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1. Das Mittelalter - S. 125

1896 - Bamberg : Buchner
125 bersetzen und durch die Eroberung von Nica und den Sieg bei Dory-Kein in sich den Weg nach Syrien ffnen. Whrend Gottfrieds von Bouillon Bruder, Balduin, die christliche Stadt Edessa am Enphrat eroberte, setzte sich das Hauptheer-in den Besitz der Stadt Antiochien und schlug den gefhrlichen Angriff eines feldschnkischen Entsatzheeres ab. Von hier aus erreichte man im Jahre 1099 das inzwischen durch den fatimidifchen Kalifen von gypten zurckeroberte Jerusalem und nahm es am 15. Juli 1099 mit Sturm. Der Sieg von Askalon der ein gyptisches Heer sicherte die christliche Herrschaft. Herzog Gottfried wurde zum Beschtzer des hl. Grabes gewhlt, sein Bruder und Nachfolger Balduin nahm den Titel eines Knigs von Jerusalem an. Das neue christliche Knigreich trug vllig abendlndischen, speziell franzsischen Charakter. Die wenigen Europer, welche der die (meist christlichen) Eingeborenen herrschten, teilten sich in ziemlich selbstndige Lehens-leute, an ihrer Spitze die Vasallen von Edessa, von Antiochien und von Tripolis, und in eine mchtige.geistlichkeit, an ihrer Spitze der Patriarch von Jerusalem. B. Die Zeit Heinrichs Iv. und Heinrichs V. war aber nicht blo die Zeit des Jnvestitnrstreites, sondern auch der Brgerkriege. Das Zu-sammenwirken beider Momente in Verbindung mit neuen wirtschaftlichen Strmungen hatte auch Wirkungen rein weltlicher Art. a) Das Verhltnis zwischen Knigtum und geistlichem Frstentum wird gelockert, das weltliche Frstentum steigert seine politische Bedeutung auf Kosten beider. Es ist nicht zufllig, da gerade seit dem Anfange des 12. Jahrhunderts eine Reihe von weltlichen Dynastien, die zum Teil bis auf den heutigen Tag sich erhalten haben, in die Erscheinung treten: Staufer, Welsen, Zhringer, Wittelsbacher, Wettiner. Fortan stehen die frstlichen Interessen im Vordergrunde der Reichspolitik, es folgt eine Zeit dynastischer Kmpfe. b) In dem Verhltnis der verschiedenen Stnde zu einander treten Zeichen einer tiefen Ghrnng hervor. Die abhngigen Klassen der Bevlkerung beginnen sich unabhngig zu machen, die Zinsleute in den Stdten vom geistlichen Frstentum, die hrigen Bauern und die Ministerialen vom- geistlichen und weltlichen Grogrundbesitz. Mit anderen Worten, es melden sich die ersten Zeichen des Verfalls des Gro-grundbesitzes, des Aufsteigens derjenigen sozialen Krfte, welche in der Stauferzeit das wirtschaftliche Leben zu beherrschen beginnen, des Brgertums und des Klein-bauerntums.

2. Das Mittelalter - S. 139

1896 - Bamberg : Buchner
139 Schon während seines Feldzugs gegen Rom (Frhjahr 1167) hatten sich neben dem Veroneser Bunde auch die Städte Krernoua, Bergamo, Brescia, Mantua und Ferrara zu einem lombardischen Stdtebund zusammen-geschlossen und die Mailnder in die wieder aufgebauten Mauern ihrer Stadt zurckgefhrt. Nach dem Abzge Friedrichs erweiterte sich der Bund zu einem aus 36 Stdten bestehenden Bundesstaate, an dessen Spitze jhrlich gewhlte Rektoren standen. Auch das Freundschaftsverhltnis Englands zum Kaiser hatte sich wieder gelst. g) Die letzten Kmpfe der Friede von Venedig. Im Herbst 1174 brach Friedrich neuerdings nach Italien auf; nach einem mi-lnngenen Angriff auf die (1168 erbaute) Bundesfestung Alessandria" schlo der Kaiser mit dem in der Ebene von Montebello stehendeu lom-bardischen Entsatzheere einen Prliminarfrieden (1175), der aber nach der Entlastung des kaiserlichen Heeres durch die Mehrheit des lombardischen Stdtebnndes gebrochen wurde. Dem Aufgebote Friedrichs, der fr das Jahr 1176 den entscheidenden Feldzug vor sich sah, leisteten zwar die geistlichen Fürsten Folge, nicht aber der mchtigste Laienfrst, Heinrich der Lwe. 1176 erlag Friedrich bei Legnano nach einem anfnglichen Siege den Lombarden. Damit war der gemachte Versuch, die kaiserfeindliche Koalition durch Vernichtung der Lombarden zu sprengen, gescheitert, aber die Mglich-feit einer Wiederholung dieses Versuchs war damit nicht genommen. Allein die Bischfe, mit deren finanziellen Mitteln und militrischen Aufgeboten Friedrich bisher vornehmlich den Kampf gefhrt hatte, voran die Erzbischfe Christian von Mainz, Wichmann von Magdeburg, Philipp von Kln drangen jetzt auf den Frieden. (Am 1. August) 1177 kam zu Venedig ein sechsjhriger Waffenstillstand mit den Lombarden, ein fnfzehnjhriger Waffenstillstand mit dem König Wilhelm Ii. von Sizilien, der Friede mit der Kirche zu stnde; der Kaiser opferte seinen ohnehin ohnmchtig gebliebenen Gegenpapst Kalixt Iii., den Nachfolger Pafchals Iii., und kehrte in die Gemeinschaft der allgemeinen Kirche zurck. Das wahrscheinlichste Motiv fr die Hilfverweigerung Heinrichs des Lwen ist in den Verhltnissen beg Sachsenlandes zu suchen. Heinrich verfolgte in Sachsen die doppelte Aufgabe, seine Macht auf Kosten der Slaven wie der geistlichen und weltlichen Groen des stlichen Sachsens, die soviel wie reichsun-mittelbar waren, zu erweitern. Bei der fortdauernden Oppositou der fach-fischen Fürsten glaubte Heinrich das Herzogtum fr den Augenblick nicht verlassen zu knnen, ohne seine ganze Stellung daselbst aufs uerste zu gefhrden. Der Ort der Zusammenkunft war wohl nicht Parten--kirchen, sondern Chiavenna; schon die weite Entfernung Partenkirchens mu angesichts der gefhrdeten Lage Friedrichs eine Zusammenkunft daselbst ausschlieen. Allerdings gab Friedrich im Frieden von Venedig den Versuch, das Papst-tum in dieselbe Abhngigkeit zurckzufhren, wie sie vor dem Jnvestiturstreite bestanden

3. Das Mittelalter - S. 94

1896 - Bamberg : Buchner
94 italienischen Verhltnisse. Italien suchte sich Konrad Ii. dadurch zu sichern, da er die italienischen Bistmer mit deutschen Geistlichen besetzte und die italienischen Laienfrsten mit deutschen Frstenhusern in Verbindung brachte. Dieser kaiserlichen Politik arbeitete Erzbischof Aribert von Mai-l a n d, welcher eine fast unabhngige kirchliche und weltliche Stellung einnahm, entgegen. Auf seinem zweiten italienischen Zuge untersttzte daher Konrad Ii. gegen Aribert und die diesem verbndeten groen Lehenstrger (Kapitne) die gedrckten kleinen Lehenstrger' (Valvasallen, Aftervasallen); doch gelang es ihm nicht, den Trotz des Erzbischofs von Mailand dauernd zu brechen. Um so wirksamer griff er in die unteritalienischen Verhltnisse ein; der gewaltthtige Fürst (Pandulf) von Kayna wurde entsetzt, der von Salerno (Waimar) auch mit Kapna belehnt, der Normanne Rainulf im Besitze der Grafschaft Averfa, in Lehensabhngigkeit von Salerno besttigt und damit die Normannen als neue Macht im staatlichen Leben Italiens anerkannt. Bald nach seiner Rckkehr von Italien ist Konrad gestorben. In Italien sicherte Konrad durch ein Lehensgesetz (1037) Den kleinen Lehenstrgern Erblichkeit der Lehen zu. Lehensstreitigkeiten zwischen den groen nnb kleinen Lehenstrgern sollten im Lehensgericht durch Schffen Dorn Stande des Angeklagten entschieden werden. uerung Konrads - Si Italia modo esurit legem, concedente Deo bene legibus hanc satiabo." Neben der Stellung. die er als Stellvertreter Christi", wie ihn Wipo bezeichnet, an der Spitze der Kirche einnahm, tritt doch in ihm das alte, fast ent-schwnndene Bild des germanischen Krieger- und Bauernknigs, der auf und von seinen Hfen aus das Volk regiert, wieder deutlich erkennbar hervor. Er ist noch einmal als König zugleich der grte Hofbesitzer und der grte Haushalter seines Volkes." (Nitzsch.) 6. Heinrich Iii. (10391056). Das Kaisertum in seiner idealsten Gestalt. bersicht. Die von Konrad Ii. hinterlassene Machtflle behauptet sein Sohn und Nachfolger Heinrich Iii. in siegreichen Kmpfen gegen einen panslavistischen Versuch Herzog Bretislavs von Bhmen und erwirbt hiezn Ungarn. Kann er dieses auch fr die Dauer nicht festhalten, immerhin ge-winnt er fr Deutschland die Leitha als sichere Sdostgrenze. Ein Friedens-frst, frdert er fr Burgund den Gottesfrieden, bringt er fr Deutschland einige Jahre des Friedens und der Vershnung durch das unmittelbare Bei-spiel von oben. Im Gegensatz zu seinem Vater ein halb priesterlicher Charakter, befreit er die Kirche vom Schisma, untersttzt er die Bestrebungen gegen die

4. Das Mittelalter - S. 212

1896 - Bamberg : Buchner
212 - Pfalz und Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut, standen (Sieg Friedrichs bei Seckenheim [das Mahl zu Heidelberg!"^, Ludwigs bei Giengen 1462).t 9?ach der Wahl Maximilians zum rmischen König (1486) brachte Erzbisch of Berthold von Mainz die Reichsreformbewegung in der Richtung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem Reichs-kammergericht, nach Landsriedenskreisen wieder in Flu. Das Ergebnis dieser Reformbewegung in der Zeit Friedrichs Iii. war ein besseres Zu-sammeuwirkeu der Fürsten und Städte, eine geordnetere Stellung der letzteren auf den Reichstagen (als eines dritten Kollegiums neben dem der Fürsten und Kurfrsten), die Grndung eines zweiten schwbischen Bun-des 1488, gerade 100 Jahre nach dem Ende des ersten. Dieser zweite schwbische Bund, der im Gegensatze zu dem ersten aus Stdten und Fürsten und Herren zusammengesetzt war und bald glnzende Erfolge sowohl den Friedensbrechern im Innern als dem Auslande gegenber erzielte, zeigte mit seinem Bundesrate, seiner Bundeskasse, seinem Bundesheere im kleinen, welche Reform dem Reiche not that. Eine bundesstaatliche oder stndische Reichsreform entsprach einzig und allein den Verhltnissen der Zeit, eine streng monarchische Reichsresorin lag auer dem Bereiche der Mglichkeit. Die Forderung nach einem stndischen Reichsregiment, nach einem ewigen Landfrieden, nach einem Reichskammergericht, nach Landfriedenskreisen find seitdem nicht mehr verstummt und haben, wie die militrischen Reform-bestrebungen der Hussitenzeit, unter Maximilian I. und K a r l V. zu dauern-{jden Institutionen gefhrt. Gefahren im Osten von Trken und Ungarn. .Inzwischen hatten die Trken Konstantinopel erobert (1453) und die ganze Balkan-Halbinsel ihrer Herrschaft einverleibt; von hier aus bedrohten sie nicht mehr blo Ungarn, fondern auch das Reich, drangen bereits nach Krain und Steiermark vor. Vergebens bemhte sich der Papst Pius Ii., durch einen allgemeinen Kreuzzug der christlichen Fürsten und Völker Europa von den Trken zu befreien. Man hielt Reichstage der Reichstage, ohne aber bei der Engherzigkeit des Kaisers, der lediglich den Schutz seiner eigenen Erb-lande im Auge hatte, und der Lauheit der Fürsten zu Thateu zu kommen. Infolge der Teilnahmslosigkeit des Reiches sahen sich die Ungarn bei ihren Kmpfen gegen die Trken auf sich selbst angewiesen. Die osmanifchen Trken, ursprnglich eigentlich kein Volk, sondern eine Kriegerschar, stammen, wie die seldschnkischen Trken, aus Turkestan und erscheinen zuerst um 1200 in Kleinasien im Dienste der Sultane von Jkonium. Aber schon um das Jahr 1300 (nach dem Falle des Sultanates von Jkonium) waltete Osman, welcher der Kriegerschar den Namen gegeben, als selbstndiger Sultan. (Hauptstadt des Reiches wurde gegen das Ende seines Lebens Brussa am Olymp. Unter seinem Sohn Urchan, welcher neben der osmanischen Reiterei (denspahis) die Futztruppeder Janitscharen organisierte, rckten die Trken das Reich auf Kosten der byzantinischen

5. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 62

1909 - Bamberg : Buchner
62 Neue Geschichte. erklrte das Reich den Schweden gleichfalls den Krieg (1675). Vertreibung der Fremdlinge aus Wismar, Bremen und Verden, und Eroberung Schwedisch-Pommerns durch den Groen Kurfrsten. Nun fallen die Schweden unter Horn in das Herzogtum Preußen ein. Rasch eilt der Kurfürst auch dorthin. Im Januar 1679 berschreitet er das gefrorene Frische und Kurische Haff und wirft die Schweden bis der Riga zurck. Auf dem Kriegsschauplatz am Oberrhein hatte am Tag vor der Schlacht von Sehrbellin Montecncnli das Treffen von Sabach zwar gewonnen (Tureune blieb iu der Schlacht), aber in der Folge wenig mehr ausgerichtet. Der Friede von Nymweqen (1678) beendigte den faulen Feldzug. Ludwig Xiv. erhlt Freibu^Jtsl, verschiedene Reichsstdte im Elsa und das Recht, durch Lothringen Heerstraen ins Elsa zu bauen. Das Reich geht leer aus und gnnt nicht einmal dem Groen Kurfrsten den Besitz Vorpommerns. Vielmehr wurde dieser Held im Frieden von St. Ger-main (1679) durch Ludwig Xiv. zur Herausgabe seiner Eroberungen an Schweden geztvungen. Da lie er eine Schaumnze schlagen mit der Umschrift: Exoriare ali^uis nostris ex ossibus ultor!" Auferstehu soll einer aus unfern Gebeinen, ein Rcher!" (Virgils neis 4, 625). Vom Kaiser um den Besitz der pommerscheu Kste betrogen, schliet der Kurfürst mit Frankreich einen Vertrag (1679), der den franzsischen Truppen Durchzug durch brandenburgisches Gebiet und Ludwig Xiv. bei der nchsten Kaiserwahl Brandenburgs Stimme und Untersttzung, dem Kurfrsten selbst aber betrchtliche franzsische Jahrgelder zusichert. Nachdem Ludwig Xiv. auf diese Weise seinen gefhrlichsten Feind unter den Fürsten des Reichs zum Freund gemacht und so das Reich einer seiner krftigsten Sttzen beraubt hatte, fetzte er die Rennio nskammern ein (1680/84). Diese Wiedervereinigungskammern, nmlich Gerichtshfe in Metz, Befantzon und Breisach, hatten den Auftrag, alle diejenigen Landesteile ausfindig zu machen, die irgendwie einmal zu den i. I. 1648 an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten. Demnach sollten Zweibrcken, Bitsch, Homburg, Straburg, Speier, Ger-Mersheim, Ltzelstein, Mmpelgard u. a. mit Frankreich vereinigt werden. I Spter lie Ludwig Xiv. sogar durch seine Hofgelehrten die Ansicht verbreiten, ganz Deutschland msse mit Frankreich vereinigt werden, da Deutschland schon unter Karl d. Gr. zu Frankreich gehrt habe. Durch die Ttigkeit dieser Kammern be-mchtigte sich Ludwig Xiv. ohne Schwertstreich vollends des ganzen Elsasses. So wird im Jahre 1681 Stra brg französisch, und in der Folge durch den Festungsbaumeister Baubau in eine gewaltige Festung, die Zwingburg Sd-deutschlands, umgewandelt^)Der Kaiser mu diesen Gewalttaten unttig zusehen, da er im Osten durch einen Aufstand in Ungarn1 und einen damit zusammenhngenden groen Trkenkrieg vollauf beschftigt ist. Trkeneinfall in Nieder-fterreich. Flucht des Kaisers nach Linz. Belagerung Wiens durch die Trken (Sommer 1683). Die Wiener, angefeuert vom greifen Feldzeugmeister Grafen Rdiger vonstarhemberg, halten zwei Monate stand. Endlich am 6. Sep-tember kndigen Raketen die Ankunft eines Entsatzheeres an. Es sind die Polen 1 Hervorgerufen durch die Gewaltsamkeit, womit der Kaiser in Ungarn die Gegenreformation durchzufhren suchte. Der Fhrer der Aufstndischen, Emmerich Tkly, trat mit den Trken in Verbindung. . z 328

6. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 134

1903 - Wiesbaden : Behrend
134 stimmten die Fürsten, sich nun auch enger zusammenzuschlieen. So standen sich dann Stdtebund und Frstenbund drohend gegenber. Die Städte bauten auf ihren Reichtum und vermaen sich sogar, sie wollten das Frstenregiment umstrzen und eine neue Reichsregierung einrichten. Ihr Mut wuchs, als die Schweizer Bundesgenoffen bei S e m p a ch 1386 das gewaltige Ritterheer des Habsburgers Leopold vernichteten; aber die Freude der Städte war nur kurz, denn schon zwei Jahre spter erlagen ihre ungeordneten Scharen bei Ds-fingen dem Frstenheere. Auf Drngen der Fürsten mute dann Wenzel 1389 auf dem Reichstage zu Eger die Auflsung des Bundes verfgen und berhaupt Stdtebndnisse fr die Zukunft verbieten. Politische Macht konnten diese Städte seitdem nicht wieder erringen; aber als Handelspltze haben viele ihr Ansehen behalten und noch fortwhrend vermehrt. Infolge des Aufschwunges von Handel und Verkehr mute das Geld eine immer grere Bedeutung gewinnen. Es entstanden Bankhuser, welche den reisenden Kaufleuten wegen der groen Verschiedenheit der Mnzen Geld wechseln muten, ihnen Geld liehen und Geld von ihnen in Verwahrung nahmen. (Fugger in Augsburg). Xvii. 2>ie Wrkengefahr. Wir haben die christliche Welt schon zweimal von gewaltigen Vlkerfluten bedroht gesehen, von Osten her durch die Hunnen, von Westen durch die Araber. Beide Male hatten sich diese Fluten an der gewaltigen germanischen Kraft gebrochen. Noch zwei weitere Male kamen solche Vlker-Sturzwellen. Whrend der Hohen-stause Friedrich Ii. in Italien um die Herrschaft kmpfte, erschien im Osten des Deutschen Reiches ein riesiger Mongolensch warm, wich jedoch zurck vor der deutschen Tapferkeit. Viel gefhrlicher erschien bald die Trfengefahr. Whrend der Kreuzzge waren die Trken noch die Angegriffenen gewesen. Sie hatten aber die Christen schlielich aus Asien hinaus-gedrngt, und bald sehen wir sie gegen den noch brigen europischen Teil des ostrmischen Reiches Sturm laufen. Von der Balkanhalbinsel fiel ihnen ein Stck nach dem andern zu. Immer enger zogen sie ihre Kreise um die Hauptstadt, das fr uneinnehmbar gehaltene Konstan-tinopel. Schlielich fiel es ihnen im Jahre 1453 nach heldenmtiger Gegenwehr in die Hnde. Schon mehrere Jahrzehnte vorher aber waren sie nach Ungarn vor-gedrungen und hatten Christenheere besiegt. Schreckliche Nachrichten von ihren Greueltaten drangen in das Reich, und bald fielen sie so-gar in deutsche Gebiete ein. Die deutschen Reichstage beschftigten sich mit der Abwehr der Trkengefahr, und die Ppste lieen gegen sie den Kreuzzug predigen. Aber die Uneinigkeit der deutschen Fürsten verhinderte eine energische Kriegfhrung. Viele dachten, die Heiden seien ja noch weit, und berlieen den zunchst Bedrohten, den Knigen von Ungarn und den Herzgen von sterreich, die Abwehr. Groe Gebiete gingen so der Christenheit verloren. Noch heute wird bei uns dreimal tglich die Turmglocke angeschlagen" oder die Bet-glocke" gelutet, ein berbleibsel aus jener Zeit. der anderthalb Jahr-hunderte residierte ein trkischer Pascha in Ofen auf der deutschen Seite der Donau, und zweimal ist Wien von den Trken belagert worden.

7. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 110

1903 - Wiesbaden : Behrend
110 wrde von Sachsen erhalten hatte, zu groem Ansehen gelangte und schon lange vor seinem Regierungsantritt wie ein König in unserm Lande waltete. 2. Beilegung des Kirchenftreites. Fast des Kaisers ganze Regierungszeit hindurch tobte der Kirchenstreit fort. Heinrich erklrte wie sein Vater, fr ihn seien die Bischfe, als seine Lehnsleute, weltliche Fürsten, während die Ppste nur ihren geistlichen Charakter gelten lassen wollten. Schlielich gaben beide Teile nach: der Kaiser erkannte an, da sie a u ch G e i st l i ch e seien, da infolgedessen der Papst bei ihrer Ein-setzung mitwirken msse, der Papst gestand dem Kaiser als Lehns-Herrn der Bischfe dasselbe Recht zu. Nach dem Wormser Konkordat (1122) wurden die deutschen Bischfe hinfort von den Geistlichert des Domkapitels gewhlt; darauf hatte sie der Kaiser durch das Zepter in die weltlichen Hoheitsrechte und dann der Papst durch Ring und Stab in das geistliche Amt einzusetzen. 3. folgen dieses Streites fr Deutschland. Dieser gewaltige 50jhrige Streit hat die kaiserliche Macht in Deutschland bedeutend geschwcht. Vorher galten diegroen Reichsm 'ter, besonders die Herzogswrde, blo als wirkliche mter, deren Neubesetzung der Kaiser nach dem Tode des jeweiligen Inhabers vorzunehmen hatte; jetzt waren sie erbliche Lehen ge-worden, deren Inhaber sich mglichst der kaiserlichen Gewalt zu entziehen strebten. Die Zersetzung des Reiches war dadurch also sehr befrdert. Besonders in unserm Gebiet waren die alten Gaugrenzen durch die unaufhrlichen Wirren fast vollstndig verwischt. Die Grafschaften waren Lehen der Fürsten geworden. Die Amtsbezeichnung Graf hatte sich zum Standestitel umgewandelt. Fortan benannten sich die Grafen nach ihren Herrschaftssitzen, so die Grafen zu Wernigerode, Ballenstdt, Mansfel!d, Beichlingen, Gleichen u. v. a. X. Z>ie Kreuzzge. 1096121jl L Ursache und Veranlassung. Schon in den frhesten Zeiten des Christentums war es Sitte, Wallfahrten nach Palstina zu unter-nehmen, um an den heiligen Sttten zu beten, wo der Heiland ge-boren ward, wo er lehrte und fr das Heil der Menschen starb. Jerusalem war nie leer von fremden Pilgern, und die Herren des Landes, die Araber, verwehrten ihnen den Besuch nicht. Als aber im 11. Jahrhundert das wilde Volk der Trken Palstina eroberte, wurden nicht nur die Wallfahrten verboten, sondern die Christen auch aufs hrteste bedrckt und verfolgt, die heiligen Orte entweiht und geplndert. Um diese Zeit kehrte ein franzsischer Einsiedler, Peter von Amiens, aus dem heiligen Lande zurck. Das Elend der Christen erfllte sein Herz mit tiefer Wehmut. Er eilte zum Papste nach Rom und schilderte ihm mit feurigen Worten die Bedrngnis der Pilger. Der Papst forderte ihn aus, durch Stadt und Land zu ziehen und durch seine Predigt die Gemter zur Befreiung des heiligen Landes aus den Hnden der Unglubigen zu entflammen. Peter fhrte diesen Auftrag mit Eifer aus. Von allen Seiten strmten die Menschen zusammen, um seine Worte zu hren. In dem bleichen, von Hunger und Mhsalen abgezehrten Pilger, dessen Augen wie Sterne funkelten, sahen sie einen Boten des Himmels. Glhende Begeisterung kam der die Völker des Abendlandes.
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