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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 422

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
422 Die neue Zeit. stand ein wissenschaftlicher Streit, in welchem Lnther seine Gegner mit maßlosen Schmähungen überhäufte und in seinen Behauptungen immer mehr von der Lehre der Kirche abirrte, so daß er znletzt zur Verantwortung uach Nom vorgefordert wnrde. Da er aber stets beteuerte, daß er der Kirche und dem Ausspruche des römischen Stuhles sich unterwerfen werde, so brachte es Friedrich der Weise dahin, daß die Sache in Deutschland verhandelt werden sollte. Allein weder der gelehrte Kardinal Cajetanns (Tho,mas de Vio von Gatzta) noch der päpstliche Gesandte Karl vonmiltiz konnten Lnther zu eiuem Widerrufe bewegen. Eine Disputation zu Leipzig war ebenfalls erfolglos geblieben. Auf dieser Disputation und in zweien seiner Schriften: „An den christlichen Adel deutscher Nation" und „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche", leugnete Luther wesentliche Lehren der Kirche. Der Papst sprach deshalb den Bann über Luthers Lehre und verurteilte dessen Schriften zum Feuer; ihm selbst vergönnte er 60 Tage, innerhalb welcher Frist er widerrufen sollte. Lnther aber verbrannte öffentlich in Gegenwart seiner akademischen Zuhörer vor dem Elsterthore in Wittenberg die Bannbulle sowohl als das kanon ische Recht. Damit hatte er sich förmlich und feierlich vou der Kirche los-^Tc- gesagt. Manche Fürsten, viele Adelige und Gelehrte schlugen 5i52o.r sich auf Luthers Seite. Dadurch gemauu dessen Schritt eine erhöhte Bedeutung. Da mittlerweile Maximilian, der den Streit unterschätzt hatte, gestorben war, und Karl Y. einen Reichstag nach Worms angesagt hatte, so wurde auch Luther dahin zur Verantwortung vorgeladen. Anmerkungen. 1. Martin Luther wurde am 10. November und zwar uach allgemeiner Annahme, obwohl es nicht ganz bestimmt ist, im Jahre 1483 zu Eisleben geboren. Seine Eltern waren Hans Luther, ein armer Bauersmann, der aus dem kleinen Orte Möhra herstammte, und Magdalena Lindemann. Der Vater zog bald uach Luthers Geburt in das Dtädtlein Mansfeld und widmete sich dem Bergbau. Er brachte es durch Fleiß 'und Sparsamkeit soweit, daß er »ermöglich wurde, so daß er 24 Jahre nachher zu Luthers erster heiliger Messe mit 20 Pferden reiten und seinem Sohne 20 Gulden schenken sonnte. Beide Eltern waren fromm und gottesfnrchtig, lind Luther wurde sehr strenge erzogen. Anch erhielt er wegen seines unbeugsamen Eigensinnes viele Schläge, sowohl vom Vater als von dem Lehrer. Dies mag auf den Knaben, der ein tiefes Gemüt hatte, großen Eindruck gemacht und frühe eine gewisse Bitterkeit des Herzens und einen innern Groll erzeugt haben. Im 15. Jahre kam er nach Magdeburg, um bei den Franziskanern zu studieren, und ein Jahr darauf uach Eisenach, wo er sich kümmerlich nährte lind meistens von dem Almosen lebte, welches die armen Schüler (Kurrend-

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 335

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 125. Politische und gesellschaftliche Zustände im Mittelalter. 335 um Konradin annehmen, allein Manfred hinterging denselben und ;og die Herrschaft an sich im Namen Konradins, wie er vorgab. Anfänglich erklärte er dein Papste, daß er sich ihm unterwerfe, nrn denselben sicher zu machen. Unvermutet überfiel er aber die päpstlichen Truppen und schlug dieselben. Statt das Interesse Konradins zu wahren, liest er sich selbst in Palermo krönen und bekriegte den Papst, so daß dieser sich nach Hilfe umsehen mustte. Da er weder ans Deutschland noch ans England Hilfe bekam, wandte er sich an Frankreich. Daß Karl von Anjou als ein solcher Wüterich sich zeigen werde, konnte Innocenz Iv. nicht ahnen. Er machte übrigens dem neuen Könige wegen seines arglistigen und grausamen Betragens nicht nur herbe Vorwürfe, sondern Klemeus Iv. verwandte sich auch dringend für Konradin und forderte den König Ludwig Ix. von Frankreich, Karls Bruder, ebenfalls dazu auf. 2. Ezzeliuo da Romano (Herr von der Burg Romano), Markgraf von Treviso, war das furchtbarste Haupt der Ghibellinen. Er wütete mit einer solchen Grausamkeit gegen die Gegner der Hohenstaufen, daß er den Beinamen „Menschenschlächter" erhielt, während er sich selbst „Geißel Gottes" nannte. Enzio „trat alles Heilige nieder, s o daß Italien mit Bl nt und Schrecken erfüllt wurde". — Friedrich, der treue Begleiter und Uuglücks-gefährte Konradins, war der ©ohn des Markgrafen Hermann von Baden und der Gertrnde von Österreich, so daß er bald Friedrich von Baden, bald Friedrich von Österreich genannt wird. Mit beiden wurden noch zwölf adelige Deutsche hingerichtet, und Karl von Anjon weidete sich von dem Fenster einer benachbarten Burg aus au dem Schauspiel. Der Gerichtshof, vor den Konradin und seine Gefährten gestellt wurde«, sprach übrigens die Angeklagten mit allen Stimmen bis auf eine frei. Kart verwarf aber diesen Richterspruch und ließ durch deu einen Richter Robert vou Bari den Gefangenen das Todesurteil verkünden und vollstrecken. 3. Die Sizilianer hatten sich gegen die Franzosen verschworen und Peter von Aragonien hatte unter dem Vorwande, gegen die Sarazenen zu ziehen, Schiffe und Mannschaft ausgerüstet. Am zweiten Ostertage (30. März 1282), während das Volk von Palermo im Freien vor den Thoren lustwandelte und auf das Vesperlänten wartete, erlaubte sich ein Franzose, Drouct, gegen eine ehrbare Frau ein ungeziemendes Benehmen. Der Mann sprang herbei und stach bett Franzosen nieder. Damit war das Signal zur allgemeinen Ermordung der Franzosen aus der ganzen Insel gegeben. In Catania kamen 8000, in Messina 3000 Franzosen mit dem Vizekönig um das Leben. Man schonte selbst die Frauen nicht, welche französische Männer geehclicht hatten. 8 125. politische und gesellschaftliche Zustände im Mittetalter. Lehenswesen. Rittertum. Städte. 346) Die Grundlage der mittelalterlichen Staatseinrichtnngen bildete das Lehenswesen, welches sich aus der Zeit herschreibt, in der die karolingischen Könige römische Provinzen und andere

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 708

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
708 Unsre Zeit. Gnade schenken, seine erhabene Aufgabe im Geiste Jesu Christi zu erfüllen. 2 Leo Xiii. ist geboren am 2. März 1810 aus einer pa-1810. tncischen Familie zu Carpiueto bei Anagni. Er machte seine Studien im römischen Kolleg, trat in die geistliche Akademie ein lind wurde später als Delegat nach Benevent gesandt, wo er« sich in der Verwaltung große Verdienste erwarb. In gleicher Eigenschaft wurde er nach Spoleto und Perugia gesaudt. 1843.1843 wurde er zum Erzbischof oou Damiette konsekriert und als apostolischer Nuntius nach Brüssel gesandt. Nach drei 1846. Jahren zurückberufen, machte ihn Gregor Xvi. 1846 znm Erz-1853.bisch of von Perugia und Pins Ix. 1853 zum Kardinal. 706) Blickt man auf die kirchliche und politische Lage, wie sie sich gegenwärtig darstellt, so findet man allerdings keine abgeschlossenen und fertigen Zustände. Aber es ist ein Ringen und Streben, aus dem Unvollendeten herauszutreten, die Einzelheit aufzugeben und sich gegenseitig aneinander anzuschließen. Die kleinen Kreise sehen sich ohnmächtig und trachten danach, in größere Kreise aufgenommen zu werden, die großen Kreise dagegen fühlen das Bedürfnis, sich immer fester zu gliedern, um das Auseinanderfallen zu verhindern. Daß es im Kampfe der Parteien oft ungerecht hergeht, ist zu beklagen, kann aber im Großen und Ganzen keinen Ansschlag geben. Die Ideen siegen über die Waffengewalt und über die Leidenschaften der Parteien. Darum werden auch die vou der Kirche vertretenen Ideen des ewigen Rechtes und der Gerechtigkeit siegen, wenn sie anch jetzt von vielen auf Leben und Tod bekämpft werden. Wohl wäre der Blick in die Zukunft eiu trostloser, wenn wir nur das Streben einzelner betrachten würden; das Ange aber, das gewöhnt ist, in der Weltgeschichte das Walten der göttlichen Vorsehung zu erblicken, schant hoffnungsvoll auf eine zukünftige Zeit. Wie verwirrt es im Einzelnen auch aussieht, die Grundsätze der Freiheit und der Humanität haben im Lanfe der Jahrhunderte nur gewonnen. Es wirkt der göttliche Geist fort und fort in der Geschichte, und darnm verzagen wir anch ferner nicht, sondern wir getrosten uns des Herrn. Deus providebit: Der Herr wird es wohl machen!

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 321

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 118. Folgen der Kreuzzüge. 321 Und doch — so unglückselig diese Folgen waren — hatten die Kreuzzüge auch ihre wohlthätigen Wirkungen, und man sagt nicht zu viel, wenn man behauptet, daß die staatlichen wie die gesellschaftlichen Verhältnisse gänzlich, und zwar zum Vorteile der Menschheit, sich änderten. Da viele Adelige ihre Besitzungen verkaufen oder verpfänden mußten und später nicht mehr einlösen konnten, kamen die Bürger, Handwerker und Bauern in Besitz von eigenen Grundstücken. Viele Herrschaften verschwanden ganz und wuchsen in den Händen einzelner zu größern Staaten ztu sammelt, so daß erst von da an eine regelmäßige Regierung und Gesetzgebung in den unzähligen Gebietsteilen gedacht werden konnte. Die Kloster und Stifte, an welche ebenfalls viel Besitztümer übergingen, bildeten den weltlichen Herren gegenüber ein um so notwendigeres Gegengewicht, als bei der Roheit der Zeit alle Bildung zu Grunde gegangen wäre, hätten Künste und Wissenschaften nicht in der Stille der Gotteshäuser Pflege gefunden. Derselbe Geist der Frömmigkeit endlich, welcher die Kreuzzüge hervorrief, heiligte auch das Ritterwesen, so daß die tapferen Kämpen sich zugleich als Streiter Christi itttd nicht als bloße Klopffechter betrachteten. 331) Nicht minder wohlthätig waren die Kreuzzüge für Handel und Verkehr, Künste und Wissenschaft, Gewerbfleiß und Wohlstand. Die Verbindung des Morgenlandes mit dem Abendlande schuf jene blühenden Handelsstädte, welche später die vorzüglichsten Kämpfer um die bürgerliche Freiheit wurden. Was man im Morgenlande Zweckmäßiges gesehen, ahmte man im Abendlande nach. Die Schiffsban- und die Schiffahrtskiutde wurden gehoben, manche Entdeckungen, wie z. B. die Magnetnadel und das Leinenpapier, wurden in großerm Maßstabe angewendet und verbessert, wodurch Handel und Verkehr erst recht gedeihen konnten. Die rückkehrenden Pilger brachten manche Kunsterzengnisse mit, die nachgeahmt wurden, so daß die Gewerbe sich vermehrten und die einheimischen Produkte sich verfeinerten. Insbesondere verdankt auch der Gartenbau den Pilgern, eine Reihe vortrefflicher Gewächse, die sie ans dem Morgenlande mit heimbrachten. Geographie, Naturgeschichte, Astronomie, Mathematik, die technischen Wissenschaften bereicherten sich mit den gewonnenen Erfahrungen. Der Geschmack an den klassischen Werken der Griechen wurde geweckt und der Wert der Wissenschaft besser anerkannt. Aber nicht nur wurde der geistige Gesichtskreis durch Kenntnisse mannigfacher Art erweitert, sondern es war auch der Unternehmungsgeist für die Zukunft geweckt, und es waren die Schranken gebrochen, die einen Teil der Menschheit von dem andern getrennt hatten.

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 421

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
$ 154. Luther und die Reformation. 421 8 154. Luther und die Reformation. 427) Zu den Gefahren von außen und den Zwisten im Innern kamen um diese Zeit noch Religionsstreitigkeiten, welche den Grund zu jener unglückseligen Kirchenspaltung legten, unter welcher die Christenheit heute uoch seufzt. Veranlassung dazu gab Dr. Martin Luther, Professor der Theologie an der Universität Wittenberg, welche der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, gestiftet hatte. Er hatte viel in der Bibel und in den Kirchenvätern studiert. Besonders las er fleißig die Briefe Pauli und die Schriften des Hl. Augustinus, in denen er Beruhigung in seinen Gewissensängsten suchte. Allmählich bildete er sich eine eigne Lehre. Er behauptete nämlich, daß der Mensch es zu keiner innern Gerechtigkeit zu bringen vermöge, und daß deshalb Jesus Christus alles für den Menschen gethan und gelitten habe, so daß der Mensch das Werk Christi nur sich eigen zu machen brauche, was durch den Glauben geschehe. Von diesem Standpunkte aus betrachtet, mußten die guteu Werke nicht nur überflüssig erscheinen, sondern sie konnten sogar schädlich sein, weil der Mensch dadurch dem Glauben weniger Kraft beimessen konnte. Den Ablaß aber und das Verrichten guter Werke, um Ablaß zu gewinnen, konnte Luther mit feiner Lehre, wie der Mensch gerecht werde, in keiner Weise vereinbar finden. 428) Im Jahre 1517 schrieb nun Papst Leo X. einen Ab-isi?. laß aus, dessen Ertrag zum Ausbaue der vou Julius Ii. begonnenen St.-Peterskirche in Nom verwendet werden sollte. Mit der Ausführung für Deutschland ward der Erzbischof Albrecht von Mainz beauftragt, der wiederum den Dominikaner Johann Tetzel zum Ablaßprediger ernannte. Dieser predigte mit größerm Erfolge, als dies manchen andern Ablaßpredigern gelungen war, und es strömte viel Volk zu ihm, um, wie das Volk es nannte, Ablaß zu kaufen, worunter auch viele Beichtkinder Luthers. Dies bewog den letztem, eine Predigt gegen die übergroße Wirkung, welche viele dem Ablasse zuschrieben, zu halten. Da Luther sah, daß ei Beifall fand, schlug er nach Weise der Gelehrten am Vor-abend des Allerheiligenfestes 1517 an der Schloßkirche zu Witten-1517. er9 95 Sätze (Thesen) an, in welchen der Inhalt seiner Predigt niedergelegt war. Die Lehre vom Ablaß selbst war nicht verworfen, sondern ausdrücklich als eine wahre Lehre hingestellt worden. 429) Gegen diese Sätze, welche manches Irrige enthielten, traten nun Tetzel und andere Gelehrte wieder ans, und es ent-

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 423

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 154. Luther und die Reformation. 423 schüler) von den bemittelten Einwohnern empfingen, vor deren Häusern sie geistliche Lieder fangen. 1501 bezog er die Universität zu Erfurt, um nach dem Willen feines Vaters die Rechtswissenschaft zu studieren. Als aber sein Freuud Alexis au seiner Seite vom Blitze getroffen wurde, da trat Luther, ohne Beruf, uur erschüttert durch das furchtbare Ereignis, und gegen den Willen seines Vaters, der die Gemütsstimmung seines Sohnes besser kannte, als er selbst, in den Orden der Augustiner zu Erfurt ein (17. Juli 1505). Zwei Jahre darauf wurde er Priester und schon 1508 Professor der Redekunst und der Sittenlehre, bald aber Professor der Theologie zu Wittenberg. Von seinen Obern wurde er iu Ordensangelegenheiten nach Rom geschickt (1510), aber gerade das, was zu Rom andere entzückte, die Schätze des klassischen Altertums, die großartige Schönheit des italienischen Himmels, die natürliche Auffassung des Lebens, stießen den ernsten Deutschen ab und erfüllten ihn mit Widerwillen, statt Begeisterung in ihm zu erwecken. Als er wieder nach Deutschland zurückgekehrt^war, warf er sich mit großem Eifer auf das Predigtamt, da ihn der foenat von Wittenberg zum Stadtprediger eruauut hatte. 1512 wurde er Doktor der Theologie. Aber stets war er von Gewissens-vorwürfen geplagt und von Zweifeln gemartert, die so heftig auf ihn eindrangen, daß er oft sinn- und bewußtlos dalag, auch einmal in eine schwere Krankheit fiel. Diese Zustande hörten auf, feit er im Kampfe mit feinen Gegnern seinem innern Grolle in Schmähungen Lust machen konnte, die er denn auch in allen seinen Schriften reichlich anbrachte. So nannte er z. B. den Dominikaner Sylvester Prierias in Rom, welcher gegen ihn schrieb, einen unsinnigen, blutdürstigen Mörder, der in seinem Miste Roßkäfer suchen solle, einen Esel, größer denn er je einen gesehen, einen Bluthund und Feind der Wahrheit. In ähnlicher Weise bediente Luther alle seine Gegner. 2. Johann Tetzel (Dieze oder Diezel) war in Leipzig geboren als der Sohn eines Goldschmieds, trat in den Dominikanerorden und wurde wegen seiner Gelehrsamkeit zum Untersuchungsrichter in Ketzer-sachen und wegen seiner ausgezeichneten Beredsamkeit zum Ablaßprediger ernannt. Luther und seine Anhänger überhäuften denselben mit Schimpf und Schande, aber Luther selbst erwähnt in den Schriften gegen ihn nichts von dem, was Tetzel heute noch nachgeredet wird. Es wird ihm der Spruch in den Mund gelegt: „Sobald das Geld im Kasten klingt, alsbald die Seel' in Himmel springt." Er soll sogar Ablaß für zukünftige Sünden erteilt haben und habe ein Edelmann davon Gebrauch gemacht und nach erhaltenem Ablaß den Tetzel durchgeprügelt und das Ablaßgeld ihm wieder abgenommen. Das sind lauter Märchen, welche erst später in Umlauf kamen und von denen Luther selbst nichts weiß. Der Magistrat von Halle bezeugte urkundlich, daß Tetzel nie in Halle so etwas gepredigt habe und daß er nach eingezogener Erkundigung von niemanden gehört habe, daß Tetzel so etwas gepredigt haben soll. In der gedruckten „I n strn k tion/w i e der Ablaß angepriesen werden soll", welche Tetzel verteilte, steht ausdrücklich, daß zur Gewinnung des Ablasses Reue, Beicht und Genugthuung erfordert werde, und in den Thesen, welche Tetzel nach den Angriffen Luthers zu Frankfurt an der Oder, behufs der Erwerbung der Doktorwürde, verteidigte, ist genau die Lehre der katholischen Kirche wiedergegeben. Er nahm sich aber die unwürdige Weise, wie Luther ihn behandelte, sehr zu Herzen und erkrankte bald' nachher. Er starb 1519 im Panlinerkloster zu Leipzig. Luther bereute es übrigens,

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 424

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
424 Die neue Zeit. rote er mit ihm umgegangen, und als er hörte, daß er schwer krank sei, schrieb er ihm einen Trostbrief. 3. Der Kardinal Thomas devio aus Gaöta, gewöhnlich Kardinal Cajetanus genannt, hatte Luther nach Augsburg vorgeladen und empfing denselben mit väterlicher Güte; ebenso freundlich behandelte ihn der Domherr Karl von Miltiz, welcher mit Luther in Altenburg eilte Unterredung hatte. Luther schrieb zwar an den Papst ant 13. März 1519 und versicherte, er habe nie die Autorität des römischen Stuhles antasten wollen, welche, mit Ausnahme der Gewalt Christi, im Himmel und auf Erden über alles gehe. Auch gestand er, er sei in seiner Schärfe wider die römische Kirche zu weit gegangen, und versprach, das Volk in einer eignen Schrift wieder zur rechten Ehrfurcht gegen die Kirche zu ermahnen. Allein während er sich so unterwürfig stellte, verweigerte er nicht nur jeden Widerruf, sondern er fuhr fort, schriftlich und mündlich wider die päpstliche Gewalt zu eifern und sie mit Schmähungen zu überhäufen. 4. Die berühmtesten Gegner Luthers waren Dr. Johann Eck, Professor an der Universität in Ingolstadt, welcher die Leipziger Disputation veranlaßte; Konrad Wimpina, Professor der Theologie zu Frankfurt an der Oder, und Hieronymus Ems er, Sekretär des Herzogs Georg von Sachsen, über welchen Luther so wütend war, daß er ihn einen Elefanten im Kindsbette nannte. Dem Johann E ck >> stand auf der Leipziger Disputation Dr. Andreas Bodenstein, ge-nannt Karlstadt, Professor zu Wittenberg und Amtsgenosse Luthers, t * gegenüber. Luther nahm persönlich Anteil an der Disputation und auch Melanchthon war zugegen. Es roar ausgemacht worden, daß man das Urteil den Universitäten Löwen, Paris und Leipzig überlassen wolle. Diese Universitäten entschieden aber gegen Luther. Dafür nannte dieser die Gelehrten, auf welche er sich selbst berufen: „mit Doktorhüten ausstaffierte Esel". 5. Die Bannbulle warf Luther mit den großsprecherischen Worten in die Flammen: „Weil du den Heiligen des Herrn (Martin Luther) betrübt hast, verzehre dich das ewige Feuer." 8 155. Luther ;u Worms und auf der Wartburg. Die Bilderstürmern. 430) Auf die kaiserliche Vorladung hin begab sich Luther mit i7.und einem Geleitsbriefe nach Worms und erschien vor dem versam-April Hielten Reichstage. Allein anstatt zu widerrufen, oder die von 1521 ihm so oft wiederholte Erklärung abzugeben, daß er sich dem Urteile der Kirche unterwerfe, verlangte er, aus der Heiligen Schrift widerlegt zu werden. Eine aus Bischöfen und Gottesgelehrten gebildete Kommission suchte vergeblich ihm begreiflich zu machen, daß die einseitige Auslegung einzelner Stellen der Heiligen Schrift von jeher die Quelle aller Irrlehren gewesen sei. Luther blieb unbeugsam. Es wurde ihm deshalb geboten, Worms zu verlassen, und ihm noch sicheres Geleite auf 21 Tage gegeben. Sofort wurde die Reichsacht über ihn ausgesprochen. Aber der

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 426

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
426 Die neue Zeit. daß auch die katholische Kirche nicht zerstört worden und daß, wenn sie aus Gott war, sein Werk nicht aus Gott sein konnte? 2. Der Kurfürst von Sachsen gab seinen Räten den Auftrag, Luther in Sicherheit zu bringen, den Ort aber ihm nicht zu sagen, damit er sich bei des Kaisers Majestät entschuldigen und sagen könne, er wisse nicht, wo Luther sei. Als Luther nun auf seiner Rückreise von Worms in den Thüringer Wald gelangte, schickte er die Freunde, die er bei sich hatte, voraus, angeblich um Quartier zu machen. Kurze Zeit darauf ritten zwei Verlarvte an den Wagen, rissen Luther mit scheinbarer Gewalt herunter und brachten ihn auf die Wartburg, wo er unter dem Reimen Junker Georg lebte und neben den Studien auch der Jagd oblag. 3. Als Luther von der Bilderstürmerei seines Kollegen Dr. Bodenstein, der von seinem Geburtsorte in Franken Karlstadt genannt wurde, hörte, schrieb er nach Wittenberg, es komme alles darauf an, ob diese Leute einen göttlichen Beruf beweisen können; denn ohne ein besonderes Merkmal seiner Vollmacht, wie z. B. Wunder, habe Gott niemals jemanden an die Menschen gesandt. Aber Luther konnte auch kein besonderes Merkmal göttlicher Vollmacht aufweisen. Karlstadt wurde von Luthers Anhängern aus Sachsen vertrieben. Nach mancherlei Wanderungen kam er zuletzt nach Basel, wo er als Professor und Prediger starb (1543). 4. Von Luthers Bibelübersetzung erschien 1522 zuerst das Reue Testament. 1530 war das ganze Werk vollendet. Unterstützt wurde Luther von Melanchthon. Die Übersetzung ist ein Meisterwerk von Gewandtheit im sprachlichen Ausdrucke und sicherte dem sächsischen Dialekte den Vorzug vor allen andern Mundarten. Was aber die Hauptsache betraf, die Übersetzung selbst, so erlaubte sich Luther solche Willkür, daß Hieronymus Emser, der bei weitem mehr Kenntnisse in der lateinischen, griechischen und hebräischen Sprache besaß, ihm nachwies, daß der Urtext beinahe auf jeder Seite verfälscht und mehr als tausend unrechtmäßige Änderungen vorgeuommeu waren. § 156. Der Bauernkrieg. Die Wiedertäufer in Münster. 432) Durch Luthers Streit und durch dessen Schriften war jede Autorität auf das tiefste erschüttert worden. Luther hatte nämlich gelehrt, daß jeder Christ unbedingt frei und Priester sei, und daß es unter den Christen keine Obrigkeit geben solle. 433) Teils aufgestiftet, teils durch den Druck, der auf thuen lastete, veranlaßt, rotteten sich die Bauern in Schwaben zusammen, plünderten die Klöster, zerstörten die Schlösser und Bnrgen des Adels und übten Greuel aller Art aus. Sie setzten zu gleicher Zeit Artikel auf, in denen sie ihre Beschwerden niederlegten. Aber obwohl die Bewegung über den ganzen Schwarzwald, über das Elsaß, Franken, ja bis nach Brandenburg sich verbreitete, so unterlagen doch die Bauern dem Kriegsvolke des Adels, welches gegen sie geschickt wnrde. Insbesondere in Württemberg, wo am meisten Greuel verübt wurden,

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 433

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 158. Die Reformation in der Schweiz. 433 in welchem die letztern bei Kappel im Kanton Zürich über „die Reformierten", wie sich die Zwinglianer nannten, sieg-iiok-ten. In dieser Schlacht fiel auch Zwingli, der in voller Waffen- S rüstnng ausgezogen war. 438) Dem Werke Zwinglis gab Johann Calvin, Prediger in Genf, die jetzige Gestalt, indem er die ganze Gewalt in geistlichen Angelegenheiten in die Hände der Gemeinde legte und alle Anordnungen von derselben ausgehen ließ. Er bildete auch die Lehre von der unbedingten Gnadenwahl aus, gemäß welcher der Herr die einen ohne ihr Zuthun zur Seligkeit bestimmt, die andern alle aber zur Verdammnis verurteilt. Wie Luther und Zwingli war auch Calviu unduldsam gegen alle, die eine andere Meinung hatten. Nicht nur wurde die reformierte Lehre in Gens und in der Nachbarschaft mit Gewalt eingeführt, sondern Calvin ging anch soweit, den spanischen Arzt Michael Servede, der in der Lehre von der heiligen Dreieinigkeit von seiner Meinung abwich, auf seiner Durchreise durch Genf 1553-festnehmen und verbrennen zu lassen. Anmerkungen. 1. Ulrich (Huldreich) Zwingli wurde am 1. Januar 1484 zu Wildhaus im Toggenburgischen als Sohn des dortigen Ammanns geboren. Er studierte zu Basel, Bern und Wien, wurde 1506 zum Priester geweiht und Pfarrer zu Glarus. Von da kam er als solcher nach Einsiedeln und später an den Dom nach Zürich als Leutpriester. 1524 verheiratete er sich mit der 43jährigeu Witwe Anna Reinhard. Als Pfarrer von Glarus begleitete er zwei Schweizerregimenter, die im französischen Dienste standen, als Prediger in zwei Feldzügen und kam bei dieser Gelegenheit nach Rom. Wie Luther sich von Gott berufen glaubte, so auch Zwingli. Er sprach von sich selbst: „Ich Zwingli, mit dem untrüglichen Maßstabe des göttlichen Wortes versehen, verdamme u. s. w." Luther nannte den Zwingli einen falschen Propheten, Gaukler, Sau, Ketzer re. Dafür schrieb Zwingli-»So klar es ist, daß^ Gott Gott ist, so gewiß ist es, daß Luther der Teufel ist." — Die Züricher datieren ihre Reformation vom 1. Januar 1519. an welchem Tage Zwingli das erste Mal in Zürich predigte, und zwar predigte er gegen den Gebrauch der für die Sonn- und Festtage vorgeschriebenen Evangelien und Episteln. 2. Johann Calvin (Jean Eauvin) wurde am 10. Juli 1509 zu N oyon in der Picardie geboren. Er bekam, wie dies damals oft ge-geschah, eine Pfarrei, ehe er Priester war, um mit dem Einkommen derselben in Paris Rheologie studieren zu können. Bald jedoch verließ er diese Stadt und studierte zu Orleans und Bourges die Rechte, spater kehrte er wieder nach Paris zurück, wo er für Luthers Grundlatze Partei nahm und deshalb Frankreich verlassen mußte. Dasselbe begegnete rhm in Italien am Hose der Herzogin Renata von Este, obwohl diese seiner Lehre geneigt war. Ans einer Reise nach Basel, wo er Hebrarich studiert hatte, kam er nach Genf. Hier war die Refor-

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Das Altertum. Auch in der Mathematik, der Astronomie und Zeitrechnung hatten die Chinesen Kenntnisse, ohne aber weitere Fortschritte zu machen. 2. Sehr ausgebildet ist bei den Chinesen die Sch reib eknnst, ja sie ist so verwickelt, daß die geistige Bildung dadurch nicht gefördert, sondern vielmehr gehindert wird. Die Sprache der Chinesen besteht namlrch aus 450 unveränderlichen Wurzelsilben, aus denen durch Zusammensetzung etwa 1200 Worte gebildet sind, die wieder beim Ans-sprecheu verschieden betont werden, so daß ein Wort oft 30—40 verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem es ausgesprochen wird. Der Schriftzeichen sind es aber mehr denn 80 000. Es lernt nun jeder so viel er braucht, und nur wenige sind der Schrift vollständig kundig. Die geistige Bildung ist überhaupt nur eine sehr beschränkte, denn der Staat bestimmt die Art und deu Inhalt des Unterrichts, läßt die nötigen Bücher machen, unterwirft die Gelehrten einer Reihe von Prüfungen, von denen keine überschritten werden darf, und regelt so die Wißbegierde nach einer Menge unwandelbar bestehender Vorschriften. 3. Der Handel im Innern von China war immer beträchtlich und wird hauptsächlich durch die zahlreichen Flüsse, durch künstliche Kanäle und gnt gepflasterte Straßen vermittelt. Auch die Lastwagen zum Transport der Waaren sind eine Erstndnng der Chinesen, die nicht lange nach Christi Geburt fällt. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind Thee, Salz, Reis, Baumwolle, Seide, Leinwand, Wollegewebe, Zucker, Getreide, Bauholz, Rindvieh, Pferde, Tierfelle und Pelzwerk. Ganz besonders schwunghaft wird der Seidenhandel betrieben. Die chinesischen Bauern kleideten sich schon in Seide und schliefen in seidenen Betten, als die ersten Europäer ihr Land betraten. Da es in einem so großen Reiche Länder des heißen wie des kalten und des gemäßigten Klimas gibt, von denen jedes seine eigentümlichen Produkte (Erzeugnisse) hat, welche die Provinzen untereinander austauschen können, so ist der Binnenhandel sehr großartig. Dagegen war der Handel nach außen begreiflich unnötig, da alle Bedürfnisse aus dem eigenen Lande bezogen werden konnten, und deshalb auch verboten. 4. Die chinesische Mauer sollte dazu dienen, das Reich gegen die Bewohner des Hochlandes im Norden zu schützen. Sie ist über 1300 km lang, zieht über Gebirge, vou denen eines 1500 m hoch ist, und auf Stützmauern über Flüsse. An vielen Orten zwei- und dreifach, besteht sie aus einem durchschnittlich 11 m hohen Erdwall, der auf einem über 1 m hohen Unterbaue von Granit ruht und an den Seiten mit einer 1 m starken Mauer von Backsteinen bekleidet ist. Von 2 zu 2 m sind Schießscharten angebracht, und alle 200—300 Schritte ragen 13 m hohe Türme hervor. An einzelnen Punkten erreicht die Mauer eine Höhe von 26 m, an einem sogar von 38 m. Im Jahre 214 v. Chr. wurde sie begonnen , bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. daran gearbeitet, erhielt aber erst im 7. Jahrhundert ihre jetzige Ausdehnung. Gegen Korea hin hängt sie mit einem 800 km langen Pfahlwerk zusammen. 5. Die eingebornen Chinesen bekennen sich der großen Mehrzahl nach zur Religion des Fohi, der sich später mit dem Buddhaismus vermischte, wie er in Indien einheimisch ist. Dieses seinem Wesen nach der Urreligion nahestehende Bekenntnis kennt Einen Gott, hat einen eigenen Gottesdienst, Tempel, Opfer und Priester (Bonzen, d. i. Fromme). Es ist aber durch menschlichen Aberwitz und Eigennutz greulich entstellt. Deshalb standen zwei Männer auf, welche reinere Religionsbegriffe verbreiten wollten. Das waren La-o-tse und 50 Jahre nach ihm Kong-
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