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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 521

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 191. Die Türkei. Persien. 521 d'austria (Johann von Österreich), dnrch den die türkische Flotte vernichtet wurde. 526) Allein so groß diese Niederlage war, so erschien doch bald wieder eine türkische Flotte in den italienischen Gewässern, und auch der Krieg gegen Österreich wurde wieder ausgenommen. In Asien wußten die Türken ihre Besitzungen abermals zu behaupten und so oft ihuen einzelne Länder entrissen wurden, sie wieder zu erobern, was um so merkwürdiger ist, als die Sultane meistens Schwächlinge waren, die alles den Großwesiren überließen, welche wiederum von den Janitscharen abhängig waren, selbst nach dem Verlust, den sie bei der zweiten Belagerung von Wien und nach den Demütigungen, die sie durch Sobiesky, 1683. Ludwig von Baden und den Prinzen Eugen erfahren, gelang es ihnen nochmals, Belgrad, ganz Serbien, die Moldau und die Walachei zu erobern und dem Kaiser Joseph Ii. mit im Erfolg Widerstand zu leisten. Aber seit Rußland in die Zahl der Gegner eintrat und seinen Einfluß sowobl in der Krim als gegen die Mold an und die Walachei hin geltend zu machen suchte, und seit die Bei's in Ägypten nach Unabhängigkeit strebten, mußten die Sultane ans ihre eigene Sicherheit bedacht sein. Im Frieden von Jassy mußte die Pforte an Rußland E. bedeutende Gebietsteile in Asien abtreten. Anmerkungen. 1. Der Seesieg bei Lepanto (Stadt und Meerbusen zwischen Mo-rea und Ltvadien) war so vollständig, daß derselbe nur mit dem «Liege verglichen werden kann, den Octavian bei Actium über Au-°rntnt9' Die türkische Flotte unter Admiral Ali bestand Ü*'« X Galeeren, 70 Fregatten und Brigantinen «kleinen Kriegs->Wn). Die spanisch-venetianische zählte 210 Galeeren und 23 Transportschiffe Die Venetianer nahmen das türkische Admiralschiff, schlugen dem Admiral den Kopf ab und steckten ihn auf die Spitze seiner eigenen yl“99e- 15 000 Türken wurden gefangen und getötet, nur 50 türkische ©tbxfte entkamen, 130 wurden erbeutet, 6000 Christensklaven auf den tiirrtichen Galeeren befreit. Leider bekamen die Sieger wegen der Tev fll und trennten sich, statt nach Konstantinopel zu ziehen und die Stadt zu beschießen. Janitscharen (Jeuit'scheri, d. i. neue Schar) waren ur-sprungllch Chnstenkinder, welche türkischen Landleuten zur Erziehung im ^slam übergeben und an Strapazen und Blutvergießen gewöhnt wurden. Sultan Mnrad I. bildete eine eigene Schar, welche dergestalt heranwuchs daß man nicht einmal alle im Kriegsdienste verwenden mnnnn mäf ln der Reserve behielt. Es waren oft über 100 000 Mann, welche tu 162 Regimenter eingeteilt waren. Bis zum K.arlowitzer Frieden war es ihnen nicht gestattet, zu heiraten; sie hatten übrigens be,andere Ehrenvorzüge und erfreuten sich mancher Privilegien, namentlich waren die Reservisten zu Hanse auch steuerfrei. Wie die 22**

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 640

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
640 Unsre Zeit. seiner Armee aucfji über den Balkan (Sabalkan), was noch kein Feldherr versucht hatte. Während aber Diebitsch (Sabalkanski) bis Adrianopel vordrang, fiel Paskewitsch vom Kaukasus aus in Asien ein und eroberte neun Festungen. Von zwei Seiten im Gedränge, mußte der Sultan den Frieden von Adria-1829. nopel eingehen, wodurch Rußland zwar keinen Länderzuwachs erhielt, aber sich die Handelsfreiheit im türkischen Reich und freie Schiffahrt für alle Stationen auf dem Schwarzen Meere erwarb. 637) Der Krieg gegen die Türkei wurde wieder erneuert, als die Pforte deu lateinischen Christen an den heiligen Stätten in Jerusalem mehrere Vergünstigungen bewilligte. Rußland, welches sich das Protektorat über alle griechischen Christen im türkischen Reiche anmaßte, erblickte hierin eine Zurücksetzung und eröffnete wieder in der Walachei den Krieg. Aber diesmal wnrde die Türkei vou England und Frankreich unterstützt. Eine englisch-französische Flotte unter Rapier- segelte in die Ostsee 1854. und sollte Kronstadt nehmen, richtete aber nichts ans. In Bulgarien wehrten sich die Türken so tapfer, daß Paskewitsch den Rückzug hinter den Prnth antreten mußte. In Eupatoria auf der Insel Krim landete eine aus Franzosen, Engländern und Türken bestehende Armee, zu denen später noch Sardinier i85i. hinzukamen. An der Alma, bei Juke r m a n und an der T s ch e r-naja wurden die Russen von den Alliierten und bei Enpa- 1855. toria von den Türken geschlagen. Die Festung Sebastopol wnrde eingeschlossen und bestürmt. Da man dieselbe auf der Wasserseite durch Verseukuug vou Kriegsschiffen unzugänglich gemacht hatte, so konnte man sie nur auf der Südseite angreifen. Während der Belagerung von Sebastopol starb Kaiser Nikolaus, aber sein Sohn Alexander Ii. führte deu Krieg wider-alles Erwarten fort. Elf Monate lagen die Alliierten vor Sebastopol. Endlich nach einem zweiundzwanzig Tage ohne Unter- 8-Sep-laß dauerudeu Bombardement wnrde die Festung erobert. i855n 638) Während aber die Russen in der Krim Unglück hatten, kämpften sie gegen die Türken um so glücklicher in Armenien und bemächtigten sich der Festung Kars. Da hierdurch die russische Waffenehre gerettet erschien, vermittelte Österreich Konferenzen, ^30. die zum Frieden von Paris führten. Rußland mußte 1856^ zwar fein Protektorat über die Donaufürstentümer, wie über die griechischen Christen in der Türkei aufgeben, erhielt aber die Krim zurück, wie die Türkei auch Armenien zurückerhielt. Nach dem Abschluß dieses Friedens wandte Rußland den Ländern des Kaukasus wieder erhöhte Aufmerksamkeit zu. Seit 1839 hatte

5. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 168

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
168 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. re. senstraße heißt. Was thaten aber der Kaiser und die deutschen Fürsten? Sie waren sehr bestürzt und deliberierten und protestierten; der Bran- denburger Kurfürst unterschrieb aber nicht einmal die Protestation, son- dern spann Ränke mit Ludwig, um Pommern zu gewinnen. Ludwig lachte der Deutschen und nahm den Spaniern zu derselben Zeit mitten im Frieden die starke Festung Luxemburg weg. Die Türkenkriege. Johannes Sobiesky, der polcnkönig, rettet Wien (12. Sept. 1683). Ludwig Xiv. benutzte gegen den Kaiser auch die Türken, wie sein gepriesener Vorfahr Franz I. schon gethan hatte, und die Zustände in Ungarn sowie in Siebenbürgen begünstigten die Absichten der Oesterreich feindseligen Mächte nur zu sehr. Nach Bethlen Gabors Tod (1629) wurde Georg I. Rakoczp von den Ständen zum Fürsten von Sie- benbürgen gewählt, der sich mit den Türken abfand, 1644 aber mit Frankreich und Schweden gegen den Kaiser Bündniß schloß und densel- den zur Abtretung mehrerer Bezirke in Ungarn zwang. Sein Sohn Georg Ii. machte sich mit den Fürsten der Moldau und Walachei zu schaffen, die gleich ihm Vasallen des Sultans waren, und wurde da- durch diesem sehr verdächtig; als er vollends im Bunde mit Schweden 1657 Polen angriff, erlitt er durch die Tataren eine schwere Niederlage, wurde auf Befehl des Sultans von den Ständen abgesetzt, und als er sich mit Waffengewalt behaupten wollte, erlag er trotz seines Helden- muthes der türkischen Uebermacht und starb 1660 an seinen bei Klausen- burg empfangenen Wunden. Weil der Kaiser gegen den von den Tür- ken eingesetzten Fürsten Michael Apafi einen andern, Kemeny, be- günstigte, eröffnete der Großwesir Achmed Kiuprili, einer der letzten großen Feldherren der Türken, den Krieg gegen den Kaiser, schlug dessen Heer am 7. August 1663 bei Gran, nahm die wichtige Festung Nen- häusel an der Neitra und ließ durch seine Tataren Verwüstungszüge bis über die mährische und steperische Gränze ausführen. Doch am 10. Au- gust des folgenden Jahres erfocht der kaiserliche Feldherr Montekuk- kuli mit 37,000 Mann (zu denen Ludwig Xiv. vielleicht in chevaleres- ker Aufwallung 6000 Franzosen gestellt hatte) bei St. Gotthard an der Raab einen großen Sieg über das viel stärkere Heer Kiuprilis, wo- rauf dieser einen 20jährigen Waffenstillstand auf die Bedingung des Status quo mit dem Kaiser abschloß und sich gegen Venedig wandte, dem er 1669 die Insel Kreta entriß. Dessenungeachtet erhielt Ungarn keine Ruhe, denn nach dem Frie- densschlüsse mit den Türken stifteten ungarische Edelleute eine große Ver- schwörung gegen den Kaiser an, die zwar entdeckt und durch zahlreiche

6. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 232

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
232 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. rc. kunst und der entsetzlichen Taktik der russischen Generale. Romjanzow siegte in zwei großen Schlachten und eroberte bis auf wenige Festungen die Moldau und Walachei. Bender nahm Graf Panin durch einen nächtlichen Sturm; Tausende der Stürmenden waren gefallen und füll- ten mit ihren Leichen die Festungsgräben, aber über sie weg drangen ihre Kameraden in die Festung, wo sie alles niedermachten und die Stadt in einen Schutthaufen verwandelten. Die Kaiserin schickte unter Al er ei O rl ow durch die Meerenge von Gibraltar eine Flotte in das ägeische Meer und ließ die Griechen zur Freiheit aufrufen. Bei Skio wurde die türkische Flotte angegriffen und geschlagen und am 16. Juli 1770 in der Bai von Tschesme verbrannt. Die Türken wurden da- durch 1774 zum Frieden von Kutschuk Kainardsche gezwungen, in welchem sie die Schutzherrlichkeit Rußlands über die Moldau und Wala- chei sowie dessen Garantie für die Rechte der dem Sultan unterworfenen griechischen Glaubensgenossen anerkennen, das Land zwischen dem Dniepr und Bug abtreten, die Krim und die Tataren unabhängig erklären und den Russen freie Durchfahrt durch die Dardauellen sowie große Handels- vortheile zugestehen mußten. Die aufgestandenen Griechen gab Rußland preis, und die Ruhe wurde von den Türken in der Art hergeftellt, daß einzelne Landstriche z. B. Morea fast ganz entvölkert wurden; albane- sische Einwanderer siedelten sich in dem öden Lande an. Den Khan der Tataren bewog der übermüthige und gewissenlose Potemkin, der viel- jährige Günstling Katharinas, zur freiwilligen Unterwerfung unter Ruß- land. Potemkin behielt aber den ausbedungenen Jahresgehalt des Khans für sich und als die Tataren sich nicht unterwerfen wollten, zwang sie ein russisches Heer unter Potemkin durch gräßliche Metzeleien zur Ruhe; die Krim erhielt den alten Namen „Taurien", Potemkin aber den Beinamen des „Tauriers". Diese Triumphe über die Türken wurden in Europa mit kurz- sichtigem Jubel gefeiert; man betrachtete jeden Sieg der Russen als einen Sieg der christlichen Civilisation über türkische Barbarei und bedachte nicht, daß im besten Falle eine Barbarei durch die andere verdrängt und statt des rohen orientalischen Despotismus nur ein anderer, der noch drückendere militärische, die unterworfenen und entvölkerten Länder in Besitz nahm. Der schwedische Krieg (1788 — 1790). Gustav Iii. (1771-1792). Nach der Ermordung Karls Xii. benutzte die Adelspartei in Schwe- den ihre wieder gewonnene Herrschaft zum eigenen Vortheile und zur Schmach des Landes. Sie theilte sich bald in zwei Parteien; die eine, mit dem Grafen Gpllenborg an der Spitze, hieß die Partei der „Hüte" und verkaufte sich an Frankreich, die andere, unter dem Grafen Horn,

7. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 675

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Stellung Oesterreicks und der Weftmäckte. 67o gegen ihre ganze Flottille; dieselbe hatte Truppen und Munition nach Datum geführt und lag auf der von einigen schwachen Batterieen ver- theidigten Rhede von Sinope so sorglos vor Anker, als ob es 60 Stunden nördlich kein Scbastopol und keine russische Flotte gäbe; diese erschien auch so plötzlich und in solcher Uebermacht, daß nur ein türki- sches Dampfschiff entkam, um die Botschaft von der Vernichtung des ganzen Geschwaders nach Konftantinopel zu bringen. Jetzt lief die eng- lisch-französische Flotte in den Pontus ein, um die türkischen Schiffe und Küsten zu decken, worauf die russische sich nach Sebaftopol zurückzog. Die Katastrophe von Sinope störte die Diplomaten, welche an der Wie- derberstellung des Friedens arbeiteten, nicht wenig, denn Rußland hatte durch diesen Schlag, den es gleichsam unter den Kanonen der westmächt- lichen Flotten führte, offenbar bewiesen, daß es von Frankreich und Eng- land kein ernsthaftes Einschreiten befürchte, und dadurch die Regierungen der beiden ehrsüchtigen Völker in eine schlimme Stellung gebracht. Die vier Großmächte Unterzeichneten am 5. Dezember zu Wien ein Pro- tokoll zur Wahrung der Integrität der Türkei, Rußland aber theilte die Milizen der Donaufürstenthümer in seine Armee ein, ließ die Ent- fernung der Hospodare zu, ordnete eine russische Verwaltung der Fürsten- thümer an und erschöpfte sie durch Requisitionen für seine Armee, lehnte endlich die Vermittlung der Mächte förmlich ab, weil Rußland cs allein mit der Türkei zu thun habe, die nur den Status quo ante anzuerkenncn brauche, wenn sie Frieden wolle. Indem aber Kaiser Nikolaus auf diese Weise die Wünsche und Warnungen der europäischen Großmächte ab- weisen zu dürfen glaubte, hatte er sich nach zwei Seilen verrechnet. Er rechnete darauf, Oesterreich werde dem Kriege gegen die Türkei wie 1828 — 29 zwar sehr unwillig, aber doch unentschlossen und unthätig zuschauen und blieb bei dieser Voraussetzung, obwohl sein Vertrauter, der Graf Orlow, welchen er gegen Ende Januar nach Wien gesandt hatte, von der österreichischen Regierung nichts weniger als die unbe- dingte Zusicherung eines neutralen Verhaltens zurückbrachte. Oesterreich verstärkte damals sein Armeekorps an der türkischen Gränze bis auf 50,000 Mann und hielt eine noch stärkere Streitmacht bereit, wodurch es bewirkte, daß Serbien ehrlich neutral blieb, wie es dessen Fürst am 6. November versprochen hatte, daß selbst die Montenegriner nicht gegen die Türken loszuschlagen wagten und Bosnien wie die Herzegowina sick- ruhig verhielten. Hätte Oesterreich sich nicht als geharnischter Wächter an der westlichen Gränze des türkischen Reiches aufgestellt, so wäre von den serbischen Stämmen eine Insurrektion ausgegangen, welche sich über Bulgarien und Makedonien mit Sturmeseile verbreitet und die ganze Armee Omer Paschas im Rücken gefaßt hätte; denn im Süden waren bereits Epirus und Thessalien, wo die christliche Bevölkerung der türki- 43*"

8. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 171

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ludwig Xiv. und die Kirche. 171 Hause Habsburg, so daß es in Europa nur noch zwei Wahlreiche gab, Polen, das an dieser Freiheit zu Grunde ging, und Deutschland, das darüber seine nationale Einheit verlor. Unterdessen wurde auch Siebenbürgen befreit und Michael Apasi huldigte dem Kaiser als Schirm- herrn; 1688 den 6. September fiel Belgrad durch einen fürchterlichen Sturm in die Gewalt des christlichen Heeres, wobei sich der bayerische Kurfürst wieder besonders auszeichnete. Nach Karl von Lothringen führte den Oberbefehl der wackere Markgraf Ludwig von Baden, der 1689 die Türken bei Patasch und Nissa schlug, diese Stadt sowie Semen- dria und Widdin eroberte und 1691 den großen Sieg bei Salanke- men erfocht, in welchem Mustafa Kiuprili blieb, der 1690 den Christen Belgrad und Serbien wieder entrissen hatte. Zuletzt befehligte Prinz Eugenius und vertrieb die Türken durch die Schlacht bei Zenta (11. Sept. 1697) aus Ungarn. Zm Frieden von Karlowitz (1699) trat der Sultan Ungarn bis auf das Banat von Temeswar und Sie- benbürgen (der junge Michael 11. Apasi legte 1690 die fürstliche Würde in die Hände des Kaisers nieder) an Oesterreich ab, an die Venetianer Morea und einige Inseln, denn auch Venedig half die Roßschweife rupfen, seit die kaiserlichen Waffen siegreich waren. So wurde Ungarn größten- theils durch deutsches Blut den Türken entrissen und die Magyaren soll- ten es nie vergessen, daß sie ohne deutsche Hilfe die Sklaven türkischer Paschen wären. Viertes Kapitel. Ludwig Xiv. und die Kirche. Aushebung des Edikts von Nantes (22. Vktober 1685). Während der französische König Eroberungen über seine Nachbarn machte und auf neue sann, setzte er den Uebergriffen seiner Vorfahren gegen die Kirche die Krone auf und die Päpste mußten es bereuen, daß sie in ihrem Kampfe gegen die deutschen Kaiser den französischen Königen zu gefällig gewesen waren. Wie Philipp der Schöne Bonifacius Viii. lohnte, wissen wir, und von dieser Zeit an geht ein Widerstreben gegen den päpstlichen Stuhl durch die Geschichte Frankreichs, dem auch der hohe Klerus nicht fremd blieb, der sich auf die alten Rechte der „galli- kanischen Kirche" berief und die Bestimmungen des Konstanzer und Basler Koncils über das Verhältniß der Päpste zu den Koncilien an- führte; keine Rede davon, daß Rom gegen den französischen Klerus jene Reservationen von Beneftcien, Erspektationen und Annaten geltend machen durfte, über welche in Deutschland so viel geklagt wurde. Papst Leo X.

9. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 204

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
204 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. rc. als König von Polen anerkannt, Stanislaus Leszinsky preisgegeben. Gegen den Zaren sperrte sich der Reichsrath bis 1721 und trat dann Ingermanland, Esthland, Livland und den größten Theil von Karelien ab gegen zwei Millionen Thaler Entschädigung. So mußte Schweden von seiner hohen Stellung, auf die es Gu- stav Adolf, Karl X. und Xi. erhoben hatten, heruntersteigen, aber es bewies sich dabei als eine achtungswerthe Nation. Man berechnet, daß über 400,000 Jünglinge und Männer von 1700—1719 durch den Krieg hinweggerafft wurden und doch konnte Karl Xii. noch bei seinen letzten Anstrengungen 70,000 Streiter gegen seine Feinde verwenden. So auf- opfernd zeigte sich die Nation und so ergeben war sie ihrem Könige, daß nirgends von einem Volksaufstande die Rede ist, obwohl in weiten Bezirken nur Weiber, Kinder und Greise das Feld bebauten, weil alle waffenfähige Mannschaft unter die Fahne gerufen war. Rußland unter Peter dem Großen. Seit Karl Xii. den Zaren über Polen und Sachsen aus den Au- gen gelassen hatte und endlich nach kurzem Kampfe unterlegen war, baute dieser rastlos, aber nach einem sichern Plane, an der Größe der russischen Monarchie weiter. Das baltische Meer betrachtete er als die Pforte Rußlands gegen Europa; wenn er sich der Herrschaft über das- selbe bemächtigte, so wurden Schweden und Dänemark der russischen Po- litik dienstbar und sein Einfluß auf Polen und das nordöstliche Deutsch- land maßgebend. Darum baute Peter eine Flotte von 41 Kriegsschiffen und legte in Kronstadt einen unangreifbaren Kriegshafen an. Seine folgenreichste Schöpfung ist aber die Stadt St. Petersburg. Auf einem morastigen Boden gründete er diese Residenz; von mehr als 100 Stunden weit zog er Leibeigene herbei, welche in harter Frohne den sumpflgen Boden austrocknen und gewaltige Granitdämme gegen die Ueberschwemmungen der Newa aufführen mußten; seine Bojaren aber verpflichtete er zum Häuserbau und zum zeitweiligen Aufenthalte in der neuen Residenz. Denn Moskau blieb wohl die Hauptstadt, in Peters- burg aber wohnte der Zar und zeichnete damit seinen Nachfolgern die Bahn vor, die sie gehen mußten. Aus den Fenstern des Palastes sahen diese die Küsten von Finnland, das noch schwedisch war, und Kurland, welches noch seine eigenen Herzoge hatte; wollten sie in ihrem Schlosse sicher wohnen, so mußten sie sich Finnlands bemächtigen und durch ihre Kriegsflotte das baltische Meer beherrschen. Dies ist seitdem geschehen; noch Katharina Ii. hörte im Kriege mit Gustav Iii. in ihrem Palaste jeden Kanonenschuß der fechtenden schwedischen und russischen Flotten, aber heute ist Rußland die einzige Seemacht in jenen Gewässern, und muß so lange in Peters Sinne fortfahren, bis es mit dem Sunde die

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 205

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Rußland unter Peter dem Großen. 205 Schlüssel des baltischen Meeres besitzt und dadurch Petersburg und seine Städte an der Ostsee gegen jeden Angriff sicher stellt und kein englischer Admiral mehr Petersburg in Grund zu schießen droht. Andererseits wies Peter seine Nachfolger an das schwarze Meer. Asow war ein zu kümmerlicher Antheil, als daß sich das russische Reich damit begnügen konnte, und die zunehmende Schwäche der Pforte er- leichterte die Eroberungen der Küsten des schwarzen Meeres ans eine sehr einladende Weise. Seitdem ist das schwarze Meer bereits zu einem russischen Landsee geworden, und wenn Rußland vollends die Meerenge von Konstantinopel und die Dardanellen besitzt, so hat es ein zweites geschlossenes Meer und ist auch im Süden unangreifbar. Auch nach dem innern Asien richtete Peter seinen Blick. Auf dem kaspischen See baute er Schiffe und fing darauf mit Persien Krieg an, das ihm drei Provinzen: Masanderan, Asterabad und das seiden- reiche Ghilan abtreten mußte. Jetzt befahren russische Dampfschiffe das hyrkanische Meer der Alten und dringen den Orus und Jarartes hin- auf in das Innere vor; der Handel mit dem Turan der alten Perser ist in russischen Händen, Persien selbst an die russische Politik gekettet. Peter war es aber auch, welcher die unbeschränkte Macht der rus- sischen Herrscher seinen Nachfolgern fertig hinterlicß. Nach dem Frieden von Nystädt, den Schweden 1721 eingehen mußte, legte er sich mit gegründetem Stolze den Kaisertitel und den Beinamen des Großen bei. Er nahm dem Adel seinen Einfluß auf die Negierung des Landes, er- richtete statt des Bojarenhofes einen Senat, dessen Mitglieder der Kai- ser ernennt, als obersten Gerichtshof des Reiches, für die Provinzen aber Regierungskollegien. Die kaiserlichen Erlasse, Ukase, hatten auch gesetzliche Geltung ohne die Beistimmung der Bojaren, und eine euro- päisch-organisierte Polizei mit der geheimen Jnquisitionskanzlei wachte über die öffentliche Sicherheit und über das Treiben unzufriedener Rus- sen. Der russisch-griechischen Kirche war bisher ein Patriarch mit so großen Rechten vorgestanden, daß er mit dem Kaiser die erste Person des Reiches war; letzteres wurde besonders durch den Gebrauch ange- deutet, daß der Zar und der Patriarch am Neujahrstage sich öffentlich umarmten und küßten. Als (1700) der Patriarch Adrian starb, ließ Peter keinen neuen mehr wählen und ernannte während 20 Jahren nur Stellvertreter, so daß das Volk allmählig des sonst so hoch angesehenen Patriarchen vergaß; dann setzte er 1720 eine heilige dirigierende Synode ein, welche von ihm ihre Verhaltungsbefehle erhielt und wurde so auch das Haupt der russischen Kirche. Ausdrücklich bemerkte er der Geistlich- keit, er wolle nicht, daß das Volk neben dem Kaiser einen Patriarchen sehe, dessen Worte es wie eine Stimme Gottes anhöre und ihm viel- leicht gehorche, wenn er gegen die Verordnungen des Kaisers spreche.
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