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1. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 6

1849 - Karlsruhe : Groos
6 Die Thiere. die Thiere gelegt, und die große Weisheit, die sich in solchem „ Nest-, Zellen- und Netzbau offenbart, muß daher Ihm zuge- schrieben werden. Die Thiere gewähren dem Menschen vielfachen Nutzen. Die Kühe, Ziegen, die Schafmütter, die Eselinnen, geben uu6 die einfachste und gesündeste Nahrung, näinlich ihre Milch..: Ge- wisse Völker genießen auch die Milch der Kameele, der Pferde, der Neunthiere. Aus der Milch werden noch Nahrungsmittel von anderer Art bereitet, welche angenehm und schmackhaft sind, wie Butter, Käs; und anö der Butter wird Schmalz gewonnen, mit welchem die Gemüse geschmälzt werden. Ebenfalls zur Nahrung, und zwar zur kräftigsten, dient dem Menschen das Fleisch vieler Thiere, wie das der edcln Haus- thiere, das dcs Iagdwildes, das der körnerfressenden Vögel, der Schildkröten, fast aller Fische, das der Krebse. Die Fleisch- brühe gibt stärkende Suppen. Auch die Eier der Hühner, der Gänse und vieler andern Schwimmvögel, sowie die der Meer- schildkröten sind eine sehr gesunde, kräftige Nahrung und dienen zur Bereitung des köstlichsten Backwerks und feiner Gemüse. Die Biene bereitet dem Menschen die süßeste Speise, den Honig. 5. Monchtrlci Stofe von Thieren ^nr Kereilung unserer Kleidungsstücke. Durch ihr Fell und ihre Haare geben die Thiere Stoffe zur Bekleidung. Die Felle der Schafe, Kameele, Füchse, Bären, können geradezu zur Umhüllung oder zu einem Uebcrwurf über die Unterkleidung gebraucht werden. Die Felle anderer, wie des Rindes, dcs Hirsches, werden erst durch eine besondere Zu- bereitung in Leder umgewandelt, das daun zur Fußbekleidung verarbeitet wird. Die Wolle der Schafe wird gesponnen, und das Wollgarn wird zu Tuch verwoben, oder zu Stnunpfen, Wämsen, verstrickt. Die Haare der Hasen werden mit Wolle in Filz verwandelt, und aus diesem werden Hüte und Mützen geformt. Die Seidenraupe spinnt den feinen, kostbaren Scidenfaden, aus welchem eben so prachtvolle alö nützliche Kleidungsstücke und andere Dinge bereitet werden. 4. Vielerlei Nahrung-mittel von den Thieren.

2. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 36

1849 - Karlsruhe : Groos
36 Die Pflanzen. Hanf, Flachs oder Lein, erzeugen in ihrem Baste den Stoff zur Bereitung der Leinwand. Die Baumwollenstaude erzeugt in ihrer Samenwolle die Baumwolle, welche die vielfachste Anwen- dung zuläßt. Der Hauptverbrauch ist, daß man sie zu Garn spinnt und verwebt. Ihre Verarbeitung beschäftigt viele tausend Menschen in allen Ländern. Ungesponnen dient sie zur Ausfüt- terung der Kleider, Bettdecken. 5. Prtnnstosse von Pflanzen; manigsnche Anwendung de« Hol^e«. Die Pflanzen erzeugen auch diejenigen Stoffe, die zum Brennen dienen, wie das Holz, den Torf, oder haben sie in uralter Zeit erzeugt, wie die Steinkohlen, Braunkohlen. Ohne diese Brennstoffe vermöchten wir kein Feuer zu unterhalten und könnten demnach auch nicht ausrichten, was durch's Feuer oder im Feuer zu Stande gebracht wird. Durch's Feuer erwärmen wir aber im Winter unsere Zimmer, kochen, backen, rösten wir unsere Speisen. Durch's Feuer werden die Metalle geschmolzen, oder heiß und glühend gemacht, damit sie zu nützlichen Werk- zeugen und Gefäßen verarbeitet werden können. Durch's Feuer werden die weiten Stoffe erhärtet, die^maii zu Geschirr, Ge- fäßen, Oefen, Ziegel und Bausteinen geformt hat. Besonders wichtig ist das Holz, das uns die Bäume liefern, weil es ni.l t nur ein Brennstoff, sondern auch ein Hauptbau- stoff ist, und sonst noch vielfache Anwendung findet. Ohne An- wendung von Hol; könnten größere Gebäude gar nicht aufge- führt werden. Schon zur Aufführung der Baugerüste bedarf man Hol;. Alles Gebälke der Häuser besteht aus Holz. Der Dachstuhl, worauf das Dach ruht, besteht ans Holz. Die Vcr- kleidun z d w Wände, das Legen der Böden, die Herstellung von Thüren, Fenstern, Läden, erfordert den Verbrauch von Holz. Fast alle Hausgeräthschakten, wie Schränke, Kästen, Tische, Stühle, Bettladen, werden aus Holz gefertigt. Die meisten Handwerkszeuge, wie Hämmer, Bohrer, Sägen, Hobel, Dreh- stühle, Schuitzbänke, eben so viele Gefäße, wie Kübel, Züber, Ständer, Fässer, werden theilweise oder ganz aus Holz ge- macht. Bis aber ein Baum so herangewachffn ist, daß er mit Nutzen gefällt und„als^Hol; verbraucht werden kaun, bedarf es

3. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 7

1849 - Karlsruhe : Groos
7 Die Thiere. 6. Verschlcdtimrtlgc pcnühung anderer Thierstasse. Noch andere Stoffe, welche uns die Thiere liefern, finden die verschiedenartigste Benützung und Anwendung. Die Deck- und Flaumfedern der Gänse, Enten und anderer Vögel dienen zur Bereitung weicher, warmer Betten, die Pferdehaare zu Polstern, Matrazen; die Federkiele der Gänse benützt man zum Schreiben; aus den Borsten des Schweins macht man Bürsten, Pinsel, Kehrbesen; die Stoßzähne des Elephanten geben das Elfenbein; die Barten des Walfisches, die ihm statt der Zähne dienen, finden als Fischbein verschiedene Anwendung; sein Fett wird zu Thran ausgesotten. Der Auswurf der Thiere ist der gewöhnliche Dünger für die Felder und Wiesen. Auch ihre Knochen geben, in Mehl verwandelt, ein wirksames Dnngmittcl. Ein einziges Thier gibt oft einer ganzen Völkerschaft ihren Unterhalt. So leben die Grönländer, bei denen cs so kalt ist, dasi man keine Rinderherden halten kann, und bei denen des- halb auch fast Nichts wächst, von einem Seethicre, dem See- hunde. Derselbe gibt ihnen sein Fleisch zur Nahrung, sein Fell zur Kleidung und zu ihren Kähnen, und sein Fett zur Erwär- mung und Beleuchtung ihrer Wohnungen. 7. Nutzn» mxnchrr Tigert durch ihre Kräfte. Die Zug- und Lastthierc helfen uns das Feld bestellen, die Ernten der Aeckcr, Wiesen, Weinberge, in die Scheune, den Keller lmd Speicher schaffen, das Holz in die Wohnungen und die Baustoffe auf die Vaustätten bringen. — Die Ochsen und Pferde ziehen den Pflug, die Egge, Lastwägen und Karren; die Esel tragen schwere Mehl- und Fruchtstiele und Steine. Die Pferde ziehen die Fruchtwägen, und nur durch ihren Dienst wird die Schnelligkeit der Posten zu Stande gebracht. Hunde ziehen kleine Wagelein und treten die Räder in Schmieden und bei Pumpbrunnen. In kalten Ländern ziehen Rcnnthiere und Hunde die Schlitten. Mit Pferden, Maulthieren und Eseln macht man Fahrten und Ritte, um sich der Mühe des Gehens zu entheben, oder um schneller und ohne große körperliche Anstrengung von einem Orte zum andern zu gelangen. Maulthicrc Und Saum- pferde tragen die Reisenden sicher über unwegsame Gebirge und

4. Geschichte - S. 19

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
19 ward es auch unter dem Kessel lebendig: die Salpetersteine zerschmolzen, vermischten sich mit der Asche und dem Sande, und als das Feuer ausgebrannt war, verhärtete sich der Brei zu einer schönen, blanken, durchsichtigen Masse und wurde — Glas. Ein anderes mal weidete ein phönizischer Hirt seine Heerde nicht weit vom Meeresstrande. Sein Hund schnobert überall umher und kommt endlich zurück mit blutendem Maule. Der Hirt will den Schaden besehen, wischt die Schnauze des Hundes mit einer Flocke Wolle, aber siehe da! es ist kein Blut, sondern ein Saft, und nach einigem Suchen findet der Hirt eine zerbissene Schnecke. Eine schönere Farbe hatte der Hirt nie gesehen; er macht die Sache bekannt, man versucht es, Zeuge mit diesem Safte zu färben, was vortrefflich gelingt. Diese Purpurkleider wurden im Alterthum so kostbar geachtet, daß nur Könige und sonst sehr reiche Leute dergleichen tragen konnten. Der reiche Prasser im Evangelium z. B. kleidete sich in Purpur. Das Glas hatte bei den Phöniziern weniger Nutzen als bei uns; sie brauchten es nur als Münze und Putzwerk. Trinkgefäße verfertigten die Alten überhaupt aus Thon, Holz, Blech, Gold oder Silber; Fensterscheiben hat man in dem warmen Morgenlande nicht nothwendig; man schloß die Oeffnnngen höchstens durch Vorhänge, und statt der Spiegel, die erst später vorkamen, waren polierte Metallplatten im Gebrauch. Noch wichtiger ist für uns die Buchstabenschrift, deren Erfindung ebenfalls den Phöniziern zugeschrieben wird. Die Phönizier hatten nur 16 Buchstaben und schrieben von der Rechten zur Liuken, und alle, die von ihnen schreiben lernten, folgten ihrem Beispiele, z. B. die Israeliten, Chaldäer, Araber. Die Griechen schrieben nachher die erste Zeile nach der Rechten, die zweite nach der Linken, die dritte wieder nach der Rechten und so abwechselnd, ohne abzusetzen. Dies nannte man Bnstrophedon, Ochsenwendung, weil die Ochsen beim Pflügen so gehen. Noch später schrieben die Griechen bloß nach der Rechten hin. Man schrieb auf gepreßte Palmblätter, auf feine Lindenrinden, auf Leinwand, auf ägyptischen Papyrus, auf Thierhäute, die nirgends so trefflich zubereitet wurden wie in Perga-mns, und daher Pergament hießen. Man hatte schwarze

5. Heimatkundliches Lesebuch - S. 341

1912 - Danzig : Kasemann
341 (Pommerellen) Wenden, tut Süden Polen; das rechts von der Weichsel gelegene Gebiet der Provinz hatten, ebenso wie Ostpreußen, die heidnischen Preußen (Pruzzen) inne, ein in Sprache und nach Abstammung den Lithauern verwandtes Volk, das jedoch südlich der Ossa, im Culmer Lande, stark pv- lonisiert und mit Polen gemischt war. Die heidnische Bevölkerung Westpreußens unterhielt außer mit den deutschen Nachbarn in dem oben genannten Zeitraum sehr lebhafte Handels- beziehungen mit den mohamedanifchen Reichen des Orients. Von dort ge- langte viel arabisches Geld (kufische Münzen) ditrch Handelsaustausch hier- her, außerdem lieferten die arabischen Handelsplätze unserm Norden Weine, Früchte, leinene, seidene und baumwollene Stosse, von denen im Laufe der Zeit nichts als die arabischen Namen sich erhalten haben, wie Damast, Atlas, Kattun usw.; wahrscheinlich wurden auch Waffen, Geräte, Schiffstaue, Kauri- muscheln und Glasperlen ausgeführt, ferner zahlreiche Schmucksachen aus Silber, Hals- und Armringe aus mehreren gewundenen Silberdrähten usw., endlich die sogenannten Hakenringe, kleine offene Ringe ans Silber von der Gestalt eines Hakens, deren eines Ende schleifenförmig umgebogen ist. Dafür lieferte unser Norden den Arabern Sklaven, Mammutszähne, Jagdfalken, Vieh, Leder, besonders aber Pelze vom Fuchs, Zobel, Hermelin, Wiesel, Biber, Eichhörnchen und Hasen, Fischleim und Fischzähne, Honig, Wachs, Getreide, Bernstein. Schwerter, Panzer, Pfeile und Pelzmützen; die zahlreichen Geräte aus Eisen, wie Äxte, Messer, Pfeilspitzen, Lanzen usw. wurden wahr- scheinlich hier verfertigt. Es find uns nun aus jener Zeit in Westpreußen auch Überreste von Wohnplätzen erhalten, nämlich Pfahlbauten in einigen Seen, z. B. im Lonkorreker See (Kr. Löbau), im Skarliner See (Kr. Strasburg) usw. Aber auch die Burg wälle, zwar in erster Linie für Verteidigungszwecke bestimmt, find zum Teil auch bewohnt worden. Die Erbanungsart der Burgwälle wurde überall genau der Ört- lichkeit angepaßt, und es lassen sich in dieser Beziehung verschiedene Typen unterscheiden. Als vornehmster Typus sind die Ringwälle zu nennen, die dort an- gelegt wurden, wo ein Schutz auf allen Seiten nötig war, also auf ebenem Gelände oder auf flachen, leicht ersteigbaren Hügeln. Wie die Ringwälle erbaut wurden, darüber gibt einen guten Aufschluß ein Bericht des Ibrahim ibn Jaküb, der im Jahre 973, wahrscheinlich als Arzt, eine Sarazenen- Gesandtschaft an den Kaiser Otto I. nach Merseburg begleitete. Er sagte darin folgendes: „Wenn sie (die Slaven) eine Burg gründen wollen, so suchen sie ein Weideland, welches an Wasser oder Rvhrsümpfen reich ist und stecken dort einen runden oder viereckigen Platz ab, je nach der Gestalt und dem Umfang, welche sie der Burg geben wollen. Dann ziehen sie darum einen Graben und häufen die aufgeworfene Erde auf. Diese Erde wird mit Brettern und Balken so fest gestampft, bis sie die Härte von Pisé (tapia) erhalten hat. Ist dann die Mauer (der Wall) bis zur erforderten Höhe aufgeführt, so wird an der Seite, welche man auswählt, ein Tor abgemessen und von diesem eine hölzerne Brücke über den Graben gebaut." Ju dieser Schilderung ist zunächst bemerkenswert, daß der Wall, rund oder viereckig, in sich geschloffen war. Ferner, die Erde zur Errichtung des

6. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 411

1839 - Karlsruhe : Groos
Die Erdtheile. 411 Christen und Israeliten (Rajas) zahlen Kopfgeld. Der Kaiser heißt Groß- herr, sein erster Minister Großvezier, sein. Staatsrath Diwan, der erste Minister des Auswärtigen Reis Effendi, der Großadmiral Kapudan Pascha, der Hofdolmetsch Dragoman der Pforte; die hohen Geistlichen und Rechtskundigen sind die Ulcma's und deren Vorsitzer ist der Groß- mufti, der Befehlshaber zu Land und Wasscrheißtseraskier. Die Landschaften werden durch Paschas von 1 — 3 Roßschweifen regiert. Die seidene Schnur. — 1453 haben die osmanischen Türken dem griechischen Reich ein Ende gemacht. Seit dem 9. Jahrhundert werden sie bekannt. 1821 begannen die Neugriechen ihren Freiheitskampf. 1832 wählten sie den Prinzen Otto von Baiern zum König. — Die Türken ahmen jetzt eu- ropäische Sitten nach; die Ianitscharen wurden 1826 vernichtet. Die Donauländer sind feucht; das Gebirge ist rauh und kalt, die Thäler sind mild; wenig Regen. Pest. Marmor auf Paros. Es wächst auf der griechischen Halbinsel, was in Italien wächst. Malvasierwein. Lorbeerbaum. Opium. Galläpfel. Safran. Baumwolle. Mastix (zu Weih- rauch). Viele Ziegen, feinhaarige Schafe, auch Kameele. Die Erdtheile. 1. Europa macht mit Asien nur ein Erdganzes aus. Der Erd- theil Europa ist durch vorspringende Halbinseln und einspringende Meeresbuchten sehr vielfach gegliedert; die Gliederung nimmt zu, je weiter er sich von seinem Zusammenhange mit Asien entfernt. Fast alle Länder Europas werden von Meerestheiten bespült. Dieser kleine Erdtheil vermochte daher seine Herrschaft über alle andern Erdtheile auszubreiten, und ist in der Geistesbildung seiner Bewohner allen andern vorangeeilt. 2. i. Der Erdtheil Asien ist durch ein vorherrschendes Hoch- land ausgezeichnet; dasselbe fällt nach allen 4 Weltgegenden durch Stufenländer, von denen die eine Reihe höher, die andre tiefer liegt zu Flachländern ab. Das Hochland oder Hochasien liegt in der Mitte des Erdtheils. Der ganze Erdtheil umfaßt ungefähr 722,000 □ M. (5 Mahl größer als Europa). Im N. ist Asien vom Eismeer, im O. vom kamschatkischen, ochotzkischen, japani- schen, chinesischen und hinterindischen Meere begrenzt. Von Ame- rika ist cs durch die Behrings- oder Cooksstraße geschieden. Im S. wird es vom indischen Meere begrenzt, dessen Theile die Straße von Malacca, der bengalische Busen, der persisch-ara- bischemeerbusen und der arabische Meerbusen sind. Ins. W. ist es von Afrika durch den arabischen Meerbusen oder das rothe Meer ge- . 18.

7. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 86

1839 - Karlsruhe : Groos
86 Erste Stufe des Unterrichts. 7. Die Gewässer sind ferner der Aufenthaltsort für eine Menge von Geschöpfen, die uns von der größten Wichtigkeit sind, in- dem sie uns theils zur Nahrung dienen, theils uns allerlei Stoffe abgeben, die wir gebrauchen oder die wir zu Gerathen und andern Dingen verarbeiten. Die Bewohner mancher Länder, z. B. die Grönländer und Eskimos sind fast ganz auf Seehundsnahrung gewiesen und ihre Hauptbeschäftigung besteht im Seehundsfang. Die Seehunde aber leben an den Küsten jener nördlichen Länder, schwimmen und tauchen fast immer im Wasser und leben von Fischen und Seemuscheln und Seeschnecken. Das Fleisch dieser Thiere ist ihre Nahrung, ihr Speck gibt ihnen Thran zum Brennen und zum Schmälzen ihrer übrigen Nahrungsmittel, und die Felle dieser Thiere geben den Stoff zu ihren Kleidungsstücken, und auch zu uns werden die Felle dieser Thiere gebracht, und zu Kofferüberzügen, zu Decken für Reiseränzchen und zu Mützen verarbeitet. Die Bewohner der Meeresküsten und die, welche in der Nähe großer Flüsse und Seeen wohnen, beschäftigt der Fischfang. Fische machen einen Haupttheil ihres Reichthums aus. Viele Tausende von Menschen machen weite Seefahrten aufden Härings-, oder aufden Stockfisch - und Wallfischfang, z. B. die Holländer, und unsere Kaufleute verkaufen die gefangenen und eingesalzenen Meergeschöpse, oder verkaufen den Thran, den man aus dem Speck des einen von diesen Thieren, nämlich von dem Wallfische gewinnt, oder die Mundknochen dieses Thiers, die man Fisch- bein nennt. Die Bewohner der nordwestlichen Meeresküste von Frankreich sammeln an den Felsen unter dem Meere eine Artflachcr Muscheln, die man Austern nennt. Das Fleisch dieser Muschelthiere gilt als ein köstlicher Leckerbissen und wird ganz roh gegessen; die Austern werden sogar in unsere Kaufläden versandt. Die Bewohner des mittelländischen Meeres besetzen ihre Tafeln mit mehreren Arten von Krebsen, die sie in großer Menge im Meere fangen und die ein vortreffliches Fleisch haben. Eine Art Seethiere im mittelländischen und rothen Meere bildet den Badeschwamm, den man als eine große, braune Masse an Steinen findet.

8. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 143

1839 - Karlsruhe : Groos
Das Großherzogthum Baden. 143 ruhe) und zu Villingen bereitet; nebenbei wird Glaubersalz gewonnen, welches so wohlfeil als Kochsalz und mit besserer Wir- kung als Kochsalz in der neusten Zeit dem Vieh gefüttert-wird. — Salmiak (aus Knochen, Hörnern gewonnen, zur Verzinnung des Eisensund Kupfers, und als Arznei verwandt) wird ebenfalls in der chemischen Fabrik zu Rüppurr bereitet.— Sauerkleesalz (zu einer Farbenbeize und zur Tilgung von Rost- und Dintenfle- cken in Leinwand) wird zu Gernsbach und Schapbach (im Schap- bacher Thal) bereitet (aus dem wildwachsenden Sauerklee). Eine Schwefelsäurefabrik (welche sogenanntes Vitriolöl lie- fert, das in' der Färberei, in Zucker- und Sodafabriken und zur Bereitung der Stiefelwichse angewandt wirb) besteht in Mannheim. (Der Schwefel selbst kommt aus dem Ausland.) Leim (Gallert aus den Flechsen oder Sehnen, Füßen, Hörnern und Klauen der Thiere, vom Abfall des roth- und weißgegerbten Le- ders) wird zu Gernsbach, Ettlingen und bei Ladenburg gesotten.— Weingeist (von den Schreinern zum Polieren, zur Auflösung des Harzes z. B. des Schällacks von Hutmachern, bei der Zuckerbe- reitung, zur Unterhaltung einer Weingeiftlampe re. gebraucht) wird zu Karlsruhe bereitet. Essichfabriken (an der Luft gesäuer- tes Wasser und Branntwein) bestehen allenthalben. 54. Glashütten bestehen in Gaggenau (im untern Murgthal), zu Niederschopfheim (bei Offenburg), zu Nordrach (bei Gengenbach), bei Villingen, zu Neurothwasser oder Neuglashütte bei Neustadt, zu zu Aeule(bei St. Blasien), Bubenbach (bei Bräunlingen), bei Hü- fingen. Steingutfabriken find zu Baden, zu Zell am Harmersbach und zu Hornberg, (Die von Zell versendet ihre Waaren weit hin). Fapencefabriken find in Mosbach (schwach betrieben) und zu Durlach in Gang. Steingeschirr (Krüge, Töpfe) wird zu Oppenau und zu Schwarzach (bei Eberbach) verfertigt.— Die Töpferwaaren von Baden sind besonders gesucht. Porcellanöfen werden zu Karlsruhe und Mannheim verfertigt. — Eine Steinfigurenfabrik (Steinbilder aus einer gebrannten Steinmasse) besteht in Zizzcnhausen bei Stockach. (Eine Porcellanfabrik findet sich nicht im Lande). 55. Papierfabriken bestehen zu Dallan (bei Mosbach), zu Mosbach, im Schrießheimerthal (zwischen Heidelberg und Wein- heim), zu Flehingen (bei Breiten), zu Ettlingen, Niesern, Ober-

9. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 138

1839 - Karlsruhe : Groos
138 Zweite Stufe des Unterrichts. Amtssitze Sankt Blasien. — Lörrach und das Wiesenthal liefert Baumwollenzeuge, Papier; Waldkirch liefert Baum- wollengarn , geschliffene Granaten und Bergkrpstalle. — Ett- lingen und das untere Albthal Baumwollengarn, bald auch Baumwollenzeuge, Pulver, Papier und Zucker. Zn Sankt Bla- sien finden sich große Baumwollenspinnereien, eine Maschi- nenfabrik; ein Unternehmer (von Eichthal) beschäftigt über 600 Arbeiter. Gewerbsame Orte auf dem Schwarzwalde sind: St. Georgen, Trpberg, Schönenwald bei Trpberg, Furtwangen, Vöhrenbach, Neustadt, Oberlenzkirch. Ihre Bewohner verfer- tigen die berühmten Schwarzwälder Wanduhren, welche weithin, sogar über das Meer, in Handel kommen; unter diesen kommen sehr künstliche, kostbare Spieluhren vor, welche größere Tonstücke spielen. Auch werden in diesen Gegenden sehr feine und kostbare Strohgeflechte zu Strohhüten gefertigt, vor- züglich in Schönenwald, Neustadt, Waldkirch, Oberlenzkirch und Todtnau, die ebenfalls weithin in Handel kommen. Auch Löffel von Sturzblech werden in diesen Gegenden verfertigt. Holzwaaren, z. B. Schachteln, Kochlöffel, Mausfallcn, Sieborc. liefern die Bewohner von Todtnau und Trpberg und treiben damit weithin Handel. Schönau an der Wiese hat sehr viele Bürstenbinder, welche mit ihren Waaren und mit Zunderlappcn ganz Süddeutsch- land besuchen. Holzschuhe werden zu Freiolsheim (Dorf zwischen Ettlingen und Gernsbach) auf dem Gebirge verfertigt und weithin verkauft. Harz, Pech, Kienruß und Terpentin (zum Anstreichen, als Thierarznei, mit Weingeist vermischt zur Beleuchtung), Theer, Kolophonium (Geigenharz, zunc Bestreichen der Geigensaiten und zum Löthen der Metalle) gewinnen aus dem Harz der Nothtannen die Bewohner des Oppenauerthals, oes Kinzig - und hauptsächlich des Schapbacherthales, die in der Umgegend von Donauö- schingen, die im Murgthal, und treiben damit Handel.— Ge- werbsam im Oderrwalde ist die Stadt Schönau. Hier nähren sich viele Tuchmacher. Die Leinenweberei wird im Odenwalde stark getrieben. Gerberrinde aus dem Odenwalde kommt in Handel. Faßreife gehen von Wertheim in starker Ausfubr in's Ausland. 45. Der Weinbau ist auf vorzüglicher Höhe bei Wertheim (Remberg und Wettenberg), im Taubergrund (der Gerlachs-

10. Heimatkundliches Lesebuch - S. 499

1912 - Danzig : Kasemann
499 trugen 120 Millionen Taler. Die landwirtschaftlichen Besitzungen waren so heruntergekommen, daß sie in Sulchastationen um 1/e, ja um V10 ihres heutigen Wertes verkauft wurden. Die Kriegsschulden der einzelnen Städte waren sehr groß: so betrug die von Elbing über 2000000, die von Danzig 12000000 Taler. Auch um das Schulwesen stand es schlecht: ganz West- preußen hatte 1816 nur 1133 Volksschulen. Ganz besonders erschrecklich waren die Zustände natürlich in den entlegenen Gegenden der Provinz, der Tuchler Heide und der sogenannten Kassubei. Dafür ist charakteristisch eine Beschreibung, die der Oberforstmeister von Pannewitz in Marienwerder noch 1829 entwarf und in der es folgendermaßen heißt: „Besonders roh sind die polnischen Bewohner der Wälder, namentlich der Tuchelschen Heide und in Kassuben. Die Nahrung dieser Menschen ist mit der der Haustiere oft ganz gleich. Ihr Bart und das Haupthaar wird nicht gekämmt, und die Kleidung besteht in grober Leinwand und einer Art selbstbereitetem hellblauen, groben Tuch, welches im Winter den schmutzigen, gelbbraunen Körper oft nur zum Teil bedeckt, denn häufig sieht man selbst sechs- bis achtjährige Kinder beim Froste im Hemde und barfuß im Schnee herumlaufen. Ein Strick befestigt die Kleidung um den Leib und vertritt die Stelle von Schnallen, Nadeln usw., deren in dieser Wildnis niemand bedarf. Viele dieser Halbwilden in den Wäldern haben das ganze Jahr kein Brot im Hause, sondern genießen es höchstens, wenn sie sich in der Stadt oder bei kirchlichen Anlässen etwas zugute tun wollen. Manche haben nie Brot gekostet, und eine Delikatesse ist es, wenn sie an Feiertagen das zwischen Steinen gequetschte Getreide zu einem ungesäuerten Teig bilden und es in Kuchenform in der heißen Asche backen. Die in ausgehöhlten Baumstämmen durch Klopfen selbst roh und elend bereitete Graupe, ferner Sauerkohl, Kohlrüben, Buchweizen, Erbsen, Kartoffeln und schmacklose Kräuter sind nächst der Milch das Hauptnahrungs- mittel dieser Waldbewohner und überhaupt der meisten Landbewohner. Die jungen Triebe der Kiefern, mit Wasser gekocht und dann bloß mit Salz verzehrt, geben in der Tuchelschen Heide hie und da auch eine Speise ab; sogar roh verzehren sie die Hirtenknaben. Die von Raupen, Staub und Regen beschmutzten Blätter der Futterrüben werden ungewaschen auf das Dach gebreitet, dort ohne Schutz getrocknet und so im Winter als Gemüse in Suppen verzehrt. Pilze, selbst die der schlechtesten Art, sind eine Leckerei für die Waldbewohner, werden aber für jeden andern ungenießbar zubereitet. Fleisch ist eine seltene Speise und kommt in den Waldgegenden zuweilen jahrelang nicht auf den Tisch; es wird daher das minder kraftgebende Gemüse in oft unglaublich großen Massen verschlungen Zu dieser elenden Lebensart kommt nun noch die ungemein große Unreinlichkeit, welche sich kaum beschreiben läßt; Kopf, Bart, Kleider wimmeln von Ungeziefer; der Körper wird fast nie gewaschen; Seife kennt der polnische Bauer garnicht, und das vielleicht alle vier Wochen gewechselte Hemd wird, wie überhaupt die Wäsche, auf einen Stein im Flusse oder See gelegt, dort angefeuchtet, mit einem Stück Holz tüchtig geklopft, dann ausgerungen und getrocknet." Ebenso elend waren die Wohnungsverhältnisse. „Schweine, Kälber und Gänse leben oft in vertraulichem Vereine mit den Bewohnern, ein plumper Tisch und eine rohe Bank und desgleichen Bettgestell und höchstens einige Klötze zum Sitzen, ein schwarzgrauer Sack mit Moos, Stroh und selten mit schlechten Federn als Bett, alles selbst gefertigt, eine große Wassertonne,
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