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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 3

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 2. Quellen und Hilfswissenschaften. 3 bene Quellen und ungeschriebene. Die älteste und zwar ungeschriebene Quelle ist die mündliche Überlieferung (Tradition der Urvölker). Sie pflanzte sich Jahrhunderte lang fort, bis zur Erfindung der Schreibekunst. Die ersten Familien und die ältesten Völker mußten begreiflich sorgfältig bedacht sein, die Geschichte der Vorfahren ihren Söhnen zu überliefern, und wurden hierin unterstützt durch das hohe Lebensalter der Menschen. Auch war die Summe der Ereignisse klein, welche sie zu überliefern hatten. Von der Erfindung der Schreibekuttst an war die Sorgfalt auf die Erhaltung der mündlichen Überlieferung nicht mehr so notwendig, weil man in der Schrift ein Mittel fand, die Geschichte der Vergessenheit zu entreißen. Einen Teil der mündlichen Überlieferung bilden die Sagen, die Volkslieder und die heiligen Gesänge, welche bei den religiösen Feierlichkeiten gebraucht wurden. 4) Die geschriebenen Quellen sind Inschriften, Urkunden und Bücher. Nachrichten, welche von Angen- und Ohrenzeugen uns überliefert werden, heißen unmittelbare Quellen. Nachrichten, welche später verfaßt wurden, aber auf unmittelbare Quellen sich berufen, sind mittelbare. Alle Mittel, wodurch uns die geschichtlichen Quellen verständlich werden, sind Hilfsmittel der Geschichte. Darum hat die Geschichte ihre Hilfswissenschaften, durch welche wir die geschichtlichen Quellen verstehen lernen. Die vorzüglichsten Hilfswissenschaften sind die Chronologie (Zeitrechnung) und die Geographie (Erdbeschreibung), welche auch die beiden Augen der Geschichte genannt werden. Anmerkungen. 1. Zu den ungeschriebenen Quellen gehören auch die Deukmale oder Monumente, wie z. B. die Felsentempel auf den indischen Inseln Salsette und Elefanta und zu Ellore, die Pyramiden Ägyptens u. s. w., die Feste, welche zum Andenken einer Begebenheit gefeiert wurden, Grabhügel, Leichensteine und Gedächtnissäulen, auch Dieb (Hl len (Denkmünzen), wenn sie keine Umschrift haben, Wappen, Siegel, d. h. Abzeichen einzelner Personen oder ganzer Geschlechter. 2. Auch die „ersten Geschlechtsregister (Stammbäume) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Welche Wichtigkeit man auf die Abstammung legte, beweisen die in der Heiligen Schrift aufbewahrten Stammtafeln. Für die Israeliten waren diese von der größten Bedeutung, weil nur die Söhne Levis zum heiligen Dienste und nur die Abkömmlinge Aarons zum Priestertume berufen waren und weil der erwartete Messias aus dem Geschlechte Davids hervorgehen sollte. Edle und fürstliche Familien berufen sich heute noch auf ihre Stammtafeln als Beweise ihrer Rechtsansprüche. 1*

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 10

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
10 Das Altertum. so entstünde eben nur wieder die Frage: woher dieses Etwas? Das erste Etwas muß aus Nichts hervorgebracht worden fein, wie der erste Mensch keine Eltern haben konnte, sondern aus der Schöpferhand Gottes hervorgegangen sein mußte. Eine jede andere Annahme widerspricht der Vernunft ebenso sehr, wie der Offenbarung. 4. Das Sechstagewerk (Hexaemeron) ist Gegenstand heftiger Angriffe geworden, und man hat vielfach angenommen, unter den Zeitabschnitten, welche Moses „Tage" nennt, seien Zeiträume von Jahrtausenden zu verstehen, welcher die Erdrinde zu ihrem Übergang aus dem früheren in den jetzigen Zustand bedurfte. Hierüber nun läßt sich nur sagen: vor dem vierten Zeitabschnitte konnte es keine Zeitrechnung geben, weil weder Sonne noch Mond am Himmel stand. Daß aber Moses das Werk des fünften und sechsten Zeitabschnittes Tage genannt und Jahrtausende darunter verstanden haben soll, das dürfte doch kaum glaublich sein. Die Kirche aber läßt jedem hierüber die Wahl, obwohl es dem christlichen Gefühle naheliegt, den Ausdruck „Tag" wörtlich zu nehmen, da Gottes Kraft und Allmacht keiner Zeit bedarf. Übrigens gilt hier einfach, was der Apostel sagt: „Ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre sind wie ein Tag" (2 Petr. 3, 8). So verschieden aber auch die Meinungen der Gelehrten von der Welt-schöpfuug sind, so hat die Wissenschaft von der Beschaffenheit des Erdkörpers (Geologie) doch folgende vier Sätze festgestellt, welche die Wahrheit der Mosaischen Weltentstehungslehre (Kosmogsnie) unumstößlich barthun. Diese Sätze heißen: 1) Es gab einmal eine Zeit, in der kein Leben vorhanben war; das Leben hat angefangen durch Einwirkung von außen. In der Erbe selbst lag also ursprünglich kein Naturgesetz. Dies tiebingt notwenbig eine von der Welt getrennte Schöpfungskraft. 2) Der Mensch ist die jüngste Kreatur von allen, die geschaffen sind. 3) Die Landtiere, die großen Säugetiere, die Elefanten, die Pferde it. s. w. sind die dem Menschen zunächst vorhergehende Schöpfung. 4) Unter den Fossilien sind die versteinerten Vögel und Fische, die Luft-und Wasserungehener älter, als die versteinerten Landtiere, und älter als die versteinerten Vögel und Fische sinb die versteinerten Pflanzen. Das, was also die Gelehrten primäre, seknnbäre, tertiäre Bilbnngsperiobe nennen, stimmt beit Hauptumrissen nach mit der Aufeinanberfolge der Mosaischen Erzählung überein. 5. Der Ort, wo die ersten Menschen lebten, war Eben (Annehmlichkeit) ober das P arabies (Lusthain). Es lag gegen Morgen. Bewässert würde biefer Garten von einem Strome, der sich außerhalb besserten in vier verschobene Flüsse schieb. Es war das östliche Asien, wohin uns nicht nur die Überlieferung aller alten Völker weist, sonbern wo es bcn ersten Menschen auch allein möglich war, in einfacher Weise ihr Leben zu fristen und ein so hohes Alter zu erreichen. Dort, wahrscheinlich in Tibet, in den Thälern des Himalaja, entfaltet sich jetzt noch die üppigste Pflanzenwelt, und es ist das einzige Land, wo 9000 Fuß über der Meeresfläche Weizen wächst, und wo die Früchte der heißen Zone zugleich mit benen der gemäßigten Zone fortkommen. Dort ist auch das Vaterland unserer Haustiere, die den Menschen auf seiner Sbanberung begleiteten. Von bort lassen sich auch die Völkerzüge nachweisen, obwohl die Gestalt der Erbe auch bort durch die große Wasserflut oeränbert würde und das Parabies verschwanb.

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 217

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 77. Kunst und Wissenschaft bei den Römern. 217 § 77. filmst und tuiistiisei)oft bei den Kömmt. 220) Obgleich die Römer durch ihre Abstammung mit den Griechen verwandt waren, so teilten sie doch nicht mit ihnen den Sinn für das Schöne, es trat vielmehr Kriegsmut und rauhe Tapferkeit in den Vordergrund. Kunst und Wissenschaft fanden deshalb auch keine Pflege bei ihnen; doch wurde die Mathematik, welche praktischen Zwecken diente, nicht ganz vernachlässigt, sondern anf die Feldmeßkunst und die Zeiteinteilung angewendet. Aber weder die Malerei noch die Bildhauerkunst und die damit verwandten Künste konnten in Rom Aufnahme finden, ihre Erzeugnisse wurden von den unterworfenen Ländern nach Nom geschleppt. Nur die Baukunst entwickelte sich von der Gründung Roms an in fortschreitendem Maße, wozu die Errichtung der vielen Tempel und öffentlichen Gebäude Veranlassung gab. Doch bildete sie sich anfänglich hauptsächlich als Wegebaukunst und Kriegsbaukunst ans, und erst seit den Zeiten Cäsars dachten die römischen Familien daran, großartige Wohnungen und Landhäuser herzustellen. Cäsar und Augustus suchten Nom planmäßig zu verschönern. Dagegen baute man frühe Landstraßen, um die Truppen zu befördern und den Verkehr mit den Provinzen vermitteln zu können. Die Not führte zur Herstellung ungeheurer Wasserleitungen, und die Sucht des Volkes uach Spielen und Vergnügungen ließ die großen Amphitheater baneu, in denen viele Tausend Menschen an Schauspielen sich vergnügten, die auf die Sitten oft sehr nachteilig einwirkten und die Zuschauer nur grausam und blutdürstig machten. 221) Erst seit die Römer mit den Griechen in Unteritalien bekannt wurden und sich dieselben als Unterthanen einverleibten, fand die Wissenschaft anch in Rom eine Stätte. Doch war die Bildung immer nur das Erbgut der Neichen, und konnte schon deshalb nicht allgemein werden, weil sie griechisch war und den Kreisen des Volkes demnach ferne lag. Griechische Gelehrte, namentlich griechische Sklaven, vermittelten diese, und es entstand eine lateinische Dichtkunst, welche sich an griechische Muster anlehnte. Auch auf die Beredsamkeit, welche durchweg nur eine gerichtliche war, übten die Grundsätze der griechischen Philosophen und ihre Geisteswerke keinen geringen Einfluß aus. Dagegen gestaltete die Geschichtschreibung sich unabhängiger. Nach Augustus wurde besonders die Rechtswissenschaft in ausgedehnter Weise gepflegt. Man unterscheidet in der römischen

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 380

1855 - Mainz : Kirchheim
380 gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute. Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte. Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet. Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete. Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien die bedeutendsten wurden. Die Römer. Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren Zeilen. Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom- men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753 vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein- wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks- stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund zu dem nachmaligen römischen Weltreiche. Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver- trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge- wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an 500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung

5. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 169

1820 - Mößkirch : Rösch
— 1gü Produkte der Natur*) theils rohe Materie zu ihren Kunjk Produkten, theils Gegenstände des Wohlgeschmacks und der Aerde, die sie sich zum Bedürfniß gemacht haben. Aus Asien werden vorzüglich eingeführt: Gewürze, Seir de, Baumwolle, Kameelhaar, Kaffee, Taback, Thee, Pelz- werk, eine Menge Apothekerwaaren, Perlen und Edelstei- ne ; von Kunstprodukten: baumwollene Zeuge, Leder, Por- zellan und lakirte Waaren. Die Hauptauöfuhr dahin be- steht in Sicher und Gold, und in Wollenwaaren. Aus Afrika kommt nach Europa besonders Gold und Kupfer, Elfenbein, Baumwolle, Gummata, einige Apothe- kerwaaren: dagegen gehen eine Menge europäische Kunst- produkte dahin, besonders Metallwaaren, dre bis indas innerste Afrika dringen. Amerika liefert den Europäern Zucket, Kaffee, Baum- wolle, Färbematerialien, Apothekerwaaren, Taback,Häute, Pelzwerk, Edelsteine, und eine Menge Gold und Silber. E r n t h e r l n n g. Europa wird in West - und Osteuropa eingetheilt, wo- von das erstere weit kleiner, aber noch einmal so bevölkert ist, als das letztere. Eine Linie vom weißen Meere an durch die Mündung des sinnischcn Meerbusens bis an die Nord- ostküste des adriatischen Meeres macht die Scheidungslinie. Westeuropa begreift: 1. die pirenaischen Halbinseln, Portugal Und Spaniem 2. die Alpenländer, als: . a) Westalpenland, Frankreich. b) Südalpenland, Italien. c) Noroalpenland, Helvetien, Teutschland und bife Niederlande. 3. die Nordseeinseln, Grosbritannien, Irland, und Is- land. 4. die Ostländer, Dänemark, Norwegen, Schweden und Preußen. Osteuropa begreift : ' 1. die nordkarphatischen Lander, Rußland und Galizien, 2. die südkarphatischen Länder, Ungarn und die Türkei. *) *) Naturprodukte nennt man die Erzeugnisse der Erde, ehe sie der Mensch zu besondern Zwecken verarbeitet bat, ist dies aber geschehen, so heißt man sie Kunstprodukte; so ist B. das Holz einer gefällten Eiche ein Natur- produkt, werden aber hieraus Kasten, Stühle u. dgl. verfertigt, so sind es Kunstprodukte.

6. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 189

1820 - Mößkirch : Rösch
189 sinb steht keinem europäischen Lande an Mannigfaltigkeit und Vortrefflichkeit der Naturerzeugniffe nach. Ungeachtet des schlechtbestellten Ackerbaues hat das Land doch einen großen Ueberfluß an Getreide, herrlichen Weinen, Seide, Baumwolle, edlen Früchten, Baumöl, Taback, Saffran, Färberöthe; es hat Baume und Stauden, die kostbare Harze liefern; viele Apothekerkräuter, schöne Holzarten, und wegen der vortrefflichen Weiden eine sehr starke Vieh- zucht, sonderlich mit Schafen von feiner Wolle, von Zie- gen und schönen Pferden ; wichtige Bienenzucht, mancher- ley Wild und guten Fischfang. Das Mineralreich liefert Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Meerschaum, trefflichen Marmor, wovon der von der Insel Paros für den schön- sten auf Erden gehalten wird. Konstantinopel, die Haupt - und Residenzstadt des türkischen Reichs, liegt auf 7 Hügeln am Meere, m einer der schönsten Gegenden der Erde, und hat über 80,000 Häuser und eine halbe Million Einwohner. Diese Stadt hat mehrere Manufakturen in Baumwolle und Seide, und berühmte Waffenfabriken. Der Handel ist wichtig, und wird zu Land und zur See sehr stark betrieben. Asien liegt von Europa aus gegen Morgen, und grenzt daher gegen Abend an Europa; fast von allen übrigen Seiten ist es vom Meere umgeben. Asien ist nächst Amerika der größte Erdtheil, und mehr wie viermal so groß, als Europa. Seine Länge von Morgen gegen Abend beträgt 13,000, seine Breite von Mittag gegen Mitternacht fast eben so viele Meilen. Sein Flächeninhalt wird auf 700,000 Geviertemeilen , die Men- schenzahl weit über 300 Millionen Seelen angegeben. c Es hat viele und große Gebirge und Ströme. Das südliche Asien hat eine heiße, an den Küsten aber mildere feuchte Luft. An manchen Orten ist die Hitze so brennend, daß man sie nur in der kühlern Jahreszeit bewohnen kann. In gewissen Gegenden weht der Samum, ein Wind, der zum Ersticken heiß und tödtlich ist. Das mittlere Asien, das wegen seiner höher» Lage auch Hochasien heißt, hat eine trockene, rauhe Luft, heiße Sommer und kalte Win- ter. Das nördliche Asien ist aufferordentlich kalt, und fast ganz unangebaut. An Produkten ist Asien das reichste Land in der Welt, indem man hier unter einem so ver- 12

7. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 121

1820 - Mößkirch : Rösch
121 von braunrother Farbe, welches zur Verfertigung der kost» barsten Möbeln gebraucht wird. Das Ebenholz kommt von einem unbekannten Daumein Afrika und Ostindien. Das Holz ist ganz schwarz, hart, und nimmt eine Politur an, daher es sich zu den schönsten und feinsten Arbeiten gebrauchen laßt. Der Brasilienholzbaum wächst in Brasilien und Jamaika zu einem großen, starken Baume. Es heißt auch Fernambukholz. Es ist hart, schwer, und gibt zu Spane geraspelt eine schöne rothe Farbe und Tinte. Die Tischler, Drechsler und Instrumentenmacher gebrauchen es zu feinen und schönen Arbeiten. Der Kampechebaum wächst auf verschiedenen Inseln und am Ufer des Meeres in Amerika. Das Holz gibt eine rothe und eine blaue Farbe. Der Buchs bäum erreicht in den Morgenländern und in dem südlichen Europa eine Höhe von 20 und mehreren Schuhen. Die Blätter bleiben immer grün, das Holz ist hart, gelb, feinsasrkg und so schwer, daß es im Wasser untersinkt. Die Tischler, Drechsler und In- strumentenmacher schätzen es sehr hoch. Es wird zu Flöten, Klarinetten, Kämmen, Zahnstochern und andern feinen Arbeiten verwendet. Der Feigenbaum wächst in Asien und im süd- lichen Europa. Die Früchte oder Feigen haben eine birn- alnliche Gestalt. Man hat verschiedene Arten, nämlich: rundliche und lange, grüne, weiße, rothe, braune, gelbliche Feigen. Auch das Fleisch ist verschiedenartig gefärbt, gelb- lich, röthlich, purpurroth. Die Feigen werden theils roh gegessen, theils eingemacht, und getrocknet in Kisten einge- packt und zum Gebrauch verschickt. Sie sind auch sehr nahrhaft, und wenn sie reif sind nicht ungesund. Aus den Inseln des Archipelagus sind sie eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Die Blüthen find innerhalb der Frucht

8. Gabriel Eith's Kleines Lehr- und Lesebuch der Gemeinnützigen Kenntnisse für Volksschulen - S. 191

1820 - Mößkirch : Rösch
191 fehlt, die köstlichsten Produkte des Pflanzenreichs , Getrei- de, besonders Waizen, Reis und Wein in Menge hervor. Im nördlichen Afrika gibt es sehr schöne Pferde, Schafe und Hornvieh. Gold hat Afrika in großer Menge. Die zahlreichsten Einwohner sind die Neger. Von den übrigen Nationen sind die bekanntesten die Kaffern und Hottento- len, welche die südliche Spitze von Afrika bewohnen, und die Kopten, die Nachbarn der alten Egypter. Auf den nördlichen und östlichen Küsten haben sich die Araber sehr ausgebreitet. Auch viele Juden gibt es in Afrika. Die Neger und Hottentciten sind größtenteils Götzendiener oder Heiden, die Araber Mahomeraner. In einigen Ge- genden ist das Christenthum ausgebreitet. Die immerwäh- rende große Hitze macht die Einwohner dumm und träge. Amerika. Dieser Erdtheil nimmt mit den dazu gehörigen Inseln und Gewässern den größten Theil der andern Hälfte der Erdkugel ein, und ist ganz vom Meere umgeben. Die größte Ausdehnung von Mittag gegen Mitternacht beträgt über 1800 Meilen, der Flächenraüm 800,000 Ge- viertemeilen, und die Zahl der Bewohner etwa 30 Milli- onen. Amerika hat die größten und höchsten Gebirge auf der Erde. Das Hauptgebirge, welches sich durch das ganze Land erstreckt, heißt die Kordilleras oder Andes. Der höchste Punkt desselben, und also der höchste Berg in der Welt, ist der Chimberasso, welcher fast eine Meile hoch ist, von der Oberfläche des Meeres gerechnet. Er ist oben mit ewigem Schnee bedeckt. Unter den Kordilleras giebt es mehr als 20 Vulkane oder feuerspeiende Berge. Auch die größten Flüße der Welt befinden sich hier. In Südamerika fließt der Fluß la Plata und der Amazonen- fluß, der größte auf Erden, und in Nordamerika der Mis- sissippi und der Lorenzostrom. Amerika hat fast durchaus einen fruchtbaren Boden obne Sandwüsten; es ist daher zur Erzeugung aller Produkte der Erde geschickt, und hat Getreide, Kartoffeln und Taback im Ueberflusse. Gold und Silber findet man hier in großer Menge, viele Diaman- ten und andere Edelsteine; Holz, auch Farbehölzerund Mahagoni ; Kaffee, Zucker, Baumwolle und treffliches Pelz- werk. Die Viehzucht hat sich erst seit der Ankunft der Europäer in Amerika verbreitet. Der Wallfischfang und

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 323

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Erfüllung der Zeit. 323 es auch anders bei der republikanischen Verfassung und der öffentlichen Rechtspflege sein's Aber gerade von diesem durch und durch römischen Zweige besitzen wir verhältnißmäßig wenig. Die Geschichtschreiber geben uns allerdings die Reden berühmter Feldherren, der Volkstribunen und Staatsmänner, aber diese sind nur Proben der rednerischen Ausbildung des Geschichtsschreibers selbst. Nur von Cicero, allerdings dem größten Redner der Römer, der aber seine griechische Bildung nicht verleugnen kann, sind Originale auf uns gekommen, während doch von Hortensius, Antonius und namentlich von Cäsar, der auch als Redner glänzte, viele in den Händen ihrer Zeitgenossen und noch zu Quintilians Zeit allge- mein bekannt waren. Nicht besser ist es uns mit den Werken der rö- mischen Geschichtschreiber ergangen; Cäsars Kommentare sind uns er- halten, ebenso des Sallustius, seines Zeitgenossen, Geschichte der katili- narischen Verschwörung und des jugurthinischen Krieges, dagegen ist seine römische Geschichte verloren; erhalten sind uns ferner die Lebens- bilder berühmter Feldherren von Kornelius Nepos, der aber nur in dem Leben des Attikus auf römischem Schauplatze wandelt, das einzige Beispiel, daß sich ein Römer ausländischer Größen mit Vorliebe an- nahm. Am beklagenswerthesten ist der Verlust so vieler Dekaden des Geschichtswerkes von Tit. Livius aus Patavium, von welchem übrigens in unserer Zeit einzelne Bruchstücke wiederum aufgefunden wurden; zwar ist er ganz Römer und verhüllt und verschweigt manches, was den Ruhm seiner Nation schmälern könnte, auch beweist das, was der Grieche Polybius uns über die römische Geschichte mittheilt, daß Livius die Quellen nicht immer mit Sorgfalt aufsuchte — nichtsdestoweniger müssen wir seiner Gelehrsamkeit und seinem Fleiße alle Anerkennung zollen und seine meisterhaften Gemälde römischer Männer und Thaten bewundern; Augustus nannte ihn einen Pompejaner. Zweites Kapitel. Die Erfüllung der Zeit. Koma aeterna! Rom ist ewig! war zu Augustus Zeit ein römischer Glaubenssatz, und unter seinen nächsten Nachfolgern hätte ein lauter Zweifel den Tod gebracht. Zn der Thal, welches Volk war denn noch da, welches die römische Weltmonarchie mit Erfolg anzugreifen vermochte? Karthago war jetzt eine römische Stadt und wenigstens 400 andere umsäumten die Küste Nordafrikaö und den Rand des großen Sand- meeres; was wollten die Negerhorden gegen das römische Afrika unter- nehmen? Dem römischen Asien drohte früher die Macht der Parther; 21 *

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 327

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der Welthandel und die Kolonkeen. 327 nische Piaster lieferte, was eine Silberkugel von 83,7 Fuß Durchmesser gäbe. Nehmen wir an, daß aus dem andern Amerika, Asten und Afrika nur das Doppelte an edlem Metalle nach Europa gekommen ist, so dür- fen wir die ungeheure Summe von 30 Milliarden rechnen, und haben jedenfalls noch zu nieder angeschlagen. Viel Geld erzeugt aber auch viele Bedürfnisse, die sonst unbekannt bleiben, es setzt darum die man- nigfaltigste Gewerbsthätigkeit in Schwung, der Luxus macht stch mit neuen Bedürfnissen sichtbar und ruft dadurch neue Thätigkeit in's Leben. Aus den fremden Erdtheilen kamen die verschiedenen Gewürze massen- chaft nach Europa und fanden Eingang in die Küche des Bürgers und Bauers; neue Farbestoffe, Holzarten, Arzneien, Blumen und Krauter gesellten stch zu den europäischen, und endlich kamen auch Zucker, Kaffe und Tabak, welche in Verbindung mit den Gewürzen das physische Leben des Europäers wesentlich veränderten; die Küche Karls des Großen war einfacher bestellt als jetzt die eines mittelmäßigen Bürgers oder Bauers. Diese Veränderung trat allmälig, aber merkbar genug ein; Zucker, Kaffe und Tabak bewirkten schon Unglaubliches, eine vollständige Umwälzung brachte aber in späterer Zeit die Einführung der Kartoffeln und der Baumwolle zu Stande. Am wenigsten zu vergessen ist, daß durch die Ausbreitung der Eu- ropäer über die neue Welt das Christenthum ein unermeßliches Ge- biet gewann; während es früher mit den Europäern kaum den Saum des nördlichen Afrikas und westlichen Asiens berührte, siedelt es sich jetzt an unendlich vielen Küstenpunkten an und behauptet sich durch die Ueber- legenheit der Europäer gegen gewaltsame Angriffe, in Amerika aber ge- winnt es einen ganzen Erdtheil, weil er von Europa aus die Haupt- masse seiner Bevölkerung erhalten hat und erhält. Wäre nur überall dem armseligen Heidenthume christlicher Bekehrungseifer begegnet! Spa- nische Mönche haben allerdings viel gethan, aber rauhe Eroberer und wilde Goldjäger haben wieder viel verdorben; die wunderbare Schöpfung der Jesuiten, den indianisch-christlichen Staat in Paraguay, zerstörte der fanatische Jesuitenhaß, und die Presidios in Mexiko, die christlichen Vor- posten am Rande heidnischer Wüste, wurden von den Revolutionen des ¡7^8 fbt nsßjtiiisctejjnjs a§07ß diw nrmo? naßaiftairm 7tjam tchvm nachfft i muz Qtsaruä 6uu ladnüplam muz I Wwh] tzuo »üwmj? chuo tstarw k v§47ud chnu noaag uri 7ajü Ean i rrfflzy-hsttjo ütfb chm t. Jalad k d Vftnfd? 776 rtvw ,na§o]ad gnrmp? t n ai nsifb Kv.ftf «ns' Wr am ösck tzvd ädrgno 19. Jahrhunderts vernichtet. yr k. t H jyj7e 7)6 taj nw* ,.v Ich 1)7jag nnaag rtad Ml"! rruc ,(i ta)I§ una<tt nacho ■v ,;Q? 0196 jfj) L16!
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