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1. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 34

1913 - Langensalza : Beyer
34 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. X. Oer balfitche Landrücken und die deutsche vltleeklme. 1. Liage und Grenzen. Die Landschaft dehnt sich in einem breiten Streifen von Memel bis Hadersleben die Ostseeküste entlang aus und grenzt im S. und W. an das Tiefland. im N. an die Ostsee und im 0. an die Niederung der Memel. Welche preußischen Provinzen gehören ihr an? Mit welchen deutschen Landschaften und europäischen Staaten kann sie dnrch ihre Lage leicht in Handelsbeziehung treten? 2. Phyfifche Grundlage. Nenne die Teile des baltischen Landrückens, soweit er in Deutschland liegt! Welche Platten haben die größte Aus- dehnung? Wie mögen die tiefen Einsenkungen an der unteren Oder und Weichsel entstanden sein? Begründe Richtung und Länge der Küstenflüsse! Warum ist das Klima rauh, regnerisch und trüb? Wo wird es milder sein? Erkläre den Ausdruck Seenplatte! Nenne die wichtigsten Seen! Auf der ganzen Platte ist die Ertragsfähigkeit wegen des vor- herrschenden Sandbodens gering, nur an einzelnen Stellen zeigt sich ein ergiebiger Lehmboden. Je näher aber im allgemeinen der Küste, desto fruchtbarer ist das Gebiet. Fetter Lehm- und Tonboden hat hier einen blühenden Ackerbau hervorgerufen, und ansehnliche Städte und Dörfer gewähren einen Einblick in das rührige Erwerbsleben der Bewohner. 3. Zctiätze auf und in der 6rde. a) Der sandige Boden des großen Heidegebietes, der mehr als die Hälfte der Landschaft einnimmt und von großen Mooren vielfach unter- brochen wird, gestattet eine ausgedehnte Forstwirtschaft (Kiefern), ist sonst aber znm Anbau weniger geeignet. Nur spärlich sind die Ernten in Hafer, Roggen, Buchweizen und Kartoffeln, jedoch sind die Täler der Bäche und Küstenflüsse wiesenreich. So ungünstig nun die Verhältnisse in der Seenplatte selbst liegen, so günstig sind sie wiederum in den beiden großen Niederungen der Oder und der Weichsel zu nennen, wo außer Weizen, Zuckerrüben, Tabak und Obst fast alle anderen wertvollen Anbaugewächse Deutschlands geerntet werden. Bemerkenswert ist der Gemüsebau. Auch der Wiesen- und Zuckerrübenbau im Gebiet der Küstenflüsse ist sehr ausgedehnt. d) Die Viehzucht ist bedeutend. Kein deutsches Gebiet übertrifft Ostpreußen in der Pferdezucht (Trafehitett): auch in Pommern ist sie von Wichtigkeit. Die riesigen Heidegegenden nnb dürftigen Grasflächen der ganzen Seenplatte werden als Schaf- und Gänseweiden benutzt. Der prächtige Heideblumenflor bietet unzähligen Bienenvölkern reichliche

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 37

1913 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. Z7 in Deutschland: Flensburg. Kiel. Lübeck. Wismar. Rostock, Stral- sund. Stettin, Danzig. Elbing, Königsberg und Memel, in Dänemark: Kopenhagen, in Schweden: Stockholm, Karlskrona, Malmö und Istadt und in Rußland: Libau, Riga, Reval, Narwa, Windau und St. Petersburg. Fassen wir die Handelsbedeutung der nordischen Staaten in bezug auf Deutschland ins Auge, so steht Dänemark in erster Reihe, in zweiter Schweden und in letzter Rußland. Der dänischen Industrie fehlt es sowohl an Arbeitskräften als an Kapital; überdies hat die Bevölkerung mehr Borliebe für den Landbau als für das Gewerbe, weshalb denn auch das Großgewerbe fast gar nicht vertreten ist. So tauschen wir denn im Handel mit Dänemark unsere deutschen Fabrikate aller Art gegen Getreide, Mehl, Tiere und Vieh- produkre ein. Von Schweden beziehen wir Eisen, bearbeitetes und unbearbeitetes Bauholz, Zündhölzer, grobe Tischlerarbeiten, Viehprodukte, Heringe, frische Fische und Obst, wogegen wir ihm die verschiedenartigsten Erzeugnisse der Metall-, Gewebe-, Papier- und Lederindustrie, sowie Bücher, Karten und Musikalien, Hopfen, Roggen, Weizen, Mehl, Ölkuchen und Schafwolle liefern. Rußlands Ausfuhr flutet fast ausschließlich über sehte eigenen Häfen: Petersburg, Libau, Reval, Riga und Windau. Für unsere Metalle and Metallwaren, Maschinen, Gewebewaren, Steinkohlen und Chemikalien gibt uns Rußland vor allem Getreide und Schiffbauholz, dann aber auch Flachs, Hanf, Viehprodukte und Leinsamen. An Wichtigkeit für den Ostseehandel steht der Stettiner Hafen obenan. Durch seine gewaltige Einfuhr, die sich namentlich auf Roh- stoffe für die Industrie, auf Steinkohlen, Petroleum, Heringe, auf Getreide und Kolonialwaren für die dichte Bevölkerung und auf die mannigfachsten Luxusartikel für die wohlhabenden Klassen der Bewohner erstreckt, ist er ein Welthandelsplatz ersten Ranges geworden. Stettiner Schiffe bringen Getreide, Sprit, Ölfrüchte, Holz, Zink und die verschiedensten Erzeugnisse deutschen Gewerbfleißes zu den Seehandelsplätzen der fremden Gestade. Wichtige Eisenbahnlinien dienen seinem Handel, welcher seinen Mittelpunkt in einem geräumigen Hafen findet, der von dem 5—6 m tiefen Oderstrom mit seinen Nebenarmen gebildet wird. Regelmäßige Dampferverbindungen über den Seehafen Swinemünde bestehen mit New Jork, sowie mit allen bedeutenden Plätzen der Ost- und Nordsee, von Frankreich, Spanien und dem Mittelmeere. Stets hielt sich der Stettiner Hafen auf der Höhe der

3. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 39

1913 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. 39 und Ausfuhr sowohl dem Werte als auch der Menge nach weit hinter den vorigen Häfen zurücktritt, hat sowohl in den wenig wohlhabenden, wirtschaftlich noch lange nicht genügend erschlossenen und nur ackerbau- treibenden Hinterländern seinen Grund, als auch darin, daß es in der Anwendung zeitgemäßer technischer Verkehrsmittel weit zurückgeblieben ist. Erst in den letzten Jahren hat es sich in entschiedener Weise der Dampf- schiffahrt zugewandt und mehr für zuverlässige Dampferverbindungen Sorge getragen. Der Vorhafen dieses Needereiplatzes ist Nenfahrwasser. Die anlaufenden Schiffe bergen Kolonialwaren, Eisen und Eisenwaren, Petroleum, Kohlen. Heringe, Salz und Gewürze, Waren, die zumeist den Hinterländern Westpreußen, Hinterpommern, Posen und Polen zugeführt werden. Die Ausfuhr umfaßt Getreide und Holz und richtet sich vor- nehmlich nach England, Holland, Belgien und Frankreich. Aiel liegt an der geräumigen, etwa 8 in tiefen Kieler Föhrde, die. da sie sowohl gegen Seegang als mich gegen Wind geschützt liegt, Deutsch- lauds bester Naturhafen ist und für Kanonenboote, Panzerschiffe und Torpedos ein weites Übungsfeld bietet. Schon zur Zeit der Hansa wichtig (Kieler Umschlag), liegt heute seine große Bedeutung einmal in seiner Aussuhr von deutschen und dänischen Waren, als deren wichtigste die des Ackerbaues und der Viehzucht, vor allem Fische < Sprotten und Bücklinge), Kohlen, Holz und Wein genannt werden müssen, dann aber in seinen Marine-Anlagen, die Kiel zum ersten Kriegshafen Deutschlands machen. Seine Lage am Ende des wirtschaftlich so bedeutungsvollen Kaiser-Wilhelm-Kanals, sowie an der großen Eisenbahn-Verkehrsstraße Paris, Lüttich, Venlo, Münster, Bremen, Hamburg, Kiel nach Dänemark und Schweden sichert ihm eine glänzende Zukunft. Als letzten wichtigen deutschen Ostseehafen haben wir Königsberg zu betrachten. Infolge der Abnahme des Handelsverkehrs mit Rußland war Mitte der siebziger Jahre sein Warenumsatz sehr gesunken, der aber heute wieder im Steigen begriffen ist. Da es wegen der geringen Tiefe des Haffs von den größeren Seeschiffen nicht erreicht werden konnte, legten diese bis vor kurzem in Pillan am Ausgange des „Frischen Haffs" (Pillauer Tief) an. Der mit großen Opfern erbaute Königsberger Kanal, woran über 10 Jahre gearbeitet worden ist und der dem weit- schauenden und zielbewußten Streben der Königsberger ein glänzendes Zeugnis ausstellt, hat diesem Übelstande abgeholfen. Der von einer rührigen Kaufmannschaft geförderte Handel bezweckt die Einfuhr von Holz. Getreide, Öl und Ölsamen, Flachs, Hanf und Viehprodukten. Diese Waren, die meist russischer Herkunft sind, strömen dann mit der Bahn oder auf dem Wasserwege den großen deutschen

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 63

1913 - Langensalza : Beyer
Iii. Güteraustausch. 63 7. Die Memel (Bielica) 877; 8. Der Pregel (Einfluß der Angerapp) 125; 9. Die Donau (Ulm) 2863 — Altmühl (Dietsurt) 195. B. Kanäle: 1. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal (Nordsee mit der Ostsee), 2. Der Elbe-Trave-Kanal (Hamburg und Lübeck), 3. Der Dortmuud-Ems-Kanal (Ruhrkohlengebiet mit der Nordsee), 4. Der Finow-Kaual (Oder mit Havel), 5. Der Friedr. Wilhelm-Kanal (Oder und Spree), 6. Der Havelland. Hauptkanal (Ober- mit der Unterhavel), 7. Der Plauensche Kanal (Unterhavel mit Elbe), 8. Der Bromberger Kanal (Oder mit Weichsel), 9. Der Königsberger Kanal (Königsberg mit Pillau), 19. Der große Friedrichsgraben (Memel mit Pregel), 11. Der Klodnitz-Kanal (Oberschlesien mit der Oder), 12. Der Ludwigs-Kanal (Donau mit Main), 13. Der Rhein-Rhone-Kanal (Rhein mit dem Mittelländ. Meer), 14. Der Rhein-Marne-Kanal (Rhein mit Paris) und 14. Der Saar-Kanal (das Saar-Kohlengebiet mit dem Rhein-Marne-Kanal und- der Paris-Straßburger Eisenbahn). C. Der Bodensee, 63 km lang und bis zu 14 km breit. * * * Ungleich wichtiger für den Versand der ungeheuren Warenmassen und den äußerst starken Personenverkehr sind unsere Qlenbcihnen geworden, deren Linien naturgemäß am dichtesten in den industriereichen Bezirken Rheinlands und Westfalens, des Königreichs und der Provinz Sachsen und denen Schlesiens angelegt sind. Deutschland steht mit seinem Eisenbahnnetz, zurzeit über 61000 km Länge, unter den Ländern Europas an 2. Stelle. Welche ungeheuren Mengen von Waren auf den deutschen Eisenbahnen befördert werden, zeigen die Einnahmen aus dem Güter- verkehr. Sie betrugen im Jahre 1910 über 1900 Mill. M; die Anzahl der beförderten Personen belief sich auf über 1570 Mill. Alle großen Städte Deutschlands sind durch Schnellzugslinien mit- einander verbunden. Die meisten Luxus- und Expreßzüge, welche Europa durchqueren, uehmeu ihren Weg durch unser Land. Eigentümlich ist dem deutschen Eisenbahnnetze die große Anzahl von Hauptknotenpunkten, die ihre Begründung in der politischen und wirtschaftlichen Zerrissenheit Deutschlands im vorigen Jahrhundert finden. Während in Frankreich die meisten Linien strahlenförmig von Paris ausgehen, entbehren die unsrigen eines einheitlichen Mittelpunktes: von Berlin, Leipzig, Breslau,.

5. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 25

1874 - Langensalza : Beyer
25 und ergiebigem Anbau von Zuckerrohr, Kaffee, Reis, Mais. Aber doch ist die Bevölkerung eine geringe. Das Land ist reich an großen Städten. Wir merken die Hauptstadt Mexiko mit 200,000 Einwohnern und Vera Cruz (spr. Werakruhs), die bedeutendste Seestadt. B. Wittekamerika, das Verbindungsglied zwischen Nord- und Südamerika, ist ein gebirgiges, vulkanisches Land. Die Westküste hat vom December bis Anfang Mai trocknen, völlig regenlosen Sommer. Von der sengenden Sonne verdorren Gräser und Kräuter, und ein Theil der Bäume und Sträucher verliert sein Laub. Die dicken, saftigen Blätter eines anderen Theiles aber dauern auch in dieser Hitze aus. Vom Mai bis Aecember ist die Regenzeit (Winter). Dann entfaltet das Land den üppigsten Pflanzenwuchs, und bis an die Gipfel der Vulkane hinauf grünt und blüht es. Die Ostküste, der es nie an Regen fehlt, prangt das ganze Jahr hindurch im herrlichsten Grün. Auf den Höhen und in den Thälern des Gebirges herrscht ein ewiger Frühling, und hier ist auch der gesundeste Theil des Landes, während die Küsten für Europäer ein gefährliches Klima haben. Mais, Cacao, Baum- wolle, Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Indigo sind die bedeutendsten Produkte. Außerdem wird hier die Cochenille, eine Schildlaus, welche eine herrliche rothe Farbe liefert, auf einer Cactusart förmlich gezogen. Centralamerika besteht aus 5 verbündeten Republiken. Die wichtigsten Städte sind San Salvator, Leon, Guatemala. Zu Mittelamerika zählen wir auch Westindien, die Jnselreihe, welche mit Mittelamerika so ziemlich parallel läuft und Nord- und Südamerika verbindet. Noch heute sind die Inseln ergiebig an Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Cacao, Tabak, obgleich die Fruchtbarkeit gegen früher abge- nommen hat. Man unterscheidet drei Gruppen: die großen Antillen (Euba mit der Stadt Havanna, Haiti, Jamaica und Portoriko), die kleinen Antillen und die Bahamainseln. C. Südamerika hat nach seiner Lage und äußern Gestaltung mit Afrika Ähnlichkeit, von dem es jedoch in anderer Hinsicht sehr verschieden ist. Auch in Südamerika zieht, wie in Nordamerika, das Hauptgebirge, Cordilleren, auch Cor« dilleras (spr. Kordiljsras) de los Ändes genannt, die Westküste entlang bis zur äußersten Südspitze. Die Cordilleren oder Anden find ein wildes, nacktes Gebirge, das nur in seinen untern Abhängen mit Pflanzen be- kleidet ist. Der höchste Berg ist Sorata, über 28,000' hoch. Im Norden zieht sich das Küstengebirge von Venezuela (spr. Wenedßuslah), am atlantischen Ocean hin. Südöstlich davon erhebt sich das Gebirge von Guyana (spr. Guajana) mit schroffen, kahlen, malerisch gestalteten Berg- kuppen. Den größten Flächenraum nimmt das Brasilische Gebirge ein. Zwischen den genannten Gebirgen dehnen sich die 3 großen Tiefländer Südamerikas aus: 1) zwischen dem Hochlande von Guyana und dem Küsten- gebirge von Venezuela die Ebene des Orinocostromes; 2) zwischen dem Hochlande von Guyana, dem brasilischen Gebirge und den Anden die Ebene des Amazonenstromes und 3) zwischen den brasilischen Gebirgen und den Anden die Ebene des Rio de la Plata.

6. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 49

1874 - Langensalza : Beyer
49 Magdeburg, Hamburg, Altona. Auf der rechten Seite strömt in die Elbe die Havel mit der Spree (daran Berlin); links nimmt sie Moldau, Eger, Mulde, Saale (mit Unstrut) auf. B. Zur Ostsee: 1. Die Oder entspringt auf dem Südostabhange der Sudeten, wendet sich erst östlich und strömt dann im Allgemeinen in nordwestlicher Richtung bis zur Ostsee. Nur eine kurze Strecke ihres Laufes wird sie von eigent- lichem Gebirge begleitet. Fllr kleinere Fahrzeuge wird sie schon bei Ratibor, für größere bei Breslau schiffbar. Bis oberhalb Glogau durchbricht sie den uralisch-karpathischen Landrücken, tritt dann in eine fruchtbare, oft sumpfige Niederung (der Oderbruch bei Küstrin) und durchschneidet hierauf den uralisch-baltischen Landrücken, welcher in anmuthigen Hügelreihen die Ufer des Stromes bis Stettin begleitet. Unterhalb dieser Stadt bildet sie das pommersche oder Stettiner Haff, das durch die Inseln Usedom und Wollin vom Meere geschieden ist. Rechts nimmt die Oder die Warthe mit der Netze, links die Glatzer Neiße, die Katzbach, den Bober und die Görlitzer Neiße auf. An der Oder liegen die Städte Breslau Glogau, Frankfurt, Küstrin und Stettin. 2. Die pommerschen Küstenflüsse Rega, Persante (daran Kolberg), Wipper (daran Rügenwalde), Stolpe und Leba bilden sich aus Seen auf dem baltischen Landrücken. 3. Die Weichsel gehört, wenn auch nur mit einem kleinern Theile ihres Gebietes, ebenfalls der germanischen Tiefebene an. Sie entspringt auf den Karpathen, durchfließt Polen und tritt oberhalb Thorn auf preußisches Gebiet. Hier durchbricht sie den baltischen Höhenzug in einem breiten, tiefen Thale, das mit fruchtbaren Niederungen angefüllt ist und der Verzweigung des Flusses in mehrere Arme Raum giebt. Die so entstehenden Inseln sind meist schön bewaldet. Weiterhin hat seiner niedrigen Ufer wegen der Strom mit Deichen eingefaßt werden müssen. Lange vor seiner Mündung spaltet er sich. Das so gebildete Deltaland ist unter dem Namen Weichselniederung seiner Fruchtbarkeit wegen berühmt. An der Weichsel liegen (außer den polnischen Städten Krakau und Warschau) Thorn, Danzig und Elbing. C. Zum schwarzen Weere: Die Donau, nächst der Wolga der größte Strom Europas, entspringt auf dem Schwarzwalde und geht zunächst bis Regensburg in nordöstlicher Richtung dem Jurazuge gleichlaufend durch die bairische Hochebene. Hierauf wendet sie sich südöstlich bis Linz, von wo ab sie bis zu ihrem Austritte aus deutschem Gebiete im Allgemeinen östliche Richtung innehält. Die Ge- birge treten hier enger an den Fluß heran, und das Donauthal kann auf dieser Strecke seiner Schönheit wegen mit dem Durchbruchsthale des Rheines durchs Schiefergebirge verglichen werden. Ihre größte Wassermasse erhält sie von den Schnee- und Eisfeldern der Alpen. Von denselben strömen ihr Lech, Isar, Inn, Raab, Drau (mit Mur) und Sau zu. Unter den deutschen Nebenflüssen auf der linken Seite sind die Nab und March bemerkenswerth. Den Unterlauf der Donau haben wir bereits betrachtet. — Deutsche Städte an der Donau sind Ulm, Regensburg, Passau, Linz, Wien. kleine Geographie. a

7. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 155

1909 - Langensalza : Greßler
— 155 — Cainpos. Der Boden birgt reiche Mineralschätze an Gold, Pla- tina, Diamanten und Edelsteine. Der Handel führt Jndnstrieerzengnisse, Nahrungsmittel, Ge- tränke und Salz e i n und Kaffee, Zucker, Kakao, Tabak, Baum- wolle, Edelsteine, Gold und die Produkte der Landwirtschaft aus. Politisch umfaßt die Landschaft die Republiken B r a s i - l i e n, Paraguay und Uruguay. Die Hauptstadt Brasiliens, Rio de Janeiro ist Ausfuhrort für Kaffee und Diamanten. B a h i a ist Ausfuhrort für Kolonialwaren, Pernamburo führt Farbhölzer (Pernambukholz), Baumwolle, Reis, Zucker und Tabak aus. Deutschland bezieht aus Brasilien Rohkaffee, Tabakblätter, Kakaobohnen, Kautschuk und Rindshäute und expor-- tiert Eisen- und Textilwaren, Gold- und Silberwaren. Das Hochland von Guayana hat ein feuchtwarmes Tropen- klima. Die Berge sind dichtbewaldet. Die K ü st e n e b e n e n find ungesund und liefern Kaffee, Kakao und Zuckerrohr. Das Innere enthält große Grassteppen, die der Viehzucht dienen. Die Eingebornen treiben Jagd. Der Bergbau fördert Gold zu- tage. Die Industrie umfaßt Rum und Zuckerrohr. Der Handel führt Holzarten und Kolonialprodukte aus und Eisen, Manufakturwareu und Nahrungsmittel e i n. Politisch umfaßt das Hochland die Republiken Brasilien und Venezuela und die europäischen Kolonien Französisch-, Nieder- ländisch- und Britisch Guayana. Die Hauptstädte sind C a y en ne (kajänn), Paramaribo oder Surinam und George- t o w n ldschörschtann). Den Briten gehören noch die Inseln Trinidad und die Falklandsinseln, deren Bewohner von Viehzucht, See- Hunds- und Fischfang leben.

8. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 6

1909 - Langensalza : Greßler
6 - schaftlichen Reize wegen in neuerer Zeit ein beliebter Ausflugsort. Etwas mehr nach Osten greift die D a n z i g e r Bucht tief iu das Land ein, die einen regen Schiffsverkehr aufweist, wodurch die alte Stadt D a n z i g ein wichtiger Handelsplatz wurde. Die Ostgrenze der Bucht bildet die F r i s ch e N e h r u n g , die das Frische Haff vom Meere trennt. An der Pregelmündung liegt die alte Seehandels- und Krönungsstadt Königsberg, die durch das befestigte Pillau geschützt wird. Nordöstlich vom Samlande dehnt sich das K n r i s ch e Haff mit dem gleichnamigen Haff aus. An der Stelle, wo das Haff mit der Ostsee in Ber- bindnng steht, liegt M e m e l, das hauptsächlich Holz aus Rußland einführt. Die Haffe sind erweiterte Flußmündungen, die durch den Kampf des Flußwassers mit der Meeresflut entstanden sind. Das Meer spülte Sandmassen an und lagerte sie als Dünen vor die Flußmündungen und staute das Flußwasser zu einem Süßwasser- see. Die Nehrungen, die die Haffe vom Meere abschließen, sind vom Meere und den Flüssen gemeinsam erbaut worden. Die von den Flüssen mitgeführten Sinkstoffe wurden von der Strömung bis dahin hinausgetragen, wo das offene Meer begann. Hier sanken sie zu Boden und an derselben Stelle lagerten die Wellen Sand ab, der schließlich die Oberfläche des Meeres erreichte. Der sich darauf bildende Pflanzenwuchs wurde später von den Dünen vernichtet. Dünen sind Hügelketten aus losem Sande. Der Sand wurde durch die Wellen an den Strand geworfen und, nach- dem er getrocknet, durch den Wind landeinwärts getrieben, wo er lange Hügelreiheu bildete, die vom Meere sanft aufsteigen und nach dem Lande steil abfallen. Treibt der Wind den Dünensand landeinwärts, so werden oftmals Acker, Wiesen, ja ganze Ort- schaften davon bedeckt und die Bewohner genötigt, Haus und Hof zu verlassen. Um die „wandernden Dünen" vom Vorwärtsdringen aufzuhalten, bepflanzt man sie mit Strandhafer, Strandweiden und Strandkiefern, deren weitreichendes Wurzelnetz den Sand festhalten. Zwischen den beiden Haffen erhebt sich die Halbinsel S a m l a n d , auf der der Bernstein, das Harz untergegangener Bäume gefunden wird. Wahlen starke Nordweststürme das Meer

9. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 152

1909 - Langensalza : Greßler
— 152 — a) Die Anden ober Kordilleren. Im Westen Südamerikas erhebt sich ein mächtiges Kettengebirge, das reich an Vulkanen ist. Das Gebirge beginnt im Süden als einkettige Ande, die steil zum Meere abfällt, das durch tiefe, fjordartige Buchten ms Land ein- greift. Der höchste Berg ist der Aconcagua (akonkägwa). Die reichen Niederschläge und milden Winter der südlichen Ge- genden bedingen eine üppige Pflanzenwelt. Die nördlichen Ge- biete sind trocken und waldlos und neigen zur Steppen- und Wüstenbildung. Nördlich vom Aconcagua spalten sich die Anden in mehrere parallele Züge, die die fast 4000 m hohen Hochebenen von Ata- käma, Peru und B o l i v i a mit dem Ticicaca See ein- schließen. Die Gebiete von Bolivia und Peru, teilweise Wasser- arm, eignen sich bei künstlicher Bewässerung in den untere?! Stufen zum Getreide- und Obstbau, während die oberen Teile infolge des rauhen Klimas nur Viehweideu und Waldwildnis aufweisen. Im nördlichen Teile der Anden erhebt sich das fruchtbare Hochland von Quito mit dem Chimborazo und dem C o t o p a x i. Während die Niederung sämtliche Tropengewächse liefert, gedeihen auf den Hochflächen Getreide und edle Obstsorteu. Die nördliche Ande ist dreikettig. Zwischen den einzelnen Ketten ergießt sich der M a g d a l e n e n st r 0 m in das Karibische Meer. An seinen Ufern gedeiht Kaffee und Kakao. Die Andenbewohner sind Nachkommen der eingewanderten Spanier (Kreolen), dazu kommen noch Indianer und Mischlinge (Mestizen). Die Bevölkerung treibt Ackerbau (Weizen, Gerste, Mais, Reis, Baumwolle, Tabak, Kaffee, Kakao, Kartoffeln); Viehzucht (Schafe, Lama, Pserde und Rinder) B erg - bau (Silber, Kupfer, Blei, Quecksilber, Salpeter, Steinkohlen, Gold, Edelsteine); Industrie (Lederwaren, Strohgeflechte, Zi- garren); Handel, der Edelmetalle, Erze, Salpeter, Wolle, Häute, Kaffee, Kakao, Chinarinde aus und europäische und nord- amerikanische Jndustrieerzeuguisse e i n führt. Politisch umfaßt das Andengebiet folgende sieben Republiken: 2) Chile, ein schmales Küstengebiet, mit der Hauptstadt Santiago;

10. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 154

1909 - Langensalza : Greßler
— 154 — Büschel bildet. Während der heißen Jahreszeit nimmt die Pam- pas den Charakter der Llanos an. Sie bilden Weideplätze ungeheurer Herden von oerwilderten Pferden und Rindern, die oon halb- wilden kreolischen Hirten gehütet werden. Bewässert wird das Gebiet von dem Stromgebiet des La P 1 ata, der durch Ver- einigung des Parana mit dem Paraguay entsteht. Von der Mün- dung des Flusses breitet sich eiu anbaufähiges Gebiet aus, in dem sich zahlreiche Viehhöfe, Ackerfelder und Baumpflanzungen an- einanderreihen. Die Hauptnahrungsquelle der Tieflandsbewohner ist V i e h z u ch t (Rindvieh, Pferde und Schafe.) Die Küsten- gebiete der Llanos liefern Kaffee, Kakao, die der P a m p a s Getreide, Zuckerrohr, Reis, Tabak, Baumwolle und Wein, die der S e 1 v a s Kautschuk, Vanille und Chinarinde. Der Bergbau 1)es Pampasgebietes fördert Gold, Silber, Kupfer, Salze und Na- tron zutage. Der Handel führt Kaffee, Kakao, Häute, Getreide, Wolle, Vieh, Fleischextrakt aus und Judustrieerzeugnisse und Lebensmittel e i n. Politisch teilen sich in das Tiefland Südamerikas die Re- publiken Venezuela, Columbia, Ecuador. Peru, Bolivia, Argen- tinien. Uruguay, Paraguay und Brasilien. Uruguay, größtenteils Steppenland, treibt Ackerbau und Handel. Ausfuhrprodukte sind Rindvieh, Schase und Fleischextrakt. Die Hauptstadt heißt M o n t i v i d e o. Paraguay ist ein fruchtbares Wald- und Weidegebiet. Die Hauptstadt ist As un ci on. c) Das Bergland von Brasilien fällt als geschlossener Ge- birgswall nach der flachen Küste ab. Zwischen den einzelnen Ketten breiten sich weite Ebenen aus, die C a m p o s heißen, Brasilien gehört zu den gesegnetsten Ländern der Erde; es ist durch- weg fruchtbar, eine strotzende Vegetation, sowie ein ungeheurer Reichtum von Produkten zeichnen es aus. Tie Haupterwerbs- quellen sind Ackerbau und Plantagenwirtschaft. Brasilien -erzeug: soviel Kaffee als alle Kaffeeländer der Erde zusammen. Andere Produkte sind Zucker, Baumwolle, Tabak, Kakao, Tee. Ackerbau treiben die südlichen, Plantagenbau die nördlichen Staaten. Der Viehzucht (Rinder, Maultiere, Schafe, Pferde) dienen die
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