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1. Teil 3 - S. 48

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 48 — 5. Die Provinz Hessen-Nassau. Jitl: Wir betrachten heute die kleinste preußische Provinz. Wir reden von Hessen-Nassau. I Wo liegt die Provinz Hessen-Nassau. Die Grenzen dieser Provinz sind — ähnlich wie die der Provinz Sachsen, nicht leicht zu bestimmen. Wir finden mit Hilfe der Karte: Die Provinz Hessen-Nassau breitet sich aus zwischen Main, Rhein und Werra. sie umfaßt das Gebiet der Lahn und der Fulda und grenzt an die Rheinprovinz, an Westfalen, Waldeck, Hannover, Sachsen, Thüringen, Bayern und Hessen-Darmstadt. Der Oberflächenform nach gehört die Provinz dem deutschen Mittelgebirgslande an. Wir finden innerhalb ihrer Grenzen Teile des Rhöngebirges, des Vogelsgebirges, des Taunus und Westerwaldes. Ii. Woraus erklärt sich ihr Doppelname? Die Provinz wurde im Jahre 1866 aus mehreren Teilen zusammen- gesetzt. Die beiden Hauptteile waren das Kurfürstentum Hessen (Nord- östlicher Teil der Provinz. — Zeige!) und das Herzogtum Nassau (Süd- westlicher Teil der Proviuz. — Zeige!). Euch ist bekannt, warum der Kursürst und der Herzog ihre Länder an Preußen abtreten mußten. Gebt es an! — Der Doppelname bewahrt auch vor Verwechslungen? Inwiefern? Zeige das Großherzogtum Hessen! Iii. Hat Preußen in der Provinz Hessen-Nassau einen wertvollen Zuwachs erhalten? Der Unterricht führt unter Bezugnahme auf den früheren Unterricht ^Behandlung des Rheines!) zu folgendem Resultate: Die Provinz bildet einen wertvollen Zuwachs, denn 1. ein großer Teil Hessen-Nassaus ist sehr fruchtbar. a. Im Südteile der Provinz, also zwischen Rhein, Main und Tau- nus, finden wir zahlreiche, herrliche Weinberge. Hier liegen ja jene Orte, die durch ihren Wein in der ganzen Welt berühmt sind: Rüdes- heim, Johannisberg, Hochheim und Geisenheim. Zeige! b. Hier giebt es weiter fruchtbare Thäler, in denen Getreide, Obst und Gemüse in vorzüglicher Weise gedeihen. Zu diesen Thälern gehört nicht allein das Thal des Rheius und das des Mains, sondern auch das der Wetter. Zeige sie und bestimme Quelle, Lauf und Mün- dnng! Die „Wetteraue" gleicht der uns bekannten goldenen Aue. Hier wogt goldenes Getreide auf fruchtbarem Ackerboden. Hier wächst allerlei zartes Gemüse in wohlgepflegtem, sich weit ausbreitenden Gärten. Hier breiten Obstbäume ihre Zweige aus, die im Frühlinge in herrlichem Blütenschmucke prangen und im Sommer und Herbst mit köstlichen Früchten, besonders mit Äpfeln und Birnen, beladen sind.

2. Teil 3 - S. 9

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 9 — fläche. Wir gleiten an einzelnen, zerstreut liegenden Bauernhäusern vor- über, die höchst schmucklos aus Holz gezimmert und mit Rohr bedeckt sind. Die Bewohner sind fast sämtlich auf den Äckern, die in der Nähe der Häuser auf besonderen Inseln liegen, thätig. Die Männer sind in grobe, graue Leinwand gekleidet. Die Tracht der Frauen ist bunt. Sie tragen rot und blau gestreifte Röcke, ein eng anschließendes Mieder, weiß aufgeschürzte Hemdärmel. Ein rot und gelb geblümtes Kopftuch ist zum Schutze gegeu die Sonnenstrahlen um den Kopf geschlungen. Schuhe und Strümpfe trägt im Sommer niemand. Unser Kahn trägt uns weiter. Unter uralten, hohen Bäumen fahren wir dahin. Mächtige Erlen, Buchen und Eichen stehen am Rande unserer Wasserstraße, schlingen ihre grünen Zweige ineinander und bilden so ein herrliches Laubdach über unserem Kopfe. In den Zweigen der Bäume jubelu die lustigen Waldvögelein. Aus der Ferne tönt das Rufen des Kuckucks. Plötzlich wird die Stille durch helles Lachen unterbrochen. Eine große Anzahl Kähne schwimmt auf uns zu. Kinder fitzen darin! Sie kommen aus der Schule und fahren dem Elternhanse zu. Sieh, jetzt nahen wir uns einem Dorfe! Ein wunderliches Dorf. Fast jede Hütte steht auf einem besonderen Jnselchen, von herrlichen Bäumen überschattet. Hier und da sind die Inseln nur durch Gräben getrennt, die nicht breiter find als ein Corridor unseres Schulhauses. Wo dies der Fall ist, sind die Inseln durch hohe einfache Brücken verbunden. An jedem Ufer ist ein starker Baumstamm in die Erde getrieben. Aus beiden ruht ein Brett. Zwei schräg daran gelegte Stämme, mit Leisten benagelt, dienen als Treppe. (Zeichnen!) Diese Brücken sind deshalb so hoch, damit ein mit Heu beladener Kahn bequem darunter durchfahren kann. Manche der Inseln, an denen wir vorübergleiten, tragen fette Wiesen, andere wieder sind vollständig mit Gurken, Meerrettig, Zwiebeln oder Majoran bepflanzt. Nach einiger Zeit begegnet nns wieder eine Flotte von Kähnen, aus denen Lust und Jubel schallt. Eine stattliche Hochzeitsgesellschaft fährt in das Dorf, an welchem wir eben vorbeikamen, zur Kirche. Lustig schmettert die Musik im ersten Kahne, begleitet von Jauchzen und Pistolen- schüssen aus den übrigen Fahrzeugen. Die Braut trägt ein schwarzes Kleid und eine große weiße Haube. Ein schwarzer hoher Hut, ein Rock mit langen Schößen und ein riesiger Blumenstrauß mit bunten Bändern schmücken den Bräutigam. Aber Freude und Leid sind ost nahe bei einander. Noch ehe wir unsere Fahrt beendet haben, gleitet still und feierlich eine lange Reihe von Kähnen an nns vorüber. Auf dem ersten Kahne steht ein Sarg. Er ist mit einem großen, weißen Tuche bedeckt. In den folgenden Fahrzeugen fitzen die Leidtragenden. Von Zeit zu Zeit bricht ein allgemeines Weinen und Wehklagen aus, wie auf Kommando. Die Weiber setzen eine Ehre darein, in den gellendsten Tönen zu jammern. Schwarzer Flor weht von den Hüten der Männer. Die Weiber sind in weiße Kleider gehüllt, denn weiß ist im Spreewalde die Farbe der

3. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

4. Außereuropäische Erdteile - S. 44

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 44 — Männer, Franen und Kinder. Hinter ihnen gehen Aufseher hin und her. Obwohl uns die hier herrschende Hitze fast nnerträg- lich vorkommt, arbeiten diese Leute ohne große Anstrengung und ohne einen Augenblick auszuruhen. Freilich sind sie ganz leicht bekleidet. Ihr Haupt bedeckt ein dünner, breitkrempiger Stroh- Hut. Ihr dunkelfarbiger Körper ist fast nackt. Einige von ihnen haben nur ein Stück zerrissene Sackleinewand um den Leib ge- bunden. An den Füßen tragen sie meist durchlöcherte Bastschuhe. Tie mühevolle Arbeit dieser Leute besteht in der Hauptsache im Abpflücken der Früchte. Außer dem Abpflücken sind freilich auch Schlingpflanzen, die sich von Banm zu Baum winden, mit kräftigem Messerschnitt zu entfernen. Nicht selten auch müssen diese schwertähulichen Messer zum Schutze gegen die im Grase verborgenen Schlangen gebraucht werden. Obwohl die Sonnenstrahlen das dichte Blütendach der schützen- den Urwaldsbäume nicht durchdringen können, ist nns die Schwüle unerträglich. Bald kehren wir daher zum Hofe zurück. Hier befchaueu wir die steineren Terassen, auf denen die Kaffeebohnen getrocknet werden, sowie die Vorrichtungen, durch die die Kerne von der Hülle getrennt, gewaschen, sortiert und verpackt werden. Schließlich kosten wir noch ein Täßchen des besten brasilianischen Kaffees in seiner Heimat.

5. Außereuropäische Erdteile - S. 35

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Mehle stellt man dann, nachdem man klaren Zucker und Gewürz (Zimmet t'der Vanille!) zugesetzt hat, die Schokolade her. Wie wohl? (Brei — Formen). — 2. Die Baumwolleustaude*) ist der in unseren Gärten wach- senden Malve ähnlich. Sie wird 1i2—^ Meter hoch, hat fünf- teilige hellgrüne, ahornähnliche Blätter und hellgelbe Blüten. Aus der Blüte entsteht eine wallnußgroße, dreiteilige Kapsel, die zur Zeit der Reife aufspringt und eine Anzahl Samen- körner enthält, die in lange, weiße Wollhaare eingehüllt sind. Ein Baumwollenfeld gewährt daher zur Zeit der Ernte einen eigenartigen Anblick, es sieht aus, als sei das ganze Feld mit Schnee bedeckt. (Bild!) Die Wolle wird aus den Kapseln mit der Hand herausgenommen, von den Samenkörnern besreit und dann in großen Ballen (2—3 Centner!) versandt. Ihr weite- res Schicksal (Vergl. Europa, England) kennen wir. Sie wird gelockert, gereinigt, zu Watte geschlagen, zu Fäden gesponnen (Näh- und Strickgarn!), gewebt (Kattun, Barchent, Tüll, Müsse- lin, Pikee), gefärbt und bedruckt (Kattunschürze!). Wie ge- schieht das? b. Vom heißen und ungesunden Küstenstrich steigen wir bergan, bis wir aus die erste Stufe des Hochlandes gelangen. Hier herrscht das ganze Jahr hindurch eine milde Lust und ein ewiges Grünen und Blühen. Hier reifen Trauben und herrliches Obst. Hier rauschen immergrüne Eichenwälder, au deren Stämmen sich epheuartig die Vanille emporrankt. Hier wird auf fruchtbaren Feldern der Mais 4—5 Meter hoch. c. Zuletzt steigen wir zum kühlen Hochland empor. Hier ist die Luft gesund und belebend und fast immer von ungetrübter Durchsichtigkeit. Hier rauschen Nadelwälder. Hier gedeiht vorzügliches Getreide. Hier wachsen auch jene eigenartigen Pflanzen in großer Menge, die in ihrem fleischigen, stachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahres- zeit aufsparen, die Kakteen.**) Eine Kaktusart, die Fackeldistel, (Nopal- pflanze) liefert eiue geschätzte rote Farbe. „Sie ist uämlich die Wohn- und Nährpflanze eines merkwürdigen Infekts, der Cochenille-Schildlaus. Auf jede Pflanze setzt man einige dieser Tierchen. Sie saugen sich bald fest und verlassen ihren Platz nicht wieder. Ihre Vermehrung ist aber eine ungeheuer große, und in kurzer Zeit zeigt sich die Pflanze von der jungen Nachkommenschaft bedeckt. Sie sondern einen weißen Puder ab, welcher die Pflanze überzieht, so daß sie das Aussehen hat, als wäre sie mit Mehltau befallen. Die ausgewachsenen Tierchen werden mit einem feinen Pinsel von ihrer Wohnstätte abgekehrt, gesammelt, durch Hitze ge- *) Goering-Schmidts Bildertafeln Nr. 4. **) Ein Adler, auf einem Kaktus nchend, war das Wappenzeichen des Azte- kenreiches. 3*

6. Außereuropäische Erdteile - S. 103

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 103 — ein Bananenbaum, der 170 Stämme zählt und über 10 000 Menschen Schatten geben kann. Der indische Priester naht dem Feigenbaume mit Ehrfurcht. Er betrachtet ihn als ein Heiligtum, denn er ist ihm ein Sinnbild der ewigen Liebe Gottes, die nie stirbt, ununterbrochen fortwirkt und schafft und da- durch alles Lebendige auf Erden erhält. 4. Aus Indien stammen wertvolle Gewürze, insbesondere der Pfeffer, der Ingwer und der Zimmet. a. Die Pfefferpflanze*) ist ein Kletterstrauch. Ähnlich wie der Epheu reckt sie sich mit Hilfe von Luftwurzeln an anderen Pflanzen empor. Die Blätter sind lederartig, dunkelgrün gefärbt und eiförmig. Die Blüten haben eine grünliche Färbung und bilden lange Ähren. Aus den Blüten entwickeln sich erbsengroße Beeren, welche erst grün, dann rötlich aussehen und Ähnlichkeit mit unseren Johannisbeeren haben. Sobald die Beeren anfangen, sich zu röten, werden sie abgepflückt, auf Matten ausgebreitet und an der Sonne getrocknet. Dabei .erhalten sie eine schwarze Farbe und eine runzelige Schale. Dieser Pfeffer heißt „schwarzer Pfeffer". Der „weiße Pfeffer" stammt von derselben Pflanze, wird aber so gewonnen, daß man die Beeren völlig reifen läßt, dann in Meer- oder Kalkwasser legt und von der Schale befreit. b. Der Ingwer ist die getrocknete handsörmige Wurzel einer schilf- artigen Pflanze. (Vorzeigen einer Jngwerzehe!) Der Ingwer schmeckt angenehm gewürzhaft, wirkt reizend und erwärmend auf die Verdauungs- organe und ist deshalb eines der beliebtesten Heilmittel gegen Verdauungs- schwäche. Die frischen im Wasser erweichten und überzuckerten Knollen sind ein gutes Magenmittel und zugleich eine beliebte Leckerei. c. Der Zimmetbanm stammt von der Insel Ceylon. Er erreicht eine Höhe von 6—9 m und eine Stärke bis zu 50 cm. Seine Blätter sind in der Jugend schön rosenrot gefärbt, später färben sie sich hellgrün. Die Blüten sehen schneeweiß aus. Der wichtigste Teil des Zimmet- baumes ist der Bast und die darüber liegende zarte Rinde. Sie liefern das köstliche Gewürz. Im Mai und Juni ist die Ernte. Die Arbeiter — Zimmetfchäler — schneiden die Zweige, welche Fingersdicke haben ab, schaben mit einem stumpfen Messer die oberste, etwas rauhe Rinde weg und lösen dann sehr geschickt die zarte innere Rinde so vom Holze, daß sie ein ganzes Stück bildet. In luftigen Schuppen erfolgt das Trocknen der Rindenstücke, wobei diese, die anfangs eine weiße Farbe haben, sich hellbraun färben und zusammenrollen. (Nach Twiehausen.) — Verwendung des Zimmets im Haushalte. 5. Indien bringt auch prächtige Blumen hervor. Es hat nicht allein Rosen, die schöner gefärbt sind und herrlicher durften als die nnsrigen, sondern auch wundervolle Wafserblumeu. Zu diesen gehört die Lotns- *) Goering-Schmidt, Kulturpflanzen — Tafel 6 a.

7. Außereuropäische Erdteile - S. 118

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — feit ist. Infolge dessen werden die hinterindischen Inseln häufig von Erdbeben heimgesucht. (Höhere Bauten ähnlich wie in Westindien nn- möglich!) Der letzte große Vulkanausbruch war im Jahre 1883. Bei diesem Ausbruche wurde ein Flächenraum größer als ganz Deutschland mit vulkanischer Asche bedeckt; 14000 Menschen verloren ihr Leben. C. Auch über die Bewässerung der Insel können wir von der Karte wenig erfahren! Wir können aber vermuten, daß die Inseln gut bewässert siud. (Hohe Gebirge — Nähe des Meeres.) Die Entstehung großer Flußsysteme ist aber natürlich ausgeschlossen. (Geringe Breite der Inseln — Herantreten der Gebirge an die Küste.) D. Was können wir aus der Lage der Juseln hinsichtlich des Klimas vermuten? Das Klima muß feucht (Meer!) und warm (Äquator!) sein. *) Ii. Iii«er welche Naturschätze verfügen diese Inseln? 1. Diese Inseln besitzen viele wertvolle Gewächse. Auf Java gedeiht Kaffee, Zucker und Reis. Sumatra liefert Pfeffer. Die Philippinen sind reich an Tabakpflanzungen. Außerdem finden sich aber auf den Inseln noch andere Nutzpflanzen. Zn diesen gehört a. D-«r Brotfruchtbaum. Dieser seltsame Baum hat eine schöne ^--^abgeruudete Kroue, ausgebreitete Äste und große, tief einge- schnittene Blätter. Seine Blüten sind klein und grünlich ge- färbt. Aus ihnen entwickeln sich melonenähnliche mit rauher Rinde versehene Früchte, von der Größe eines Kinderkopfes. Viele dieser Früchte werden unreif abgenommen. Man legt sie dann zwischen heiße Steine oder in heiße Asche und läßt sie wie Kartoffeln etwa zehn Minuten rösten. Hierbei wird die Rinde braun und platzt auf. Aus den Ritzen schimmert dann das milchweiße duftige Fleisch. Nachdem die Frucht er- kältet ist, löst sich die rauhe Schale leicht ab. Das Fleisch fällt heraus und gewährt ein sehr angenemes, süßlich schmeckendes Essen. Die Haupterute der Brotfrüchte findet aber erst statt, wenn die Früchte goldig glänzen, also reif sind. Die reifen Früchte werden geschält und vom Kerngehäuse (Denke an den Apfel!) befreit. In großen hölzernen Gefäßen stampft man sie dann zu einer teigigen Masse. Diese Masse teilt man in einzelne Teile. Jeder Teil wird mit Blättern und Bändern von starkem Bast umhüllt. Der gesainte Vorrat wird im Keller aufbewahrt. Will man von diesem Vorrat genießen, so bäckt man die Masse wie Kucheu zwischen erhitzten Steinen. Es entsteht dann ein gelbliches, dem Weizenbrote sehr ähnliches Gebäck. — Der Brotfruchtbaum trägt neun Monate lang nn- *) Die Mitteltemperatur beträgt 26—27 0 C. (Mit Ausschluß der hohen Gebirgsgegenden.)

8. Außereuropäische Erdteile - S. 86

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 86 — sich in Aussehen, Charakter und Lebensweise nur wenig unterschieden. Vom Golf von Mexiko bis zur Hudsonbai, vom Felsengebirge bis zum atlantischen Ozean reichten die Jagdgründe des roten Mannes. — Ganz anders ist es in Europa. Die Alpen sind hier Völkerscheide. Sie trennen Germanen und Romanen, germanisches und romanisches Wesen. „Nördlich von ihnen wohnen Völker, welche Bier braueu und Butter bereiten, südlich solche, welche die Trauben keltern und die Früchte des Ölbaums ernten." 5. Für die Bewässerung. Da das Felsengebirge sich im Westen des Erdteils hinzieht und im Osten eine weite schrankenlose Ebene läßt, so können sich Riesenströme entwickeln, wie sie das durch die Alpen in zwei Teile geschiedene Europa nicht kennt. (Vergleiche den Mississippi und den Rhein!) Resultat. Auf Grund dieser Betrachtungen kommen wir zu folgenden Sätzen: Die Bedeutung der schrankenlosen Ebene. 1. Die Ebene beeinflußt das Klima. 2. Die Ebene begünstigt die Entstehung großer Flußsysteme. 3. Die Ebene begünstigt die Ausbreitung der Pflanzen, Tiere und Menschen. 4. Die Ebene begünstigt die Mischung der Stämme. C. Ergebnisse. Nordamerika. I. Lage und Grenzen. Nördlich vom Äquator — bespült vom nördlichen Eismeer, vom atlantischen Ozean, und vom großen Ozean. Ii Grütze und Gestalt. Etwas größer als Südamerika (25 Millionen qkm) und 88 Mill. Einwohner.) — Rechtwinkliges Dreieck. (Spitze — Seiten!) Iii. Gliederung. 1. Meeresteile: ,. •! a. Eismeer: Bafsinsbai, Davisstraße. b. Atlantischer Ozean: Hndsonbai, Hudsonstraße, Lorenz- Golf, Floridastraße, mexikanischer Meerbusen, karibisches Meer. e. Großer Ozean: Busen von Panama, Golf von Kalifornien, Beringsmeer, Beringsstraße. 2. Halbinseln: Alaska, Labrador, Florida, Yukatan, Kalifornien. 3. Inseln. a. Im nördlichen Eismeer: Grönland.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 101

1896 - Leipzig : Wunderlich
101 Zur sachlichen Besprechung. *) a. Welchen Wert hat der Reis? Wir essen ihn in Suppen als Zuspeise und Gemüse. Weiter stellt man aus seinen Körnern Reisstärke, Reiskleie und Reisbranntwein (Arak) her. b. Wo erbaut man bei uns in Eurapa Reis? (Poebene und Podelta — Warum gerade dort?) 2. Judieu ist weiter die Heimat der Kokospalmen (Bild und Frucht!) Kein Baum unserer Heimat gleicht ihr an Schönheit. Ihr runder Stamm erhebt sich stolz über das niedere Gewächs. Er erreicht eine Höhe von 29—30 m und wird 30—60 cm stark. Schlank und majestätisch ragt er in die blaue Luft hinein. Er ist ungemein zäh und biegsam und vermag den stärksten Orkanen Stand zu halten. An der Spitze ist er gekrönt von einem herrlichen Blätterkranze. Dieser wird von zwanzig und mehr Blättern gebildet. Ein jedes erreicht eine Länge von 5—6 m und eine Breite von 60—90 cm. Sie sind gefiedert und gleichen herrlichen Wedeln. Ihre Farbe ist ein glänzendes, schönes Dunkelgrün. Am schönsten ist die Kokospalme, wenn die milchweißen Blüten hervorbrechen. Die Blüten sind zwar klein und unscheinbar, aber sie haben sich massenweise zusammengefunden und sind gleichsam zu einem Blumenstrauße vereinigt. In der Regel trägt eine Palme ein Dutzend solcher Blumensträuße. Da diese aber nicht gleichzeitig hervor- brechen, so kommt es, daß die Palme fast ununterbrochen Blüten, junge und reife Früchte trägt und so Frühling und Herbst in einer Person vereinigt. Die Frucht (Vorzeigen!) erreicht die Größe eines Kopfes und hat eine längliche, der Melone ähnliche Form. Nicht selten belasten mehrere Hundert zugleich, in Büscheln von zwanzig und dreißig ver- einigt, den Baum. Die Umhüllung der Nuß besteht aus einer glatten Oberhaut. Unter dieser liegt eine 8 cm dicke, faferige Bastschicht. Unter der Bastschicht liegt die eigentliche Steinschale. Diese ist 5—7 mm dick und von schwarzbrauner Farbe. Sie besitzt am Grunde drei für den austretenden Keim bestimmte Löcher. Der Kern felbst enthält zu Anfang einen sänerlich-süßen Milchsaft, der unter dem Namen Kokosmilch bekannt ist. Allmählich verdickt sich dieser Saft zu einer festen weißen strahlig gefaserten Masse, deren Geschmack an süße Mandeln erinnert. Geradezu unübersehbar ist der Segen, den dieser Baum spendet. Er dient, wie ein Sprichwort der Eingeborenen Indiens sagt, neunuud- neunzig Dingen. Der seste Stamm wird zum Hausbau (Balken, Latten) und zum Schiffsbau verwendet. (Mast!) Die hohlen Stämme dienen als Wasserrinnen. Aus den Wnrzeln flicht man Körbe und Wannen. *) Wo es die Zeit erlaubt, kann auch noch der Terrassenfelder gedacht werden. (Herbeileiteu des Wassers in Bambusrohren — Anordnung der Felder auf den einzelnen Stufen des Bergabhanges — Herabträufelu des Wassers von Stufe zu Stufe u. f. w.)

10. Außereuropäische Erdteile - S. 146

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 146 — schmücken damit ihre Häuser und ihre Tempel. — Auch die Porzellan- fabrikation und die Herstellung lackierter Waren ist bemerkenswert. Die Japaner verstehen Möbel und Gerätschaften aufs herrlichste zu lackieren. Sie überziehen nämlich diese Sachen nicht allein mit einem Lack, dem an Feinheit und Dauerhaftigkeit keiu auderer gleichkommt, sondern verstehen es auch, in diesen Lack Vögel, Blumen, Bäumchen oder Blätter aus dünnem Elfenbein, Schildkrot oder Perlmutter einzulegen. (Vorzeigen eines solchen Gegenstandes!) d. Japan treibt wie Großbritannien einen regen Handel. Dieser Handel wird im Innern durch gute Straßen und Eisenbahnen, nach Außen durch eine stattliche Handelsflotte unterstützt. *) Die Ausfuhr er- streckt sich hauptsächlich auf Reis und Thee, Seiden- und Baumwollen- waren, Porzellanwaren, Papier und Kupfer. Wie sehr sich Japans Handel in den letzten Jahren gehoben hat, lehrt ein Beispiel: 18a4 führte Japan nach China für 800 090 Doli, 1894 für 19 1/2 Mill. Dollar Baumwollengewebe ans. In 10 Jahren war die Ausfuhr auf das Vieruudzwanzigfache gestiegen. Aus Grund der angestellten Betrachtungen gelangen wir zu eiuer dritten Hauptfrage: Iii. Worauf ist es zurückzuführen, das? Japan ein so blühender Staat ist? Die Gründe hierfür find folgende: 1. Die Japaner sind ein sehr gut beanlagter Volksstamm. Körperlich ähneln sie zwar in vielen Dingen den Chinesen. (Gesichts- färbe, hervorstehende Backenknochen, schiefliegende Augen, schwarzes, straffes Haar, das sie zu einem Zopfe vereinigen) aber sie zeichnen sich vor ihren Nachbarn dnrch Reinlichkeit, Kunstsinn und durch das Streben aus, fremde Vorzüge bei sich einzubürgern. 2. Die japanische Regierung sorgt unermüdlich dafür, daß europäische Bildung und europäische Erfindungen und Einrichtungen im Lande Eingang finden. Sie sorgt für den Bau von Eisenbahnen lind Dampfern und für die Anlage von Telegraphenlinien. Sie läßt das Heer nach europäischem Muster ausbilden. Sie schickt begabte Japaner nach Europa, läßt sie dort ausbildeu und überträgt ihnen nach ihrer Rückkehr solche Staats- ämter, in denen sie ihre erworbenen Kenntnisse zum Nutzen des Landes verwenden können. So wird z. B. solchen, die ans der Bergakademie in Freiberg studiert haben, die Leitung von Staatsbergwerken übertragen. Sie hat weiter mit großen europäischen Staaten Handelsverträge abge- schlössen und so nicht nur den Produkten und Erzeugnissen des eigenen Landes neue Absatzgebiete erschlossen, sondern mich die Einfuhr europäischer Wareu und Stoffe erleichtert. Welcher Umschwung sich in Japan in *) 1893 zählte Japans Handelsflotte 18193 Seeschiffe einheimischer und 1492 Seeschiffe europäischer Banart, darunter 643 Dampfer.
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