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1. Außereuropäische Erdteile - S. 172

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 172 — auslaufen. (Geschütze!) — Mau nennt Aden häufig das „Gibraltar des Orients". Mit welchem Rechte? Iii. Was erwnert noch heute daran, das; Arabien die Wiege des Islam ist? 1. Noch heute bekennt sich der allergrößte Teil der Be- wohn er zum Islam, also zu der Religion, deren Hauptsätze heißen: „Es ist nur ein Gott und Muhamed ist sein Prophet" und „Die höchste Tugend ist, für die Lehre des Propheten in den Kamps zu gehen." 2. Noch heute blühen in Arabien jene beiden Städte, deren Namen die Muhamedaner nur mit Ehrfurcht nennen, Mekka und Mediua. a. Mekka, die Geburtsstadt Muhameds, liegt in.öder, baumloser Gegend. Dennoch sind die Straßen vor und in der Stadt zur Zeit der Pilgerreiseu sehr belebt; denn jeder Gläubige muß, wenn er ruhig sterben will, wenigstens einmal in seinem Leben die heilige Stadt ge- sehen haben. Hier befindet sich nämlich im Innern einer großen Moschee das Heiligtum der Muhamedaner, die heilige Kaaba. Diese ist ein viereckiges Bauwerk mit flachem Dache, 18 Schritt lang und 14 Schritt breit. Sie umschließt den heiligen Stein, den Abraham von einem Engel erhalten haben soll, als er hier die Kaaba errichtete. Derselbe ist äußerlich mit schwarzer Seide bekleidet. Dieser Seidenstoff wird alljährlich er- neuert und dann in kleine Stücke zerschnitten, welche von den Pilgern als Schutzmittel gegen Zauber und Krankheiten am Halse getragen werden. Der in der Kaaba befindliche Stein sieht fast schwarz aus und ist mit goldnen Reifen eingefaßt. Den Tag über liegen die Pilger in dem Hofraum der Moschee, rauchen, plaudern oder lesen im Koran. Erst am Abend beginnt die Feier in der tageshell erleuchteten Moschee. Die Andächtigen ahmen beim Eintritt das Kniebeugen des an der Thür stehenden Jmams (Geistlichen) nach und umschreiten dann unter Gebet die Kaaba. Dabei küssen sie den Steiu, zu welchem Zwecke der seidene Umhang an verschiedenen Stellen durchlöchert ist. b. Medina liegt nördlich von Mekka am Saume der Wüste, aber iu einer gutbewässerten, dattelreichen Einsenkung. Hierher flüchtete im Jahre 622 der Prophet, als ihn feine Feinde in Mekka mit dem Tode bedrohten. Hier ruht auch in der großen Moschee in einem mit Silber ausgelegten Sarge der Staub Muhameds. Zusammenfassung und Eiupräguug an der Hand der Übersicht: Die Halbinsel Arabien. 1. Lage, Gestalt und Größe der Halbinsel. 2. Bodenbeschasfeuheit. (Hochland, Teraffen.) 3. Bewässerung. (Wadis!) 4. Klima.

2. Außereuropäische Erdteile - S. 162

1896 - Leipzig : Wunderlich
heute so fragen, wie es einst ein arabischer Dichter*) that: „Wo sind die Heere, die du angeführt und die Schätze, die du angehäuft? Wo ist der Thron, nach dem kein Auge ohne Zittern sich erhob? Wo sind die Gärten mit murmelnden Bächen und zwitschernden Vögeln, wo die Sklavinnen mit reichem Schmuck behängt, die wie Gazellen umherhüpfteu? Wo sind die Jnstrnmente und die Becher mit Wein, der Hyazinrhen glich mit sil- bernen Panzern? Wo ist das Losstürmen auf den Feind, um das unter- gehende Reich zu erhalten? Du hast die Mächtigsten unter ihnen ge- demütigt, bis auch du dahinsuhrst, und keine Spur ist vou dir übrig, als wärest du selbst nie gewesen!" Iii. Wie sieht es heute in diesen Landen aus? Unser Ziel wies uns bereits darauf hin, daß dieses Gebiet eine klägliche Gegenwart besitzt. Da der allergrößte Teil der Be- und Entwässerungsanlagen ver- fallen ist und so gut wie nichts mehr gethan wird, um das Land einer- seits gegen die Folgen der Flugsandstürme und audererseits gegen die Folgen der Überschwemmungen zu schützen, so sind zwei Drittel des Lan- des zur Einöde geworden, nämlich teils Wüste, teils Sumpf. Ackerbau wird da, wo die Kanalanlagen noch nicht völlig zerfallen sind, in geringem Umfange betrieben und liefert Weizen, Mais, Reis und Datteln. Im übrigen dienen die öden und menschenarmen Steppen der Schaf- und Kamelzucht, die Sümpfe der Büffelzucht. Die wenigen Städte, die das Land aufzuweisen hat, sind nur noch ein Schatten früherer Größe. Mosul, einst durch die Herstellung seiner seinen Baumwollenzeuge (Müsse- lin!) weltberrühmt, besitzt kaum noch 50 000 Einwohner. Bagdad, die einstige Millionenstadt, hat kanm den 20. Teil der einstigen Bewohner- zahl aufzuweisen (100 000 Einwohner), Bassora (die Märchenstadt Bal- sora), einst in einem Paradiese gelegen, ist heute von Sandhügeln, Sümpfen und Hochuiasserlachen umgeben. Industrie und Handel, die früher in diesen Städten auf so hoher Stufe standen, sind gegenwärtig von geringer Bedeutung. Die Industrie weist noch einige Reste der einst so bedeutenden Teppich-, Woll- und Banmwollthätigkeit auf. Ter Handel beschränkt sich auf die Ausfuhr von Weizen, Datteln und Wolle. Znr fachlichen Besprechung. a. Wem gehörten die Euphrat- und Tigrisländer? Sie sind ein Teil der sog. asiatischen Türkei, stehen also ebenso wie Kleinasien, Armenien und Syrien und Palästina unter der Herr- schast des Sultans, der in Konstantinopel residiert. Die Be- wohner bestehen meist aus Araber», Armeniern und Persern. Dazu kommt eine geringe Anzahl Europäer. Der größte Teil der Bevölkerung dient dem Islam. *) Jbn Al Mulaz unis Jahr 900.

3. Himmels- und Erdkunde - S. 37

1902 - Cassel : Baier
— 37 — c. Arabien. (48 000 □ Meilen = 3 Millionen qkm, 5 Millionen Einwohner.) Eine wasserarme, heiße Ebene mit Stein- und Sandwüsten. Die Randgebirge sind fruchtbar. Die Beduinen, ein räuberisches Nomadenvolk, bewohnen die Wüstent^l^'kimm'schen Araber (Fellahs- Bauern) die Oasen und Städte. Landschaften: 1. Hedschas ist die Wiege des Islam. Mekka, Geburtsort, Medina, Begräbnisort Muhameds. 2. Jemen: Mokk^ ursprüngliche Heimat des Kaffees, Weihrauch. 3. Onmt: ^ asca t^rrtch' an Damn. 4. Nedjed (Nedsched), in der Mitte des Landes, meist S'akwme^ ist das Vaterland des'kamels und des edlen Pferdes. d. Das Hochland von Iran, meist von Mnhamedanern bewohnt. Staaten: 1. Persien (29 000 □ Meilen —- l\ Millionen qkm, 9 Mill. Ein- wohner). Heimat der Pest. Der größte Teil der Ebene besteht aus einer wasserarmen Sandwüste. Der West- und Südrand, sowie die Gegend am kaspischen Meere sind fruchtbar. Hier gibt'?s prächtige Wälder und Obsthaine. Es gedeihen Reis und Zuckerrohr. Der Weinstock liefert guten Ertrag, und der Rosenstock wächst zum kräftigen Baum heran. (Rosenkranz, Rosenöl.) Der despotische Regent des Landes ist der Schah. Städte: ^eheran, Residenz (210000 Einwohner). Ispahan, Schiras, berühmte Rosen. Haffbft'' 2. Beludschistan, ein ödes Bergland mit großer Sandwüste, steht unter einem Ober-Khan. Haupt- und Residenzstadt: Kelat. (18000 Einw.) 3. Mmyistan, von einem Nomadenvolk bewohnt. Kabul, Residenz des Emirs. (60000 Einw.) 6. Tnran oder Turkcstan. (58 000 □ Meilen, über 3 Mill. qkm, 9 Millionen Einwohner.) Das steppenartige, nur in den Tälern fruchtbare, im Osten mit hohen Gebirgen bedeckte Land gehört zum Teil den Rüssen, die hier immer weiter vordringen; zum Teil bildet es muhamedanische Khanate. Viehzucht und Handel. Städte: Buchara, Chiwa (s. oben). f. Vorderindien. (72 000 □Meilen — 4 Mill. qkm, 291 Millionen Einwohner.)' Vorderindien besteht aus den südlichen Bergländern des Himalaya, der Tiefebene des Indus (Pendschab oder Fünfstrom- land), den Tiefländern des Ganges und Brahmaputra, zusammen

4. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 144

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
144 Afrika. hohe Atlasgebirge, welches zuerst von S.-W. nach N.-O., dann von W. nach O. parallel mit der Küste des mittelländischen Meeres streicht. Am Fuße dieses Gebirges liegt gegen S. Biledulgerid, eine waldlose Steppe, reich an Weiden und Datteln, daher wichtig für die Karavanen, welche zur Reise durch die Wüste sich vorbereiten. Sie wird von den aus dem Atlas herabströmenden Flüssen sparsam bewässert, welche sich in salzigen Sümpfen oder im Sande verlieren. Das Land östlich vom Atlas ist eine von niedrigen Felsen durchstrichene Wüste (Fortsetzung der Sahara). Weiter gegen O. erhebt sich die fruchtbare Hochebene Barca. Diese Länder haben alle südeuropäischen Produkte. Die Einwohner, deren Zahl man auf 20 Mill. schätzt, sind Berber (Nachkommen der alten Bewohner), Araber (aus Asien eingewandert), Mauren (Nachkommen der Araber, welche feste Wohnsitze haben), Türken, alle Muha- medaner; außer diesen einige Juden und Christen. Der Ackerbau und die Viehzucht sind Hauptnahrungsquellen, aber der natürliche Reichthum des Landes wird sehr unvollkom- men benutzt. Hierzu gehören: I. Die türkischen Vasallstaaten A) Tripolis und B) Tunis. Ii. Das französische Afrika, Algerien oder Algier (spr. Aldschiir). Iii. Das Kai- serthum Marokko. Im Innern wohnen noch viele Stämme unter eigenen Fürsten, die fast ganz unab- hängig sind. I. Die zwei türkischen Vasallstaaten werden jede von einem Bei oder Pascha regiert, der von der türkischen Miliz gewählt und von dem türkischen Sultan (dessen Vasall er wenigstens dem Namen nach ist) bestätigt wird. A. Tripolis, Hauptstadt. 20,000 E. Zum Staate Tripolis gehört die Oase Fezzan. B. Tunis, Hauptstadt. 130,000 E.

5. Kleine Erdkunde - S. 77

1902 - Halle Leipzig : Anton
Westasien. 77 lande gedeihen alle Arten Südfrüchte. Daher finden sich die wichtigsten Städte an der Küste. Smyrna ist der wichtigste Aus- und Einfuhrhafen (225). Nördlicher finden sich die Trümmerberge des alten Troja. Am Bosporus, Konstantinopel gegenüber, bildet Skütari die asiatische Halste der Türkenhauptstadt. Das im Innern liegende Angöra ist durch die Verfertigung von türkischen Shatuls (leichte Gewebe von großer Farbenpracht) aus der Wolle der Angoraziege berühmt. 195] 2. Armenien. Das Hochland von Kleinasien erhebt sich im O. zudem Berglande von Armenien, dessen höchster Gipfel der 5200 in hohe Doppelkegel des Ära rat (d. i. steiler Berg) ist. Armenien ist wegen seiner ranheu Gebirgsnatur nur schwach bevölkert und teils im Besitz der Türken, teils in dem der Russen und der Perser. Der Hauptort des türkischen Armeniens, Erferüm (?), ist wichtig für den Handel zwischen Persien und dem Schwarzen Meere. 196] 3. Das Land des Euphrat-Tigris. Im Berglande von Armenien entspringt der Euphrat (d. i. süßes Wasser) und der Tigris (d. i, Pfeil). Der Mittellauf beider Ströme schließt eine baumlose, steppen- artige Ebene ein, die Weidestriche des alten Mesopotamiens. Im Unterlause ist die von dem Doppelstrome eingeschlossene Ebene durch die Überschwemmungen mit einer dicken Schicht Fruchterde überdeckt; deshalb finden sich hier (im alten Babylonien) Dattelpalmenhaine neben Wei- zenfeldern. Euphrat und Tigris fließen zum Schatt el Aräb (d. i. Fluß der Araber) zusammen, der sich unterhalb der Hafenstadt Basra in den Persischen Meerbusen ergießt. Am Tigris lag in alter Zeit Ninive, die Königsstadt des assyrischen Reiches; deren Trümmer finden sich bei Mösul, das durch sein Musselin (zartes, weißes Gc- webe> berühmt ist. Am Euphrat blühte im Altertum die Königsstadt Babylon; später entstand am Tigris Bagdad, einst der Sitz arabischer Kalifen (Nachfolger Muhammeds, Herrscher), jetzt Hauptstadt der ganzen Landschaft (145). 197] Syrien mit Palästina. Das Tiefland des Enphrat-Tigris er- hebt sich gegen W. durch die Syrische Wüste allmählich zu dem Hoch- lande von Syrien. Dieses wird durch eine tiefe Thalsenke, welche sich bis zum Roten Meere fortsetzt, in eine ö. und in eine w. Abdachung geschieden. Im W. der Thalsenke reicht der 3000 in hohe, unbewaldete Libanon (d. i. Weißes Gebirge) mit seinem Fuße fast bis au das Mittelländische Meer; im O, zieht in gleicher Richtung der niedrige Antilibanon (d. i. der dein Libanon Gegenüberstehende) mit dem '2800 in hohen Hermon (d, i. hervorragender Berg); die Thalsenke zwischen den beiden Gebirgen heißt Hohlsyrien. S. der Doppelkette breitet sich das wellenförmige, waldlose Bergland von Palästina, das von N. nach S. ebenfalls von einer tiefen Thalsenke durchzogen ist. In dieser Thalsenke strömt der wasserarme Hauptfluß Palästinas, der Jordan; er entspringt am Hermon, durchfließt zuerst den sumpfigen Meromsee, dann den von Rosengebüsch umgebenen See Genezareth und ergießt sich in das Tote Meer, welches bei 400 in unter dem Spiegel des Mittelmeeres die tiefste Einsenknng des Festlandes bildet. Das Klima Palästinas gleicht dem der europäischen Türkei; denn bei meist heiterem Himmel ist es warm, doch durch die Seewinde gemäßigt. Wenn trotzdem das Land in vielen Strichen wüst ist, so liegt dies teils

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 17

1879 - Berlin : Mrose
— 17 — Selbst die bekannten „hängenden Gärten der ©etniramtä" sind erst viele Jahrhunderte nachher von Nebnkadnesar erbaut. Einer der Nachfolger des Ninus: Salmanassar zerstörte, wie mir gehört haben, das Reich Israel (722). Unter Sanherib stand das assyrische Reich auf dem Gipfel feiner Macht. Aber das Volk verweichlichte und konnte den Angriffen der vereinigten Babylonier und Meder bald nicht mehr wiederstehen. König Sardanapal verbrannte sich mit feiner kostbarsten Habe, als der Feind im Begriff stand, die Stadt zu erstürmen. Mit ihm erlosch die Familie des Ninus. Affnr kam unter die Herrschaft der Babylonier. Der babylonische Sieger (Kyaxares) nannte sich nun König von Babylon. Sein Nachfolger war der auch aus der Bibel bekannte Nebnkadnesar. Dieser besiegte Fönizien und Juda (588), und führte die Juden in das babylonische Exil. Die hebräischen Geschichtsbücher sind ihm daher feind, in Wahrheit aber war er ein ausgezeichneter Regent. Namentlich .that er alles Mögliche, das Wohl seiner Unterthanen zu fördern. So ließ er bei Babylon einen See von 10 Meilen Umfang graben, um das höher gelegene Land im Sommer mit Wasser zu versorgen. Zugleich legte er Kanäle an, welche das ganze Land durchschnitten und bewässerten. Andererseits ließ er die großen Sumpf strecken au der Mündung des Eufrat und Tigris durch Abzugsgräben trocken legen, weil sie durch Ausdünstungen die Luft verpestet hatten. Sie wurden dadurch in fruchtbares Ackerland verwandelt. Da Babylon in einer schattenlosen Ebene lag, legte er (auf Maliern und Säulen) hochliegende Gärten mit Bäumen und Blumen an, welche zum Vergnügen und zur Gesundheit der Einwohner dienten. Fricke, Weltgeschichte. Z

7. Außereuropäische Erdteile - S. 213

1914 - Leipzig : Wunderlich
- 213 -- 2. Hier bestand im Mittelalter das Reich der Kalifen. Seine höchste Blüte erreichte es unter der Regierung des Kalifenl) Harun al Raschid, der uns allen aus den „Märchen aus 1001 Nacht" und aus dem Geschichtsunterricht (Gesandtschaft an Karl den Großen!) bekannt ist. Die glänzende Hauptstadt des Kalifenreiches war Bagdad am Tigris. (Lage!) Es soll damals 100 000 Paläste mit Gärten und Springbrunnen, 10000 Moscheen, 10000 öffentliche Bäder, 105 Brücken und zwei Millionen Einwohner gehabt haben. Dabei war es der Sitz eines großartigen Handels und einer hochentwickelten Industrie. Seine Bazare bargen Hermelin-, Zobel-, Biberfelle und kostbare Seidenstoffe, die Perlen und Edelsteine Indiens, die Elefanten- zähne, Löwen- und Leopardenfelle und das Gold Afrikas. Eine große Poststraße verband Bagdad mit dem gewerbreichen Damaskus. (Zeigen!) An dieser Handelsstraße fehlte es zu der Zeit, da Karl der Große in Deutschland regierte, nicht an Herbergen, Meilenzeigern und Sicherheits- wachen. — Aber auch diese Herrlichkeit ist versunken und zerstoben, und wir könnten heute so fragen, wie es einst ein arabischer Dichter2) tat: „Wo sind die Heere, die du angeführt, und die Schätze, die du angehäuft? Wo ist der Thron, nach dem kein Auge ohne Zittern sich erhob? Wo sind die Gärten mit murmelnden Bächen und zwitschernden Vögeln, wo die Sklavinnen, mit reichem Schmuck behängt, die wie Ga- zellen umherhüpften? Wo sind die Instrumente und die Becher mit Wein, der Hyazinthen glich mit silbernen Panzern? Wo ist das Los- stürmen auf den Feind, um das untergehende Reich zu erhalten? Du hast die Mächtigsten unter ihnen gedemütigt, bis auch du dahinsnhrst, und keine Spur ist von dir übrig, als wärest du selbst nie gewesen!" Iii. Wie sieht es heute in diesem Lande aus? Unser Ziel wies uns bereits darauf hin, daß dieses Gebiet eine klägliche Gegenwart besitzt. Da der allergrößte Teil der Be- und Entwässerungsanlagen ver- fallen ist und so gut wie nichts getan wird, um das Land einerseits gegen die Folgen der Flugsandstürme und anderseits gegen die Folgen der Überschwemmungen zu schützen, so sind zwei Drittel des Landes zur Einöde geworden, nämlich teils Wüste, teils Sumpfs). Acker- „Kalifen" war der Titel der Nachfolger Mohammeds. 2) Jbn Al Mutaz, ums Jahr 900 lebend. 3) „Das ehemals reiche Land ist gegenwärtig eine dürre, wüstenähnliche Einöde mit spärlichem Anbau und geringer Vegetation, eine Ruinenwelt, deren turmartige Erhöhungen die einzige Abwechslung in der weiten Ebene bieten. Ersteigt man diese Erhöhungen, so erblickt man in der ewig feierlichen Stille dieser Trümmerwelt den weithin ziehenden breiten Sviegel des Euphrat, der voll stiller Majestät jene Einsamkeit durchzieht wie ein königlicher Pilger die schwei- genden Ruinen seines versunkenen Reiches." lbuchholz). — „Das babylonische Land von heutzutage gleicht einem bleichen, abgehärmten Antlitz, über welches zwei Tränenströme fließen." (Prof. Fr. Delitzsch.)

8. Außereuropäische Erdteile - S. 214

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 214 — bau wird da, wo die Kanalanlagen noch nicht völlig zerfallen finb/ in geringem Umfange betrieben und liefert Weizen, Mais, Reis und Dat- teln. Im übrigen dienen die öden und menschenarmen Steppen der Schaf- und Kamelzucht, die Sümpfe der Büffelzucht. Noch heute wer- den die Steppen wie zu Abrahams Zeiten von Wanderhirten durch- zogen. Die wenigen Städte, die das Land aufzuweisen hat, sind nur noch ein Schatten früherer Größe. Mosul, eiust durch die Her- stellung seiner feinen Baumwollzeuge (Musselin!) weltberühmt, besitzt kaum noch 60000 Einwohner. Bagdad, die einstige Millionenstadt, hat kaum noch den 20. Teil der einstigen Bewohnerzahl aufzuweisen (150000 Einwohner). Bassora (die Märchenstadt Balsora), einst in einem Paradiese gelegen, ist heute von Sandhügeln, Sümpfen und Hochwasserlachen umgeben. Industrie und Handel, die früher in diesen Städten auf so hoher Stufe standen, sind gegenwärtig von ge- ringer Bedeutung. Die Industrie weist noch einige Reste der einst so bedeutenden Teppich-, Woll- und Baumwolltätigkeit auf. Der Handel beschränkt sich auf die Ausfuhr von Weizen, Datteln und Wolle. Zur sachlichen Besprechung. a. Wem gehören die Euphrat- und Tigrisländer? Sie sind ein Teil der sog. Asiatischen Türkei, stehen also ebenso wie Kleinasien, Armenien und Syrien und Palästina unter der Herrschaft des Sultans, der in Konstantinopel residiert. Die Bewohner bestehen meist aus Arabern, Armeniern und Persern. Dazu kommen eine geringe Anzahl Europäer. Der größte Teil der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. b. Wie erklärst du es, daß in Mesopotamien auch zahl- reiche Juden leben? (Diese Juden sind Nachkommen derer, die einstmals Nebukaduezar an „die Wasserbäche Babylons"^) versetzte. Ihnen ist Mesopotamien ein geheiligter Boden, weil in ihm Daniel, Esra und Hesekiel ruheu.) 0. Wie groß mag das von uns betrachtete Gebiet sein? Es ist ungefähr halb so groß wie das Deutsche Reich und zählt noch nicht ganz l'/2 Millionen Einwohner. Iv. Hat das Land keine Zukunft? Man hofft, das Land, das einst so fruchtbar war, aufs neue der Kultur zu erschließen. 1. Seit 1909 läßt die türkische Regieruug an der Wiederher- stellung der alten Bewässerungsanlagen arbeiten, welche im Altertum das befruchtende Wasser des Euphrat und Tigris über die weiten Ebenen leiteten, und man nimmt an, daß nach ihrer Fertigstellung l) Die „Wasserbäche" sind die Kanäle des Landes. (Ssgl. S. 211.)

9. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 20

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 20 — und die Aussaat lohnte oft mit 200—300 fächern Ertrag. In den Flüssen lebten unzählige Fische und an den Sümpfen Scharen von Vögeln. Groß war auch der Tierreichtum in der Ebene und den benachbarten Gebieten. Frühzeitig überzog sich dieses Land mit volkreichen Städten und zahlreichen Dörfern. Im Süden wohnten am Euphrat die Babylonier, im Nordosten am Tigris die Ässyrer. Die Hauptstadt Assyriens war Ninive am Tigris, während am Euphrat Babylon, die „Pforte des Himmels", lag und die die Hauptstadt Babyloniens bildete. Beide Völker gehörten samt den Hebräern, Phöniziern, Syrern und Arabern zu den Semiten. 2. Die wechselvolle Geschichte. In dem fruchtbaren Zwischenstromlande ließen sich schon in uralten Zeiten nichtsemitische Bewohner (Sumerer) nieder, besiedelten besonders das Mündungsgebiet und schufen die ersten Einrichtungen zur Ausnutzung der natürlichen Fruchtbarkeit des Landes. Ungefähr von 3000 Lxvv' t). Chr. an drangen die semitischen Babylonier ein, eroberten das Land, ' "nahmen es in Besitz und verteilten es unter ihre Stämme. Ein solches Ü’L * Stammesland war Ur am untern Euphrat, aus dem nachmals Abram mit Lot auszog, um ein neues Vaterland zu suchen. Im alten babylonischen Reiche ragt Hammurabi (um 2200) hervor. Er einigte die Stämme zu einem Reiche, erkor Babylon zur Hauptstadt und machte sich Syrien und Palästina zinspflichtig. Noch wichtiger war er als Gesetz-- - geber und Ordner des Landes7"Neue Kanäle ließ er anlegen und ein j vjrwy. Kornbaus für die Zeiten der Teuerung errichten. Dazu gab er Gesetze, um das Recht zu schützen, den Schlechten und Bösen zu vernichten und den Starken zu hindern, daß er dem Schwachen schade. Mit seinen Gesetzen stimmen die Geseke Mosis vielfach überein. Hierauf sank die Macht Babyloniens. Die kriegerischen, rauheren Assyrer errangen die Oberherrschaft und machten Ninive zur Hauptstadt des Reiches. Ein Land nach dem andern unterjochen die Assyrer und dehnten so ihr Reich weit aus. Namentlich unter ihrem Könige Tiglatpilesar eroberten sie viele Gebiete und gründeten so das assyrische Weltreich. Sein Sohn Salmanassar belagerte Sa-maria; bessert Nachfolger Sargon nahm es ein und führte 722 viele Bewohner Israels in die assyrische Gefangenschaft an den obern Tigris. Sie sind nicht wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, sondern haben sich mit den dort wohnenden Völkerstämmen vermischt. Dafür schickte der assyrische König Bewohner anderer Landesteile nach Israel, damit die Unterschiede in Sprache und Sitte und Glauben seiner Untertanen ausgeglichen würden. Unter Sargon erreichte Assyrien den Gipfel seiner Macht; weithin gebot er. Zwar suchten die unterjochten Länder die vf assyrische Fremdherrschaft abzuschütteln, doch warf er alle Aufstände und ’otv.' ^ Empörungen nieder. Sein Sohn Sanherib belagerte Jerusalem 6

10. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 10

1892 - Stuttgart : Metzler
— 10 — [nrrabem] erobert, welche dort die mohammedanische Religion einführten. Gegenwärtig bildet es den Staat Tunis, an dessen Spitze ein von der Türkei abhängiger Herrscher (Bey) steht. Um 1200 v. Chr. 10. Die Perser. An der Ostseite des persischen Meerbusens liegt die Provinz Persien, jetzt Farsistan genannt. Persien ist ein wildes Gebirgsland, in dem steile Höhen mit tiefen Schluchten abwechseln. Dazwischen dehnen sich grasreiche Weiden und frucht-bare Thalstrecken aus. In diesem Lande wohnten schon in früher Zeit die Perser. Sie trieben teils Ackerbau, teils Viehzucht. Tapferkeit und Freiheitsliebe waren ihnen Haupttugenden. Ihre Religion war reiner, als die der umwohnenden Völker. Der Stifter derselben hieß Zoroaster (um d. I. 1200 v. Chr.). Seine Hauptlehren sind: „Ormuzd ist der Gott alles Guten. Das Feuer, als das reinste Element, ist allein ein würdiges Sinnblid von ihm. Ahriman dagegen ist der Gott alles Bösen. Das Gute und das Böse sind in stetem Kampfe mit einander, bis der verheißene Retter erscheinen und alles Böse vertilgen wird. Der Mensch soll durch einen guten Lebenswandel hierzu beitragen." Die zoroasterische Lehre hat in Persien heute noch zahlreiche Anhänger, die auch Feueranbeter heißen. Die Perser waren bis um d. I. 550 v. Chr. unter der Herrschaft der nördlich wohnenden Meder. Da erstand ihnen ein Befreier mit Namen Cyrus [zürus]. Dieser war ein Enkel des Königs von Medien. Schon als Knabe zeichnete er sich unter seinen Spielgenossen durch Einsicht und Mut aus. Zum Manne geworden, ertrug derselbe nur mit Unwillen die medische Herrschaft. Er beschloß deswegen, das Vaterland zu befreien. Zu diesem Zwecke sammelte er ein Heer um sich und besiegte die Meder in einer entscheidenden Schlacht. Aber sein Ehrgeiz verleitete Cyrus jetzt auch zu anderen Kriegen, und er wurde ein unersättlicher Eroberer. So gründete derselbe nach und nach ein Reich, das die meisten Länder Asiens vom Mittelmeere bis Indien umfaßte. Als Herr von Babylon erlaubte er den Juden die Heimkehr aus der Gefangenschaft (i. I. 536 v. Chr.). Zuletzt wollte er. auch die nördlich wohnenden Skythen unterwerfen. Allein deren Königin besiegte und tötete
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