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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. IV

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Iv Vorrede. betrachtet werden, scheint mir durch die einleitenden Worte des §. 102. hinreichend motivirt. Im Einzelnen ist das Buch einer gründlichen und ein- gehenden Revision unterworfen und dabei auf die inzwischen erschienenen Beurtheilungen dankbare Rücksicht genommen. Insonderheit habe ich hier die gründlicherecension von Pütz in Jahn's Jahrbüchern zu erwähnen und auch an diesem Orte dem Hrn. Pastor Jsensee und Dr. Büchner für die mir gütigst zugesandten Bemerkungen meinen Dank abzu- statten. Der Correctur und dem Register hat dies Mal mein verehrter College, Herr Rendant Hößler, eine anerken- nungswerthe Sorgfalt gewidmet. Halle, den 20. Juli 1852. Dr. H. A. Daniel. v

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 14

1845 - Halle : Anton
14 den die Stimmung wilder, leidenschaftlicher, entzündlicher in Paris ward, im ganzen Lande ward als je vorher, und ein Glük nur war es, daß gerade die werhafte Manschaft der nideren Classen aus Paris fast ganz ausgezogen war, und, stat die Zuchtlosigkeit in der Stadt steigern zu helfen, vilmehr eine neue Zucht kennen lernte in der Armee. Inzwischen waren alle diese Verlegenheiten durch Be- trügereien bei der Heerausrüstung und durch Getraidemangel gering gegen die Verlegenheit, in die man durch die Not- wendigkeit kam, über das Schiksal des gefangenen Königs weiter bestimmen zu müßen. Ludwig Xvi. saß nun schon monatelang im Tempel. Aus den Fenstern benachbarter Gebäude konte man sehen, wie er täglich mit Gemahlin, Schwester und Kindern unter bewachender Begleitung eini- ger Municipalbeamteten und Nationalgardeofsicire einen Spazirgang im Garten machte. Man sah ihn da ruhig auf und ab gehen; zu den gea'ngstigten, unruhigen Natu- ren gehörte er nicht. Außer diesen regelmäßigen Spazir- gangen hielt er seine täglichen Malzeiten und gab seinen Kindern Unterricht — endlich, um den Tag vol zu machen, spilte er Abends mit Frau und Schwester eine Partie Lhom- bre; und wäre nicht die düstre Aussicht in die Zukunft ge- wesen, er hätte diese Wochen, wo er so noch mit seiner Familie vereint im Tempel saß, zu den glüklichsten Tagen seines Lebens za'len können. Aber so konte es auf keinen Fal dauern. Denn hielt man ihn in dieser Weise gefan- gen, so blib er das mysteriöse Centrum aller derer, die mit den republikanischen Zuständen unzufriden waren, und deren entstunden bei jedem Schritte der Entwickelung dieser Zustände mehr. Verbante man ihn aber, schikte man ihn über die Grenze, so ward er ganz offenbar nicht bloß Cen- trum für das Ausland, sondern in Frankreich selbst fanden, sobald der König an der Spitze der Invasion stund, die Unternemungen der Emigranten bei weiten zalreichere Sym- pathien. Die insurrectionelle Partei wüste freilich in die- ser Verlegenheit rasch ein Mittel — sie sagte: richtet ihn hin! — Aber dagegen empörte sich noch das Gefül ganzer Teile der republikanischen Nation; wozu den gefallenen noch

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 150

1845 - Halle : Anton
150 auszurotten. Es war ein sehr kluger Plan — denn die Leute, welchen Robespierre nun ans Leben wolle, hatten Freunde im Revolutionstribunale selbst. Er mußte fürch- ten, sie von diesem freigesprochen zu sehen. Wenn er aber das Tribunal in vier Gerichte teilte, durfte er hoffen für jeden, den er bedrote, wenigstens Eines der vier so zu fin- den , daß er auf keinen Widerstand bei demselben stieß, wenn er jemanden anklagte. Als Couthon seinen Vortrag gehalten hatte, war die Bergpartei selbst des Todes erschrocken. Gieng dieser Vor- schlag durch, so war in der Tat niemand mehr seines Le- bens sicher. Einer vom Berge, ein gewisser Ruamps war so bestürzt, daß er in seinem Schrecken in die unvorsichtige Aeußerung ausbrach, wenn dieser Vorschlag ohne Aufschub und Debatte durchgehe, werde er sich sofort eine Kugel durch den Kopf jagen! — aber es half ihm nichts: der gerechte, der unbestechliche, der tugendhafte Man, welcher Dictator von Frankreich war, unterstüzte Couthons Vor- schlag mit wenigen Worten, und Alles war so von Furcht geleimt, sobald es eine directe Aeußerung galt, daß Cou- thons Vorschlag zum Conventsdecrete erhoben ward. Ru- amps erschoß sich einstweilen nicht — und die Hinrichtun- gen vervierfachten sich. Es ward eine neue Guillotine von verbeßerter Structur und rascherem Mechanismus aufgestelt. Einmal wurden 150 an Einem Tage hingerichtet, so daß Collot d'herbois am Ende Foucquier-Tinville Vorwürfe machte, er wolle die Guillotine demoralisiren d. h. durch überhäuften Gebrauch den moralischen Eindruk der Hinrich- tung ganz abnutzen. Unter denen, die man in dieser Zeit hinrichtete war Cäcilie Renault, die den Mord gegen Ro- bespierre geplant hatte. Man richtete aber nicht mehr wie zu der Charlotte Corday Zeit die schuldigen allein hin, son- dern möglichst alles zugleich was ihnen verbunden war; mit Cäcilien ihre Aeltern und Geschwister — so glaubte man die Rache weniger fürchten zu dürfen, wenn man gleich familienweise ausrottete. Auch d'espremenils nach- gelaßene Verwandte wurden jezt hingerichtet; der arme alte de Sombreuil, der Commandant des Jnvatidenhauses, den

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 162

1845 - Halle : Anton
162 Truppen, die sich für den Communalrat gesammelt hatten, riefen plözlich: vive la convention! und vereinigten sieb mit Barras's Leuten oder zerstreuten sich. Wie eine Räu- berbande, die in ihrem Schlupfwinkel überfallen ist, sind nun Robespierre und seine Genoßen verloren Payan, der eben das Decret der Vogelfreierklärung erhalten, glaubt die Volksmasse, die noch im Hotel de ville ist, an sein Schiksal zu knüpfen, indem er, beim lauten Vorlesen im- provisirend, unter den vogelfrei erklärten auch den peuple clés tribunes nent; aber wie von panischem Schrecken er- griffen, rennen nun alle diese Leute, die er zu halten ver- meinte, auseinander. Henriot wil das bewafnete Volk vor dem Hotel de ville haranguiren, aber er findet es nicht mehr. Da als Henriot zurükkömt, bemächtigt sich lämen- der Schrecken der Rotte. Lebas erschießt sich. Ceuthon möchte sich gern erstechen, St. Just sich erschießen — aber sie haben den rechten Muth nicht. Robespierre will fick erschießen, zittert aber so, daß er sich nur den einen Backen- knochen hinwegschießt. Alle überhäufen sich unter einander mit Vorwürfen. Cofinhal in der Verzweiflung über alles Felschlagen, was er Henriots Betrunkenheit zuschreibt, wirst diesen aus dem Fenster. Robespierres Bruder stürzt sich selbst aus einem anderen Fenster, bricht Arm und Bein; aber weder er noch Henriot, der auf einen Schuthaufen gefallen, fait sich todt. Alle außer Lebas werden lebendig gefangen, als Dulac endlich an der Spitze eines kleinen Haufens Gensdarmen und Polizeiagenten heraufkömt. Es war Morgens 3 Uhr am loten Thermidor (28ten Juli 1794 *), Das Revolutionstribunal — mit Robespierre's Robespierre est transporté avec les siens clans la salle cl» comité de salut public. On l’étend sur une table, et on lui met quelques cartons sous la tète. 11 conservait sa présence d’esprit, et paraissait impassible. 11 avait un habit bien, le même qu’il portait à la fête de l’Etre - suprême , des cu- lottes de nankin et des das blancs, qu’au milieu de Ce tu- multe il avait laissés retomber sur les souliers. Le sang jaillissait de sa blessure, il l’essuyait avec un fourreau de pistolet. On lui présentait de temps en temps des morceaux de papier, qu’il prenait pour s’essuyer le visage. 11 demeura ainsi plusieurs heures exposé à la curiosité et aux outrages d’une foule de gens. Thiers. Er ließ sich Noch verbinden,

5. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 68

1896 - Halle : Anton
68 tmtfj Bauen!" Auch zahlreiche fleiige Ansiedler hat er dem Lande zugefhrt. Als in Osterreich 20 000 evangelische Salzburger ihres Glau-bens wegen aus ihrem Vaterlande vertrieben wurden, zog Friedrich Wilhelm diese Vertriebenen in sein Land und siedelte sie in Ostpreuen an, das da-mals von einer furchtbaren Krankheit verdet worden war. e. Seine Sorge fr das Heer. Des Knigs Stolz aber waren seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten nannte. Weit und breit berhmt war das Leibregiment in Potsdam, an dessen langen Kerls" Friedrich Wilhelm ein so groes Wohlgefallen hatte, da er viele von ihnen eigenhndig in Lebensgre malte, wenn die Gicht ihn an das Zimmer fesselte. Freilich war der Soldatenstand damals noch kein Ehren-stand. Es ging das Sprichwort: Wer den Eltern nicht folgt, mu dem Kalbfelle (der Trommel) folgen". So fiel vieles Gesindel den preuischen Werbern in die Hnde und wurde unter die Soldaten gesteckt. Hier er-wartete sie ein schwerer Dienst: sie gingen in knapper Montierung", das gepuderte Haar war hinten zum Zopf geflochten und an den Schlfen mit Kleister zu Locken zusammengedreht. Tag fr Tag bten sie viele Stunden auf dem Exerzierplatze, und der Stock des Korporals strafte dabei aufs hrteste iedes Versehen. Lie einer der Soldaten sich durch die Verzweiflung zur Flucht hinreien, so rief der Schu der Lrmkanone die Bauern der Umgegend auf, um den Deserteur" wieder einzusaugen. Dieser wurde dann vor ein Kriegsgericht gestellt; das verurteilte ihn zum Spierutenlaufen", nicht selten auch zum Aufhngen oder zum Abschneiden von Nase und Ohren. f. Seine Erfolge. Durch feine Sparsamkeit erreichte es Friedrich Wilhelm, da er seinem Nachfolger einen Schatz von 27 Mill. Mark hinterlassen konnte. Durch seine Sorge fr das Heer brachte er dieses von 40000 auf 80000 Mann. Das Heer bewhrte seine Tchtigkeit in einem Kriege gegen die Schweden (1715). Dieser Krieg wurde so glcklich gefhrt, da Schweden Stettin, das Land zwischen Oder und Peene nebst den Inseln Usedom und Wollin an Preußen abtreten mute. Besonders hoch schtzte Friedrich Wilhelm die Erwerbung von Stettin, da er durch diese Seestadt einen Fu am Meere habe, um am Handel der ganzen weiten Welt teilnehmen zu knnen". Friedrich Wilhelm starb im Jahre 1740. 5. Friedrich der Groe. 1740-1786. a. Friedrichs Jugend. 1) Friedrich der Groe wurde am 24. Ja-nuar 1712 im Schlosse zu Berlin geboren. Schon in seinem siebenten Jahre that ihn sein Vater, König Friedrich Wilhelm I., unter strenge soldatische Zucht. Sein Erzieher sollte danach streben, den Prinzen zu einem tchtigen Soldaten und zu einem frommen Christen zu machen. So hat denn der Kronprinz schon in seinem 10. Jahre zur Freude seines Vaters als gemeiner Soldat mit Flinte und Patrontasche vor dem Schlosse Schild-wache gestanden; und spter kommandierte er eine aus adeligen Knaben gebildete Kompagnie, der deren Haltung er dem König regelmig Berichte einreichen mute. Besonders ernst wurde es mit seiner religisen Erziehung genommen. Wie die Kinder in einem schlichten Brgerhause nahm der Prinz an den Haus-

6. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 83

1896 - Halle : Anton
83 Bon der Brgerschaft sollten die Stadtverordneten, und von diesen der Magistrat gewhlt werden; nur der Brgermeister wurde von der Re-gierung aus drei ihr vorgeschlagenen Bewerbern ernannt.. So wurde es mglich, da die Brger sich an der Selbstverwaltung ihrer Städte beteiligen konnten, wodurch sie auch Teilnahme fr die Angelegenheiten des Vaterlandes gewannen. Ferner trat ort die Stelle des ehemaligen Zunft-zwanges die Gewerbefreiheit. 3) Die Gemeinden aber sollten auch die inneren Angelegenheiten des Staates mit bestimmen. Deshalb wurde die Einrichtung von Pro-vinzialstnden beschlossen, d. h. gewhlten Krperschaften, welche die inneren Angelegenheiten der Provinz zu beraten hatten. Aus den Provinzial-stnden sollten spter Reichs stnde hervorgehen, in denen der ganze Staat vertreten sein sollte. b. Die Verbesserung des Heerwesens geschah besonders durch den trefflichen General von Scharnhorst. Gerhard David von Scharnhorst war 1756 zu Bordenau in Hannover von brgerlichen Eltern geboren. Sein Vater, ein ehemaliger Quartiermeister, lebte anfangs in bescheidenen Verhltnissen, und der junge Scharnhorst wuchs unter ernster Arbeit heran. Als spter der Vater ein Gut erbte, wurde es mg-lich, den Trieb des Sohnes nach hherer militrischer Ausbildung zu befriedigen. Dieser wurde nmlich in die Kriegsschule aufgenommen, welche vom Fürsten von Bckeburg auf der kleinen Festung Wilhelmsstein im Steinhudermeere errichtet worden war. Als sich hier Scharnhorst eine ausgezeichnete militrische Vor-bildung erworben hatte, trat er in hannoversche Kriegsdienste, kmpfte wacker mit in Frankreich (1793) und trat dann 1801 in die preuische Armee ein. Als Fremder und Brgerlicher wurde es ihm anfangs schwer, vorwrts zu kommen. Da aber seine ausgezeichneten Eigenschaften bald erkannt wurden, stieg er schnell auf und wurde von Friedrich Wilhelm 1807 zum Kriegsminister berufen. In dieser Stellung ist Scharnhorst der Waffenschmied der deutschen Freiheit" ae-worden. Die Werbung der Truppen wurde abgeschafft und die allgemeine Dienst-Pflicht (vom 18. bis zum 25. Lebensjahre) eingefhrt. Die Soldaten er-hielten eine zweckmige Kleidung; Zopf, Locken und Puder wurden ver-bannt; die Bewaffnung war einfach und zweckmig; das Exerzieren wurde nur als Vorbung zum Kriege betrieben. Die Befrderung zu Offizier-stellen geschah nur nach Verdienst, so da auch Brgerliche zu den hchsten Stellen aufsteigen konnten. Da aber Preußen nach den Bestimmungen des Tilsiter Friedens nur 42000 Mann Soldaten halten durfte, so wurde stets nur ein Teil der Heerespflichtigen einberufen, in wenigen Wochen ausgebildet und dann wieder entlassen, so da in drei Jahren 150000 Mann gebter Truppen vorhanden waren. c. Die Wiedererweckung vaterlndischen Sinnes. Die Not der Zeit hatte in dem preuischen Volke einen ernsten, frommen Sinn erweckt. Da dieser Sinn sich auf die Befreiung des Vaterlandes von der Fremdherr-schaft richte, dazu wirkte besonders der Professor Fichte zu Berlin in seinen damals gehaltenen Reden an die deutsche Nation". In diesen sprach er mit khnen Worten von der Schande der Gegenwart und mahnte zur Erziehung der Jugend in vaterlndischem Sinne und in strenger uerer Zucht. Den vaterlndischen Sinn suchte Ernst Moritz Arndt zu be-leben, indem er seine Gedichte und sonstige Schriften gegen alles Welsche" richtete. Der Turnvater Jahn aber erffnete in der Hasenheide bei Berlin 6*

7. Theil 3, Abth. 1 - S. VIII

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Gott kröne Ew. Excelle»; mit dem bc■ sie» Segen, und lasse das späteste Ziel mensch licher Jahre, glücklich und im großen Wir- kungskreise edler Thaten verlebt, schon hier einen Lohn seyn, welchem dereinst ungetrübte Glückseligkeit folgt. Mit tiefster Ehrfurcht und dankerfülltem ; fl Herzen ersterbe ich ' " " - I • ' ' ^ En>. Excellenz Magdeburg den 22sten September i?92. unterthäuig gehvcsamster Friedrich August Junker.

8. Theil 3, Abth. 1 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
¡71* Den roten Qunü 1790. ist doch eine wahre Wohlthat für Kinder, wenn ihre Lehrer auf alles Rücksicht nehmen, was ihnen nützlich und gut ist. Der unsrige rhut es. Heule kam ein Kind in die Schule, wel- ches ganz sauber angezogen, ja sogar frisirt war. Aber es halte ein wenig Schmuz im Gesicht. Da sagte der Lehrer: „ Wie kannst du mehr aut dcrne Kleider als auf deinen Körper halten? Du hast dir nicht einmal das Gesicht rein gewaschen, wieviel weni- ger wirft du an deine Zahne, an die Augen und Dhren gedacht haben l Du würdest dich schämen mit ungeputzten Schuhen zu gehen, und hast beschmuzre Backen und unrcine Zahne. Schuhe und Kleider kannst dn wieder machen lassen, aber deine Zahne behältst du Zeitlebens — Handle doch nicht so verkehrt, sondern sorge um dein selbst willen durch Reinlichkeit besser für deinen Leib. Wer für sich selbst nicht Sorge trägt, was soll man dem gnvettrauen?o Das will ich mir doch auch merken.. 172. Den Zt-n Mar; 1791. ^eute war fü! mich ein sehr merkwürdiger Tag, welcher die erfto Lebemssorge auf mich warf. Meine gute Eltern, welche mich nickt mehr auf der Scknle unterhalten können, kündigten mir dies cm* und gaben mir auf, nun selbst eine nützliche Handrierung, der ich mich widmen wollte, zu wählen. Zu welcher soll ich nun greifen? Ee sind der Gewerbe sehr viele , alle sind in ihrer Art nützlich, und hei jedem muh man arbeiten, aber eins ist doch in der menschlichen Gesellschaft unentbeh-sicher als das andere, und bei jedem werden verschiedene Arten von Kräften erfordert. Ich will eins der unent- behrlichsten wählen, und was sich für meine Kräfte am besten schickt, Aber wie kann >ch erfahren, welches das èst? O ich darf nur Nachden- ken Em Zimmermann muß j. B. mehr Kräfte haben, als ein Frsieur, und wenn es allen Leuten Mima! einfiele, ihre Haare zu tragen, wie sie Gott erschaffen hat, so wäre letzterer ganz ohne Arbeit. So will jch einmal alle Handtierun^en mustern, und dann auch in die Werk- stätten gehen, tun Oie Arten der Arvesicn kennen zu lernen.

9. Der Westphälische Kinderfreund - S. 26

1811 - Halle : Kümmel
2 6 I. Erzählungen Dorfs war ein Bauer mit feiner Frau und zwei Kinder» zum Hochzeitftste eingeladen. Die Eltern hatten es auch für sich und die Kinder zugesagt. Man kann denken, wie sehr sich die Kinder freimen auf den Schmaus, die bun- ten Kleider, die Musik, und was ihnen sonst noch ange- nehm dabei vorkam. Auf den Mitlag wurde der Mann sehr krank; deßwegen mußte die Frau zu Hause bleiben, und ohne die Eltern sollten die Kinder nicht nach diesem Hochzeitftste hingehen. Da weinten die Kruder sehr, daß sie vergebens auf diese Lust gehofft hatten. Das eine Kind war gar so unwillig, daß es sagte: „Warum muß- te denn der Vater eben heme krank werden, da wir ein- mal eine Lust haben sollten?'* — Aber hört, Kinder, was geschah. Den Abend kam Feuer in dem Hochzeit- hause aus: und weil es von unten an zu brennen fing, die Gäste aber oben waren, so kamen viele Leute auf der Treppe zu Schaden, oder wurden vor Schrecken hernach krank. Da merkten die Eltern, daß die Krankheit des Vaters (der hernach bald wieder besser wurde), welche sie verhindert hatte, auch dahin zu gehen, eine wohlthätige Schickung und Regierung Gottes gewesen sei, und lob- ten Gott dafür. Ihre Kinder aber belehrten sie an die- sem Beispiele, daß Gott auck bei zugeschickten Leiden die besten Absichten habe, und daß, wenn wir oft nicht so- gleich wissen, wozu das Leiden uns gut ist, wir doch her- nach erfahren werden, wie gut es unser himmlischer Va- ter mit uns meine. Nöm. 8, 26. 24. Der Baumverd erber. Hans that gern unnütze und böse Dinge. Wenn er die Pflugeisen vdn der Schmiede holte, und unterweges einen jungen Baum sah, so machteer sich daran, und probirte die Eisen, ob sie scharf wären. Der Herr des Dorfes hatte zwei Reiben Obst - und Maulbeerbaume an den Weg setzen lassen, und sah immer mit Verdruß, daß sie beschädigt waren. Er ließ daher so lange auflauern, bis Hans dabei betroffen wurde. Er wurde empfindlich gestraft, und mußte seinen halben Lohn daran wenden, die beschädigten Bäume zu bezahlen. Da sagte er: „Ich

10. Der Westphälische Kinderfreund - S. 31

1811 - Halle : Kümmel
für Verstand und Herz. 31 gutes Gewissen nicht verlieren. Er lieferte es auf der Stelle seinem Herrn ab, und dieser war darüber so er- freut, daß er es ihm zum Geschenk machte. Seit dieser Zeit verlor er niemals das Zutrauen seines Wohlthäters; und da dieser keine Kinder haue, so setzte er den ehrlichen und treuen Leonhard zum Erben seines ganzen Vermö, gens ein. 29. Auch was dir schwer wird, greife frisch an, und arbeite es zuerst. „Ach das lst ein schweres Exempel," rief der träge Martin, und rieb sich dazu den Kopf. Er stand erst ein Weilchen vor dem Tische, er sah das Exempel wohl zehn- mal an, aber immer blieb das Exempel so schwer, als cs gewesen war. Vielleicht, dachte Martin, kommt es dir hernach nicht so schwer vor, und schob die Rechentafel zur Seite. Nun holte er sein Schreibbuch, um die Seite fertig zu schreiben, welche ihm aufgegeben war; dann las er ein wenig, dann fing er an, etwas, das ihm aufgegeben war, zu lernen, aber immer lag ihm habet das häßliche Exem- pel im Sinne, und seine Scheu vor demselben wurde im- mer größer. Jetzt, da er mit seinen Arbeiten fertig war, konnte er sich nun nicht mehr helfen. Das Exempel wollte gernacht seyn; denn morgen mußte er es dein Lehrer vorzeigen. Er fing an zu rechnen, aber da traf keine Zahl richtig zu — er kam nicht von der Stelle. Er fing noch einmal an, und wieder noch einmal, aber immer fehlte etwas. Da fing Martin an zu weinen. Du bist ein Närrchen, sagte sein Bruder, der mun- tere Christian, zu ihm, der um ein Jahr jünger war; mit dem Weinen wirst du das Exempel nicht fertig ma- chen. Du mußt dich nicht gleich so verzagt anstellen, wenn cs nicht gehen will, und mußt auch nicht das Schwerste bis zuletzt lassen. Komm, ich will dir helfen. Chri'cian half seinem Bruder. Christian scheuere sich vor dem Exempel nicht, und darum ging es viel des- ser, In einem Halben Viertelstündchen war das.exempel
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