57
Naturlehre.
brachte Tausende der Einwohner ums Leben.
Es gibt aber auch ausgebrannte Vulkane, de-
ren wir in Teutschland wohl 50 zählen.
Das Feuer Auswerfen der Berge entsteht
durch Selbstentzündungen in den Eingeweiden
der Gebirge, indem sich Wasser zum sogenann-
ten Schwefelkiese mischt; so entstehen Vulkane.
So schrecklich sie den Gegenden sind, wel-
che sie verheeren, so große Wohlthat sind sie
auch dem übrigen Erdboden, weil das in der
Erde befindliche Feuer durch sie einen Ausgang
findet, und sonst, wenn es sich mit Gewalt
aus der geschlossenen Erde einen Ausgang su-
chen müßte, noch mehr verheerende Erdbeben
entstehen würden.
Eine Erschütterung der Erde, welche ent-
steht, wenn sich das unterirdische Feuer einen
Ausgang sucht, heißt Erdbeben.
Die Erdbeben stürzten schon ganze Städte
ein, und verschütteten viele tausend Menschen
und Vieh; es versinken und entstehen Berge,
es verwandeln sich Meere in Landschaften, und
Land in Wasser.
Das schrecklichste Erdbeben war am 20.
Februar 1735 in Kalabrien und Messina, durch
welches 150 Städte zerstört und 100,000 Men-
schen getödtet wurden *).
Merkwürdig ist, daß in diesem Jahre sich
fast über ganz Europa ein sogenannter Höhe-
rauch verbreitete, der bis Juli anhielt, und die
Sonne in einem rothen Schleyer erscheinen
machte. Jenes Jahr war dessen ungeachtet
äußerst fruchtbar.
Eine unermeßliche Wassermenge umgibt
*) Wie furchtbar sind die Kräfte der Natur, weuu
sie zerstören! Wie ohnmächtig ist da der mächtig-
ste Mensch! Wie groß der Herr, dem die gauze
Schöpfung gehorcht!
262.
Wie entstehen
die Vulkane?
265.
Sind Vulkane
eine Wohlthat?
264.
Was ist Erdbe-
den?
265.
Welche Wirkun-
gen haben Erd-
beben?
266.
Welches war das
schrecklichste Erd-
beben, und war-
um sonst noch
merkwürdig?
267.
Was heißtmeer?
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Schleyer
Extrahierte Ortsnamen: Teutschland Kalabrien Messina Europa
6 Naturlehre.
bildet gleichsam eine Haut über dem Wasser
und legt sich wie ein gelber Handschuh über
die Finger.
Vor Zeiten hat man solche Versuche als
Wirkungen der Zauberey angesehen und den
Künstler als Hexenmeister verbrannt.
Es gibt Gewässer, welche mit Salzthei-
len vermischt, und eben deßwegen sauer sind;
denn wenn das Wasser Salz antrifft, löset
es dieses auf. Solche Gewässer heißen Salz-
quellen, Salz-Seen.
Fließt das Wasser über Mineralien, so
nimmt es auch von ihnen Theile an, und es
entstehen aus dieser Ursache die mineralischen
Wasser und Gesundheitsbrunnen.
Es gibt auch warme Gewässer, Bäder.
Diese entstehen, wenn ihre Quellen entwe-
der von einem unterirdischen Feuer erwärmt
werden, oder über Kies fließen, dessen Theile,
indem sie durch die Feuchtigkeit aufgelöst
werden, dem Wasser Wärme mittheilen. Ue-,
berhaupt sind sie in Gegenden, wo es viele j
Eisen- und Schwefelerze gibt, nicht selten
anzutreffen. Man nennt sie auch Gesundheits-
brunnen, weil sie kranken und gebrechlichen
Leuten sehr heilsam sind.
Das Wasser löset sich durch Erhitzung
in Dämpfe auf, wie wir oben hörten.
Dämpfe äußern eine erstaunungswürdige
Gewalt. Sie haben das Streben, sich nach
allen Seiten auszudehnen, und durchdringen
Hindernisse, welche sich ihrer Ausdehnung
entgegensetzen, mit furchtbarer Gewalt; —
eingeschlossen in Gefäße zersprengen sie diese.
Auf die Dämpfe gründen sich die soge-
nannten Knallkügelchen. Sie sind erbsengroße
Glaskügelchen, in welchen Wasser eingeschlos-
sen ist. Werden sie erhitzt, so zersprengt das
dampfende Wasser mir einem Knall das Glas.
27.
Was sind Salz-
und Mineral-
quellen?
23.
Wie entstehen
die warmen Bä-
der?
2y.
Welche Gewalt
äußern die
Dämpfe?
30.
Was ist von den
Knallkügelchen
zu sagen?
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
09
Landeskunde von Bayern.
Bemerkenswerth ist, daß sich dieser See immer
mehr Raum macht, und hie und da hat er
bey Mannesgedenken schon 50 bis 60 Schritte
Erdreich weggenommen.
5) Der Amersee. 4) Walchensee. 5) Ko-
chelsee. 6) Tegernsee. ?) Schliersee. 8) Staf-
felsee.
§. ?.
Boden und Erzeugnisse.
Bayerns Boden reihet sich nach seiner
Güte im Ganzen an die vorzüglichsten Teutsch-
lands. Die Strecke von Regensburg bis über
Osterhofen, welche 8 Meilen lang, und 5 bis
ö Meilen breit ist, hat außerordentliche Frucht-
barkeit an üppigen Wiesen, und 12- bis i5fa-
chen Samen. . Man nennt sie mit Recht die
Getreidkammer Bayerns. Feiner Sand mit
dünnen Thonlagen sind die Hauptbestandtheile
der Erdscholle.
Auch die Gegend von Vilshofen sichert
reichen Ertrag, und die Landstreckc von Lands-
hut bis Erding mit dem schwarzen fetten Bo-
den. Eben so auch die Bezirke von Landsbcrg,
Ingolstadt, Bamberg, Würzbnrg; von Schwa-
den, z. Memmingen, Dillingen u. s. f.; — in
der von Lehm und Mergel gemischten Erdart,
oder in dem mit fettem Donanschlamme ge-
mischten Sandboden.
Einer der fruchtbarsten ist der Boden des
Rheinkreises mit seiner fetten schwarzen Gar-
tenerde.
Die außerordentliche Fruchtbarkeit verdankt
das Land in vielen Gegenden den Ueberschwem-
mungen schlammreicher Wassermassen.
Schlechte Gründe enthält dagegen der baye-
rische Wald; die gebirgige obere Pfalz ist.
15.
Wie ist Bayerns
Boden beschaf-
fen?
a. Von Regens-
burg?
b. Von Vilsho-
fen?
e.landsberg dgl.
ll. Im Rhein -
kreist?
e. Ursache der
Fruchtbarkeit?
f. Im Wald
U. dgl.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
92
Naturgeschichte.
3) Fast alle Fische haben einen Winter-
schlaf; einige wenige, z. B. die Goldbrachsen,
sogar einen täglichen Erholungsschlaf.
Zum Schwimmen haben sie Flossen und Wie ist Den Fi-
Schwimmblasen; jene dienen als Köder, dieseschen das
bewirken das Steigen und Sinken im Wasser;^Schwimmen
Ersteres, wenn der Fisch die Blase mit Luft möglich?
füllt. Letzteres, wenn er sie luftleer macht.
Wer Fischteiche vorzüglich nutzen will,
muß mit Fleiß darauf sehen:
1) daß er sie nicht übersetze, und die
Fische hinlänglich Nahrung haben;
2) daß er seine Fischteiche ein Jahr
trocken liegen lasse, und mit Rübsamen be-
säe. Sind die Rüben groß und stark, so läßt
man Wasser ein, und besetzt den Teich mit
Fischen.
§. 11.
Merkwürdige Fische.
69.
70.
Wie hat man
Fischteiche zu
pflegen?
71.
1) Der Häring ist in ungeheuerer Men- Was ist von ei-
ge vorhanden, und wird durch Einsalzen wohl-
schmeckender und gesünder gemacht; er ist zu jeder
Jah-reszeit genießbar, und auf den Tafeln der
Reichen und Armen zu sehen. Die Menge ist
oft so groß, daß sie den Lauf der Schiffe auf-
halten, und mit hölzernen Schaufeln aus dem
Meere geschöpft werden. Man hat berechnet,
daß jährlich ungefähr 1000 Millionen gefan-
gen, von Walisischen und andern Fischen gan-
ze Tonnen verschlungen, und von Vögeln
viele gefressen werden, ohne daß man zu
starke Abnahme merkt.
2) Der Kabeljau hat schmackhaftes
Fleisch; in Spalten getheilt und getrocknet, heißt
er Leberdan. Es gibt aber auch einen besondern
Fisch unter dem Namen Stockfisch, welcher
blätteriges Fleisch hat, am Strande gedörrt,
und steif wie ein Stock, auch eingcsalzen und
nigcn Fischen
merkwürdig?
t. Vom Häringe?
2. Vom Kabel-
jau?
133
Allgein. Erdbeschreibung.
Das Wasser, welches die Erdoberfläche be-
deckt, nimmt drey Viertheile ein, und eö be-
steht daher nur ungefähr der vierte Theil auö
trockenem Lande. Dieses große Gewässer nennt
man Weltmeer oder Ocean.
Das feste Land ist in kleinerm oder
größcrm Umfange von Wasser umgeben. Die
größer« Theile, welche man entweder gar nicht,
oder nur nach langer Zeit 'umschiffen kann,
nennt man festes Land oder Continent; die
kleinern aber, die aus dem Meere hervorragen,
oder auch blos von Flüssen und kleinen Seen
ganz umgeben werden, heißen Inseln oder Ei-
lande.
§. 2.
Berge.
Das über das Wasser sich erhebende Land
erreicht oft eine beträchtliche Hohe, und bildet
Berge und Thäler, also Unebenheiten der Ober-
fläche der Erde. Diese nehmen ihr aber nicht
die runde Gestalt, von welcher uns die Natur-
lehre sagt, denn der höchste bekannte Berg
von 20,862 Fuß Höhe, der weiße Berg (Dha-
walagiri) in Asien, obgleich er über eine teut-
sche Meile beträgt, verhält sich nur wie ein
Sandkorn gegen eine große Kugel.
Unter den Bergen sind besonders die Vul-
kane oder feuerspeycnden Berge merkwürdig.
Sie haben oben eine trichterförmige Oeffnung,
Krater genannt, und werfen manchmal unter
einem dem Donner ähnlichen Krachen geschmol-
zene Materie in Feuerstrdmen aus (Lava ge-
nannt), wodurch Land und Menschen verwüstet
werden.
Die merkwürdigern zwey sind der Vesuv
in Neapel und der Aetna in Sicilien.
L.
Wie verhält sich
das trottn e
Land zur Was«
sermasse, und
wie nennt man
Letztere?
4.
Was versteht
man unter Con-
tinent und Ei-
land?
6.
Ist die Ob erstä-
che der Erde
eben?
6.
Welche Berge
sind vorzüglich
merkwürdig?
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Neapel Aetna Sicilien
134
Allgem. Erdbeschreibung.
Der Nutzen der Berge ist sehr grost. Sie
liefern vorzugsweise Mineralien und Metalle,
heilsame Kräuter und unzählige Thiere, deren
Pelzwerk und Fleisch uns dienet. Sie sind
Dämme gegen Winde und Ueberschwemmun-
gen, und zugleich die Wasserbehältnisse, denn
die meisten Flüsse, entspringen in den Bergen,
und enthalten das beste Trinkwasser.
§. 4.
Gewässer.
In den Vergklüften sammeln sich Dünste
und Regen, dringen in Tropfen abwärts, bis
sie auf einem festen Boden stehen bleiben, su-
chen endlich Ausgang, kommen in Bachen her-
vor, und diese bilden endlich, da sie zusam-
menströmen, die Flüsse.
Die Flüsse geben vorzüglich der Handlung
Vortheile, weil die Unkosten der Fracht ver-
mindert werden, ohne daß die Geschwindigkeit
verliert. Eine Last, welche 48 Karren und 240
Pferde erfordern würde, kann durch 4 Schiffs-
knechre und 6 Pferde sehr bequem auf einem
Schiffe fortgebracht werden.
Die Flüsse liefern uns Fische, tranken die
Wurzeln der Früchte und erfrischen die Auen.
An ihnen sammeln sich unzählige Vögel zum
Vergnügen der Menschen. Aus solchen Ursachen
bauen auch die Menschen ihre Städte und
Orte vorzüglich an Flüsse.
Auch stillstehende Gewässer gibt cs, wel-
che in keinem bekannten Zusammenhange mit
dem Meere stehen, und diese heißt man Seen.
/ \
§. 5.
M e e r.
Es gibt nur Ein Meer, das Weltmeer;
7.
Welchen Nutzen
haben die Berge?
8.
Wie entstehen
die Gewässer?
y.
Welchen Nutzen
haben die Flüs-
se?
10.'
Was sind <3<:
Ch V
/11.
Wieviele Meer?
gibt es?
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
142
Allgem. Erdbeschreibung.
noch größtentheils sehr unbekannt, weil die
Rohheit der Einwohner und die meilenlangen
Sandwüsten alle Reisen in das Innere den
Europäern erschweren.
In Nordafrika befindet sich die ungeheue-
re Wüste Sahara, deren Größe auf 60,000
Meilen geschätzt wird. Durch die Ueberschwem-
rnungen des Nilflusses werden Egypten und
alle Gegenden, die er durchfließt, sehr fruchtbar.
§. 12.
Amerika*).
Amerika liegt auf der westlichen Halbku-
gel der Erde, und wurde im Jahre 1492 von
Kolumbus entdeckt. Es ist eine ungeheuere
Insel mit beyläufig 600,000 Quadratmeilen
und 300 Millionen Einwohnern. Amerika
schreitet in der Bildung mächtig vor.
35.
Was ist von
Amerika zu
wähnen?
§. 15.
Australien.
Australien, auch Neuholland genannt,
besteht aus einer großen Insel und aus einer
zahllosen Menge Eilande, welche Jnselhaufen
bilden, weswegen man auch diesen Welttheil
Polynesien, d. h. Inselwelt, zu nennen pflegt.
Dieser Welttheil wurde nach und nach theil-
weise von den Schiffern entdeckt; die berühm-
teste dieser Inseln, Otaheite, wurde erst im
Jahre 176? entdeckt.
Die Bewohner Australiens find noch Gö-
tzendiener, haben sogar auch Menschenopfer,
und viele gehen nackt.
36.
Was ist von
Australien zu
wähnen?
*) Die Entdeckung von Amerika mag vom Lehrer-
in kurzen Umrissen vorgelesen werden.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Amerika Amerika Amerika Amerika
Landeskunde von Bayern. 153
lich von Traunstein, ist 2l/2 Meile lang und
1% breit, dann 80 Klafter tief. Aus ihm ra-
gen drey Inseln, genannt Herren-, Frauen-
und Oekonomie-Insel, hervor.
2) Der Würm- oder Starnberger-See.
Bemerkenswerth ist, daß sich dieser See immer
mehr Raum macht, und hie und da hat er
bey Mannesgedenken schon so bis 60 Schritte
Erdreich weggenommen.
5) Der Amersee. 4) Walchensee. 5)^Ko-
chelsee. 6) Tegernsee. 7) Schliersee. 6) Staf-
felst.
Bayern hat auch großen Reichthum an
vorzüglichen Mineralquellen, so daß wir viel-
leicht in wenigen Fällen zu ausländischen unsere
Zuflucht zu nehmen nöthig hätten. Sie besitzen
vorzügliche Heilkräfte, und ihrer zählt man in
den verschiedenen Kreisen gegen 60. Von vie-
len wird auch das Wasser in Flaschen zum
Trinken versendet.
Auch Kanäle besitzt Bayern, welche den
Handel befördern, und zum Wohlstände des
Landes wirken.
Die vorzüglichen Kanäle Bayerns sind:
1) Der Kanal bey Großweil, 43,000 Schuh
lang. Durch ihn wird bey der Floßfahrt auf
der Loisach der Kochelsee vermieden, und die
Fahrt abgekürzt.
2) Der Kanal bey Rosenheim, 7400 Fuß
lang. Durch ihn sind 1500 Tagwerke des
fruchtbarsten Bodens entstanden, und ein Dorf
dem drohenden Untergange entrissen worden.
26.
Was besitzt Bay-
ern an merk-
würdigen Quel-
len und Wassern-
27.
Welche vorzügli-
che Kanäle be-
sitzt Bayern?
§. y.
K l i m ö.
In einem Lande, welches neben großen
Ebenen auch beträchtliche Gebirge hat, wie
Bayern, können Luft und Witterung sich nicht
23.
Wie ist Bayerns
Klima beschaf-
fen ?
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Feldbau.
hier nicht räthlich wäre, wohl aber eine mit
Thon oder Lehm. Noch besser ist eine Ueber-
führung mit Dammerde, weßwegen die fleißi-
gen Bauern sie überall aufsuchen, z. B. in
Wäldern, Thälern, auf Hügeln.
Ueber Anwendung des Mergels besteht das
Sprichwort: »Der Mergel macht reiche Väter
und arme Kinder!" Dieses entsteht aber durch
Mißbrauch des Mergels, besonders, wenn man
auf das Feld alle Jahre nur Mergel bringt.
Die ersten Fluren werden ergiebig seyn, aber
die letzten schwach, weil die von den Pflanzen
ausgezogenen Kräfte durch keine andern Stof-
fe ergänzt werden. In der Regel sollte man
nur alle 6 Jahre mergeln, und unter der Zeit
mit anderm Dünger dazwischen kommen.
Auch verschiedene Dünger-Recepte hatte
man früher, allein die Erfahrung zeigte mehr
Betrügereyen, und man hat gefunden, daß
sich jeder Landwirth selbst die besten Dünger-
Sorten, und Dünger-Pulver machen kann.
Auch Wasser verbessert das Erdreich. Der
Herbst ist die günstigste Zeit zum Wässern der
Wiesen, und sie gewinnen sowohl an Menge,
als Güte des Grases; aber nicht jedes Wasser
ist dazu geeignet. Das beste Wasser zum Wäs-
sern ist dasjenige, welches rein und reichlich
aus der Quelle fließt. Findet sich nahe dabey,
wo es herkömmt, ein theils hell grünlicher,
theils brauner, klebrichter Stoff, der sich an
den Kies im Wasser hangt, und wächst da-
bey Vrunnenkresse, so kann man unbedenk-
lich das ganze Jahr hindurch wässern. Sehr
kaltes, kreidigtes, sumpfigtes, eisen- oder
vitriol-haltiges Wasser iss. den Wiesen sehr
nachtheilig. Dergleichen Wässer verbessert man,
wenn man sie entweder durch Sand durchsei-
hen läßt, oder noch besser, mit Kalk oder
Jauche mischt.
2q5
30.
Welches Vornr-
thcil steht der
Anwendung des
Mergels als
Düngnngsmittel
entgegen, und
wie wird es ge-
hoben?
31.
Was ist von
Dünger - Arka-
nis, Salzen,
Rezepten re. zu
halten?
32.
Wie dienenwas-
sernngen als
Düngungsmit-
tel?
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Allstem. Erdbeschreibung.
walagiri) in Asien, obgleich er über eine teut-
sche Meile beträgt, verhält sich nur wie ein
Sandkorn gegen eine große Kugel.
§. 4.
Gewässer.
In den Vergklüften sammeln sich Dünste
und Regen, dringen in Tropfen abwärts, bis
sie auf einem festen Boden stehen bleiben, su-
chen endlich Ausgang, kommen in Bächen her-
vor, und diese bilden endlich, da sie zusam-
menströmen, die Flüsse.
Auch stillstehende Gewässer gibt es, wel-
che in keinem bekannten Zusammenhange mit
dem Meere stehen, und diese heißt man Seen.
Alle Flüsse gehen in das Meer, aus ihm
aber keiner zurück, und doch wird es nicht
überfüllt. Die Wassermeuge geht blos durch
Ausdünstungen wieder ab; die Dünste sam-
meln sich in Wolken, und diese werden von
den Winden in die verschiedenen Länder ge-
trieben , wo sie als Schnee und Regen den
Flüssen Nahrung geben, und mit ihnen wie-
der in das Meer zurückkehren.
§. 5.
K l i m a.
Jedes Land hat einen gewissen Grad von
Wärme und Kälte, Feuchtigkeit und Trocken-
heit der Luft, und daher auch eine eigene Be-
schaffenheit und Fruchtbarkeit des Bodens,
und alles dieses zusainmen versteht man unter
Klima.
Das Klima ist daher im Allgemeinen heiß
oder kalt, trocken oder feucht, oder gemischt.
Ly
4.
Wie entstehen
die Gewässer?
5.
Was sind Se-
en? '
6.
Was ist vom
Kreisläufe des
Wassers zu er-
wähnen ?
7.
Was versteht
man unter Kli-
ma?
6.
Wie ist das
Klima im All-
gemeinen?
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]