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Das Albertinifche Sachsen.
1553 — 1586. Kurfürst August, „Vater August" genannt, Bruder des
vorigen, hebt Kirchen-, Schul-, Berg-, Forst-, Straßen- und Postwesen,
fördert Acker-, Obst-, Weinbau und Viehzucht, wird der eigentliche Be-
gründer der Industrie durch Unterstützung aller Gewerbe und macht
Sachsen zum Musterstaate Deutschlands. Er erbaut die Schlösser zu
Annaburg, zu Freiberg und die Angustnsburg, das Dresdner Zeughaus,
die Münze und befestigt den Königstein. Seine Gemahlin Anna, vom
Volke „Mutter Anna" genannt, nimmt regen Anteil an allem, was der
Kurfürst thut, aber sie trägt auch durch falschen Glaubenseifer die Schuld,
daß August die Anhänger Calvins (Cryptoealviuisten) hart verfolgt.
1586—1591. Kurfürst Christian I., vergnügungssüchtig, überläßt dem
Kanzler Krell die Regierungsgeschäfte. Krell begünstigt den Calvinis-
mus.
1591 — 1611. Kurfürst Christian Ii., schwacher Regent. Kanzler Krell
wird enthauptet. Der Calvinismus wird unterdrückt.
1611 — 1656. Kurfürst Johann Georg, unentschlossener, seiner Zeit nicht
gewachsener Fürst, schließt sich dem protestantischen Bündnis beim Be-
ginne des Dreißigjährigen Krieges (1618 —1648) nicht an, sondern
unterstützt den Kaiser durch Eroberung der Lausitzen. 1631 tritt er auf
Seite Gustav Adolfs von Schweden, schließt aber 1635 schon wieder
mit dem Kaiser Frieden zu Prag, 1635 kommen infolgedessen die Lau-
sitzen zu Sachsen. 1637 —1640 wüten die Schweden im Lande, Pest
und Hunger fordern zahllose Opfer; 1645 Waffenstillstand mit den
Schweden zu Kötzschenbroda. 1648 Friede zu Osnabrück. 1654 Grün-
dung von Johanngeorgenstadt, Münzverschlechterung durch Kipper und
Wipper.
1656 — 1689. Kurfürst Johann Georg Ii., liebt Pracht und ist der
Jagd ergeben, bringt aber das Land tiefer in Schulden. Er legt
Friedrichstadt (Vorstadt von Dresden) und den „Großen Garten" bei
Dresden an.
1680—1691. Kurfürst Johann Georg Iii., kriegerisch („der Sächsische
Mars"), kämpft als Prinz gegen Frankreich, als Kurfürst gegen die
Türken 1683 und 1686, dann 1688—90 gegen die Franzosen. Re-
formierte Flüchtlinge ans Frankreich finden in Sachsen Zuflucht.
1691—1694. Kurfürst Johann Georg Iv., der letzte protestantische
Fürst Sachsens, verbessert das Postwesen.
1694 — 1733. Kurfürst August I., „der Starke" genannt, bereist als
Prinz 1687—89 die Länder Holland, Frankreich, Spanien, Österreich,
Italien, kämpft 1689—91 gegen die Franzosen, als Kurfürst 1695—96
gegen die Türken, liebt Pracht und Glanz. Maßlose Veschwendnng in
Aufzügen, Festen, Lustlagern (Zeithain). 1697 Ubertritt zur katholischen
Kirche. 1697 am 15. September Krönung als Polenkönig in Krakau.
Krieg mit Karl Xii. von Schweden. Frieden zu Altranstädt 1706.
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TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: August Anna August Calvins Christian_I. Krell Krell Christian_Ii Krell Kurfürst_Johann_Georg Johann Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Kurfürst_Johann_Georg_Ii Johann Kurfürst_Johann_Georg_Iii Johann Kurfürst_Johann_Georg_Iv. Johann August_I. Karl_Xii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Deutschlands Schweden Sachsen Schweden Schweden Johanngeorgenstadt Dresden Dresden Frankreich Frankreich Sachsen Sachsens Holland Frankreich Spanien Italien Krakau Schweden
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in ihren verschanzten Lagern stehen. Eiu Sturm, den die Schweden auf Wallensteins Lager unternahmen, mißlang gänzlich. Bei Lützen dagegen kam es zu einer mörderischen Schlacht, in welcher der König den zweifelhaften Sieg mit seinem eigenen Leben erkaufte (16. Nov. 1632). Vou uuu an leitete der Kanzler Oxenstierna die Angelegenheiten der Schweden und ihrer protestantischen Verbündeten. Indessen fehlte die Einigkeit unter ihren Generälen, und Wallenstein hätte durch seinen überlegenen Geist leicht seinen kaiserlichen Herrn zum Sieger machen können. Statt dessen knüpfte er treuloser Weise mit den Schweden und Franzosen geheime Unterhandlungen an und wurde deßhalb, übrigens ohne Wissen und Willen des Kaisers, als Verräther in Eger ermordet. Der Kampf dauerte noch 14 Jahre, hauptsächlich durch Frankreichs Schuld, das nun auch seine Heere, nicht bloß seine Gelder, in das unglückliche Deutschland entsendete, mit wechselndem Glücke fort.
Endlich aber verlangte alles den lang entbehrten Frieden, der 1648 zu Münster und Osnabrück zu Staude kam und wegen der Lage der erstgenannten Stadt der westphälische genannt wird. Hinsichtlich der Religionsverhältnisse wurden die früheren Verträge erneuert, d. i. den Protestanten gleich den Katholiken freie Religionsübung eingeräumt und zugleich festgesetzt, daß sie alle Kirchen und Kirchengüter behalten sollten, welche sie seit dem Jahre 1624 besaßen. Schweden dagegen erhielt bedeutende Besitzungen tu Deutschland, Sitz und Stimme auf dem Reichstage, und nach all' den schrecklichen Verwüstungen, die seine beutesüchtigen Kriegsschaaren in Deutschland angerichtet und die ihren Namen noch jetzt zum Schrecken jedes Freundes des Vaterlandes machen, anch noch 5 Millionen Thaler Kriegsentschädigung. Deß-gleichen bekam Frankreich außer einer Reihe deutscher Festungen das herrliche Elsaß. Das sonst so blühende Vaterland selbst aber bot einen Entsetzen erregenden Anblicks dar. Tausende von Dörfern und Städten lagen in Schutt und Asche, und heimatlos irrten die unglücklichen Bewohner umher. Ganze Gegenden waren in schauerliche Wüsten verwandelt. Felder lagen nnangebant, Handel und Gewerbe stockten. Dagegen vermehrten sich in den verödeten Landstrichen die wilden Thiere und drangen bis
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schweden Schweden Eger Frankreichs Deutschland Deutschland Deutschland Frankreich