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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 30

1887 - Langensalza : Beyer
30 Dritter Abschnitt. Das Frankenreich von seiner Gründung durch Chlodwig rc. urbar gemacht. An ihrem Beispiel lernte das Volk, das in der Nähe wohnte, den Acker besser bebauen. Sie führten neue edle Obst- und Gemüsearten in Deutschland ein. In den Klöstern fanden die Armen Unterstützung, die Pilger Aufnahme, die Verfolgten Schutz. Auch beschäftigen sich die Mönche mit dem Abschreiben der Bücher und mit dem Jugendunterricht. 4. Bonifatins in Rom. Bonifatins hat mehrere Reisen nach Rom gemacht und stand in enger Verbindung mit dem Papst. Er veranlaßte alle Geistlichen in Deutschland, sich dem Papst zu unterwerfen, und stellte also die Verbindung der deutschen Kirche mit Rom her. C. Geographisches. 1. Die Friesen wohnten an der Nordsee von den Rheinmündungen bis zur Wesermündung. 2. Die Chatten oder Hessen wohnten um das Rhöngebirge und Vogelsgebirge; ihr Land wurde von der Fulda und Eder durchströmt. 3. Die Thüringer wohnten östlich von den Franken und Sachsen. 531 ward ihr Land von den Franken im Verein mit den Sachsen erobert worden. Der nördliche Teil des Landes fiel damals an Sachsen, der südliche an Franken. — 4. Docknm — liegt in der holländischen Provinz Friesland, westlich von Groningen. D. Benutzung des Lesebuches. Lesebuch von Gabriel und Supprian: Ausgabe A. Nr. 27, Ausgabe B. Ii Nr. 17, Ausgabe C. Nr. 128 (gekürzt.) E. Benutzung des Bildes. Lesebuch Ausgabe A. bei Nr. 27, Ausgabe B. Ii bei Nr. 17, Ausgabe C bei Nr. 128. In der Mitte des Bildes sehen wir Bonifatins. In der Hand trägt er ein Kreuz. Das Kreuz prebigt er bett Heibeu, lehrettb ist seine Rechte erhoben. Das lange Gewanb, das er trägt, die hohe Mütze, die sein Haupt bebeckt, sie gehören zu der Tracht eines Bischofs. Neben ihm sehen wir einen gewaltigen Baumstumpf mtb baneben das untere Ende eines großen Baumes; es ist die gestürzte Donnereiche. Mit Spieß und Schilb sittb die Heiben bewaffnet, das Kreuz tragen die geistlichen Begleiter des Bonifatins, die hinter ihm stehen. Sie fürchten sich nicht vor den Heiben; beim Christus ist ihr Schutz. Sinnenb stehen die heibnifchen Männer ba und hören der Prebigt des Missionars zu; einer von ihnen, der mit der Stierhaut Haupt und Schulter bebeckt hat, steht grollenb babei, und seine Rechte hält krampfhaft den Spieß. Eine Frau sitzt am Boben und hat bret Kirtbleitt mitgebracht. Vielleicht hat sie schon das Evangelium von dem Heiland vernommen, der ba gesagt hat: „Lasset die Kiublein zu mir kommen!" F. Merkstoffe zur sicheren Linprägung. 1. Bonifatins ist 680 in England geboren. 2. Er Predigte das Evangelium unter Friesen, Thüringern und Hessen. 3. Er wurde von dem Papst zum Erzbischof von Mainz ernannt. 4. Er wurde 754 bei Docknm von den heidnischen Friesen erschlagen. Gl Anmerkung für den Lehrer. Die richtige Schreibart des Namens des Märtyrers ist Bonifatins, nicht Bonifacins. Sein angelsächsischer Name Wynfreth, althochbentsch Wunfrieb, bebentet soviel wie „Glücks-

2. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 35

1887 - Langensalza : Beyer
§11. Karl Martell. — Die Hausmeier im Frankenreich. 35 § 11. Karl Martell. — Die Hausmeier im Frankenreich. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Die Muhammedaner waren dort Nordafrika nach Spanien gezogen, hatten das Westgotenreich in der Schlacht bei Xerez gestürzt und drangen bald darauf über die Pyrenäen in das Land an der Loire und an der Rhone ein. 'So waren sie nun an den Grenzen des Frankenreiches angelangt. Und was thaten denn die Frankenkönige, die Nachfolger des mächtigen Chlodwig, um das Christentum zu schützen und die wilden Araber von ihrem weiteren Vordringen zurückzuschrecken? — Die saßen unthätig in ihrem Palaste und füllten die Zeit mit nichtigen Zerstreuungen aus, während draußen an den Grenzen ihres Landes der wilde Kriegsruf erklang. Wir haben früher gelernt, daß Chlodwig sein Land unter seine vier Söhne geteilt hatte. Diese Teilung des Reiches war auch später von seinen Nachkommen fortgesetzt worden, und viel Bürgerkrieg und Blutvergießen, Bruderzwist und Brudermord war daraus entstanden. Zuletzt hatten die entarteten Frankenkönige sich wenig mehr um die Regierung gekümmert, sondern hatten die Sorge für das Reich ihrem obersten Reichsbeamten überlassen. Derselbe führte den Titel „Hausmeier", so viel wie Hausverwalter: denn zunächst war nur die Aussicht über die Hofleute des Königs und die Verwaltung seiner großen Landgüter sein Amt gewesen. Später hatte der Hausmeier auch im Namen des Königs den Heerbann, das fränkische Volksheer, im Kriege angeführt, und endlich hatten die trägen Frankenkönige die ganze Regierungslast aus sie geladen. Und ein Glück für das Reich war es, daß die Hausmeier im Frankenreich zu dieser bösen Zeit kräftige, tüchtige Männer waren, die das Reich zu schützen wußten. b) Karl Martell. Ums Jahr 732 hatte Karl Martell das Amt des Hausmeiers im ganzen Frankenreich. Sein Vater Pippin, von seinem Landgut und seiner Burg bei Lüttich Pippin von Heristall genannt, hatte das Amt nur int Ostreich gehabt, sich aber auch im Westreich dasselbe erzwungen, und es war nun ein Segen für das Reich, daß fein Sohn Karl den Heerbann des ganzen Frankenreiches gegen die Muhammedaner ins Feld führen konnte. Groß war der Schrecken, der vor dem wilden Heer dieser Feinde voranging. Die Kirchen und Klöster hinter ihnen lagen in Asche, die Felder hatten sie verwüstet, und das Volk fürchtete die braunen Wüstensöhne wie eine Herde böser Geister. Andere meinten: „Sie sind zwar Menschen, aber sie beten den Teufel an, der hilft ihnen." Mancher tapfere Krieger im fränkischen Heer bebte vor dem unheimlichen Feinde, aber der unverzagte Feldherr Karl sprach den Seinen Mut ein: „Glaubt nicht die Märchen, die euch von fchwachherzigen Feiglingen erzählt werden, und haltet die Feinde nicht für böse Wesen, die unbesiegbar sind. Es sind Menschen, verwundbar und sterblich wie ihr. Braucht eure tapferen Arme, schwingt wacker eure Schwerter, und der Sieg wird euer sein. Ans, wackere Christen, der Herr des Himmels und der Erde wird mit uns 3*

3. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 49

1887 - Langensalza : Beyer
§ 13. Ludwig der Fromme. — Vertrag zu Verdun. 49 zwar schon unter die drei älteren Söhne des Kaisers geteilt; aber Judith ließ nicht eher nach, bis auch ihr Sohn einen Teil des Reiches als Erbe bekam, wodurch natürlich seine Stiefbrüder in ihrem Besitze beeinträchtigt wurden. Da erhoben sich dieselben gegen ihren Vater und Kaiser, wie einst Absalom ein Empörer und Aufrührer gegen seinen Vater geworden war. Ludwig war so gezwungen, ein Heer zu sammeln und gegen seine Söhne ins Feld zu ziehen; denn diese hatten viel Volks zum Abfall von ihrem König und Herrn verlockt. Der Papst erschien und wollte zwischen dem Vater und den Söhnen Versöhnung stiften; aber fchon strömte fast das ganze Kriegsvolk des Königs zu den Söhnen über. Diese hatten dasselbe durch Versprechungen gewonnen oder durch Geschenke zu schändlicher Untreue verführt. So löste sich das Heer Ludwig's fast ganz auf, und der Beklagenswerte mußte nun die Gnade seiner Söhne anrufen. Das Feld, wo solche Untreue und so viel Verrat begangen wurde, ist das „Lügenfeld" genannt worden; es liegt zwischen Basel und Straßburg, bei der Stadt Colmar. — Nun war der Vater der Gefangene seines ältesten Sohnes Lothar, der mit seinen Brüdern das Frankenreich teilen wollte. Aber die Sünde ist ein schlechtes Band unter den Menschen, das zeigte sich auch an den gottlosen Söhnen Ludwig's. Der älteste derselben, Lothar, wollte schließlich das ganze Reich an sich reißen, und nun entstand ein Bruderzwist, in dem die beiden anderen Brüder, Pippin und Ludwig, den Lothar besiegten und ihren alten Vater wieder als Kaiser einsetzten. Im Jahre 840 starb derselbe. e) Der Bruderzwist und der Vertrag zu Verdun. Schon bei Lebzeiten Kaiser Ludwig's hatten die Söhne desselben in Unfrieden gelebt. In helle Flammen schlug aber der Bruderzwist auf, als der schwer geprüfte Kaiser ins Grab gesunken war. Einer seiner Söhne war ihm schon im Tode vorangegangen; nun lebten noch Lothar, Ludwig und Karl, der Sohn der Judith. Die letzteren beiden verbanden sich gegen den herrschsüchtigen Lothar, und auch das Reich spaltete sich in zwei Parteien. 841 kam es zur blutigen Entscheidungsschlacht, in der 40 000 Erschlagene das Schlachtfeld von Fontanetum im heutigen Frankreich bedeckten. Und noch zwei Jahre hindurch dauerte der schreckliche Bruderkrieg, bis endlich die Brüder sich im Jahre 843 zu Verdun über die Teilung des Reiches einigten. Ludwig erhielt das Land rechts vom Rhein, mit Ausnahme von Friesland, das über die Rheinmündungen hinaus sich weit nach Osten erstreckte und zu dem Reiche Lothar's fiel. Westlich vom Rhein erhielt Ludwig dagegen noch die Gebiete von Speyer, Mainz und Worms. Karl, der Sohn der Judith, erhielt den westlichen Teil des Frankenreiches. Lothar, der älteste Bruder, sollte Kaiser sein. Sein Reich umfaßte Italien und einen Streifen Landes, der sich links vom Rhein zwischen den Reichen Ludwig's und Karl's bis zur Nordsee erstreckte und auch die Kaiserstädte Rom und Aachen umfaßte. — Das Reich Lothar's hat nicht lange bestanden. Er hat es später auch unter seine Söhne geteilt, und den Teil nördlich von den Alpen erbte sein Sohn Lothar Ii., nach dem dieses Land Lothringen genannt worden ist. Nach dessen Tode bemächtigten sich Ludwig, der König des Ostfrankenreiches, und Karl vom Westfrankenreich des Landes und teilten es in dem Vertrag zu Mersen 870. Hoffmann's Geschichtsunterricht. 4

4. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 57

1887 - Langensalza : Beyer
§ 15. Otto I. 57 dienten ihm beim Krönungsmahle die Herzöge der deutschen Länder. So ist es damals zuerst geschehen und oft dann in der Folge; es war ein Zeichen, daß die Herzöge der einzelnen Länder den König, der über das ganze Land gesetzt war, als ihren Herrn erkannten, daß sie nichts anderes sein sollten und wollten als die ersten seiner Dienstleute. Der Lothringerherzog Giselbert, in dessen Gebiet Aachen lag, leistete die Dienste des Kämmerers und ordnete die ganze Feier, der Frankenherzog sorgte als Truchseß für die Tafel, der Schwabenherzog stand als oberster Mundschenk den Schenken vor, und der Herzog von Bayern nahm für die Ritter und ihre Pferde als Marschall Bedacht, wie er auch die Stellen bezeichnet hatte, wo man lagern und die Zelte aufschlagen konnte. Denn die alte Kaiserstadt reichte nicht aus, die Zahl aller der Herren, die nach Aachen geritten waren, in sich zu fassen. Als die Festlichkeiten beendet waren, lohnte Otto einem jeden der Großen mit reichlicher Gunst und großen Geschenken, und froh kehrten alle in die Heimat zurück. Die Beschreibung der Krönungsfeier nach „Geschichte der deutschen Kaiserzeit" von W. v. Giesebrecht, I. Bd., S. 241 ff.) c) Kämpfe Otto s gegen die Empörer im Reiche. Auf diese Tage des fröhlichen Festes sollten für den jungen König Zeiten schwerer Gefahr und harten Kampfes folgen. — Er hatte einen Stiefbruder namens Thankmar, der mit Neid und Groll die Erhebung Otto's betrachtete. Auch Herzog Eberhard von Franken, der einst dem Vater Otto's die Krone überbracht hatte, ertrug höchst ungern die Herrschaft des jungen Königs, der ihn ernst gestraft hatte, als er den Reichsfrieden gebrochen und sich in einem Streite selbst Recht verschafft hatte. Beide verbanden sich und empörten sich gegen Otto. Aber das Glück war diesem hold; Thankmar wurde in der Eresburg im Kampfe durch einen Lanzenwurf getötet, lutd Eberhard mußte nun die Gnade des Königs anrufen. Derselbe begnadigte auch den Aufrührer, der bereits neuen Samen der Zwietracht gefäet hatte. Er hatte nämlich mit dem jüngeren Bruder des Königs, dem Prinzen Heinrich, einen Plan zur neuen Erhebung gegen Otto verabredet. Heinrich glaubte mehr Anrecht als Otto auf die Krone zu haben; denn er war der Königssohn, während Otto schon geboren war, als sein Vater noch Herzog in Sachsen war. Als Dritter im Bunde hatte sich zu jenen beiden noch Heinrichs Schwager, der Herzog von Lothringen, gesellt. So wuchs die Gefahr, welcher König Otto jetzt gegenüber stand. Aber auch diesmal ging derselbe als Sieger aus dem Kampfe hervor. Er schlug das Heer der Empörer bei Xanten am Niederrhein, und bald darauf fanden zwei der ungehorsamen Herzöge einen gewaltsamen Tod. Eberhard wurde bei einem Überfall, der ihn überraschte, erschlagen, mtd Giselbert fand seinen Tod in den Fluten des Rheinstroms, über den er sich in einem von Menschen überfüllten Kahne flüchten wollte. Schon zweimal hatte Otto seinem herrschsüchtigen Bruder Heinrich Vergebung gewährt, aber dessen treuloses Herz sann abermals auf Verrat. Er machte sogar einen Anschlag auf das Leben seines Bruders, der aber rechtzeitig entdeckt und vereitelt wurde. — Höret, wie König Otto aber auch jetzt noch dem Reuigen Vergebung gewährte!

5. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 172

1887 - Langensalza : Beyer
172 Sechster Abschnitt. Von dem Auftreten Lnther's bis zur Beendigung rc. zu entgehen; aber schon auf der Lochauer Heide wurde er von den Kaiserlichen ereilt. Vor der Übermacht derselben stoben Reiterei und Fußvolk des Kurfürsten bald auseinander und begaben sich, fortwährend verfolgt durch die Reiterei des kaiserlichen Heeres, aus die Flucht. Der Kurfürst selbst fiel in die Gefangenschaft derselben, ergab sich aber erst nach tapferer Gegenwehr, und nachdem er durch einen Schwerthieb in die linke Backe verwundet war. Als er vor den Kaiser geführt wurde, redete er diesen an: „Großmächtigster, allergnädigster Kaiser!" aber dieser fiel ihm ins Wort: „So, bin ich jetzt wieder euer gnädigster Kaiser? so habt ihr mich lange nicht genannt." — Der Kaiser gedachte jetzt mit aller Strenge gegen Johann Friedrich vorzugehen, und sein Zorn wurde noch vermehrt, als die Gemahlin des Kurfürsten mit männlicher Entschlossenheit die Hauptstadt Wittenberg gegen das feindliche Heer verteidigte. Da beschloß Karl V., für die aufständischen Fürsten ein abschreckendes Beispiel aufzustellen, und ließ über seinen Gefangenen das Todesurteil fällen. Johann Friedrich faß gerade mit feinem Leidensgefährten Ernst von Braunschweig beim Schachspiel, als man ihm sein Todesurteil überbrachte und vorlas. Ruhig und gefaßt hörte er dasselbe an und erwiderte: er hoffe Kaiserliche Majestät würde sich nicht übereilen. Sollte es aber dennoch sein Ernst sein, so bäte er, daß man es ihm zeitig sagen möge, damit er das Nötige wegen seiner Gemahlin und seiner Kinder verfügen möge. Dann wandte er sich wieder dem unterbrochenen Spiele und seinem ganz bestürzten Gefährten mit den Worten zu: „Nun lasset uns sortspielen, Herr Herzog!" Als aber später Wittenberg sich dem Kaiser ergab, änderte dieser seinen harten Sinn und führte das Urteil nicht aus. Doch mußte der Kurfürst den größten Teil seines Landes an Moritz von Sachsen, an den auch die Kurwürde überging, abtreten. Den Kindern Johann Friedrich's blieben nur die Bezirke von Weimar, Eisenach, Gotha u. a. m., aus welchen später unter den Nachkommen Johann Friedrich's die kleinen sächsischen Herzogtümer entstanden sind. Nun mußte sich auch Philipp von Hessen dem Kaiser unterwerfen und fußfällig Abbitte vor ihm thun. Obgleich sein Schwiegersohn Moritz und der Kurfürst von Brandenburg Joachim Ii., der an dem Kriege keinen Teil genommen hatte, sich für den Landgrafen bei Karl V. Verwendern, ließ diefer ihn doch gefangen nehmen, was gegen die Zusage war, die er den beiden Fürsten gegeben hatte. Diese Härte und Rücksichtslosigkeit sollte dem Kaiser aber bald üble Früchte tragen. e) Des Krieges Ausgang. Nun stand der Kaiser auf der Höhe seiner Macht, und die deutschen Fürsten waren vollständig gedemütigt; das mußten nicht bloß die Evangelischen fühlen, sondern auch die katholischen Reichsfürsten sahen mit Mißtrauen und Besorgnis die wachsende Kaisergewalt. Moritz von Sachsen war sehr ungehalten über die lange Gefangenschaft seines Schwiegervaters, und sein Gewissen mochte ihm sagen, daß er bei seinen evangelischen Glaubensgenossen viel gut zu machen habe. Da faßte er im Stillen den Entschluß, den Kaiser mit Gewalt zu zwingen, daß er seine Gefangenen freigebe. Nachdem er sich mit mehreren protestantischen Fürsten Norddeutschlands verbunden und selbst die Hilfe des französischen Königs gewonnen hatte, zog er plötzlich mit be-

6. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 173

1887 - Langensalza : Beyer
§ 37. Der schmalkaldische Krieg. 173 deutender Truppenmacht gegen den Kaiser, der krank in Innsbruck, in Tyrol, darniederlag und nur mit genauer Not der Gefangenschaft entging. Moritz hatte alles mit solcher Schlauheit vorbereitet und ausgeführt, daß er selbst den schlauen und erfahrenen Kaiser überlistet hatte. Derselbe gab nun seinem Bruder Ferdinand den Auftrag, mit den deutschen Gegnern zu unterhandeln und den Frieden mit denselben herzustellen. Ferdinand schloß auch mit den protestantischen Fürsten den Passaner Vertrag 1552, durch welchen Philipp von Hessen seine Freiheit erhielt — Johann Friedrich war bereits seiner Haft entlassen — und den Protestanten eine vorläufige Religionsfreiheit bewilligt wurde. Dieser Vertrag wurde 1555 durch den Religionsfrieden zu Augsburg bestätigt. „Den Bekennern der Augsburger Konfession, den Lutheranern also, wurden freie Religionsübung und gleiche Rechte mit den Katholiken zuerkannt; die Reformierten dagegen blieben ausgeschlossen. Der Grundsatz wurde festgestellt, daß der Fürst zu bestimmen habe, welche Religion seine Unterthanen haben follten. Wollte ein Unterthan sich zu der Religion seines Landesherrn nicht bekennen, so durfte ihm die Auswanderung nicht verwehrt werden. Das war also für das deutsche Volk eine sehr geschmälerte Religionsfreiheit; sie kam nur den Fürsten zu gut." — Auch wurde bestimmt, daß die geistlichen Fürsten, also z. B. die Bischöfe, die zur Reformation übertraten, ihr Amt aufgeben und ihr Land verlieren sollten. So durfte also fürderhin kein geistlicher Besitz in ein weltliches Fürstentum verwandelt werden, wie es z. B. 1525 in Preußen durch Albrecht von Anfpach geschehen war. Man nannte diese für die Protestanten recht böse Bestimmung, deren Annahme dieselben auch verweigerten, den geistlichen Vorbehalt. — B. Geographisches. 1. Schmalkalden gehört jetzt zur Provinz Hessen-Nassau und liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes, nicht weit von der Werra. 2. Trient, an der Etsch, im südlichen Teil von Tyrol, früher die Hauptstadt von Welsch-Tyrol. 3. Ingolstadts Festung auf dem linken Donau-Ufer, östlich von der Mündung des Lech. 4. Mühlberg liegt im Regierungsbezirk Merseburg, rechts an der Elbe, an der Grenze des Königreichs Sachsen. 5. Innsbruck, in Nord-Tyrol, zu beiden Seiten des Inn gelegen. 6. Kurfürstentum und Herzogtum Sachsen. 1485 wurde Sachsen unter die beiden Söhne Friedrich des Sanftmütigen, Ernst und Albert, geteilt. Von diesen beiden Prinzen stammten die beiden Linien: die ältere, ernestinische, die Kurlinie, die in Wittenberg residierte; und die jüngere, albertinische, welcher das Herzogtum Sachsen mit den Hauptstädten Dresden und Leipzig gehörte. (S. Kiepert-Wolsf, 2. Aufl., Karte 27 und Atlas von Putzger, 7. Aufl., Karte 23.) C. Merkstoffe zur sicheren Linprägung. 1. Nach dem Reichstage zu Augsburg wird von protestantischen Ständen zu Schmalkalden ein Bündnis zum Schutze ihrer Religionsfreiheit geschlossen. 2. 1545 beruft der Kaiser und der Papst ein Konzil zu Trient, welches die Protestanten zu besuchen verweigern.

7. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 174

1887 - Langensalza : Beyer
174 Sechster Abschnitt. Von dem Auftreten Lnther's bis zur Beendigung rc. 3. Darüber entsteht 1546 ein Krieg zwischen dem Kaiser Md den Ständen des schmalkaldischen Bundes, dessen mächtigste Mitglieder Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen sind. 4. Moritz von Sachsen mackt einen Einfall in das Kurfürstentum Sachsen. 5. 1547 wird Johann Friedrich von Sachsen bei Mühlberg von dem Kaiser geschlagen und gefangen genommen. 6. Moritz von Sachsen zieht 1552 gegen den Kaiser und bewirkt dadurch den Passaner Vertrag und den Augsburger Religionsfrieden 1555. § 38. Johann Sigismund Der jülich-elevische Erbfolgeftreit und die Vereinigung Preußens mit Brandenburg. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Am Anfang des 17. Jahrhunderts erhielten die Hohenzollern in Brandenburg einen großen Machtzuwachs, und der Länderumfang von ungefähr 700 Quadratmeilen, über den ihre Herrschaft sich ausdehnte, erweiterte sich auf das Doppelte. Dies geschah durch zwei wichtige Erwerbungen, durch welche sie fast zu gleicher Zeit im westlichen Deutschland, am Rhein, und im fernen Osten, zwischen Memel und Pregel, festen Fuß faßten. Der Kurfürst, zu dessen Zeit diese wichtige Vergrößerung vor sich ging, ist Johann Sigismund, der von 1608 —1619 regierte. b) Der jülich-clevische Erbfolgestreit. Nachdem der erste Herzog in Preußen, Albrecht, gestorben war, folgte ihm fein Sohn Albrecht Friedrich. Derselbe verheiratete sich mit Marie Eleonore von Jülich. Diese Frau stammte aus einem reichen Fürstenhause, denn ihr Vater herrschte über die Herzogtümer Jülich, Cleve, Berg, und übe; die Grafschaften Mark und Ravensberg. Ihr Bruder Johann Wilhelm, der seinem Vater in der Regierung dieser Länder gefolgt war, verfiel in ti^fr Geisteskrankheit und hatte keine Kinder. Wenn nun die Herzogin von Preußens Marie Eleonore, auch noch Schwestern hatte, so war doch vorauszusehen, daß nach dem Tode ihres Bruders Johann Wilhelm seine Länder an sie als der ältesten Schwester fallen würden. Sie hatte keine überlebende Söhne, welche dereinst die große Ländererbschast übernehmen konnten, sondern nur Töchter, und von diesen wurden zwei mit braudenburgischen Kurfürsten verheiratet. Die eine, Anna, war mit Johann Sigismund vermählt, die andere wurde seine Stiefmutter; denn sein Vater Joachim Friedrich, der von 1598 —1608 brandenburgischer Kurfürst war, hatte sie als Witwer noch geheiratet. So waren zwei Töchter des Herzogs Albrecht, Friedrich von Preußen und seiner jülichschen Gemahlin brandenburgische Kuswrstinnen geworden, was für die Mark von großer Wichtigkeit geworden ist. " Im Jahr 1609 starb der unglückliche Herzog Johann Wilhelm von Jülich u. s. w., der den größten Teil- seines Lebens in finstrer Geistesnacht zugebracht hatte. Sofort ergriff nun Johann Sigismund von feinen Ländern

8. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 175

1887 - Langensalza : Beyer
§ 38. Johann Sigismund rc. 175 Besitz und ließ überall in den Städten das brandenburgische Wappen anschlagen. Aber nicht weniger als sechs Bewerber um diese schönen rheinischen Länder traten mit ihren Ansprüchen auf und machten dem Brandenburger Kurfürsten dieselbe streitig. Unter diesen glaubte besonders der Psalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg zur Erbschaft berechtigt zu sein; denn seine Mutter war zwar die jüngere Schwester der Herzogin Marie Eleonore von Preußen, aber sie war noch am Leben, während jene schon verstorben war. Der Kaiser gönnte aber die Länder beiden Fürsten nicht; denn diese waren evangelisch, und er wollte nicht, daß ein Fürst dieser Religion in den jülich-schen Ländern herrschen sollte, obgleich doch die meisten Bewohner derselben evangelisch waren. Die protestantischen; Holländer hingegen hätten es viel lieber gesehen, wenn sie in diesen Ländern einen Fürsten ihres Glaubens zum Nachbarn bekommen hätten. Kurfürst Johann Sigismund sowohl als auch sein Gegner Wolfgang Wilhelm sahen ein, daß schließlich allein der Kaiser, der schon einen Statthalter für die streitigen Länder ernannt hatte, aus ihrem Streit Nutzen ziehen würde, und handelten nach dem Grundsatz: „Einigkeit macht stark." Sie schlossen nämlich 1609 zu Dortmund einen Vergleich, nach welchem die Länder von beiden gemeinschaftlich besetzt und verwaltet werden sollten, und das war jedenfalls vorläufig das beste. Die Hoffnung, daß der ganze Erbfchaftsstreit friedlich beigelegt werden würde, schien sich noch zu mehren, als der Plan auftauchte, Wolfgang Wilhelm, der noch unverheiratet war, mit der Tochter Johann Sigismund's zu vermählen. Beide Fürsten kamen zu Düsseldorf zusammen, wo über die Mitgift der Prinzessin verhandelt werden follte. Der Pfalzgraf verlangte aber das ganze jülichsche Land, worüber Johann Sigismund sehr aufgebracht wurde, und es trat ein vollständiger Bruch zwischen beiden ein. Wolfgang Wilhelm verheiratete sich bald darauf mit der Schwester des katholischen Herzogs Maximilian von Bayern und trat selbst zur katholischen Kirche über. Durch diesen Schritt gewann er sich die Unterstützung der katholischen Mächte. Johann Sigismund wandte sich 1613 dem reformierten Bekenntnis zu, dem die Einwohner der jülich-clevifchen Länder meist angehörten. Es kam nun leider doch zum Kriege, in welchem katholische und spanische Hilfstruppen Wolfgang Wilhelm's in das Land einrückten und Düsseldorf, Mülheim und Wesel besetzten, während Johann Sigismund bei den protestantischen Holländern, die in Jülich und Cleve festen Fuß faßten, Unterstützung fand. Doch wurde schon 1614 durch den Vertrag zu Xanten der Friede hergestellt und eine Länderteilung als Ausweg gewählt. — Die ganze Erbschaft wurde in zwei Teile geteilt; die Herzogtümer Jülich und Berg bildeten den einen, das Herzogtum Cleve mit den Grafschaften Mark und Ravensberg und der Herrschaft Ravenstein den andern. Darauf entschied das Los; Pfalz-Neuburg erhielt den ersteren, Brandenburg den letzteren Teil. Dabei sollte eine gemeinsame Regierung bestehen bleiben, und Jülich und Cleve waren noch von fremden Truppen besetzt. So blieb der Zustand noch lange ein schwankender. Aber Brandenburg und die Hohenzollern hatten zum ersten Male am Rhein festen Fuß gefaßt, den sie später so oft und mit solchem Erfolg gegen Deutschlands Feinde verteidigt haben.

9. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 130

1887 - Langensalza : Beyer
130 Sechster Abschnitt. Von dem Auftreten Luther's bis zur Beendigung rc. Wohl mochte er eingesehen haben, daß alles Wissen der Welt nicht dem Herzen den Frieden geben kann. Als er 1505 von einem Besuche in seiner Vaterstadt Mansfeld nach Erfurt zurückkehrte, überfiel ihn auf dem Wege ein grauenhaftes Gewitter, und ein mächtiger Blitzstrahl, der neben ihm herniederfuhr, erschreckte ihn so, daß er zur Erde niederfiel und ausrief: „Hilf, liebe Sankt Anna, ich will ein Mönch werden!" In den folgenden Tagen wollte ihn wohl fein schnelles Gelübde wieder reuen, und auch seine Freunde rieten ihm von dem beschlossenen Schritte wieder ab : aber er war sich bewußt, ein Gelübde gethan und mit demselben Erhörung gefunden zu haben, und er wollte auch Wort halten. Er lud noch einmal feine besten Freunde zum Abschiede bei sich ein und sprach zum Schluß zu ihnen: „Heute noch seht ihr mich, und dann nimmermehr!" — Am Tage darauf klopfte er an die Pforte des Augustinerklosters in Erfurt; diese öffnete sich ihm, und er wurde Mönch. — Hier wollte er nun Gott mit Fasten und Beten dienen und mit feiner klösterlichen Heiligkeit die ewige Seligkeit verdienen. Große Freude hatte er, als er feine geliebte Bibel hier wiederfand. Er fing an, sie mit Fleiß und Gebet zu durchlesen. Aber die Klosterbrüder wollten es nicht zugeben, sondern sagten: „Mit Betteln und nicht mit Studieren dienet man dem Kloster!" Luther mußte in demselben allerlei niedere Dienste verrichten, die Zellen auskehren und in der Stadt, wo man ihn als den gelehrten Magister kannte, mit dem Bettelsack umherziehen und für das Kloster Gaben einsammeln. Aber Luther ließ den Hochmut in feinem Herzen nicht aufkommen, sondern verrichtete alle Dienste mit demütiger Ergebung. Er nahm es nach allen Seiten hin ernst mit seinem neuen Stande. — Er sagte später, als er an diese seine Prüfungszeit zurückdachte: „Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen. Ist je ein Mönch gen Himmel kommen durch Möncherei, so wollte ich auch hineingekommen sein. Das werden mir zeugen alle meine Klostergefellen, die mich gekennet haben; denn ich hätte mich, wo es länger gewährt hätte, zu Tode gemartert mit Wachen, Beten, Lesen und anderer Arbeit. Und das alles that ich fürwahr ans schlechtem, einfältigem Herzen, mit rechtem und gutem Eifer, und weil ich meinte, es wäre so wohlgethan und müßte also geschehen zu Gottes Ehre." Aber Frieden für seine Seele fand er bei aller dieser Selbstmarterung nicht. Wahrhaft getröstet wurde er hingegen durch die Worte eines alten Mönches: „Ich glaube, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werk, allein durch den Glauben." (Röm. 3, 28). Luther wurde 1507 zum Priester geweiht und im nächsten Jahre in das Augustinerkloster zu Wittenberg versetzt. Der Kursürst von Sachsen Friedrich der Weise hatte nämlich in dieser seiner Residenz 1502 eine Hochschule gegründet, und Luther wurde als Lehrer an derselben berufen. Hier sollte er nun auch predigen; aber lange sträubte er sich dagegen. Als er sich endlich Mut faßte und die Kanzel bestieg, machte seine Predigt gewaltiges Auffehen; denn Luther predigte einfach und kräftig, im Geist der heiligen Schrift, und was er sagte, das kam ihm aus dem Herzen. 1511 mußte er in Sachen seines Ordens eine Reise nach Rom machen. Wie sehr freute er sich, daß er nun Gelegenheit fand, die Stadt zu sehen, in welcher der Papst seinen Sitz hatte, und nach welcher sich die Blicke der ganzen Christenheit mit Ehrfurcht richteten! Mit der Andacht eines frommen Pilgers zog er

10. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 180

1887 - Langensalza : Beyer
180 Sechster Abschnitt. Von dem Auftreten Lnther's bis zur Beendigung rc. Anders dachte die Mutter des Kurfürsten, als sich Friedrich V. doch aufmachte, um dem Ruf und der Wahl der böhmischen Protestanten zu folgen. Mit Thränen sah sie dem Zuge nach und rief in böser Ahnung kommenden Unhells: „Jetzt geht die Pfalz nach Böhmen!" Am 31. Oktober 1619 hielt der Kurfürst mit seiner Gemahlin und seinem kleinen Söhnchen feinen glänzenden Einzug in Prag. Mit großer Pracht wurde die Krönung gefeiert, und Feste über Feste folgten derselben. Aber der König mußte bald merken, daß seine Krone auch Dornen habe. Die große Verwirrung, die im Lande herrschte, war schwer zu ordnen, und es gelang ihm nicht einmal, die Liebe und das Vertrauen seiner neuen Unterthanen zu gewinnen. d) Die Schlacht am wciszen Berge. Kaiser Ferdinand setzte alles daran, seine verlorenen Erbländer wiederzugewinnen. Es gelang ihm, bei seinem Jugendfreunde Maximilian von Bayern, der ihm auch die Unterstützung der Liga verschaffte, Hilfe zu finden. Der König von Spanien, auch ein Habsburger, wie Ferdinand, schickte Geld, das man überall gut brauchen kann, allermeist aber im Kriege, und selbst der evangelische Kurfürst von Sachsen half ihm, da es ihn ärgerte, daß die Böhmen einen Reformierten und keinen Lutherischen zum Könige gewählt hatten. Im Herbst des Jahres 1620 zog das Heer der Kaiserlichen, verstärkt durch die Truppen der Liga, unter Maximilian nach Böhmen hinein und drang bis vor Prag, wo am 8. November an dem sogenannten weißen Berge die Entscheidungsschlacht stattfand. An Zahl waren die Heere sich zwar gleich; aber während für den Kaiser pünktlich bezahlte und gut genährte und kampfeslustige Soldaten stritten, bestand das böhmische Heer aus Söldnern, welche durch vielfache Entbehrungen mißgestimmt und zur Meuterei stets geneigt waren. Darum war der Ausgang der Schlacht schon vorauszusehen. Dieselbe entspann sich an einem Sonntage um die Mittagszeit. Schon nach einstün-digem Kampf befand sich das Heer Friedrich's V. auf der Flucht. Es war vergebens, daß sich einige Obersten den Fliehenden entgegenwarfen und es versuchten, sie zum Stehen und zu neuem Widerstand zu bringen, ein Schrecken schien in das Heer gefahren zu sein, und riß alles mit sich fort. Der König hatte sich nicht an der Schlacht beteiligt, sondern sich des Tages vorher von feinem Heer getrennt und war in das Prager Schloß geeilt, um für die Nacht der Ruhe besser zu pflegen, als es ihm unter den Soldaten im Lager möglich war. Er hielt mit zwei englischen Gesandten ein Mittagsmahl, dann bestieg er sein Pferd und ellte hinaus nach dem weißen Berg zu seinem Heer. Kaum war er aber vor dem Thor, als er zu seinem Entsetzen die flüchtigen Scharen feiner Truppen und einige seiner Anführer erblickte, wodurch ihm das Schicksal des Tages sofort klar wurde. Er war Zeuge, wie sich der Fürst von Anhalt noch vergeblich bemühte, die fliehenden Truppen zurückzuhalten, aber niemand ihn hörte, und wie alles in Eile über die Moldaubrücke nach der Altstadt sich drängte. Schon am Tage darauf verließ der König mit seiner Familie die Stadt, alle seine hohen Offiziere, seine Räte, selbst einige der hervorragendsten böhmischen Landesbeamten schlossen sich ihm cm, und in unabsehbarer Reihe be-
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