale Anschwemmungen bilden den Festlandsrand des Frischen Haffes, das im geologischen Sinne als ein Stück der Danziger Bucht zu betrachten ist. Erst durch das Vorschieben der alluvialen Dünenkette der Frischen Nehrung ist es dem Meere entfremdet

9. Heimatkundliches Lesebuch - S. 9

1912 - Danzig : Kasemann
9 worden. Das weite Alluvialland des Weichseldeltas bildet den übrigen Teil des Südrandes der Danziger Bucht. Im Westen treten unter einer diluvialen Decke wieder tertiäre Bildungen an die See heran, so bei Hoch-Redlau, an der Oxhöfter Kämpe und weiter nördlich zwischen Rixhöft und dem Dorfe Chlapau. Gegen den Rand der Putziger Wiek haben sich in den Buchten Torfbildungen vorgeschoben, zwischen denen die tertiär-diluvialen Kämpen inselartig emporragen. Für die Beurteilung des inneren Aufbaues des Untergrundes der Danziger Bucht ist die weit vorspringende Landzunge Hela von Bedeutung. Sie bietet die Möglichkeit, durch Tiefbohrungeu Bodenproben aus dem eigentlichen Untergründe zu erhalten. Diese Bohrungen haben gelehrt, daß der feste, anstehende Untergrund der Danziger Bucht der Kreideformation angehört, genau so wie der tiefere Untergrund in ganz Westpreußen und überhaupt im Gesamtgebiet des baltischen Landrückens und weiter des nord- deutschen Flachlandes. Auf diesem ungestört sich ausbreitenden Kreideboden lagern Sande, Tone, Kiese und Geröllsteinmassen, die mit dem Schleppnetz und Senkblei vom Schiffe aus erreicht werden können. Für die Ostsee gilt im allgemeinen der Satz, daß ihre Vertiefungen und Aufragungen durch Absenkungen größerer oder kleinerer Partien zwischen stehengebliebenen oder emporgepreßten Horsten entstanden sind. Hiernach wäre die Danziger Bucht mit ihren ungewöhnlich tiefen, schnell abfallenden Gründen als eine solche Absenkung oder ein Beckeneinbruch zwischen stehen- gebliebeneu Horsten im Westen und Osten anzusehen. Für diese Vermutung ist ein sicherer Beweis bisher aber nicht erbracht worden. Im Gegenteil, die erwähnten Tiefbohrungen auf der Landzunge Hela machen es wahr- scheinlich, daß mindestens der westliche Teil der Danziger Bucht auf der- selben ungestört liegenden, großen Kreidescholle ruht, die den anstehenden Untergrund der benachbarten Festlandsgebiete bildet. Für die Danziger Bucht sind hiernach weniger oder gar nicht solche Senkungsvorgänge maß- gebend, vielmehr tritt hier das im Bereich der Ostsee wirkende zweite, das eiszeitliche Machtmittel in den Vordergrund. Die einst von Norden her vorgeschobenen gewaltigen Gletschereismassen haben wie an vielen anderen Stellen des Ostseebeckens, so auch im Gebiet der Danziger Bucht die dem alten Kreidebvden aufgelagerten lockeren Tertiärschichten abgeschürft, während diese Schichten zu beiden Seiten stehen blieben. Warum die jetzt hoch auf- ragenden Ränder im Westen und Osten von jener Abschürfung verschont ge- blieben sind, weiß man zur Zeit nicht. Eher läßt sich aber noch die Frage beantworten, ob die Danziger Bucht immer schon ein von Wasser bedecktes Stück der Erdrinde gewesen ist. Sehen wir von den älteren Perioden der Erdgeschichte ab, deren topo- graphische Verhältnisse den gegenwärtigen gar zu fremd gegenüberstehen, so ergibt sich aus dem Vorhergehenden, daß Meereswasser zur Kreidezeit das ganze norddeutsche Flachland, also auch unser Gebiet, bedeckte. Auch das alt- und jung-tertiäre Meer überflutet es in wechselnder Ausbreitung. Diese Wasserbedeckung muß bis in jene Zeit bestanden haben, da die skandinavischen Jnlandeismassen sich Norddeutschland zu nähern begannen. Sie erst haben höchstwahrscheinlich diesem Meere durch Verdrängung ein Ende gemacht. Eine andauernde, ununterbrochene Wasserbedeckung der Danziger Bucht besteht hiernach erst vom Schlußabschnitt der Eiszeit. Zunächst wogte am

10. Teil 1 - S. 31

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 31 — in ungestümem Angriffe nach und bringt in des Feindes Reihen. Mann kämpft gegen Mann, bis der Sieg errungen worben ist. Die Sieger teilen burchs Los Beute und Gefangene und ziehen heim mit Siegesgesang. 6. Das Gefolge. Außer dem Heerbanne gab es noch eine freiwillige Waffeufreundschaft, die man das Gefolge nannte. Kriegslustige Jünglinge sammelten sich um einen als Anführer bewährten, hochgeachtet! Edeling und schwuren, vereint mit ihm leben und sterben zu wollen. Sie nannten ihn Fürst, b. H. der Vorberste. Träge Ruhe war ihnen verhaßt. Saß der eigene Volksstamm im Frieberr, so zog der Fürst mit seinen Gefolgs-mannen zu beit Völkerschaften, die sich im Kriege befanben. 1. Wie entstanben die Völkerschaften? Nenne solche! Gib ihre Wohnplätze an! 2. Welche Völkerschaft hat in beiner Heimat gewohnt? 3. Suche die Grenzen ihres Laubes zu bestimmen! 4. Wobnrch schützte unsere Völkerschaft ihr Land? Gib Schutzburgen ans unsrer Gegenb an! 5. Wobnrch wirst bu bar an erinnert, daß die benannten Orte Schutzburgen waren ? 6. Warum befestigten die Völkerschaften die Gegenben beim Eintritt nnb Austritt der Flüsse? 7. Kannst bu bir erklären, warum man die Erhöhungen Berge nennt ? 8. Inwiefern ist das Wort Burg mit Berg verwanbt? 9. Gib an, wie unsre Vorfahren das Land befestigten! 10. Unterscheide (Schutzburgen und Ritterburgen! 11. Erkläre die Namen: Herzog, Fürst, Heerbann, Gefolge! 12. Unterscheibe die Bewaffnung unserer Soldaten von berjenigen der Heerbannleute! 13. Unterschieb zwischen einem Herzog von heute und bern Heerbannherzog! 14. Denke, bu wärst ein cherus-fischer Kriegsmann und würbest zum Kampfe gerufen; was hättest bu zu tun? 15. Beschreibe die Heerbannschlacht! Gib durch Zeichnung die Ausstellung der Gegner an! B. Die alten Deutschen und die Mmer. 1. Die Römer und ihr Reich, a. Die Römer. Jenseit des jwhen Alpengebirges, im Laube Italien, wohnten zu der Zeit, ba ^esus lebte, die Römer. Sie hatten ihren Namen von der Stadt Rom, waren von kräftiger, untersetzter Gestalt, hatten schwarzes Haar und gelbliche Hautfarbe. Die Männer gingen metst bartlos und kurzgeschoren. Sie kleibeten sich in ein weites, mantelartiges Gewanb, die Toga. Darunter hatten sie ein bis auf die Knie reichenbes, ärmelloses Untergewanb, die Tunika. Auch trugen sie golbene Ohrgehänge und Armbänber, gingen meist ohne Kopfbedeckung und hatten an den Füßen Sandalen. Sie
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