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Lehre. Lehrgeld konnte der Kleine freilich keines versprechen; denn seine Eltern lagen schon seit etlichen Jahren im Grabe, und der sterbende Vater, ein armer Glaser in Straubing, hatte dem weinenden Kinde nichts zurücklassen können als Tränen. Aber der junge Fraunhofer, so hieß der Knabe, war brav und lernte eifrig, und es tat ihm gar weh, daß ihn sein Lehrmeister so selten in die Feiertagsschule schickte. Drum kaufte er sich auf dem Trödelmarkt ein altes Buch um ein paar Pfennige; darüber saß und lernte er halbe Nächte und ließ sich auch nichts anfechten, wenn seine Kameraden ihn verspotteten oder sein Meister ihn hart anfuhr. Da geschah es, daß eines Tages das alte baufällige Wohnhaus des Spiegelmachers krachend zusammenstürzte; der junge Fraunhofer wurde unter den Trümmern begraben.
Aber die stürzenden Balken hatten eine starke Decke gebildet über den Knaben und ihn so vor dem Tode beschützt. Wie nun die Nachbarn das Krachen der stürzenden Wände hörten und die Staubwolken aufsteigen sahen, eilten sie voll Schrecken aus den Häusern. Auch der König, der gute Vater Max, kam aus seinem Schlosse herbei, eiferte zur Rettung an und half selber mit, und nach vierstündiger, gefährlicher Arbeit gelang es endlich, den Verschütteten aus dem Trümmerhaufen hervorzuziehen. Als man ihn heraustrug, rief eine mitleidige Nachbarin: „Ach Gott, es ist noch dazu ein armer Waisenknabe!" Da sprach Vater Max: „Er ist keine Waise mehr; ich will sein Vater sein!" Schnell griff der gute König in die Tasche, reichte dem Knaben achtzehn Goldstücke und versprach auch ferner für ihn zu sorgen. Von dem reichen Geschenke zahlte Fraunhofer zuerst sein Lehrgeld. Mit dem übrigen Gelde aber kaufte er sich allerlei Werkzeug, um sich selbst sein Brot zu verdienen. Auch stand ihm ein vornehmer Herr bei, schenkte ihm Bücher und nahm ihn in sein Geschäft auf. Dort erfand Fraunhofer nach langer Mühe ein Riesenfernrohr, mit dem man die Sterne viel genauer sehen konnte als bisher. Jetzt wurde der junge tüchtige Mann weit und breit bekannt, und der König erhob ihn wegen seiner Geschicklichkeit in den Adelstand.
B. Betrachtung des Bildes. Der junge Fraunhofer; seine Retter; Max I.; die Zuschauer; die Trümmer des eingestürzten Hauses.
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Extrahierte Personennamen: Glaser Max Max Max Max Max_I. Max_I.
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mbnttn. Die Steinkohlen geben mehr Hitze, als da- beste
Holz, und wenn sie vorher ausgebrannt oder abgcschwefclt
werden, so brennen sie auch nicht mit so üblem Gerüche
und starkem Dampfe, wie sonst.
Der Bernstein, ein gelbliches Erdharz, findet ficham
häufigsten an den Ostsccküsten, besonders an den preußi-
schen, wo er, vorzüglich nach einem Sturme, herausge-
fischt wird; in einigen Landern wird er aber auch aus der
Erde gegraben. Die größten Stücke sind von der Größe
rincs Mcnscheukopfs. Der Bernstein ist so hart, daß er
sich drechseln und polieren läßt, und es werden Kästchen,
Dosen, Knöpfe u. dgl. daraus verfertigt. Angezündet
gibt er einen angenehmen Geruch, und dient deshalb z
Ranchcrpulver.
Der Schwefel hat eine gelbgrüne Farbe, und brennt
mit einer blauen Flamme und einem erstickenden Dampfe.
Man findet ihn theils gediegen; den mehrstcn gewinnt
man indeß aus gewissen Erzen (Schwefelkiesen) durchs
Rösten, indem man die kleingestoßenen Erze mit Stein-
kohlen schichtet und ausbrennt. Man braucht ihn in der
Haushaltung, in der Medizin, zum Schießpulver, zur Rei-
ru'gung der Wolle und Federn vom Schmutz.
Das Reißblei ist von eisenschwarzer Farbe und fest
anzufühlen. Es wird in der Erde gewöhnlich bei Zinn»
und Eisenerzen angetroffen. Es werden Bleistifte und
Schmelztiegel daraus verfertigt: die gröber» Arten benuzt
man zum Anschwärzen der Oefen. In England findet
man die beste Sorte. Die ächten englischen Bleistifte
werden aber betrüglich nachgemacht; nur erkennt man diese
sowohl, als die schlechten Sorten überhaupt daran, daß sie
an ein Licht gehalten, mit bläulicher Flamme brennen «nd
nach Schwefel riechen.
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Fleiße gepflanzt werden, um die Kochenille darauf zu er-
ziehen. Diese gibt bekanntlich einen kostbaren rothen Far-
benstoff, welcher noch schöner ist als der Purpnr der Alten.
Man färbt damit nicht nur Scharlach., karmosin. und
purpurroth, sondern auchviolet-, gelb- und zimmetbraun.
Desgleichen dient sie zur Bereitung des Karmins und
anderer rother Lackfarben. Der Handel damit ist sehr aus-
gebreitet, und es sollen jährlich wohl eine Million Pfund
nach Europa gebracht werden. Man hat berechnet, daß
an 70,000 Insekten auf ein Pfund gehen.
Die spanische Fliege ist ein glänzend grünes,
sehr schönes Käferchen. Es wird zur Heilkunde gebraucht.
Vor Zeiten brachte man es nur aus Spanien, manzfindet
es aber jetzt allenthalben in Europa, wo es Holder, Eschen
und Weiden gibt.
Die Gallwespe, ein Thierchen von der Größe einer
Stubenfliege, legt ihre Eier in verschiedene Gewächse, und
verursacht dadurch gewisse Auswüchse. Eine Gattung dieser
Insekten legt ihre Eier in die Blätter der Eichen, und
davon entstehen die Gallapfel; andere bringen sie in die
Blüthen oder in die noch zarten Früchte der Eichen, wo-
durch statt der Eicheln ganz besondere Auswüchse zum Vor-
schein kommen, die man Knopern nennt. Sowohl die
Galläpfel als die Knopern, sind in der Färberei von großem
Nutzen, und die letzter» hält man noch für besser als die
erster». Allein nur die aus südlichen Gegenden können
dazu gebraucht werden, bei uns werden sie nicht so reif,
daß sie zum Färben gebraucht werden könnten.
Die Ameisen sind kleine und schwache, aber sehr
fleißige, arbeitsame und zugleich vorsichtige und sorgfälkkge
Thierchen, von denen die meisten sich in ganzen Kolonien
auf Wiesen und in Wäldern aufhalten. Sie lassen sich
weder durch die Hitze, noch durch den rauhen Weg von
ihrer Arbeit abhalten, vorzüglich ist auch ihre zärtliche Sorg«.
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ist ein sehr flüchtiger, entzündbarer, stark riechender Stoff,
der äußerlich und innerlich als eine sehr wirksame Arznei
bekannt ist.
Der Terpentinbaum, in Gegenden am mittet
ländischen Meere, erreicht ebenfalls eine ansehnliche Größe.
Das vorzüglichste Produkt dieses Baumes ist der aus der
verwundeten Rinde fließende Terpentin, den man cyprischen
Terpentin nennt, weil er meistens aus der Insel Chio oder
Cypern gesammelt wird. Die Ausbeute dieses Terpentins
ist gering; denn vier erwachsene Baume geben jährlich nur
ungefähr 3 Pfund. Deswegen erhalt man diesen achten
Terpentin selten rein und lauter. Der gemeine Terpentin
kommt von Tannen.
Der Mastixbaum wächst vorzüglich auf der Insel
Chio, in Portugal, Spanien und andern warmen Gegen«
den. Er erreicht die Höhe eines mittelmäßigen Baumes.
^ Man schätzt diesen Baum des Harzes, Mastix, wegen,
das aus den wundgemachtcn.stämmen austräufelt. Es
besteht aus gelblichen, zuweilen ganz weißen Körnern von
verschiedenen Graden der Durchsichtigkeit und einem sehr
angenehmen aromatischen Gerüche. Es wird zu Rauch-
werk genommen, außerdem auch als innerliche und äußer-
liche Arznei mit Vortheil gebraucht.
Der Balsambaum wächst kn Arabien in der
Gegend von Mekka. Aus der wundgemachten Stamm-
rinde und aus den Zweigen tröpfelt sehr spärlich ein
Balsam aus, welcher weiß, flüssig, durchsichtig und von
äußerst angenehmem Gerüche ist. In Arabien selbst ist er
außerordentlich theuer. Er hat auch den Mekkabalsam,
and wird als Arznei gebraucht.
Ihres schönen Holzes wegen sind merkwürdig:
Der Mahagonibaum wächst im südlichen Amerika,
größtentheils auf Felsen, zu einem hohen und oft 4 Fuß
dicken Baume. Das Holz ist sehr schwer und fest, und'