Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 176

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
176 Allgemeines über Klima, Tier- und Pflanzenwelt. Havel-Spreegebiet, innerhalb des großen Talzuges (s. o.) gelegen, hat man durch Kanäle mit Oder und Elbe verbunden: der Finow-Kanal verbindet Oder und Havel, der Friedrich Wilhelms-Kanal Oder und Spree, der Plauesche Kanal Havel und Elbe. (Wichtige Lage Berlins!) Magdeburg an der alten wö. Handelsstraße. An der Schlauchmündung Hamburg-Altona. 2. Die Weser tritt bei der Westfälischen Pforte (s. o.) in die Ebene ein und mündet in einer Bucht ö. des Jadebusens. An ihrem Unterlaufe Bremen, weiterhin Bremerhaven-Geestemünde. Ihr Nebenfluß rechts die Aller (Verden) vom Harz (deren Zuflüsse s. o.), links die Hunte (Oldenburg). 3. Die Ems kommt vom So.-Ende des Teutoburger Waldes, durchfließt die Münstersche Tieflandsbucht und mündet in den Dollart. Sie bietet durch den Dortmund-Ems-Kanal dem rheinisch-west- fälischen Industriegebiet einen Zugang zu dem deutschen Seehafen Emden. Ihr Nebenfluß, die Haase (Osnabrück), kommt ebenfalls vom Teutoburger Walde. 4. Der Rhein tritt bei Bonn in die Kölner Tieflandsbucht ein (Köln, Düsseldorf) und nimmt bei Wesel noch die Lippe, vom Teuto- burger Walde kommend, auf. Unterhalb Emmerich tritt der Rhein in w. Richtung fließend in Holland ein (s. § 43). § 82. Allgemeines über Klima, Tier- und Pflanzenwelt. Das Klima Deutschlands weist in der Richtung von S. nach N. nur geringe Gegensätze auf, da der Unterschied der geographischen Breite durch den der Höhenlage aufgehoben wird. Das Klima der oberdeutschen Hochebene ist sogar um etwas (1° E.) kälter als das norddeutsche (warum?). Um so größer ist der Unterschied in der Richtung von W. nach O., da der W. Deutschlands noch unter dem Einfluß des atlantischen, der O. schon unter dem Einfluß des kontinentalen russischen Klimas steht. Das mildeste Klima hat die oberrheinische Tiefebene mit einer durch- schnittlichen Jahreswärme von 11°, während sie in München nur 8 °, in Königsberg 6° beträgt. Am regenreichsten ist der Harz mit 150 cm, am regenärmsten das r. der Oder gelegene Mittelschlesien (40 cm). Die w. Windrichtung herrscht vor, derart, daß 40—70 % der Jahreswinde w. oder sw. Richtung haben. Deutschlands Pflanzenwelt ist die der kälteren gemäßigten Breitengebiete, also die der sommergrünen Laubhölzer, des Getreides, der

2. Teil 2 - S. 175

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 81. Das Norddeutsche Flachland. 175 a) Zur Ostsee: 1. Die Memel mündet in einem Delta in das Kurische Haff (Tilsit). 2. Der Pregel, mit den Nebenflüssen Angerapp und Alle, nimmt Gewässer der Masurischen Seen auf. Die Masurischen Seen, der Mauer- und der Spirding-See, sind von hoher landschaftlicher Schönheit. Der Pregel mündet in das Frische Haff (Königsberg). 3. Die Weichsel entspringt auf den Beskiden, tritt aber erst oberhalb Thorn in deutsches Gebiet. Von Thorn bis Marien- werder durchfließt sie den Baltischen Höhenzug, daher ihre Ufer vielfach von Höhen begleitet. Sie mündet in einem Delta, dessen einer Arm, die Nogat (Marienburg), in das Frische Haff mündet, während der andere (Dirschau) sich in die Danziger Bucht ergießt. Der fruchtbare Werder war bei Eisgängen häufig furchtbaren Überschwemmungen ausgesetzt, bis durch Deichbauten und Stromregulierungen die Gefahr, hoffentlich für immer, beseitigt wurde. An einem Mündungsarme Dan zig. Ein Nebenfluß der deutschen Weichsel ist die Brahe, die durch den Bromberger Kanal mit der Netze verbunden ist, wichtig für die aus Polen betriebene Holzflößerei. 4. Die Oder, vom Gesenke kommend, nimmt einen nw., später n. Lauf und mündet in das Stettiner Haff, dessen drei Mündungen Peene, Swine, Dievenow zwischen den Inseln Usedom und Wollin und dem Festlande liegen. Ihre Nebenflüsse sind links: Glatzer Neisse, Weistritz, Katzbach (Liegnitz), Bober (Landes- Hut), die Görlitzer Neisse (Görlitz, Guben); rechts: die Warthe (Küstrin) mit der die Gewässer der Pommerschen Seenplatte nach S. abführenden Netze. Die Oder durchfließt fast auf ihrem ganzen Laufe deutsches Gebiet, sie ist von Ratibor an schiffbar, leidet aber in den wenigen (Sommer-) Monaten, in denen sie befahren werden kann, sehr leicht an Wassermangel. Daher der Schiffsverkehr nicht bedeutend. b) In die Nordsee fließen: 1. Die Elbe. Sie entspringt auf der böhmischen Seite des Riesen- gebirges (über ihren Oberlauf s. § 54). Nach Durchbrechung des Elb- sandsteingebirges tritt sie in das deutsche Flachland ein, bis Meißen noch von dem sächsischen Hügelland begleitet. Ihre Nebenflüsse sind links: Mulde und Saale (s. o.); rechts: die Schwarze Elster und die Havel. Die Havel entspringt aus dem mecklenburgischen Seen- gebiet (Lauf?), sie nimmt die aus dem Lausitzer Gebirge kommende Spree auf und mündet bei Havelberg in nw. Richtung in die Elbe. Am oberen Havelknie Berlin und im Gebiet der Havelseen in herrlicher Umgebung Potsdam, am unteren Havelknie Brandenburg. Das

3. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 150

1896 - Breslau : Hirt
150 Deutschland. der Provinz. Kiel ist unser größter Ostsee-Kriegshasen und zugleich einer der bedeutendsten Handelshäfen Preußens (Kieler Sprotten). Von hier führt der Kaiser Wilhelm-Kanal zum Elbstrom hin. Vor der Mündung desselben liegt das stark besuchte Seebad Helgoland. 16—26. Die kleineren Staaten in Norddeutschland. 16. Das Herzogtum iutfwct*). Der größere ö. Teil liegt im Tieflande an Elbe, Mulde, Saale und ist Hauptsitz der Rübenzucker-Gewinnung, nimmt auch am Staßfurter Steinsalzlager teil (Salzwerk Leopoldshall). Der kleinere w. Teil liegt im Harz und hat regen Bergbau auf Silber und Eisen. Dessau, Hst, an der Mulde; Bern bürg an der Saale. 17. Das Herzogtum Wraunfchweig**) besteht aus 5 getrennten Stücken, davon 3 im Tieflande, je 1 im Harz und im Weser-Berglande. Im Haupttande, quer über Aller und Oker, ist der Zuckerrübenbau sehr bedeutend, im Harz der B.ergbau (Eisen, Silber). Die Hst. Braunschwcig, eine alte .Hansestadt, blüht jekt wieder mächtig auf; 115000 E. 18. Das Jürstentum Waldeck, ein Gebirgsländchen, liegt zwischen Westfalen und Hessen-Nassau. Hst. Arolsen. Getrennt davon im N. das kleine Fürstentum Pyrmont. Der Badeort gleichen Namens hat starke Eisenquelle. 19. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe, an Bevölkerung der kleinste deutsche Staat, liegt im Weserknie zwischen Steiuhuder Meer und Süutel. Die Hst. Bückeburg ist freundlich gelegen im Weser-Gebirge. 20. Das Fürstentum Lippe erstreckt sich, den Lippischen Wald einschließend, von den Quellen der Lippe und der Ems n.ö. bis zur Weser. Die Bevölkerung treibt Ackerbau, Viehzucht, Garnspinnerei und Leinweberei. Viele Arbeiter wandern allsommerlich in die Ziegeleien N.w.-Deutschlands. Detmold, Hst. In der Nähe die Grotenburg mit dem Hermannsdenkmale. 21. Das Großherzogtum örtenlhtfg***) bilden 3 weit getrennte Teile: 1. Das Hauptland, umgeben von Hannover und der Nordsee, den Jadebusen umfassend, mit Moor-, Geest- und Marschboden. *) Hertel, Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. 2. Aufl. Breslau 1896. **) Oehlmann, Landeskunde von Braunschweig und Hannover. Breslau 188!). ***) Rüthning, Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg. Breslau 1893.

4. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 123

1896 - Breslau : Hirt
Das ostelbische Tiefland. 123 sammenhängenden Höhenzug, sondern besteht aus einzelnen Erhebungen. Die östlichste derselben auf deutschem Boden ist das Tarnowitzer Plateau, das reiche Steinkohlen- und Eisenlager birgt und daher dicht bevölkert ist. Das s. Brandenburg durchzieht der saudige, unfruchtbare Fläming, der westwärts bis an die Elbe reicht. Jenseits dieses Stromes endet der Höhenrücken in der ein- samen, hügeligen, zum Teil mit Kiefern bedeckten Lüneburger Heide (s. S. 120), die noch über 170 m ansteigt. d) Das Tiefland zwischen dem nördlichen und dem südlichen Landrücken. Zwischen beiden Landrücken im S. und N., sowie der Weichsel im O. und der Elbe im W. breitet sich der ebenste Teil des Ostsee-Tieflandes aus. Sümpfe und Moore bedeckten hier einst weite Strecken. Im Lauf der Zeit sind diese durch künstliche Entwässerung größtenteils in fruchtbares Acker- und Wiesenland umgewandelt wordeu. Solche Sumpsniedernngen, Brüche und Luche genannt, sind das Warthebruch ö. und das Oderbrnch n. von Küstrin, der von zahl- reichen Spreearmen durchfloffeue Spreewald, mit wendischer Bevölkerung, und das in: Havelviereck gelegene Havelluch. Die bedeuteudsteu Flüsse dieser Tieflandssenke sind die Oder mit der Warthe und die der Elbe zufließende Havel mit der Spree; von der Oder führt zur Havel der Finowkanal, zur Spree der Oder-Spreekaual. An der Warthe liegt die starke Festung Posen, „die deutsche Warte im polnischen Lande", und da, wo die von Berlin nach Posen führende Eisenbahn die Oder überschreitet, Frankfurt a. O; Kurz vor der Müuduug der Spree in die Havel, in der Mitte des norddeutschen Tieflandes, wo die Verkehrswege von N. und S. mit den w.ö. sich kreuzen, entstand Berlin, der geographische und staatliche Mittelpunkt des Königreichs Preußen, die drittgrößte Stadt Europas. Au der Mündung der Spree erblicken wir Spandau, zum Schutze Berlins stark befestigt, an der seeartig erweiterten Havel Potsdam, die zweite Residenz der preußischen Könige, und Brandenburg, das alte Bollwerk der Heveller. e) Die schlesisch-sächsische Ebene. Im N.o. von den Sudeten breitet sich das schlesische Tiefland aus. Es wird in seiner ganzen Länge von der Oder durchflössen. Diese kommt vom Mährischen Gesenke. Unweit ihrer Quelle fließt sie in deutsches Gebiet hiuein, das sie nicht wieder verläßt. Links strömen ihr in raschem Lauf von den Sudeten die Glätzer Neisse, die Katzbach, der Bober und die Lausitz er Neisse zu; die beiden letztgenannten münden aus brandenburgischem Boden. Das Stettiner Haff, zu dem der Strom sich er- weitert, und das die Peeue, sowie die für Seeschiffe fahrbare Swine und die Divenow der Ostsee zuseudet, liegt in Pommern. Somit gehören dem Gebiet der Oder vier preußische Proviuzeu an, die sie mit der Ostsee verbindet. Und da sie außerdem durch Kanäle mit Weichsel und Elbe in Verbindung steht (s. oben), so bildet sie eine wichtige Handelsstraße. An der Oder liegen daher auch in der schleichen Ebene zahlreiche Städte, so Oppeln in Oberschlesien, Breslau, die zweitgrößte Stadt des preußischen Staates, und Glogau, starke Festung an der Eisenbahn, die von Görlitz nach Posen führt. Die Städte Liegnitz an der Katzbach und Neisse an der Glätzer Neisse sind die Endpuukte des fruchtbaren Landstriches, der sich w. der Oder bis an den Fnß der Sudeten ausbreitet. Im W. geht die schlesische Ebene in das fruchtbare sächsische Tieslaud über. Dasselbe reicht vom Fläming im N. bis zum mitteldeutschen Gebirgsrande im S. und wird von der Elbe durchflössen. Zwischen der Mulde und Saale dringt das Tieflaud weit in das Gebirge vor. Dieser Teil heißt die Leipziger

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 124

1896 - Breslau : Hirt
124 Deutschland. Tieflandsbucht. Im Mittelpunkt derselben liegt die große Meßstadt Leipzig. Hier treffen sich die Straßen, die von O. durch Thüringen nach dein Rhein und über deu Frankenwald zur Donau führen, daher die vielen Schlachtfelder und daher ihre Bedeutung für den Handel. Da, wo die großen Verkehrsstraßen aus dem w. nach dem ö. Tieflande die Elbe überschreiten, entstand Mag de- bürg, eine starke Festung und bedeutende Handelsstadt in reicher Umgebung. Fig. 34. Die Wasserstraßen Deutschlands. Und da. wo der Fläming den Elbrand erreicht, deckte den Übergang mts Franken und Thüringen nach der Mark das ehemals befestigte Wittenberg (Bennewitz, Großbeeren). < Wiederhole die deutschen Flüsse mit ihren Nebenflüssen und Kanälen! (®. Fig. 34.) Gieb an. welche Städte unseres Reiches im Stromgebiete eines jeden deutschen Hauptflusses liegen! Unternimm eine Flußreise von Köln nach Passau, von Magdeburg nach Danzig, von Breslau nach Hamburg, von Düsseldorf nach Lyon! Suche Bergleichnngspnnkte zwischen Weser und Elbe,

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 2

1911 - Trier : Lintz
2 Deutschland, wenn es sich fest zusammenschließt, wenn es stark und mächtig ist. So fordert also die zentrale Lage Deutschlands in Europa die Einigkeit der deutscheu Bruderstämme. Um Deutschland aus seiner eingeengten Stellung zu befreien, suchten die deutschen Kaiser des Mittelalters durch Angliederung Italiens anch im 8 das Meer zu erreichen. Die nämliche Bedeutung hat für das jetzige Deutsche Reich das Bündnis mit Österreich-Ungarn und Italien. Durch dieses Bündnis wird die Pressung von W und 0 in jedem Falle auf eiue doppelt so lange Grenzlinie verteilt. (S. Karte!) Lage zum Meere. Deutfchlaud stößt zwar nur auf einer Seite, im N, unmittelbar an das Meer. Im W ist es aber nur durch zwei kleine Küstenstaateu, Holland und Belgien, von der Meeresküste getrennt. Durch Holland führt die Schiffahrtsstraße des Rheins, und in Belgien dringt die Scheldebucht, an der die Seestadt Antwerpen liegt, so tief ein, daß auch im W der deutsche Handelsverkehr einen bequemen An- fchlnß an das Meer findet. Die ungünstige Teilung des Nordmeeres in die Nordsee und die Ostsee, die fast als ein Binnenmeer erscheint, ist für Deutschland durch deu Bau des Nord-Ostsee- oder Kaiser- Wilhelm-Kauals aufgehoben wordeu. Durch die offene Verbindung der Nordsee mit dein Atlantischen Ozean über rückt Deutschland auch trotz des holländisch-belgischen Zwischenlandes in die Reihe der atlan- tischen Staaten Westeuropas ein. Raummaße. Zwischen den Alpen und der Nord- und Ostsee mißt Deutschland von 8 nach N 800 km; die Erstrecknng von W nach 0, von der Maas bis zur Weichsel, beträgt etwas mehr, rund 1000 km. Deutschland im natürlichen Sinne ist also etwa 800000 qkm groß ^das Deutsche Reich 540 000 qkm). Messungen Miß folgende Strecken: Von Cöln bis Berlin! Von Berlin bis Königsberg! Von Berlin bis München! Von Berlin bis Frankfurt a. M.! Von Berlin bis Danzig! Von Berlin bis Breslau! Von Berlin bis Bremen! Von Berlin bis Posen! Von Berlin bis Hannover! Von Berlin bis Stettin! Von Berlin bis Magdeburg ! Vergleiche die Strecken! Abdachung. Die Hauptabdachung Deutschlands geht vom Riesenwall der Alpen nach N zum Meere hin. Außerdem ist in Süd- dentschland, wie der Lauf der Donau zeigt, ein Absinken nach 0, in Mittel- und Norddentfchland aber, wie der Lanf der übrigen Ströme lehrt, ein Absinken nach W zu erkennen. Oberflächenbau im allgemeinen. Deutschland ist ein viel- gestaltiges Land. Im Gegensatz zu den einförmiger» Gebieten Nord- und Süddentschlands,-der Norddeutschen Tiefebene und der Süddeutschen (Oberdeutschen) Hochebene, ist Mitteldeutschland von den Trümmern eiues alten und stark abgetragenen Hochgebirges erfüllt und

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 22

1911 - Trier : Lintz
22 Deutschland, gelangt zur Ausfuhr. Der Flachsbau vermag dagegen den Bedarf bei weitem nicht zu decken. Tabakbau wird hauptsächlich im süd- westlichen Dentschland, Hopfenbau iu Bayern betrieben. Gebiete mit starkein Weizenbau sind Elsaß-Lothringen, Bayern, Braun- schweig und die preußischen Provinzen Sachsen, Schlesien, Hannover und Rheinland. Der Zuckerrübenbau hat seinen Hauptsitz in den preußischen Provinzen Sachsen, Schlesien, Hannover und Posen, ferner in Braunschweig, Anhalt und Mecklenburg. Mit Tabak waren i. I. 1907 15 500 ha bepflanzt, von dem 29000 t getrocknete Tabakblätter geerntet wurden. Haupt sitze des Tabakbaues sind die bayerische Rheinpfalz, Baden, Elsaß-Lothringen (vergl. Zeichn. 10) und in Preußen der nörd- liche Teil der Rheinprovinz und der nordöstliche Teil der Provinz Brandenburg (die Uckermarks Dem Hopfenbau dienten i. I. 1907 38003 ha mit einem Er- trage von 24000 t. Gegenden mit bedeutendem Hopfenbau sind die Gegend von Freising und das Gebiet der Rezat und der Reguitz in Bavern, das Neckar land, das nördliche Elsaß, das nördliche Baden (vergl. Zeichn. 10) und die Gegend von Grätz in der preußischen Provinz Posen. Der Gartenbau. Der Obst- und Gemüsebau wird iu deu warmen Tälern Süd- und Mitteldeutschlands stärker als in Nord- deutschend betrieben; doch haben große Städte diese Zweige der Land- Wirtschaft überall hervorgerufen, namentlich aber Berlin und Hamburg. Obschou Deutschland 170 Mill. Obstbäume hat, muß es noch viel Obst einführen. Der Weinbau (Bilderanh. 2) ist fast ganz auf das südwestliche Deutschland beschränkt, wo das ozeanische Klima milde Winter hervorruft, so daß die Rebe wenig durch Frost leidet. Auch Weiu wird noch viel eingeführt. An Obstbäumen wurden i. I. 1900 über 50 Mill. Apfelbäume, 25 Mill. Viru-, 70 Mill. Pflaumen- und über 20 Mill. Kirschbäume gezählt. Wichtige Gegendeu des Obstbaues siud in Deutschland Elsaß, die tiefgelegenen Gebiete Badens, das Neckarland, das Maintal, der südliche Abhang des Tannus, die Täler des Rheinischen Schiefergebirges, das Vorgebirge bei Eöln und Bonn, sowie einzelne Gegenden der Cölner Bucht, das Werratal, die Talmuldeu Thüringens, das Saale tal, der Elbtalkessel, die Täler der Tndeten, das Trebnitzer Hügelland, das Weichseltal, die Oderniederung bei Stettin, die Gegenden von Gubeu und Züllichan, das Ufer- gelände der Havelseen, besonders bei Werder, das Altland bei Hamburg und das östliche Hügelland Schleswig-Holsteius. Hauptsitze des Gemüsebau-es sind die Gegend von Mainz, das Borgebirge bei Eöln und Bonn, der Bamberger Tal- kessel, die Talmulden Thüringens, das Saaletal, der Elbtalkessel, die Talmulde von Leipzig, die Magdeburger Börde, die 'Niederung nördlich und östlich vom Harz, die Gegend von Liegnitz, die Gegend von Elbing, die Tilsiter Niederung, der Spree- wald, die Gegend von Guben, die Umgebung Berlins, die Vierlande bei Hamburg, die Wesermarschen und die Umgegend von Lübeck. Mit Weinreben waren i. I. 1908 fast 120000 ha bepflanzt, und der gcerntete Weinmost hatte einen Wert von über 125 Mill. Mk. Von der mit Reben bepflanzten Fläche entfielen auf Elsaß- Lothringen 30000 ha, auf Bayern 22 000, auf Preußen fast 18000, auf Baden 17 000, auf Württemberg 16000 und auf Hessen 13000 ha (vergl. Zeichn. 10). Die

8. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 44

1911 - Leipzig : Teubner
Lausitzer Gebirge. Sächsisch-Thüringische Bucht. Kunstgewerbes (Tischlerei, Schlosserei, Gießerei, Gärtnerei), photographische Kppa- rate, Nähmaschinen, Schokolade, Zigaretten usw. werden erzeugt und in die weitesten Gegenden verschickt. — Stromabwärts liegt die alte Stadt Meißen (34), deren Porzellanindustrie wegen des Reichtums an Ton und Porzellanerde (Kaolin) in der Umgebung eine großartige Entfaltung angenommen hat. Modelliersaal der Meißner Porzellanmanufaktur. Das Lausitzer Gebirge ist ein Hochland, über das sich viele einzelne Kuppen erheben, die meist vulkanischen Ursprungs sind. Huf dem fruchtbaren Lehmboden der Niederungen wird ergiebiger Ackerbau betrieben. Da dieses Gebiet auch reiche Braunkohlenlager besitzt, sind in Zittau (37), Bautzen (33) und Görlitz (86) bedeutende Fabriken entstanden, die Tuch, Leinwand, Baumwollwaren und Maschi- nen herstellen. Die Töpferei (reiche Tonlager) und die Glasfabrikation (reiner (Huarzsand) gewähren den Bewohnern ebenfalls lohnenden Erwerb. Zu ganz be- sonderem Knsehen hat sich Görlitz emporgeschwungen; denn es liegt am Kreuzung?- punkte von Eisenbahnen, die nach (Österreich, Schlesien und Norddeutschland führen. Über Görlitz verläuft der Meridian, der die mitteleuropäische Zeit bestimmt. Die Sächsisch-Thüringische Bucht. Mit diesem Namen bezeichnet man den Winkel des deutschen Tieflandes, der sich zwischen harz und Thüringen einerseits, das sächsische Gebirgsland andererseits schiebt und im Nordosten bis zum Fläming und der Niederlausitz (dem „südlichen Landrücken") reicht. Im nordöstlichen Teile, unmittelbar am Fuße des Landrückens, ist der Boden teils sandig, teils moorig („Schwarze" Elster) und vielfach mit Kiefernwäldern bedeckt. Im (Elbtale dagegen,

9. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 47

1911 - Leipzig : Teubner
Sächsisch-Thüringische Bucht. 47 3m Salzbergwerk bei Staßfurt. Abbau des Kalisalzes durch ein^ elektrisch betriebene Bohrmaschine. Soda, Glaubersalz, Bittersalz und andern Chemikalien verwendet. Gleichfalls wich- tige Salzstädte sind Aschersleben (29) und Schönebeck an der Elbe (19). Der größte Ort des Gebietes ist Magdeburg (280). Es liegt dort, wo die Verkehrs- reiche Elbstraße von dem schon genannten Straßenzuge überschritten werden kann, der West- und Ostdeutschland verbindet. (Köln, Hildesheim, Braunschweig, Berlin, Frankfurt a. O. und Posen liegen an ihm.) Durch das Zusammentreffen dieser Wege, zu denen noch verschiedene andere wichtige Eisenbahnlinien treten, ist die Stadt ein bedeutender Handelsmittelpunkt geworden. Da in der Börde der Zuckerrübenbau in sehr hoher Blüte steht, ist Magdeburg der hauptsitz des deutschen Zuckerhandels und einer der ersten Zuckermärkte der Erde. Kber auch für die übrigen Vodenerzeugnisse, sowie für die Salze der benachbarten Lager ist es ein Haupthandelsplatz. Die billige Kohlenzufuhr auf der Elbe aus den sächsischen und böhmischen Kohlenlagern in Verbindung mit dem regen Handel hat in Magdeburg auch verschiedene Industrie- zweige zu hoher Entwicklung gebracht, so den Maschinenbau, den Schiffbau, die Verarbeitung von Zucker, Zichorie, Tabak usw. Magdeburg besitzt eine ruhmreiche Geschichte, von hier aus wurden Christentum und Deutschtum in die östlichen Ge- biete unsers Vaterlandes verpflanzt (Otto d. Gr.). — Im Nordosten von Magde- bürg liegt jenseits der Elbe Burg (24) mit Tuch- und Schuhfabriken. e) Das schleiche Gebirgsland (Sudeten). Bestimme die Lage zu den Nachbarlandschaften! Nenne die Flußtäler im Süd- osten und im Nordwesten, zwischen denen sich die Sudeten erstrecken! Nenne die einzelnen Teile des langen Gebirgszuges und ihre höchsten Erhebungen! Suche die Flüsse auf, die ihnen entströmen! Nenne die Städte am Rande des Gebirges und bestimme ihre staatliche Zugehörigkeit!

10. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 92

1911 - Leipzig : Teubner
92 Verkehr. Punkt Paris ist, ähnelt das deutsche einem Fischernetz mit vielen Knotenpunkten. Der wichtigste von ihnen ist Verlin, durch den auch die Verbindungslinien des nörd- lichen, östlichen und westlichen Europa führen und in dem der Nord-Süd-Expreß seinen Knfang nimmt. Daneben zweigen sich aber auch von Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden, Breslau, Kassel, Hannover, Köln, Düsseldorf, Mainz, Frankfurt a. Itc., Straßburg, Nürnberg und München Schienenstränge nach allen Himmelsgegenden ab. Binnenwasserstraßen. Die deutschen Flüsse sind hervorragende Verkehrswege, gehört doch mehr als die Hälfte Deutschlands zum Kbflußgebiet der Nordsee. Der Nhein bildet die natürliche Verkehrsader zwischen den Klpen- und den Nordsee- ländern. Elsaß und Lothringen, das schwäbisch-fränkische Stufenland, die Rhein- provinz, Teile von Hessen-Nassau und Westfalen fallen in sein Gebiet. Da die Nheinmündung aber in fremdem Besitz ist, sucht der Nhein-Dortmund-Ems-Uanal unserm herrlichsten Strome eine Kusgangspforte nach der See im vaterlande selbst zu schaffen. Freilich genügt dieser Iveg den Anforderungen, die der Handel an ihn stellt, nicht. Die bedeutende Ivasserfülle, die der Rhein während des ganzen Jahres be- sitzt und die kurze Zeit, die er im Winter der Vereisung ausgesetzt ist, bilden Vorzüge, die er vor andern deutschen Strömen voraus hat. Die Ems und die Weser eignen sich wegen ihrer geringen Tiefe weniger als Flußwege. Da aber die Wesermündung infolge der kräftigen Flut und der gründlichen Baggerarbeiten den großen Schiffen gestattet, bis Bremerhaven bzw. Bremen zu gelangen, hat sie für den Verkehr große
   bis 10 von 557 weiter»  »»
557 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 557 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 24
1 88
2 133
3 458
4 339
5 152
6 54
7 82
8 614
9 43
10 88
11 4
12 24
13 3044
14 5
15 133
16 19
17 14
18 557
19 90
20 0
21 64
22 38
23 2
24 696
25 68
26 213
27 43
28 119
29 1038
30 27
31 8
32 27
33 16
34 72
35 97
36 134
37 169
38 646
39 305
40 371
41 18
42 9
43 12
44 24
45 158
46 118
47 146
48 73
49 147

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 350
1 129
2 34
3 1325
4 1142
5 3854
6 969
7 13
8 0
9 73
10 557
11 671
12 575
13 140
14 8
15 5
16 311
17 190
18 1341
19 14
20 5
21 1711
22 6
23 31
24 157
25 8
26 11
27 231
28 368
29 3
30 23
31 0
32 32
33 81
34 7
35 55
36 31
37 35
38 24
39 27
40 819
41 14
42 96
43 147
44 704
45 494
46 58
47 65
48 2049
49 3582
50 996
51 24
52 15
53 5
54 233
55 1
56 1
57 682
58 28
59 5
60 36
61 793
62 325
63 1
64 71
65 74
66 117
67 7
68 9
69 19
70 6077
71 36
72 29
73 537
74 26
75 57
76 631
77 945
78 46
79 137
80 933
81 49
82 52
83 39
84 117
85 38
86 3
87 35
88 2
89 2
90 8
91 214
92 717
93 1695
94 79
95 155
96 6
97 84
98 22
99 474

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 25
2 0
3 3
4 0
5 0
6 25
7 2
8 0
9 0
10 0
11 44
12 7
13 1
14 285
15 0
16 0
17 0
18 4
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 5
25 38
26 0
27 0
28 0
29 5
30 0
31 0
32 12
33 0
34 21
35 0
36 57
37 0
38 38
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 5
45 0
46 1
47 52
48 0
49 0
50 0
51 4
52 11
53 0
54 2
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 72
67 0
68 0
69 0
70 11
71 1
72 1
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 39
79 0
80 0
81 11
82 0
83 15
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 6
90 9
91 2
92 0
93 8
94 46
95 71
96 62
97 0
98 0
99 1
100 0
101 3
102 1
103 0
104 0
105 8
106 1
107 25
108 0
109 0
110 2
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 13
118 0
119 231
120 0
121 0
122 97
123 0
124 1
125 1
126 2
127 3
128 0
129 5
130 335
131 1
132 0
133 121
134 0
135 96
136 0
137 7
138 0
139 135
140 0
141 0
142 6
143 0
144 8
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 2
153 11
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 4
160 6
161 0
162 0
163 0
164 1
165 2
166 1
167 0
168 0
169 1
170 4
171 0
172 3
173 4
174 51
175 4
176 1
177 0
178 0
179 0
180 14
181 0
182 1
183 18
184 0
185 0
186 0
187 0
188 137
189 0
190 0
191 0
192 0
193 10
194 0
195 3
196 0
197 0
198 2
199 11