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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 516

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
516 Die Zeit von 1815 bis 1857. länder die ehemals auf den westindischen Inseln und dem tropischen ame- rikanischen Festlande durch Sklavenarbeit erzielten Produkte in Ostindien durch sogenannte freie Arbeit, d. h. durch Malaien und Hindu bauen zu lassen. Haben diese Bestrebungen der Engländer nur annähernd den Erfolg wie die niederländischen auf Java, so wird Ostindien den euro- päischen Markt mit Kolonialwaaren füllen und die Konkurrenz Amerikas zurückdrängen, wo nicht ganz unmöglich machen. Wie weit die Eng- länder in dieser Richtung vorgegangen sind, ist uns nicht bekannt; wir hören bloß von der Anlage mehrerer Eisenbahnen und Bewässerungs- kanäle, von Theepflanzungen u. dgl., während die englischen Baum- wollefabrikanten ihren ungeheuren Bedarf an Rohmaterial noch immer zum größten Theil nicht aus Bombay, sondern aus Neworleans beziehen. Die Bemühungen der englischen Politik, Ostindien zu sichern und Eng- lands Herrschaft daselbst immer fester zu begründen, beweist z. B. die vertragswidrige Besetzung eines Theils von Borneo und des benach- barten Labuan durch James Brooke, einen ehemaligen Beamten der oftindischen Kompagnie, der sich zum Radscha (Fürsten) von Sarawak zu machen wußte, nach der Behauptung der Engländer nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern durch die moralische Macht der Civilisation, obwohl seitdem bekannt worden ist, daß dieser neue Orpheus den wil- den Dayaks nicht mit Saiten, sondern mit Kanonen aufspielt. Der Cpiumkrieg mit China (1839—1842). Wie wenig es der englischen Politik Ernst ist, wenn dieselbe ihre Lenden mit dem Gürtel der Humanität schnürt und die Bibel in den Händen andächtig einherwandelt, zeigt der Krieg gegen China am un- widerleglichsten. Die Chinesen hatten sich in neuester Zeit das Opium- rauchen und Opiumessen angewöhnt, ein Mittel sich zu berauschen, das unter allen für Leib und Seele am verderblichsten sein soll. Den un- geheuren Bedarf an Opium lieferte vorzugsweise das britische Ostindien in einem jährlichen Werthe von mehreren Millionen Pfd. Sterl., so daß der Mohnbau die einträglichste Benutzung des Bodens wurde. Die chinesische Regierung untersagte ihren Unterthanen den Genuß des Opiums bei Strafe, selbst bei Todesstrafe, und verbot endlich die Opiumeinfuhr gänzlich, weil sie ihr Volk nicht vergiften lassen wollte, nach der Be- hauptung der Engländer aber aus keiner andern Ursache, als weil für das Opium eine Masse Silbers außer Land ging. Sie schmuggelten nun noch mehr Opium nach Kanton, als sie früher offen eingeführt hatten, denn der Verbrauch desselben steigerte sich nach dem Verbote be- trächtlich (einen annähernden Begriff von dieser Einfuhr gibt die That- sache, daß der kaiserliche Kommissär Lin 20,000 Kisten Opium, die der englische Bevollmächtigte Kapitän Elliot auslieferte, in das Meer wer-

2. Dichtung der Neuzeit - S. 130

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
130 Siebte Periode oder zweite Blüteperiode, von 1748 ab. B. Übertragungen. Die Wahrheit des bedeutungsvollen Gedankens, „daß die Poesie nicht das Privaterbteil einiger wenigen Gebildeten, sondern vielmehr eine allgemeine Welt-und Völkergabe, die Muttersprache des menschlichen Geschlechtes sei", wies er nach in der Sammlung der „Volkslieder" oder nach einer späteren Bezeichnung in den „Stimmen der Völker in Liedern" (1778—1779), die eine Sammlung von übertragenen Volksliedern des ganzen Erdkreises enthalten. Die sechs Bücher derselben führen uns vor: 1. Lieder aus dem hohen Norden (grönländische, lappländische, esthnische, lettische, wendische usw.); 2. aus dem Süden (griechische, sizilianische, italienische, spanische und französische); 3. aus dem Nordwesten (aus Ossian, schottische und englische); 4. aus dem Norden (skaldische und dänische); 5. deutsche; 6. Lieder der Wilden (aus Madagaskar und Peru). In der Über- tragung und Umgestaltung dieser Lieder konnte Herder auf das beste sein feines und tiefes Gefühl für alles Poetische in Anwendung bringen, vermöge seiner Universalität sich in fremde Gedanken und Anschauungen auch der verschiedensten Völker versenken und aus der Tiefe seines eigenen poetischen Gefühles, ohne sich streng an das Wort des Originals zu binden, freie Reproduktionen schaffen. Alle diese Übersetzungen sind vollendete Meisterwerke. Zugleich hat er durch diese Übertragungen den Nachweis für seine Behauptung geliefert, es sei ein Vorzug des deutschen Charakters, „daß er die Blüte des mensch- lichen Geistes, die Dichtung, von dem Gipfel des Stammes jeder Nation brechen dürfe". Die gleich große Fähigkeit zeigt Herder auch in seinem letzten Werke, dem „Cid", der erst nach seinem Tode (1805) herausgegeben wurde. Es ist dieses Werk ein Romanzen-Cyklus, welcher die sagenhafte Geschichte des Cid, d. i. des spanischen Helden Don Rodrigo Diaz, Grasen von Vivar (1040—1099), enthält. Das Gedicht (70 Romanzen) ist nach einer französischen Prosa-Bearbeitung der spanischen, aus dem 13. bis 15. Jahr- hundert stammenden Cid-Romanzen angelegt; nur 14 der Romanzen sind altspanisch. Herders Bearbeitung ist aber ein völlig deutsches Werk, dem nur die spanische Färbung geblieben ist. Rodrigo Diaz, von den maurischen Soldaten ei Cid (der Herr), von seinen Landsleuten Oawxeaäor (Feldherr) genannt, erscheint in der Geschichte als ein rauher, habgieriger, grausamer und trotziger Kriegsheld. Fernando der Große hatte sterbend (1065) sein Reich unter seine drei Söhne geteilt, so daß Sancho Kastilien, Alfons Leon und Asturien, Garcia Galizien und Portugal bekam, während er der älteren Tochter Uraca die Stadt Zamora am mittleren Duero und der jüngeren Elvira die Stadt Toro vermachte. Der hab- süchtige Sancho vertrieb jedoch bald mit Hilfe des tapfern Rodrigo seine beiden
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