Übungsaufgaben.
87
Die Menschenwelt. Zahl und Dichte der Menschen. Die Bevölkerung der
ganzen Erde beträgt rund 1500 Mill. Menschen. Hiervon treffen:
auf Europa......418 Mill., auf 1 qkm 40,0
„ Asien....... 820 „ „ 1 „ 19,0
„ Afrika.......140 „ .. 1 „ 5,0
„ Amerika ...... 150 .. „1 „ 4,0
„ Australien und Ozeanien 7 „1 0,6
rund 1500 Mill., auf 1 qkm 10,7
Die Menschenrassen: 1. die hellfarbige oder kaukasische Rasse, auch
mittelländische genannt — weiß, schlichthaarig; sie zerfällt wieder in drei große
Stämme: a) die Jndoeuropäer oder Arier, bei denen man wieder zwei Gruppen
unterscheidet: die westliche oder europäische und die östliche oder asiatische (Jranier,
Jndier), b) die Semiten (Araber, Syrer, Juden) und c) die Hamiten in Nord-
asrika;
2. die mongolische Rasse — gelb, schlichthaarig, mit geschlitzten Augen und
vorstehenden Backenknochen;
3. den Mongolen verwandt, aber durch dunklere Hautfarbe ausgezeichnet sind
die Malayen;
4. die dunkeln oder negroiden Rassen; sie umfassen: a) die afrikanische
9! egerrasse — schwärzlich, wollhaarig, mit dicken Lippen und breiter, stumpfer
Nase; b) die Dravidas (auf dem Plateau von Dekan); c) die Au st ral neger;
5. die Indianer, auch Rothäute genannt — rötlich-braun, schlichthaarig
mit breitem Gesicht und scharfen Zügen. Ein Mittelglied zwischen Indianern und
Mongolen sind die Eskimos.
6. Außer den genannten Völkergruppen gibt es in der Alten Welt noch einige
wenig zahlreiche Stämme, die entweder Reste älterer, verdrängter Rassen sind, oder
deren Zugehörigkeit zu einer der Hauptrassen zweifelhaft ist; so im nordöstlichen Asien,
dann die Zwergvölker Jnnerafrikas und die Hottentotten und Busch-
männer Südafrikas.
G. Übungsaufgaben.
Asien.
Kleinasien. Durch welche Vorzüge der Natur erscheint die Westküste Klein-
asiens besonders begünstigt?
Inwiefern kann man Kleinasien als „Kleines Asien bezeichnen?
Zeichne eine Kartenskizze der kleinasiatischen Halbinsel!
Syrien. Welche Gunst der geographischen Lage zeichnet das Syrisch-Arabische
Tafelland aus?
Welche Gegensätze der Küstenbildung weisen Nord- und Südsyrien auf und wie
äußert sich dieser Gegensatz in der Geschichte?
Welche asiatischen Hafenstädte berührt man auf einer Küstenreise vom Bosporus
bis Port Said?
Arabien. Erkläre den Ausdruck: Glückliches Arabien!
Mit welchem Rechte nennt man Aden das „Gibraltar des Ostens?" . .
' Oeong-Pd<«rt-Institut
für international
Schulbuchforschung
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TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Australien Ozeanien Asien Asien Kleinasien Kleinasien Asien Syrien
Chorographie und Topographie. 189
nendcn Völker, aber auch der günstigste Boden sür geistige Cultur und
deren Früchte zu sein.
Der Name Asia ist ein uralter und schon um 530 dem Pherecides
bekannt. Seine etymologische Ableitung ist ungewiss.
Den Alten war von dem ungeheuren Flächenraume des Welttheils
ein verhältnissmäßig nur kleiner Theil bekannt. Der nördliche und öst-
liche Theil blieb ganz in Dunkel gehüllt, doch wusste man, dass beide
Theile von großen Meeren bespült werden. Mittelasien war mehr ge-
fürchtet , wegen seiner wilden Bewohner, und Indien mehr gesucht,
wegen seiner herrlichen Produkte, als bekannt. Nur der südwestlichste
Theil voin Indus bis zum Mittelmeere und zwischen dem Orus, Jarar-
tes und den Grenzscheiben Irans und Turans einerseits und dem indi-
schen Meere, dem persischen Meerbusen und der arabischen Wüste an-
dererseits, d. h. die Länder, welche zusammen etwa den Umfang des
macedonischen Reiches ausgemacht haben, sind mehr oder weniger auf-
gehellt worden.
§. 1. Kleinasien hatte weder bei den Griechen noch bei den
Römern einen gemeinschaftlichen Namen; beim sowohl die Benennung
Asia propria, als die spätere Asia minor (seit 400 n. Chr.) bezeichnet
nur die Westhälfte.
Der Boden ist eine westliche Fortsetzung des armenischen Hoch-
landes. Hauptgebirge: der Taurus mit dem Antitaurus. Im
Westen sind niedrigere Bergzüge, wie der Tmolus, Sipylus,
Jda, Olympus. Der höchste Berg Kleinasiens, der Aegäus am
oberen Halys, bildet die Wasserscheide des schwarzen Meeres, des
Mittelmeeres und des indischen Meeres (durch den Euphrat). Uebri-
gens ist das Land fruchtbar und wohlbewässert.
Flüsse: H a l y s (j. Kisilljrmak) in den Pontus, G r a n i cu s
(Schlacht334) in diepropontis, Hermus mit dem goldreichen Pakto-
lus und der Mäander ins ägäischemeer, der Eurymedon (Schlacht
469) und Ky dnu s ins Mittelmeer. — Die Seeen sind nicht bedeutend,
z. B. der Corali8 lacus.
Einwohner: die Syrer. Eingewandert sind: Thraker, Pe-
lasger, Hellenen und Gallier.
1. Pontus, im weiteren Sinne das ganze Küstenland Klein-
asiens am schwarzen Meere, im engeren der Küstenstrich vom Halys bis
zum Promontorium Jasonium, breitete sich als selbstständiges Reich bis
zum Phasis und bis tief in das innere Land auö. Unter Augustuö zur
Provinz gemacht, zerfiel es in Pontus Galaticus, P. Polemoniacus und
P. Cappadocius. Vespasian vereinte es zu einer Provinz ohne Könige
und Constantin theilte es wieder in 2 Theile, die Westhälfte Aeleno-
Pontus und die L sthälfte Pontus Polemoniacus. — Städte : Phasis,
später Sebastopoliö; Trapezus, im Mittelalter Hauptstadt eines
eigenen Reiches, war schon zu Mnophon's Zeit nicht unbedeutend;
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Kleinasien Hauptgebirge Pontus Pontus_Galaticus P._Polemoniacus P._Cappadocius Constantin Pontus_Polemoniacus
198
Ii. Abschnitt.
Städte: Harmozika, Seumara; die Pylä Kaukasiä (kau-
kasische Engpässe).
3. Albania, östlich vom vorigen bis ans kaspische Meer (Mare
hyroanum oder Caspium); Flüsse: Kambyses, Alazon rc. Die Einw.
waren arm, friedfertig, im Reiten und Bogenschießen geübt, zerfielen in
12 Horden und gaben den Todten ihre ganze Habe mit ins Grab. Sie
sind Vorfahren der Alanen. — Städte: Kabalaka, in der Nähe die
albanischen Pässe (Pyjae Albanicae); Gätara, beim heutigen
Baku, u. a.
8. 5. Med oper sien.
1. Medien (jetzt Irak Aghami), grenzte im N. an Armenien
und das kaspische Meer, im S. an Persien und Susiana, im Osten an
Hyrkanien und Parthien und im W. an Armenien und Assyrien. In
der ersten Zeit gehörte eö zu Alt-Assyrien, war dann einige Zeit selbst-
ständig und wurde darauf non Cyrus unterworfen. Alerander schenkte
den nördlichen Theilmediens dem Fcldherrn Atrópales und dieses Land
erhielt nunmehr den Namen Atropa ten e (Aderbeidschan) oder
Klein-Medien. Dieses war rauh, gebirgig und von räuberischen
Völkern bewohnt, Groß-Medien dagegen war reich an Weidetriften,
Getreide, Südfrüchten, Erz, und die Bewohner waren anfangs kriege-
risch und gute Bogenschützen, aber später verweichlicht.— Geb. Choa-
thras , Zag rus, Orontes, Coronus, Casius, Jason i u s.
Gewässer: Mare Caspium, Lacus Martianus oder Spauta
(Urmi), die Flüsse Kambyses, Arares, Cyrus, Straton,
Charianda. Städte: Gaza, Hauptstadt in Atropatene (Ruinen
bei dem heutigen Miaña); Ecbatana (ra Ayßatavu), jetzt Hama-
dan mit dem Tempel und der Bildsäule der Göttin Anaitis, unter wel-
chem Namen Armenier, Meder u. a. Völker den Mond oder die Venus
Urania verehrten, war die feste und reizende Sommerresidenz der Könige
Medienö und später Persiens und erhob sich wegen ihrer Handelslage
zwischen Babylon und Indien zu einer der prächtigsten Städte.
2. Susiana (Khusiftan und Churestan), nördlich am persischen
Meerbusen und am Tigris gelegen, grenzte an Babylonien, Assyrien,
Medien, Persien, und den persischen Meerbusen (8imi8 coenosus —
schlammige Küste, oder Varia arenosa — Klippen oder Sandbänke —),
war eine mit Babylonien zusammenhängende, von den übrigen Ländern
durch Gebirge getrennte heiße Ebene, die durch mehrere Nebenflüsse des
Tigris bewässert wurde, unter denen der Ch o aspes durch sein gutes
Wasser berühmt war. Die Bewohner der Ebene waren friedliebende
Ackerleute, die Bergbewohner dagegen räuberisch und unabhängig. Ge-
birge: Zag rus, die Scheide von Persien und Medien. Städte:
Susa, in der Bibel Schuschan (die Lilie), die Winterresidenz der me-
dischen Könige, aus Ziegelsteinen und Erdpech gebaut; die Ruinen sind
bei dem heutigen Toster zu finden, Hochzeitssest Alerander's. Seleu-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
Extrahierte Personennamen: Harmozika Albania Irak_Aghami Cyrus Alerander Jason Lacus_Martianus Cyrus Cyrus Susiana
204
Ii. Abschnitt.
während die Hindus, von kaukasischem Stamme, die Eroberer und die
zahlreichste Einwohnerschaft bilden. Städte: die Hauptstädte uralter
Königsdynastieen Hastin apura und Pratisthana mit ihrer ehe-
maligen Pracht und Herrlichkeit; Benares, der Sitz indischer Weis-
heit, Cultilr und Gelehrsainkeit; Jndraprastha, Delhi's Vorgän-
gerin , der Krischna- (Kistna-) Staat Mathura mit der alten Residenz
Ll g r a , die Pilgerstadt A l l ah ab a d, ein Wallfahrtsort für Millionen
frommer Hindus; das fruchtbare und menschenreiche Land Bihar, voll
altindischer Erinnerungen mit der einst blühenden Haupt- und Handels-
stadt Palibothra; das reichbewäsferte, üppige imt> erschlaffende
Bengalen mit Kalkutta. In Dekhan sind zu merken: das fruchtbare
Pandja am Kaveri mit dem durch Perlenfischerei bekannten Kap
Kumari (Komorin), vielen Trümmern alter Städte (ehemalige Re-
sidenz Ton jo re) und Pagoden; das waldreiche und gebirgige Gebiet
Mysore mit der glänzenden Residenz Tibbo-Saib's und Hyder
Ali's, Seringapatam; das alte Reich Karnata am Krischna,
mit der Residenz H y d e r a b a d, dem diamantreichen G o l k o n d a und
den Grottenwerken von Ellora; das Gebiet des Godawery, wo in
Be ran ein wohleingerichteter Brahmastaat bestand. — Auf der Ost-
küste endlich befanden sich drei alte Königreiche, von deren einstiger
Pracht noch viele Trümmer Zeugniss geben, gleich denen von Ele-
phantine und Salsette aus der Westküste. — Die Insel Tapro-
bane (Ceylon) war wegen ihres Klima's, ihrer Produkte, nament-
lich Zimmet, schon in der ältesten Zeit ein Ziel der Handelsreisen.
India extra Gangem war weniger bekannt, dennoch wusste man
die Namen vieler Landschaften, Völker und Städte. Die heutige Halb-
insel Malacca hieß damals Aurea Chersonesus und selbst die großen
Sunda- und andere Inseln waren dem Namen nach bekannt.
6. Arabia, seiner geographischen Lage nicht weniger als seiner
Naturbeschaffenheit und dem Charakter seiner Naturprodukte und Be-
wohner nach das Mittel- und Uebergangsglied zwischen Asien und
Afrika, ist über 50,000 Qm. groß. Die Alten theilten Arabien in
das wüste (Arabia deserla, q \4qaßia), der nordöstlichste
Th eil, östlich von Palästina; das peträische (Arabia petraea,
xctta rtjv Tistqccv \4qaßia), die Sinai - Halbinsel, mit der Haupt-
stadt Petra und außer andern Städten auch H'esbon, einst Haupt-
stadt des Amoriterkönigs Sihon; das glückliche Arabien (Arabia
felix, rj evdca'/Liwv ’Aq.), die ganze Halbinsel jenseit der nördlichen Wü-
sten. Die Araber waren schon in den ältesten Z iten, was sie noch heute
sind, wandernde und erobernde Völker, welche der Vermischung mit
fremdem Blute ebenso unzugänglich geblieben sind, wie die Wüste, die
sie geboren, jedem Eroberer getrotzt hat. An G rgen hat das pe-
träische Arabien die Melanes Montes (mit dem Sinai, Horeb und
dem Vorgebirge Asabo), das glückliche Arabien das Gebirge Salma
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Ellora Palästina Petra
Extrahierte Ortsnamen: Benares Bihar Kalkutta Dekhan Kaveri Karnata Godawery Ceylon Asien Afrika
mn
206 Ii. Abschnitt.
der Geographenfürst, verlängert die Westküste bis 16° jenseit desaequa-
tors und verbindet die Ostküste mit Indien durch eine terra incognita,
wodurch der indische Ozean als ein großes Binnenmeer dargestellt wird.
Die Ostküste tritt bei ihm in ein helleres Licht, als bei irgend einem
andern alten Geographen.
Die Berichte Herodot's, der die Nordküste selbst bereisete und über
das Innere bei Kaufleuten sorgfältige Nachforschungen anstellte, sind,
wenn auch mangelhaft, doch um so interessanter, als seine Wunder-
märchen, wofür man sie hielt, durch neuere Erfahrungen zum Theil
in auffallender Weise bestätigt werden, Nach ihm zerfällt Afrika in
drei Striche, den bewohnten, den thierreichen und den sandi-
gen. Der nördliche Strich umfasste die ganze Nordküste und wurde in
zwei Theile getheilt. Der östliche, von Aegypten bis zum Triton, war
von Hirtenvölkern (Adyrmachidä, Giligammä, Kyrenäer, Garaman-
ten, Makä, Gindines, Lotophagi, Machlyes, Aufeis), der westliche
von Feldbauern (Auseis, Karthager, Marpes, Zauekes, Byzantes)
bewohnt. Jeirseit der Herkulessäulen erwähnt er noch eines Ortes,
mit welchem ein stummer Handel getrieben wurde, und eines Vorgebir-
ges Soloeis, vielleicht Cap Non. Der folgende Strich war unbe-
wohnt, bis auf die südlichen Garamanten. Im dritten kennt er meh-
rere Oasen, die je 10 Tagereisen von einander entfernt waren, z. B. die
A m m o n s o a s e, mit dem Sonnenquell; Augila; die Oasen der Ga-
ramanten , Ataranten und Atlanten. Hinter dem sandigen Striche
war eilte fruchtbare Ebene, bewohnt von einem schwarzen friedliebenden
Volke von kleiner Statur, mit einer Stadt an einem Flusse, der von
Westen nach Osten strömt und Krokodile enthält (Niger). Südlich von
Aegypten lag, mit unbestimmter Begrenzung, Aethiopien am arabischen
Meerbusen, am obern Nil und dessen großem Wasserfall, bis an das
unbekannte Südmeer. Bewohner waren: Jchthyophagi, in Ele-
phantine; Ma kr obii (Langlebende, ausgezeichnet durch Körperkraft,
mit einer wunderbaren Quelle und dem noch wunderbarem Sonnen-
teich ; Troglodytä (Höhlenbewohner), welche Schlairgen aßen,
schnellfüßig waren und eine vogelähnliche zwitschernde Stimme hatten;
Automali (Flüchtlinge), ägyptischen Ursprungs. — Ptolemäus theilt
Afrika ein in : 1) Mauretania Tingitana , 2) Mauretania Caesariensis,
3) Africa propria, 4) Cyrenaica, 5) Marmarica, 6) Libya, 7) Aegyp-
tus, 8) Libya interior, 9) Aethiopia. — Die Römer bezeichnten mit
Afrika entweder ihre Provinz (Karthago), bald die ganze Nordküste ohne
Aegypten und südlich bis zuin Lande der Aethiopen. Wenn sie auch
bis zum Niger vorgedrungen sein sollten, so ist doch gewiss, dass sie von
der wahren südlichen Ausdehnung und Gestalt Afrika's keine richtige
Vorstellung hatten. Diese Unkunde dauerte das gairze Mittelalter hin-
durch und erst als Vasco de Gama (1497) Afrika umsegelte und somit
die Necho'fche Entdeckungsreise nach Verlauf von 21 Jahrhunderten
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
210
Ii. Abschnitt.
Die Aethiopier der griechischen Sage werden als ein gebildetes, recht-
schaffenes Volk geschildert und wegen ihrer den Göttern dargebrachten
Festhekatoinben gerühmt. Die Makrobii des Herodot werden als gold-
reiche, starke, schöne und langlebende Menschen geschildert, welche von
gekochtem Fleische, Obst und Milch lebten; die Troglodytä standen
unter kleinen Fürsten, trieben Viehzucht und Handels wohnten zur Re-
genzeit in Felsengrotten, trugen als Nomaden eine Peitsche, hielten
sich Köche, hatten mit Ausnahme ihrer Fürsten gemeinschaftliche Weiber
und Kinder, begruben ihre Tobten mit Lachen, hatten als Waffen
Pfeil und Bogen, Schwerter und Lanzen, gingen nackt oder in Thier-
felle gekleidet. Ihre Nahrung war Fleisch und Knochen zu einer Masse
gestoßen, ihr Getränk Wasser oder Blut mit Milch vermischt; die Für-
sten tranken Honigmeth. Vorzüglichster Handelsplatz Adule. Die
Jchthyo-, Kreo- und Chelenophagi führten ein rohes Leben und die
Blemmyer schildert Piinins als Menschen ohne Köpfe, deren Angen
und Mund auf der Brust befestigt waren. Meros war reich an Ele-
phanten, Rhinozerossen, Löwen, Panthern, großen Schlangen, Edel-
steinen, Gold, Kupfer, Eisen und Salz. Die Bewohner, welche fast
ganz nackt gingen, waren Jäger, Hirten und Ackerbauer. An ihren
Kämpfen nahmen auch die Frauen, die einen kupfernen Ring an der
Oberlippe trugen, Theil. Außer diesen Völkern wohnten auch Ae-
gypter, welche unter Psammetich's Regierung ausgcwandert waren, in
Aethiopien und bildeten einen von Meroe unabhängigen Staat. Die
Chuschiten der Bibel (Jer. 13, 23) werden als groß, tapfer, lang-
lebend beschrieben. Einzelne von ihnen leben in der Fremde als Ver-
schnittene an den Fürstenhöfen (Jer. 38, 7 k.). Aurume, ein wich-
tiger Handelsplatz für Elfenbein, wahrscheinlich von der um 650 v.
Ehr. aus Aegypten ausgewanderten Kriegerkaste gegründet. Das Land
enthielt außerdem noch eine Menge blühender Handelsstädte als: Ma-
lao, Mundu, Mosylon, Rhapta.
§. 3. Libyen im engsten Sinne war das Aegypten zunächst lie-
gende Land, im weitern alles Land zwischen Aegypten und den Syrien,
im weitesten Sinneganz Afrika. In der zweiten Bedeutung zerfiel es in
drei Landschaften: H^euslxomus, Mannarieaund Cyrenaica. Gebirge:
Aspis und Ogdamus Mons, Bascici und Anagombri Montes und die
tumuli arenosi Herculis (Sandberge des Herkules). Flüsse: Pa-
liurus und La thon. Städte: Ammon, berühmt durch das
Orakel Jupiter's; Cyrene, ein von Battus gestifteter griechischer Frei-
staat, in deren Mauern Callimachus, Eratosthenes, Simon undaristip-
pus, Stifter der cyrenäischen Sekte, lebten; Berenice, in deren
Nähe der See Triton und die fabelhaften Gärten der Hesperiden; Pa-
rât onium, feste Hafenstadt, Zufluchtsort von Antonius und Cleo-
patra; Barka rivalisirte mit Cyrene.
§. 4. Africa propria, die römische Provinz, grenzte im N.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Herodot Piinins Meros Mannarieaund_Cyrenaica Ammon Simon Berenice Antonius Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Felsengrotten Mosylon Rhapta Syrien Afrika Bascici
236
Ii. Abschnitt.
Gegenden in Europa. Die eigentliche Halbinsel enthält die fruchtbare
campanische Ebene und die Ebene ain Vesuv. Die morastigen Niede-
rungen der Maremmen und pomptinischen Sümpfe, die wasserarmen
und steppenartigen apulische und römische Campagna. Der Kamm des
Appennin ist kahl und bietet nur Weideplätze, die Abhänge sind mit
Kastanienwäldern, mit Wein - und Olivenpflanzungen und Orangen-
gärten besetzt; Calabrien und Sicilien haben ein fast afrikanisches Klima
mit Palmen , Baumwolle und Zuckerrohr. Der Westrand der Appenni-
nen ist vulkanischer Natur (Seen in ausgefüllten Kratern, Löcher und
Spalten mit hervorquellenden Schwefeldünsten, Vesuv, die phlegräi-
schen Gefilde).
Die Völkerschaften Italiens vor der Herrschaft der
Römer. Man unterscheidet Ureinwohner, Aborigines, als Opiker,
Osker, Umbrer, Sabeller, und eingewanderte Völker illprisch-gallischer,
altgermanischer und griechisch -epirotischer Abstammung, als Etrusker,
Griechen, selbst Trojaner (Aeneas). Im Norden wohnten die Ligu-
rier am Sinus ligusticus, von unbekannter Abstammung, und dehnten
sich früher wahrscheinlich viel weiter aus, vielleicht von den Pyrenäen
bis zu den Cevennen und über den Po hinaus, wurden aber von den
Iberern und Galliern zurückgedrängt. Das übrige Oberitalien hatten
fast ganz die Gallier inne, die sich in mehrere Völkerschaften theilten,
z. B. die streitbaren Jnsubrer, Tauriner, die wilden und räuberischen
Alpenbewohner Salasser, die Cenomani, nachdem sie die Euganeer ver-
drängt hatten, im Norden des Po; die Bojer, Lingoner rc. im Süden
desselben. Nordöstlich von den Galliern wohnten die Venedi, Carni und
Histrier. — In Mittelitalien sind zu merken: 1) die Etrusker. Sie
wanderten von Rhätien aus ein, unterwarfen sich oder verdrängten die
früher ebenfalls eingewanderten tyrrhenischen Pclasger, ein meerbeherr-
schendes cultivirtes Volk und nahmen das westliche Mittelitalien ein bis
zur Tiber. Hier gründeten sie einen Bundesstaat von 12 unabhängigen
Städten, von denen Cäre, Tarquinii, Perusium, Clusium und Veji am
bekanntesten sind. Alljährlich hatten die Bundesglieder religiöse Zu-
sammenkünfte bei dem Tempel der Voltumna, bei welchen von den Prin-
cipes die Kriege beschlossen und die Anführer gewählt wurden. Zu
gleicher Zeit wurden Märkte abgehalten. Jeder Bundesstaat stand
unter einem lebenslänglich erwählten Könige, der nur aus dem Priester-
Adel wählbar war. Dieser Adel allein hatte Anspruch auf Staats-
würden, stand dem religiösen Cultus vor, leitete die politischen An-
gelegenheiten und vertrat vor Gericht die Knechte und Leibeigenen,
welche das Tempel- und Herrengut bebauten. Die Adelsgeschlechter
(Lucumonen?) sämmtlicher Bundesstädte wählten das Oberhaupt des
gestimmten Bundes, dessen Auszeichnung die Sella curulis, die purpurne
Toga und 12 Lictoren mit den Fasces war. Der Adel besaß allein
astronomische und naturwissenschaftliche Kenntnisse und hatte ausschließ-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Sella
Extrahierte Ortsnamen: Europa Niede- Sicilien Italiens Oberitalien Mittelitalien
* Chorographie und Topographie. 245
§.5. Gallien wurde erst seit der Besitzergreifung durch die
Römer genauer bekannt, und selbst die Nachrichten des Cäsar sind ver-
hältnissmäßig wenig hinreichend. So fremd war die ganze Gegend
von Gallien und Germanien, dass Herodot die Quellen der Donau im
Lande der Celten an den Pyrenäen sucht. Die Ausdehnung des trans-
alpinischen Galliens ging bis an den Rhein und die Alpen, umfasste
also einen Theil von Deutschland, der Schweiz und der Niederlande
nebst dem ganzen heutigen Frankreich. Von den Römern wurde das
Land auch Gallia braccata (braccae, lange weite Hosen), eomata (wegen
der langen Haare der Einwohner) und nllerior genannt.
Gebirge: Pyrenäen, Alpen, No ns Cebenna (Sevennen),
Mons Jura, Mons Vogesus und Silva Artluenna.
Flüsse: Rhodanus (Rhone) durch den Lacu8 Lemanus (Genfer
See), Aduris (Adour), Garumna (Garonne), Liger (Loire), Se-
q u an a (Seine), Seal dis (Schelde), Mosa (Maas), Rhenus (Rhein).
Den Boden schildern die Alten im Allgemeinen als fruchtbar.
Ausnahmen davon machten die Sumpfgegenden an der Schelde und den
Rheininündungen und die sandigen und unfruchtbaren Gegenden von
Aquitanien (Les Landes). Der fruchtbarste Bezirk war der Süden, wel-
cher durch die Gründung von Massilia sehr früh die Segnungen der Cultur
genoss. Das Klima wird im Süden als mild und angenehm geschildert,
während der Norden als rauh und stürmisch bezeichnet wird. Produkte:
Gold in den Sevennen und in einigen Flüssen, Silber in den Sevennen,
Eisen und Blei in Menge, ersteres besonders in dem Lande der Bituriger (um
Bordeaux), die sich auch sehr gut auf die Gewinnung desselben verstanden;
mehrere Salinen und Gesundbrunnen, von denen die bei Aqua Sertiä
(Air) und Aqua Tarbellicä (Dacqs) die berühmtesten waren; Ge-
treide, Hirse, Wein und Qel im Süden, schönes Weideland, herrliche
Waldungen; Pferde, Hunde, Rinder, Schafe und Schweine waren
berühmt. Durch die reiche Bewässerung an schiffbaren Flüssen wurde
der Handel ungemein befördert, ja Tacitus giebt sogar die Nachricht
(Ann. Xiii, 53), dass man bereits daran gedacht habe, den Rhein und
die Rhone durch einen Canal zu verbinden. Auch die von den Römern
angelegten großen Straßen über die Alpen und im inneren Lande waren
von großem Nutzen.
Zahlreiche Völkerschaften, deren man an 400 zählen will, bildeten
die Einwohnerschaft Galliens, welche sich jedoch auf zwei Hauptstämme
reduciren lassen, nämlich 1) Ureinwohner, als Aquitani (vonplinius,
U. X. Iv, 17, irrthümlich für dieselben mit den Aremorici erklärt) und
Ligyes oder Ligures und 2) Celten. Die Aquitanier bewohnten
den füdwestlichsten Theil von den Pyrenäen nördlich bis zur Garonne und
vom Ozean östlich bis nach Tolosa (Melalll, 2; Dio Cass. Xxxix, 46).
Sie stammten wahrscheinlich aus Hispania und unterschieden sich voll-
ständig in Sprache, Körperbau und Gesichtszügen von den Celten. Die
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Herodot Maas
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Gallien Germanien Donau Galliens Rhein Deutschland Niederlande Frankreich Garumna Rhenus_(Rhein Rheininündungen Massilia Rhein Galliens Tolosa Hispania
Chorographie und Topographie.
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Südfrüchte und Salz. Die Einwohner waren zahlreich und gebildet
und gehörten zu den Urstämmen des Zendvolkes. Gebirge: Paro-
pamisus und Uonì68 Sariphi. Flüsse: zwei Arius, welche
beide in den See Aria münden. Städte: Artacoana und Aler-
andria Llriä.
10. Paropamisad ä war das Land an den Abhängen des Pa-
ropamisus, eines hohen Gebirges in Mittelasien (jetzt Hiudu-Khu) und
wurde von mehreren unabhängigen Völkerschaften bewohnt, welche
Alexander bei seinem bewundernswürdig kühnen Uebergange über das
Gebirge unterwarf. Jetzt heißt die Gegend Pejchaur und Kabul.
Städte: Carura, j. Kandahar, u. a. m.
11. Bactri ana, das jetzige Balkh, b. t. der südliche Theil der
großen Bucharei, grenzte im N. an den Fluss Orus, im W. an Mar-
giana, im S. und O. an den Paropamisus. Der Boden ist vom
Paropamisus nach dem Aralsee zu abhängend, daher der nördlichste
Theil schon vollkommenes Steppenland. Ein Hauptprodukt ist der Oel-
baum, auch Silber und treffliche Pferde. Die Einw. gehörten zu dem irani-
schen Stamme und scheinen unter ihren Stammesgenossen am frühesten
eultivirt gewesen zu sein. Das Land ist der Sitz der Lehre Zoroaster's
und noch jetzt wird Balkh, das alte Baktra, von den Persern und selbst
von den Muhammedanern als heilige Stadt betrachtet. Im Jahre 256
v. Ehr. macht es sich ebenfalls von Syrien unabhängig. Viele bedeu-
tende Städte zierten das Land, z. B. Baktra, frühester Sitz mittel-
asiatischer Cultur lind Stapelplatz eines großen Handels zwischen In-
dien und Westasien, war noch unter den Sassaniden prächtig und volkreich ;
Zari'aspa, wo Alexander die Mörder des Darius bestrafte; Barka,
von hierher verpflanzten Barkäern bewohnt.
12. Sog diana (Bllkhara uiid ein Theil von Turkestan) grenzt
im S. an den Orus (auch Grenzfluss gegen Baetriana) und im N. an
den Jarartes. Der Boden ist theils Acker-, theils Weideland, daher
die Einwohiler ansässige Sogdianer und nomadisirende Scythen. In
dem von Kanälen fruchtbar gemachten südlichen Theile lag Mara-
kanda (Samarkand), die Königstadt der Sogdianer und jetzt die ge-
lehrteste Stadt Mittelasiens. Am Jarartes legte Cyrus wegen der
häufigen Einfälle der nomadischen Scythen die Festung Cyre-
schata an mit 1 bl,000 Mann Besatzung. Gleichen Zweck hatte
Alexander d. Gr. mit seiner Anlage Alexandria ultima im äu-
ßersten Norden.
8. 7. Grenzlän der.
1. Sarmati a (asiatica) wurde durch den Tanais von dem
europäischen Sarmatien, durch den Kaukasus von Asien und durch die
Rha (Wolga) von Scythien getrennt. Im Norden lag die terra incog-
nita mit dem Volke der Hyperboräer. Die Einwohner, in sehr viele
Völkerschaften getheilt, waren uncultivirt, führten aber mit den an der
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Carura Alexander Alexander Darius Cyrus Cyrus Alexander_d Alexander Sarmati
Extrahierte Ortsnamen: Sariphi Aria Mittelasien Kabul Kandahar Baktra Syrien Baktra Westasien Barka Samarkand Mittelasiens Jarartes Alexandria Asien Wolga
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bersicht der die wrttembergische (Beschichte.
I. Vorgeschichte.
1. Die Landesteile, die jetzt im Knigreich Wrttemberg vereinigt sind, waren schon in granester Vorzeit von Menschen bewohnt, die teils in Hhlen, teils auf Pfahlbauten hausten und von Jagd und Fischfang lebten. Ihre Waffen und Werkzeuge waren aus Bein oder Stein, und was man davon noch findet, mag herunterreichen bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. Bor einem von Osten her ein-gewanderten Volke, den Kelten, verschwanden diese Urbewohner spurlos. Die Kelten selbst, ein hher stehendes Volk indoeuropischer Rasse, grndeten feste Niederlassungen, gaben Flssen und Bergen ihre Namen, trieben Ackerbau und be-zogen im Tauschhandel aus dem Sden und Sdosten Gerte und Waffen aus Erz oder Kupfer (Bronze). In dem Zeitraum bis etwa zum Jahr 800 v. Chr. kannte man kein anderes Metall. Von da an wurde auch das Eisen bekannt. Zum Schutze ihres Landes gegen fremde berflle legten diese Kelten Ringwlle und Burgen an, deren berreste man heute noch vom Bodensee der die Alb bis zum Jpf verfolgen kann. Trotzdem erlagen die Kelten den aus den Wldern jen-seits des Mains und der mittleren Donau hervorbrechenden Germanen (1. Jahr-hundert v. Chr.). Die Kelten wichen grtenteils der den Bodensee und Rhein zurck. Auch dahin folgten die Germanen, wurden jedoch von den Rmern wieder zurckgeworfen, die um diese Zeit die Gebiete nrdlich der Alpen sich zu unterwerfen begannen, und so auch das Land zwischen Bodensee und Main, Schwarzwald und Alb besetzten und es in der Folge teils durch keltische, teils durch germanische Kolonen bebauen lieen. . t
2. Diese Rmerzeit umfat beinahe die ersten drei Jahrhunderte unserer Zeitrechnung. Sie bedeutete fr das Land einen groen Fortschritt in der Kultur. Ein Mittelpunkt der Rmerherrschaft in dem jetzt wrttembergischen Teil K des Zehntlandes war Rottenburg a. N. Doch die freien Germanen jen-seits des Reichswalls (Limes), die Alemannen, grimmige Rmerfeinde, durchbrechen seit der Mitte des 3. Jahrhunderts die rmische Grenzwehr, erobern 431
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Extrahierte Personennamen: Rottenburg
Extrahierte Ortsnamen: Knigreich_Wrttemberg Mains Donau Rhein Main Schwarzwald Zehntlandes