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1. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 34

1913 - Langensalza : Beyer
34 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. X. Oer balfitche Landrücken und die deutsche vltleeklme. 1. Liage und Grenzen. Die Landschaft dehnt sich in einem breiten Streifen von Memel bis Hadersleben die Ostseeküste entlang aus und grenzt im S. und W. an das Tiefland. im N. an die Ostsee und im 0. an die Niederung der Memel. Welche preußischen Provinzen gehören ihr an? Mit welchen deutschen Landschaften und europäischen Staaten kann sie dnrch ihre Lage leicht in Handelsbeziehung treten? 2. Phyfifche Grundlage. Nenne die Teile des baltischen Landrückens, soweit er in Deutschland liegt! Welche Platten haben die größte Aus- dehnung? Wie mögen die tiefen Einsenkungen an der unteren Oder und Weichsel entstanden sein? Begründe Richtung und Länge der Küstenflüsse! Warum ist das Klima rauh, regnerisch und trüb? Wo wird es milder sein? Erkläre den Ausdruck Seenplatte! Nenne die wichtigsten Seen! Auf der ganzen Platte ist die Ertragsfähigkeit wegen des vor- herrschenden Sandbodens gering, nur an einzelnen Stellen zeigt sich ein ergiebiger Lehmboden. Je näher aber im allgemeinen der Küste, desto fruchtbarer ist das Gebiet. Fetter Lehm- und Tonboden hat hier einen blühenden Ackerbau hervorgerufen, und ansehnliche Städte und Dörfer gewähren einen Einblick in das rührige Erwerbsleben der Bewohner. 3. Zctiätze auf und in der 6rde. a) Der sandige Boden des großen Heidegebietes, der mehr als die Hälfte der Landschaft einnimmt und von großen Mooren vielfach unter- brochen wird, gestattet eine ausgedehnte Forstwirtschaft (Kiefern), ist sonst aber znm Anbau weniger geeignet. Nur spärlich sind die Ernten in Hafer, Roggen, Buchweizen und Kartoffeln, jedoch sind die Täler der Bäche und Küstenflüsse wiesenreich. So ungünstig nun die Verhältnisse in der Seenplatte selbst liegen, so günstig sind sie wiederum in den beiden großen Niederungen der Oder und der Weichsel zu nennen, wo außer Weizen, Zuckerrüben, Tabak und Obst fast alle anderen wertvollen Anbaugewächse Deutschlands geerntet werden. Bemerkenswert ist der Gemüsebau. Auch der Wiesen- und Zuckerrübenbau im Gebiet der Küstenflüsse ist sehr ausgedehnt. d) Die Viehzucht ist bedeutend. Kein deutsches Gebiet übertrifft Ostpreußen in der Pferdezucht (Trafehitett): auch in Pommern ist sie von Wichtigkeit. Die riesigen Heidegegenden nnb dürftigen Grasflächen der ganzen Seenplatte werden als Schaf- und Gänseweiden benutzt. Der prächtige Heideblumenflor bietet unzähligen Bienenvölkern reichliche

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 37

1913 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. Z7 in Deutschland: Flensburg. Kiel. Lübeck. Wismar. Rostock, Stral- sund. Stettin, Danzig. Elbing, Königsberg und Memel, in Dänemark: Kopenhagen, in Schweden: Stockholm, Karlskrona, Malmö und Istadt und in Rußland: Libau, Riga, Reval, Narwa, Windau und St. Petersburg. Fassen wir die Handelsbedeutung der nordischen Staaten in bezug auf Deutschland ins Auge, so steht Dänemark in erster Reihe, in zweiter Schweden und in letzter Rußland. Der dänischen Industrie fehlt es sowohl an Arbeitskräften als an Kapital; überdies hat die Bevölkerung mehr Borliebe für den Landbau als für das Gewerbe, weshalb denn auch das Großgewerbe fast gar nicht vertreten ist. So tauschen wir denn im Handel mit Dänemark unsere deutschen Fabrikate aller Art gegen Getreide, Mehl, Tiere und Vieh- produkre ein. Von Schweden beziehen wir Eisen, bearbeitetes und unbearbeitetes Bauholz, Zündhölzer, grobe Tischlerarbeiten, Viehprodukte, Heringe, frische Fische und Obst, wogegen wir ihm die verschiedenartigsten Erzeugnisse der Metall-, Gewebe-, Papier- und Lederindustrie, sowie Bücher, Karten und Musikalien, Hopfen, Roggen, Weizen, Mehl, Ölkuchen und Schafwolle liefern. Rußlands Ausfuhr flutet fast ausschließlich über sehte eigenen Häfen: Petersburg, Libau, Reval, Riga und Windau. Für unsere Metalle and Metallwaren, Maschinen, Gewebewaren, Steinkohlen und Chemikalien gibt uns Rußland vor allem Getreide und Schiffbauholz, dann aber auch Flachs, Hanf, Viehprodukte und Leinsamen. An Wichtigkeit für den Ostseehandel steht der Stettiner Hafen obenan. Durch seine gewaltige Einfuhr, die sich namentlich auf Roh- stoffe für die Industrie, auf Steinkohlen, Petroleum, Heringe, auf Getreide und Kolonialwaren für die dichte Bevölkerung und auf die mannigfachsten Luxusartikel für die wohlhabenden Klassen der Bewohner erstreckt, ist er ein Welthandelsplatz ersten Ranges geworden. Stettiner Schiffe bringen Getreide, Sprit, Ölfrüchte, Holz, Zink und die verschiedensten Erzeugnisse deutschen Gewerbfleißes zu den Seehandelsplätzen der fremden Gestade. Wichtige Eisenbahnlinien dienen seinem Handel, welcher seinen Mittelpunkt in einem geräumigen Hafen findet, der von dem 5—6 m tiefen Oderstrom mit seinen Nebenarmen gebildet wird. Regelmäßige Dampferverbindungen über den Seehafen Swinemünde bestehen mit New Jork, sowie mit allen bedeutenden Plätzen der Ost- und Nordsee, von Frankreich, Spanien und dem Mittelmeere. Stets hielt sich der Stettiner Hafen auf der Höhe der

3. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 39

1913 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. 39 und Ausfuhr sowohl dem Werte als auch der Menge nach weit hinter den vorigen Häfen zurücktritt, hat sowohl in den wenig wohlhabenden, wirtschaftlich noch lange nicht genügend erschlossenen und nur ackerbau- treibenden Hinterländern seinen Grund, als auch darin, daß es in der Anwendung zeitgemäßer technischer Verkehrsmittel weit zurückgeblieben ist. Erst in den letzten Jahren hat es sich in entschiedener Weise der Dampf- schiffahrt zugewandt und mehr für zuverlässige Dampferverbindungen Sorge getragen. Der Vorhafen dieses Needereiplatzes ist Nenfahrwasser. Die anlaufenden Schiffe bergen Kolonialwaren, Eisen und Eisenwaren, Petroleum, Kohlen. Heringe, Salz und Gewürze, Waren, die zumeist den Hinterländern Westpreußen, Hinterpommern, Posen und Polen zugeführt werden. Die Ausfuhr umfaßt Getreide und Holz und richtet sich vor- nehmlich nach England, Holland, Belgien und Frankreich. Aiel liegt an der geräumigen, etwa 8 in tiefen Kieler Föhrde, die. da sie sowohl gegen Seegang als mich gegen Wind geschützt liegt, Deutsch- lauds bester Naturhafen ist und für Kanonenboote, Panzerschiffe und Torpedos ein weites Übungsfeld bietet. Schon zur Zeit der Hansa wichtig (Kieler Umschlag), liegt heute seine große Bedeutung einmal in seiner Aussuhr von deutschen und dänischen Waren, als deren wichtigste die des Ackerbaues und der Viehzucht, vor allem Fische < Sprotten und Bücklinge), Kohlen, Holz und Wein genannt werden müssen, dann aber in seinen Marine-Anlagen, die Kiel zum ersten Kriegshafen Deutschlands machen. Seine Lage am Ende des wirtschaftlich so bedeutungsvollen Kaiser-Wilhelm-Kanals, sowie an der großen Eisenbahn-Verkehrsstraße Paris, Lüttich, Venlo, Münster, Bremen, Hamburg, Kiel nach Dänemark und Schweden sichert ihm eine glänzende Zukunft. Als letzten wichtigen deutschen Ostseehafen haben wir Königsberg zu betrachten. Infolge der Abnahme des Handelsverkehrs mit Rußland war Mitte der siebziger Jahre sein Warenumsatz sehr gesunken, der aber heute wieder im Steigen begriffen ist. Da es wegen der geringen Tiefe des Haffs von den größeren Seeschiffen nicht erreicht werden konnte, legten diese bis vor kurzem in Pillan am Ausgange des „Frischen Haffs" (Pillauer Tief) an. Der mit großen Opfern erbaute Königsberger Kanal, woran über 10 Jahre gearbeitet worden ist und der dem weit- schauenden und zielbewußten Streben der Königsberger ein glänzendes Zeugnis ausstellt, hat diesem Übelstande abgeholfen. Der von einer rührigen Kaufmannschaft geförderte Handel bezweckt die Einfuhr von Holz. Getreide, Öl und Ölsamen, Flachs, Hanf und Viehprodukten. Diese Waren, die meist russischer Herkunft sind, strömen dann mit der Bahn oder auf dem Wasserwege den großen deutschen

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 63

1913 - Langensalza : Beyer
Iii. Güteraustausch. 63 7. Die Memel (Bielica) 877; 8. Der Pregel (Einfluß der Angerapp) 125; 9. Die Donau (Ulm) 2863 — Altmühl (Dietsurt) 195. B. Kanäle: 1. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal (Nordsee mit der Ostsee), 2. Der Elbe-Trave-Kanal (Hamburg und Lübeck), 3. Der Dortmuud-Ems-Kanal (Ruhrkohlengebiet mit der Nordsee), 4. Der Finow-Kaual (Oder mit Havel), 5. Der Friedr. Wilhelm-Kanal (Oder und Spree), 6. Der Havelland. Hauptkanal (Ober- mit der Unterhavel), 7. Der Plauensche Kanal (Unterhavel mit Elbe), 8. Der Bromberger Kanal (Oder mit Weichsel), 9. Der Königsberger Kanal (Königsberg mit Pillau), 19. Der große Friedrichsgraben (Memel mit Pregel), 11. Der Klodnitz-Kanal (Oberschlesien mit der Oder), 12. Der Ludwigs-Kanal (Donau mit Main), 13. Der Rhein-Rhone-Kanal (Rhein mit dem Mittelländ. Meer), 14. Der Rhein-Marne-Kanal (Rhein mit Paris) und 14. Der Saar-Kanal (das Saar-Kohlengebiet mit dem Rhein-Marne-Kanal und- der Paris-Straßburger Eisenbahn). C. Der Bodensee, 63 km lang und bis zu 14 km breit. * * * Ungleich wichtiger für den Versand der ungeheuren Warenmassen und den äußerst starken Personenverkehr sind unsere Qlenbcihnen geworden, deren Linien naturgemäß am dichtesten in den industriereichen Bezirken Rheinlands und Westfalens, des Königreichs und der Provinz Sachsen und denen Schlesiens angelegt sind. Deutschland steht mit seinem Eisenbahnnetz, zurzeit über 61000 km Länge, unter den Ländern Europas an 2. Stelle. Welche ungeheuren Mengen von Waren auf den deutschen Eisenbahnen befördert werden, zeigen die Einnahmen aus dem Güter- verkehr. Sie betrugen im Jahre 1910 über 1900 Mill. M; die Anzahl der beförderten Personen belief sich auf über 1570 Mill. Alle großen Städte Deutschlands sind durch Schnellzugslinien mit- einander verbunden. Die meisten Luxus- und Expreßzüge, welche Europa durchqueren, uehmeu ihren Weg durch unser Land. Eigentümlich ist dem deutschen Eisenbahnnetze die große Anzahl von Hauptknotenpunkten, die ihre Begründung in der politischen und wirtschaftlichen Zerrissenheit Deutschlands im vorigen Jahrhundert finden. Während in Frankreich die meisten Linien strahlenförmig von Paris ausgehen, entbehren die unsrigen eines einheitlichen Mittelpunktes: von Berlin, Leipzig, Breslau,.

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 97

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 97 — Bekannte Badeorte sind Saßnitz und Putbus. Die Hauptstadt der Insel ist Bergen. 4. Der Küstensaum, a) Buchten. Die Ostsee dringt an drei Stellen tief in das Land ein. Dadurch entstehen drei Busen, die Danziger, die Pommersche und die Lübecker Bucht. d) Haffe. Von der Danziger Bucht werden zwei Haffe, das Kurische und das Frische Haff, abgetrennt. Von der Pommerschen Bucht ist durch die Inseln Usedom und Wollin das Stettiner Haff ab- geschlossen. Die Haffe sind Strandseen, die mit dem Meere in Verbin- dung stehen. Sie können sich nur an der Mündung der Flüsse bilden, Abb. 65. Die Stubbenkammer (Kreidefelsen) auf der Insel Rügen. wo zwei Strömungen in entgegengesetzter Richtung auseinander treffen, die Flutwelle nach dem Lande hin und die Strömung des Flußwassers nach dem Meere hin. Die Wellen des Meeres spülen fortgesetzt Sand an die Küste. Wo ihnen nun das einströmende Flußwasser entgegen- wirkt, werden sie gezwungen, den Sand schon in einiger Entfernung von der Küste abzusetzen. Dadurch entstehen vor der Mündung der Flüsse Sandbänke, die nach und nach über das Wasser emporwachsen und die Haffe gegen das Meer hin absperren. Diese gewaltigen Sand- mauern nennt man N eh run gen. Sie hängen an demeinen Ende mit dem festen Land zusammen, während sie am andern Ende einen schmalen Wasserarm, Tief genannt, freilassen, der das Haff mit dem Meer verbindet. Dilcher-Schwarzhaupt-Wci lther, Erdkunde. Iii. £eil. 7

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 98

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 98 — Die westliche Seite der Pommerschen Bucht weist eigentümliche Meereseinschnitte auf, die Bodden heißen. Sie sind durch langge- streckte, seltsam zerrissene Halbinseln vom Meere abgeschnitten; ihre Abb. 66. Düne aus der Kurischen Nehrung. Tiefe ist gering, 5—10 m. Wahrscheinlich waren sie früher Festland, das von dem Meere weggerissen worden ist. Im Jähre 1800 /m Jahre 1839. Abb. 67. Die Wanderdüne bei Kunzen auf der Kurischen Nehrung in den Jahren 1800, 1839 und 1869. (Nach Bereudt.) Die Buchten an der Ostküste Schleswigs heißen Föhrden. Man hält sie für alte Flußtäler, die infolge von Bodensenkungen vom Meere ausgefüllt worden sind.

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 99

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 99 — 5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter- einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand- Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. Ii. Der Baltische Landrücken. 1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71. als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland. Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt: die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die Holsteinische Platte. 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land- rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge- röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent- liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab- dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder Heidekraut hervorzubringen. 3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72. Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen i*

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 100

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 100 — Preußens. Ter südliche Teil des Landrückens weist ausgedehnte Wälder auf. In diesen Forsten halten sich noch Wölfe und Luchse auf, die aus dem nahen Rußland herüberkommen. Auch der Elch, die größte Art von Hirschwild, haust noch darin. Die Rominter Heide ist bekannt durch die kaiserlichen Hofjagden, die dort ost stattfinden. Die Rindviehzucht steht in großer Blüte. (Tilsiter Käse.) Vor allem aber züchtet Ostpreußen treffliche Pferde. Die Pferdezucht hat eine solche Ausdehnung, daß sie unserer Reiterei die Hälfte aller Pferde zu liefern vermag. In Trakehnen befindet sich ein königliches Gestüt. Die Halbinsel Samland, die zwischen dem Kurischen und dem Frischen Haff liegt, ist wichtig durch ihren Reichtum an Bernstein. Nirgends tritt er in solcher Menge und in solcher Güte auf wie hier. Abb. 68. Bernstembergwerk. Der Bernstein verdankt seine Entstehung dem Harz eines Nadelbaums, der in der Braunkohlenzeit untergegangen ist. Er liegt etwa 30 m tief unter der Oberfläche des Bodens. Das Meer wühlt die Erdschichten, in denen er vorkommt, zum Teil auf und spült ihn bei Stürmen an das Land. Die an den Strand geworfenen Stücke sammelt man dann ein. Außerdem gewinnt man den Bernstein auch durch Tauchen, Baggern und bergmännischen Betrieb. Der jährliche Ertrag an Bern- stein an der Küste Samlands beläuft sich auf 75000 kg. b) Der Pommersche Landrücken besteht vorwiegend aus sandigen Hochflächen. Diese sind unfruchtbar und tragen fast nur Heidekraut. Ein solch ödes Heideland ist die Tuche l er Heide, die zu den trau rigsten Landstrichen Deutschlands zählt. Auf dem Höhenrücken bilden

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 103

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 103 — namakanal: 305 m lang, 35,55 m breit, 12 m tief.) Nach feiner Er- weiterung kann der Kanal von den größten Kriegs- und Handelsschiffen bequem durchfahren werden. — Er ist sowohl für den Handel als auch für die Landesverteidigung von großem Werte. Er erspart den Schiffen den weiten und gefährlichen Weg (Sandbänke und Felsenriffe) um die Nordküste Jütlands und bringt die Ostseehäfen in schnelle Verbindung mit dem Weltmeer. Durch den Kanal können sich unsere Kriegsschiffe schnell und ungehindert, je nachdem es nötig wird, in der Nord- oder der Ostsee vereinigen. 4. Bewässerung. Der Baltische Landrücken wird von Memel, Pregel, Weichsel und Oder bewässert. a) Die Memel entspringt in Rußlaud, wo sie Njemen heißt. Bei § 74. ihrem Eintritt in Preußen ist sie schon schiffbar. Auf ihr wird viel Getreide, Flachs, Hanf, Öl, Mehl und Holz aus Rußland nach Memel und Königsberg gebracht. Sie mündet in zwei Armen in das Kurische Haff. b) Der Pregel entsteht aus drei Quellflüssen, die auf der Preußi- schen Platte entspringen. Unterhalb Königsberg mündet er in das Frische Haff. c) Die Weichsel entspringt auf den Karpathen und fließt in einem großen Bogen durch Polen. Oberhalb Thorn tritt sie in Westpreußen ein. Hier durchbricht sie den Baltischen Landrücken. In einem breiten, tief eingeschnittenen, fruchtbaren Tale fließt sie an den Städten Thorn, Kulm, Graudenz, Elb in g und Dan'zig vorbei. Vor der Mün- dnng teilt sie sich in mehrere Arme; der östliche, die Nogat, geht in das Frische Haff, der westliche, der den Namen Weichsel behält, mündet in die Danziger Bucht. Die Weichsel ist eine wichtige Verkehrsstraße. Sie dient hauptsächlich zur Beförderung des polnischen Getreides und Holzes nach Danzig. — Die Weichselniederung ist angeschwemmtes Land. Früher bildete sie ein großes Sumpfgebiet, das bei hohem Wasser- stände regelmäßig überschwemmt war. Die deutschen Ordensritter haben es durch Gräben und Kanäle entwässert und durch hohe Dämme gegen Überschwemmungen geschützt. So ist hier in mühevoller Arbeit ein Kulturland gewonnen worden, das eine Fruchtbarkeit aufweist, wie sie selten in Deutschland anzutreffen ist. d) Die Oder ergießt sich in das Stettiner Haff, das durch die Inseln Usedom und W oll in vom Meere getrennt ist. Durch drei Ausflüsse, Peene, Swine und Dievenow, ist die Verbindung mit der Ostsee hergestellt. 5. Klima und Erzeugnisse. Die nördliche Lage des ostelbischen § 75. Tieflandes, sowie die flachen Küsten, die schutzlos den herrschenden Nordwinden preisgegeben sind, bedingen ein rauhes Klima. Es machen

10. Europa ohne Deutschland - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 — 2. Bolivia. Die größte Stadt ist La Paz (Pas), 80000 Einw. Wegen seiner Silbergruben war einst Potosi weit berühmt. 3. Peru, das Goldland Südamerikas (Vergl. § 131). Die Hauptstadt ist Lima, 140000 Einw., ihr Hafen Callao (kalj-w). Wir beziehen aus Peru Gold und Guano, der sich in großen Lagern auf den kleinen Inseln an der Westküste findet; außerdem Chinarinde (Chinin). 4. Ecuador. Die Hauptstadt ist Quito (fito), 80000 Einw., gerade unter dem Äquator. 5. Colombia ist nach dem Entdecker des Erdteils benannt. Haupt- stadt Bogota, 120000 Einw. 6. Venezuela. Die Hauptstadt heißt Caracas, 60000 Einw.; der Hanpthafen ist La Guayra. Ii. Das Tiefland der großen Stromsysteme. Einteilung. Wir teilen das große Tiefland, das zwischen die § 125. Gebirge des Westens und des Ostens eingebettet ist, ein in das Tiesland des Orinoko oder die Llanos (Lj^nos-Ebenen), das Tiefland des Amazonenstromes oder die Selvas (Wälder) und das Tiefland des Rio de la Plata oder die Pampas (Ebenen). 1. Die Llanos. a) Bewässerung. Die Llanos werden von dem Orinoko durch- § 126. flössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen umströmt und in einem Delta in den Atlantischen Ozean mündet. Er entsendet den Cassiquiare nach Süden in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, so daß dieser mit dem Orinoko in natürlicher Verbindung steht (Gabelung oder Bisnrkation). Die Ursache dieser Erscheinung ist das Fehlen einer Wasserscheide zwischen den beiden Stromsystemen. b) Erzeugnisse. Die bewaldeten Flußufer haben einen fruchtbaren Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Kaffee, Kakao und Tabak. An dem linken Orinokoufer ziehen sich unendliche Grassteppen hin. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) wird das Land zur Wüste, in der Regenzeit aber gleicht es einem See. Wenn sich dann die Wasser verlaufen haben, überzieht sich der Boden rasch mit einem Grasmeere, in dem Rinder und Pferde reichliche Nahrung finden. Politisch gehören die Llanos zu Venezuela.
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